Studienaufenthalt im Ausland

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1 Studienaufenthalt im Ausland Erfahrungsbericht Name der Universität: Chalmers University of Technology Land: Schweden Zeitraum/Jahr des Auslandaufenthaltes: Aug 2014 Jan 2015 Partneruniversität: Ja 1. Allgemeines: Informationen zum Land, zur Stadt und zur Universität Macht ein Auslandssemester in Göteborg! Ich hatte echt sehr schöne 5 Monate in Schweden und habe die Zeit dort richtig genossen. Man lernt Menschen aus der ganzen Welt sowie die skandinavische Kultur kennen und kann, wenn man möchte, sehr viele Trips in die Umgebung starten. Göteborg an sich ist eine sehr schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und lebhaftem Stadtbild. Es fahren wenige Autos und dafür sehr viel öffentliche Busse und Trams. Das Nachtleben in Göteborg ist sehr abwechslungsreich und man findet nahezu an jedem Tag etwas wo man hingehen kann. Die Lebenshaltungskosten sind natürlich etwas höher als in Deutschland, aber mit der Zeit findet man raus wo es billiges Bier gibt und wie man mit relativ geringem Budget durch den Abend kommt. Die Chalmers hat aus wissenschaftlicher Sicht einen sehr guten Ruf und ich habe mich dort von Anfang an sehr wohl gefühlt. Zu Beginn werden die internationalen Studenten in Gruppen mit je Leuten eingeteilt. Hier wird bunt durchgemischt, sodass fast jeder aus einem anderen Land kommt. Mit dieser Gruppe werden dann die Aktivitäten der nächsten 5 Wochen bestritten, sodass man sich in der Gruppe sehr gut kennen lernt. Natürlich springen manche ab, aber mit einigen bin ich bis jetzt sehr gut befreundet und habe viele geile Trips und Abende mit ihnen erlebt. Ihr solltet unbedingt so viel wie möglich von diesen Aktivitäten mitnehmen, da diese sehr viel Spaß machen und man viel über die Stadt, die Uni, die Kultur und den schwedischen Life-Style lernt. Auf dem Campus befinden sich 19 Bars, in denen man teilweise auch sehr gutes Mittagessen bekommt. Über die Uni kann man zahlreiche Sachen buchen, wie z.b. eine kleine Halle zum Fußballspielen(3vs3, 4vs4) oder andere sportliche Aktivitäten, Billiardtische oder eine eigene Sauna am See, die etwas außerhalb der Stadt liegt. Ich kann euch vor allem die kleinere Sauna empfehlen, die Schlafplätze für ca. 25 Mann bietet, da dieses Haus sehr gemütlich(mit zwei Kaminen, Wohnzimmer, Küche, Schlafplätze) eingerichtet ist.

2 2. Vorbereitungsempfehlung: Visum, Flug, Versicherung, Arztbesuche, Wohnung, Unterhaltskosten Die Wohnungssituation in Göteborg ist absolut miserabel. Stellt euch die Wohnungssituation in Darmstadt vor und vervielfacht dieses ins Negative. Sobald ihr die Zusage habt, kümmert euch SOFORT um eine Wohnung! Über die Universität in Göteborg bekommt ihr zunächst s und Instruktionen, wie ihr euch auf einen Platz im Studentenwohnheim bewerben könnt. Auf der Seite SGS Studentbostäder geht die Suche dann erst mal los. Die Seite wurde für Internationals ca. Ende Mai freigeschaltet. Es gibt zwei Bereiche, in denen ihr suchen könnt. In einem könnt ihr euch direkt bewerben und der erste der ein Zimmer nehmen möchte, bekommt dieses auch. In der anderen werdet ihr auf eine Warteliste gesetzt und müsst dann hoffen, je nachdem an welcher Stelle ihr steht(wird angezeigt: 1-10;11-50;>50). Ich habe damals den Fehler gemacht, nicht direkt eins von den direkten Zimmern zu nehmen. Dies hätte mir einiges an Stress und Aufwand erspart. Kurz nach der Freischaltung (glaube Tag 1 oder 2) waren zwei Zimmer ausgeschrieben. Ich hatte natürlich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, ob diese Studentenwohnheime möbliert sind, eine gute Lage haben, sauber sind etc. Damals habe ich mir dann gedacht, lieber abzuwarten und mich erst mal umzuhören bzw. zu informieren. Das war ein großer Fehler! Wenn ihr direkte Zimmer nehmen könnt, greift sofort zu!! Alle Studentenwohnheime liegen in Stadtnähe und sind sehr schnell mit Bus und Bahn zu erreichen. Ich habe zwar von einigen wenigen sehr dreckigen Zimmern gehört, aber mit Hilfe der Hausverwaltung und ein bisschen Putzaufwand waren die Zimmer dann gut bewohnbar. Nach diesen zwei Zimmern habe ich nie wieder ein direktes Zimmer gesehen. Ihr braucht schon sehr viel Glück um im richtigen Zeitpunkt nachzuschauen, da der erste der es nehmen möchte es auch bekommt und das Zimmer dann weg ist. Das erleichtert euren Start erheblich. Ich habe mich nachdem ich dort nichts mehr gefunden habe auf boplats.se nach Privatwohnungen umgeschaut. Ich habe mich auf einige beworben, die preislich halbwegs akzeptabel waren und nicht komplett außerhalb der Stadt liegen. Nach etlichen Bewerbungen habe ich dann nach viel Aufwand ein Zimmer von Ende August bis Ende September gefunden. Diese lag nördlich des Flusses, also etwas außerhalb von Stadtzentrum und Uni, war aber dennoch gut mit dem Bus zu erreichen. Der Vermieter ist mit seiner Freundin zusammen gezogen und sein Vertrag ging noch bis 1. Oktober, weshalb er für diesen Zeitraum seine Wohnung an Erasmus Studenten vermieten wollte, da ihm die Wohnungssituation bewusst war und er auch einmal Erasmus Student war. Ich wohnte in dieser Zeit mit einem Spanier zusammen, den ich dort erst kennen lernte. Die Miete war wirklich sehr teuer. Ich habe das Doppelte gezahlt, was ich hier in Darmstadt für ein normales Zimmer zahlen würde. Dennoch war ich froh für den Anfang eine Wohnung zu haben und nicht ins Hostel zu müssen, so wie viele andere Erasmus Studenten. Nachdem ich angekommen war, musste ich mich neben dem ganzen neuen Unistress, den ganzen CIRC- Aktivitäten(Einführungsmonat für Internationals geht 5 Wochen) und den anderen neuen Umständen

3 natürlich um eine Wohnung kümmern. Ich habe mich auf boplats.se und blocket.se bestimmt auf 30 Zimmer beworben. Nahezu alle Zimmer wurden von Familien weit außerhalb oder Rentnern in heruntergekommenen Wohnungen vermietet. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber was ich dort für Wohnungsbesichtigungen hatte, war schon heftig. Mit zunehmendem Zeitdruck sinken natürlich auch die Anforderungen an das Zimmer, da man ungern die ganze Zeit im Hostel verbringen möchte. Ende September, weniger als eine Woche vor meinem Auszug, hatte ich dann meine erste Wohnungsbesichtigung, bei der ich gesagt habe, ok die möchte ich auf jeden Fall haben. Ich habe mich mit der Vermieterin direkt gut verstanden und habe das Zimmer dann auch glücklicherweise bekommen. Dieses Glück hatten nicht alle Studenten. Meine Vermieterin, die in einem Hostel in Göteborg arbeitet, hat von vielen Studenten berichtet, die das ganze Semester im Hostel bleiben mussten, da sie nichts gefunden hatten. Fazit: Nehmt ein direktes Zimmer, wenn es angezeigt wird. Das hätte mir den ganzen Stress und Aufwand erspart! Und kümmert euch früh um Wohnungen! Mein Beispiel soll nicht abschrecken, die Zeit war dennoch sehr geil und jeder Erasmus Student mit dem ich geredet habe war am Ende irgendwo untergebracht. 3. Studienorganisation an der Universität: Kurswahl, anerkannte Prüfungen, sonstiges Das Studieren in Göteborg ist anders, als ich es von der TU Darmstadt kenne. Das Semester hat zwei Study Periods, in denen man jeweils zwei Kurse à 7,5 ECTS macht. Während den Study Periods hat man sehr viel Gruppenarbeit, Abgaben und Präsentationen (ich habe Master-Kurse gemacht) zu erledigen. Guest Lectures und Site Visits waren auch des Öfteren dabei, teilweise auch anwesenheitspflichtig. Nach meinen Erfahrungen sind die Professoren sehr hilfsbereit und drücken auch mal ein Auge zu, wenn man zu einem Termin nicht erscheinen kann(vor allem bei Erasmus Studenten). Ich habe insgesamt 3 Kurse gemacht, wobei ein Kurs über zwei Study Periods gegangen ist. Meistens hat man am Ende einer Study Period noch ein Examen. Sprachkenntnis Nachweis: Nein Uniformpflicht: Nein Unterrichtssprache: Englisch, Schwedisch Anwesenheitspflicht: Nein Semesterbeginn: September Semesterende: Januar 4. Leben und Freizeit: Studentenleben, Nachtleben, Land, Leute, Klima, Essen, Sport, Reisen Die Stadt bietet jede Menge Aktivitäten und Sightseeing. Von einem kleinen öffentlichen Zoo im Park, über Museen(Universum) bis hin zum größten Hafen Skandinaviens ist alles dabei. Es gibt unzählige Bars und Restaurants, die über die gesamte Stadt verteilt sind. An der Station Järntorget trifft man auf viele Studenten, da es hier billiges Bier und zum Afterwork auch kostenloses Essen gibt.

4 Das öffentliche Netz in Göteborg ist sehr gut. Ich musste tagsüber höchstens 5 Minuten warten, bis meine Bahn kam und ich habe nicht sehr zentral gewohnt. Unter der Woche muss man nachts dann schon mal gucken, wann seine letzte Bahn oder Bus kommt. Am Wochenende sollte nachts eigentlich alles sehr gut zu erreichen sein. Party und Nachtleben darf in einem Auslandssemester natürlich auch nicht zu kurz kommen. Freitags ist der inoffizielle Afterwork-Tag. Hier gibt es viele Bars und Clubs die ab 17 Uhr meist kostenloses Essen anbieten. Mit der Zeit werdet Ihr aber eure Lieblingsclubs und -bars finden. Göteborg ist der perfekte Ort um viele Trips in die Umgebung zu starten. Mit Bus und Bahn sind die zwei Hauptstädte Oslo und Kopenhagen innerhalb von ca. drei Stunden zu erreichen. Falls ihr Auto und Zeit habt, fahrt über Oslo nach Norwegen zu den Fjords(Bergen). Bis Ende September kann man hier noch mit Fähren durch die Fjords fahren. Ich habe es leider erst Anfang Oktober geschafft und da wir nur 1,5 Tage Aufenthalt in Bergen hatten, konnten wir leider keine Tour mehr buchen(waren nur 2 mal die Woche). Dennoch hat sich der Trip auf jeden Fall gelohnt, da wir mit dem Auto auch an sehr schönen Stellen gehalten haben, bei denen man beeindruckende Ausblicke genießen konnte. Stockholm ist definitiv ein Wochenendtrip oder länger wert. Die Stadt ist sehr schön und hat kulturell sehr viel zu bieten. Zu empfehlen ist die Free Tour von Studenten durch die Altstadt und der riesige Park Skansen auf einer der vielen Inseln. Zu Beginn werden euch einige Trips vorgeschlagen, die ihr machen könnt. Meine Empfehlung: Macht unbedingt einen Trip nach Lapland! Ihr müsst ihn nicht zwangsweise über die Uni machen, da diese Tour zwei jeweils 24 stündige An- und Abreise mit dem Bus beinhaltet. Ich habe von einigen Studenten gehört die den Trip selbst geplant haben und mit dem Flugzeug hochgeflogen sind. Ich habe den Trip über die Uni gemacht und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Der Vorteil ist, dass hier alles durchgeplant ist und ihr nur in den Bus einsteigen müsst. Es geht in die nördlichste Stadt Schwedens, wo die Chance Nordlichter zu sehen am größten ist. Bucht auch unbedingt die Snowmobil und Hundeschlittentour mit! Eine Sauna mit Arctic Swimming ist auch Teil des Trips. Diese Reise komplettiert eure traditionell skandinavischen Erlebnisse! 5. Warum man dort studieren sollte (Fazit): Alles in allem habe ich sehr geile 5 Monate erlebt und kann nur jedem empfehlen ein Auslandssemester zu machen. Ob in Göteborg oder irgendwo anders, macht ein Auslandssemester! Die Erfahrungen und Menschen die ihr kennenlernt sind einfach einzigartig und sollten Teil eures Studiums sein. Ich bin sehr froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, auch wenn einiges an Aufwand und zu Beginn auch kleine Zweifel da waren. Rückblickend bin ich froh, dass ich für meine Drittwahl Göteborg nominiert wurde, und würde dieses im Nachhinein an Stelle eins setzen. Schöne, lebhafte Stadt, gute Uni, viele lustige Trips und jede Menge Spaß!

5 6. Weitere Anmerkungen und wichtige Links: (Wohnungen) (Wohnungen) (Wohnungen)