2000 protestieren gegen Sparrunde 4 / LAG-Revision: Schritt in die richtige Richtung Journée des enseignants: Pour une sanction éducative

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "2000 protestieren gegen Sparrunde 4 / 2012. LAG-Revision: Schritt in die richtige Richtung Journée des enseignants: Pour une sanction éducative"

Transkript

1 AZB 3001 Bern 4 / protestieren gegen Sparrunde LAG-Revision: Schritt in die richtige Richtung Journée des enseignants: Pour une sanction éducative

2 2 berner schule / école bernoise April / avril 2012 INHALT / CONTENU April / avril 2012 berner schule / école bernoise 3 EDITORIAL TITELBILD (FABIAN KRAMER) 1 Lehrerinnen und Lehrer an der Kundgebung vom 29. März 2012 Impressum berner schule (vormals «Berner Schulblatt») 145. Jahrgang/145 e année ISSN Erscheint monatlich Auflage / Tirage: (WEMF/SW-beglaubigt 10-11) Herausgeber/Editeur Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE Enseignantes et enseignants Berne LEBE Adresse berner schule Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE Monbijoustrasse 36 Postfach Bern Fax bernerschule@lebe.ch Redaktion Michael Gerber (MG) Tel Layout Fabian Kramer Tel Rédaction francophone Henri Baumgartner achebe@romandie.com Traduction Elisabeth Kleiner Hofenstrasse Hinterkappelen Anzeigenmarketing Publicitas Publimag AG Seilerstrasse 8 Postfach 3001 Bern Tel Fax bern@publimag.ch Druck Büchler Grafino AG Korrektorat Renate Kinzl Abonnemente/Abonnements Nichtmitglieder/Non-membres: Fr. 65. / Jahr plus Mwst. Aufgrund einer Leistungsvereinbarung mit der Vereinigung der Studierenden der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch rund 1400 Studierenden zugeschickt. Bestellungen und Adressänderungen LEBE-Geschäftsstelle Tel Nächste Ausgabe: 18. Mai Prochaine édition: 18 mai Redaktionsschluss: 4. Mai, 7.00 Uhr Délai rédactionnel: 4 mai, 7.00 h CARTE BLANCHE 5 Moderatorin der Klassenshow LAG-REVISION AUS SICHT VON LEBE 7 Schritt in die richtige Richtung KUNDGEBUNG VOM 29. MÄRZ «Das Schlimmste ist, dass die Lehrpersonen ihre Motivation verlieren!» INTERVIEW MIT DEM ERZIEHUNGS DIREKTOR 10 «Die Berner Lehrkräfte haben einen enormen Lohnrückstand» 11 Herr Pulver, was verstehen Sie unter Teilautonomie? SO GEHTS 1FACHER 13 Nicht immer braucht es eine «Elefantenrunde»! INTEGRATIONSSERIE 14 «40 bis 50 verschiedene Nationalitäten lernen an unserer Schule in Frieden. Das ist unglaublich, das beflügelt.» LEBE-RATGEBER 20 Was tun, wenn Ihre Schüler gegen Sie eine Cyberbulling-Attacke reiten? LEBE-FINANZRATGEBER 21 Lebenserwartung steigt: BLVK-Reglementsänderungen per 1. Januar 2012 SPORTKLASSEN DER STADT BERN 30 Zwischen Trainingsplatz und Schulbank SCHWERPUNKT MUSEUM 32 «Ihhh, warum hat das Mädchen weisse Haare?» 34 «Mord und Totschlag»: eine Ausstellung für die Schule? 36 Neues und Spezialangebote COACHING FÜR LEHRPERSONEN UND SCHULLEITUNGEN 38 Das Pferd als Spiegel für den Menschen JOURNÉE DES ENSEIGNANTS 40 Pour une sanction éducative FRAKTION DER SEKUNDAR- LEHRPERSONEN LÖST SICH AUF 41 Die alten Kämpfer treten ab 42 MEINUNG 44 AGENDA Politisch denken heisst handeln In Niederbipp verteilten die Lehrpersonen und die Schulleitungen Flugblätter, in Kirchberg wurden Unterschriften gegen das Sparen bei der Bildung gesammelt, die Petition der Betroffenen auf wurde von gut 900 Personen unterschrieben und an der Kundgebung vom 29. März marschierten gegen 2000 Lehrerinnen und Lehrer rund um die Erziehungsdirektion. Einmal mehr wurde klar, dass die bernischen Lehrpersonen nicht nur politisch denken, sondern auch handeln und nicht bereit sind, dem Abbau der Bildungsqualität tatenlos zuzusehen. «Das Schlimmste ist, dass die Lehrpersonen ihre Motivation verlieren.» Diesen Satz rief die Thuner Schulleiterin Liselotte Graf an der Kundgebung den Lehrerinnen und Lehrern zu. Eine Stunde später traf ich den Bildungsdirektor Bernhard Pulver zum Interview und er musste zugeben, dass der Motivationsschaden beträchtlich ist und sich negativ auf die Schulqualität auswirken könnte. Fünf Tage später stellte Pulver zusammen mit der Finanzdirektorin Beatrice Simon die geplante Änderung des Lehreranstellungsgesetzes (LAG) den Medien vor. «Ein Schritt in die richtige Richtung», kommentiert LEBE. Das neue Gesetz wurde inzwischen schon recht zerzaust. Wer den Entwurf genau anschaut, merkt, dass die Vorlage zwar den verlässlichen Lohnaufstieg, den wir vor sieben Jahren verloren haben, wieder bringen soll, ein verbindlicher Fahrplan für die Annäherung an die neue Lohnkurve aber fehlt. Auch von der seit Jahren von LEBE geforderten Funktionsanalyse ist nicht die Rede. So bleiben die grossen Lohnunterschiede der verschiedenen Kategorien noch auf Jahre hinaus zementiert. Diese Ausgabe der «berner schule» nimmt sich einmal mehr des Themas Integration an. Franziska Schwab besuchte den Westen von Bern und hörte sich in den Schulen um. Entstanden ist ein ebenso ausführlicher wie lesenswerter Bericht über die ganz unterschiedlichen Möglichkeiten, die Schulen haben, den Integrationsauftrag umzusetzen. Verwirrung um «Bund»-Artikel Michael Gerber Penser politique, c est agir! Niederbipp, les personnes enseignantes et les directions d école ont A distribué des tracts, à Kirchberg, des signatures ont été récoltées contre les économies dans la formation, la pétition sur le site de LEBE a trouvé 900 signataires et à la manifestation du 29 mars 2012, ils étaient près de 2000 enseignantes et enseignants à encercler la Direction de l instruction publique. Une fois de plus, il est clair que les personnes enseignantes dans le canton de Berne ne pensent pas seulement politique, mais agissent et ne sont pas prêtes à attendre passivement la dégradation de la formation. «Le pire est que les personnes enseignantes perdent toute motivation.», a dit la directrice d école thounoise Liselotte Graf à la manifestation du 29 mars. Une heure plus tard, le directeur de l instruction publique, Bernhard Pulver nous a accordé un interview ; il a dû reconnaître que la motivation est grandement endommagée et que ceci a des retombées négatives sur la qualité de l école. Cinq jours plus tard, Bernhard Pulver a présenté aux médias les modifications à la loi sur le statut du personnel enseignant (LSE) avec la directrice des finances, Beatrice Simon. Commentaire de LEBE : Un pas dans la bonne direction. Entre-temps la nouvelle loi a été passablement malmenée. Si l on analyse de près le document, on constate que le projet veut réintroduire l augmentation salariale garantie perdue il y a sept ans, mais il manque encore un plan d application pour se rapprocher de la nouvelle courbe salariale. L analyse de la fonction demandée par LEBE depuis des années est aussi ignorée si bien que les grands écarts salariaux entre les catégories sont cimentés pour encore bien des années. Cette édition d école bernoise reprend le thème de l intégration. Franziska Schwab s est rendue dans les écoles de l Ouest de Berne et a prêté une oreille attentive à la situation dans les écoles. Elle a réuni dans un rapport très intéressant les différentes possibilités dont disposent les écoles pour remplir leur mandat d intégration. In der letzten «berner schule» wurde berichtet, dass die Erziehungsdirektion am 19. April 2012 die Änderungen der Allgemeinen Hinweise und Bestimmungen (AHB) des Lehrplans, die aufgrund des Lektionenabbaus nötig werden, kommunizieren wird. LEBE hatte verlangt, dass die entsprechende Information bereits vor den Frühlingsferien erfolgen sollte. In einem «Bund»-Artikel vom 30. März hiess es dann, die Lehrkräfte sollten selber entscheiden, welche Inhalte und Themen sie weglassen könnten. Diese Aussage der Erziehungsdirektion führte bei vielen Lehrpersonen zu Irritationen. Was gilt nun? Am 5. April informierte die Erziehungsdirektion auf Anfrage mit den folgenden beiden Sätzen: «Die Lehrplanänderung tritt am 1. August 2012 in Kraft. Ende April wird der Erziehungsdirektor die Schulen in einem Schreiben über die inhaltlichen Änderungen informieren.» MG

3 4 berner schule / école bernoise April / avril 2012 SANDROS CARTOON April / avril 2012 berner schule / école bernoise 5 CARTE BLANCHE Moderatorin der Klassenshow «Schauspielerin», schrieb ich als Kind in die Meine-Freunde-Bücher meiner Schulkameradinnen in der Rubrik «Das will ich werden, wenn ich gross bin». Nicht Ärztin, nicht Ballerina, nicht Tierpflegerin und schon gar nicht Lehrerin wie die meisten meiner Freundinnen. Bis im Sommer 2010 hatte ich nicht einmal darüber nachgedacht, Lehrerin zu werden. Ein Fehler? Unser Cartoonist liess sich vom Artikel über das Pferde-Coaching auf Seite 38 inspirieren. Wohl kaum. Denn wahrscheinlich musste ich die vielen anderen Erfahrungen erst machen, um heute voller Patrizia Kaufmann Patrizia Kaufmann Bild zvg Überzeugung hinter meinem Richtungswechsel stehen zu können. Dennoch war es mehr eine spontane Aktion als gut durchdachte Absicht, dass ich vor eineinhalb Jahren zur einer sogenannten Quereinsteigerin wurde. An meinem damaligen Arbeitsplatz kam es sehr plötzlich zu Veränderungen, welche sich auch auf meine Perspektiven im Betrieb negativ auswirkten. Enttäuscht, ratlos und ohne Idee, wie weiter, wendete ich mich an meine Eltern. Sie versuchten, mich mit allem Möglichen zu inspirieren: «Freischaffende Journalistin» «Nein» «Zurück zum Radio» «Nein» «Eine Weiterbildung» «Nein» «Doch noch Psychologie» «Nein», kategorisch lehnte ich alles ab «Lehrerin» «Nein... doch, warum eigentlich nicht?!». Lehrerin. Ein sehr kommunikativer Beruf, bei dem man nicht tagelang am Computer sitzt, bei dem man mit Menschen arbeitet und einen Sinn in seinem Tun erkennt alles Dinge, die mir wichtig sind und mir bisher teilweise gefehlt hatten. Dann musste es schnell gehen. Bis zum Ablauf der Anmeldefrist verblieben wenige Tage, das Semester begann nur zwei Wochen später. Anders als in anderen Kantonen gibt es in Bern kein Spezialprogramm für Quereinsteiger. Albert Tanner, Institutsleiter des IVP Marzili, begegnete mir aber mit viel Verständnis und anerkannte grosszügig zahlreiche Leistungen, was mein Studium um ein Semester verkürzen sollte. Ansonsten gelten für Quereinsteiger die gleichen Regeln wie für alle anderen Studierenden an der PHBern. Dies heisst unter anderem, dass jede Veranstaltung pro Semester höchstens zweimal gefehlt werden darf. In Kombination mit den «reichhaltigen» Stundenplänen hat es schwer, wer neben dem PH-Studium arbeiten will oder gar muss. Es begann eine harte Zeit. Während ich in das Studium einstieg, musste ich (aufgrund der Kündigungsfrist) einen 80-Prozent-Job an den Veranstaltungen der PH vorbeijonglieren. Jede Freistunde nutzte ich, um ins Büro zu gehen. Der erholsamste Tag war schliesslich der, an dem ich durchgehend Veranstaltungen an der PH hatte und mir deshalb bürofrei gönnte. Die Erleichterung war gross, als ich nach drei Monaten meine Arbeit abgeschlossen hatte. Gleich in der ersten arbeitsfreien Woche absolvierte ich das Praktikum 1a als Block und war froh, dass mir das Unterrichten auch tatsächlich sehr gut gefiel. Für mich war dies aber keine Überraschung. Während viele meiner Freunde und Bekannten meinen, in ihren Augen, extremen Richtungswechsel stirnrunzelnd zur Kenntnis genommen hatten, lagen für mich die Verbindung zu und die Ähnlichkeit mit meinem bisherigen Beruf auf der Hand: Vor der Klasse zu stehen, sie zu führen und anzuleiten, ist im Grunde nichts anderes als Moderation. Ich stehe in dieser mir von der Arbeit beim Radio her vertrauten Rolle vor den Schülerinnen und Schülern und moderiere die «Show». Eher neu ist hingegen die Interaktion, die dabei stattfindet, mein Spielraum, auf Rückmeldungen reagieren und Anpassungen des «Programms» spontan vornehmen zu können. Während man beim Radio allein mit seinen Texten in einem Kämmerchen steht und seine Worte in die weite Welt hinausschickt, kaum je ein Feedback von Zuhörern erhält und schon gar nicht weiss, ob die da draussen auch verstehen, was man ihnen mitteilt, kann man bei der Moderation im Klassenzimmer jeweils sofort an der Reaktion des Publikums erkennen, ob die Botschaft angekommen und verstanden worden ist. Auch während meiner Tätigkeit in einer Kommunikationsabteilung hatte ich die Antwort, die Reaktion, die Interaktion mit den Rezipienten immer ein wenig vermisst. Oft steht man vor der Herausforderung, sich in andere Menschen hineinversetzen zu müssen, ihre Bedürfnisse nachvollziehen zu können und zu versuchen, ihre Sprache zu sprechen. Am Bildschirm wird Tag für Tag über Ideen gebrütet, es wird geschliffen und gefeilt und die scheinbar perfekte Botschaft schliesslich auf sämtlichen erdenklichen Kanälen versendet. Ob durch all die Mühen und Aufwände aber schliesslich der gewünschte Effekt auch tatsächlich erreicht wurde, bleibt dabei oft ungewiss. Ich freue mich deshalb sehr, mit dem Lehrberuf eine Aufgabe gefunden zu haben, die einerseits sehr reich an verschiedenster Kommunikation ist und die mich andererseits nicht mehr als einsamen Sender meiner Botschaften stehenlässt. Auch als Lehrerin muss ich in der Lage sein, verschiedenste Sprachen zu sprechen, denn die «Zielgruppen» einer «Klassenmoderatorin» sind mit Kindern, Eltern, Kollegen und Behörden äusserst vielschichtig und verlangen ein hohes Mass an Einfühlungsvermögen und Flexibilität. Ich freue mich darauf, nicht mehr nur zu senden, sondern auch zu empfangen, zuzuhören und auszutauschen, und dabei das Resultat gelungener oder missglückter Kommunikation auch einmal direkt erfahren zu können. Nun wird aus mir also vorläufig noch keine Schauspielerin, sondern «nur» eine Lehrerin, den Einstieg in ein ganz einzigartiges Showbusiness habe ich aus meiner Sicht damit aber dennoch bereits geschafft. Zur Person Patrizia Kaufmann ist 31 Jahre alt, hat an der Zürcher Hochschule in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert und danach in Bern als Radiojournalistin und Kommunikatorin gearbeitet. Als es bei ihrem Arbeitgeber zu plötzlichen Veränderungen kam, ergriff sie die Chance, dem Büroalltag den Rücken zu kehren, und begann als Quereinsteigerin an der PHBern das Studium zur Unterstufenlehrerin.

4 6 berner schule / école bernoise April / avril 2012 PRESSESPIEGEL LEBE April / avril 2012 berner schule / école bernoise 7 LAG-REVISION AUS SICHT VON LEBE Mediator soll vermitteln Willkommen! Schritt in die richtige Richtung Die «berner schule» präsentiert ausgewählte Artikel zu Schule und Bildung, die zwischen dem 7. und dem 29. März 2012 im Kanton Bern erschie nen sind. Schulen, die via Swisscom mit dem Internet verbunden sind, beziehen die vollständigen Artikel kostenlos via Schweizerisches Pressearchiv Zusammenstellung: Saskia Habich Lorenz. Die LEBE-Geschäftsstelle heisst wiederum zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer beim Berufsverband willkommen. In Klammern finden Sie den Schulort der Neumitglieder. Der Regierungsrat will das Lehreranstellungsgesetz (LAG) anpassen und wieder einen verlässlichen Lohnaufstieg ermöglichen. Dies ist ein indirekter Gegenvorschlag zur Initiative «Für faire Löhne». Der Vorschlag der Regierung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aus der Sicht von LEBE bleiben aber zahlreiche Probleme ungelöst. Sexualkunde erst ab der 3. Klasse? Langenthaler Tagblatt vom 29. März 2012 Kein Sexualunterricht vor dem Alter von neun Jahren: Dies ist die zentrale Forderung einer eidgenössischen Volksinitiative, deren Text sich zurzeit bei der Bundeskanzlei in der Vorprüfung findet. Gemäss Iniative soll Sexualkunde ab der dritten Klasse schrittweise möglich sein. Zumindest bei jüngeren Kindern soll hierfür die Zustimmung der Eltern erforderlich sein. Schwimmunterricht für Muslime Berner Zeitung vom 27. März 2012 Das Bundesgericht bleibt bei seiner vor drei Jahren geänderten Rechtsprechung, wonach muslimische Kinder grundsätzlich nicht mehr vom obligatorischen gemischtgeschlechtlichen Schwimmunterricht dispensiert werden. Die Erfüllung der schulischen Pflichten und das Interesse der muslimischen Bevölkerungsgruppen würden der Beachtung religiöser Gebote grundsätzlich vorgehen. Quereinsteiger sind am Anschlag NZZ am Sonntag vom 25. März 2012 Um dem Lehrermangel zu begegnen, bildet der Kanton Zürich seit einem Jahr Quereinsteiger aus. Nicht alle stehen die hohe Belastung durch. Diese sei jedoch nicht die vielen Arbeitsstunden, sondern der Kulturwechsel von der Privatwirtschaft in die Schule. «Das Bild vom Unterricht, wie man es aus seinen eigenen Schultagen kennt, kann man gleich begraben», sagt B., ein 35-jähriger Quereinsteiger. Heute müsse man sich den Respekt der Schüler erarbeiten. Kein Zwang zur Mundart Der Bund vom 22. März 2012 Der Grosse Rat sieht keine Notwendigkeit, die Kindergärten im deutschsprachigen Kantonsteil gesetzlich zur Mundart als Unterrichtssprache zu verpflichten. Grosser Rat sagt Ja zu Basisstufe und Schulsozialarbeit Berner Zeitung vom 22. März 2012 Der bernische Grosse Rat hat die Revision des Volksschulgesetzes definitiv verabschiedet. Damit können die Gemeinden ab 2013 die Basisstufe einführen. Zudem muss der Kanton künftig bis zu 30 Prozent der Kosten für die Schulsozialarbeit übernehmen. Neue Schulanlage im Westen Berns Berner Zeitung vom 14. März 2012 Die Stadt Bern plant in Brünnen eine neue Primarschule mitsamt Tagesschule und Kindergärten. Anwohner zeigen sich wegen der Verkehrssituation rund um die geplante Schule besorgt. Sozialarbeiter behalten Job Berner Zeitung vom 14. März 2012 Die beiden Sozialarbeiter an den Schulen Münsingen dürfen nach den Sommerferien wieder zur Arbeit erscheinen. Das Parlament hiess am Montagabend die definitive Einführung gut. Der Stellenetat wird zudem von 130 auf 140 Prozent erhöht. Pro Jahr wird die Schulsozialarbeit die Gemeinde Franken kosten. Mediator soll vermitteln Berner Zeitung vom 9. März 2012 In Konolfingen soll die Schulleitung Teil der Gemeindeverwaltung werden. Das heisst, die bisherige Schulleitung wird durch eine Verwaltungsabteilung ersetzt. Dieses «Anbinden» an die Verwaltung gefällt Christoph Michel, Leiter Gewerkschaft von LEBE, nicht. Er sagt: «Es wäre besser, die Schule in die Gemeinde einzubeziehen, statt sie an die Verwaltung anzubinden.» Dass derzeit ein Mediator Gespräche mit allen Betroffenen führt, findet Michel grundsätzlich gut. An einer kommenden Gemeindeversammlung wird der Gemeinderat das Resultat der Mediation und das Reformprojekt vorlegen. Privilegierte Schule für den Bieler Mittelstand Berner Zeitung vom 5. März 2012 Während die Volksschule im Kanton Bern Fremdsprachige und Lernschwache konsequent in die Regelschule integriert, bildet die Stadt Biel unter dem Deckmantel der Zweisprachigkeit neue Kleinklassen für gute Schüler Neue IG will die Spez-Sek retten Berner Zeitung vom 7. März 2012 Eine neu gegründete Interessengemeinschaft setzt sich für die Spez-Sek am Gymnasium Lerbermatt ein: Mit allen Mitteln will die IG für die Spez-Sek kämpfen. Vorerst lanciert sie eine Petition. Auch eine Volksinitiative ist für sie denkbar. Und die Organisation einer Demo könnte auch nicht ausgeschlossen werden. Der Gemeinderat schätzt das jährliche Sparpotenzial auf rund Franken. Bern Nord Patricia Brägger (Boll) Maria Bürgler (Jegenstorf) Dominique Egli (Fraubrunnen) Kaspar Loosli (Ostermundigen) Bern Stadt Fahim Abed (Bern) Olivier Aubert (Bern) Herbert Bolliger Beatrice Bürgler (Bern) Thomas Gäumann (Bern) Eliane Hunziker (Bern) Silvia Nydegger (Bern) Karin Rudin (Bern) Ursula Schneider (Bern) Bern Süd Juliette Lindegger-Forter (Gümligen) Kathrin Marti-Schüpbach (Münsingen) Lukas Maurer (Liebefeld) Valérie Perrig Michenet (Münsingen) Barbara Ritz Stefanie Zuber (Kiesen) Emmental Eva Maria Graf (Hindelbank) Markus Küpfer (Konolfingen) Katrin Lacher-Roth (Zäziwil) Jürg Stucki (Walkringen) Kathrin Studer-Zürcher (Arni) Nicolas Weingart (Oberburg) Oberaargau Tobias Fabian Balzli (Roggwil) Karin Berger-Sturm (Roggwil) Simon Gneist (Lotzwil) Stefan Näf (Langenthal) Dominik Schär Oberland Nord Barbara de Wit-Wenker (Thun) Monika Rohrbach-Schmutz (Goldiwil) Roger Spring (Thun) Christine Wenger-Stelzer (Oberhofen) Oberland Süd Regina Bloch (Interlaken) Daniel Gsteiger (Matten b. Interlaken) Stephanie Junker (Horboden) Seeland Maria Allemann (Biel/Bienne) Alessandro Badami (Nidau) Adrian Bütikofer (Lyss) Valérie Eggenberg Christen (Biel/Bienne) Sabrina Klopfenstein (Jens) Franziska Stauffer Spychiger (Mörigen) Livia Ventresca (Sutz-Lattrigen) Mit der Anpassung des Lehreranstellungsgesetzes (LAG) sollen die Lehrpersonen und Schulleitungen wieder Michael Gerber LEBE-Bilanz zur Märzsession des Grossen Rates A us Sicht des Berufsverbandes können die getroffenen Entscheide zu den Änderungen des Volksschulgesetzes und zur Abwehr eines geforderten Lohnstopps positiv bewertet werden. Erfreulich ist auch ein Bekenntnis des Parlaments, dass bei künftigen Sparmassnahmen der Bildungsbereich weitgehend verschont werden soll. Was dies jedoch in der konkreten Umsetzung bedeuten wird, ist noch Die Pfeile zeigen den Lohnsprung, der nötig wäre, um die «Delle» auszugleichen, wenn der verlässliche Lohnaufstieg wieder eingeführt wird. Besonders gross ist der Handlungsbedarf bei Lehrpersonen zwischen 10 und 20 Jahren Berufserfahrung. Grafik zvg einen verlässlichen Lohnaufstieg erhalten. Dieser war vor sieben Jahren abgeschafft worden. In der Folge kam die Lohnentwicklung ins Stottern. All jene Lehrpersonen und Schulleitungen, die das Lohnmaximum noch nicht erreicht hatten, mussten Jahr für Jahr Einbussen in Kauf nehmen. Nun will die Regierung zurück zu einem verlässlichen, gesetzlich vorgeschriebenen Lohnaufstieg, der nach 27 Berufsjahren zum Maximallohn führen soll. Unzureichend ist aus Sicht von LEBE die vorgesehene Regelung beim Anheben der Löhne der Lehrpersonen und Schulleitungen an die neue Lohnkurve. Hier will der Regierungsrat im Gesetz bloss eine Kann-Formulierung verankern. Das bedeutet, dass die Lehrpersonen und Schulleitungen, die von der heute gültigen Regelung am meisten diskriminiert wurden (in der Regel zwischen 30 und 50 Jahre alt), auch bei der Anpassung ans neue Lohnregime mit Verzögerungen von unbekannter Dauer rechnen müssten. LEBE fordert für diese Personengruppe einen verlässlichen Fahrplan. LEBE anerkennt das Bemühen der Regierung, die Lohnsituation der Lehrpersonen zu verbessern. Nach wie vor nicht aufgenommen wird die Forderung des Berufsverbandes, für alle Kategorien eine Funktionsanalyse durchzuführen. Diese ist nötig, weil das heutige Lohnsystem immer noch auf seminaristisch ausgebildeten Kindergarten- und Primarschullehrpersonen beruht. Eine vom Dachverband LCH in Auftrag gegebene Studie hatte bereits vor zwei Jahren gezeigt, dass Lehrpersonen aller Stufen Ähnliches leisten, ähnlich belastet sind und die Lohnunterschiede darum nicht dermassen gross sein dürften, wie dies heute im Kanton Bern der Fall ist. Grosskundgebung zeigt Wirkung LEBE führte im November 2010 vor dem Rathaus eine Grosskundgebung durch. Im Herbst 2011 reichte LEBE zusammen mit anderen Berufsverbänden die Initiative «Für faire Löhne» bei der Staatskanzlei ein. Wie die heutige Medienkonferenz zeigte, haben beide Aktionen im offen. Wird die Initiative «Faire Steuern Für Familien» von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern abgelehnt, ist weiterhin mit grösseren Einnahmeausfällen bei der Staatskasse zu rechnen. Entsprechend erhöht sich damit der Spardruck. LEBE wird sich darum weiterhin für die Annahme dieser Initiative engagieren. Christoph Michel Sinne der Lehrerinnen und Lehrer gewirkt. Die Initiative verlangt, dass der verlässliche Lohnaufstieg für die Lehrpersonen und die Schulleitungen wieder eingeführt wird und auch die anderen Kantonsangestellten angepasste Lohnaufstiege erfahren. Sie geht weiter als die vom Regierungsrat vorgeschlagene Gesetzesanpassung, die im Vergleich zur bis 2007 geltenden Regelung Nachteile für das Personal enthält. In den letzten Jahren hatte der Kanton 3 Milliarden Franken auf Kosten des Personals gespart. Nach wie vor nicht in Sicht ist eine angemessene Entlastung der Lehrpersonen. Diese arbeiten bei einer Vollzeitanstellung 100 bis 200 Stunden pro Jahr zu viel. Dies ergab eine weitere Studie des LCH. LEBE fordert die Rücknahme der zusätzlichen Pflichtlektion, die vor gut 10 Jahren als Sparmassnahme zulasten der Lehrpersonen eingeführt worden war und seither als indirekte Lohnsenkung wirkt. Eine endgültige Würdigung der in die Vernehmlassung geschickten Anpassung des Lehreranstellungsgesetzes wird erst möglich sein, wenn auch die Absichten der Regierung in Bezug auf die Neuregelung der beruflichen Vorsorge (Pensionskassengesetz) klar sind. Interview mit Erziehungsdirektor Bernhard Pulver zur LAG-Revision siehe Seite 10.

5 8 berner schule / école bernoise April / avril 2012 KUNDGEBUNG VOM 29. MÄRZ April / avril 2012 berner schule / école bernoise 9 AKTUELL «Das Schlimmste ist, dass die Lehrpersonen ihre Motivation verlieren!» An der Kundgebung vom 29. März demonstrierten gegen 2000 Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen vor der bernischen Erziehungsdirektion gegen den Bildungsabbau. Auf den ersten August wird rund Schulkindern eine Lektion Gestalten, bzw. Natur-Mensch-Mitwelt, pro Woche vorenthalten. Gegen diese und weitere Sparmassnahmen wehrt sich der Berufsverband LEBE vehement. Gegen 2000 Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen protestierten an der LEBE-Kundgebung gegen das Sparen in der Bildung. Michael Gerber Lehrerin x verliert vier Lektionen Gestalten, Schulleiter y verliert 5 Prozent seiner Anstellung, weil eine Klasse geschlossen wird. Lehrer z verdient 12 Prozent weniger, weil Natur-Mensch-Mitwelt-Lektionen wegfallen. Und ganz speziell verlieren die Kinder der 2. bis 6. Klasse, weil ihre Lektionen weggespart werden. Ab dem 1. August 2012 wird das Sparen bei der Bildung im November 2011 vom Grossen Rat beschlossen wirksam. Schon heute führt die Sparrunde aber zu grosser Verunsicherung. «Das Schlimmste ist, dass die Lehrpersonen ihre Motivation verlieren!», sagte die Thuner Schulleiterin Liselotte Graf an der Kundgebung. Die Protestrunde vor der Erziehungsdirektion stand unter dem Motto «Hände weg vom Bildungssparen». Aufgerufen zur Teilnahme waren all jene Lehrpersonen und Schulleitungen, die bereits wissen, dass sie vom Bildungsabbau betroffen sind. Zusätzlich erschienen auch zahlreiche weitere Lehrpersonen, um sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu solidarisieren. Der Ring der Betroffenen Bild MG «Wir haben den Ring der Betroffenen um die Bildungsdirektion geschlossen. In diesem Akt liegt eine doppelte Symbolik: Einerseits demonstriert dieser Ring das geschlossene Auftreten der bernischen Lehrerschaft im Kampf gegen den schleichenden und gefährlichen Bildungsabbau. Andererseits stellt dieser Ring einen Schutzwall gegen weitere Sparbegehrlich- «Wir lassen uns unsere gute Berner Schule nicht kaputtmachen», rief LEBE-Präsident Martin Gatti in die Menge. Bild Fabian Kramer keiten der Politik dar, die dann in diesem Gebäude konkretisiert werden müssen. Wir lassen uns unsere gute Berner Schule nicht kaputtmachen.» Mit diesen Worten wandte sich LEBE- Präsident Martin Gatti an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung. Noch Nägel einschlagen? Florian Reichen, Lehrer in Thierachern bei Thun, erklärte in seinem Kurzreferat, was ihn bei der Sparübung am meisten ärgert: dass sie unpädagogisch ist. Er habe ausgerechnet, dass die Kinder mit 84 Lektionen weniger Gestalten in die 5. Klasse kommen würden, und fragte rhetorisch und mit viel Beifall: Können die Schülerinnen und Schüler überhaupt noch einen Nagel einschlagen, ohne auf den Daumen zu hauen? Traumberuf Lehrer? «Ich habe immer noch Hoffnung und Zuversicht, dass es uns gemeinsam gelingt, die Volksschule fit zu erhalten oder zu machen für die Zukunft. Dazu brauchen wir verlässliche Partner in der Politik, welche alles tun, um optimale Rahmenbedingungen zu schaffen», sagte der Präsident der Mittelstufe von LEBE, Christoph Schenk. Es brauche einen starken Berufsverband, der sowohl für die pädagogischen als auch die gewerkschaftlichen Aspekte und Anliegen einstehe, und mutige Lehrpersonen, welche viel Herzblut in die Förderung der nächsten Generation steckten, aber auch nicht davor zurückschreckten, ihre Rechte und eine angemessene berufliche Wertschätzung einzufordern, rief Schenk den Teilnehmenden zu. «Unser Ziel muss es sein, den Beruf der Lehrperson wieder zu einem Traumberuf zu machen ich bin bereit zu kämpfen und überzeugt, dass sich Investitionen in die Volksschule auszahlen werden», schloss der Schulleiter, Lehrer und Mittelstufenpräsident Christoph Schenk sein Kurzreferat ab. Christoph Michel, Leiter Gewerkschaft von LEBE, zeigte auf, dass der Bildungsabbau längst begonnen hat. Neben dem Lektionenabbau, der die Schulkinder trifft und 100 Vollzeitstellen vernichtet, führt die Neue Finanzierung der Volksschule zu vielen Klassenschliessungen und zum Abbau von über 500 Vollzeitstellen. Die Bildungsqualität werde dabei durch grössere Klassen ebenso gefährdet wie die Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Schulleitenden. Zudem werde auch in der Berufsbildung massiv gespart. Schutzwall muss wirken! «Nützt unser heutiger Schutzwall der Betroffenen nicht genug und geht der Bildungsabbau weiter, so wird LEBE nicht zögern, im Spätherbst ganz breit zu mobilisieren, und zwar mit allen Lehrerinnen, Lehrern, Schulleitungen sowie allen an einer guten Bildung im Kanton interessierten Kreisen», informierte Christoph Michel über die nächsten Schritte. «Wir wollen eine gute Schule, die auch etwas kosten darf!» Mit diesen Worten forderte Romy Salzmann, Lehrerin in Limpach, ihre Kolleginnen und Kollegen auf, sich auch weiterhin gegen den Bildungsabbau zu wehren und die Solidarität nicht nur beim Verteilen des Lohnabbaus wegen der wegfallenden Lektionen zu üben. Erfolg für LEBE Der Grossaufmarsch der Betroffenen vor der Erziehungsdirektion ist für LEBE ein grosser Erfolg und zeigt, dass die Lehrpersonen und Schulleitungen politisch denken und auch handeln. Die LEBE-Mitglieder sind bereit, in den nächsten Monaten weitere gewerkschaftliche Schritte zur Erhaltung der Bildungsqualität zu ergreifen. Folgen der Sparpolitik in Niederbipp Stéphane Hess Zur selben Zeit, als in der Hauptstadt Lehrerinnen und Lehrer aus dem ganzen Kanton Bern gegen die beschlossenen Sparmassnahmen demonstrierten, war die Lehrerschaft der am Jurasüdfuss gelegenen Gemeinde Niederbipp im eigenen Dorf unterwegs. Die Schulleitung von Niederbipp hatte beschlossen, auf eine Teilnahme an der Demonstration in Bern zu verzichten und stattdessen die lokale Bevölkerung über die geplanten Sparmassnahmen zu informieren. An dieser gross angelegten Informationsaktion beteiligten sich auch die Schulkinder. Rund 400 Jungen und Mädchen von 22 Schulklassen (1. 9. Klasse) waren im Einsatz und verteilten eifrig Flugblätter in die Briefkästen der Dorfbewohner. Die Aktion war offenbar generalstabsmässig geplant: Jeder Klasse war ein Dorfsektor zugeteilt, und jede Lehrperson war mit einer Karte ausgerüstet, auf der der entsprechende Sektor eingezeichnet war. Die verteilten Flugblätter informieren über die Sparmassnahmen des Kantons und über deren Konsequenzen für den Unterricht: Der Wegfall einer Lektion Werken (2. 4. Schuljahr) sowie einer Lektion NMM (5. 6. Schuljahr) hat für die Schule Niederbipp die Einbusse von mehr als einer halben Stelle zur Folge. Da die Aktion auf sachliche Information und nicht auf politische Agitation ausgerichtet war, mussten die Kinder ihre politischen Spruchtransparente im Schulhof zurücklassen. Schulkinder aus Niederbipp rennen durchs Dorf und verteilen Flugblätter gegen das Sparen bei der Bildung. Bild SH Petition abgeschlossen Rund 900 Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen unterschrieben die Petition auf und zeigten auf, in welchem Bereich sie von den Sparmassnahmen betroffen sind. Die Unterschriftensammlung ist abgeschlossen. Die Liste kann weiterhin auf unserer Website eingesehen werden. MG

6 10 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 11 INTERVIEW MIT DEM ERZIEHUNGSDIREKTOR «Die Berner Lehrkräfte haben enormen Lohnrückstand» Einst war der verlässliche Lohnaufstieg selbstverständlich. Im Jahr 2005 wurde er in einer Referendumsabstimmung abgeschafft. Nun will die Regierung wieder zurück zum alten System, so, wie es auch die Initiative «Für faire Löhne» verlangt. Die «berner schule» sprach mit Erziehungsdirektor Bernhard Pulver über die Chancen der Vorlage. Bernhard Pulver, rund 2000 Leute umrundeten am 29. März den Sitz der Erziehungsdirektion, um gegen das Sparen bei der Bildung zu demonstrieren. Welche Reaktionen löst diese Kundgebung bei Ihnen aus? Einerseits befürchte ich, dass Lehrpersonen durch den Lektionenabbau das Vertrauen und die Motivation für ihre Arbeit verlieren könnten. Das macht mich traurig. Andererseits freut es mich, dass die Lehrerinnen und Lehrer sich für ihre Arbeit und die Bildungsqualität einsetzen und so ein hohes Commitment beweisen. Die Initiative «Für faire Löhne» der Personalverbände verlangt einen garantierten Lohnaufstieg und das Erreichen des Lohnmaximums nach 26 Jahren. Die Regierung kommt jetzt mit einem Vorschlag, der nicht ganz so weit geht. Wie schätzen Sie die politische Grosswetterlage für die geplante Anpassung des Lehreranstellungsgesetzes ein? Die Politik anerkennt heute die ungenügende Lohnentwicklung des Kantonspersonals und der Lehrerinnen und Lehrer. Und so denke ich, dass wir für unsere Gesetzesänderung eine Mehrheit finden werden. Das Personal hat in den letzten Jahren sehr viel zur Entlastung des Staatshaushaltes beigetragen, das ist allgemein bekannt. Das Lohnsystem ist so konstruiert, dass man relativ tief einsteigt und dann im Laufe des Berufslebens nach und nach mehr verdient, bis man das Maximum erreicht. Dieses System wurde in den letzten zehn Jahren unterlaufen. Dadurch haben die Lehrkräfte im Vergleich zu anderen Kantonen einen enormen Lohnrückstand. Das haben sehr viele Leute inzwischen begriffen. Die Finanzdirektion hat ausgerechnet, dass das gesamte Personal in den letzten zehn Jahren 3 Milliarden Franken zum Schuldenabbau beigetragen hat. Der Regierungsrat will nun die Rotationsgewinne nicht mehr abschöpfen, sondern sie wieder für den Lohnaufstieg einsetzen. Das wird noch viele Diskussionen absetzen aber ich bin optimistisch. Nach 27 Jahren im Beruf soll gemäss Vorschlag der Regierung jede Lehrperson das Lohnmaximum erreichen. Für all jene, die in den letzten Jahren nicht aufsteigen konnten, sieht Ihr Entwurf noch keinen Fahrplan für die Anhebung an die neue Lohnkurve vor. Die sogenannte «Delle» könnte also noch länger weiterbestehen. Besteht die Gefahr, dass jüngere Lehrpersonen die älteren in Bezug auf den Lohn überholen? Ein Überholen werden wir mit geeigneten Übergangsbestimmungen verhindern. Die Für Erziehungsdirektor Bernhard Pulver ist das Glas mit der LAG-Revision wieder halb voll wenn sie denn gelingt. Bild Fabian Kramer Lohnentwicklung wird für alle besser und gesichert. Das Glas ist also halb voll und nicht halb leer. Falls wir den gesetzlichen Lohnaufstieg hinkriegen, ist das schon ein grosser Erfolg. Aus Sicht der Regierung müssten die Kantonsangestellten und die Lehrkräfte eigentlich möglichst schnell auf das Lohnniveau gelangen, das sie ohne Sparmassnahmen gehabt hätten. Aus finanzpolitischen Gründen wurde hier eine Kann-Formulierung gewählt. Alles andere hätte die Vorlage gefährdet. Unser Ziel ist es aber, die Delle schrittweise auszugleichen. So oder so wird die Generation der 30- bis 50-Jährigen mit einem geringeren Lebenslohn vorliebnehmen müssen als die älteren und die ganz jungen Lehrpersonen. Ja, das ist richtig. Alle Probleme kann ich nicht aufs Mal lösen. Auch in Bezug auf die Pensionskasse gibt es eine Benachteiligung. Die Betroffenen erreichen später einen höheren Lohn und müssen sich somit unter schlechteren Bedingungen einkaufen, um die gleiche Rente zu erhalten. Ja, das ist so. Die perfekte Lösung aus Sicht des Personals wäre natürlich a) ein gesicherter Lohnaufstieg, b) eine sofortige Anhebung an die Lohnkurve und c) Nachzahlungen für die letzten zehn Jahre. Das ist aber schlicht nicht möglich. Im Gespräch mit den Sozialpartnern wurde klar, dass das Allerwichtigste die Lohnperspektive ist und die damit verbundene Sicherheit. Das schlagen wir nun verbindlich vor. Das Aufholen ist als Ziel formuliert, ein rückwirkender Ausgleich ist hingegen leider undenkbar. Die letzten zwölf Monate im bernischen Bildungswesen erinnern mich an Aprilwetter. Umsetzung des Fremdsprachenkonzeptes auf Bernhard Pulver, in Konolfingen argumentierten die Behörden, dass die Erziehungsdirektion das Modell mit einer zentralen Schulleitung ausdrücklich empfehle. Wir machen keine Vorschriften, wie die Schulleitung organisiert werden soll. Es ist möglich, dass in unseren Beratungen solche Empfehlungen gegeben worden sind. Es gibt für mich nicht einfach ein Modell, das für alle Gemeinden gut ist. Eine zentrale Schulleitung hat sowohl Vor- wie auch Nachteile. Solche Veränderungen sind immer heikle Prozesse und es braucht eine gute Abstützung und ein partizipatives Vorgehen. Ich empfehle allen den 1. August Im November kam der Entscheid des Grossen Rates über den Lektionenabbau an der Primarstufe und Einsparungen in der Berufsbildung. Jetzt werden Fortschritte beim Lohn in Aussicht gestellt. Gibt es eine Strategie? Ich halte, was ich verspreche. 1. Anstellungsbedingungen verbessern. 2. Reformen reduzieren und Konstanz ins System bringen. Es ist kein Hüst und Hott. Die Fremdsprachenreform war vor meiner Zeit beschlossen worden. Sie wird nun zeitgerecht und sorgfältig umgesetzt. Der Lektionenabbau, mit dem zehn Millionen gespart werden sollen, liegt quer. Ja, das ist so, diese Sparmassnahme liegt quer und war auch nie Teil meiner Strategie oder einer Strategie der Regierung. Diese hat die Massnahme nicht aus Freude daran ergriffen. Sie wurde dazu durch die Schuldenbremse gezwungen. Wir mussten handeln. Wird es weitere Sparmassnahmen geben, die die Bildung treffen? Wir werden alles daran setzen, dass wir bei der Bildung nicht zusätzlich sparen müssen! Mehr Sparen bei der Bildung wäre nicht verantwortbar. Ich kann das aber nicht garantieren. Wenn die LAG-Revision umgesetzt wird, dann sind wir dort, wo wir schon mal waren: beim verlässlichen Lohnaufstieg. LEBE fordert zusätzlich seit Jahren eine Funktionsanalyse für alle Lehrpersonen. Es soll untersucht werden, ob die verschiedenen Lehrerkategorien richtig eingereiht sind. Eine Studie des LCH hat gezeigt, dass die Spannweite heute viel zu gross ist. Ich habe die Funktionsanalyse bisher nicht durchführen lassen, weil es nicht sinnvoll ist, Gemeinden, solche Prozesse unter Einbezug aller Beteiligten durchzuführen und langfristig zu planen; dabei ist es auch wichtig, Bewährtes beizubehalten. In Konolfingen wurde offenbar gegen all diese Grundsätze verstossen. Ich äussere mich nicht öffentlich zum Vorgehen einzelner Gemeinden. Was versteht die Erziehungsdirektion unter dem Begriff «teilautonome Schule»? Mein Ziel ist, dass die Schulen möglichst viele Freiräume haben und nutzen. Das heisst, dass Erwartungen zu wecken, die wir nicht erfüllen können. Lassen Sie mich ein Thema nach dem anderen anpacken. Ich bin ehrlich gesagt stolz, wenn wir diese LAG-Revision durchkriegen. Der Handlungsbedarf ist aber ausgewiesen? An der Kundgebung im Herbst 2010 wurde klar, dass der gesicherte Lohnaufstieg erste Priorität hat. Die Anpassung der Einstiegslöhne steht nicht an erster Stelle. Sicher müssten auch die Löhne der Kindergarten- und Primarschullehrkräfte mit der Zeit eigentlich angepasst werden. Ich packe an, was ich kann und wo Chancen bestehen, eine Mehrheit im Grossen Rat zu finden. Wie wärs, nur schon mal die Kindergärtnerinnen von der Lohnklasse 5 in die 6 zu heben? Hier ist der Handlungsbedarf offensichtlich auch ohne Funktionsanalyse. Aber Achtung: Wir dürfen nicht das Fuder überladen und damit nicht die nun vorgeschlagene Vorlage gefährden. Unverständlich ist auch die unterschiedliche Einstufung für die Schulleitungen. Schulleitungen von Primarschulen sind in der Lohnklasse 12, jene der Sekundarstufe in der Lohnklasse 15 eingereiht. Diese Unterscheidung ist tatsächlich nicht nachvollziehbar. Eigentlich müssten die Grösse, die Führungsspanne und der Umfang der Verantwortung entscheidend sein für die Einreihung. Eine Herabstufung der Schulleitungen kleiner Oberstufen würde aber viel Unruhe bringen und auch Probleme mit der Besitzstandwahrung. Ich bin nicht sicher, ob das der richtige Weg ist. Ich hoffe, dass ich noch in diesem Jahr eine Lösung vorschlagen kann. Ob wir dafür aber das Geld haben, ist fraglich. Interview Michael Gerber Herr Pulver, was verstehen Sie unter Teilautonomie? LEBE hat sich in den «Fall Konolfingen» eingeschaltet. Hier wurde deutlich, dass eine Strukturänderung in Richtung zentrale, der Gemeinde angegliederte Schulleitung über die Köpfe der bisherigen Schulleitungen und Lehrpersonen hinweg nicht funktionieren kann. pädagogische Konzepte weder vom Kanton noch von der Gemeinde, sondern von der Schule selbst entwickelt und umgesetzt werden sollten. Voraussetzung dafür ist eine gute Schulleitung, die zusammen mit den Lehrkräften das Profil der Schule entwickelt. Sowohl der Kanton wie auch die Gemeinde sollten vor allem stützend und unterstützend wirken. Jede Schulleitung ist entweder der Schulkommission oder direkt dem Gemeinderat oder gar dem Gemeindeschreiber unterstellt. Eine verbriefte Autonomie gibt es nicht. Müsste es ein Autonomiestatut geben, damit der Hand-

7 12 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 13 AKTUELL LEBE-WEITERBILDUNG lungsspielraum von den Betroffenen eingefordert werden kann? Grundsätzlich muss die Schulleitung einer Behörde unterstellt sein. Eine gute vorgesetzte Stelle ist sich der nötigen Autonomie bewusst. In den allermeisten Gemeinden funktioniert das ja auch. Was tun, wenn es Reibungen gibt? Müsste der Kanton klarere Vorgaben machen? Etwa mit einer Autonomie-Charta? Das ist eine interessante Überlegung. Für mich ist das Thema Freiraum der Schule zentral auch im Sinne des Empowerments der Schule. Ich werde die umstrittene Frage, wie viel Vielfalt wir in unserem Kanton zulassen wollen, in den nächsten Jahren verstärkt aufwerfen. Für mich gilt: Vielfalt ist besser als Monokultur. In vielen Gemeinden wird darüber nachgedacht, eine zweite operative Führungsebene einzubauen und diese zum Teil auch zu 100 Prozent von der Gemeinde zu finanzieren, um Ressourcen für die Standortschulleitungen freizuspielen. Wer zahlt, befiehlt. Die Macht der kommunalen Behörden wird also ganz klar ausgebaut. Ist dies im Sinne des Erziehungsdirektors? Bei der Organisation haben die Gemeinden Spielraum. Setzen sie eigene Mittel ein, muss das nicht schlecht sein, kann gar eine Stärkung bedeuten. Alles möglich Ja, wir planen hier keine neuen Leitplanken. Für LEBE ist klar, dass die Schulführung vor Ort stattfinden muss. Es sind ganz verschiedene Modelle möglich. Sicher braucht es ein gewisses Mindestpensum, um überhaupt handeln zu können. Es macht also Sinn, wenn kleine Schulhäuser von einer gemeinsamen Schulleitung geführt werden. Aber auch hier: Es gibt nicht eine alleinseligmachende Lösung. Ich will deshalb kein Mindestpensum festlegen. Die Schulleitungen ganz kleiner Schulen beuten sich aus. Ja, das ist so. Hier ist der Stress vorprogrammiert. Mit 15 Prozent Schulleitungs-Anstellung ist es schwierig, diese Aufgabe richtig wahrzunehmen. Die Ausnahme bestätigt aber auch hier die Regel. Mein Hauptziel ist, Bewährtes zu bewahren: Dinge, die gut sind, muss man nicht ändern. Aber man muss immer schauen, ob die Dinge wirklich gut sind. Was sagen Sie Schulleitungen, die von der Autonomie der Gymnasien träumen? Die Autonomie der kantonalen Schulen ist viel einfacher, da sie erstens kantonal sind und zweitens alle eine gewisse Grösse haben, was auch entsprechende Ressourcen für die Leitung ermöglicht. Zum Thema Freiräume: Ich höre oft auch Lehrpersonen sagen: «Überfordern Sie uns nicht damit!» Mein Ziel, die Freiräume der Schulen eher noch auszubauen, stösst nicht überall auf Begeisterung Viele ältere Lehrpersonen haben den Eindruck, dass die Freiräume immer mehr eingeschränkt werden. Die Reglementsdichte wird immer grösser. Die Freiheiten der Lehrpersonen schwinden. Ja, wir sind ganz allgemein daran, unsere Welt zu verreglementieren. Auch der Lehrplan wird immer enger. Meine Frage für die nächsten Jahre lautet: Wie können wir die Freiräume der Lehrpersonen und der Schulen erhalten und sie in ihrem pädagogischen Konzept stärken? Interview Michael Gerber Die Medienmitteilung von LEBE zum Fall Konolfingen finden Sie unter / LEBE / Aktuell / Medienmitteilungen Bank Coop: Exklusive Vergünstigungen für LCH-Mitglieder Sie pro tieren von: «Ich äussere mich nicht öffentlich zum Vorgehen einzelner Gemeinden.» Erziehungsdirektor Bernhard Pulver Vorzugszinsen auf Hypotheken Rabatten im Wertschriftengeschäft Reduktionen bei Kartengebühren sowie von weiteren attraktiven Produkten und Dienstleistungen zu fairen Konditionen. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf: , Danke Elisabeth! Elisabeth Moraschinelli hat während zehn Jahren für die LEBE-Weiterbildung sowohl Kurse wie auch Tagungen administrativ betreut. Am 30. April hat sie ihren letzten Arbeitstag, bevor sie regulär in Pension geht. Wir Mitarbeitenden der LEBE-Geschäftsstelle wünschen Elisabeth Moraschinelli alles Gute. Elisabeth Moraschinelli (r.) geht in den Ruhestand und übergibt ihre Stelle an Saskia Lorenz-Habich symbolisch mit einen Blumenstrauss. Liebe Elisabeth Seit dem 1. Oktober 2002 arbeitest du für die LEBE-Weiterbildung. Das heisst, du arbeitest für die Lehrpersonen des Kantons Bern. Du kamst von einem ganz anderen Berufsfeld, hast dich aber von Beginn weg sehr für dieses neue berufliche Umfeld interessiert und dich mit dem Berufsverband identifiziert. Mit enormem Engagement und viel Herzblut betreutest du all die Jahre unsere Tagungen und Kurse administrativ. Kaum ein Spezialwunsch stiess bei dir auf taube Ohren. Freundlich und mit grosser Geduld unterstütztest du die Kursleitungen, all jenen, die Mühe mit Formularen hatten, halfst du, diese auszufüllen. Auch Tagungs- und Kursteilnehmenden erfülltest du, wenn irgendwie möglich, ihre Wünsche, auch wenn dies für dich einen Mehraufwand bedeutete. Was ich als deine Chefin besonders geschätzt habe, waren deine Fähigkeit und dein Wille mitzudenken, Verantwortung zu übernehmen und immer wieder konstruktive Vorschläge einzubringen. Vom Moment an, wo du wusstest, wie «der Laden läuft», hast du sehr selbständig, mit grossem Pflichtgefühl und grosser Sorgfalt deine Arbeiten erledigt. Mit enormem Engagement und viel Herzblut betreutest du all die Jahre unsere Tagungen und Kurse administrativ. Danke Elisabeth für diese zehn Jahre der Zusammenarbeit. Es war eine grosse Entlastung für mich, dich an meiner Seite zu wissen. Ich wusste stets: Auf dich kann ich mich verlassen. Dass wir zwischendurch auch einmal ganz private Gespräche führten, hat viel zur Qualität unserer Zusammenarbeit beigetragen. Die Teilnehmenden der Kurse und Tagungen werden deine freundliche und offene Anwesenheit vermissen und die Mitarbeitenden der LEBE-Geschäftsstelle werden deine ausgezeichneten Backkünste vermissen. Dein neuer Lebensabschnitt soll dir viele reizvolle Spaziergänge bringen, interessante neue Begegnungen, vertraute Sunden mit deiner Enkelin, Lust, neue Rezepte auszuprobieren, Musse zum Klavierspielen und Musikhören und dir vielleicht auch die Tür öffnen zu neuen, spannenden und bisher unbekannten Themen. Doris Hochheimer Sie verpassen etwas! «Sobald man in einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer neuen Schüler werden.» Der Leitsatz von Doris Hochheimer Gerhard Hauptmann zum diesjährigen Programmheft der LEBE-Weiterbildung zeigt auf, was Weiterbildung auch sein kann. Sie dient sicher in erster Linie der Erhaltung und Weiterentwicklung der eigenen Fach-, Unterrichtsund Selbstkompetenz als Lehrperson. Sie kann einem jedoch auch die Möglichkeit bieten, sich wieder einmal in die Situation der eigenen Schülerinnen und Schüler zu begeben: ein Gebiet kennenzulernen, von dem man noch keine Ahnung hat. Sie haben nur eine vage Ahnung, was «Jeux Dramatiques» sind, Sie kennen Palindrum nicht, Sie können nicht zaubern, und von einer Ärger- Notfallapotheke haben Sie auch noch nie etwas gehört. Dann seien Sie mutig, lassen Sie sich auf ein kleines Abenteuer ein und besuchen Sie einen der Kurse im neuen Programmheft, das dieser «berner schule» beiliegt. Sie sind Spezialistinnen und Spezialisten für das Lernen, verpassen Sie die Möglichkeit nicht, wieder einmal Lernende in einem unbekannten Bereich zu sein. Allen Mutigen wünsche ich spannende Lernerfahrungen. Das Kursprogramm kann auch als PDF von heruntergeladen werden. inserat-lch-a5-quer.indd :43:03

8 14 berner schule / école bernoise April / avril 2012 SO GEHTS 1FACHER April / avril 2012 berner schule / école bernoise 15 PASSEPARTOUT-UMFRAGE Nicht immer braucht es eine «Elefantenrunde»! Integrationen von Sonderschülerinnen und -schülern sind aufwändig. LEBE rät: Tisch runden klein halten und Grauzonen bunt färben. Zeit in die Förderung des Kindes und nicht in Endlosgespräche investieren. Oder: Weniger Elefanten mehr Gazellen! «Integrationsvorhaben sind nervenaufreibend und lang», sagt Toni Balett, Hauptschulleiter in Spiez, und ergänzt: «Eine ernsthafte Prüfung lohnt sich aber unbedingt. Eine Integration eines Sonderschülers muss zu fast 100 Prozent gelingen, will man die Beteiligten nicht verheizen.» Soll zum Beispiel ein Kind mit frühkindlichem Autismus integriert werden, finden sich gemäss Wegleitung der GEF folgende Personen am runden Tisch ein: Eltern, Schulleitung der Regelschule, Schulleitung oder Vertretung der Sonderschule, bei Bedarf Früherziehungsdienst und Lehrpersonen für die Integrative Förderung (IF), Klassenlehrperson, Vertretungen EB, KJPD oder Beratungsstelle «Autismus und Geistige Behinderung». Macht mindestens acht Personen. Man kann da durchaus von Elefantenrunde sprechen. Diese Beteiligten alle aufzubieten, ist auch im Zeitalter von «doodle» nicht ganz einfach. Je klarer, desto kleinere Runden «Sofern die Integration klar ist, ist es kein Problem, das Verfahren abzukürzen», sagt der integrationserfahrene Toni Balett. «Bei Unsicherheiten muss man aber grosse Tische einberufen.» Dies ist nötig, weil für das zu integrierende Kind der gangbarste Weg gesucht werden muss und weil es um Ressourcen, sprich Lektionen, respektive Geld geht. Entsprechend dem Förderbedarf teilt das Schulinspektorat Lektionen zu. Mehr Autonomie Franziska Schwab Hätte Toni Balett im Integrationszusammenhang einen Wunsch frei, würde er sich einen Pool für Förderlektionen ohne genaue Bestimmung wünschen. «Die Schulleitung hat Erfahrung, welche Leute wo wie gut funktionieren, wo ein Integrationsvorhaben möglich, wo schwierig ist», so Balett. Für ihn ist wichtig, dass im Vorfeld möglichst vieles geklärt wird, vor allem auch die Haltung der beteiligten Lehrpersonen. Diese Abklärungen können Schulleitungen oder 10x in der BS, wie der Schulalltag einfacher zu bewältigen ist so geht s 1 facher auch die direkt betroffenen Lehrpersonen vornehmen. «Wenn alles klar ist, braucht es nur kleine runde Tische», sagt er. Ähnlich tönt es auch aus Langnau, wo momentan fünf Integrationsvorhaben laufen. Gesamtschulleiter Roland Santschi hält fest: «Wir fragen: Was braucht es für ein Integrationsvorhaben? Dann fällen wir pragmatische Entscheide und suchen ebensolche Wege. Abklärungen machen wir häufig auf schriftlichem Weg.» Am runden Tisch sitzen dann «nur» die Regellehrperson, die Heilpädagogin, die Schulleitung der Heilpädagogischen Schule, die Schulleitung der Regelschule und die Eltern. Schulinspektor: Lektionenpool prüfen Marcel Fuchs, Schulinspektor in der Region Bern-Mittelland (RIBEM), sieht die Angelegenheit so: «Bei der Integration eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen in eine Regelklasse ist ein erfolgreicher Start besonders wichtig. Am runden Tisch, möglichst schlank, können Interessenskonflikte zwischen Eltern, Lehrpersonen und Fachinstanzen rechtzeitig angegangen werden. Gerade Schulinspektorinnen und -inspektoren können hier eine neutrale, vermittelnde Rolle übernehmen. Zur Vereinfachung der Integrationsvorhaben erachte ich einen Pool für Förderlektionen als eine prüfenswerte Idee.» Ziel der Integration sei eine bestmögliche Förderung der Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Dabei dürften weder Lehrpersonen noch Schulklassen überfordert werden. «Als Schulinspektor möchte ich den unzähligen Lehrpersonen, die offen für Integrationsvorhaben sind, danken. Gerade sie spielen am runden Tisch einen zentrale Rolle», hält er fest. Zuweisungen: Berichte knapp halten Viel weniger aufwändig sind die Zuweisungen von Kindern zu bestimmten individuellen Fördermassnahmen. Diese sind übrigens in einer Matrix im Leitfaden «Integration und besondere Massnahmen» auf Seite 32 dargestellt. In Langnau werden Zuweisungen gemäss Roland Santschi «ganz klein» gehalten, im Rahmen des Elterngesprächs. «Die Heilpädagogin ist nicht zwingend dabei», so der Gesamtschulleiter. Gemäss Tania Jermann, Logopädin in Alchenflüh, ist die Zuweisung je nach Klientel verschieden. «Bei der integrativen Förderung (IF) ist oft nicht klar, wo der Schuh drückt, es braucht deshalb mehr Informationen von den Lehrpersonen. Die Erziehungsberatung ist die Zuweisungsbehörde.» Ein vierseitiges Formular der EB, das die Eltern dann unterschreiben, muss ausgefüllt werden. Jermann rät: «Den gesunden Menschenverstand walten lassen. Nur die wichtigen Punkte ausfüllen. Lieber knapp halten, sonst wird man daran aufgehängt». Für die Zuweisung zur Logopädie muss laut Tania Jermann der Anmeldegrund angegeben werden. Die Lehrperson für Spezialunterricht oder die Klassenlehrperson informiert die Eltern, die den Antrag unterschreiben, und die Schulleitung wird ins Bild gesetzt. Je nach Möglichkeit könne auch ein Gespräch vereinbart werden. Die Fachfrau rät, die Gespräche knapp zu halten. «Wenn ich als Speziallehrperson an den Elterngesprächen im Januar/Februar teilnehme, erspart mir dies oft grössere Folgerunden», sagt sie. Gleiche Formulare für alle! Für alle Beteiligten erleichternd wäre laut Jermann, wenn alle Erziehungsberatungsstellen fürs Gleiche die gleichen Formulare hätten. «Von den einen Stellen wird ein Kurzbericht von einer halben Seite, von anderen werden vier Seiten verlangt», sagt sie. Bei Zuweisungen gehe es darum, genau zu überlegen, was diene. «Es ist wertvoller, die Zeit mit den Kindern zu verbringen als mit dem Verfassen von Berichten», hält sie fest. Schulleitungen wirken unterstützend altersgemischt unterrichten geht nicht Wie in der «berner schule» vom Januar schon vorgestellt, hat LEBE eine Spiegelgruppe von sieben Lehrpersonen eingesetzt, um das Projekt Passepartout aus der Sicht des Berufsverbandes zu begleiten. Zusätzlich hat nun LEBE bei allen Mitgliedern der Mittelstufe, welche im Sommer mit Französisch an einer 3. Klasse begonnen haben, eine Umfrage durchgeführt. Dabei wurde klar, dass sich «Milles feuilles» nicht für Mischklassen eignet. Die Arbeit mit «Mille feuilles» bereitet mir Freude ja eher ja eher nein nein Ich erachte das Lehrmittel «Mille feuilles» auch für Mischklassen als geeignet ja eher ja eher nein nein Lehrpersonen haben die Umfrage ausgefüllt und 197 davon haben zum Teil sehr ausführlich auf die Frage 15 (Wofür soll Doris Hochheimer sich LEBE Ihrer Meinung nach im Zusammenhang mit Passepartout einsetzen?) geantwortet. Laut Erziehungsdirektion gibt es 210 Jahrgangsklassen und 514 Mehrjahrgangsklassen mit Drittklässlern. Total sind also 724 Klassen mit knapp 8000 Schülerinnen und Schülern ins Abenteuer Frühfranzösisch eingestiegen. Da es einige Lehrpersonen gibt, welche an mehr als einer 3. Klasse unterrichten, und da leider kaum alle Lehrpersonen Mitglied von LEBE sind, zeigt der gute Rücklauf von 226 Antwortenden, dass Passepartout die betroffenen Lehrpersonen bewegt. Wir haben 15 Fragen gestellt. Die ausführliche Auswertung können Sie auf der Homepage ( von LEBE einsehen. Aus dem Balkendiagramm 1 ist klar ersichtlich, dass Ich bin von der neuen Fremdsprachendidaktik überzeugt ja eher ja eher nein Meine Schulleitung unterstützt mich in Bezug auf Passepartout ja eher ja eher nein Die Grafik macht es deutlich: Die Arbeit mit «Milles feuilles» macht Freude. nein nein eine grosse Mehrzahl der Lehrpersonen Freude am Unterricht mit dem neuen Lehrmittel hat. Laut Umfrage lernt eine überwiegend grosse Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler gerne Französisch. 126 Lehrpersonen haben schon früher Französisch unterrichtet, 99 unterrichten zum ersten Mal. Viele fühlen sich kompetent Eine sehr kleine Minderheit gibt an, nicht über die geforderte Sprachkompetenz zu verfügen. Etwa die Hälfte der Antwortenden fühlte sich durch den Erwerb der Sprachkompetenz belastet. «Der neue Französischunterricht belastet mich.» Bei diesem Punkt haben 106 Lehrpersonen mit ja oder eher ja geantwortet und 119 mit eher nein oder nein. Zum Lehrmittel «Mille feuilles» geben drei Viertel an, dass damit die neuen didaktischen Grundsätze gut umzusetzen seien etwa gleich viele sind von der neuen Fremdsprachendidaktik überzeugt.interessant sind die Antworten auf die Frage: Anzahl Schülerinnen/Schüler pro Computer: 1 Schüler / Schülerin (18 %), 2 S / S (34 %), 3 S / S (21 %), 4 S / S (11 %), 5 S / S (6 % und mehr als 5 S / S (10 %). Lob für Schulleitungen Ein Lob geht an die Schulleitungen. Eine grosse Mehrzahl der Antwortenden fühlt sich von ihrer Schulleitung unterstützt. Das Frühfranzösisch war in knapp 50 Fällen nicht mit Leichtigkeit zu organisieren. Bezüglich Weiterbildung im Bereich Didaktik fühlten sich 153 (ja/eher ja) nach dem Besuch der didaktischen Module kompetent, um mit dem neuen Lehrmittel zu unterrichten. 72 (eher nein/nein) fühlten sich eher unsicher. 99 Lehrpersonen unterrichten an einer Jahrgangsklasse und 127 an einer Mehrjahrgangsklasse. Genügend Lektionen! Die Antworten auf Frage 11 (Ich erachte das Lehrmittel «Mille feuilles» auch für Mischklassen geeignet) und die Antworten auf Frage 15 (Wofür soll sich LEBE ihrer Meinung nach einsetzen?) zeigen auf, dass im Projekt Passepartout zurzeit trotz allem Positiven ein grosses Problem besteht: Das Lehrmittel ist für Mehrjahrgangsklassen nicht geeignet (siehe Balkendiagramm 3). Hierzu einige Originalantworten auf Frage 15: «Es wäre sinnvoll, das Lehrmittel für Mehrjahrgangsklassen anzupassen», «Das Lehrmittel eignet sich nicht für Mischklassen, also brauchen wir mehr Lektionen», «In Mehrjahrgangsklassen braucht es unbedingt Zusatzlektionen, es ist nicht möglich, Mille feuilles mehrstufig zu unterrichten!!!», «Keine Mehrjahrgangsklassen im Französischunterricht, da vor allem mündlich gearbeitet wird und die Drittklässlerinnen und Drittklässler noch zu wenig selbständig sind». Eine überwiegende Mehrheit der Antwortenden äussert sich in ähnlicher Weise. Die Geschäftsleitung von LEBE wird sich an einer ihrer nächsten Sitzungen intensiv mit den Resultaten der Umfrage auseinandersetzen und entscheiden, in welcher Form sie die gewünschten Forderungen der Erziehungsdirektion zukommen lassen wird. Zum Schluss noch ein grosses DANKE allen, die sich die Mühe genommen haben, die Umfrage zu beantworten.

9 16 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 17 INTEGRATIONSSERIE «40 bis 50 verschiedene Nationalitäten lernen an unserer Schule in Frieden. Das ist unglaublich, das beflügelt.» Die Schulen im Westen von Bern leben eine verkehrte Welt: Bei einem Ausländeranteil von mehr als 90 Prozent integrieren sie Schweizer Kinder. Mit einem sehr hohen sozialen Belastungsindex leisten sie Überdurchschnittliches und stellen sich mit riesigem Engagement der Herausforderung. Wie sie damit konkret und je auf ihre eigene Art und Weise umgehen, sagen die Schulleiter der drei Standorte Schwabgut, Tscharnergut und Bethlehemacker. Schwabgut In den Gängen begegnet man sorgfältig gestalteten und gerahmten Briefen an Romeo oder Julia in verschiedensten Sprachen zum Beispiel. In der Pausenhalle spielen Kinder unterschiedlichster Herkunft mit Softbällen Fussball. Kultur ist sicht- und spürbar im Schulhaus Schwabgut. ie Integration hat unsere Schule stark «D getroffen. Wir haben vier Kleinklassen aufgelöst und die Kinder in die Regelklassen integriert. Der Schritt war happig», sagt Gerhard Kupferschmid, Schulleiter im Schwabgut. Daneben hat man im Schwabgut in der Umgebung gibt es die billigsten Wohnungen eine nicht ganz einfache Kundschaft: bildungsfern, teilweise verwahrlost. Die Probleme kommen Fussball verbindet Kinder und Kulturen. In Bern und überall. Bilder TiBü in die Schule. Da kann und darf man nicht wegschauen. «Es gibt bei uns Klassen, in denen 15 von 19 Kindern Spezialförderung haben. Der Kanton geht von zwei bis vier pro Klasse aus. Dazu kommt, dass viele zugewanderte Familien das Schulsystem nicht kennen, zu Institutionen wie dem Gesundheitsdienst geführt werden müssen, die Sprache nicht sprechen», hält Kupferschmid fest. Die Kinder kommen häufig in den Kindergarten, ohne dass sie ein Wort «Me lehrt u läbt guet, im Schwabgut» auch ums Schulhaus herum läuft es rund. Deutsch sprechen. Dies müsste eigentlich anders organisiert sein. «Man nimmt einfach an, der Kindergarten schaffe es, die Kinder zu integrieren. Für mich ist es nicht zu verantworten, wenn im Kindergarten eine Lehrperson grundsätzlich immer noch allein unterrichten muss.» 123 Elterngespräche für die Schulleitung Gerhard Kupferschmid stellt eine grosse Zunahme der Elternarbeit fest. «Letztes Jahr führte ich 123 Gespräche selber durch. Es handelte sich um Situationen, wo schon Vorgespräche geführt worden waren oder wo man nicht weiterkam.» Gleicher Strick, grosse Kraft Gerhard Kupferschmid wurde 1989 seitens Schuldirektion der Stadt Bern als Vorsteher ins Schwabgut geholt. Seit 1997 ist er zusammen mit seiner Kollegin Ruth Bielmann in der Schulleitung. Leitung und Kollegium ziehen gemäss Kupferschmid am gleichen Strick. «Das gibt eine grosse Kraft. Gemeinsam haben wir einen starken Auftritt gegenüber den Schülerinnen und Schülern. Wir sind präsent.» Ein Beispiel: Kürzlich öffnete Kupferschmid einem Schüler, der die Aufgaben vergessen hatte, die Klassenzimmertür. Dieser bedankte sich und sagte: «Herr Kupferschmid, sie haben wohl einen riesigen Lohn. Sie machen doch Überstunden. Sie sind ja immer da.» Der Schulleiter empfand dies als positive Anerkennung. Teamwork steuern Im Schulhaus Bethlehemacker setzt man bei kulturellen Differenzen auf Entgegenkommen. Zum Beispiel beim Schwimmunterricht. Dieser findet übrigens nicht im Schulweiher statt. Dass das Team gemeinsam funktioniert, wird im Schwabgut auch gesteuert. «Wir nehmen das Auswahlverfahren von Lehrpersonen ernst. Wer sich für eine Stelle bewirbt und in Frage kommt, verbringt einen Schnuppertag bei uns. Wegen der späteren Zusammenarbeit werden direkt betroffene Lehrpersonen ins Auswahlverfahren einbezogen», hält Kupferschmid fest. Konkret heisst das auch: Wer jobben will, hat keine Chance. Angehende Lehrpersonen brauchen ein Flair fürs Multikulturelle, fürs «speziell» Pädagogische. Sie müssen die Schulhauskultur unterstützen und leben. Ein weiterer Faktor für die Teamzufriedenheit: «Wir fördern die Stufenverantwortung sehr stark. Die Schule muss sich so entwickeln, dass sie für die Lehrpersonen attraktiver wird.» Im Schwabgut gibt es einen Lehrer mit türkischem Hintergrund. Kinder und Eltern seien sehr glücklich mit ihm. Er könne Brücken schlagen. Das Gleiche gilt für die Lehrerinnen, die mit einem anderssprachigen Mann verheiratet sind. «Das dient der Sache. Heterogenität empfinden wir als Bereicherung», sagt Kupferschmid. Klare Regeln, hilfreiche Formulare «Me lehrt u läbt guet im Schwabgut», schreibt sich die Schule auf die Fahne. Das Leitbild ist ein Faltblatt im Kreditkartenformat. «Kinder haben bei uns Kredit», so Kupferschmid. Die Hausregeln sind positiv formuliert. Es gibt viele, ganz klare Regelungen und Formulare. Zum Beispiel Kleiderregeln, ein Disziplinarkonzept, einen Verhaltenspass, ein Streit- und Gesprächsformular. «Oft treten wir als relativ streng auf, aber mit Herz. Die Grundanforderungen an die Kinder sind aufgeschrieben. Was geklärt ist, wird einfacher», erklärt der Schulleiter. Kunst und Sport als Basis Gemäss Gerhard Kupferschmid ist das Schwabgut eine Werteschule. «Wir schaffen eine Basis, auf der wir aufbauen. Wir setzen an der Schule viele Kunst- und MUS-E-Projekte um. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler wirken an unserer Schule. Dies ist ein fester Bestandteil unserer Schule, ein Teil unserer Schulkultur. Für die Umsetzung von kulturellen Projekten müssen wir immer wieder Sponsoren suchen.» Auch der Sport habe einen hohen Stellenwert, Mannschaftssport. Auch er sei Kultur und schaffe eine Basis, auf welche die Schülerinnen und Schüler Sozial- und Selbstkompetenzen aufbauen können. Eltern müssen auch etwas bieten Der Umgang mit den Eltern ist nicht einfach. Wenn Eltern negativ über Schule reden, schmälern sie die Leistungsentwicklung der Kinder. Das muss die Schulleitung ihnen immer wieder bewusst machen. Die Präsenz an Elternabenden bedeutet auch immer wieder eine Wertschätzung fürs Kind. «Familien sind oft gross. Wir schauen aufs Individuum. Das ist für einige Eltern unbekannt. Der Spezialunterricht ist für viele neu. rilzen verstehen zahlreiche nicht richtig. Sie sagen: Du musst einfach dem Kind Zeit lassen. Das wollen wir auch. Uns ist es ein grosses Anliegen, dass jedes Kind jeweils seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend optimal gefördert wird. Wenn Eltern eine Kooperation verweigern, müssen wir teilweise zum Wohl des Kindes Massnahmen verfügen. Wir zeigen auf, was wir bieten können, erwarten aber, dass die Eltern ihre Elternpflichten wahrnehmen», so Kupferschmid. Die Tatsache, dass er nicht allein sei, gebe ihm Kraft, und er sei überzeugt, dass der Einsatz sich lohne. «Ich wünschte mir, dass das Engagement der Schulen von der Gesellschaft noch mehr gesehen und geschätzt würde. 40 bis 50 verschiedene Nationalitäten lernen an unserer Schule in Frieden. Das ist unglaublich, das beflügelt mich.» Kupferschmids persönlicher Wunsch wäre eine Ganztagesschule und dass die Schule ihre dringend nötigen Ressourcen nicht ununterbrochen erkämpfen müsste. Bethlehemacker Pause: Heterogenität live. Pausenplatz mit Steinen, Hügeln, Teich, Spielgeräten, Teerplatz. Spielende, rennende, stehende Kinder. Warmer Tee wird ausgeschenkt. Der Bethlehemacker lebt, unübersehbar. Neben dem Haupteingang Frischs Fragebogen: Ein Reminder für 40 Nationen. Offenbar ist Vergesslichkeit ein kulturunabhängiges Phänomen. 1. Magst du dich selber? 9. Liebst du? 11. Sprichst du mit Aussenseitern? Ein Mädchen findet ihre Schule gut: Weil wir neben dem Schulischen viele Projekte haben wie den Gewaltbus oder «alle Schülerinnen und Schüler stellen sich der Grösse nach auf dem Pausenplatz auf». Daniel Kohli, pädagogischer Schulleiter, ist vor vielen Jahren zufällig in den Bethlehemacker gekommen. Andere wollen ganz bewusst dort unterrichten. «Sich in einem solchen Umfeld für Kinder einzusetzen, schafft Sinn», sagt Kohli, der sich neben der Schule über zwanzig Jahre ehrenamtlich in der Gassenarbeit engagiert hat. «Von vielen eher bildungsferneren Eltern wird man eher als Fachperson akzeptiert als anderswo», so der Schulleiter. Wo nachgeben, wo fordern? Der Umgang mit der kulturellen Heterogenität ist für ihn eine Gratwanderung. «Wir stehen vor der Frage: Was sollen wir akzeptieren, was als Anpassungsaufgabe fordern?», so Kohli. Die Art seiner Schule, mit speziellen Wünschen umzugehen, zeigt er am Beispiel eines Mädchens aus der 4. Klasse auf. Dessen Vater verlangte eine Dispens vom Schwimmunterricht, weil seine Tochter jetzt eine Frau sei. «Für viele Kolleginnen und Kollegen stimmte das nicht», sagt Kohli. «Entgegenkommen ist unser Weg.» So machte man Schritte auf den Vater zu: «Es gibt Burkinis, das Kind kann sich nach den anderen umziehen. Es muss aber schwimmen kommen», sagte man ihm. Er akzeptierte. Für Kohli stellt sich immer wieder die Frage: Was gehört zur Religionsfreiheit, was ist (nur) kultureller Hintergrund? Eine philosophische Frage. In religiöse Angelegenheiten

10 18 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 19 LEBE KONTAKT Geschäftsstelle Monbijoustrasse 36 Postfach Bern Fax info@lebe.ch dürfe man sich weniger einmischen. Die Schule signalisiere den Migrantinnen: Grundsätzlich seid ihr willkommen, ihr müsst euch aber auch einfügen. Zum Wohl des Kindes. Ein anderes Beispiel: Eine Familie kehrt ein Jahr nach Irak zurück, dann ist sie wieder in Bern. Eines ihrer Kinder soll nun nach dem Wunsch der Eltern ein Schuljahr wiederholen, dafür alle Fächer im Sek- Niveau besuchen können. Die Schule geht darauf ein, unter der Bedingung, dass das Kind in alle Lager mitgeht und bei allen Projekten mitmachen kann. «Wichtig ist, dass das Kollegium hinter solchen Sonderregelungen steht», so Kohli. Der Umgang mit Urlaubsgesuchen (vor oder nach den offiziellen Ferien, wegen billigeren Flügen zum Beispiel) ist im Bethlehemacker eher liberal. Auch weil allfällige Rekursverfahren den Gesuchstellenden wohl recht geben würden. Der Nachteil ist gemäss Kohli, dass die Kinder in wesentlichen Klassenbildungsphasen, am Anfang und am Schluss von Semestern, wo Integration wichtig wäre, fehlten. Nicht immer kritisieren Im Bethlehemacker gehen einige Kinder von Eltern aus tieferen sozialen Schichten zur Schulen. «Ihnen fehlt die Erziehung teilweise. Das heisst, die Lehrpersonen erziehen», so Kohli. Man habe die Erfahrung gemacht, dass Druck nur Gegendruck erzeuge und die Jugendlichen frech und provokativ würden. «Der bessere Weg ist, sie zu gewinnen zu versuchen, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen.» Hier fange die Schulsozialarbeit vieles auf. «Nach der Schulzeit kommen Schüler hin und wieder zurück und sagen, es Verschiedene Wege führen nach Rom Drei Schulleiter aus dem Schulkreis Bethlehem zeigen im Gespräch mit der «berner schule» auf, dass Schulen mit Heterogenität, mit Multikulturalität auf unterschiedliche Art gut umgehen können. Ähnlich heterogen wie die Schülerschaft funktionieren auch die Schulen selber. Sie sollen und dürfen dies auch. LEBE setzt sich ein für mehr Autonomie von Schulen im ganzen Kanton. Die drei Schulleiter stehen stellvertretend für ihre Schule. Sie äussern ihre Meinung, die sich vielleicht nicht mit derjenigen aller Lehrpersonen, die an den Schulen unterrichten, deckt. Eine Befragung aller Beteiligter hätte den Rahmen dieses Artikels gesprengt. sei gut gewesen, dass die Lehrpersonen nicht immer nur kritisiert hätten.» Elterngespräche sind gemäss Kohli nicht immer einfach. Eltern verständen oft sprachlich oder von ihrer Kultur her etwas nicht. Übersetzungen seien nötig. «Es gelten nicht die gleichen Werte, das ist gerade bei Übertritten ein Problem», sagt der Schulleiter. Piccard im Schulprogramm Auf ihr Schulprogramm ist die Schule stolz. Man hat Bertrand Piccard, den Ballon-Abenteurer, gefragt, was er seinen Töchtern ins Leben mitgebe. Seine Antwort: Neugierde, Ausdauer und Respekt. Pro Jahr wird im Bethlehemacker nun einer dieser Leitbegriffe thematisiert, die ganze Schule arbeitet daran, im Unterricht wird darauf fokussiert. Zur Ausdauer wollten die Schüler beispielsweise die Welt mit Hometrainern umrunden oder haben ewiglange Strickliesel-Würste produziert, die an die Decke gehängt wurden. Zur Neugierde wurde im Gang eine Blackbox installiert, die Dinge zum Spüren enthielt. Sinnvolle Arbeit «Viele Lehrpersonen sind sehr engagiert, im Wissen, dass viele Kinder in diesem Quartier teilweise sozial benachteiligt sind», hält Kohli fest. Wenn man Erfolgserlebnisse habe, zum Beispiel eine gute Lehrstelle für schwierige Schülerinnen oder Schüler finde, bedeute das eine grosse Befriedigung. Wer das, was er tue als sinnvoll taxiere, fühle sich weniger belastet. Sich mit dem Fremden abgeben Wie geht man am besten mit dem Fremden um? Für Daniel Kohli ist das Bewusstsein wichtig, dass «ich meine Vorstellung habe und andere anders funktionieren». Offenheit und Zuhörenkönnen sind Grundvoraussetzungen dafür. «Wenn es für den Vater wichtig ist, dass sein Kind sich nicht mit anderen umzieht, ist das für ihn so. Wir müssen aufeinander zugehen. Wir alle sind Menschen mit Wünschen und Ängsten», hält der Schulleiter fest. Lehrpersonen dürften sich bei schwierigen Gesprächen nicht zu schnell persönlich angegriffen fühlen. Man dürfe nicht vergessen: «Wenn das Kind kritisiert wird, sind das die Gene seiner Eltern und auch ihre Erziehung. Sich mit dem Fremden abgeben, lautet die Devise», so Kohli. «Uns macht Fremdes nicht Angst, es ist normal. Menschen, die es nicht kennen, macht das Fremde Angst. Je weiter weg sie sind, desto grösser sind ihre Vorurteile.» Kritisch konstruktiv Die Pausenplatzumgestaltung ist in vollem Gang im Tscharner werden. Daniel Kohli ist es wichtig, mit dem Kollegium gemeinsam den Weg zu wählen. Etwa bei der Einführung des altersgemischten Lernens. «Wir wollen Schritt für Schritt gehen. Goodwill und Ängste sind da, das Kollegium begleitet die Reformen kritisch konstruktiv. Manchmal müssen und wollen wir auch Wege in der Grauzone gehen», sagt er. Anstrengend, aber farbig Auch im Bethlehemacker gelten Regeln. Aber bewusst wenige. «In den Zielen sind wir uns einig. Der Weg dazu ist unterschiedlich.» Etwa bei den Strafen wünsche sich ein Teil des Kollegiums mehr Einheitlichkeit. Aber es funktioniere nicht. Der Unterschied zwischen den Lehrpersonen sei zu gross. Probleme mit Schülerinnen und Schülern werden den Klassenlehrpersonen gemeldet. «Die Schüler sind heterogen, die Lehrpersonen auch. Eventuell ist das ein Vorteil. Es ist zwar anstrengend, aber farbig.» Lust und Frust Spricht Kohli über besondere Herausforderungen, erwähnt er die Realklassen, in denen viele Jugendliche sind, die man ins Berufsleben begleiten muss, weil Eltern diese Aufgabe nicht übernehmen (können). Er erwähnt die relativ tiefen Leistungen trotz immensem Einsatz lehrerseits: «Wir fördern viele Kinder in den Realklassen, die andernorts in den Kleinklassen sässen.» Kohli erlebt auch immer wieder Highlights. Eines davon ist die Begegnung mit einer ehemaligen Schülerin, die stolz erzählt habe, sie sei jetzt Geschäftsführerin. «Das ist definitiv schöner, als wenn ein Juristensohn Jurist wird.» Tscharnergut Im Schulhaus Tscharnergut spielt jemand auf dem Flügel an diesem Mittwochnachmittag. Wunderschöne Klänge beleben das sonst leere Hoch-Schulhaus. Nur ein Vater zieht sein Kind durch die Gänge, gut. Multikulturalität ist farbig. Der Pausenplatz soll es auch auf der Suche nach wer weiss was. Die Umgebung wird umgestaltet. Neue Spielplätze entstehen. Kreativität statt Teer. Lukas Wiedmer ist Heilpädagoge und Co- Schulleiter im Tscharnergut. Von seinem Hintergrund her entspricht ihm diese Schule sehr. «Integration ist für die Lehrpersonen an unserem Schulstandort nichts Neues», sagt Lukas Wiedmer. «Vom Migrationshintergrund der Schüler her müssen wir schlicht integrieren.» Im Tscharnergut gibt es keine Oberstufe, keine Kleinklasse, aber kleine Regelklassen. Vielfalt stehen lassen «Der grösste Teil der Kinder kommt gerne zur Schule», sagt Lukas Wiedmer. «Vielleicht, weil wir die Kinder annehmen, wie sie sind.» Man mache nicht alles genau nach Buchstaben, rilze zum Beispiel nicht allzu schnell, obwohl die Lernziele bei einigen Kindern zu reduzieren wären. Aufregen oder damit umgehen lernen? Was Multikulturalität und Vielfalt betrifft, hat Wiedmer diese Haltung: «Ich kann mich aufregen oder einen lösungsorientierten Umgang damit finden.» Für einige Eltern habe die Schule keine grosse Bedeutung. Es gibt sogar welche, die nicht einmal zum Elterngespräch erscheinen. Die Schule könne nicht mehr, als ein Angebot machen. «Bei ungezwungenen Anlässen sind die Eltern gerne dabei. Wenn der Elternrat hingegen einen Anlass zu einem bestimmten Thema organisiert, kommen die Eltern eher nicht. Die Hemmschwelle ist grösser, wenn sie eine gewisse Erwartungshaltung vermuten», hält er fest. Druck von den Eltern spüre man kaum. Dies sei eine Frage des Auftritts ihnen gegenüber. Offenheit und Respekt seien Voraussetzungen. Pause. Die meisten Kinder lieben sie. Egal, woher sie kommen. Der Rat von Lehrpersonen werde nicht als Bevormundung empfunden. Eltern treffen, nicht schriftlich informieren Absenzen sind im Tscharnergut schriftlich einzureichen. Das Vorgehen muss möglichst einfach sein, sagt Wiedmer. Ansonsten sei im Umgang mit Eltern der schriftliche Weg nicht ideal. «Besser, aber natürlich auch aufwändiger ist das Gespräch, der direkte Kontakt», sagt er. Als Schule müsse man eine positive Ebene für die Zusammenarbeit mit den Eltern schaffen. Weitere Zusammenarbeit werde dann einfacher. Als sogenannten Türöffner nennt Wiedmer: «Wohlwollend Gesuche bewilligen. Dann sind Eltern ehrlich.» Unentschuldigt: Keine Drohung Laut Wiedmer empfinden es die Lehrpersonen nicht als schlimm, wenn ein Kind eine Woche fehlt und es in der Heimat eventuell Wertvolleres lernt als in der Schule. Eine unentschuldigte Absenz sei keine valable Drohung für die Eltern. Diese sollten aber Gesuche rechtzeitig stellen. Und darauf sei hinzuarbeiten. «Als Schule können wir nicht alle Probleme lösen und müssen die Verantwortung zum Teil auch bei den Eltern lassen. Sie tragen dann aber auch die Konsequenzen», hält er fest. «Unsere Kinder sind Kinder wie überall. Das Tscharnergut ist sicher auch ein schwieriges Pflaster. Aber ich erlebe es nicht so. Punkto Elternzusammenarbeit ist es angenehmer, gibt weniger Druck als anderswo. Eltern zeigen Dankbarkeit, geben Geschenke», hält er fest. Franziska Schwab Geschäftsführerin Regula A. Bircher regula.bircher@lebe.ch Kommunikation / berner schule Michael Gerber michael.gerber@lebe.ch Fabian Kramer (Layout und Grafik) fabian.kramer@lebe.ch Gewerkschaft Christoph Michel christoph.michel@lebe.ch Pädagogik Etienne Bütikofer etienne.buetikofer@lebe.ch Franziska Schwab («schulpraxis») franziska.schwab@lebe.ch Weiterbildung Doris Hochheimer doris.hochheimer@lebe.ch Elisabeth Moraschinelli (Administration) elisabeth.moraschinelli@lebe.ch Saskia Habich-Lorenz (Administration) saskia.habich@lebe.ch Beratung Roland Amstutz roland.amstutz@lebe.ch Anne Studer anne.studer@lebe.ch Zentrale Dienste Franziska Zahnd (Leitung) franziska.zahnd@lebe.ch Britta Läderach (Sekretariat) britta.laederach@lebe.ch Iris Kinfe (Sekretariat) iris.kinfe@lebe.ch Theres Schnegg (Sekretariat) theres.schnegg@lebe.ch Susann Gehrig (Mitgliederverwaltung) susann.gehrig@lebe.ch Verena Schlüchter (Buchhaltung) verena.schluechter@lebe.ch Blendi Bajraktari (Lernender) blendi.bajraktari@lebe.ch Präsident Martin Gatti Hohlestrasse Belp martin.gatti@lebe.ch Vizepräsident Bruno Rupp Parkstrasse Bern bruno.rupp@lebe.ch

11 20 berner schule / école bernoise April / avril 2012 LEBE-RATGEBER April / avril 2012 berner schule / école bernoise 21 LEBE-FINANZRATGEBER Was tun, wenn Ihre Schüler gegen Sie eine Cyberbulling-Attacke reiten? Die sogenannten Social Media wie Facebook, Youtube, Twitter etc. sind für Schülerinnen und Schüler tägliches Brot, sie bewegen sich mit grösster Selbstverständlichkeit darin. Gleichzeitig haben einige dieser Schülerinnen und Schüler das Gefühl, es sei alles erlaubt. Wir stehen hier also einem wachsenden Problem gegenüber. Deshalb hier zuallererst der Hinweis: Social Media sind kein rechtsfreier Raum! Es erscheint klar, dass bei einer Cyberbulling-Attacke verschiedene rechtliche Tatbestände erfüllt sein können. Es Roland Amstutz Roland Amstutz geht sowohl um strafrechtlich relevante Ehrverletzungen, wie z. B. Beschimpfungen, üble Nachrede, wie auch um zivilrechtliche Verletzungen der Persönlichkeitsrechte. Solche Verletzungen in verschiedenen Rechtsbereichen werden heute als sogenanntes «Cyberbulling» bezeichnet, wobei es sich hier um einen übergeordneten Begriff handelt, der zumindest heute noch weder im Straf- noch im Zivilrecht aufgeführt ist. Ein Schüler könnte nun einwenden, es handle sich hier ja um persönliche Meinungsäusserungen im privaten Rahmen, die durch die Meinungsäusserungsfreiheit abgedeckt sind. Hier ist festzuhalten, dass gerade Facebook kaum als privat bezeichnet werden kann angesichts der teilweise unüberschaubaren Anzahl von Freunden und auch aufgrund der nicht sehr klaren Regelungen und Einstellungen von Facebook bezüglich Privatsphäre. Man geht deshalb von öffentlichen Äusserungen aus. Die Meinungsäusserungsfreiheit hört dort auf, wo die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen betroffen sind. In diesem Rahmen sind nur objektive Äusserungen erlaubt, wie z. B. wenn ein Schüler feststellt, der Lehrer X unterrichte fachlich sehr gut, aber menschlich fehle es ihm an Gespür. Eine solche Äusserung im Sinne einer Meinungsäusserung oder eines Werturteils wäre seitens des betroffenen Lehrers kaum zu beanstanden, umso weniger, als man sich als Lehrer in beruflicher Hinsicht härtere Kritik gefallen lassen muss als im rein privaten Bereich. Tritt jedoch eine sachliche Äusserung derart in den Hintergrund gegenüber einer herabsetzenden Persönlichkeitsverletzung, dann ist dies nicht mehr erlaubt. Bei den Bild- und Tonaufnahmen kommen teilweise noch separate Tatbestände zum Zug, so z. B. das Recht am eigenen Bild oder das Verbot von Aufnahmen (Bild oder Ton) ohne Einwilligung des Betroffenen. Auch hier müsste also von einem Verstoss gegen strafrechtliche oder zivilrechtliche Regeln ausgegangen werden. Was ist also zu tun? Bild FK Handelt es sich um eine erstmalige solche Verfehlung eines Schülers, schlage ich folgendes Vorgehen vor: sich zuerst selber etwas vertraut machen mit den bei Schülerinnen und Schülern beliebten Social Media, also insbesondere mit Facebook und Youtube; wenn möglich die entsprechenden Inhalte überprüfen; Haltung der Schule: Solches wird nicht akzeptiert! umgehend die Eltern und die betroffenen Schüler zu einem Gespräch einladen (wenn möglich zusammen mit der Schulleitung). Ich unterrichte an einer Quarta. Nun wurde mir von einer Schülerin mitgeteilt, dass über mich massive Beleidigungen und Beschimpfungen in Facebook, zusammen mit Bild- und Tonaufnahmen aus meinem Unterricht, kursieren. Welche Möglichkeiten habe ich, mich dagegen zu wehren? Klaren Hinweis darauf geben, dass es sich hier nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, sondern um eindeutige strafrechtliche Tatbestände; die sofortige Löschung der fraglichen Inhalte verlangen, evtl. unter Aufsicht. Allenfalls selber Meldung an den Portalanbieter, wobei hier anzumerken ist, dass Portale wie Facebook sich auf Servern im Ausland befinden, so dass ein rechtliches Vorgehen mit sehr grossen Schwierigkeiten verbunden wäre, z. B. wenn man eine Löschung einklagen möchte; ausdrückliche Entschuldigung verlangen; Vorbehalt einer Strafanzeige im Wiederholungsfall; allenfalls disziplinarische Sanktionen; im Wiederholungsfall Strafanzeige einreichen bei der Polizei. Wichtig sind im Bereich der Social Media vor allem auch die Eltern. Da die Rechtsverletzungen in aller Regel im privaten Raum stattfinden und weniger in der Schule, müssen die Eltern unbedingt auf ihre Verantwortung, aber auch auf die allfälligen Folgen für ihre Kinder hingewiesen werden. Wichtig ist dies insbesondere deshalb, weil viele Eltern mit Social Media nicht sehr vertraut sind. Weiter ist wichtig, den Bereich der Social Media auch im Unterricht zu thematisieren, insbesondere auch unter Hinweis auf die Gefahren z. B. von Chat-Foren, aber eben auch auf die Tatsache, dass sich die Schüler auch in diesem virtuellen Rahmen nicht in einem rechtsfreien Raum bewegen. Zudem ist zu beachten, dass gerade Portale wie Facebook ein sehr langes Gedächtnis haben, so dass man sich stets gut überlegen muss, was man dort preisgibt von sich oder über andere. Und ein künftiger Lehrmeister oder Arbeitgeber wird sich gerade bei jüngeren Bewerberinnen und Bewerbern auch auf solchen Seiten informieren. Gerne steht das Beratungsteam von LEBE für weitere Fragen zur Verfügung. Lebenserwartung steigt: BLVK-Reglementsänderungen per 1. Januar 2012 In der Fülle aller Informationen gehen interessante Änderungen zum Thema Vorsorge schnell einmal unter. Aus diesem Grund greifen wir einige Reglementsänderungen der Pensionskasse BLVK, welche bereits gelten, nochmals auf und kommentieren sie aus der Sicht des unabhängigen Finanzplaners. A nlass Oliver Grob für die Anpassung sind einerseits neue versicherungsmathematische Grundlagen und andererseits Anpassungen an bereits bestehendes Vorsorgerecht. Wie viele andere Pensionskassen hat die BLVK ihre Tarife den neuesten Erhebungen zum Thema Sterblichkeit, Zivilstand, Kinder etc. angepasst. Hauptthema ist dabei die steigende Lebenserwartung. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Lebenserwartung von 65-Jährigen um mehr als 1 Jahr erhöht. Die Männer haben bei der Lebenserwartung aufgeholt hier kam in den letzten 5 Jahren ein ganzes Jahr dazu und die durchschnittliche Restlebenserwartung beträgt ab Alter 65 neu knapp zusätzliche 19 Jahre. Bei den 65-jährigen Frauen sind es etwas über 21 Jahre. Wussten Sie übrigens, dass Lehrerinnen und Lehrer im Schnitt 2,5 Jahre länger leben als andere Versicherte? Ansprüche bleiben gleich Das gleiche Altersguthaben muss also für eine längere Restlebenserwartung hinhalten logisch, dass die Rente eigentlich sinken müsste. Da die BLVK aber nach dem sogenannten Leistungsprimat mit «Rentenversprechen» funktioniert, können die künftigen Ansprüche nicht gesenkt werden. Als Gegenmassnahme hat die BLVK eine andere Lösung gefunden: Einerseits wurden die bereits vorhandenen Altersguthaben der Versicherten erhöht und andererseits werden die künftigen Sparbeiträge angehoben, um die Auswirkungen auf den Deckungsgrad im Rahmen zu halten. Die Gutschrift auf dem Altersguthaben per 1. Januar 2012 kann bei einer 60-jährigen Lehrkraft einige Franken ausmachen. Beim Vergleich Ihrer Vorsorgeausweise 2011 und 2012 werden Sie die Differenz erkennen. Während die prognostizierte Rente unverändert bleibt, würde hingegen ein allfälliger Teilkapitalbezug bei der Pensionierung höher ausfallen. In weiser Voraussicht hat die BLVK der steigenden Lebenserwartung Rechnung getragen und die erforderlichen Rückstellungen bereits gebildet. Die Zuweisung der Kapitalien auf die einzelnen Versicherten konnte aus diesen Rückstellungen finanziert werden. Dadurch blieb das Deckungskapital unangetastet. Auch die Erhöhung der Sparprämie wirkt sich für Sie als Lehrerin oder Lehrer nicht aus. Im Umfang der Erhöhung der Sparprämie konnte aufgrund des guten Schadenverlaufs die Risikoprämie reduziert werden. Zu beachten ist, dass sich Verdiensterhöhungsbeiträge und Einkäufe von Versicherungszeit seit dem 1. Januar 2012 verteuert haben. Somit kann generell gesagt werden, dass sich allenfalls vorhandenes Einkaufspotenzial auch für eine vorzeitige Pensionierung vergrössert hat. Anpassung der Begünstigungsregel Bisher war es so, dass bei Tod das Kapital auf dem individuellen Sparkonto (IS) von alleinstehenden Personen ohne Kinder im Anspruchsalter als Mutationsgewinn zugunsten der BLVK verfallen ist. Obwohl die neue Anspruchsregel nicht ganz der des Freizügigkeitskontos entspricht, ist sie eine wesentliche Verbesserung. Für diese Personengruppe sind neu auch Lebenspartner begünstigt, die mit der verstorbenen Person in den letzten fünf Jahren eine ununterbrochene Lebensgemeinschaft geführt haben. Wenn keine solche Person vorhanden ist, sind die erwachsenen Kinder begünstigt. Im Vorsorgereglement unter Art. 53 Ziff. 4 sind die Details geregelt. Übergangsbestimmung bis 31. Dezember 2014 für Renten aus dem individuellen Sparkonto: Per 1. Januar 2015 werden die Umwandlungssätze für die Verrentung des Guthabens auf dem individuellen Sparkonto reduziert bis dahin gelten die heutigen Sätze. Vieles ist im Bereich der beruflichen Vorsorge in Bewegung. Es empfiehlt sich, am Ball zu bleiben und die Informationen der BLVK (nexus, das Magazin der BLVK) zu lesen. Dies gilt insbesondere, wenn nächstens die Pensionierung ansteht und Sie den Planungsspielraum optimal nutzen wollen. Der Autor ist eidg. dipl. Finanzplanungs experte und Kaufmann HKG von Glauser + Partner, dem offiziellen LEBE-Finanzberater. Weitere Infos: LEBE ist für Sie da! LEBE vertritt Ihre Interessen gegenüber Behörden und Öffentlichkeit. LEBE formuliert Stellungnahmen zu aktuellen politischen Themen. Das Beratungsteam von LEBE unterstützt Sie bei schulischen Konflikten, erteilt Rechtsauskünfte und vermittelt. In berechtigten Fällen übernimmt LEBE Anwaltskosten und führt Prozesse. Der Bereich Pädagogik von LEBE hat sich zum Ziel gesetzt, in der pädagogischen Diskussion des bernischen Bildungswesens aktiv pädagogische Themen aufzugreifen und Impulse für das Schulwesen zu geben. Die Zeitschriften «berner schule» und «schulpraxis», die Website ch und der Schulhausversand sorgen für eine umfassende Information der Mitglieder in allen wichtigen Bildungs- und Anstellungsfragen. LEBE bringt die Weiterbildung für seine Mitglieder in die Regionen. Die Berufshaftpflichtversicherung deckt Schäden, die bei der Berufsausübung der LEBE-Mitglieder geschehen. Die Kollektiv-Motorfahrzeugversicherung füllt bei den LEBE-Mitgliedern die unversicherten Lücken bei Motorfahrzeugunfällen im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit. Bei der LEBE-Solidaritätsstiftung und beim Hilfsfonds finden LEBE-Mitglieder, die in eine finanzielle Notlage geraten sind, Unterstützung. Der LEBE-Ausweis ermöglicht spürbare Vergünstigungen: 25 Prozent Rabatt auf dem Abo der Zeitung «Der Bund» (Kopie des Mitgliederausweises an Abo-Service senden) Zurich Connect (spezielle Versicherungsangebote für Mitglieder) Vergünstigungen bei der Bank COOP Visana: Rabatt auf Zusatzversicherung EGK: Rabatt auf Zusatzversicherungen 5 Franken Rabatt im «La Cappella» Gratis ins Museum: LEBE und der Verein der Museen im Kanton Bern mmbe arbeiten zusammen. Der LEBE- Ausweis gilt als Eintrittsticket in 80 bernische Museen (siehe

12 22 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 23 Neue Kinder- und Jugendmedien April 12 Sonderbeilage Der Zweite Weltkrieg Das Unfassbare ganz nah erlebt oder aus der Distanz bewältigt Kein Jahr vergeht, ohne dass in der Kinder- und Jugendliteratur neue Bücher zu diesem Thema erscheinen. Dabei unterscheiden sie sich inhaltlich stark voneinander. Mal sind es Schicksale von Versteckten, Flüchtlingsdramen oder sie erzählen von der Endstation im Konzentrationslager. Oder dann stehen Zivilcourage und Nächstenliebe im Vordergrund und manchmal han delt es sich um Aussagen von Zeitzeugen mit Porträts von Opfern, NS-Tätern und Wider standskämpfern. Ein neuer Titel beschäftigt sich mit der undurchsichtigen Vergangenheit der eigenen Eltern der Protagonistin. Sich im Unterricht mit dieser Literaturgattung zu beschäftigen, ist auch ein Engagement gegen das Vergessen dieser dunklen Zeit, die über ganz Europa hereingebrochen war. Jugendlichen kann man damit das Beklemmende eines totalitären Systems mit seinen lange nachwirkenden Folgen für die Gesellschaft aufzeigen. Eines Systems, dessen patriotischer Höhenflug im Wahn sinn und einer totalen Zerstörung endete. Die Vergangenheitsbewältigung ist auch nach 67 Jahren noch nicht abgeschlossen und sie beschränkt sich nicht nur auf Deutschland. So erscheinen auch regelmässig Titel von niederländischen oder dänischen Autorinnen und Autoren. «Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschliesst, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahr.» (Das Dritte Reich von Herman Vinke) Katharina Siegenthaler, Vorstandsmitglied und Leiterin der Rezensionsgruppe von KJM BE-FR Diese Beilage entstand in Zusammenarbeit mit LEBE, herausgegeben von Kinder -und Jugendmedien Bern/ Freiburg und der Erziehungsdirektion des Kantons Bern. Weitere spannende Themen und Medientipps finden Sie in der nächsten Ausgabe des Rezensionsmagazins «querlesen» im Juni 2012 oder auf unserer Rezensionsdatenbank unter

13 24 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 25 Zweiter Weltkrieg Ein Versteck im Himmel Krauss, Irma Broschur, 158 S. cbj 2011 ISBN CHF Belletristik: Flucht, Zweiter Weltkrieg ab 10 «Wunden, die nie ganz verheilten» Vinke, Hermann Geb., s.w. illustr., 191 S. Ravensburger 2010 ISBN CHF Sachbuch: Zeitzeugen, Zweiter Weltkrieg ab 13 Das Dritte Reich Vinke, Hermann Geb., s.w. illustr., 223 S. Ravensburger 2010 ISBN CHF Sachbuch: Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg ab 13 Wir hatten trotzdem Glück Zöller, Elisabeth Die Geschichte einer Flucht Broschur, 221 S. Fischer 2010 ISBN CHF Belletristik: Flüchtlinge, Zweiter Weltkrieg ab 13 Au revoir, bis nach dem Krieg Pausewang, Gudrun Geb., 221 S. Gerstenberg 2012 ISBN CHF Belletristik: Krieg, Liebe ab 13 Der Junge im gestreiften Pyjama Bentele, Günther Mark Herman DVD. Laufzeit ca. 91 Min. Buena Vista Home Entertainment 2009 CHF Nonbooks: National sozialismus, Zweiter Weltkrieg ab 13 Hitlers Kanarienvogel Toksvig, Sandi CD. Hörspiel, ca. 54 Min. Oetinger audio 2010 ISBN CHF Nonbooks: Historisches, Zweiter Weltkrieg ab 13 Das Leben von Anne Frank Jacobson, Sid/Colón, Ernie Eine grafische Biographie A. d. Niederländ., geb., farb. illustr., 160 S. Carlsen 2010 ISBN CHF Comic: Biografie, Historisches, Zweiter Weltkrieg ab 13 April 1942: Der Junge Jascha hat sich mit einer einzigen blitzschnellen Bewegung aus dem Menschenzug gelöst. Er rennt, hört Schüsse, rennt weiter, bis er ein sicheres Versteck findet, einen Kirchturm. Der zehnjährige jüdische Jascha flieht vor der Deportation. Der Turmwärter des Kirchturms hilft Jascha, sich zu verstecken und versorgt ihn täglich mit Nahrungsmitteln. Dabei riskiert er zu jeder Stunde, bei Tag und bei Nacht, sein eigenes Leben. Was er tut, gehört zum Schönsten, wozu Menschen fähig sind. > «Ein Versteck im Himmel» ist ein einfühlsames Buch. Ziemlich sachlich schildert die Autorin das Leben des versteckten Jascha. Der Leser erfährt dabei einiges aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Hinten im Buch befindet sich eine Zeittafel ( ). Zudem werden Wörter leicht und verständlich erklärt, die im Text mit einem Stern gekennzeichnet sind. Der Roman eignet sich gut als Klassenlektüre, da er sehr informativ, leicht zu lesen und eher kurz ist. Maria Veraguth «Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.» Die Augen- und Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges werden immer weniger. Aber viele sind noch da und wollen reden. So zum Beispiel ein KZ-Häftling, eine Schauspielerin, ein Widerstandskämpfer und die Schriftstellerin Gudrun Pausewang. Zudem enthält das Buch auch einige Porträts von Funktionsträgern des Dritten Reiches. In zahlreichen Reportagen und Interviews werden die Erinnerungen an den Holocaust festgehalten. Viele Lebensgeschich ten waren bisher weitgehend unbekannt. > Innert kürzester Zeit versinkt der Leser in den spannenden Reportagen. Das Mahnwerk beinhaltet unzählige Fotodokumente. Die Kapitel sind nicht chronologisch angeordnet, da dieses Buch kein Geschichtsbuch ersetzen will. Vielmehr geht es um das Erhalten von Erinnerungen, die zu kostbar sind, als dass sie in Vergessenheit geraten dürfen. Maria Veraguth «Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschliesst, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahr.» Hermann Vinke will mit seiner umfassenden Dokumentation über das Dritte Reich erreichen, dass das nationalso zialistische Verbrechen nicht in Vergessenheit gerät. Es soll als unmittelbares Beispiel dafür verstanden werden, wohin es führt, die Demokratie abzulehnen, den Rechts staat preiszugeben und die Grundsätze von Toleranz und Humanität zu verhöhnen. > Die Dokumentation beinhaltet zahlreiche Biografien, welche sich in Kästchen vom übrigen Text abgrenzen. Die porträtierten Menschen sind NS-Täter, Opfer oder Widerstandskämpfer. Neben den Biografien werden in chronologischer Abfolge die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges geschildert. Dabei wirken die vielen Schwarzweiss-Fotos unterstützend. Das Buch will zum Verständnis der Ursachen, Wirkungen, Zusammenhänge und Folgen des Dritten Reiches beitragen und kann gut auf der Oberstufe eingesetzt werden. Maria Veraguth Januar Seit sechs Jahren ist Deutschland im Krieg. Bis zu diesem Zeitpunkt blieben Paul (13) und seine Familie verschont, doch nun müssen sie ihre Stadt Breslau verlassen. Zu viele Zivilisten wurden von den Nazis ermordet, zu nahe rücken die russischen Soldaten heran. Eines Nachts bricht die Familie auf in Richtung Dresden. Der Vater kann sie nicht begleiten, er will später folgen. Wird die Familie je wieder vereint sein? Und wo werden sie ihre Zukunft aufbauen? > Ein packender Roman über eine lange Flucht und einen schwierigen Neuanfang. Die Autorin zeigt deutlich den Zwiespalt, in dem sich der heranwachsende Junge befindet. Obwohl er um sein Überleben kämpfen muss, verhält er sich zu Beginn noch hilfsbereit und setzt sich, so gut es geht, für andere Menschen ein. Später muss er erkennen, dass diese Grundprinzipien im Krieg nicht gelten. Elisabeth Zöller beschreibt ohne Beschönigung das harte (Über-)Leben während des Zweiten Weltkrieges. Annina Otth Deutschland zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Väter und Söhne müssen ihre Angehörigen verlassen, um für das Vaterland zu kämpfen. Sie fehlen überall. Auch die Familie der 16-jährigen Hanni ist betrof fen. Die schwierige Situation wird etwas erträglicher, als ein französischer Kriegsgefangener zum Arbeiten auf den Hof kommt. Hanni und Philippe verlieben sich, doch eine Beziehung zum Feind darf unter keinen Umständen eingegangen werden... > Dieses historisch orientierte Jugendbuch greift ein Thema auf, über das bisher wenig zu lesen war. Einfühlsam wird erzählt, dass Menschlichkeit und Mitgefühl gegenüber dem Feind in den Kriegsländern durchaus gelebt wurde. Es ist vor allem Hannis Mutter, welche grosse Hochachtung verdient. Sie riskiert viel, um dem jungen Mann aus Paris etwas Menschenwürde zurückzugeben, obwohl sie stets um ihre männlichen Fami lienangehörigen bangt. Ein Zeitzeugen bericht mit vielen versteckten Hinweisen gegen die menschenverachtende Politik des Führers. Béatrice Wälti Die gleichnamige, preisgekrönte Romanvorlage des Iren John Boyne wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. Allein die Naivität des kindlichen Protagonisten und die starke Emotionalisierung des Holocaust wurden kontrovers diskutiert. Und hier kommt auch die aufwändige Filmproduktion, die unter der Regie von Mark Hermann entstand, das ein oder andere Mal ins Stolpern. Vieles bleibt offen, spekulativ oder zu konstruiert. Dennoch berührt der Film, der von der eigentlich unmöglichen Freundschaft zwischen Bruno und dem gleichaltrigen KZ-Häftling Shmuel erzählt. > Brunos Vater, ein hoher SS-Offizier, wird Anfang der Vierzigerjahre nach Ausschwitz versetzt und zieht mit seiner ganzen Familie von Berlin dorthin. Der warmherzige und naive Bruno trifft am Zaun des Konzentrationslagers auf Shmuel, dessen Sträflingskleidung er für einen Pyjama hält. Die Jungen freunden sich an, Bruno verbringt immer mehr Zeit am Zaun. Doch es kommt zur Katastrophe, als Shmuels Vater verschwindet und Bruno seinem Freund bei der Suche im Lager hilft. Marlene Zöhrer Bamse erlebt als Kind, wie Dänemark von den Deutschen besetzt wird. Sein bester Freund Anton ist Jude und wohnt in der Wohnung einen Stock über Bamse. Bamses Eltern helfen Antons Familie und ver stecken alle in der eigenen Wohnung. Doch sie werden verraten, die Hausdurchsuchung durch die Deutschen steht unmittelbar bevor. Da haben Bamses Eltern eine geniale Idee. Ihre Berufe als Schauspielerin und Bühnenbildner helfen, Antons Familie zu retten. > Nach einem etwas künstlichen Anfang führt Bamse, inzwischen Grossvater, die Hörenden gekonnt durch die damaligen Ereignisse. Er erzählt seine Geschichte der Enkelin. Diese stellt Fragen, und die Antworten machen für heutige Jugendliche begreifbar, was es hiess, unter deutscher Besatzung zu leben besonders auch für Juden. Ansprechende Musik und passende Geräusche begleiten die lebendigen Stimmen von Bamses Familie. So wird die Atmosphäre der damaligen Zeit auf mitreissende Art vermittelt. Ein äusserst gelungenes Hörbuch. Karin Schmid Die Geschichte, aufgeteilt in zehn Kapitel, beginnt mit einer familiären Vorstellungsrunde in der Zeit des ersten Weltkrieges. Parallel zum Gedeihen der jungen Familie Frank mit den Töchtern Margot und Anne werden das Aufkommen des Nationalsozialismus, die Bedrohung jüdischer Menschen in Deutschland und später in den Niederlanden dargestellt. Dass sich die Franks der Deportation und späteren Ermordung nicht entziehen konnten, ist bekannt. Einzig der Vater überlebt den Holocaust. > Das ganze Buch ist gekonnt aufgebaut. Es erscheint wie ein Fotoalbum, das durch Annes Tagebucheinträge aus dem Hintergrund kommentiert wird. Die Illustrationen sind sorgfältig gewählt, zum Teil in Anlehnung an erhaltene Fotos oder Pläne. Sie geben die Freuden und Leiden der Menschen in einer schwierigen Situation sehr einfühlsam wieder. Das eindrückliche Buch endet mit den Bemühungen von Vater Frank im Kampf gegen das Vergessen und wird mit einer Zeittafel im Anhang abgerundet. Katharina Siegenthaler

14 26 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 27 Der Verein lernwerk bern organisiert praxisnahe Weiterbildung für Gestaltungslehrkräfte im Kanton Bern Wir suchen auf den 1. August 2012 einen Verantwortlichen für das Ressort: Redaktion/Kommunikation und Marketing Die verlorenen Schuhe Mayer, Gina Geb., 379 S. Thienemann 2010 ISBN CHF Belletristik: Historisches, Zweiter Weltkrieg junge Erwachsene Die unterschiedliche Herkunft zwei er Mädchen verunmöglicht von Anfang an ein freundschaftliches Verhältnis zwischen ihnen. Doch das geteilte Schicksal verbindet Inge aus Schlesien und Wanda aus Polen. Gemeinsam treten sie die Flucht Richtung Westen an. Der Winter ist hart, die Russen nah und mit der Zeit lernen Inge und Wanda, einander zu vertrauen. > Die abenteuerliche Reise der polnischen Fremdarbeiterin und der Tochter aus gutem Hause kann auf einer Karte mitverfolgt werden. Sie zeigt die Grenzen des Deutschen Reiches von Ab und an fallen polnische Sätze. Ausserdem sind russische Befehle zu lesen, wenn die Mädchen von Soldaten der Roten Armee angehalten werden. Dies verleiht dem Roman zusätzliche Authentizität. Ein Glossar erklärt im Anhang Ausdrücke wie Blockwart oder Feuersturm, wobei einige geschichtliche Vorkenntnisse von Nutzen sind für das Verstehen der grösseren Zusam menhänge. Was Wörter wie Ahle oder Diwan im Glossar zu suchen haben, bleibt allerdings schleierhaft. Sandra Dettwyler Sophie Scholl und der Widerstand der weissen Rose Leisner, Barbara Reihe: Arena Bibliothek des Wissens Broschur, s.w. illustr., 110 S. Arena 2010 ISBN CHF Sachbuch: Historisches junge Erwachsene Wer steckt hinter dem Namen Sophie Scholl? Die 21-jährige Studentin, Seminaristin und Widerstandskämpferin gegen das Dritte Reich opferte ihr Leben für ein Deutschland ohne Nazis. Sie wuchs mit ihren vier Geschwistern in einer christlichen Familie auf. Als die HJ (Hitlerjugend) aufkam, wehrte sich ihr Vater Robert Scholl gegen einen Beitritt seiner Kinder, doch er konnte dies nicht verhindern. Sophie stieg in der Organisation auf und nahm aktiv an den Angeboten teil. Je länger der Krieg dauerte, umso mehr begann sie an dessen Sinn und an ihrer Haltung zu zweifeln. Fünf Studenten und ein Professor schlossen sich schliesslich zum Geheimbund der Weissen Rose zusammen. Heimlich verfassten, druckten und verteilten sie insgesamt sechs Flugblätter mit dem Aufruf, sich gegen den Nationalsozialismus stark zu machen. Sie bezahlten die Aktion mit ihrem Leben. > Der Autorin Barbara Leisner gelingt es, dem Mythos Sophie Scholl Konturen zu verleihen. Parallel zu Sophie Scholls Leben werden wichtige historische Ereignisse (Angriff auf Pearl Harbour, Weimarer Republik) und innenpolitische Veränderungen (Hitlerjugend, Reichsarbeit, Rassenverfolgung) beschrieben. Viele Schwarzweissfotografien dokumentieren Sophies Leben und die Vorgänge während des Krieges. Zitate aus ihrem Tagebuch und Briefausschnitte an ihren Geliebten Fritz Hartnagel lassen den Leser ihre Beweggründe und Zweifel noch deutlicher erahnen. Ein Glossar am Ende des Buches erklärt Fachbegriffe und zwei getrennte Inhaltsverzeichnisse (Sophie Scholls Leben und Sachkapitel) ermöglichen ein gezieltes Nachschlagen. Ein ausgezeichnetes historisches Sachbuch, welches sich auch als Klassenlektüre für eine Oberstufe hervorragend eignet. Annina Otth Annes Baum Cohen-Janca, Irène/Quarello, Maurizio A. C. A. d. Französ., geb., farb. illustr., unpag. Gerstenberg 2011 ISBN CHF Bilderbuch: Historisches, Zweiter Weltkrieg mehrere Stufen Kräftig wächst der Spross heran, mitten in Amsterdam, zwischen Keizersgracht und Prinsengracht. Er ist der Ableger des Kastanienbaums, der vor ihm fast 150 Jahre an derselben Stelle gestanden ist. Nun trägt er die Erinnerung an die Zeit während des Zweiten Weltkrieges weiter, als die Judenfamilie Frank sich über zwei Jahre im gegenüberliegenden Haus versteckte. Mit dabei ist die 13-jährige Anna. Sie überlebt den Krieg nicht. > Protagonist dieses herausragenden Bilderbuches ist der alte Kastanienbaum. In der Rückschau berichtet er, wie wichtig er für Anna wurde. Diese Art der Erzählung schlägt in Bann, denn sie beschreibt, ohne etwas zu beschönigen oder zu dramatisieren. In den Text eingewoben sind Tagebuchtexte der Anne Frank. Die fein gezeichneten Illustrationen sind mit kargen Farbakzenten meisterhaft gestaltet. Ein Geschichtswerk, welches das Schicksal des Judenmädchens, das nicht vergessen werden darf, aus einer aussergewöhnlichen Perspektive neu belebt. Katharina Wagner Ihre Aufgaben: Mitglied im Vorstand des Vereins lernwerk bern Leitung des Ressorts Redaktion / Kommunikation und Marketing Redaktionsverantwortung für die Zeitschrift «Mitgestalten» (4x pro Jahr) Verfassen und Einholen von Artikeln Zusammenarbeit mit den Ressortleitungen Ihr Profil: Journalistische Erfahrung Aktiv im Schuldienst Interessiert an Bildungsfragen und am Fachbereich Gestalten Teamfähig, initiativ, innovativ, flexibel Verhandlungsgeschick und eine strukturierte Arbeitsweise Schloss Oberhofen am Thunersee: Magie aus acht Jahrhunderten Schloss und Museum In der Nähe der Schiffanlegestelle liegt die romantische Schlossanlage, wo Geschichte vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert erlebbar wird. Der imposante Bergfried, das landvogteiliche Verlies, der Rittersaal mit den Rüstungen, das Speisezimmer aus dem 19. Jahrhundert, der elegante Sommersaal und das verspielte Seetürmchen erzählen Geschichten und lassen Vergangenes lebendig werden. Der um 1854 errichtete türkische Salon bietet einen atemberaubenden Blick auf den See und die Berge und lässt von 1001 Nacht träumen. Das Wohnmuseum mit seinen Interieurs aus dem Jahrhundert vermittelt einen Eindruck der Wohnkultur aus verschiedenen Epochen und kann selber oder mit einer Führung entdeckt werden. Spiel & Spass interaktiver Schulunterricht Wie und was spielten die Kinder vor über 100 Jahren? Schloss Oberhofen bietet speziell für Kindergärten und Grundschulklassen einen Rundgang mit einer Museumspädagogin an. Park und Spielplatz Der im englischen Stil grosszügig angelegte Park direkt am Ufer des Thunersees wartet mit Plätzen zum Entdecken und Verweilen auf. Für die Kleineren ist ein Spielplatz vorhanden mit Gelegenheit zum Picknicken. Kinderchalet Das Kinderchalet mit seiner Miniaturküche und einer Stube zum Spielen kann auf Anfrage benutzt werden. Das Regionalmuseum Chüechlihus Langnau ist das grösste und vielseitigste Heimatmuseum der Schweiz Sonderausstellung 2012 TSCHÄMELE BUND ZUECHESTAA Um die Kindstaufe ranken sich viele Bräuche, aber auch viel Aberglaube. Was ein Züpfli, eine Dachtraufe oder Safran mit der Taufe zu tun haben, erfahren Sie in der neuen Sonderausstellung Öffnungszeiten: Di bis Sa Uhr, So und allg. Feiertage Uhr Führungen in deutscher, französischer und englischer Sprache Regionalmuseum Langnau Bärenplatz 2a, 3550 Langnau, info@regionalmusem-langnau.ch, Wir bieten: Abwechslungsreichen Teilzeitjob (ca. 15 %) in einem motivierten Team Selbständiges, z. T. terminunabhängiges Arbeiten Anstellungsbedingungen und Besoldung gemäss Reglement «Verein lernwerk bern» Bewerbungen sind bis zum 15. Mai 2012 zu richten an: Marianne Grossniklaus Präsidentin lernwerk bern Farneren 9a 3624 Goldiwil Telefon Sonderausstellung 2012 «Der schönste Tag. Hochzeitsfotografie Jh.» Führungen auf Anfrage. Öffnungszeiten Schloss 13. Mai 14. Oktober 2012, Mo Uhr, Di bis So Uhr Öffnungszeiten Schlosspark 8. April 28. Oktober 2012, täglich von 10 Uhr 18 Uhr resp. 21 Uhr (der Jahreszeit entsprechend), freier Zutritt Eintritt Erwachsene CHF 10. ; Erwachsene ermässigt CHF 8. ; Kinder (6 16 Jahre) CHF 2. ; Gruppen ab 10 Personen CHF 8. ; Museumspass gültig Kontakt Stiftung Schloss Oberhofen, 3653 Oberhofen Telefon ,Fax info@schlossoberhofen.ch JBerger GmbH Bahnhofstrasse Schaffhausen Styroporperlen 250 lt. à Fr. 36. Stopfwatte Karton 10 kg à 1 kg für Fr. 98. Granulat 10 kg für Fr. 49. Lederstücke ca A3 gross 1 kg für Fr. 24. Bestellen Sie unter: Tel , Fax , Füllmaterialien & Leder

15 28 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 29 AKTUELL Der INGOLDVerlag ist eine Abteilung der Suisselearn Media AG, die mit den Marken INGOLD, BIWA und INGOLDVerlag am Markt auftritt. Wir suchen per August 2012 oder nach Vereinbarung einen /eine Leiter / in Fachbereich Bewegung & Sport ( %) Bewegung & Sport bildet einen Schwerpunkt im Programm des INGOLDVerlags. Wir bauen diesen Bereich weiter aus. Ihre Aufgaben Sie gestalten das Programm des Bereichs Bewegung & Sport. In Zusammenarbeit mit dem Lektorat entwickeln und realisieren Sie neue Produkte. Sie erkennen neue Märkte für den Bereich Bewegung & Sport, legen die Strategie für deren Erschliessung fest und setzen diese um. Das Planen und Realisieren von Kommunikations- und Werbemassnahmen gehört zu Ihren Aufgaben. Als Grundlage Ihrer Arbeit pflegen Sie ein Netzwerk zu Autoren und Fachstellen. Im Rahmen von INGOLDPraxis erarbeiten Sie ein Kursangebot für unsere Titel. Sie unterstützen den Verlagsleiter auch in anderen Fachbereichen in diversen Pro jekten. Ihr Profil Sie sind Lehrer / in im Bereich der Volksschule mit Affinität zum Sport oder Sportlehrer / in mit Affinität zur Volks schule. In Deutsch sind Sie stilsicher. Konzeptionelles Denken, das Gespür für den Markt und Ihre Kreativität verhelfen Ihnen, innovative Produkte zu realisieren und diese mit Ihrer Beharrlichkeit durchzusetzen. Projekte zu leiten ist für Sie nicht Neuland. Sie sind kommunikativ und teamfähig. Ihr Idealalter liegt zwischen 30 und 45 Jahren. Wir bieten Sie haben die Chance, die Entwicklung des INGOLDVerlags im Bereich Bewegung & Sport entscheidend zu gestalten und das Programm mit Ihren Qualitäten erfolgreich umzusetzen. Zeitgemässe Anstellungsbedingungen und die Einbettung in ein Team geben Ihnen dazu den nötigen Rahmen. Arbeitsort ist Herzogenbuchsee. Nähere Information erhalten Sie von unserem Verlagsleiter Martin Kaufmann unter Telefon , martin.kaufmann@ingoldag.ch Sind Sie interessiert? Dann schicken Sie Ihr Bewerbungs dossier mit Foto an Isabella Fehlbaum, Personalleiterin INGOLDVerlag / Suisselearn Media AG, Hintergasse 16, 3360 Herzogenbuchsee. Telefon , isabella.fehlbaum@ingoldag.ch INGOLDVerlag, eine Marke der Suisselearn Media AG LEITUNG: Till Baumann Diplom-Pädagoge, Berlin ORT: Schlachthaus Theater Bern (Proberaum) ZEIT: Bock I : Block II : PREIS: 2 x Fr (Fr für Studierende) FORTBILDUNG IN FORUMTHEATER FÜR LEHRPERSONEN Forumtheater ist eine interaktive Spielform zwischen Spielenden und einer Moderation. Dabei lernen Jugendliche, Konflikte konstruktiv zu lösen. ANMELDUNG: bis 20. September 2012 bei katharina.vischer@schlachthaus.ch oder (Formular) A T M E N, A U F A T M E N, DURCHATMEN Vor der Schule, in der Schule, nach der Schule Wege finden, sich bei Kräften zu halten und die Freude nicht zu verlieren! Atemkurs für Menschen, die mit sich im Einklang sein möchten, die gerne Herausforderungen annehmen, sich aber manchmal ängstlich fühlen. Atemtherapie nach Prof. Ilse Middendorf, Berlin Ab Donnerstag, den 26. April 2012, Letzter Kurstag ist am 28. Juni 2012; 9 Mal, jeweils von bis Uhr, Bern, Thunstrasse 24, zu Fr Informationen und Anmeldungen: M. Gfeller-Liechti, dipl. Atem lehrerin, Tel , atempraxis@besonet.ch SCHLOSS SPIEZ Entdeckungstour durchs Mittelalter Geschichte am Originalschauplatz erleben Mittelalter Workshop Interaktive Tour durchs Schloss Lehrereinführungen Didaktische Materialien Spiez, Schlossstrasse 16, 3700 Spiez Museum offen: ab 6. April Brutapparate zu vermieten für Geflügel und Reptilien Verkauf, Service und Reparaturen von Brutapparaten Vertretung Grumbach Schweiz Elektro Wyler Murtenstrasse 7, 3008 Bern , info@elektrowyler.ch Lernort Kiesgrube ein Schulzimmer im Freien Der Lernort Kiesgrube in Rubigen ermöglicht erlebnisreichen NMM- Unterricht! Zwei Hektaren Gelände AKTUELL Franziska Eggimann BärnerJugendTag mit neuer Adresse Seit 1921 und auch weiterhin sammeln Schulklassen für Kinder- und Jugendprojekte des Vereins BärnerJugendTag. LEBE hat während sechs Jahren die Geschäftsstelle geführt. In der Kiesgrube Rubigen gibt es neue Lern angebote. Bild zvg Der Verein BärnerJugendTag (BJT) unterstützt seit Jahrzehnten Kinder- und Jugendprojekte, immer in enger Verbindung mit den bernischen Schulen. Der Regierungsrat, darunter auch Erziehungsdirektor Bernhard Pulver, empfiehlt den Schulen jedes Jahr, die Sammlung des BJT zu unterstützen. Viele Schulen sammeln seit Jahren regelmässig für den BJT und haben diese Sammlung als Fixpunkt in ihre Jahresplanung aufgenommen. Dafür danken wir ganz herzlich. Der Kantonale Lehrerverein war 1921 Gründungsmitglied des BärnerJugendTages. Als Trägerorganisation führte LEBE ab Januar 2006 zudem gegen Entschädigung die Geschäftsstelle des Vereins. Diese Zusammenarbeit ergab zahlreiche Synergien: Viele Lehrkräfte, die eine Sammlung des BJT durchführen, sind Mitglieder von LEBE. Für LEBE ergab dieses Mandat willkommene Zusatzeinnahmen und eine bessere Auslastung des Sekretariats. Der BJT seinerseits erhielt eine kompetente und gut erreichbare Geschäftsstelle. LEBE hat den Vertrag im Hinblick auf die Pensionierung von Frau Moraschinelli auf Ende April 2012 gekündigt. Mit Frau Elisabeth Moraschinelli wurde uns 2006 eine fleissige, gewissenhaft arbeitende und stets wohlwollende Mitarbeiterin zur Verfügung gestellt. Sie hat die Geschäftstelle des BJT kompetent und selbstständig geführt. Dafür bedankt sich der BJT ganz speziell und wünscht ihr für die Zeit nach der Pensionierung alles Gute. Die offizielle Verabschiedung findet an der Delegiertenversammlung des BJT am 28. April 2012 statt. So verabschiedet sich der BJT von LEBE und sagt LEBE-wohl. Neu wird die Geschäftsstelle des BJT von der Geschäftsstelle der Regierungsstatthalter geführt. So bleibt der BJT nahe bei den Gemeinden. Die jährliche Sammlung geht weiter. Der BärnerJugendTag freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit den Schulen im Interesse von Kindern und Jugendlichen. Mitwirkungsprojekte werden durch regionale Ausschüsse finanziell unterstützt und bieten so stehen zum Entdecken und Spielen zur Verfügung. Kies und Sand laden zum Experimentieren, Bauen und Gestalten ein. Nach Voranmeldung stehen Ihrer Klasse die gesamte Infrastruktur, die lehrplanbezogenen Lektionen und das benötigte Material kostenlos zur Verfügung. Zehn Arbeitsplätze sind dafür eingerichtet, Aspekte aus Geografie, Geologie und Biologie sowie wirtschaftliche Bereiche zu thematisieren. Nutzen Sie ebenfalls die Gelegenheit, den Erlebnistag mit einer Führung zum Thema Biologie, Geologie oder Kiesgrubenbetrieb, mit einem Workshop (Steine schleifen oder Steinfarben herstellen) oder mit einem Arbeitseinsatz zu ergänzen. Um den Lernort und die Angebote kennenzulernen, werden regelmässig Weiterbildungen für Lehrpersonen angeboten. An der offiziellen Weiterbildung vom Samstag, 5. Mai 2012, gibt es noch einige freie Plätze. Auf Anfrage werden aber auch individuelle Fortbildungen für Ihr Kollegium durchgeführt. Auch für diejenigen, die den Lernort bereits kennen und regelmässig nutzen, gibt es Neuigkeiten. Die Unterrichtsideen wurden erstmals überarbeitet und es gibt ein paar neue Angebote. Die aktuellen Dossiers und zahlreiche weitere Zusatzangebote stehen ab sofort auf unserer Website zum Download bereit. Bei Fragen und Unklarheiten kontaktieren Sie uns. Unter finden Sie weitere Infos. Raum zur Entfaltung auf dem Weg zur Mündigkeit. Der Leitende Ausschuss bewilligt Ausbildungsbeiträge an Jugendliche aus finanziell schwachen Familien. Mit diesen Unterstützungen können nach der obligatorischen Schulzeit Perspektiven für eine berufliche Zukunft ermöglicht werden. Wir danken Ihnen für die Unterstützung, damit der BJT auch künftig Grosses leisten kann. pd Neue Adresse ab 1. Mai 2012: BärnerJugendTag c /o Geschäftsstelle der Regierungs - statthalterämter Scheibenstrasse Thun info@baernerjugendtag.ch Telefon: , Fax:

16 30 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 31 SPORTKLASSEN DER STADT BERN Zwischen Trainingsplatz und Schulbank Wenn Jugendliche im Spitzensport mithalten wollen, müssen sie einerseits hart trainieren und andererseits dafür sorgen, dass die Schulbildung nicht zu kurz kommt. An den Sportklassen im Schulkreis Länggasse-Felsenau ist diese Kombination möglich. Tim Dubois: «Die Sportklasse ist für mich eine optimale Lösung.» A uf dem Schulareal Hochfeld in der hinteren Länggasse gehen über 200 Kinder täglich zum Unterricht. Gut 60 davon Isabelle Keller sind in einer der drei Sportklassen. Es sind Jugendliche ab der 7. Klasse mit einem besonderen Talent im Bereich Fussball, Eishockey, Schwimmen oder Eiskunstlauf. Sie alle sind in ihrem Klub aufgefallen mit herausragenden Leistungen. Damit sie optimal sprich 15 bis 20 Stunden pro Woche trainieren können ohne ihre schulische Ausbildung zu vernachlässigen, brauchen sie einen speziellen Stundenplan. Genau dafür wurden die Sportklassen ins Leben gerufen. Das bedeutet für die Jugendlichen, dass sie jeweils drei Mal in der Woche nach den ersten beiden Morgenlektionen in die Sportarena fahren und zwei Stunden schwitzen. Nach dem Mittagstisch, der eigens für sie organisiert wird, steht wieder ein geistiges Programm auf dem Plan. Es folgt die Aufgabenstunde, und dann geht es wieder auf den Rasen, das Eis oder das Wasser. Dispensationen für Turniere oder Auswahlspiele werden natürlich grosszügig erteilt, das gehört ja dazu. Selbständigkeit ist eine Voraussetzung Simon Mosimann, der pädagogische Leiter und Koordinator der drei Sportklassen, sagt dazu: «Wir legen grössten Wert darauf, dass die Jungen auch schulisch weiterkommen. Es wäre gefährlich, nur auf die Karte Sport zu setzen. Es gibt immer Unvorhergesehenes wie eine Verletzung, stagnierende Fortschritte oder Bilder Fabian Kramer / Isabelle Keller Nina Gilgen trainiert achtmal pro Woche im Schwimmbad. ein sportliches Burnout. Darum ist ein Berufskonzept sehr wichtig.» Dies funktioniert aber nur mit viel Einsatz von jedem einzelnen. Darum reicht es nicht, nur sportlich top zu sein. «Wir fordern Eigenverantwortung, Disziplin, Selbständigkeit und Zuverlässigkeit», sagt Mosimann. Wer dies nicht leisten kann, wird nach entsprechenden Verweisen die Schule verlassen müssen. Schulgeld müssen die Eltern übrigens nicht extra bezahlen, die Kosten werden von der Wohngemeinde übernommen. Sie müssen einzig für den Klubbeitrag und die Sportausrüstung aufkommen. Die Sportklassen sind ein Produkt aus einer engen Zusammenarbeit mit folgenden Sportklubs: BSC YB, Schwimmklub Bern, SCB Eislauf und SCB Future. Die möglichen Anwärter und Anwärterinnen werden immer von den Klubs rekrutiert und vorgeschlagen. Während die Anforderungen an die sportlichen Leistungen hoch gesteckt sind, müssen die Schülerinnen und Schüler keine besonderen Noten erreichen, sondern schlicht und einfach in der Lage sein, ein Realschulniveau zu erreichen. Keine Garantie auf Erfolg Die Klassen werden nach Jahrgängen geführt, und die Lehrpersonen müssen für eine innere Differenzierung sorgen. Sie investieren viel in die Berufsberatung und agieren oft als Coach und Begleiter, denn die Jungen müssen auch lernen, Rückschläge zu verdauen. «Die Selektion ist gross», sagt Simon Mosimann. Jährlich bemühen sich über 40 Kinder für eine Aufnahme in die Sportklassen. «Wir nehmen eine gewisse Anzahl Sportler auf. Und ganz wichtig: Wir machen keine Versprechungen. Niemand kann darauf bauen, ein Star zu werden. Wir können ein Sprungbrett sein, aber Garantie gibt es keine. Schliesslich kann es auch eine Chance sein, in einer Nati B zu spielen.» Wer hat denn den Weg nach oben geschafft aus der Sportklasse? «Johan Vonlanthen oder Dennis Saikkonen gingen zum Beispiel hier zur Schule», sagt Mosimann. Viel wichtiger als Berühmtheit scheint ihm aber, dass die Jungen hier die Chance haben, ihre Talente unter Beweis zu stellen und sowohl sportlich als auch menschlich und sozial unglaublich viel zu lernen. Flavia Bernhard, 7. Klasse, Eiskunstläuferin aus Schliern b. Köniz «Für mich ist es schlicht befreiend, übers Eis zu gleiten und Sprünge zu machen. Ich kann abschalten und fühle mich gut. Schon als kleines Mädchen war ich gerne auf dem Eis. Meine Mutter hat auch Eiskunstlauf gemacht und mich damit angesteckt. Ich war etwa sechs Jahre alt, als ich kurz das Interesse verlor. Meine jüngere Schwester machte hingegen weiter. Das inspirierte mich so, dass ich mit neun wieder einstieg und alle Tests machte. Ich konnte später an die Schweizer Meisterschaft, und seither bin ich leidenschaftlich dabei und nehme auch Ballettstunden. Mein Trainer hat mich auf die Sportklasse aufmerksam gemacht. Mein Vater war zuerst nicht so begeistert, erklärte sich aber einverstanden, als er erfuhr, dass ich später ans Gymnasium wechseln kann. Ich bereue den Schritt nicht und fühle mich gut hier an der Sportklasse. Mein Vorbild ist übrigens Sarah Meier.». Nina Gilgen, 9. Klasse, Schwimmerin aus Wabern «Meine ganze Familie ist sportbegeistert. Meine Mutter ist Triathletin und mein Vater läuft Rennen. Wir lieben das Wasser und gehen regelmässig zum Tauchen. Ich bin schon ins Kinderschwimmen und habe später Breiten- und dann Leistungssport gemacht. Am liebsten schwimme ich Brust. Es ist so, wir investieren viel. Ich habe achtmal die Woche ein Training und Ferien gibt es nur im Winter eine und im Sommer drei Wochen. Das Wort Langeweile kenne ich nicht. Aber für mich zählt der Zusammenhalt im Klub. Die Sportklasse war der richtige Entscheid. Anfangs habe ich meine Schulkolleginnen vermisst, aber das hat sich bald gelegt. Ich wäre gerne ans Gymnasium. Jetzt hat es knapp nicht gereicht, dafür habe ich eine gute Lehrstelle als KV-Angestellte gefunden. Ich kann die Lehre in vier Jahren absolvieren, so dass immer genug Zeit bleibt fürs Training. Das ist natürlich super.» Elia Alessandrini, 9. Klasse, Fussballer aus Moosseedorf «Schon mein älterer Bruder war begeistert vom Fussball, und mit sechs Jahren wollte ich dann auch in die Fussballschule. Ich wurde als Talent gefördert, und ich konnte zu den F-, und später zu den E- Junioren wechseln. Vom YB Selection Team wurde ich schliesslich vorgeschlagen für die Sportklasse. Hier gefällt es mir sehr gut. Die Philosophie der Schule stimmt, denn hier wird der Zusammenhalt gefördert und ich fühle mich unterstützt. Bezüglich Selbständigkeit lernen wir unglaublich viel. Das ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg. Ich bin ehrgeizig und setze alles daran, Profi zu werden. Auch schulisch habe ich investiert und mich aufs Gymnasium vorbereitet. Die Resultate habe ich noch nicht, aber ich glaube, es reicht. Ich empfehle diese Schule denjenigen, die bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen. Siebenmal die Woche bin ich im Training. Darum sieht mein Alltag anders aus als jener von Gleichaltrigen. Auch im Ausgang kann ich mir nicht das Gleiche leisten. Alkohol liegt nicht drin vor einem Match. Aber ich weiss, was ich will, und fühle mich von meinen Kollegen unterstützt.» Tim Dubois, 9. Klasse, Eishockeyspieler aus Jegenstorf «Als Dreijähriger stand ich zum ersten Mal auf dem Eis, als Vierjähriger ging ich bereits in die Hockeyschule, später spielte ich auch noch Fussball. Mein Vater, selber Hockeyspieler, unterstützte mich immer. Irgendwann musste ich den Fussball aufgeben. Ich konzentrierte mich aufs Eis. Doch meine schulischen Leistungen litten unter den Trainings. So konnte das nicht weitergehen. Die Sportklasse ist darum für mich eine optimale Lösung. Hier kann ich meine Leidenschaft für den Sport ausleben, und auch meine Schulleistungen stimmen wieder. Ich habe nun eine Lehrstelle als Hochbauzeichner gefunden und mein Lehrmeister gewährt mir ein bis zwei Jahre mehr für den Abschluss. So kann ich weiter trainieren und gleichzeitig einen guten Beruf lernen. Das ist mir wichtig. Mein Vorbild ist Raphael Diaz. Er ist mit 1 m 72 cm auch ein eher kleiner Hockeyspieler, wie ich. Wir haben eben andere Vorteile als die gross gewachsenen.»

17 32 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 33 SCHWERPUNKT MUSEUM «Ihhh, warum hat das Mädchen weisse Haare?» Schreibmöbel mit raffiniert getarnten Geheimfächern, Toiletten-Kuriositäten und Spielen wie die Kinder der Oberschicht vor 200 Jahren: Das Museum für bernische Wohnkultur im Schloss Jegenstorf bietet neu einen Erlebnisrundgang für Kinder an. cher. Jetzt werden auch die Hälse der vier anwesenden Buben länger. Möbel von früher Kinder von heute Verkleiden das lieben die meisten Kinder. Hier ein Fräulein von Wattenwyl oder von Erlach. Bilder Fabian Kramer «Oh, mein Gooott die Griffe sind aus echtem Gold!», tönt es aus dem Hopfengärtnerzimmer. Fasziniert Susanna Stuber von den Erzählungen der Museumspädagogin bestaunt ein Grüppchen Mädchen eines der Prunkstücke im Schloss Jegenstorf, den Sekretär directoire. Das Schreibmöbel ist mit vergoldeten Verzierungen, kunstvollen Intarsien und raffinierten Schliessvorrichtungen versehen. Die Museumspädagogin Katharina Habermacher öffnet es: Die Schranktüre wird zur Tischplatte. Zum Vorschein kommen Schublädchen und am oberen Ende des Möbels eine längliche Vorrichtung, die an eine Ziehharmonika erinnert. «Was könnte das sein?», fragt Haberma fertigte der bedeutende Berner Kunsttischler Christoph Hopfengärtner den prachtvoll eingelegten Louis-XVI-Sekretär an. Es war sein Meisterstück. Wertvolles Mobiliar, Bilder, Uhren und Kachelöfen aus der Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts bilden den Sammlungsschwerpunkt des Museums für bernische Wohnkultur. Der «Erlebnisrundgang mit Spielvergnügen» bringt heutigen Kindern Einrichtungsgegenstände bürgerlicher und patrizischer Haushalte aus dem Raum der alten Stadt und Republik Bern nahe. Zuhören, zuschauen, anpacken Erstmals bietet das Schlossmuseum Jegenstorf unter der Leitung von Konservatorin Murielle Schlup ein Kinderprogramm an. Eingepackt in robuste Allwetterjacken stellen sich die dreizehn Neunjährigen innerhalb der kalten Gemäuer dem Abenteuer Museum, während sich draussen ein fast sommerlich warmer Frühlingstag präsentiert. Das Schloss erwacht langsam aus seinem Winterschlaf. Plätschernde Springbrunnen beleben den mit einem Teppich aus zartlila Krokussen übersäten Schlossgarten. In den Büschen und Bäumen zwitscherts und zirpts. «Denkt daran, keine Gegenstände zu berühren. Ihr werdet später Gelegenheit dazu haben», sagt Habermacher. Zuhören, zuschauen, selbst Hand anlegen. So machen sie und ihre Kollegin Simone Müller, beide Lehrerinnen, das Wohnmuseum für Kinder erfahrbar. Museumsdetektive Besammlung im Marmorsaal, im Stil des späten 17. Jahrhunderts errichtet. Ein Sandsteintisch mit einer Deckplatte aus St-Triphon- Marmor dominiert den Saal. Er stammt aus dem Umkreis des Steinmetzen und bernischen Werkmeisters Abraham Dünz I um 1670 und dürfte früher in der Kirche von Jegenstorf gestanden haben. Jetzt ist es für die Kinder Zeit, selbst Hand anzulegen. Einem Korb entnehmen sie Gegenstände, die sie in der Ausstellung dort platzieren dürfen, wo sie ihrer Meinung nach passen. Mit Stoffblume, Spieluhr oder Streichhölzern ausgestattet schwärmen die Kinder aus. Sie flitzen neugierig vom blauen über den roten in den grossen Salon und zurück. «Wow, so schön!» Gegenstand des erneuten Entzückens ist diesmal ein imposanter Kronleuchter in einem der Repräsentationsräume. Lia und Michelle legen die Museumspädagogin Katharina Habermacher erklärt den Kindern einen Sekretär mit Geheimfach. «Ein cooles Pult», meint ein Schüler. Streichhölzer zu einem grossen Kamin. «Früher gab es noch keine Zentralheizung. Das ganze Schloss musste mit Holz geheizt werden», erklärt Habermacher der Kinderschar etwas später. «Seht ihr die schöne Cheminéeeinfassung? Sie wurde aus kostbarem Rosenlaui- Marmor gefertigt.» Schlafen, stuhlen, baden Im ersten Stock wirds lustig. Hier reihen sich vier Schlafgemächer mit atemberaubendem Blick auf den Schlosspark aneinander: einen Teich, in den Raphael und David am liebsten eintauchen würden, und eine barocke Parkanlage mit Apfelbäumen, aus deren Ernte Schlosswart Peter Wieland einen spritzigen Apfelschaumwein produziert. Wo geschlafen wird, braucht es sanitäre Einrichtungen in der Nähe. Kuriositäten wie Nachttöpfe und ein WC-Stuhl finden sich hier. «Oben hinein und unten herauslassen das ist doch praktisch», findet Simone Müller. «Im riesigen französischen Schloss Versailles durften die Männer einfach an eine Wand pinkeln. Die Dienstboten mussten sich darum kümmern.» Es kichert im Grüppchen. Auf dem Schlafstockwerk gibt es auch modernere sanitäre Spezialitäten zu bewundern. Eigens für den Staatsbesuch von Negus Negisti, besser bekannt unter dem Namen Haile Selassie, Kaiser von Äthiopien, wurde 1954 ein Badezimmer errichtet. Verkleiden und gepuderte Haare Im Spielzimmer setzen sich die beiden Pädagoginnen mit den Kindern in einen Kreis. «Im Bäbihaus hat es ein riesiges Durcheinander», kommentiert Zora die antike Puppenstube. Diese wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert angefertigt und später im Estrich des Schlosses gefunden. Es ist anzunehmen, dass das Spielhaus original der Schlossfamilie gehörte. Simone Müller weist auf ein Mädchenporträt hin. «Ihhh, warum hat das Mädchen weisse Haare?», fragt Anne. Müller erklärt, das sei eine gepuderte Perücke und entspreche der Mode der damaligen Oberschicht. Wer weiss, vielleicht spielte im 18. Jahrhundert ein Fräulein von Wattenwyl oder von Erlach, das dem porträtierten Mädchen ähnlich sah, mit der Puppenstube? Weiter gehts über den Dienstbotenaufgang zum Spielparadies im Schlossturm. Hier kann man entdecken, mit welchen Spielsachen sich Kinder vor 200 Jahren vergnügten. Der Lärmpegel steigt. Die Mädchen stürzen sich quietschend auf schicke historische Gewänder, Perücken, Masken, Fächer und verwandeln sich in edle Schlossfräuleins. «Jetzt habe ich auch gepuderte Schloss Jegenstorf Haare!», ruft Anne, und Giulia sieht in ihrer Montur aus wie der «Pirate of the Caribbean». Die Jungen bauen mit Holzelementen eine Miniaturausgabe des Schlosses nach. Nach dem «Verkleiderlis» lassen sich fast alle Kinder am grossen Schreibtisch nieder und üben sich in Schönschrift mit Metall- oder Gänsefedern. Raphael, David und Pablo schreiben am Sekretär geheime Briefe und lassen sich von Katharina Habermacher beim Versiegeln anleiten. Zwei Stunden Lernspass Eine letzte Überraschung, die an dieser Stelle nicht verraten sei, wartet noch auf die Kinder. Nach gut zwei Stunden sind sie am Ziel angelangt. «Wie hat es euch gefallen?», fragt Katharina Habermacher. «Super, genial!», ist sich die Gruppe einig. «Nur schade, dass wir nicht auf die schönen Sessel sitzen durften», bedauert Anne. Raphael würde es gefallen, im Schloss zu wohnen wegen der vielen Versteckmöglichkeiten. «Das Beste sind die Geheimfächer in diesen coolen Pulten. Super getarnt.» Infokasten Was? Erlebnisrundgang mit Spielvergnügen Wo? Schloss Jegenstorf, Museum für bernische Wohnkultur Wer? Kinder ab Kindergarten (bis ca. 4./5. Klasse) Der Erlebnisrundgang für Kinder kann auf Anfrage für Schulklassen gebucht werden (Daten und Uhrzeiten nach Vereinbarung). Weitere Informationen unter oder info@schloss-jegenstorf.ch veranstaltungen.php

18 34 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 35 SCHWERPUNKT MUSEUM «Mord und Totschlag»: eine Ausstellung für die Schule? Im Historischen Museum Bern ist gegenwärtig «Mord und Totschlag eine Ausstellung über das Leben» zu sehen. Wie ist ein für Schülerinnen und Schüler so schwieriges Thema zu bewältigen? Die «berner schule» hatte Gelegenheit, eine Schulklasse auf einer Führung zu begleiten, und konnte beobachten, wie junge Menschen mit dieser Frage umgehen. Dürfen diese Gesichter auf unsere T-Shirts? Die Ausstellung zeigt Fanartikel zu bekannten Serienmördern, wie sie im Internet offen angeboten werden. Bilder Fabian Kramer Daniel V. Moser-Léchot Die zwanzig Schülerinnen und Schüler der Fachmittelschule NMS unter der Leitung von Irene Sommer Moser versammelten sich pünktlich um 10 Uhr in der Vorhalle des Historischen Museums Bern. In einem ersten Teil führte Gabi Moshammer im Auftrag der Abteilung «Bildung und Vermittlung» die Klasse durch die Ausstellungsräume im Kubus- Neubau des Museums. Gleich zu Beginn erklärte Frau Moshammer, dass es bei der Führung nicht um die Präsentation fixfertiger Antworten gehe, sondern darum, Fragen aufzuwerfen, die zum Nachdenken anregen sollen was genau dem Konzept der Ausstellung entspricht. Die Führung erfolgte in klassischer Form als Referat mit Erläuterungen zu den einzelnen Teilen der Ausstellung und zu ausgewählten Objekten. Frau Moshammer wiederholte dabei nicht einfach die Texte, die ohnehin an den Wänden zu finden sind, sondern verstand es, durch Zusatzinformationen die verschiedenen Fragestellungen noch deutlicher zu machen jedenfalls folgten die Schülerinnen und Schüler der ganzen Führung mit grosser Aufmerksamkeit. Aufbau der Ausstellung Die Ausstellung besteht aus fünfzehn Teilen, die alle mit einer Frage betitelt sind (vgl. www. bhm.ch). Die Frage «Ist Töten gottgefällig?» wird mit Bildern, Texten und Objekten zum Anschlag auf das World Trade Center in New York illustriert. Bei der Frage «Ist der politische Mord zu rechtfertigen?» wird naheliegend der Mythos um Wilhelm Tell thematisiert. Der Teil «Völkermörder ganz normale Menschen?» verweist in sehr kurzer Form auf den Holocaust und auf Srebrenica. Unter dem Titel «Profitmaximierung wer darf auf der Strecke bleiben?» stellt die Ausstellung am Beispiel eines Falles aus der Ford-Autoproduktion dar, wie es der Firma billiger kam, Risikoautos zu produzieren, als die Produktion zu ändern. Und auch heute werden seltene Metalle für die Produktion von Handys in den Minen der Demokratischen Republik Kongo unter sehr problematischen Umständen gewonnen. «Serienmörder warum fasziniert das Böse?» zeigt an ausgewählten Beispielen, wie Fanklubs Serienmörder-Kulte pflegen und mit entsprechenden T-Shirts ausgerüstet sind. Neben Bildern, Texten, Videos und Objekten finden die Besucherinnen und Besucher wenig Gelegenheit, eigene Aktivitäten zu entfalten, mit zwei Ausnahmen: Im Teil «Wofür würde ich töten» können die Besucherinnen und Besucher abstimmen, wobei die transparente Urne mit der Anschrift «in Notwehr» mit Abstand die meisten Stimmen erhielt, während der Tyrannenmord nicht sehr beliebt zu sein scheint. Am Schluss der Ausstellung haben die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, ihre eigenen Fragen zur Präsentation niederzuschreiben. Wie im Historischen Museum nicht anders zu erwarten, wird das Thema von «Mord und Totschlag» auch historisch beleuchtet. Neben den bereits genannten Beispielen sei hier auf die letzten Hinrichtungen im Kanton Bern im 19. Jahrhundert in Langnau, auf die Guillotine, aber auch auf die frühen Praktiken zur Prävention und Spurensicherung verwiesen. Die Ausstellung ist ausgesprochen dicht und problemreich gestaltet und deshalb nicht einfach zu Wie wird in der Autoindustrie mit der Sicherheit unserer Leben spekuliert? Beispiele aus der Praxis. bewältigen. Zuweilen kann man sich fragen, ob gewichtige Themen wie Genozide wirklich so knapp dargestellt werden können. Schülerinnen und Schüler werden aktiv Nach der etwa einstündigen Führung und zehn Minuten Pause erhalten die Schülerinnen und Schüler gruppenweise Informations- und Arbeitsblätter, die durch die Verantwortlichen von Bildung und Vermittlung bereitgestellt worden sind. Sie sind sowohl für die Sekundarstufe I wie die Sekundarstufe II gedacht. Die fünfzehn Themen der Ausstellung werden in den didaktischen Unterlagen wie folgt präsentiert: Eine erste Seite ist für die Lehrperson bestimmt und enthält neben allgemeinen Informationen zum Thema ausformulierte Lernziele und Leitfragen (zuweilen unterschieden nach S I und S II) und Hinweise zu einer beschränkten Zahl weiterführender Literatur sowie zu Links. Es wäre nützlich, pro Thema auch einige wenige Hinweise zu wissenschaftlichen Texten zu machen, um den Zugang für wissbegierige Leserinnen und Leser zu erleichtern. Auf den zwei folgenden Seiten finden wir Arbeitsblätter mit einigen Fragen, die sich eng an den zuvor formulierten Lernzielen orientieren, beispielsweise: «Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit zwei Beispielen von politisch motivierten Morden und beziehen Stellung.» Zu diesem Thema finden wir zwei Fragen zu «9/11» und zu Osama bin Laden: Die Antworten zur ersten Frage sind in der Ausstellung zu finden, eine zweite Frage thematisiert das Problem der Tötung Bin Ladens durch amerikanische Soldaten in Pakistan, die unabhängig von der Ausstellung zu beantworten ist. Auch zu Wilhelm Tell finden wir zwei Fragen, die auf Informa tionen in der Ausstellung Bezug nehmen, sowie eine weitere Frage, die zu Diskussionen in den Gruppen und zum weiteren Nachdenken anregt. Der Aufbau der anderen Arbeitsblätter orientiert sich nach dem gleichen Muster, indem zur Suche Wofür würde ich töten? Am Ende des Rundgangs werden die Besucher vor eine schwierige Selbstreflex ion gestellt. nach Informationen in der Ausstellung sowie zur Meinungsäusserung aufgefordert wird. Eher selten wird das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler angesprochen oder eine politische Handlungsperspektive einbezogen. Die sorgfältige und verständlich geschriebene Dokumentation ist für Lehrpersonen, aber auch für Schülerinnen und Schüler eine grosse Hilfe für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der facettenreichen Ausstellung. Im Vergleich zu früheren Ausstellungen im Historischen Museum Bern bemüht sich «Bildung und Vermittlung» wesentlich stärker um die Besuchergruppe Schule. Die didaktischen Materialien finden offensichtlich auch bei Schülerinnen und Schülern Anklang, wie Beobachtungen der Gruppenarbeiten in den Ausstellungsräumen zeigen. Im Gespräch zeigen sie sich denn auch von den Arbeitsblättern und der Ausstellung sehr angesprochen. Ausstellung Thorberg. Hinter Gittern. 30. August bis 28. Oktober 2012 Günstige Rahmenbedingungen Eine gut konzipierte Ausstellung mit einem interessanten Thema und eine durchdachte didaktische Unterstützung der Lehrpersonen garantieren allein noch keinen gelungenen Ausstellungsbesuch. Wie im Gespräch mit Irene Sommer Moser zu erfahren war, wurde die Klasse für den Ausstellungsbesuch auch gründlich vorbereitet, so durch die Lektüre von Friedrich Glausers Kriminalroman «Matto regiert» und dessen Verfilmung. Die Schülerinnen und Schüler der Fachmittelschule NMS zeigten sich mit dem schwierigen Thema vertraut und waren offen für die von den Ausstellungsmachern verlangten Herausforderungen. Eine gute Vorbereitung ist Grundlage für das Gelingen eines Ausstellungsbesuches, ebenso wie eine entsprechende Nachbereitung. Kostenlose, halbtägige Workshops im September können jetzt vorreserviert werden. Gymnasien und Berufsschulen haben Vortritt. Die Workshops beinhalten geführte Besuche im Museum für Kommunikation und im Museum Krauchthal, einen Anekdotenspaziergang rund um die Strafanstalt Thorberg sowie den Transport im Oldtimer-Postauto. Informationen und Voranmeldungen:

19 36 berner schule / école bernoise April / avril 2012 SCHWERPUNKT MUSEUM April / avril 2012 berner schule / école bernoise 37 NEUES UND SPEZIALANGEBOTE Museum für Kommunikation und Museum Krauchthal «Thorberg. Hinter Gittern.» und «Menschen vom Hoger» Zwei Orte, zwei Blickwinkel und ein spezielles Vermittlungsangebot Der Berner Dokumentarfilmer Dieter Fahrer liefert mit seinem Dokumentarfilm über die Strafvollzugsanstalt Thorberg (Berner Kinopremiere Anfang September 2012) den Steilpass für zwei Ausstellungen und ein spezielles Vermittlungsangebot. «Thorberg. Hinter Gittern.» (30. August bis 28. Oktober 2012 im Museum für Kommunikation, Bern) zeigt 18 filmische Porträts von «schweren Jungs», die im Alcatraz der Schweiz, von der Öffentlichkeit abgeschirmt, zu besseren Menschen gemacht werden. Wie schwer wiegt das Schwere? Wie wird Mann böse? Wird Mann besser? In der Anstalt auf dem Hoger bei Krauchthal leben 180 Insassen aus über 40 Nationen zusammen. Die Welt erleben die Inhaftierten übers Fernsehen. «Menschen vom Hoger» (25. August bis 2. Dezember 2012 im Gemeindemuseum Krauchthal) zeigt Bilder des bekannten Berner Reportagefotografen Hansueli Trachsel. Das Museum liegt am Fuss des Thorbergs, der das Leben und die Menschen der Gemeinde prägt. Das Museum zeigt nebst der Sonderschau eine permanente Ausstellung zum Thorberg. «Von Zelle zu Zelle» thematisiert die Entwicklung vom Kartäuserkloster zur modernen Anstalt mit Hochsicherheitseinrichtungen. Sie veranschaulicht historische und zeitgenössische Aspekte des Strafvollzugs. Im Rahmen der beiden Ausstellungen ist ein spezielles Vermittlungsprogramm für Schulklassen der Sekundarstufen I und II in Vorbereitung. Die Klassen besuchen während einer halbtägigen Exkursion sowohl die Ausstellung im Museum für Kommunikation als auch die Ausstellung im Museum Krauchthal. Zum Programm gehören ein Spaziergang rund um den Thorberg und die Extrafahrt mit dem Postauto Bern Krauchthal retour. Die Exkursion wird von Vermittlungsfachleuten der beiden Museen begleitet, startet und endet vor dem Museum für Kommunikation an der Helvetiastrasse 16 in Bern. Das Angebot ist kostenlos! Termine: Vom 4. September bis 12. Oktober 2012 kann diese Exkursion jeweils dienstags bis freitags entweder von 9 bis 13 Uhr oder von 12 bis 16 Uhr gebucht werden. Verbindliche Voranmeldungen und weitere Auskünfte per Telefon (Gallus Staubli) oder per an: g.staubli@mfk.ch. Gymnasialund Berufsschulklassen haben Vorrang. Gruppengrösse: eine Klasse inkl. mind. einer Lehrperson, maximal 28 Personen Vorbereitung: Ab August steht unter didaktisches Material zur Verfügung. Für die Vorbereitung der Exkursion sollte mindestens eine Unterrichtslektion eingesetzt werden. Museum Neuhaus und CentrePasquArt, Biel Aktionswochen für Schulklassen Vom 30. April bis zum 15. Juni 2012 bieten das Museum Neuhaus und das CentrePasquArt im Rahmen ihrer Aktionswochen kostenlose Workshops für Schulklassen an. In beiden Häusern stehen je drei unterschiedliche Workshops zur Auswahl, die der jeweiligen Schulstufe angepasst sind. Weitere Informationen, Materialien zur Vorbereitung unter: (Kunst- und Kulturvermittlung) oder (Kunstvermittlung, Angebot, Aktionswochen). Reservationen für die 90-minütigen Workshops: , info@kulturvermittlung-biel.ch Musée Neuhaus et CentrePasquArt, Bienne Semaines promotionnelles Du 30 avril au 15 juin 2012, le Musée Neuhaus et le CentrePasquArt offrent des ateliers gratuits pour les écoles dans le cadre de ses semaines promotionnelles. Dans les deux institutions, trois ateliers à choix sont proposés aux différents niveaux scolaires. Plus d informations ainsi que du matériel pour la préparation sur : (médiation culturelle) ou (médiation, activités, semaines promotionnelles). Réservations pour les ateliers (durée : 1h30) : , info@ mediation-culturelle-bienne.ch Museum für Kommunikation Wenn der Computer den Menschen bedient Das Museum für Kommunikation zeigt in einem neuen Ausstellungsmodul das «Wohnzimmer der Zukunft». Es präsentiert eine futuristische Wohnsituation im Jahr 2032 und schliesst die Dauerausstellung «As Time Goes Byte: Computergeschichte und digitale Kultur» ab. Digitale und reale Welt rücken in dieser Stube noch näher zusammen. Die Computer der Zukunft sind überall in Räumen und Gegenständen integriert und tauschen Informationen aus. Wie es sich mit solchen intelligenten Möbeln lebt, zeigt die neue begehbare Installation. Das «Wohnzimmer der Zukunft» entstand aus einem Forschungsprojekt zusammen mit der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Fachhochschule Nordwestschweiz, Basel, und wurde durch die KTI gefördert. Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern Erdbeeren im Winter ein Klimamärchen Solarenergie und -technik, Infos aus erster Hand Zur Sonderausstellung «Erdbeeren im Winter ein Klimamärchen» bietet Burger Technology AG Thun, als Pionierin und Innovatorin insbesondere der Solartechnik, kostenlose Veranstaltungen für sechs Schulklassen der Sekundarstufen I und II an. Der Experte Roger Berliat wird in einem auf Ihre Klasse abgestimmten Vortrag (2 Stunden) die Entstehung einer Solaranlage mit vielen Bildern und authentischem Material erläutern und den Schülerinnen und Schülern zu Fragen der Solartechnik Rede und Antwort stehen. Durchführungsort Naturhistorisches Museum, jeweils oder Uhr Daten: Dienstag, 3. April, Freitag, 1. Juni, Dienstag, 3. Juli 2012 Auskünfte vom Veranstalter: Roger.Berliat@meyerburger.com Anmeldungen an die Museumspädagogik: beat.studer@nmbe.ch Schloss Spiez Neue Dauerausstellung, neues Vermittlungsangebot Schloss Spiez unterzieht seine Dauerausstellung derzeit einem gründlichen Make-over. Bereits neu gestaltet präsentieren sich die Ausstellungsräume zur Geschichte der Freiherrschaft Spiez und der Familie von Bubenberg. Mit Schwerpunkt auf der Zeit der Bubenbergs richtet sich das Schloss mit einem neuen Vermittlungsangebot an Schulklassen. Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe werden zu Entdeckungstouren eingeladen und begeben sich als Forscherinnen und Forscher auf Spurensuche. Ein pädagogisches Dossier begleitet die Vor- und Nachbereitung des Schlossbesuchs, im Schloss stehen Materialien und Repliken bereit, die anleiten, animieren, informieren und Inhalte (be-)greifbar machen. Sechs Module stehen zur Auswahl und verbinden die Ausstellungsthemen mit Lernzielen aus dem schulischen Lehrplan. Die Schülerinnen und Schüler machen sich vertraut mit den Methoden der Geschichtswissenschaften, schlüpfen in die Rolle von Mittelalter-Korrespondentinnen und -Korrespondenten oder durchlaufen ein Jahr aus der Sicht von Adrian von Bubenberg, des Bauern Bendicht oder des Priesters Johannes. Grundlegende Modelle wie die Drei-Stände-Gesellschaft, Gepflogenheiten in Rechtsprechung und Strafvollzug, der Ablauf der Schlacht bei Murten und die Bedeutung der Burgunderkriege für Schweizer und europäische Geschichte werden anschaulich vermittelt und mittels unterschiedlichsten Aufträge nachvollziehbar gemacht. Als Anstifter und humorvoller Begleiter zu den Touren wirkt Hofnarr «Hänsli». Als historisch belegte Figur bringt er mit seinen Kommentaren und Sichtweisen neue Perspektiven und auch eine Prise Humor in die Rundgänge. Weitere Informationen und Dossier-Download unter: Einführungsveranstaltung für Lehrpersonen: 2. Mai und 9. Mai 2012, jeweils Uhr. Die Entdeckungstour kann auch als begleiteter Workshop gebucht werden: Anmeldung: oder admin@schloss-spiez.ch Rundschau und Hinweise zu neuen Ausstellungen Zahlreiche kleinere Museen erwachen im Frühling jeweils aus dem Winterschlaf und starten mit neuen Sonderausstellungen in den Frühling. Auf dem Internetportal des Vereins der Museen im Kanton Bern (mmbe) finden Sie laufend Hinweise auf aktuelle Ausstellungen in allen Regionen des Kantons Bern. EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNGEN FÜR LEHRPERSONEN Alpines Museum der Schweiz «Berge versetzen. Eine Auslegeordnung», 30. März bis 26. August 2012 Museum neu, Vermittlungsangebote neu: Infos zu den fixen Angeboten für Schulklassen wie auch Hintergrundinformationen und Vermittlungsvorschläge für den selbständigen Besuch mit Ihrer Schulklasse gibt es am: 3. April und 26. April 2012, Uhr Anmeldung unter lucia.reinert@alpinesmuseum.ch oder Museum für Kommunikation Die zweistündigen Einführungskurse von Gallus Staubli, Leiter Bildung und Vermittlung, dienen der Vorbereitung eines Museumsbesuchs mit der eigenen Klasse. Dabei kann auf individuelle Wünsche eingegangen werden. 2. Mai, 6. Juni, 4. Juli 2012 (jeweils Uhr) Anmeldungen bitte bis 24 Stunden vor der Veranstaltung per an g.staubli@mfk.ch. Bitte Postadresse, Schulstufe und allfällige Wünsche angeben. Kunstmuseum Bern «... die Grenzen überfliegen». Der Maler Hermann Hesse Einführungsveranstaltung am 1. Mai 2012, 18 Uhr Info und Anmeldung: kunstvermittlung@kunstmuseumbern.ch Kunsthaus Langenthal «Fabian Chiquet. Dancing High Low / Yves Mettler und Gilles Aubry. Black Move», 3. Mai bis 8. Juli Neu werden zu dieser Ausstellung auch spezielle Kurzführungen für Schulklassen der Oberstufe angeboten. Das neue Angebot wird an der Einführungsveranstaltung ebenfalls vorgestellt. 1. Mai 2012, Uhr Mupaedkurse im Naturhistorischen Museum Die Kurse führen Sie in unser Material ein. Sie lernen dabei z. B. die verschiedenen Mobile und deren Anwendung kennen oder erhalten eine Einführung in eine neue Ausstellung mit dem dazugehörigen didaktischen Material. GEOLABOR und Ausstellung «Steine der Erde» 9. Mai 2012, Uhr Klima «Erdbeeren im Winter», bis 12. August Mai 2012, Uhr Dauerausstellung SKELETTE Skelettmobile 23. Mai 2012, Uhr RIESENKRISTALLE der Schatz vom Planggenstock 23. Mai 2012, Uhr Anmeldungen bis eine Woche vor dem Kurs bei der Museumspädagogik: beat.studer@nmbe.ch oder /46, die Teilnahme ist kostenlos HINWEISE ZU BILDUNG UND KULTUR Kulturgutscheine Die Erziehungsdirektion unterstützt die Lehrpersonen und Tagesschulleitenden bei der Durchführung von Kulturprojekten und für den Besuch eines Kulturangebots mit ihrer Klasse. Den Klassen des Kindergartens, der Primarstufe, der Sekundarstufe I sowie der Sekundarstufe II (Berufsfachschulen und Gymnasien) werden auf Gesuch hin pro Jahr maximal zwei Gutscheine vergeben. Auch bewilligten respektive anerkannten Privat- und Sonderschulen sowie Tagesschulen steht diese Möglichkeit offen. Eingabemöglichkeit, Termine und weitere Informationen unter: html Wettbewerb Tête-à-tête Die erstmalige Ausschreibung des Wettbewerbs tête-à-tête für Kulturprojekte mit Schulen hat ein grosses Echo ausgelöst. Das Programm Bildung und Kultur plant, den Wettbewerb tête-à-tête Ende August 2012 zum zweiten Mal auszuschreiben. Gesucht werden neuartige Vermittlungsprojekte für Kinder und Jugendliche in allen Kunstsparten, die in enger Zusammenarbeit zwischen Kulturschaffenden und Schulen entwickelt und umgesetzt werden. Erwünscht sind Formen länger dauernder Kooperationen und Projekte mit modellhaftem Charakter. Ein Merkblatt informiert über die Teilnahmebedingungen am Wettbewerb. tete-a-tete.html Mit dem LEBE-Ausweis gratis ins Museum Der Berufsverband LEBE und der Verein der Museen im Kanton Bern mmbe arbeiten seit Anfang 2009 zusammen. LEBE-Mitglieder profitieren vom kostenlosen Eintritt in rund hundert Berner Museen bei der Vorbereitung eines Schulanlasses. Die Liste finden Sie auf / LEBE / Vergünstigungen sowie in der nächsten «berner schule». Audioguide im Schulmuseum Bern, Schloss Köniz Das Schulmuseum wertet das historische Schulzimmer aus den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts durch eine permanente Vermittlungskomponente auf. Die Schulgeschichte und Schulgeschichten werden neu über Audioguides vermittelt. A m Anfang stand die Projektausschreibung «Kulturvermittlung im Museum» des Vereins der Museen im Kanton Bern (mmbe, museen musées Bern). Die Projekteingabe «Schulgeschichte und -geschichten im historischen Schulzimmer» des Schulmuseums Bern in Köniz wurde von der Jury mmbe Akzent mit einem vollen Förderbeitrag ausgezeichnet. Eine Projektgruppe des Schulmuseums machte sich darauf im Herbst 2011 ans Werk, erarbeitete mit der spezialisierten Firma für Audioguides «Texetera» ein Umsetzungskonzept und realisierte 10 Stationen mit Audioguides fürs historische Schulzimmer. Ab Mai 2012 können nun die Besucherinnen und Besucher des Schulmuseums davon kostenlos Gebrauch machen. Die Texte richten sich besonders an Kinder ab ca. 8 Jahren und Besucherinnen und Besucher, die die Schule von damals nicht selber erlebt haben und keine eigenen Erfahrungen mit der Einrichtung und den Exponaten verbinden können. Mit Audioguides kann nicht die Schulgeschichte von über 150 Jahren erzählt werden. Die 10 Stationen vermitteln einen Eindruck über einige Themen im Schulleben von damals und wecken das Interesse, mit einer Führung oder einer historischen Schulstunde die Inhalte zu vertiefen oder zu erweitern. Die Inhalte der 10 Stationen beziehen sich auf Gegenstände, die im historischen Schulzimmer zu sehen, zu berühren und zu hören sind. pd

20 38 berner schule / école bernoise April / avril 2012 April / avril 2012 berner schule / école bernoise 39 COACHING FÜR LEHRPERSONEN UND SCHULLEITUNGEN Das Pferd als Spiegel für den Menschen Christine Glasow nutzt ihre Liebe zu Pferden in der Beratung von Menschen. Sie ist überzeugt, dass auch Lehrpersonen aus den Reaktionen von Pferden nützliche Erkenntnisse für ihren Unterricht gewinnen können. K ann der Mensch von Tieren lernen? Christine Glasow ist überzeugt, dass dies der Fall ist. Nach mehrjähriger beruflicher Tätigkeit als Primarlehrerin und Polizistin im Kanton Luzern ist sie mittlerweile als Coach und Beraterin von Einzelpersonen und Teams tätig. Sie setzt dabei auf die Unterstützung von Pferden. Zu ihren Kunden gehören verunsicherte Teenager ebenso wie Manager, die ihren Führungsstil verbessern wollen. Die Arbeit mit Pferden ist Glasow überzeugt bietet Menschen ein unmittelbares Feedback über die Wirkung ihres Auftretens. Das Pferd kennt weder die soziale Stellung einer Person noch die unter Menschen geltenden Höflichkeitsregeln. Es reagiert unmittelbar auf die Körpersprache des Menschen. «Das Pferd hält den Menschen einen Spiegel vor», sagt die ehemalige Primarlehrerin. Pferdeliebhaberinnen Heute besteht die Kundschaft Glasows aus vier Lehrerinnen, die dank eines Übereinkommens zwischen Glasow und LEBE von einem vergünstigten Angebot profitieren. Bei allen spielte die Pferdeliebhaberei bei der Entscheidung, an diesem Kurs teilzunehmen, eine Rolle. Es besteht aber auch das Bedürfnis, Erkenntnisse über den eigenen Führungsstil zu gewinnen, um den eigenen Unterricht zu verbessern. Glasow erklärt, welche Aufgabe mit den Pferden zu lösen ist: Es geht darum, ein Pferd in der Pferdehalle im Kreis traben zu lassen und es von Zeit zu Zeit wenden oder anhalten zu lassen. Eine Annäherung von vorn bringt das Pferd zum Stehen, eine Annäherung von hinten treibt es nach vorn. Dabei ist Abstand zu halten, denn das Pferd kann auch ausschlagen. Das Pferd akzeptiert allerdings eine Person nicht einfach so als Autorität. Glasow erklärt, wie wichtig es ist, das Vertrauen des Pferdes zu gewinnen, gleichzeitig aber bestimmt aufzutreten. Seid beharrlich! Stéphane Hess Wie sag ich es dem Pferd? Beim Pferdecoaching wird der Führungsstil sichtbar, das Tier wird zum Spiegel für den Mensch. Bilder Fabian Kramer Wie sich zeigt, ist dies alles leichter gesagt als getan. Als erste ist Jacqueline Köhli, Lehrerin in der Erwachsenenbildung und Mutter zweier reitenden Töchter, an der Reihe. Sie soll das Pferd vorwärtstreiben und will sich ihm deshalb von hinten nähern. Als sie um das Pferd herumzugehen versucht, dreht sich das Pferd mit und dreht ihr den Kopf zu. Köhli nähert sich ihm von vorn, um es zur Umkehr zu zwingen, und das Pferd bleibt stehen. Entmutigt tut Köhli einen Schritt zurück, da kommt der Kommentar von Glasow: «Hättest Du jetzt nicht nachgegeben, dann hätte das Pferd gerade im nächsten Moment gehorcht!» Beharrlichkeit ist wichtig, in der Arbeit mit Pferden genauso wie in der Arbeit mit einer Schulklasse. Schliesslich gehorcht das Pferd dann doch. Als Nächste ist Stéphanie Matti an der Reihe. Die energische Primarlehrerin hat selbst schon einige Erfahrung im Umgang mit Pferden und ist entschlossen, vonseiten des Pferdes keinen Ungehorsam zu tolerieren. Das Pferd gehorcht, drückt aber seinen Widerwillen durch wildes Ausschlagen aus. Nur dank einem ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen Mensch und Tier besteht keine Gefahr. Hier schreitet Glasow ein. Die Pferdetrainerin ist nicht bereit, dieses Verhalten zu akzeptieren. Da das Pferdunterstützte Coaching mit verschiedenen Pferden durchgeführt wird, kann das Pferd durch ein anderes ersetzt werden. Bevor Glasow das Pferd auswechselt, zwingt sie es allerdings noch, einige Befehle ausführen. Widerstand gehört dazu Das bestimmte Auftreten von Matti führte beim Pferd offenbar zu Widerstand. Auch dieses Verhalten kann bei Schülern, die von ihrer Lehrperson zurechtgewiesen werden, hin und wieder beobachtet werden. Sowohl bei Schülern wie auch bei Pferden müssen in so einer Situation die Grenzen klar aufgezeigt werden. C M Y CM MY CY CMY K Aber woher wissen wir, dass ein anderer Mensch auf das Verhalten von Matti gleich reagiert hätte wie ein Pferd? Schliesslich sind Mensch und Pferd zwei unterschiedliche Spezies! Kann man Schlussfolgerungen über die Wirkung des eigenen Auftretens auf Pferde wirklich auf Menschen übertragen? Glasow sieht jedoch einige Parallelen zwischen Mensch und Pferd: Das Pferd lebe in seiner Herde in einer hierarchischen Struktur. In Auseinandersetzungen zwischen Individuen wird eine Rangordnung bestimmt, die zu akzeptieren ist. Hierarchien seien aber auch in fast jeder Firmenstruktur anzutreffen. Wie Menschen hätten auch Pferde unterschiedliche Charaktere und einen unterschiedlichen persönlichen Hintergrund und reagierten daher unterschiedlich. Christine Glasow Jedes Pferd ist anders Sie haben eine Schulleitungs-Vakanz? Lehrkraft «Berufsvorbereitendes Schuljahr» BVS (Brückenangebot), mit NDS Dienstleistungs-Management und EMBA International Leadership Abschluss sucht für die letzten 4 5 Erwerbsjahre neue Herausforderungen und mehr Abwechslung im Berufsalltag. Mein Angebot: Für befristete Einsätze ausgenommen Tessin übernehme ich für Sie interimistische Führungsaufgaben, vorzugsweise in der Bildungsbranche. 32 Jahre Berufserfahrung Sek.-Stufe I und II, hohe Sozialkompetenz, zahlreiche weitere Kompetenzen u. a. dank div. Zusatzausbildungen, gutes Netzwerk ERZ und Transitionsumfeld Schule-Berufsbildung. berner schule MRZ12_02.pdf 3/30/2012 4:54:23 PM Anfragen unter Mobile museum franz gertsch Kunst sehen und verstehen Erfolgserlebnis: Das Pferd macht, was die Kursteilnehmerin will. Tatsächlich zeigt das nächste Pferd einen viel stärkeren Gehorsam. Während beim ersten Pferd noch beträchtlicher Druck nötig war, um es überhaupt in Bewegung zu setzen, kann hier eine zu starke Bewegung bereits ungewollte Konsequenzen haben: Als Matti das Pferd vor sich hertreibt, bremst dieses plötzlich ab. Matti hat sich beim Nebenherlaufen einen Schritt zu weit nach vorn gewagt. Das Pferd sah Matti plötzlich vor sich und interpretierte dies als ein Signal zum Stopp. Nach der Arbeit mit den Pferden wird Bilanz gezogen: Im Verhalten der Pferde erkennen die Teilnehmenden zum Teil eigene Führungserfahrungen mit Menschen wieder. Die Primarlehrerin und Reiterin Franziska Peter fühlt sich in ihrer Ansicht bestätigt, dass Konsequenz und Beharrlichkeit unerlässlich seien. Maria Allemann, die Werkbetrachtung für Schulklassen Interaktive Führung durch die aktuellen Ausstellungen Werkstatt für Schulklassen Führung durch die aktuellen Ausstellungen, anschliessend Workshop zu Franz Gertsch oder zu den aktuellen Ausstellungen zurzeit als junge Primarlehrerin mit zwei schwierigen Klassen zu tun hat, ist beeindruckt von ihrer Erfahrung, wie ruhiges Verhalten Autorität ausstrahlen kann. Matti sieht sich veranlasst, darüber nachzudenken, wie ihre Arbeit mit Pferden ihren Unterrichtsstil beeinflusst hat. Die Erfahrungen mit Pferden sind eindrücklich und einprägsam, und sie regen zum Nachdenken über das eigene Verhalten an. In diesem Zusammenhang verliert möglicherweise die Frage, wie stark sich Erfahrungen mit Pferden wirklich auf den Menschen übertragen lassen, an Bedeutung. CentrePasquArt Kunsthaus Centre d art Biel Kostenlose Workshops für Schulen während der Aktionswochen 30. April 15. Juni 2012 Führungen, Thementage, Workshops Das ganze Jahr für Schulklassen, Gruppen und Firmen (auch ausserhalb Öffnungszeiten) Infos und Anmeldung: info@kulturvermittlung-biel.ch Museum Franz Gertsch Platanenstrasse 3, CH Burgdorf T + 41 (0) Mi Fr Uhr Sa / So Uhr www. museum - franzgertsch.ch Museumseintritt für Schulklassen ist gratis!

Rede im Deutschen Bundestag. Zum Mindestlohn. Gehalten am 21.03.2014 zu TOP 17 Mindestlohn

Rede im Deutschen Bundestag. Zum Mindestlohn. Gehalten am 21.03.2014 zu TOP 17 Mindestlohn Rede im Deutschen Bundestag Gehalten am zu TOP 17 Mindestlohn Parlamentsbüro: Platz der Republik 1 11011 Berlin Telefon 030 227-74891 Fax 030 227-76891 E-Mail kai.whittaker@bundestag.de Wahlkreisbüro:

Mehr

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Die Ideen der Persönlichen Zukunftsplanung stammen aus Nordamerika. Dort werden Zukunftsplanungen schon

Mehr

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6 50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6 Name:....................................... Datum:............... Dieser Fragebogen kann und wird Dir dabei helfen, in Zukunft ohne Zigaretten auszukommen

Mehr

Das Leitbild vom Verein WIR

Das Leitbild vom Verein WIR Das Leitbild vom Verein WIR Dieses Zeichen ist ein Gütesiegel. Texte mit diesem Gütesiegel sind leicht verständlich. Leicht Lesen gibt es in drei Stufen. B1: leicht verständlich A2: noch leichter verständlich

Mehr

Erst Lesen dann Kaufen

Erst Lesen dann Kaufen Erst Lesen dann Kaufen ebook Das Geheimnis des Geld verdienens Wenn am Ende des Geldes noch viel Monat übrig ist - so geht s den meisten Leuten. Sind Sie in Ihrem Job zufrieden - oder würden Sie lieber

Mehr

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

ONLINE-AKADEMIE. Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht Ziele ONLINE-AKADEMIE Ziele Wenn man von Menschen hört, die etwas Großartiges in ihrem Leben geleistet haben, erfahren wir oft, dass diese ihr Ziel über Jahre verfolgt haben oder diesen Wunsch schon bereits

Mehr

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache Leitbild für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache Unser Leitbild Was wir erreichen wollen und was uns dabei wichtig ist! Einleitung Was ist ein Leitbild? Jede Firma hat ein Leitbild. Im Leitbild

Mehr

Das Thema von diesem Text ist: Geld-Verwaltung für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Das Thema von diesem Text ist: Geld-Verwaltung für Menschen mit Lernschwierigkeiten Das Thema von diesem Text ist: Geld-Verwaltung für Menschen mit Lernschwierigkeiten Dieser Text ist von Monika Rauchberger. Monika Rauchberger ist die Projekt-Leiterin von Wibs. Wibs ist eine Beratungs-Stelle

Mehr

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit Frau Dr. Eva Douma ist Organisations-Beraterin in Frankfurt am Main Das ist eine Zusammen-Fassung des Vortrages: Busines

Mehr

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst. 40-Tage-Wunder- Kurs Umarme, was Du nicht ändern kannst. Das sagt Wikipedia: Als Wunder (griechisch thauma) gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass

Mehr

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert. A: Ja, guten Tag und vielen Dank, dass du dich bereit erklärt hast, das Interview mit mir zu machen. Es geht darum, dass viele schwerhörige Menschen die Tendenz haben sich zurück zu ziehen und es für uns

Mehr

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar Nina bei der Hörgeräte-Akustikerin Nina bei der Hörgeräte-Akustikerin Herausgeber: uphoff pr-consulting Alfred-Wegener-Str. 6 35039 Marburg Tel.: 0 64 21 / 4 07 95-0 info@uphoff-pr.de www.uphoff-pr.de

Mehr

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation Einführung Mit welchen Erwartungen gehen Jugendliche eigentlich in ihre Ausbildung? Wir haben zu dieser Frage einmal die Meinungen von Auszubildenden

Mehr

Papa - was ist American Dream?

Papa - was ist American Dream? Papa - was ist American Dream? Das heißt Amerikanischer Traum. Ja, das weiß ich, aber was heißt das? Der [wpseo]amerikanische Traum[/wpseo] heißt, dass jeder Mensch allein durch harte Arbeit und Willenskraft

Mehr

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock infach Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Geld Florian Mock FBV Die Grundlagen für finanziellen Erfolg Denn Sie müssten anschließend wieder vom Gehaltskonto Rückzahlungen in Höhe der Entnahmen vornehmen, um

Mehr

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit? Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit? Grexit sind eigentlich 2 Wörter. 1. Griechenland 2. Exit Exit ist ein englisches Wort. Es bedeutet: Ausgang. Aber was haben diese 2 Sachen mit-einander zu tun?

Mehr

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft. Das ist ein Text in leichter Sprache. Hier finden Sie die wichtigsten Regeln für den Verein zur Förderung der Autonomie Behinderter e. V.. Das hier ist die Übersetzung der Originalsatzung. Es wurden nur

Mehr

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich Leit-Bild Elbe-Werkstätten GmbH und PIER Service & Consulting GmbH Mit Menschen erfolgreich Vorwort zu dem Leit-Bild Was ist ein Leit-Bild? Ein Leit-Bild sind wichtige Regeln. Nach diesen Regeln arbeiten

Mehr

Der Klassenrat entscheidet

Der Klassenrat entscheidet Folie zum Einstieg: Die Klasse 8c (Goethe-Gymnasium Gymnasium in Köln) plant eine Klassenfahrt: A Sportcamp an der deutschen Nordseeküste B Ferienanlage in Süditalien Hintergrundinfos zur Klasse 8c: -

Mehr

Besser leben in Sachsen

Besser leben in Sachsen Besser leben in Sachsen Kurz-Wahl-Programm 2014 der Partei DIE LINKE in Leichter Sprache Seite 2 Das können Sie in diesem Heft lesen: Das will die Partei DIE LINKE für Sachsen machen... 2 Wir wollen mehr

Mehr

Ausbildung. Erfahrungsbericht einer Praktikantin

Ausbildung. Erfahrungsbericht einer Praktikantin Ausbildung Erfahrungsbericht einer Praktikantin Lilia Träris hat vom 26.05. 05.06.2015 ein Praktikum in der Verwaltung der Gütermann GmbH absolviert. Während dieser zwei Wochen besuchte sie für jeweils

Mehr

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget mehr Selbstbestimmung, mehr Selbstständigkeit, mehr Selbstbewusstsein! Dieser Text soll den behinderten Menschen in Westfalen-Lippe,

Mehr

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser HANS-FISCHER FISCHER-SEMINARE SEMINARE St. Wendelinsstrasse 9 86932 Pürgen-Lengenfeld Telefon 08196 99 82 10 Fax 08196 99 82 10 www.fischerseminare.de hans.fischer@fischerseminare.de

Mehr

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Die Invaliden-Versicherung ändert sich Die Invaliden-Versicherung ändert sich 1 Erklärung Die Invaliden-Versicherung ist für invalide Personen. Invalid bedeutet: Eine Person kann einige Sachen nicht machen. Wegen einer Krankheit. Wegen einem

Mehr

Alle gehören dazu. Vorwort

Alle gehören dazu. Vorwort Alle gehören dazu Alle sollen zusammen Sport machen können. In diesem Text steht: Wie wir dafür sorgen wollen. Wir sind: Der Deutsche Olympische Sport-Bund und die Deutsche Sport-Jugend. Zu uns gehören

Mehr

Entwickeln Sie Ihre Vision!

Entwickeln Sie Ihre Vision! zur Buchseite 170 bis 173 Entwickeln Sie Ihre Vision! 1 Stellen Sie sich einen Architekten vor, der ein großes, beeindruckendes Bauwerk erstellen möchte. Mit was beginnt er? Mit einem Bild im Kopf, einem

Mehr

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen 70% im Beispiel exakt berechnet sind. Was würde

Mehr

Jojo sucht das Glück - 3 Folge 23: Der Verdacht

Jojo sucht das Glück - 3 Folge 23: Der Verdacht Übung 1: Auf der Suche nach Edelweiß-Technik Jojo will endlich herausfinden, was Lukas zu verbergen hat. Sie findet eine Spur auf seinem Computer. Jetzt braucht Jojo jemanden, der ihr hilft. Schau dir

Mehr

Ablauf Vorstellungsgespräch

Ablauf Vorstellungsgespräch Leitfaden für Vorstellungsgespräche Ablauf Vorstellungsgespräch Bewerber: Bewerbung als: Interviewer: Datum: ERGEBNIS DES VORSTELLUNGSGESPRÄCHS Gesamtpunktzahl 14-16 Hervorragend 9 13 Kompetent 6-8 Entwicklungsbedarf

Mehr

Der professionelle Gesprächsaufbau

Der professionelle Gesprächsaufbau 2 Der professionelle Gesprächsaufbau Nach einer unruhigen Nacht wird Kimba am nächsten Morgen durch das Klingeln seines Handys geweckt. Noch müde blinzelnd erkennt er, dass sein Freund Lono anruft. Da

Mehr

Was kann ich jetzt? von P. G.

Was kann ich jetzt? von P. G. Was kann ich jetzt? von P. G. Ich bin zwar kein anderer Mensch geworden, was ich auch nicht wollte. Aber ich habe mehr Selbstbewusstsein bekommen, bin mutiger in vielen Lebenssituationen geworden und bin

Mehr

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral! Beitrag: 1:43 Minuten Anmoderationsvorschlag: Unseriöse Internetanbieter, falsch deklarierte Lebensmittel oder die jüngsten ADAC-Skandale. Solche Fälle mit einer doch eher fragwürdigen Geschäftsmoral gibt

Mehr

Wir nehmen uns Zeit.

Wir nehmen uns Zeit. Wir nehmen uns Zeit. Wir geben zu: Wir mussten selbst ein wenig lächeln, als wir uns das erste Mal entschlossen, die Raiffeisenbank Lech am Arlberg unserem Qualitätstest für Vermögensmanagement zu unterziehen.

Mehr

Deine Meinung ist wichtig. Informationen für Kinder und Jugendliche zur Anhörung

Deine Meinung ist wichtig. Informationen für Kinder und Jugendliche zur Anhörung Deine Meinung ist wichtig Informationen für Kinder und Jugendliche zur Anhörung Text und Gestaltung Dr. phil. Ruth Donati, Psychologin FSP Lic. phil. Camille Büsser, Psychologe FSP unter Mitwirkung von:

Mehr

Die neue Aufgabe von der Monitoring-Stelle. Das ist die Monitoring-Stelle:

Die neue Aufgabe von der Monitoring-Stelle. Das ist die Monitoring-Stelle: Die neue Aufgabe von der Monitoring-Stelle Das ist die Monitoring-Stelle: Am Deutschen Institut für Menschen-Rechte in Berlin gibt es ein besonderes Büro. Dieses Büro heißt Monitoring-Stelle. Mo-ni-to-ring

Mehr

allensbacher berichte

allensbacher berichte allensbacher berichte Institut für Demoskopie Allensbach 2004 / Nr. 5 WEITERHIN: KONSUMZURÜCKHALTUNG Allensbach am Bodensee, Mitte März 2004 - Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Sorge, wie es weitergeht,

Mehr

Kreativ visualisieren

Kreativ visualisieren Kreativ visualisieren Haben Sie schon einmal etwas von sogenannten»sich selbst erfüllenden Prophezeiungen«gehört? Damit ist gemeint, dass ein Ereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn wir uns

Mehr

Selbstreflexion für Lehrpersonen Ich als Führungspersönlichkeit

Selbstreflexion für Lehrpersonen Ich als Führungspersönlichkeit 6.2 Selbstreflexion für Lehrpersonen Ich als Führungspersönlichkeit Beschreibung und Begründung In diesem Werkzeug kann sich eine Lehrperson mit seiner eigenen Führungspraxis auseinandersetzen. Selbstreflexion

Mehr

Die Antworten von der SPD

Die Antworten von der SPD 9 Die Antworten von der SPD 1. Wahl-Recht Finden Sie richtig, dass nicht alle wählen dürfen? Setzen Sie sich für ein Wahl-Recht für alle ein? 2 Gesetze in Deutschland sagen: Menschen mit Voll-Betreuung

Mehr

Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Landkreis Hersfeld-Rotenburg Landkreis Hersfeld-Rotenburg Auf den nachfolgenden Seiten lesen Sie eine Rede von Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt anlässlich der Absolventenverabschiedung von Studium Plus, Freitag, 05. Juli 2013, 14:00

Mehr

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - 08.09.2010 19:00 Uhr

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - 08.09.2010 19:00 Uhr 1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Dr. Vogelsang, sehr geehrter Herr Strunz, und meine sehr geehrte Damen und Herren, meine

Mehr

Nicht über uns ohne uns

Nicht über uns ohne uns Nicht über uns ohne uns Das bedeutet: Es soll nichts über Menschen mit Behinderung entschieden werden, wenn sie nicht mit dabei sind. Dieser Text ist in leicht verständlicher Sprache geschrieben. Die Parteien

Mehr

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Die Post hat eine Umfrage gemacht Die Post hat eine Umfrage gemacht Bei der Umfrage ging es um das Thema: Inklusion Die Post hat Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung gefragt: Wie zufrieden sie in dieser Gesellschaft sind.

Mehr

- mit denen Sie Ihren Konfliktgegner in einen Lösungspartner verwandeln

- mit denen Sie Ihren Konfliktgegner in einen Lösungspartner verwandeln 3 magische Fragen - mit denen Sie Ihren Konfliktgegner in einen Lösungspartner verwandeln Dipl.-Psych. Linda Schroeter Manchmal ist es wirklich zum Verzweifeln! Der Mensch, mit dem wir viel zu Regeln,

Mehr

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Forschungsprojekt: Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Leichte Sprache Autoren: Reinhard Lelgemann Jelena

Mehr

Engagement für unsere gemeinsame Zukunft Sümeyra Coskun

Engagement für unsere gemeinsame Zukunft Sümeyra Coskun Engagement für unsere gemeinsame Zukunft Sümeyra Coskun Kurzbeschreibung: Ich bin Sümeyra Coskun, besuche das BG Gallus in Bregenz und bin 16 Jahre alt. Ich bezeichne mich als engagierte Person, weil ich

Mehr

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit.

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit. Nicaragua Nicaragua ist ein Land in Mittel-Amerika. Mittel-Amerika liegt zwischen Nord-Amerika und Süd-Amerika. Die Haupt-Stadt von Nicaragua heißt Managua. In Nicaragua leben ungefähr 6 Millionen Menschen.

Mehr

Mitarbeiter-Gespräche der Schulleitung (MAG)

Mitarbeiter-Gespräche der Schulleitung (MAG) Schulleitung 8306 Brüttisellen Tel. 01 805 31 04 Fax. 01 833 65 04 E-Mail: schulleitung@bruggwiesen.ch Mitarbeiter-Gespräche der Schulleitung (MAG) 1. Ziel des Mitarbeiter-Gesprächs (MAG) Das Mitarbeiter-Gespräch

Mehr

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe. in Leichter Sprache

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe. in Leichter Sprache 1 Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe in Leichter Sprache 2 Impressum Originaltext Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. Leipziger Platz 15 10117 Berlin

Mehr

Ein Coachingtag nur für dich

Ein Coachingtag nur für dich 1 Ein Coachingtag nur für dich An diesem Tag schenkst du dir Zeit und Raum für das Wichtigste in deinem Leben: für dich. Was ist ein Coachingtag? Dieser Tag ist eine begleitete, kraftvolle Auszeit von

Mehr

Und was uns betrifft, da erfinden wir uns einfach gegenseitig.

Und was uns betrifft, da erfinden wir uns einfach gegenseitig. Freier Fall 1 Der einzige Mensch Der einzige Mensch bin ich Der einzige Mensch bin ich an deem ich versuchen kann zu beobachten wie es geht wenn man sich in ihn hineinversetzt. Ich bin der einzige Mensch

Mehr

Elternumfrage 2015. Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München

Elternumfrage 2015. Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München Elternumfrage 2015 Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München Ergebnisse der Elternumfrage 2015 Um die Auswertung der Elternumfrage 2015 richtig lesen und interpretieren zu können, sollten

Mehr

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I 1. Station: Der Taufspruch Jedem Täufling wird bei der Taufe ein Taufspruch mit auf den Weg gegeben. Dabei handelt es sich um einen Vers aus der Bibel.

Mehr

Einführung... 7. KAPITEL 1 Welchen Nutzen hätte ein Unternehmen von der freiberuflichen Tätigkeit, und wie soll diese vergütet werden?...

Einführung... 7. KAPITEL 1 Welchen Nutzen hätte ein Unternehmen von der freiberuflichen Tätigkeit, und wie soll diese vergütet werden?... Inhalt Inhalt Einführung................................................. 7 KAPITEL 1 Welchen Nutzen hätte ein Unternehmen von der freiberuflichen Tätigkeit, und wie soll diese vergütet werden?......................

Mehr

Ideen für Unternehmen zum Tag der Wertschätzung am 3.01. Thema: Zeit. Das Business-Netzwerk für Menschen mit Herz und Haltung

Ideen für Unternehmen zum Tag der Wertschätzung am 3.01. Thema: Zeit. Das Business-Netzwerk für Menschen mit Herz und Haltung Ideen für Unternehmen zum Tag der Wertschätzung am 3.01. Thema: Zeit Das Business-Netzwerk für Menschen mit Herz und Haltung Eins zwei drei, im Sauseschritt eilt die Zeit wir eilen mit. Wilhelm Busch (1832

Mehr

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten Das große x -4 Alles über das Wer kann beantragen? Generell kann jeder beantragen! Eltern (Mütter UND Väter), die schon während ihrer Elternzeit wieder in Teilzeit arbeiten möchten. Eltern, die während

Mehr

OKTOBER 15. Radio Unerhört Marburg

OKTOBER 15. Radio Unerhört Marburg OKTOBER 15 Radio Unerhört Marburg Inhalt Editorial/ Infos... 3 Radioprogramm... 4 15 Refugee Radio Network.... 4 Klassik rund herum.... 7 Praktika bei RUM... 8-9 Parkinsongs, Unerhört live.... 11 SammelsuriRUM....

Mehr

Gutes Leben was ist das?

Gutes Leben was ist das? Lukas Bayer Jahrgangsstufe 12 Im Hirschgarten 1 67435 Neustadt Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Landwehrstraße22 67433 Neustadt a. d. Weinstraße Gutes Leben was ist das? Gutes Leben für alle was genau ist das

Mehr

Was ist PZB? Personen-zentrierte Begleitung in einfacher Sprache erklärt

Was ist PZB? Personen-zentrierte Begleitung in einfacher Sprache erklärt Was ist PZB? Personen-zentrierte Begleitung in einfacher Sprache erklärt Diese Broschüre wurde gemeinsam mit Kundinnen und Kunden von Jugend am Werk Steiermark geschrieben. Vielen Dank an Daniela Bedöcs,

Mehr

Ab 2012 wird das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre steigen. Die Deutsche Rentenversicherung erklärt, was Ruheständler erwartet.

Ab 2012 wird das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre steigen. Die Deutsche Rentenversicherung erklärt, was Ruheständler erwartet. Rente mit 67 was sich ändert Fragen und Antworten Ab 2012 wird das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre steigen. Die Deutsche Rentenversicherung erklärt, was Ruheständler erwartet. Wann kann ich

Mehr

Dieser PDF-Report kann und darf unverändert weitergegeben werden.

Dieser PDF-Report kann und darf unverändert weitergegeben werden. ME Finanz-Coaching Matthias Eilers Peter-Strasser-Weg 37 12101 Berlin Dieser PDF-Report kann und darf unverändert weitergegeben werden. http://www.matthiaseilers.de/ Vorwort: In diesem PDF-Report erfährst

Mehr

Und nun kommt der wichtigste und unbedingt zu beachtende Punkt bei all deinen Wahlen und Schöpfungen: es ist deine Aufmerksamkeit!

Und nun kommt der wichtigste und unbedingt zu beachtende Punkt bei all deinen Wahlen und Schöpfungen: es ist deine Aufmerksamkeit! Wie verändere ich mein Leben? Du wunderbarer Menschenengel, geliebte Margarete, du spürst sehr genau, dass es an der Zeit ist, die nächsten Schritte zu gehen... hin zu dir selbst und ebenso auch nach Außen.

Mehr

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen. Das Deutschlandlabor Folge 09: Auto Manuskript Die Deutschen sind bekannt dafür, dass sie ihre Autos lieben. Doch wie sehr lieben sie ihre Autos wirklich, und hat wirklich jeder in Deutschland ein eigenes

Mehr

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache Für Ihre Zukunft! Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache 1 Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE

Mehr

Seit über. Jahren WIR SIND KARTZFEHN. Leitlinien zur Führung und Zusammenarbeit

Seit über. Jahren WIR SIND KARTZFEHN. Leitlinien zur Führung und Zusammenarbeit WIR SIND KARTZFEHN Leitlinien zur Führung und Zusammenarbeit Liebe Kartzfehner, lässt man die Nachtruhezeit außer Betracht, verbringt ein Berufstätiger mehr Zeit mit seinen Kolleginnen und Kollegen als

Mehr

Fragebogen Englisch Unterricht Karin Holenstein

Fragebogen Englisch Unterricht Karin Holenstein Fragebogen Englisch Unterricht Karin Holenstein 6. Klasse (Klassenlehrperson F. Schneider u. S. Bösch) 2012 / 2013 insgesamt 39 Schüler Informationen 16 Schüler haben ab der 3. Klasse mit dem Lehrmittel

Mehr

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht Geld Verdienen im Internet leicht gemacht Hallo, Sie haben sich dieses E-book wahrscheinlich herunter geladen, weil Sie gerne lernen würden wie sie im Internet Geld verdienen können, oder? Denn genau das

Mehr

ALEMÃO. Text 1. Lernen, lernen, lernen

ALEMÃO. Text 1. Lernen, lernen, lernen ALEMÃO Text 1 Lernen, lernen, lernen Der Mai ist für viele deutsche Jugendliche keine schöne Zeit. Denn dann müssen sie in vielen Bundesländern die Abiturprüfungen schreiben. Das heiβt: lernen, lernen,

Mehr

Im nächsten Schuljahr bieten wir folgenden fakultativen Unterricht an:

Im nächsten Schuljahr bieten wir folgenden fakultativen Unterricht an: Liebe Schülerinnen, liebe Schüler, liebe Eltern Im nächsten Schuljahr bieten wir folgenden fakultativen Unterricht an: > ab der 2. Klasse: Blockflötenunterricht oder Ukulelenunterricht oder Singgruppe

Mehr

Schritt 1. Anmelden. Klicken Sie auf die Schaltfläche Anmelden

Schritt 1. Anmelden. Klicken Sie auf die Schaltfläche Anmelden Schritt 1 Anmelden Klicken Sie auf die Schaltfläche Anmelden Schritt 1 Anmelden Tippen Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein Tipp: Nutzen Sie die Hilfe Passwort vergessen? wenn Sie sich nicht mehr

Mehr

Die Europäische Union

Die Europäische Union Die Europäische Union Leicht erklärt Ein Bericht über die EU in Leichter Sprache von Antje Gravenkamp und Kaileigh Spier 1 Die Europäische Union Was ist die EU? Deutschland liegt in Europa. Europa ist

Mehr

Studieren- Erklärungen und Tipps

Studieren- Erklärungen und Tipps Studieren- Erklärungen und Tipps Es gibt Berufe, die man nicht lernen kann, sondern für die man ein Studium machen muss. Das ist zum Beispiel so wenn man Arzt oder Lehrer werden möchte. Hat ihr Kind das

Mehr

Bis jetzt gelingt mir das ganz gut Bahar S. im Gespräch mit Jessica J.

Bis jetzt gelingt mir das ganz gut Bahar S. im Gespräch mit Jessica J. Bis jetzt gelingt mir das ganz gut Bahar S. im Gespräch mit Jessica J. Bahar S. und Jessica J. besuchen das Berufskolleg im Bildungspark Essen. Beide lassen sich zur Erzieherin ausbilden. Im Interview

Mehr

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie?

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie? Bearbeitungsstand:10.01.2007 07:09, Seite 1 von 6 Mediation verstehen Viele reden über Mediation. Das machen wir doch schon immer so! behaupten sie. Tatsächlich sind die Vorstellungen von dem, was Mediation

Mehr

FÜRBITTEN. 2. Guter Gott, schenke den Täuflingen Menschen die ihren Glauben stärken, für sie da sind und Verständnis für sie haben.

FÜRBITTEN. 2. Guter Gott, schenke den Täuflingen Menschen die ihren Glauben stärken, für sie da sind und Verständnis für sie haben. 1 FÜRBITTEN 1. Formular 1. Guter Gott, lass N.N. 1 und N.N. stets deine Liebe spüren und lass sie auch in schweren Zeiten immer wieder Hoffnung finden. 2. Guter Gott, schenke den Täuflingen Menschen die

Mehr

Reise durch die Welt der Comics Familien zu Besuch am Fumetto in Luzern

Reise durch die Welt der Comics Familien zu Besuch am Fumetto in Luzern Rebekka Sieber, Kanzleistrasse 124, 8004 Zürich Reise durch die Welt der Comics Familien zu Besuch am Fumetto in Luzern Nachzertifizierung im Rahmen des CAS 2008, Fachhochschule Nordwestschweiz und Kuverum

Mehr

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung Wir machen aus Zahlen Werte Ihre Fragen Ich schwimme irgendwie in meinen Finanzen, ich weiß nicht so genau wo ich stehe

Mehr

Der neue Test ist noch Interessanter, denn da wird Menschen mit Gericht gedroht, wenn sie ihre Gebühren nicht bezahlen!

Der neue Test ist noch Interessanter, denn da wird Menschen mit Gericht gedroht, wenn sie ihre Gebühren nicht bezahlen! Der neue Test ist noch Interessanter, denn da wird Menschen mit Gericht gedroht, wenn sie ihre Gebühren nicht bezahlen! Aufgefallen ist uns der Herr bei unseren Streifzügen in Facebook! Wie immer der Kommentar

Mehr

Also: Wie es uns geht, das hat nichts mit dem zu tun, ob wir an Gott glauben.

Also: Wie es uns geht, das hat nichts mit dem zu tun, ob wir an Gott glauben. Liebe Schwestern und Brüder, Ich möchte mit Ihnen über die Jahreslosung dieses Jahres nachdenken. Auch wenn schon fast 3 Wochen im Jahr vergangen sind, auch wenn das Jahr nicht mehr wirklich neu ist, auch

Mehr

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila Schüler und Lehrer Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila Dieses E-Book wurde erstellt für Tamara Azizova (tamara.azizova@googlemail.com) am 25.06.2014 um 11:19 Uhr, IP: 178.15.97.2 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Gesetz für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Erklärt in leichter Sprache

Gesetz für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Erklärt in leichter Sprache Gesetz für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen Erklärt in leichter Sprache Wichtiger Hinweis Gesetze können nicht in Leichter Sprache sein. Gesetze haben nämlich besondere Regeln. Das nennt

Mehr

Manche Leute traden Trends und ich mag Trendsignale denn ein Trend ist sowieso erforderlich um Profite zu erzielen.

Manche Leute traden Trends und ich mag Trendsignale denn ein Trend ist sowieso erforderlich um Profite zu erzielen. Kann Dein Trading Einstieg den Zufallseinstieg schlagen? Wie verlässlich ist der Zufall? Jeder sucht nach dem perfekten Trading-Einstieg und dem am besten zu prognostizieren Signal. 1 / 5 Manche Leute

Mehr

Die Antworten von DIE LINKE

Die Antworten von DIE LINKE 27 Die Antworten von DIE LINKE 1. Wahl-Recht Finden Sie richtig, dass nicht alle wählen dürfen? Setzen Sie sich für ein Wahl-Recht für alle ein? Wir wollen, dass alle Menschen wählen dürfen. Wir haben

Mehr

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger Vortrag Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger Christian Spahr, Leiter Medienprogramm Südosteuropa Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich

Mehr

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER GOOD NEWS VON USP ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER In den vergangenen vierzehn Jahren haben wir mit USP Partner AG eine der bedeutendsten Marketingagenturen

Mehr

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor Deutschland ist ein demokratisches Land. Das heißt: Die Menschen in Deutschland können

Mehr

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze Volksbank BraWo Führungsgrundsätze Präambel Die Führungsgrundsätze wurden gemeinsam von Mitarbeitern und Führungskräften aus allen Bereichen der Bank entwickelt. Dabei war allen Beteiligten klar, dass

Mehr

So finden Sie Ihr persönliche Führungsstrategie!

So finden Sie Ihr persönliche Führungsstrategie! So finden Sie Ihr persönliche Führungsstrategie! Sie möchten Ihrer Tätigkeit als Führungskraft mehr Sinn geben. Sie wollen in allen Situationen glaubwürdig wirken und von Ihrem Umfeld respektiert werden.

Mehr

InteGREATer e.v. Berlin vor Ort

InteGREATer e.v. Berlin vor Ort InteGREATer e.v. Berlin vor Ort Gesundbrunnenschule Donnerstag, 26.10.2014 Was haben wir heute vor? Was ist InteGREATer e.v.? Unsere persönlichen Bildungswege Das Berliner Schulsystem: Wie ist es aufgebaut

Mehr

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln Regeln ja Regeln nein Kenntnis Regeln ja Kenntnis Regeln nein 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % Glauben Sie, dass

Mehr

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund.

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund. Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund. Das ist eine Erklärung in Leichter Sprache. In einer

Mehr

Weltenbummler oder Couch-Potato? Lektion 10 in Themen neu 3, nach Übung 5

Weltenbummler oder Couch-Potato? Lektion 10 in Themen neu 3, nach Übung 5 Themen neu 3 Was lernen Sie hier? Sie beschreiben Tätigkeiten, Verhalten und Gefühle. Was machen Sie? Sie schreiben ausgehend von den im Test dargestellten Situationen eigene Kommentare. Weltenbummler

Mehr

Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen

Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen Die Aussagen auf den folgenden Seiten beziehen sich auf Situationen, Gedanken und Gefühle, die man im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz

Mehr

Lieber SPAMRobin -Kunde!

Lieber SPAMRobin -Kunde! Lieber SPAMRobin -Kunde! Wir freuen uns, dass Sie sich für SPAMRobin entschieden haben. Mit diesem Leitfaden möchten wir Ihnen die Kontoeinrichtung erleichtern und die Funktionen näher bringen. Bitte führen

Mehr

changenow THE PLAN Die 7 Brillen der Vergangenheit

changenow THE PLAN Die 7 Brillen der Vergangenheit André Loibl s changenow THE PLAN Die 7 Brillen der Vergangenheit a Kanga Publication 2013 André Loibl www.changenow.de 1. Wo bist Du jetzt? Auf einer Skala von 1-10: Wie sehr beeinflusst Dich das Ereignis?

Mehr

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT In 30 Fragen und 5 Tipps zum erfolgreichen Projekt! Beantworten Sie die wichtigsten Fragen rund um Ihr Projekt für Ihren Erfolg und für Ihre Unterstützer. IHR LEITFADEN

Mehr

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1 Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1 Darum geht es heute: Was ist das Persönliche Geld? Was kann man damit alles machen? Wie hoch ist es? Wo kann man das Persönliche Geld

Mehr