Lehrstuhl für Renaturierungsökologie
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- Hannah Kruse
- vor 7 Jahren
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1 2. GHL Symposium Dürnast Lehrstuhl für Renaturierungsökologie Unterdrückung einer invasiven Leguminose durch ein heimisches Gras Einfluss von Rhizobien, Stickstoff und relativem Konkurrenzzeitpunkt Marion Lang, Hans Martin Hanslin, Thomas Wagner & Johannes Kollmann 1
2 Hintergrund Der Besenginster Cytisus scoparius breitet sich entlang der Südküste von Norwegen aus Invasion von Straßenrändern, Heiden und Dünen Mögliche Gründe: Landschaftsmanagement Einschleppung neuer, invasiver Genotypen LAND- Ecological effects of expanding nitrogen-fixing species in vulnerable ecosystems 2
3 Versuchsfragen Kann ein heimisches Gras das Wachstum von C. scoparius hemmen? Welchen Einfluss haben Nodulation, Düngung und relativer Konkurrenzzeitpunkt? Gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Provinienzen (Samenherkünften) von C. scoparius? 3
4 Zielart Invasive Leguminose Cytisus scoparius (L.) Link [Besenginster] Leguminoser Strauch (Fabaceae) Stickstofffixierung in Symbiose mit Rhizobien (Wurzelknöllchen) Trockene, sandige Böden Heimisch in Mitteleuropa N 2 NH 4 + Invasiv in USA, Kanada, Australien, Neuseeland etc. Zucker (Global invasive species database ISSG 2006) 4
5 Zielart Heimisches Gras Festuca rubra subsp. commutata Gaudin [Horst-Rotschwingel] Mehrjähriges Gras (Poaceae) Horste, keine Ausläufer In weiten Teilen Europas verbreitet 5
6 Hypothesen (1) Konkurrenz von F. rubra reduziert das Wachstum von C. scoparius verstärkt durch den relativen Zeitpunkt der Konkurrenz. (2) Inokulation und N-Düngung fördern die Konkurrenzkraft von C. scoparius. Es gibt einen Interaktionseffekt zwischen Inokulation und N-Düngung: Inokulation wirkt positiv auf C. scoparius bei niedriger jedoch nicht bei hoher N-Düngung. (3) Die Effekte unterscheiden sich zwischen Samenherkünften von C. scoparius. 6
7 Erklärende Variablen : Inokulation von Rhizobien (+/-) Versuchsdesign N-Düngung (niedrig/hoch) Florymonid (34,8% N) 0.6 mg N/Topf*Woche 6 mg N/Topf*Woche Konkurrenz von Festuca rubra (pre, sim, late, no) C. scoparius F. rubra Provinienz (Stavanger, Risobank, Lomesand) (Lomesand) 7
8 Versuchsdesign Randomisierter Versuchsaufbau mit 6 Wiederholungen auf 4 Tischen -L -H +L +H Kontrollen Töpfe mit F. rubra ohne C. scoparius Töpfe mit Substrat 8
9 Antwortvariablen: Versuchsdesign Länge der Haupt- und Nebentriebe Oberirdische Biomasse: Haupt- und Nebentriebe (2 Erntetermine) Unterirdische Biomasse 9
10 Ergebnisse Nodulation Anzahl Wurzelknöllchen an C. scoparius Different letters show significant differences (p<0.05) for Kruskal-Wallis-Test and pairwise comparison with Wilcoxon signed rank test with Bonferroni correction. 10
11 Ergebnisse Stickstoff Nitrat (NO 3- ) und Ammonium (NH 4+ ) im Substrat 11
12 Ergebnisse relativer Konkurrenzzeitpunkt Trockenmasse von Cytisus scoparius mit früher, gleichzeitiger, später oder keiner Konkurrenz durch Festuca rubra (1) Konkurrenz von F. rubra reduziert das Wachstum von C. scoparius verstärkt durch den relativen Zeitpunkt der Konkurrenz. 12
13 Ergebnisse relativer Konkurrenzzeitpunkt Frühe Konkurrenz von F. rubra Keine Konkurrenz von F. rubra Nebentrieb Haupttrieb Nebentriebe Haupttrieb (1) Konkurrenz von F. rubra reduziert das Wachstum von C. scoparius verstärkt durch den relativen Zeitpunkt der Konkurrenz. 13
14 Ausblick Holger Paetsch und Ingrid Kapps Sibylle Zavalla und Marie-Eve Ringler Team Gewächshauslaborzentrum Dürnast Andrea Posa *AB MORGEN* (Studentin Exp. Renaturierungsökologie) Versuch läuft noch bis Ende Juni
15 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Naturschutzleistungen des Ökologischen Landbaus Wiederansiedlung seltener und gefährdeter Ackerwildpflanzen Lang, M., Kollmann, J., Prestele, J., Wiesinger, K., Albrecht, H.
16 Hintergrund Artenvielfalt Heute: 323 Segetalarten in Deutschland 22% gefährdet 4% vom Aussterben bedroht 3% ausgestorben/verschollen Korneck et al. 1996, Hofmeister & Garve 2006, Marshall et al Institut für Ökologischen Landbau, Einfluss von Deckfrucht und Fruchtfolge Wiederansiedlung auf die Wiederansiedlung seltener und gefährdeter Ackerwildpflanzen Bodenkultur und Ressourcenschutz Lang, M. 16
17 Hintergrund Ökologischer Landbau bietet günstige Bedingungen kein mineralischer Stickstoffdünger, keine Herbizide ABER: Samenbanken seltener Arten sind vielerorts verschwunden Ausbreitungsmechanismen fehlen Wiederansiedlung ist notwendig! Institut für Ökologischen Landbau, Einfluss von Deckfrucht 9. Naturschutzberater-Tagung und Fruchtfolge Wiederansiedlung auf die Wiederansiedlung in seltener Witzenhausen und gefährdeter Marion Lang Ackerwildpflanzen Bodenkultur & Dr. Klaus und Wiesinger Lang, M. Ressourcenschutz 17
18 Versuchsfragen Unter welchen Bedingungen können seltene Ackerwildpflanzen erfolgreich wiederangesiedelt werden? Institut für Ökologischen Landbau, Einfluss von Deckfrucht 9. Naturschutzberater-Tagung und Fruchtfolge Wiederansiedlung auf die Wiederansiedlung in seltener Witzenhausen und gefährdeter Marion Lang Ackerwildpflanzen Bodenkultur & Dr. Klaus und Wiesinger Ressourcenschutz Lang, M. 18
19 Zielarten Echter Frauenspiegel Legousia speculum-veneris Acker-Rittersporn Consolida regalis Acker-Steinsame Lithospermum arvense Rote Liste Bayern 3 Rote Liste Dtl. 3 Rote Liste Bayern 3 Rote Liste Dtl. 3 Rote Liste Bayern 3 Institut für Ökologischen Landbau, Einfluss von Deckfrucht 9. Naturschutzberater-Tagung und Fruchtfolge Wiederansiedlung auf die Wiederansiedlung in seltener Witzenhausen und gefährdeter Marion Lang Ackerwildpflanzen Bodenkultur & Dr. Klaus und Wiesinger Ressourcenschutz Lang, M. 19
20 Versuchsdesign Etablierungserfolg der Ackerwildpflanzen Individuendichte im Feld Samendichte in Bodenproben Samenbankproben 1. Jahr nach Aussaat - Miriam Ostermaier 2. Jahr nach Aussaat - Cindy Truffel 3. Jahr nach Aussaat - Marion Lang, Harald Albrecht, Angela Rieblinger, Manuela Schneller Institut für Ökologischen Landbau, Einfluss von Deckfrucht 9. Naturschutzberater-Tagung und Fruchtfolge Wiederansiedlung auf die Wiederansiedlung in seltener Witzenhausen und gefährdeter Marion Lang Ackerwildpflanzen & Dr. Klaus Wiesinger Bodenkultur und Ressourcenschutz Lang, M. 20
21 Parzellenversuch am Seidlhof in Gräfelfing (Münchner Schotterebene) 16 Varianten (verschiedene Fruchtfolgen, Bodenbearbeitung) Einmalige Aussaat der Ackerwildpflanzen im Herbst 2011, Mischsaat mit 850 Samen/m² Seidlhof, Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz
22 On-Farm-Versuche auf 4 Praxisbetrieben (Münchner Schotterebene) 4 Biobetriebe mit unterschiedlichen Bewirtschaftungsintensitäten: Fürstenfeldbruck, Mintraching, Riem, Zorneding Einmalige Aussaat der Ackerwildpflanzen im Herbst 2011, Mischsaat mit 850 Samen/m² Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz Praxisbetrieb Mintraching,
23 Ergebnisse Etablierungserfolg in Gräfelfing stark von Fruchtfolge abhängig Pos.: Geringe Kulturartkonkurrenz im Ansaatjahr Neg.: Kleegras Samenbank von Acker-Rittersporn nach 3 Jahren Unterschiede zwischen den Arten Bester Etablierungserfolg L. speculumveneris Unterschiedliche Etablierung auf Praxisbetrieben Pos.: Lichte Wintergetreidebestände Neg.: Striegel ohne=ohne Deckfrucht, Rn=Roggen in normaler Saatstärke, Dr=Dinkel in reduzierter Saatstärke, Dn=Dinkel in normaler Saatstärke, KG=Klee-Gras-Mischung Unterschiedliche Buchstaben bezeichnen signifikante Unterschiede (p<0.05) nach Kruskal-Wallis- Test und anschließendem paarweisen Rangsummentest nach Wilcoxon mit Bonferroni-Korrektur. Institut für Ökologischen Landbau, Einfluss von Deckfrucht 9. Naturschutzberater-Tagung und Fruchtfolge Wiederansiedlung auf die Wiederansiedlung in seltener Witzenhausen und gefährdeter Marion Lang Ackerwildpflanzen Bodenkultur & Dr. Klaus und Wiesinger Ressourcenschutz Lang, M. 23
24 Fazit und Ausblick Ackerwildkrautschutz durch Ansaat auf extensiv genutzten Äckern Verschiedene Ansprüche der Arten müssen bei der Ausbringung und Bewirtschaftung berücksichtigt werden! Biodiversität Versuch läuft vrstl. noch bis Ende des Jahres (Keimlingszählungen) Studentin: Michaela Schneller (Exp. Renaturierungsökologie) Institut für Ökologischen Landbau, Einfluss von Deckfrucht 9. Naturschutzberater-Tagung und Fruchtfolge Wiederansiedlung auf die Wiederansiedlung in seltener Witzenhausen und gefährdeter Marion Lang Ackerwildpflanzen & Dr. Klaus Wiesinger Bodenkultur und Ressourcenschutz Lang, M. 24
25 Vermehrung von gefährdeten Ackerwildpflanzen Harald Albrecht et al. Bei Keimversuchen mit seltenen Ackerpflanzen fallen am Lehrstuhl RÖK gelegentlich Keimpflanzen an. Um deren Samen zur Wiederausbringung und für Feldversuche zu nutzen, werden die Pflanzen zwischenvermehrt. Zeit: Beerntung reifer Samen von Mai bis Juli / August Ort: Gewächshaus 2, drittletzter Tisch Arten: Kornblume, Venuskamm, Frauenspiegel, Acker-Rittersporn, Acker-Hahnenfuß, Österr. Hundskamille, Acker-Röte, Finkensame, Acker-Lichtnelke, Eiblättriges Tännelkraut, Kletten-Haftdolde u.a. Verbindung mit Wiederausbringung (Lang et al.)
26 Bestäubung bei gefährdeten Ackerwildpflanzen Harald Albrecht, Ralph Machunze & Christina Fischer Welche Bedeutung haben seltene Ackerwildpflanzen für die Biodiversität der Agrarlandschaft? Untersuchung von 12 Arten mit jeweils 12 Individuen Arten: Kornblume, Venuskamm, Frauenspiegel, Sandmohn, Acker-Rittersporn, Acker-Wachtelweizen, Ackerhahnenfuß, Österr. Hundskamille, Acker-Röte, Knollen- Platterbse u.a. Ort: s. Luftbild Zeit: NEU ab Freitag bis August
27 Samenbankveränderungen nach Umstellung auf Ökolandbau Harald Albrecht Das FAM-Versuchsgut Scheyern wurde vor 21 Jahren auf Ökolandbau umgestellt. Wie haben sich in dieser Zeit Samenbank und Feldbestand der Ackerwildpflanzen verändert? Untersuchung von je 1,5 kg Boden an 110 Rasterpunkten Regelmäßige Bestimmung und Beerntung aller aus Saatschalen auflaufenden Individuen und Arten Ort: Gewächshaus 2, drittletzter Tisch Zeit: Nov 2014 bis Herbst 2015
28 Kontakt: Homepage: Marion Lang, Lehrstuhl für Renaturierungsökologie, TUM Emil-Ramann-Str. 6, Freising Tel.: 08161/ Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Dank: Marco Zehner, Stefanie Zehner, Georg Salzeder, Adalbert Bund, Hans Krimmer, Eberhard Heiles, Ulrich Dörfel, Partnerbetriebe und Gewächshausezentrum Dürnast Förderung: Seidlhof-Stiftung Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogrammes Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) FKZ der Teilprojekte: 06OE254, 06OE355, 06OE356 Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz
29 Quellen Global invasive species database ISSG (2006) Cytisus scoparius: URL: ( ) Hofmeister, H. & Garve, E. (2006) Lebensraum Acker. Reprint der 2. Auflage, Remagen, Deutschland. Korneck, D., Schnittler, M. & Vollmer, I. (1996) Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta) Deutschlands. In: Schriftenreihe für Vegetationskunde 28, Landwirtschaftsverlag, Münster, Deutschland, S Marshall, E.J., Brown, V.K., Boatman, N.D., Lutman, P.J., Squire, G.R., Ward, L.K. (2003): The role of weeds in supporting biological diversity within crop fields. Weed Res. 43: Bildquellen:
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