Schritt für Schritt gemeinsam vom Kindergarten in die Grundschule
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- Thomas Schmid
- vor 7 Jahren
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1 Konzeption des Modellprojektes Brückenjahr der Grundschule Ochtersum und der Kindertagestätten Lindholzpark St. Altfried Villa Kunterbunt Schritt für Schritt gemeinsam vom Kindergarten in die Grundschule Bild: Rehbock/Seidler Konzeption am 27. November 2008 einstimmig im Arbeitskreis Kindergarten-Schule beschlossen.
2 1. Einleitung Eine Reise von tausend Meilen... beginnt auch nur mit einem Schritt. Bisherige Grundlage der Zusammenarbeit der Grundschule Ochtersum mit den Kitas Lindholzpark, St. Altfried und Villa Kunterbunt war der Kooperationsvertrag vom Der Übergang vom Kindergarten in die Schule. In den Schuljahren 2009/10 und 2010/11 beabsichtigen die vier Institutionen am Modellprojekt Das letzte Kindergartenjahr als Brückenjahr zur Schule teilnehmen. Im Rahmen des Modellprojektes des Niedersächsischen Kultusministeriums sollen alle Kinder beim Übergang von den Kindertagesstätten in die Grundschule so unterstützt werden, dass sie ihren Bildungsweg mit bestmöglicher Vorbereitung beschreiten können. Kindertagesstätte und Grundschule sind zunächst zwei unabhängig voneinander arbeitende Einrichtungen. Was beide Institutionen eint, ist der ihnen aufgegebene Bildungs- und Erziehungsauftrag, der sich wenn auch nacheinander - an die gleichen Kinder richtet. Der Übergang vom Kindergarten in die Schule stellt für jedes Kind und seine Eltern einen bedeutenden Schritt im Lebenslauf dar. Eine Brücke zwischen den elementaren und primaren Lernkulturen zu schlagen, ist daher auch Aufgabe der an der Entwicklung des Kindes beteiligten Einrichtungen. Die Kindertagesstätte fördert Basiskompetenzen, die für das Lernen in der Schule bedeutsam sind. Schule muss an die Erfahrungen aus dem Elementarbereich anknüpfen können. Mit verschiedenen konkreten Schritten wollen Kindertagesstätten und Grundschule eine Kontinuität in der Bildungs- und Erziehungsarbeit schaffen. Nach Ablauf der zweijährigen Projektdauer soll das erarbeitete Konzept in die tägliche Arbeit der Institutionen integriert sein. Die Organisation der Arbeit zum Brückenjahr erfolgt durch den bereits bestehenden Arbeitskreis Kindergarten-Schule (Ochtersum). Die Projektgruppe wird sich regelmäßig monatlich treffen und an den theoretischen Inhalten sowie der praktischen Umsetzung des Modells arbeiten. Weiterhin werden die Ergebnisse vom Arbeitskreis dokumentiert und evaluiert. Im vorliegenden Konzept werden die beteiligten Institutionen, die Ziele der Kooperation und die Schwerpunkte der Zusammenarbeit, die Projektschritte, vorgestellt. 2
3 2. Die beteiligten Einrichtungen Die Kindertagesstätten Die Kita Lindholzpark Einrichtung besteht seit 1998 in ruhiger Lage im Neubaugebiet gelegen in Trägerschaft des Förderzentrums Bockfeld Betreuung von insgesamt 125 Kindern im Alter von 3 Jahren bis 6 Jahren Öffnungszeiten: * Ramba-Zamba-Gruppe: Uhr * Zwergengruppe: 8.00 Uhr Uhr * Strolchegruppe: Uhr * Krbbelkäfergruppe: Uhr * Mäusegruppe: Uhr Der Kindergarten St. Altfried Einrichtung besteht seit 1959, an diesem Standort seit 1976 in ruhiger Lage im Übergangsbereich vom alten Dorfkern zum Neubaugebiet gelegen in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde St. Altfried Betreuung von insgesamt 75 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren Öffnungszeiten: * Marienkäfergruppe: Uhr * Schmetterlingsgruppe: Uhr * Igelgruppe: Uhr 3
4 Die Kita Villa Kunterbunt Einrichtung besteht seit 1995 in ruhiger Lage in unmittelbarer Nähe zur Grundschule gelegen in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes Betreuung von insgesamt 122 Kindern im Alter von * Krippenbereich: 8 Wochen bis 3 Jahren * Kindergartenbereich: 3 Jahren bis 6 Jahren * Hortbereich: vom Zeitpunkt der Einschulung bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres Öffnungszeiten: * Kükengruppe: Uhr (Krippe) * Elefantengruppe: Uhr, freitags Uhr * Igelgruppe: Uhr bzw Uhr, freitags Uhr bzw Uhr * Rabengruppe: Uhr, freitags Uhr * Tigergruppe: Uhr, freitags Uhr (Hort) * Mäusegruppe: Uhr, freitags Uhr (Hort) 2.2. Die Grundschule Ochtersum Einrichtung besteht seit 1964, an diesem Standort seit 1972 in ruhiger Lage in Waldnähe gelegen in Trägerschaft der Stadt Hildesheim Unterricht von insgesamt 362 Kindern in 16 Klassen Unterrichtszeiten: Uhr Betreuung von insgesamt 106 Kindern des 1. und 2. Jahrgangs von Uhr bis Uhr in 5 Gruppen 4
5 3. Die Ziele des Projektes Das Ziel des Projektes ist es, dass alle Kinder aus den drei beteiligten Kitas entsprechend ihren jeweiligen Konzeptionen für den Übergang in die Grundschule eine vergleichbare Förderung von Basiskompetenzen, die auf schulisches Lernen vorbereiten, erhalten. Dieses Ziel soll durch vier Schritte * erreicht werden: * Schritte ist hier nicht in einem zeitlichen Nacheinander, sondern Nebeneinander zu verstehen. a) Die Kooperation der Fachkräfte aus den Kitas und der Schule soll intensiviert werden. b) Die Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung der Kinder soll hinsichtlich des Übergangs einheitlich werden. c) Es sollen verstärkt gemeinsame Aktionen und Projekte von Kitas und Schule durchgeführt werden. d) Gemeinsame Elternarbeit soll geplant und durchgeführt werden. Jeder dieser Schritte gliedert sich wiederum in eigene Bereiche: a) Die Kooperation der Fachkräfte aus den Kitas und der Schule soll dazu dienen, - eine Kontinuität im Bildungs- und Erziehungsweg der Kinder zu schaffen, um den Übergang lernbiographisch so problemlos wie möglich zu gestalten. - eine konkurrenzfreie Zusammenarbeit auf Dauer zu gestalten, kontinuierlich zu reflektieren und weiterzuentwickeln. b) Die Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung der Kinder soll hinsichtlich des Übergangs dazu dienen, - ein langfristig tragfähiges, gemeinsames Förderkonzept für die Arbeit im letzten Kitajahr auf der Grundlage der Ergebnisse von Beobachtungsverfahren zu erarbeiten, um die Kinder vor der Einschulung zeitnah und gezielt zu fördern. - den Entwicklungsstand der Schulanfänger in Form eines Übergabebogens festzuhalten und weiterzugeben. 5
6 c) Die Aktionen und Projekte von Kitas und Schule sollen dazu dienen, - Vorschulkindern in verschiedenen Bereichen erste Erfahrungen mit Schule zu ermöglichen, um den Übergang zu erleichtern. d) Gemeinsame Elternarbeit sollen dazu dienen, - frühzeitig Kontakt mit den Erziehungsberechtigten (Personensorgeberechtigten) der Schulanfänger herzustellen, um Vorbehalten entgegen zu wirken, Ängste zu nehmen und Fragen zu klären. - die Erziehungsberechtigten über die Ziele der Kooperation von Kita und Schule zu informieren und Transparenz herzustellen. - die Bedeutsamkeit und das Spezifische der elementaren Erziehung und Bildung für das schulische Lernen zu stärken. - die Rolle der Erziehungsberechtigten als kontinuierliche, institutionsunabhängige Entwicklungsbegleiter und förderer ihrer Kinder hervorzuheben. 6
7 4. Die Projektschritte Die oben dargestellten Arbeitsbereiche finden ihre Konkretisierung in den folgenden Projektschritten Projektschritt 1: Kooperation der Fachkräfte aus den Kitas und der Schule Organisation der Zusammenarbeit durch den bereits bestehenden Arbeitskreis Kindergarten-Schule (Ochtersum), zu dem jede beteiligte Einrichtung mindestens eine Vertretung stellt Fortsetzung der Arbeit von Kooperationsbeauftragten in Kitas und Schule Regelmäßige Treffen des Arbeitskreises (monatliche Sitzungen mit Protokoll und Anwesenheitsliste): Inhalte der Zusammenarbeit: * Entwicklung eines gemeinsamen Bildungs- und Erziehungsverständnisses im Hinblick auf Schulfähigkeit (Verständigung über elementare Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie Arbeitsweisen und Organisationsformen, die eine Grundlage für die Arbeit in der Grundschule darstellen) * Entwicklung, Erprobung und Überarbeitung von Verfahren zur Beobachtung und Dokumentation des Entwicklungsstandes und der Lernentwicklung (siehe auch 4.2.) * Erstellung eines Kooperationskalenders für jedes Kita- und Schuljahr * Planung und Durchführung gemeinsamer Aktionen und Projekte sowie Elternabende (siehe auch 4.3. und 4.4.) * Informationsaustausch: - über rechtliche Vorgaben (z.b. Thema Schweigepflicht ) - im Zusammenhang mit der Sprachstandsfeststellung und dem Sprachförderunterricht - über Fragen im Zusammenhang mit dem Übergang von der Kita in die Grundschule - durch Teilnahme der Erstklasslehrerinnen an der 1. Sitzung des Arbeitskreises zum Thema Wie war der Übergang von der Kita in die Schule? - durch Teilnahme der Kooperationsbeauftragten an den Beiratssitzungen der jeweiligen Kindertagesstätten (je nach Tagesordnung) Gegenseitige Hospitationen (z.b. am Schulbesuchstag ) Gemeinsame Fortbildungen Dokumentation und Evaluation der Zusammenarbeit 7
8 4. 2. Projektschritt 2: Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung der Kinder Entwicklung, Erprobung und Überarbeitung von Verfahren zur Beobachtung und Dokumentation des Entwicklungsstandes und der Lernentwicklung (siehe auch 4.1.) auf der Grundlage der Ergebnisse von Beobachtungsverfahren: - Ermittlung der Lernvoraussetzungen aller zukünftigen Schulanfänger als Grundlage für gezielte individuelle Förderung * im sozial-emotionalen Bereich * im motorischen Bereich * im Wahrnehmungsbereich * im kognitiven Bereich - Austausch über die Ergebnisse im Einverständnis mit den Erziehungsberechtigten (Personensorgeberechtigten) Entwicklung, Erprobung und Überarbeitung eines Übergabebogens zum Entwicklungsstand der Schulanfänger Verbesserung der Diagnosekompetenz durch Anwendung allgemein anerkannter Verfahren wie dem Kieler Einschulungsverfahren oder dem Erhebungsverfahren zur Phonologischen Bewusstheit (Würzburger Trainingsprogramm WTP) Entwicklung, Erprobung und Überarbeitung eines gemeinsamen Förderkonzeptes für die Arbeit im letzten Kitajahr Durchführung von pädagogischen Überprüfungen in den Kitas durch Schulleitung in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen bei unklaren Einschulungsentscheidungen Kooperation im Hinblick auf Einschulungsempfehlung mit therapeutischen Fachkräften und dem Gesundheitsamt (Beobachtungsbögen für schulärztliche Untersuchung) 8
9 4. 3. Projektschritt 3: Aktionen und Projekte von Kitas und Schule Gegenseitige Einladung zu besonderen Veranstaltungen wie Festen, Vorführungen, Basaren Briefaktion : Erstklässler schreiben Briefe an Kindergarten-Kinder Vorleseaktion : Drittklässler lesen in der Bücherwurmstube oder in der Kita Kindergarten-Kindern vor. Schulbesuchstag mit der zukünftigen Klassenlehrerin in der zukünftigen Klassenkonstellation (10 bis 14 Tage vor Schuljahresende) Sportaktion : Gemeinsame Sportstunde mit den Erstklässlern Interview-Aktion : Erstklässler gehen in die Kita und lassen sich dort über die Schule befragen Schulbesuch in unterrichtsfreier Zeit: z.b. Besuch des Schulhofs zum Spielen Nutzungsmöglichkeit des Werkraums durch die Kitas Projektschritt 4: Gemeinsame Elternarbeit Gemeinsame Planung und Durchführung von Elternabenden mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten in den Räumen der Kitas Schulleitung führt bei Bedarf gemeinsam mit Erzieherinnen Elterngespräche bezüglich Fördermaßnahmen oder der Einschulungsentscheidung durch. Einbezug von Erziehungsberechtigten (Personensorgeberechtigten) in die Veranstaltungen von Kitas und Schule, deren Kinder keine oder andere als die beteiligten Kita besuchen (Einladungsbriefe verschicken) Ausgabe des von Kita und Schule entwickelten Flyers Bald komme ich in die Schule... (Merkmale der Schulfähigkeit) an die Erziehungsberechtigten (siehe Anlage) 9
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