6. Supply Chain Management
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- Ulrike Lange
- vor 8 Jahren
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1 6. Supply Chain Management
2 Ausgangssituation Kennen Sie die Situation? Der wichtigste Kunde ist unzufrieden, weil kurzfristig nachbestellte Produkte nicht rechtzeitig liefern können? Der Lagerbestand schwankt stark und ist hoch, um Nachfrageschwankungen schnell ausgleichen zu können? Das Unternehmen verliert einen möglichen Auftrag, weil es die kürzesten Lieferzeiten nicht kennt oder diese zu lang sind? Bestellungen z.b. per Fax sind nicht lesbar und müssen manuell erfaßt werden? Entstehende Kosten für Lager, Flexibilität und Kundenzufriedenheit müssen über Preise ausgeglichen werden Preisdruck auf dem Absatzmarkt zwingt zum Handeln
3 Problemursachen & Definition Häufig fokussieren Unternehmer nur die eigenen internen Prozesse Unternehmensübergreifende Prozesse werden oft noch vernachlässigt Die Betrachtung unternehmensübergreifender Prozesse, d.h. SCM, stärkt Unternehmen im Wettbewerb Supply Chain Management - SCM Supply Chain = Lieferkette Supply Chain Management = Steuerung und Kontrolle der Lieferketten, denen Sie angehören D.h. Optimierung der Zusammenarbeit mit Ihren Vorlieferanten, Logistikdienstleistern, Kunden und deren Kunden in Bezug auf den Austausch von Informationen, Waren/Dienstleistungen und Finanzmitteln
4 Definition Was ist SCM SCM = Planung und Steuerung der Wertschöpfungskette über die relevanten Informations-, Waren- und Finanzflüsse Lief. des Lief. Lieferant Unser Unternehmen Kunde Kunde des Kunden Liefern Liefern Liefern Liefern Beschaffen Herstellen Beschaffen Herstellen Beschaffen Beschaffen Informationen Informationen Informationen Informationen Waren / Waren / Waren / Waren /
5 Beispiel Liefer- und Logistikbeziehungen eines mittelständischen Unternehmens Lief. 4 Lief. 5 Sped. 3 Lief. 3 Lief. 2 Lief. 1 Lief. 6 Sped. 4 Sped. 1 Sped. 2 Produktion 1 Produktion 2 Lager 1 Kunde 1 Kunde 2 Kunde 3
6 Beispiel Türinnenverkleidungen E-Klasse (Typ W210) DaimlerChrysler Modullieferant 7 th tier 6 th tier 5 th tier 4 th tier 3 th tier 2 th tier 1 th tier Quelle: Supply Chain Management erfolgreich einsetzen, Corsten D., Gabriel, C., Berlin u.a. 2002, Seite 58
7 Notwendigkeit, sich mit SCM zu beschäftigen: SCM wird derzeit hauptsächlich von großen produzierenden Unternehmen eingesetzt. Ziel ist es, die gesamte Lieferkette, vom Einkauf der Rohstoffe über die Veredelung bis hin zur Entsorgung und zum Recycling, unter Kontrolle zu haben. Damit will man Produktionsverzögerungen und somit Umsatzausfälle vermeiden. Durch SCM lassen sich Potenziale aufdecken und erschließen. Für die Partner dieser Unternehmen bedeutet das meistens, dass sie ihre Prozesse und die IT-Infrastruktur anpassen und entsprechende Schnittstellen schaffen müssen.
8 Warum SCM Ihr Unternehmen ist Teil einer Lieferkette und muss einen reibungslosen Ablauf gewährleisten können, denn hakt die Kette an einem schwachen Glied, wird es durch ein Stärkeres ersetzt - sprich: das schwache Unternehmen wird ausgeschlossen
9 Bullwhip Effekt
10 Zu hohe Erwartungen? Beim Thema Supply Chain Management ist längst nicht alles Gold was glänzt. Nach einer weltweiten Studie von Booz Allen Hamilton bei Großunternehmen sind die mit dem Einsatz von SCM- Lösungen verbundenen Erwartungen häufig nicht erfüllt worden. Erwarteter Nutzen durch Supply Chain Management-Lösungen niedrigere Lagerbestände höhere Kundenzufriedenheit höhere Termintreue 71% 69% 80% geringere Transaktionskosten kürzere Prozesszyklen niedrigere SCM-Kosten geringe Beschaffungskosten 34% 37% 49% 49% 60% höhere Auslastung Quelle: Booz Allen Hamilton, Oktober 2003, in: iconomy Heft 3/2004. S. 42
11 Erwartungen und Realität bei SCM höhere technische Performance bessere Wirtschaftlichkeit 8% 17% 37% 47% Unterstützung für andere SCM-Projekte Verbesserte Entscheidungsfindung in der Supply Chain 22% 17% 34% 51% kürzere Prozesszyklen 15% 58% Erwartungen wurden nicht erfüllt Erwartungen wurden übertroffen Quelle: Booz Allen Hamilton, Oktober 2003, iconomy Heft 3/2004, S. 42
12 -Pull Prinzip, d.h. Warenlieferung wird erst nach konkreter Bedarfsanforderung der Nachfrager ausgelöst Vgl. Hieber, R.: Supply Chain Management A Collaborative Performance Measurement Approach, - ähnlich: Just in Time-Konzept in: Schönsleben, P. (Hg.): Research Reports for Industrial Practice, Zürich 2001, S. 51, DA Nguyen
13 -Lieferant beliefert eigenständig anhand von Lagerbestandsdaten des Kunden -Verantwortung für Lagerführung beim Lieferanten Vgl. Hieber, R.: Supply Chain Management A Collaborative Performance Measurement Approach, in: Schönsleben, P. (Hg.): Research Reports for Industrial Practice, Zürich 2001, S. 54, DA Nguyen
14 - Lieferant hat zusätzlich Zugriff auf Plandaten (Produktionsplanung, Marketingaktivitäten, historische Daten) des Kunden - Im Handel täglich aktuelle Daten über Regalbestände, Verkäufe der Scannerkassen - Lagerverwaltung und Bestandsoptimierung beim Lieferanten Vgl. Hieber, R.: Supply Chain Management A Collaborative Performance Measurement Approach, in: Schönsleben, P. (Hg.): Research Reports for Industrial Practice, Zürich 2001, S. 54, DA Nguyen
15 SCOR-Kernprozesse Vgl. Supply Chain Council: SCOR 7.0 Overview ( vom )
16 Vgl. Univ. Klagenfurt: Einführung in SCM ( vom )
17 Softwareunterstützung SCM Supply Chain Management Unternehmensinterne Umsetzung lokal global Unternehmensübergreifende Umsetzung Rechner gestützte Systeme PPS- Systeme APS CSCM Systeme Elektronische Märkte Rechnerunterstützte Aufgaben Planung &Steuerung der internen lokalen Geschäftsprozesse Planung & Steuerung der unternehmensinternen globalen Supply Chain Kollaborative Abstimmung Relevanter Daten über Die gesammte Supply Chain Steuerung der Allokation von Angebot/Nachfrage
18 Zusammenspiel von SCM-, ERP-Systemen und Front- Ends Lieferant Internet Hersteller/Händler Endkunde Collaboration Planning SCM SCM ERP Front- End ERP Endkonsument Lieferterminzusage Front- End Planungsdaten Planungsdaten Datenbank Transaktionsdaten Transaktionsdaten Datenbank Transaktionen Transaktionen eshopping escm-system escm-system Quelle: H.Wannenwetsch: Vernetztes Supply Chain Management, Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag 2005, S. 88
19 RFID (Radio Frequency IDentification) Was ist RFID? RFID ist eine Methode, um Daten berührungslos und ohne Sichtkontakt lesen und speichern zu können. ( - RFID) Heute Während des 2.Weltkriegs setzt die britische Armee Vorläufer der RFID-Technologie zur Freund-/Feinderkennung in Kampfflugzeugen ein. Starker Preisverfall in der RFID-Technik durch Massenproduktion. RFID wird zunehmend wirtschaftlicher. RFID-Technologie wird immer günstiger (Tag für <0,30 ). Standardisierungs- Bemühungen
20 Der Transponder (Tag, Smart-Label) Ein Transponder ist eine kommunikationstechnische Einrichtung, welche Sendesignale einer Sendestation empfängt und an einen oder eine Reihe von Empfängern weitergibt." Aufbau eines Transponders Antenne Transponder RF-Modul Sensorik Logik/ Mikroprozessor Speicher (Gabler Logistik Lexikon) Der Begriff Transponder, auch als Chip, Tag oder Smart-Label bekannt, kommt ursprünglich aus der Satellitentechnik und ist zusammengesetzt aus Transmitter + Responder!
21 AUFBAU eines RFID-Systems
22 Bereits heute von RFID unterstütze Prozesse Bundesvereinigung Logistik Bundesvereinigung Logistik, Dr. Carl-Helmut Coulon; 6.Logistik Forum Duisburg 2005
23 Anwendungsgebiete von RFID Handelsnah Unit Tagging Produkt Tagging Kundenkarte z.b.: Container-, Paletten-, Boxen- und Paket-Tracking, WE- und WA-Kontrolle, Warenverfolgung z.b.: Diebstahlsicherung, Inventurmanagement, Sortierung, Produktidentifizierung z.b.: Kundendaten, Bezahlung, Promotion, Kreditkarte Handelsfern Process Control Access Control Transportation Services Identification z.b.: Video- und Bücherverleih z.b.: Flugtickets, Parkscheine, Mautgebühren z.b.: Mehrwegtransporte, Paket-Routing z.b.: Ortung von Gegenständen z.b.: Ausweise, Führerscheine, Versicherungskarten
24 Optimierungspotentiale mit RFID Fraunhofer IML, Radio Frequenz Identifikation, Logistiktrends für Industrie und Handel, Dezember 2003, März 2004 Grundlage: 91 befragte Unternehmen Steigerung der Leistung Verbesserung der Qualität Einsparpotential beim Personal Einsparpotential bei den Kosten
25 Kosten-Nutzen-Vergleich Transponder Kosten Basisstationen (inkl. Server) Installation und Verkabelung Software Softwareintegration in die unternehmensinternen und -übergreifenden Informationsnetzwerke Nutzen Hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit Kein Sichtkontakt nötig Lageunabhängiger Zugriff Automatisierung von Informationsprozessen durch Pulkerkennung Erhöhung der Transparenz physischer Material- und Güterflüsse bessere Planungs- und Steuerungsmechanismen Erhöhung der Datenqualität
26 Beispiele für den Einsatz von RFID Extra Future Store der Metro Group in Rheinberg Einsatz von RFID: Warenanlieferung im Markt Lagermanagement Transport der Waren in den Verkaufsraum Intelligente Regale im Markt Tags auf CDs, DVDs und Videos
27 Kunden an der Selbstzahlerkasse Quelle: Metro Group, 2005, DA Wischniak
28 Personal Shopping Assistent Quelle: Metro Group, 2005, DA Wischniak
29 Info-Terminal Quelle: Metro Group, 2005, DA Wischniak
30 Intelligente Waage Quelle: Metro Group, 2005, DA Wischniak
31 Elektronische Preisschilder Quelle: Metro Group, 2005, DA Wischniak
32 Elektronische Werbedisplays Quelle: Metro Group, 2005, DA Wischniak
33 Warenverfolgung mit RFID bei der Metro Group Zentrallager: Anbringen der RFID- Tags an Platten und Kartons Einbuchung ins System mit Zeitstempel Verladung auf Lkw, Ware passiert RFID- Reader(Gates) Status: unterwegs in Lkw zum Zielstore Warenfluss- System Wareneingang Futrue- Store: Ware passiert RFID-Reader, Zwischenlagerung Status: im Lager erhalten Verkaufsraum: Ware passiert RFID-Reader, Einsortieren in Regale Status: Ware im Verkaufsraum Warenfluss Informationsfluss Quelle: H.Wannenwetsch: Vernetztes Supply Chain Management, Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag 2005, S. 335
34 Beispiele für den Einsatz von RFID Wirtschaftsdienste Hellersen GmbH Lüdenscheid Einsatz von RFID: Erfassen der Textilien mittels RFID Reduzierung des Zeitaufwands Reduzierung des Kostenaufwands Detaillierte Rückverfolgung Qualitätssicherung Automatisierung
35 Beispiele für den Einsatz von RFID Volkswagen AG Werk Wolfsburg Einsatz von RFID: Behältermanagment für Klein- und Großladungsträger Behältermanagment für Spezialbehälter (siehe Bilder links) im Austausch mit den Werken in Brüssel und Mosel Optimierungspotentiale: Einsparung von Sonderfahrten, Sondertransporten und Sonderverpackungen keine Produktionsausfälle durch Behältermangel
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