Enkeltrick. W ir inf or mie re n: IMPRESSUM
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- Rolf Eike Esser
- vor 8 Jahren
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1 W ir inf or mie re n: Enkeltrick IMPRESSUM Landeskriminalamt Hamburg FSt 32 Kriminalprävention und Opferschutz Bruno-Georges-Platz Hamburg Tel.: Fax: kriminalpraevention@polizei.hamburg.de 12 Polizei Hamburg Stand Juli 2014 In formation e n fü r M i t a rb e i t e r i n n e n u n d Mi t a r b e i t e r v o n B a n k e n u nd G e l d i n s t i t u ten
2 ren Sie frühestens für den kommenden Tag einen weiteren Gesprächstermin. Versuchen Sie bis dahin die Angaben zu überprüfen. Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen, auch wenn diese vermeintlich vom Enkel geschickt wurden. Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. In Hamburg wählen Sie , im Notfall die Notrufnummer 110. Notizen zu Telefonaten können der Polizei helfen, den Tätern auf die Spur zu kommen. Ist auf dem Display eine Telefonnummer zu erkennen? Was hat der Anrufer gesagt? Handelte es sich um eine männliche oder weibliche Stimme und wie war die Sprechweise? Weitere Informationen für Bankkunden Die Broschüre der Polizei Der goldene Herbst mit Sicherheitstipps für Seniorinnen und Senioren ist bei jedem Polizeikommissariat kostenlos erhältlich. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat die Broschüre Rate mal, wer dran ist? So schützen Sie sich vor Betrügern und Trickdieben herausgegeben. Weitere Informationen gibt es unter
3 Wie können sich Bankkunden vor Betrügern schützen? Möglicherweise werden sich Kunden zu diesem Thema Hilfe suchend an Sie wenden. Dann können Sie ihnen folgende wichtige Tipps mit auf den Weg geben: Bewahren Sie keine größeren Geldbeträge und Wertsachen zu Hause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach. Lassen Sie sich nur mit abgekürztem Vornamen ins Telefonbuch eintragen, da die Täter nach altmodisch klingenden Namen suchen. Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Freunde ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Rufen Sie den Enkel zurück. Verwenden Sie dazu die Telefonnummer, unter der Sie ihn auch bisher erreichen konnten nicht aber eine Nummer, die der Anrufer Ihnen möglicherweise gegeben hat. Echte Enkel haben dafür Verständnis. Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache. Enkeltrick Was ist das? Beim Enkeltrick handelt es sich um eine spezielle Form des Trickbetrugs. Die Täter rufen gezielt ältere Menschen an, geben sich diesen gegenüber als Verwandte (z.b. als Enkel/Nichte) oder gute Bekannte aus und täuschen vor, sich in einer akuten finanziellen Notlage zu befinden. Die bei den Angerufenen entstehende Situation aus erzeugtem Stress und vorhandener Hilfsbereitschaft versuchen die Täter zu nutzen, um an die Bankersparnisse der älteren Menschen zu gelangen. Auf diese Weise verlieren die Opfer nicht selten mehrere tausend Euro. Weitergehende Informationen zum Thema Enkeltrick Weitergehende Informationen zum Thema Enkeltrick und zu vielen anderen Themen finden Sie auch auf den Internetseiten der Polizei Hamburg und des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes : Nutzen Sie für spezielle Fragen oder Hinweise auch die Telefonnummer der Fachdienststelle für Trickbetrug bei der Polizei Hamburg unter: Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinba- 10 3
4 Warum funktioniert der Enkeltrick? Bei den Opfern handelt es sich überwiegend um allein lebende ältere bis hochbetagte Menschen. Sie können sich meist nicht mit jemandem aus ihrem näheren Lebenskreis beraten. Hinzu kommen noch weitere Faktoren wie Seh- oder Hörschwäche: So halten sie schnell die fremde Stimme am Telefon für die eines Verwandten. Auch Vereinsamung, Zerstreutheit, Demenz oder schlicht der im Alter vorkommende Verlust der Fähigkeit, unter Stress eine komplexe Situation zu managen, machen Senioren zu einem leichteren Opfer für diese Form des Betrugs. So ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass die Betroffenen diese Betrugs-Masche aus den Medien kennen, aber erst nach dem Abklingen der von den Tätern geschaffenen Stresssituation realisieren, dass sie gerade Opfer einer eben solchen Tat geworden sind. Ältere Menschen sind häufig zu Hause anzutreffen eine wichtige Voraussetzung für den Enkeltrick. Einem gelungenen Betrug gehen hunderte fehlgeschlagener Anrufe der Täter voraus. Die Täter wissen, dass sich ihre Hartnäckigkeit lohnt! Informieren Sie über den Enkeltrick Klären Sie Ihren Kunden über diese Betrugsform auf. Überzeugen Sie sich, dass die Informationen verstanden wurden. Vermitteln Sie Sicherheit Bitten Sie Ihren Kunden für das Gespräch und die Auszahlung in einen Nebenraum. Machen Sie auf die Möglichkeit und Vorteile einer (Blitz-) Überweisung aufmerksam. Machen Sie deutlich, dass hohe Barzahlungen, die telefonisch angefordert wurden, ein Hinweis auf einen Betrug sein können. Bieten Sie einen Anruf bei Bezugspersonen an und stellen Sie den Anruf selbst in den Geschäftsräumen her. Wichtig: Nie unter der vom Enkel angegebenen Telefonnummer anrufen, sondern eine dem Opfer vorher bekannte Nummer wählen. Auch ein Anruf bei der zuständigen Polizeidienststelle in Hamburg, unter der Nummer , ist eine Unterstützung! Gehen Sie auf Nummer sicher und rufen Sie notfalls über 110 die Polizei an! Insbesondere dann, wenn Sie erfahren, dass sich eine deutlich jüngere Begleitperson in der Nähe befindet. 4 9
5 Handlungsempfehlungen für Bankmitarbeiter Als Bankmitarbeiter genießen Sie vor allem bei älteren Menschen ein besonderes Vertrauen. Dieses bedeutet im Gegenzug eine besondere Verantwortung für deren Ersparnisse. Der Bankbesuch ist im Rahmen dieser Tatbegehung der einzige Zeitpunkt, zu dem Fremde kontaktiert werden und sich einschalten können. Sie können dieser Fremde sein, der sich verantwortungsvoll an das potentielle Opfer wendet und somit einen möglichen Schaden verhindert. WIR BRAUCHEN IHRE MITHILFE! Sprechen Sie mit dem Kunden 8 Versuchen Sie zu Ihrem Kunden, während der Bearbeitung seines Anliegens, persönlichen Kontakt herzustellen. Erhalten Sie im Gespräch Informationen über den Verwendungszweck des Geldes? Thematisieren Sie den Enkeltrick Erkundigen Sie sich bei Ihrem Kunden, ob ihm diese Betrugsform bekannt ist. Wie gehen die Täter vor? Organisierte Tätergruppen durchsuchen Telefonbücher gezielt nach altmodisch klingenden, vorwiegend weiblichen Vornamen in der häufig begründeten Hoffnung, so allein lebende, ältere bis hochbetagte Personen ausfindig zu machen. Diese Personen werden anschließend systematisch angerufen. Durch eine einstudierte Gesprächsführung versucht der Anrufer bei dem potentiellen Opfer den Eindruck zu erwecken, ein Verwandter (zumeist Enkel/-in oder Neffe/ Nichte), manchmal aber auch ein alter, sehr guter Freund zu sein. Um Zweifel bezüglich der veränderten Stimme auszuräumen, gibt der Anrufer in aller Regel vor, an einer Erkältung oder Halsbeschwerden zu leiden. Im weiteren Gesprächsverlauf informieren sich die Täter sehr geschickt über die finanziellen Verhältnisse ihrer Opfer. Sie fragen nach Bargeld und Schmuck im Haus und/oder nach dem Vermögen auf der Bank. Schöpft das Opfer bis zu diesem Zeitpunkt keinen Verdacht, wird ein akuter Bedarf an Bargeld aufgrund einer dringenden Angelegenheit oder Notlage vorgespiegelt. Typische Geschichten sind, dass der Enkel vorgibt, dieses Geld für die Reparatur oder den Kauf eines Kfz oder den Kauf einer Immobilie zu benötigen. Die Erklärungen sind hier vielfältig. Haben die älteren Menschen die geforderte Summe nicht im Haus, werden sie gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter 5
6 sogar ein Taxi, wenn das (potentielle) Opfer angibt, den Weg zur Bank nicht mehr zu Fuß bewältigen zu können. Der geforderte Geldbetrag liegt in der Regel zwischen 4.000,- und ,- Euro, kann aber auch höher sein. Immer bestehen die Täter auf eine kurzfristige Bargeldübergabe. Teilweise werden die Angerufenen zu absoluter Verschwiegenheit ermahnt und mit der Drohung des Abbruchs jeglichen Kontakts oder schlimmer Folgen für den Enkel psychisch immens unter Druck gesetzt. Das gutgläubige Opfer begibt sich zu seiner Bank und hebt das Geld bar von seinem Konto ab, auch wenn der Betrag den Dispositionskredit ausschöpft. Kaum ist das Opfer zu Hause, geht der nächste Anruf ein: Der vermeintliche Enkel gibt vor, das Geld nicht selbst abholen zu können und kündigt einen vertrauenswürdigen Abholer an. Die Übergabe findet meist an der Haustür statt nicht selten erkundigt sich der Anrufer später danach, ob diese zu Stande gekommen ist. In einigen Fällen werden die Opfer von einem Abholer zur Bank begleitet oder von Mittätern beobachtet. Die Betrüger vergewissern sich, dass die Senioren das Geld tatsächlich abheben und sich nicht zu lange mit den Bankmitarbeitern unterhalten. Bei dieser Variante findet die Geldübergabe möglicherweise bereits vor der Bank statt. Woran erkenne ich ein potentielles Betrugsopfer? Wenn eine Kundin oder ein Kunde einen ungewöhnlich hohen Geldbetrag abheben möchte, sollten Sie hellhörig werden. Fragen Sie sich: Sind solche Abhebungen für diesen Kunden außergewöhnlich? Braucht der Kunde das Geld sofort oder möchte der Kunde rasch einen Kredit? Nimmt der Kunde seinen Dispositionskredit bedenkenlos in Anspruch? Besteht der Kunde auf eine Barauszahlung, auch wenn eine Blitzüberweisung angeboten wurde? Hat der Kunde einen altmodischen Vornamen? Ist der Kunde lebensälter? Erhalten Sie Hinweise darauf, dass der Verwendungszweck unklar oder widersprüchlich ist? Oder der Kunde nichts über den Zweck der Abhebung sagen darf? 6 7
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