Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen Hilfesystemen
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- Frieder Hermann
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1 Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen Hilfesystemen Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim , Mannheim
2 Begriffsbestimmung Frühe Hilfen
3 Merkmale von Frühen Hilfen gemäß dem Aktionsprogramm Fokussierung auf Prävention von Vernachlässigung und Misshandlung bei Säuglingen und Kleinkindern beginnend mit der Schwangerschaft bis zum Ende des dritten Lebensjahres (0-3 Jahre). Die Früherkennung von familiären Belastungen und Risiken für das Kindeswohl. Die frühzeitige Unterstützung der Eltern zur Stärkung ihrer Erziehungskompetenz. Systematische Kooperation von Gesundheitssystem und Kinder- und Jugendhilfe und bürgerschaftlichem Engagement Sekundäre / selektive / indizierte Prävention für psychosoziale hoch belastete Familien!
4 Frühe Hilfen eine vielschichtige Diskussion Frühzeitig (zu Beginn der Entwicklung eines Kindes) rechtzeitig (zu Beginn der Entwicklung eines Problems) Prävention (Verhinderung eines negativen Ereignisses) Förderung (Kompetenzaufbau, Aufbau von Unterstützungssystemen) Defizitorientierung (Pathogenese, Risikoscreening) Ressourcenorientierung (Salutogenese, Befähigung) Primäre/universelle Prävention (alle Familien) sekundäre/selektive Prävention (belastete Familien / Risiken für die Kinder) tertiäre Prävention (Familien nach bekannter Kindeswohlgefährdung) Individuumszentrierung (Feinfühligkeitstrainings) Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (Armutsbekämpfung) Aufbau eines Hilfesystems (Ausbau Infrastruktur) Aufbau eines sozialen Frühwarnsystems (Reaktionsketten)
5 Frühe Hilfen zwischen Fördern und Schützen
6 Der Risikobegriff im Kontext Frühe Hilfen - Kinderschutz Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, mit der ein negatives Ereignis in der Zukunft eintreten kann. Frühe Hilfen: Belastungen von Familiensystemen, welche einen besonderen Unterstützungsbedarf signalisieren können Zugehörigkeit zu einer Risikopopulation, keine individuelle Diagnose bzw. Prognose (!), Kultur des Hinsehens Kinderschutz: gewichtige Anhaltspunkte, die eine akute und schwerwiegende Gefährdung des Kindeswohls signalisieren können Abklärung der Prognose im Einzelfall durch individuelle Diagnostik des betroffenen Familiensystems mit allen Beteiligten Risiken im Kinderschutzhandeln: Schwachstellen in Verfahren und Handlungsabläufen der KinderschutzakteurInnen, Unterversorgung mit passenden Interventionen, Schädigung durch Interventionen 6
7 Frühe Hilfen aus der Sicht der Praxis Frühe Hilfen sind in unserem Amt Unterstützung für alle angehenden Eltern Spez. Hilfesystem f. Familien in Problemlagen Frühzeitige Unterstützung von Eltern m.kindern 0-3J. Rechtzeitige Unterstützung von Eltern m.kindern 3+J. Präventive Maßn. zur Stärkung d. Erziehungskompetenz Intervenierende Maßn. zum Kinderschutz 3,74 3,51 4,12 4,11 4,41 4,2 3,42 3,29 3,89 3,48 3,12 3,04 Jugendämter Gesundheitsämter Mittelwerte von 1("stimme g.n.zu") bis 5("stimme voll zu")
8 Frühe Hilfen aus der Sicht der Praxis Ergebnis einer Faktorenanalyse der Daten Gruppe 1: Frühe Förderung Frühzeitige Unterstützung für alle Eltern Präventive Maßnahmen zur Stärkung der Erziehungskompetenz Gruppe 2: präventiver Kinderschutz Hilfesystem für Familien in besonderen Problemlagen Rechtzeitige Interventionen zur Verbesserung des Kinderschutzes 8
9 Bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen
10 Bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen Konzeption: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Alexandra Sann) Auftragnehmer: Deutsches Institut für Urbanistik Auftrag: Befragung aller kommunalen Steuerungsbehörden (Jugendämter, Gesundheitsämter) zu Kooperationsformen, Angeboten und Instrumenten im Bereich Früher Hilfen (Vollerhebung) Ziele: Überblick über Stand der Umsetzung und Rahmenbedingungen in diesem Feld in der BRD, Identifizierung von Entwicklungs- und Unterstützungsbedarfen, Vorbereitung einer Recherche nach Good Practise Projekten Zeitrahmen: Erste Teiluntersuchung: Entwicklung und Pretest bis Okt 08, Feldphase ab Dez 08, erste Ergebnisse März 09 Zweite Teiluntersuchung: Entwicklung und Pretest bis Dezember 09, Feldphase ab Januar 10, erste Ergebnisse ab April 10
11 Bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen Themenbereiche der ersten Teiluntersuchung (2008/2009) 1. Strukturdaten und Rahmenbedingungen von Jugendämtern 2. Allgemeine Einschätzungen der Jugendämter zum Bereich Frühe Hilfen 3. Kooperation und Aufbau von Netzwerken im Bereich Früher Hilfen: Fallbezogene Zusammenarbeit: Umfang, Bedeutung und Bewertung der Kooperation mit spezifischen Partnern Fallübergreifende Zusammenarbeit: Zusammensetzung und Qualitätsmerkmale der lokalen Netzwerke, Herausforderungen und Lösungen
12 Bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen Themenbereiche der zweiten Teiluntersuchung (2009/2010) 1. kommunale Angebotsstrukturen (Hilfen für Familie) 2. Finanzierung und Verstetigung der Angebote 3. Zugangswege zu Familien 4. Praxis der Früherkennung familiärer Belastungen 5. Gestaltung der Schnittstelle zum Kinderschutz nach 8a SGB VIII 6. Weiterentwicklung des Feldes seit
13 Abbildung 01: Anteile von Jugend- und Gesundheitsämtern nach ihren Beteiligungen im Bereich Früher Hilfen Jugendäm ter 72, ,0 Insgesamt (= 365; = 200) Gesundheitsäm ter 58,5 78,9 100 Anteil m it Frühen Hilfen Anteil mit FH-Netzw erk in Prozent Bezogen auf die Gesamtheit aller 573 teilnehmenden Ämter bedeutet dies: Rund 90% der befragten Jugend- und Gesundheitsämter sind im Bereich Früher Hilfen aktiv und über 66% der befragten Ämter sind an einem Frühe-Hilfe-Netzwerk beteiligt.
14 Abbildung 03: Auslöser für Initiativen im Bereich Früher Hilfen bei Jugend- und Gesundheitsämtern Was hat Ihre Kommune/ Ihre Gebietskörperschaft veranlasst, im Bereich Früher Hilfen aktiv zu werden? A ktuelle F achdiskurse Ein F all vo n Kindesmisshandlung im A mtsbezirk Initiativen der F achkräfte vo r Ort D ie N o vellierung des SGB VIII ( 8a) Kinderschutzgesetze auf Landesebene Jugendämter So nst. M aß nahmen auf Landesebene Gesundheitsämter Ein po l.a uftrag ko mmun. Instanzen D as A ktio nspro gramm der B undes-r eg. M edienberichterstattung zum Kinderschutz So nstiges Nennungen
15 Abbildung 04: Steuerungsverantwortung für Frühe Hilfen aus der Sicht von Jugend- und Gesundheitsämtern Wo liegt die Steuerung/ Koordinierung der Angebote zu Frühen Hilfen in Ihrem Amtsbezirk? Vorwiegend beim Jugendamt 60,1 79,6 Vorwiegend beim Gesundheitsamt 2,2 9,3 Jugendämter Bei und gleichermaßen 15,2 29,0 Gesundheitsämter Vorw. bei and. Behörden/ Einrichtungen 3,0 1, In Prozent
16 Abbildung 05: Verbreitung eigener Arbeitsbereichen zu Frühen Hilfen bei Jugend- und Gesundheitsämtern Gibt es in Ihrem Amt eine eigene Arbeitseinheit/ einen eigenen Amtsbereich zu Frühen Hilfen? Jugendamt Gesundheitsamt 31,9 37,2 21,7 12,8 46,4 50,0 Ja Nein, ist aber geplant Nein 0% 25% 50% 75% 100% Gibt es momentan in Ihrem Amt Mitarbeiter/-innen, die überwiegend im Bereich Früher Hilfen arbeiten? Anteil "Ja": 36,8 45, In Prozent Jugendämter; mean= 0,86 (VZÄ) Gesundheitsämter; mean= 1,12 (VZÄ)
17 Abbildung 07: Umsetzung einzelner Maßnahmen im Bereich Frühen Hilfen bei Jugend- und Gesundheitsämtern Welche Maßnahmen im Bereich Früher Hilfen werden bzw. wurden in Ihrem Amt bereits umgesetzt? Und welche Maßnahmen sind ab 2009 geplant? Sozialraumorientierte Bedarfsanalyse bzw. Analyse vorhandener Angebote zu Frühen Hilfen 47,6 38,2 18,3 29,4 43,5 23,0 Einrichtung einer Koordinierungsstelle zu Frühen Hilfen 40,4 43,4 29,2 18,4 30,4 38,2 Bereitstellung zusätzlicher, niedrigschwelliger Hilfeangebote zu Frühen Hilfen 55,6 56,7 23,4 35,6 19,9 8,8 Entwicklung/ Einsatz von Screening-Instrumenten zur Einschätzung von Belastungen und Risikofaktoren 36,0 46,6 18,4 20,9 45,6 32,5 Amtsinterne Fort- und Weiterbildungsangebote zu Frühen Hilfen 50,2 51,1 27,3 16,8 32,1 22,5 Initiierung/ Förderung von Fort- und Weiterbildungsangeboten bei der fachübergreifenden Kooperation im Bereich Früher Hilfen 40,3 53,3 44,2 26,3 15,5 20,4 Intensivierung der Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe 67,9 81,9 29,6 2,5 16,1 2,0 Abschluss von Kooperationsvereinbarungen mit Einrichtungen und Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen 38,2 55,5 22,1 30,5 39,7 14,0 Aufbau und Begleitung eines interdisziplinären Netzwerks Frühe Hilfen/ Kinderschutz 54,4 57,5 39,0 28,8 6,6 13,7 Sonstige Maßnahme 50,0 70,8 20,0 16,7 30,0 12,5 0% 25% 50% 75% 100% Wird/wurde bereits umgesetzt Ist ab 2009 geplant Ist nicht geplant
18 Abbildung 08: Wahrgenommene Unterstützungsbedarfe zum Aufbau Früher Hilfen bei Jugend- und Gesundheitsämtern Wo sehen Sie z.z. noch Unterstützungsbedarfe, um Frühe Hilfen vor Ort aufbauen zu können? Wie groß ist bei Ihnen der Bedarf hinsichtlich der Qualifizierung von Mitarbeitern/-innen 43,4 50,7 9,5 7,7 der externen fachlichen Beratung zum Auf- und Ausbau von Frühen Hilfen 30,2 34,9 9,4 7,4 der Unterstützung bei der Entwicklung geeigneter Informationsmaterialien für Eltern 42,2 44,7 12,0 8,0 der Unterstützung bei der Entwicklung geeigneter Informationsmaterialien für Fachkräfte 37,6 44,6 9,3 6,1 der Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit 37,8 37,0 5,1 3,4 der Beratung zu Finanzierungsgrundlagen und -möglichkeiten im Bereich Früher Hilfen 54,5 57,0 7,0 4,0 der Bereitstellung von Einschätzungshilfen zur Früherkennung von familiären Belastungen (Screening) 40,4 58,8 13,5 12,2 der Bereitstellung von Instrumenten zur Beurteilung von Kindeswohlgefährdungen (Prognose im Einzelfall) 24,2 55,7 26,1 13,4 der Unterstützung bei der Klärung datenschutzrechtlicher Fragen im Bereich Früher Hilfen 39,5 58,6 10,5 7,9 der Bereitstellung von Vorlagen/Mustern für Kooperationsvereinbarungen 34,6 37,6 19,5 16,1 der Unterstützung beim Aufbau von interdisziplinären Netzwerken 36,2 39,1 21,6 18,5 0% 0 25% 50% 75% 100% Anteile "sehr groß" und "groß" Anteil "wurde bereits umgesetzt"
19 Abbildung 09a: Bedeutung (ranggeordnet) und Qualitätsbewertung der Kooperationen im Bereich Früher Hilfen Jugendämter: Bewertung Bedeutung Gesundheitsämter: Bewertung Bedeutung Die 10 wichtigsten Kooperationspartner 4,76 3,58 4,71 3,88 Niederg.Kinderarzt Kinderklinik Jugendamt Niederg.Kinderarzt 4,74 3,73 4,68 3,94 4,68 3,70 Geburtsklinik Geburtsklinik 4,57 3,80 4,64 3,81 Kita Hebamme 4,52 3,71 4,62 3,72 Hebamme Kinderklinik 4,51 3,88 4,59 4,30 SPFH Frühförderstelle 4,42 4,26 4,57 4,11 Fam.berat.stelle Ki-schutzzentrum 4,40 4,00 4,37 3,61 Familiengericht Kita 4,37 4,02 4,36 3,77 Schwangerenber.st. Fam.berat.stelle 4,36 4,36 4,28 3,79 Frühförderstelle Schwangerenber.s t. 4,36 4, Mittelwerte (1's.unzufr./unwichtig' - 5's.zufr./s.w ichtig')
20 Abbildung 10a: Bewertung (ranggeordnet) und Häufigkeit der Kooperationen mit einzelnen Partnern im Bereich Früher Hilfen Jugendämter: Häufigkeit Bewertung Gesundheitsämter: Häufigkeit Bewertung Die 10 besten Kooperationspartner 4,30 4,71 SPFH Frühförderstelle 4,26 3,84 4,11 4,21 Fam.berat.stelle Schwangerenberat ung 4,06 3,20 4,09 3,51 Ki-Schutzzentrum Kita 4,02 3,93 3,95 3,74 Polizei Sozialpsych.Dienst 3,04 4,02 3,88 3,39 Kinderklinik Kinderschutzzentru m 2,66 4,00 3,85 3,13 Mutter-Kind-Einr. SPZ 3,34 3,98 3,81 4,18 Kita Niederg.Kinderarzt 3,94 3,58 3,79 3,34 Frühförderstelle Fam.beratungsstell e 3,16 3,92 3,78 3,39 Familienzentrum Familienzentrum 2,93 3,89 3,77 3,17 Schwangerenberat ung Kinderklinik 2,89 3, Mittelwerte (1's.unzufr./selten' - 5's.zufr./oft')
21 Abbildung 13: Funktionselemente und Merkmale von Frühe-Hilfe-Netzwerken Geben Sie nun bitte zu jeder der folgenden Aussagen an, inwieweit diese auf das oben genannte Netzwerk zutreffen. In dem Netzwerk zu Frühen Hilfen gibt es einen regen persönlichen Erfahrungsaustausch im Netzwerk feste Kommunikationsstrukturen zwischen den am Netzwerk beteiligten Institutionen Zeit für vertrauensbildende Maßnahmen für die beteiligten Netzwerkakteure ein von gegenseitigem Respekt getragenes Arbeitsklima einen fachlichen Austausch mit anderen Netzwerken einen Austausch über den gesetzlichen Auftrag einzelner Netzwerkpartner eine gemeinsame Klärung von datenschutzrechtlichen Fragen eine klare und einvernehmliche Zieldefinition (Leitbild) einen gemeinsam getragenen Zielfindungsprozess eine verbindliche Vereinbarung von Maßnahmen zur Zielerreichung ein gemeinsam erstelltes Regelwerk für die Arbeit im Netzwerk eine verbindliche Festlegung von Zuständigkeiten im Netzwerk eine interdisziplinäre, fächerübergreifende Zusammenarbeit eine Festlegung von konkreten Schritten bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung qualifizierte, hauptamtliche Netzwerk-Koordinatoren/-innen ein Steuerungsgremium für Entscheidungen im Netzwerk Regelungen zur verbindlichen Teilnahme an den Netzwerktreffen regelmäßige Netzwerktreffen (mind. 2xJahr) eine personelle Kontinuität von Schlüsselpositionen eine gemeinsam abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit nach Außen fachübergreifende Qualifizierungsmaßnahmen im Netzwerk Maßnahmen zur Identifizierung von Lücken im Netzwerk Maßnahmen zur Prozessdokumentation Maßnahmen zur Evaluation der Angebote bzw. Netzwerkarbeit 2,07 1,98 1,92 1,88 1,9 1,93 1,94 2,07 1,85 1,84 1,89 2,01 1,9 2,06 1,73 1,86 2,25 2,3 2,08 2,16 2,1 2,19 2,29 2,38 2,31 2,27 2,42 2,22 2,19 2,16 2,45 2,42 2,43 2,4 2,33 2,37 2,55 2,58 2,4 2,42 2,6 2,49 2,77 2,8 2,68 2,7 2,84 2, Mittelwerte von 1("trifftg.n.zu") bis 3("trifft voll zu") Jugendämter Gesundheitsämter
22 Abbildung 14: Wahrgenommene Auswirkungen der Netzwerkarbeit Wie bewerten Sie, alles in allem, die bisherigen Auswirkungen der Netzwerkarbeit? Informationsfluss zwischen den Netzwerkpartnern Kenntnis über Angebote anderer Institutionen Kenntnis über Strukturen anderer Institutionen Zusammenarbeit im Einzelfall Fallübergreifende Zusammenarbeit Zeitnahe Reaktion bei Verdacht auf Vernachlässigung/ Kindeswohlgefährdung Passgenaue Reaktion bei Verdacht auf Vernachlässigung/ Kindeswohlgefährdung Entwicklung gemeinsamer Angebote für Familien Inanspruchnahme der Hilfen durch Familien Akzeptanz der Hilfeanbieter bei Familien Früherkennung von Krisensituationen in Familien Monitoring des Hilfeprozesses Qualifizierung der Netzwerkakteure zu Fragen des Kinderschutzes Zufriedenheit der Mitarbeiter/-innen bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern Verstetigung der Hilfen Absicherung der Kontinuität der Netzwerkarbeit Qualitätssicherung im Bereich der Hilfeerbringung Qualitätssicherung im Bereich von Fallübergaben/ Fallbearbeitung Qualitätssicherung im Bereich der lokalen Angebotsstruktur 31,5 27,5 21,7 25,6 49,4 37,2 42,4 40,0 44,9 38,7 51,9 42,1 40,0 25,8 68,8 55,8 61,9 45,8 54,0 47,1 62,1 45,0 39,8 76,5 65,0 69,0 52,5 46,1 60,7 54,5 82,9 75,2 89,5 87,6 86,9 81,8 81,1 69, Anteil "hat sich (sehr) verbessert" Jugendäm ter Gesundheitsämter
23 Abbildung 15: Gruppen von Frühe-Hilfe-Netzwerken und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Netzwerkarbeit - Ergebnisse einer Two-Step-Clusteranalyse Gruppenzugehörigkeit(1): Wirkungsindex (2): Mean(3): Cluster 1 "verbindliche Netzwerke" ,5 24,4 18,6 21,4 29,9 35,7 37,2 24,3 12,1 10,4 Cluster 2 "unverbindliche Netzwerke" ,7 37,1 39,4 34,3 28,8 15,2 20,0 8,6 9,4 6, N Jugendämter Gesundheitsämter 0% (0-4)------(5-9)---(10-14)---(15-19) 25% 50% 75% 100% N Index-Quartile (in %) Legende: (1) Die Merkmale, die zur Gruppenbildung genutzt wurden, sind der Abb. 13 zu entnehmen. (2) Summenindex (siehe hierzu die Items aus Abb. 14) zur Erfassung positiver Veränderungen durch die Netzwerkarbeit; Wertebereich: von 0 (keine positive Wirkung) bis 19 (maximale positive Wirkung). (3) Gruppenmittelwerte der Summenskala von 0 bis 19.
24 Zusammenfassung der wichtigsten Befunde Fast alle Jugendämter und eine große Mehrheit der Gesundheitsämter sind im Bereich Früher Hilfen aktiv. Die Aktivitäten und Kooperationsmöglichkeiten der Gesundheitsämter werden von den Jugendämtern nicht ausreichend wahrgenommen Asymmetrie der Kooperation auf kommunaler Ebene. Die Jugendämter kooperieren vor allem innerhalb ihres eigenen Systems häufig und verbindlich. Die Gesundheitsämter haben nur wenige verbindliche Kooperationsbezüge, überschreiten aber eher die Systemgrenzen. Die Mitarbeit in einem Netzwerk verbessert die Kooperation, vor allem wenn das Netzwerk verbindlich organisiert ist. Großen Unterstützungsbedarf gibt es noch bei der Entwicklung von tragfähigen Finanzierungsmodellen.
25 Positive Ziele Früher Hilfen Kind: Erleben von Sicherheit und Geborgenheit in der Familie, Förderung der altersgemäßen Entwicklung, Verbesserung von Teilhabechancen bei Bildung und Gesundheit Eltern: Befähigung zur verantwortungsvollen Übernahme der Elternrolle, Erleben von Selbstwirksamkeit in der Erziehung Gemeinschaft: Wertschätzung von Eltern und Kindern, soziale Unterstützung, gute Lebensbedingungen für Familien durch entsprechende Infrastruktur Resilienz von Familiensystemen fördern in Koproduktion von Eltern, HelferInnen und Gemeinschaft! 25
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27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl. Psych. Alexandra Sann wiss. Referentin des DJI im Nationalen Zentrum Frühe Hilfen
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