Der Zweitaktmotor. Informationen über den Zweitaktmotor. Wirkungsweise des Zweitakters

Transkript

1 Der Zweitaktmotor Informationen über den Zweitaktmotor Der Zweitakter wurde im Jahr 1879 von Nikolaus August Otto erfunden. Er ist ein Verbrennungsmotor mit Fremdzündung (Zündkerze). Da sich die für Viertakter übliche Schmierung nicht eignet, mischt man das Öl unter den Kraftstoff. Dadurch entfällt die für Viertakter übliche Schmierung. Das Öl aus dem Kraftstoff schlägt sich im Zylinder und im Kurbelwellengehäuse nieder und schmiert die sich bewegenden Teile. Zweitaktmotoren werden wegen ihres einfachen Aufbaus und ihres geringen Gewichts überwiegend für Zweiräder, Boote, für Maschinen im Gartenund Landschaftsbau und für den Modellbau verwendet (Rennmotorräder, Motorroller, Außenborder, Rasenmäher, Motorsägen usw.). In Autos sind sie seltener zu finden. Das Beispiel für ein mit Zweitaktmotor angetriebenes Auto ist der Trabbi. Wirkungsweise des Zweitakters Wie der Name schon sagt, führt der Zweitakter im Gegensatz zum Viertakter während einem Arbeitsspiel (=2 Kolbenhübe, =1 Kurbelwellenumdrehung) nur zwei unterschiedliche Arbeitsschritte aus. Das Kurbelwellengehäuse wird effektiv in die Takte mit einbezogen und ist mit einem oder mehreren Überströmkanälen mit dem Brennraum verbunden. file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Zweitaktmotor.html (1 von 5) :43:25

2 Aufbau eines Zweitaktmotors Der Zweitakter hat im Vergleich zum Viertakter keine Ventile. Die Steuerung des Zweitakters erfolgt durch den Kolben und Steuerschlitze die sich in der Innenwand des Zylinders befinden. Der Überströmkanal, Einlassschlitz und der Auslassschlitz, werden durch die Position des Kolbens geöffnet oder verschlossen. Wenn der Kolben oben ist, gibt er den Einlass frei und der im Vergaser mit Luft angereicherte Treibstoff kann ins Kurbelwellengehäuse überströmen. Ist der Kolben unten, so verschließt er den Einlass, gibt jedoch den Auslass und kurz danach den Überströmkanal frei. So können die Abgase aus dem Brennraum entweichen und der Treibstoff aus dem Kurbelwellengehäuse kann durch den Überströmkanal (Kanäle) in den Brennraum strömen. Das Kurbelwellengehäuse ist gasdicht und durch Überströmkanäle mit dem Brennraum verbunden. Arbeitsweise 1.Takt Beim ersten Takt bewegt sich der Kolben bei verschlossenen Kanälen nach oben. Dadurch entsteht ein Unterdruck im Kurbelgehäuse und frisches Kraftstoff- Luft- Gemisch wird angesaugt. Sobald die Kolbenunterkante den Einlass frei gibt, strömt es ins Kurbelgehäuse. Es strömt so lange ein, bis der Einlass wieder verschlossen wird. Das Gemisch, das im vorletzten Takt angesaugt wurde, wird im Brennraum durch die Aufwärtsbewegung des Kolbens verdichtet und kurz vor dem oberen Todpunkt von der Zündkerze gezündet. Dadurch wird der zweite Takt eingeleitet. file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Zweitaktmotor.html (2 von 5) :43:25

3 Arbeitsweise 2.Takt Der Kolben wird durch die explosionsartige Verbrennung nach unten gedrückt. Durch die Abwärtsbewegung entsteht ein Überdruck im Kurbelgehäuse und das frische Gemisch wird durch den Überströmkanal in den Brennraum gedrückt. Dort schiebt es die verbleibenden Verbrennungsabgase, die noch nicht durch den Überdruck der Explosion ausgetrieben wurden durch den Auslass in den Auspuff. Die Verdrängung der Abgase durch frisches Gemisch nennt man Spülung. Nachteile des Zweitakters Das sind einige der größten Nachteile des Zweitakters. 1. Bei der Spülung werden nie alle Abgase aus dem Brennraum verdrängt. 2. Frisches Gemisch entweicht mit den Abgasen durch den Auslass. 3. Durch den offenen Gaswechsel vermischt sich frisches und verbranntes Gemisch. Um diese Probleme mit der Spülung zu lösen, hat man verschiedene Spülungen wie Umkehrspülung und Gleichstromspülung entwickelt. Die Vorteile gegenüber dem Viertakter Zweitakter haben ein geringes Gewicht und können aufgrund ihres einfachen Aufbaus preiswert hergestellt und repariert werden. file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Zweitaktmotor.html (3 von 5) :43:25

4 Sie haben weniger bewegliche Teile (nur Kolben, Pleuelstange und Kurbelwelle). Sie sind Vibrationsärmer und haben einen ruhigeren Lauf bei gleicher Zylinderzahl. Sie haben eine höhere Leistung bei gleichem Hubraum. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie schnell hohe Drehzahlen erreichen können da es keine Ventile, Nocken usw. gibt die umständlich bewegt werden müssen. Die Nachteile gegenüber dem Viertakter Weil dem Kraftstoff Öl beigemischt wird bildet sich bei der Verbrennung Ölkohle auf dem Kolben und im Auspuff, welche die Leistung des Motors senkt und die Lebensdauer verringert. Das Öl verölt die Zündkerze und ist für die Rauchbildung im Abgas verantwortlich. Weitere Nachteile des Öls im Kraftstoff sind eine höhere Geruchsbelästigung und eine höhere Umweltbelastung. Zweitakter haben einen geringeren Wirkungsgrad durch die Probleme mit der Spülung, trotz doppelter Arbeitstaktzahl wird nur eine Mehrleistung von 30% erreicht. Da dem Zweitakter die Leertakte fehlen, hat er eine höhere Wärmebelastung. Zweitakter haben einen höheren Öl- und Kraftstoffverbrauch. file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Zweitaktmotor.html (4 von 5) :43:25

5 file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Zweitaktmotor.html (5 von 5) :43:25