urchführungsbericht 2014

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1 urchführungsbericht 2014 zum Operationellen Programm im Ziel Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung Mainz Operationelles Programm 2007DE052PO009

2 Kenndaten / Daten zur Identifizierung Operationelles Programm Ziel Ziel 2 Fördergebiet Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung Programmplanungszeitraum 2007 bis 2013 Referenznummer des Programms (CCI- 2007DE052PO009 Code) Bezeichnung des Programms Operationelles Programm für den Europäischen Sozialfonds (ESF) im Ziel Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung Förderperiode Durchführungsbericht Berichtsjahr 2014 Datum der Genehmigung des Berichts 3. Juni 2015 durch den Begleitausschuss Seite 2

3 Inhaltsverzeichnis 1 Sozioökonomische Analyse Rahmenbedingungen Wirtschaftliche Entwicklung Beschäftigungssystem Entwicklung des Humanvermögens Ausbildungsstellenmarkt Arbeitslosigkeit Soziale Eingliederung Stärken- und Schwächenanalyse sowie strategischer Ansatz Demografischer Wandel und regionale Entwicklung Wirtschaft Bildung und Ausbildung Beschäftigung und Arbeitsmarkt Soziale Integration Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen Überblick zur Durchführung des operationellen Programms Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Materieller Fortschritt des operationellen Programms Finanzielle Angaben Aufschlüsselung der Mittelverwendung Fördermittel nach Zielgruppen Zurückgezahlte oder wieder verwendete Unterstützung Qualitative Analyse Vereinbarkeit mit dem Gemeinschaftsrecht Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Änderungen der Durchführungsbestimmungen Wesentliche Änderungen gem. Artikel Komplementarität mit anderen Instrumenten Modalitäten zur Begleitung Nationale Leistungsreserve Partnerschaft Durchführung nach Prioritätsachsen Prioritätsachse A: Steigerung der Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten und Unternehmen Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Prioritätsachse B: Verbesserung des Humanvermögens Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen 92 Seite 3

4 3.3 Prioritätsachse C: Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung von benachteiligten Personen Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Prioritätsachse D: Technische Hilfe Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Kohärenz und Konzentration Kohärenz zu Gemeinschaftspolitiken und nationalen Strategien Kohärenz zu Bundes- und Landesprogrammen Kohärenz zu anderen EU-Programmen in Rheinland-Pfalz Konzentration der ESF-Förderung Technische Hilfe Information und Öffentlichkeitsarbeit Veranstaltungen Kommunikationsseminar EFRE und ESF European Job Day 2014, 4. Info- und Jobmesse in Trier Fünfte Interregionale Jobmesse der Großregion in Saarbrücken Informationsveranstaltungen für ESF-Projektträger Auftaktveranstaltung zur neuen Förderperiode Veröffentlichungen Webseite Anhang Tabelle der jahresbezogenen Indikatorenwerte Seite 4

5 1 Sozioökonomische Analyse 1.1 Rahmenbedingungen Rheinland-Pfalz wird in der EU-Strukturfondsperiode 2007 bis 2013 nach dem Ziel "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" gefördert. Die Förderkulisse in der neuen Förderperiode erstreckt sich auf das gesamte Gebiet des Bundeslandes. Im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) stehen Rheinland-Pfalz in der gesamten Förderperiode rund 113,7 Mio. an EU-Fördermitteln zu. Der vorliegende Durchführungsbericht aktualisiert die sozioökonomische Analyse, auf deren Grundlage das Operationelle Programm erstellt wurde. Deutlich wird, dass trotz der grundsätzlich positiven Entwicklungen in Wirtschaft und Arbeitsmarkt seit 2008 die gewählte Strategie weiterhin gültig und notwendig bleibt. 1 Auf der Grundlage der Verordnungen (EG) 1081/2006 und (EG) 1083/2006 wurde die im Operationellen Programm dargelegte Strategie auf der Basis der sozioökonomischen Situation des Landes entwickelt und am von der Europäischen Kommission genehmigt. Die Strategie sieht drei Prioritätsachsen vor: A Steigerung der Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten B C Verbesserung des Humanvermögens Verbesserung der Arbeitsmarktchancen und die Integration benachteiligter Personen Diese Schwerpunkte dienen der Steigerung der Beschäftigung im Land, der Verhinderung von Arbeitslosigkeit und der sozialen Integration von Benachteiligten. Oberziel der rheinland-pfälzischen Strategie bleibt dabei, die Lebensqualität der Menschen im Land zu erhöhen und die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Landes als Wirtschaftsstandort weiter zu stärken. Zentrale Bereiche sind nach wie vor die Förderung von Wachstum und Beschäftigung, ebenso wie die Unterstützung und Integration der sozial schwächeren Personengruppen im Zielgebiet. Ende 2013 betrug die Einwohnerzahl in Rheinland-Pfalz nach Angaben des Statistischen Landesamtes Damit verfestigt sich der Abwärtstrend der vergangenen Jahre, in dessen Folge 2011 erstmals seit 1995 wieder die 4-Millionen-Marke unterschritten wurde. Mit einem leichten Plus von rund Einwohnern zeigt sich allerdings eine leichte Stabilisierung. Noch vor zehn Jahren war ein stetiges Bevölke- 1 2 Berücksichtigt sind die zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichtes (April 2015) vorliegenden und zugänglichen Daten. Quelle: Statistisches Landesamt: Statistisches Jahrbuch 2014, Kapitel 2 Seite 5

6 rungswachstum zu verzeichnen, das Ende 2004 mit Einwohnern seinen Höchststand in der Geschichte des Landes erreichte. Seitdem ist ein stetiger Rückgang festzustellen. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung betrug laut Mikrozensus im Jahr ,6 %, dies entspricht rund Personen. Der entsprechende Anteil für ganz Deutschland lag mit 20 % nur leicht darüber. Der beschriebene Bevölkerungsrückgang in Rheinland-Pfalz wirkt sich unterschiedlich in den verschiedenen Altersgruppen aus: So blieben sowohl die Anzahl als auch der Anteil der sogenannten erwerbsfähigen Altersgruppe, der 20 bis unter 65jährigen, in den letzten Jahren nahezu konstant. Die Bevölkerung im (erwerbsfähigen) Alter von 20 bis 65 Jahre ging von im Jahr 2000 bis auf im Jahr 2010 zurück und stieg bis zum wieder auf an. Damit lag der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung in den letzten Jahren stets bei knapp über bzw. unter 60 % und erreichte mit 61,1 % Ende 2013 seinen Höchststand im betrachteten Zeitraum. Es kann daher festgehalten werden, dass der demografische Wandel in Rheinland-Pfalz bislang noch keinen spürbaren Einfluss auf das Erwerbspersonenpotenzial hat. Zwar ist in den zurückliegenden 20 Jahren das Durchschnittsalter der Erwerbspersonen kontinuierlich gestiegen, so dass im Jahr 2010 bereits 57,9 % der Erwerbspersonen über 40 Jahre alt waren gegenüber 43,5 % im Jahr , die Zahl der Bürgerinnen und Bürger im erwerbsfähigen Alter insgesamt ist bislang jedoch weitgehend konstant geblieben ist. Dass dies nicht dauerhaft so bleiben wird, verdeutlicht ein Blick auf die Bevölkerung im nicht erwerbsfähigen Alter. Während im betrachteten Zeitraum die absolute Zahl der unter 20-jährigen um knapp Personen abnahm, wuchs die Altersgruppe der 65-jährigen und Älteren um Ein deutlicher Indikator für die Auswirkungen des demografischen Wandels ist der Jugend- bzw. Altersquotient, also die Zahl der unter 20 bzw. 65jährigen und Älteren bezogen auf 100 Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren. Lag der Jugendquotient im Jahr 2000 noch bei 35,8, so ging er bis Ende 2013 deutlich auf 29,9 zurück, entsprechend stieg der Altersquotient im gleichen Zeitraum von 28,6 auf 33,7 an. Der über einen längeren Zeitraum festzustellende Bevölkerungsrückgang hat seine Ursache insbesondere in einem dauerhaften negativen Saldo bei der natürlichen Bevölkerungsbewegung, also im Verhältnis der Geburten zu den Sterbefällen erreichte er mit gut Geburten weniger als Sterbefällen den höchsten Stand im betrachteten Zeitraum. Nur dadurch, dass 2013 mit einem positiven Wanderungssaldo von ( Personen sind nach Rheinland-Pfalz zugezogen, vgl. IAB Kurzbericht 10/2012, S.1 Seite 6

7 fortgezogen) nicht nur der höchste Stand seit 2003 erreicht sondern auch der negative natürliche Saldo mehr als ausgeglichen wurde, kam der leichte Bevölkerungszuwachs zustande. Betrachtet man die Entwicklung innerhalb von Rheinland-Pfalz, so zeigen sich erhebliche regionale Unterschiede. Insgesamt betrug der Bevölkerungszuwachs im Vergleich von Ende Dezember 2012 bis Ende Dezember 2013 nach Angaben des Statistischen Landesamtes in den kreisfreien Städten Einwohner, wohingegen die Bevölkerung in den Landkreisen insgesamt um Einwohner zurückging. Bei den Städten profitierten insbesondere Koblenz und Ludwigshafen mit jeweils plus 0,8 % sowie Mainz und Worms mit jeweils plus 0,7 % gegenüber Dagegen ist Pirmasens mit minus 0,4 % (entspricht 166 Personen) die einzige kreisfreie Stadt mit einer negativen Bevölkerungsentwicklung. Auch bei den Landkreisen sind unterschiedliche Entwicklungen zu erkennen. 15 Landkreise hatten einen negativen Bevölkerungssaldo, dieser reichte von minus 9 Einwohnern im Landkreis Bad Kreuznach bis zu minus 793 Einwohnern im Westerwaldkreis. Den höchsten Bevölkerungszuwachs unter den Landkreisen hatte im genannten Zeitraum Mainz-Bingen mit plus Einwohnern, immerhin acht weitere Landkreise hatten ebenfalls einen, wenn auch teilweise geringen, Bevölkerungszuwachs. 1.2 Wirtschaftliche Entwicklung Die rheinland-pfälzische Wirtschaft ist im Jahr 2014 im Vergleich zu den vorangegangenen beiden Jahren wieder stärker gewachsen. Der Wert der in Rheinland-Pfalz erbrachten wirtschaftlichen Leistung lag nach Angaben des Statistischen Landesamtes 4 preisbereinigt um 1,1 % höher als Der Zuwachs war damit etwas niedriger als im Bundesdurchschnitt: In Deutschland nahm das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 1,6 % zu, in den alten Ländern ohne Berlin ebenfalls um 1,6 %. Trotz des erzielten Rekordumsatzes der Industrie in Rheinland-Pfalz im Jahr 2014, war ihr Beitrag zum Wirtschaftswachstum geringer als im Bundesdurchschnitt. Die Wertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes, das zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung etwa ein Viertel beisteuert, wuchs preisbereinigt um ein Prozent (Deutschland: plus 2,2 %). Die Industrie leistete damit einen Beitrag von rund 0,3 Prozentpunkten zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Wachstumsimpulse kamen auch aus dem Baugewerbe (Wertschöpfungsanteil: 5 %). Die Bruttowertschöpfung stieg in diesem Bereich um zwei Prozent (Deutschland: 4 Quelle: Statistisches Landesamt 70/ Seite 7

8 plus 3,7 %). Der Wachstumsbeitrag des Baugewerbes lag damit bei 0,1 Prozentpunkten. Die Dienstleistungsbereiche, die zusammengenommen 65 % der gesamten Wertschöpfung erwirtschaften, verbesserten sich um 1,2 % (Deutschland: plus 1,4 %). Damit leisteten sie mit knapp 0,8 Prozentpunkten den größten Beitrag zum Wirtschaftswachstum. Im Bereich Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit legte die Wertschöpfung mit plus 1,6 % kräftiger zu als im Bundesdurchschnitt (plus 1,1 %). Im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation blieb die Entwicklung dagegen unter dem Länderdurchschnitt (plus 1 %; Deutschland: plus 1,6 %), ebenso im Bereich Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen (plus 0,9 %; Deutschland: plus 1,4 %). Die Umsätze der Industrie und die Exportquote erreichten im Jahr 2014 einen Rekordwert 5. So stieg der Industrieumsatz um 0,9 % auf 85,3 Milliarden Euro (Deutschland: +0,9 %). Mit verantwortlich für die gute Entwicklung war das Auslandsgeschäft mit einem Zuwachs von 2,8 % (Deutschland: 2,1 %). Die Exportquote erreichte mit 55 % einen Höchstwert. Rheinland-Pfalz liegt im Vergleich mit den anderen Flächenländern hinsichtlich der Exportorientierung an zweiter Stelle hinter Baden- Württemberg. Das Inlandsgeschäft ging um 1,3 % zurück (Deutschland: minus 0,2 %). Der Anteil der Industrie an der gesamten Wertschöpfung betrug 2014 gut 25 % (Deutschland: 22 %) damit liegt Rheinland-Pfalz bundesweit an vierter Stelle. Die positivere Entwicklung hat sich auch in der Zahl der Industriearbeitsplätze bemerkbar gemacht, sie stieg um 1,4 %. Jeder Beschäftigte brachte den Betrieben durchschnittlich einen Umsatz von Euro, und damit Euro mehr als im deutschlandweiten Durchschnitt ( Euro). Die gute Entwicklung in der Industrie spiegelt sich im Exportgeschäft wider, das 2014 auch besser lief als im Jahr zuvor. Die Unternehmen lieferten Waren für gut 48 Milliarden Euro ins Ausland (+3,4 %; Deutschland: +3,7 %). Überdurchschnittlich stiegen die Exporte in die zehn EU-Mitgliedsländer, die nicht der Eurozone angehören (plus 12 %), wie zum Beispiel Großbritannien. Die Ausfuhren in die Länder der Währungsunion stiegen um 1,9 %. Kräftige Einbußen gab es beim Absatz in europäische Länder, die nicht der EU angehören (minus 9,8 %), etwa Russland. Zuwächse waren wiederum im Geschäft mit den wichtigsten außereuropäischen Handelspartnern zu verzeichnen. So erhöhten sich die Exporte in die USA um 11 % und die Ausfuhren nach China um 9,9 %. 5 Quelle: Statistisches Landesamt 69/ Seite 8

9 Das Bauhauptgewerbe verbuchte einen kräftigen Zuwachs (plus 4,3 %) und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Dafür sorgten insbesondere die gewerblichen Auftraggeber im Bereich Hochbau. In diesem Teilbereich des Bauhauptgewerbes stieg der Umsatz um 11 %. Aber auch die öffentlichen Auftraggeber leisteten mit höheren Ausgaben für Tiefbauleistungen (plus 7,4 %) und für den Straßenbau (plus 4,5 %) einen guten Beitrag zur positiven Entwicklung. Im Wohnungsbau blieb das Umsatzwachstum trotz anhaltend guter Rahmenbedingungen mit einem Plus von 1 % unterdurchschnittlich. Das Ausbaugewerbe hat sich nach dem kräftigen Einbruch 2013 erholt, sein Umsatz legte um 3,1 % zu. Der rheinland-pfälzische Einzelhandel (ohne Kraftfahrzeughandel) setzte preisbereinigt 0,9 % mehr um. Der Kraftfahrzeughandel hat seinen Umsatz kräftig erhöht (plus 4,2 %) und damit den Abwärtstrend der letzten Jahre gestoppt. Der Umsatz im Großhandel geht dagegen zum dritten Mal in Folge zurück. Real wurden 0,7 % weniger umgesetzt als Damit haben sich die Verluste im Vergleich zum Vorjahr abgeschwächt. Nach drei Jahren mit rückläufigen Umsätzen meldet auch das Gastgewerbe wieder steigende Umsätze (plus 0,8 %). Hierzu hat auch das Rekordergebnis im Tourismus beigetragen. Im vergangenen Jahr kamen 9,12 Millionen Besucherinnen und Besucher ins Land, mehr als im vergangenen Jahr. 1.3 Beschäftigungssystem Die beschriebene Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2014 von knapp 1,97 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Rheinland-Pfalz erbracht 6. Das waren oder 0,8 % mehr als im Jahr Damit erreichte die Zahl der Erwerbstätigen im vierten Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Im Vergleich zum Vorjahr (plus 0,3 Prozent) fiel der Zuwachs wieder etwas kräftiger aus. Im Bundesdurchschnitt war mit plus 0,9 Prozent ein geringfügig stärkerer Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen. In den alten Ländern (ohne Berlin) betrug der Anstieg wie in Deutschland insgesamt plus 0,9 Prozent, in den neuen Bundesländern war die Zunahme mit 0,3 Prozent deutlich geringer. Die Erwerbstätigen insgesamt setzen sich zusammen aus den Arbeitnehmern (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Beamte und geringfügig Beschäftigte) und den Selbstständigen (einschließlich mithelfende Familienangehörige). Im Jahr ist 6 7 Quelle: Statistisches Landesamt 13/ Quelle: Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder März 2015 Seite 9

10 die Zahl der Arbeitnehmer im Land im Vergleich zum Vorjahr um 1 % gestiegen (Deutschland: plus 1,1 %). Sie wuchs damit etwas stärker als die Gesamtzahl der Erwerbstätigen. Die Zahl der Selbstständigen sank in Rheinland-Pfalz um minus 1,1 %; bundesweit wurden um 1,2 % weniger Selbstständige gezählt als im Vorjahr. Nach Daten der Bundesagentur für Arbeit blieb das Verhältnis von Frauen und Männern unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Verlauf von 2002 bis 2012 nahezu stabil, von 2002 bis 2007 lag der Frauenanteil jeweils knapp unter, seit 2008 jeweils knapp über 45 %. Zum Stichtag lag dieser Anteil wie im Vorjahr bei 46 %. Ebenfalls stabil geblieben ist der sogenannte Gender Pay Gap, d.h. die unterschiedliche Entlohnung von Frauen und Männern für gleiche Tätigkeiten. So bewegte sich der Wert zwischen 2006 und 2014 auf relativ konstantem Niveau. Laut Statistischem Landesamt 8 betrug er 2014 in Rheinland-Pfalz 22 %, genau wie im Vorjahr und damit wieder im Bundesdurchschnitt. Die Bruttojahresverdienste (einschließlich Sonderzahlungen) vollzeitbeschäftigter Frauen betrugen 2013 durchschnittlich Euro und erreichten somit knapp 82 Prozent des Verdienstniveaus der männlichen Kollegen, das bei Euro lag 9. Beim Einstieg ins Berufsleben ist der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern vergleichsweise gering, nimmt aber mit steigendem Alter zu. Männer können im Verlauf ihrer Erwerbskarriere mit einem deutlichen und kontinuierlichen Anstieg ihres Verdienstes rechnen. Die Betrachtung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Altersgruppen zeigt im Vergleich von 2003 zu 2013 eine deutliche Verschiebung der Werte innerhalb der einzelnen Altersgruppen. So ist in der Gruppe der 30 bis unter 40jährigen ein deutlicher Rückgang der Beschäftigtenzahl festzustellen, während in der Altersgruppe der 45jährigen und Älteren die Anzahl der Beschäftigten deutlich gestiegen ist 10. Mit Blick auf die Erwerbstätigenquote, d.h. den Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung kann für die zurückliegenden Jahre ein Anstieg von 44,4 % im Jahr 2005 auf einen neuen Höchststand von 49,3 % im Jahr 2012 festgestellt werden 11. Im Jahr 2013 lag dieser Wert ebenfalls bei 49,3 %. Setzt man die Zahl der Erwerbstätigen nur mit der Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren ins Verhältnis und ermittelt auf diese Weise die sogenannte Nettoerwerbstätigkeitsquote, so ergibt sich für das Jahr 2013 ein Anteil von insgesamt 74 %. Deutli Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 43/ Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 55/ Quelle: Statistik der BA, Datenstand April 2014 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Statistisches Monatsheft 2/2015: Erwerbstätigkeit 2013 Seite 10

11 che Unterschiede sind hier zwischen den Geschlechtern festzustellen. Während 2013 von den Männern im erwerbsfähigen Alter 79 % einer Erwerbstätigkeit nachgingen, lag dieser Anteil bei den Frauen lediglich bei 68 %. Die jeweiligen Quoten sowie die geschlechtsspezifischen Unterschiede variieren je nach betrachteter Altersgruppe zum Teil erheblich. So steigt insgesamt die Erwerbstätigenquote bis etwa zum 45. Lebensjahr kontinuierlich an, um ab dem 50. Lebensjahr wieder abzunehmen. Einen deutlichen Einschnitt stellt dann das 60. Lebensjahr dar, ab dem weniger als die Hälfte der Bevölkerung noch einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Neben Alter und Geschlecht hängt die Wahrscheinlichkeit, eine Erwerbstätigkeit auszuüben auch in sehr hohem Maße vom Bildungsabschluss ab. Von den Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung gingen 2013 nur 36 % einer Erwerbstätigkeit nach. Dagegen waren 63 % der Personen mit einer Lehr- oder Anlernausbildung o- der Ähnlichem erwerbstätig. Noch höher lag der Anteil der Erwerbstätigen unter den Absolventen einer Meister- oder Technikerausbildung oder eines Fach- bzw. Hochschulstudiums, o. Ä. (74 %) 12. Keine Aussagen lassen sich auf Grundlage der hier dargestellten Erwerbstätigenquoten über den Umfang und die Art der ausgeübten Tätigkeit treffen, da diesbezüglich in der Statistik keine Unterscheidungen vorgenommen werden. Aus arbeitsmarktpolitischer Perspektive ist hierbei insbesondere der Aspekt der atypischen Beschäftigung von Bedeutung. Gut ein Viertel der abhängig Beschäftigten in Rheinland-Pfalz arbeitete 2013 außerhalb des sogenannten Normalarbeitsverhältnisses. Zu diesen oftmals als atypisch bezeichneten Beschäftigungsformen gehören befristete oder geringfügige Beschäftigung, Teilzeitarbeit mit 20 oder weniger Stunden sowie Zeitarbeitsverhältnisse. Zwischen 2003 und stieg der Anteil der abhängig Beschäftigten in diesen Beschäftigungsformen in Rheinland-Pfalz um 1,9 Prozentpunkte auf rund 25 %. Das sogenannte Normalarbeitsverhältnis bleibt aber weiterhin die vorherrschende Beschäftigungsform. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern: Während sich 39 % der abhängig beschäftigten Frauen im Jahr 2013 in einer atypischen Beschäftigung befanden, traf dies nur auf 13 % der Männer zu. Wesentliche Ursache hierfür ist die große Zahl von Frauen in Teilzeitarbeit, die in vielen Fällen auch durchaus gewollt ist (z. B. aus familiären Gründen). Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit geringer Qualifikation sind besonders häufig in atypischen Beschäftigungsformen zu finden Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Statistisches Monatsheft 2/2015: Erwerbstätigkeit 2013 ebenda Seite 11

12 So lag der Anteil atypisch Beschäftigter an allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ohne anerkannte Berufsausbildung im Jahr 2013 bei 39 %. Der entsprechende Wert bei Beschäftigten mit einer Lehrausbildung o. Ä. betrug demgegenüber 25 %, während von den Höherqualifizierten nur 16 % einer atypischen Beschäftigung nachgingen. Mit 37 % waren atypische Beschäftigungsformen auch bei ausländischen Beschäftigten überdurchschnittlich stark vertreten (deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: 24 %). Ein stetiger Anstieg ist in diesem Zusammenhang im Bereich der Leiharbeit zu verzeichnen. Dieser lässt sich anhand der Beschäftigungszahlen im Dienstleistungssektor verfolgen. Der Dienstleistungssektor verzeichnete insgesamt 2014 in Rheinland- Pfalz einen leichten Zuwachs an Beschäftigten von 0,8 % gegenüber dem Vorjahr, dies entspricht Personen 14. Wesentlichen Anteil daran hat die gegenüber dem Vorjahr deutliche Zunahme der Zahl so genannter Leiharbeitnehmer, die diesem Bereich statistisch zugeordnet sind. Nach Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit 15 betrug die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Wirtschaftszweig Arbeitnehmerüberlassung in Rheinland-Pfalz zum Personen, dies ist ein Anstieg gegenüber dem Vorquartal um 7,2 % (2.123 Personen). Verglichen mit dem Vorjahresquartal war die Zahl der Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig um höher. Im Jahr 2012 waren zudem 25 % der rund 1,9 Millionen Erwerbstätigen teilzeitbeschäftigt. Dies waren Personen 16. Große Unterschiede gibt es bei der Teilzeitarbeitsquote zwischen Männern und Frauen. Gingen bei den Männern lediglich 7,9 % der Erwerbstätigen einer Teilzeitbeschäftigung nach, waren es bei den Frauen 45,8 %. Nach wie vor bestehen beim Stellenwert der Teilzeitarbeit somit erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Ein Anstieg ist auch bei der sogenannten geringfügig entlohnten Beschäftigung festzustellen. Diese setzt sich aus den beiden Gruppen ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigung und geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigung zusammen. Obwohl auch für diesen Personenkreis Pauschalbeträge an die Sozialversicherungen abgeführt werden, zählen die Mitglieder dieser Gruppe nicht zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Bis Ende Dezember 2013 erhöhte sich die Zahl der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vorjahr um Personen. Demnach befanden sich Menschen in einem solchen Beschäftigungsverhältnis, das waren mehr als noch Die Untergruppe ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigung nahm im Land bis Ende De Quelle: Statistisches Landesamt 13/ Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt im Fokus, Rheinland-Pfalz, Januar 2015 Quelle: Statistisches Landesamt 117/ Seite 12

13 zember 2013 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 525 zu, nachdem von 2011 zu 2012 ein Rückgang zu verzeichnen war. Die Zahl derer, die ihr Einkommen mit einem Nebenjob aufbessern, erhöhte sich von Dezember 2012 bis Dezember 2013 erneut um knapp 1 %. Damit gingen in Rheinland-Pfalz Personen neben ihrer Hauptbeschäftigung zusätzlich einer geringfügig entlohnten Beschäftigung nach 17. Wie die Daten des IAB-Betriebspanels 18 verdeutlichen, gestaltet sich die Bedeutung geringfügiger Beschäftigung in den einzelnen Wirtschaftszweigen sehr verschieden, liegt dabei in Rheinland-Pfalz insgesamt über dem westdeutschen Durchschnitt. Während Geringbeschäftigte landesweit einen Anteil von 15 % an den Beschäftigten insgesamt hatten, lag dieser Anteil in den westdeutschen Bundesländern insgesamt lediglich bei 12 %. Auffällig ist dabei der Sektor Handel/Reparatur, in dem zum jede/r fünfte Erwerbstätige geringfügig beschäftigt war, im Dienstleistungssektor waren es 18 %. 1.4 Entwicklung des Humanvermögens Im vergangenen Schuljahr 2013/14 19 besuchten Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz. Das waren Kinder und Jugendliche weniger als ein Jahr zuvor (minus 2 %). Das Schuljahr 2013/14 war damit bereits das zehnte in Folge, in dem sinkende Gesamtschülerzahlen zu verzeichnen waren. Die Ursache hierfür ist der demografische Wandel und der damit einhergehende Rückgang der Bevölkerung im schulpflichtigen Alter. Dieser resultiert aus den seit Jahren niedrigen Geburtenzahlen, die nicht zuletzt auf die zunehmend schwächer besetzten Elternjahrgänge zurückgeführt werden können. In den einzelnen Schulstufen entwickelten sich die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren unterschiedlich. Während im Primarbereich (Klassenstufen 1 bis 4) bereits seit Ende der 90er-Jahre ein Rückgang festzustellen ist, sinken die Schülerzahlen im Sekundarbereich I (Klassenstufen 5 bis 10) erst seit dem Schuljahr 2004/05. In der Sekundarstufe II (Klassen- bzw. Jahrgangsstufen 11 bis 13) traten sinkende Schülerzahlen erstmals zum Schuljahr 2011/12 auf. Zum Schuljahr 2013/14 verzeichnete diese Schulstufe allerdings wieder mehr Schülerinnen und Schüler. Hintergrund hierfür ist zum einen die noch relativ starke Besetzung der entsprechenden Altersjahrgänge in der Bevölkerung. Zum anderen werden Quelle: Statistik der BA, Datenstand Juni 2014 Quelle: Ergebnisse des IAB-Betriebspanels 2011, August 2012 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Statistisches Monatsheft 4/2014: Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen im Schuljahr 2013/14 Seite 13

14 die Schülerzahlen in der Sekundarstufe II auch durch politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen sowie durch individuelle Bildungsentscheidungen bestimmt. Insbesondere der anhaltende Trend zu höheren allgemeinbildenden Abschlüssen wirkt dem Schülerrückgang in der Oberstufe entgegen. Wie im Folgenden erläutert wird, hat auch die Einführung des achtjährigen Gymnasiums Einfluss auf die Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Schulstufen. Im August 2013 wurden Kinder an den Grundschulen, Freien Waldorfschulen und Förderschulen in Rheinland-Pfalz eingeschult. Die Zahl der Schulanfängerinnen und -anfänger lag um 1,6 % über dem Wert des Vorjahres. Damit stieg die seit Jahren rückläufige Zahl der Einschulungen erstmals wieder an. Der Anteil der verspäteten Einschulungen an Grundschulen sank zum Schuljahr 2013/14 auf 4,1 Prozent. Demgegenüber wurden 92 % der Kinder regulär eingeschult. Insgesamt 4,2 % der Einschulungen an Grundschulen erfolgten vorzeitig. Schon bei der Einschulung zeigen sich Unterschiede zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. So lag, ähnlich wie in den Vorjahren, der Anteil der verspäteten Einschulungen an Grundschulen bei Kindern mit Migrationshintergrund über dem Durchschnitt (6,3 %). Auch fiel bei diesen Kindern der Anteil der vorzeitigen Einschulungen geringer aus (3,1 %). Wie im Folgenden gezeigt wird, ziehen sich diese Unterschiede durch die gesamte weitere schulische Laufbahn. Insbesondere Kinder, in deren Familie vorrangig nicht Deutsch gesprochen wird, werden häufiger nicht versetzt, wechseln seltener auf ein Gymnasium und erlangen seltener die Hochschulreife. Ähnliches gilt, wenn auch in geringerem Maße, für Jungen. Auch sie werden häufiger verspätet und seltener vorzeitig eingeschult und durchlaufen das schulische Bildungssystem im Durchschnitt etwas weniger erfolgreich als ihre Mitschülerinnen. Ein anhaltender Rückgang ist bei den Schulkindergärten zu verzeichnen (minus 15 %). Diese Einrichtungen dienen vorrangig dazu, schulpflichtige jedoch mangels Schulreife zurückgestellte Kinder auf den Schulbesuch vorzubereiten. Der starke Rückgang in Schulkindergärten basiert vor allem darauf, dass diese Kinder seit dem Schuljahr 2009/10 verstärkt in der Eingangsstufe der Grundschule gefördert werden. Die Primarstufe umfasst die Klassenstufen 1 bis 4. Hier werden die Kinder in das schulische Lernen eingeführt und damit die Grundlagen für die weitere schulische Bildung geschaffen. Derzeit besuchen Kinder diesen Bildungsabschnitt. Das sind 1,7 % weniger als ein Jahr zuvor. Knapp 97 % der Primarstufenschülerinnen und -schüler lernen an einer Grundschule. Diese werden in Rheinland-Pfalz entweder eigenständig oder aber organisatorisch verbunden mit Hauptschulen bzw. mit Realschulen plus geführt. Seite 14

15 Die Sekundarstufe I baut auf den Bildungsergebnissen der Primarstufe auf und umfasst die Klassenstufen 5 bis 10. In diesem Ausbildungsabschnitt soll allen Schülerinnen und Schülern eine gemeinsame Grundbildung vermittelt werden. In den verschiedenen Schularten der Sekundarstufe I kann nach erfolgreichem Abschluss der neunten Klasse die Berufsreife (früher: Hauptschulabschluss) und nach dem erfolgreichen Abschluss der zehnten Klasse der qualifizierte Sekundarabschluss I (früher: mittlere Reife) erlangt werden. Letzterer berechtigt bei entsprechenden Leistungen zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. Seit dem Jahr 2009 kam es im Sekundarbereich I zu umfassenden Änderungen der Schulstruktur. Mit Artikel 7 des Landesgesetzes zur Änderung der Schulstruktur wurde zum Schuljahr 2009/10 die Realschule plus eingeführt, die bereits im Einführungsjahr an die Stelle der bisherigen Regionalen Schulen und der Dualen Oberschulen trat und im Schuljahr 2013/14 auch die Haupt- und Realschulen nahezu vollständig ablöste. Die Neuordnung der Schullandschaft war zum einen eine Reaktion auf den Akzeptanzverlust der Hauptschulen. Sie soll zum anderem dazu beitragen, mehr Jugendliche zu (höheren) Abschlüssen zu führen. Zu diesem Zweck wurde zum Schuljahr 2011/12 die Möglichkeit geschaffen, der Realschule plus bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen eine Fachoberschule anzugliedern. Dieser berufsbildende Bildungsgang führt innerhalb von zwei Jahren zur Fachhochschulreife, der Studienberechtigung für die Fachhochschule. Die Ausbildung an der Fachoberschule umfasst neben dem schulischen Unterricht auch einen fachpraktischen Teil: So absolvieren die Schülerinnen und Schüler in ihrem ersten Schuljahr an jeweils drei Tagen der Woche ein berufliches Praktikum. Zurzeit ist an 25 Realschulen plus eine Fachoberschule angeschlossen. Zum Schuljahr 2013/14 wechselten Grundschulabsolventinnen und - absolventen in die fünfte Klassenstufe der weiterführenden Schulen in Rheinland- Pfalz. Vier von zehn setzen ihre Schullaufbahn an einem Gymnasium fort (40 %). Damit ist das Gymnasium auch im Schuljahr 2013/14 die beliebteste Schulart. Fast jedes dritte Kind wechselte in die fünfte Klassenstufe einer Realschule plus (32 Prozent). Der Anteil der Realschulen plus entspricht damit etwa dem Vorjahreswert. Leichte Zuwächse verzeichnen die 55 Integrierten Gesamtschulen. Sie nahmen 17 Prozent der Grundschulabsolventinnen und absolventen auf (plus 0,7 Prozentpunkte). Ebenfalls nur geringe Veränderungen gab es bei den Anteilen der Grundschülerinnen und -schüler, die auf Freie Waldorfschulen und Förderschulen wechselten (zusammen 0,6 %). Lediglich noch 1,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler begannen den neuen Bildungsabschnitt an den verbliebenen Haupt- und Realschulen ( 0,6 Prozentpunkte). Seite 15

16 Kinder mit Migrationshintergrund unterscheiden sich in ihrem Übergangsverhalten auch im Jahr 2013 von dem der Gesamtschülerschaft. So wechselten sie deutlichhäufiger auf eine Realschule plus (52 %) und sehr viel seltener auf ein Gymnasium (24 %). Derzeit besuchen Schülerinnen und Schüler die Sekundarstufe I. Das sind 3,3 % weniger als im Vorjahr. Innerhalb der letzten zehn Jahre gab es deutliche Verschiebungen bei der Verteilung der Schülerschaft auf die einzelnen Schularten. Diese sind zum einen durch die Schulstrukturreform des Jahres 2009 bedingt. Sie sind zudem das Ergebnis einer steigenden Präferenz für jene Schulen, die zum Abitur führen. Von dieser Entwicklung profitierten insbesondere Gymnasien und Integrierte Gesamtschulen. Die strukturellen Veränderungen im Sekundarbereich I werden deutlich anhand der Verteilung der Schülerschaft in der achten Klassenstufe. So besuchen im laufenden Schuljahr 42 % aller Achtklässler eine Realschule plus. Lediglich noch 2,2 % der Schülerinnen und Schüler werden an einer Haupt- oder Realschule unterrichtet. Mehr als die Hälfte der Achtklässler besucht ein Gymnasium oder eine Integrierte Gesamtschule. Bei Kindern mit Migrationshintergrund lassen sich die bereits beim Übergangsverhalten zu beobachtenden Unterschiede bezüglich der Schulwahl auch in der achten Klassenstufe feststellen. Sie besuchen im Vergleich zur Gesamtschülerschaft überdurchschnittlich häufig eine Realschule plus (61 %) und relativ selten ein Gymnasium (19 %). Im allgemeinbildenden Bereich erstreckt sich die Sekundarstufe II in der Regel auf die Jahrgangsstufen 11 bis 13, die sogenannte gymnasiale Oberstufe. Diese verfolgt das Ziel, die Jugendlichen auf ein Studium oder eine Berufsausbildung vorzubereiten und führt nach bestandener Abiturprüfung zur allgemeinen Hochschulreife. Die Schülerzahlen in der Sekundarstufe II sind zum Schuljahr 2013/14 gestiegen. Derzeit lernen dort Jugendliche und damit mehr als ein Jahr zuvor (+3,5 %). Ursächlich für den Anstieg in der Oberstufe sind sowohl die verhältnismäßig stark besetzten Bevölkerungsjahrgänge der zurzeit 16- bis 18-Jährigen, aber auch der wachsende Anteil von Schülerinnen und Schülern, die die Studienberechtigung anstreben. Zudem gibt es im Schuljahr 2013/14 erstmals Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe zehn an achtjährigen Gymnasien (G8-GTS). Diese 874 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler werden anders als bei den übrigen Schularten nicht zum Sekundarbereich I gezählt, sondern der Sekundarstufe II zugeordnet. Die meisten Oberschülerinnen und Oberschüler des Schuljahres 2013/14 besuchen die gymnasiale Oberstufe eines Gymnasiums (44 597) oder einer Integrierten Gesamtschule (4.455). Weitere werden an einer Freien Waldorfschule, einem Kolleg oder Abendgymnasium unterrichtet. Der Anteil der Schülerinnen und Seite 16

17 Schüler, die die gymnasiale Oberstufe an einer Integrierten Gesamtschule besuchen, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Er liegt mittlerweile bei 9 %. Wie auch in den Vorjahren ist die Mehrheit der Jugendlichen in der gymnasialen Oberstufe weiblich (55 %). Deutlich unterrepräsentiert sind noch immer Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Ihr Anteil beträgt derzeit 6,3 %. Im Jahr 2001 startete die rheinland-pfälzische Landesregierung ein Ganztagsschulprogramm mit dem Ziel, die Ganztagsbetreuung auszubauen. Hintergrund hierfür war das Bestreben, die Bildung von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft besser fördern zu können. Zudem sollte durch die Erweiterung der Ganztagsangebote auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden. Der Ausbau der Ganztagsangebote in Rheinland-Pfalz wurde zudem finanziell durch das Investitionsprogramm Zukunft Bildung und Betreuung unterstützt. Die Teilnahme an den schulischen Ganztagsangeboten wuchs in den letzten acht Jahren deutlich. Im laufenden Schuljahr 2013/14 nutzen Schülerinnen und Schüler ein solches Angebot. Das sind doppelt so viele wie im Schuljahr 2005/06, dem Zeitpunkt der erstmaligen Erhebung des Merkmals. Insgesamt beträgt der Ganztagsschüleranteil im laufenden Schuljahr rund 20 % (2005/06: 8,8 %). Die zahlenmäßig größte Bedeutung hat die Ganztagsbetreuung in Angebotsform. Insgesamt gut 15 % aller Schülerinnen und Schüler nehmen derzeit daran teil. Das Ganztagsangebot in verpflichtender Form wird von 4,3 % und das Ganztagsangebot in offener Form von 0,4 % aller Schülerinnen und Schüler genutzt. Die Inanspruchnahme ist in den einzelnen Schulstufen teilweise unterschiedlich. Zwischen dem Primarbereich (22 %) und dem Sekundarbereich I (20 %) gibt es kaum Differenzen. Dabei kommt den im Sekundarbereich I seit dem Schuljahr 2008/09 bestehenden G8-Gymnasien (G8GTS) eine besondere Bedeutung zu, da die in dieser Schulart angebotene Verkürzung der Gymnasialschulzeit auf acht Jahre ab Klassenstufe sieben ausschließlich in Form einer verpflichtenden Ganztagsschule erfolgt. Im Sekundarbereich II, in dem Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren unterrichtet werden, hat das Ganztagsangebot mit einer Teilnahmequote von 4,2 % eine geringere Bedeutung, zumal in der Oberstufe durch den üblichen Nachmittagsunterricht weniger Bedarf an Ganztagsangeboten besteht. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die allgemeinbildenden Schulen mit der allgemeinen Hochschulreife oder mit einem qualifizierten Sekundarabschluss I verlassen, ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Erreichten im Jahr 2003 lediglich gut 22 % aller Abgängerinnen und Abgänger das Abitur, so waren es im Jahr 2013 mehr als 32 %. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die einen qualifizierten Sekundarabschluss I erlangten, stieg im selben Zeitraum um 5,4 Pro- Seite 17

18 zentpunkte auf nun rund 42 %. Auch hier macht sich der allgemeine Trend zu höheren Abschlüssen bemerkbar. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, ist in den letzten zehn Jahren zurückgegangen. Er lag im Jahr 2013 bei 5,3 % und damit 3,8 Prozentpunkte unter dem Wert von Mit fast zwei Dritteln stammte die Mehrheit der Schulentlassenen ohne Hauptschulabschluss aus Förderschulen. Von den insgesamt Schulentlassenen ohne Hauptschulabschluss hatten 37 % ein Abschlusszeugnis der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen und 17 % eine im Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung erlangt. Insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund verließen die allgemeinbildenden Schulen relativ häufig ohne Hauptschulabschluss. Mit 8,7 % ist der Anteil der Schulentlassenen ohne Hauptschulabschluss bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund deutlich höher als bei allen Schülerinnen und Schülern. Die meisten Jugendlichen im Sekundarbereich II belegen Bildungsgänge mit beruflicher Ausrichtung. Im laufenden Schuljahr absolvieren Schülerinnen und Schüler eine Ausbildung an einer berufsbildenden Schule. Das waren 1,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Rückgang der Schülerzahlen ist teilweise demografisch bedingt. Zur allgemein sinkenden Zahl der Jugendlichen kommt aber auch ein geändertes Bildungsverhalten. Immer mehr junge Menschen wählen allgemeinbildende Schulen, die zum Abitur führen und entscheiden sich dann für ein Studium und nicht für die Ausbildung an einer berufsbildenden Schule. Eine gegenläufige Entwicklung ergibt sich in den nächsten Jahren möglicherweise durch die neu eingerichteten Fachoberschulen. Bisher ist an 25 der insgesamt 201 Realschulen plus eine Fachoberschule angegliedert. In den übrigen berufsbildenden Schulformen entwickelten sich die Schülerzahlen im Vergleich zum Schuljahr 2012/13 unterschiedlich. Im größten Bereich, der dualen Ausbildung, sank die Zahl der Schülerinnen und Schüler um 3,3 % auf Noch stärkere Rückgänge verzeichnen die Dualen Berufsoberschulen (minus 10 %) sowie die Berufsoberschulen (minus 5,1 %). Demgegenüber gab es an den Fachschulen deutliche Zuwächse (plus 7,3 %). An den neuen Fachoberschulen werden mittlerweile Schülerinnen und Schüler unterrichtet (plus 45 %). Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund stellen an den berufsbildenden Schulen im laufenden Schuljahr einen Anteil von 12 %. Überdurchschnittlich stark vertreten sind sie im Berufsvorbereitungsjahr (22 %). An den neuen Fachoberschu- Seite 18

19 len beträgt ihr Anteil 6 % und liegt damit deutlich niedriger als an den beruflichen Gymnasien (11 %). Frauen sind in den berufsbildenden Schulen traditionell unterrepräsentiert. Ihr Anteil an der Gesamtschülerzahl beträgt in diesem Schuljahr 43 %. Wie in den vorangegangenen Schuljahren gibt es auch im Schuljahr 2013/14 deutliche Unterschiede bei der Berufswahl junger Frauen und Männer. Während Berufsschülerinnen im Dualen System eher Ausbildungsberufe aus dem kaufmännischen Umfeld wählten, bevorzugten Berufsschüler vor allem Berufe aus dem technischen und handwerklichen Bereich. An berufsbildenden Schulen wird nicht ausschließlich berufliche Bildung vermittelt. Eine wichtige Zusatzfunktion liegt hier in der Vermittlung allgemeinbildender Abschlüsse. Vom Hauptschulabschluss über die mittlere Reife bis hin zur allgemeinen Hochschulreife können alle allgemeinbildenden Abschlüsse auch an berufsbildenden Schulen erlangt werden. Im Jahr 2013 verließen Schülerinnen und Schüler die Einrichtungen der beruflichen Bildung, darunter mit einem allgemeinbildenden Abschluss. Diesen erlangten sie teilweise sogar zusätzlich zu einem berufsbildenden Abschluss. Knapp ein Drittel aller Hochschulzugangsberechtigungen wurden im vergangenen Jahr an berufsbildenden Schulen erlangt (31 %). Zusammen mit den Absolventinnen und Absolventen der allgemeinbildenden Schulen ergibt sich für das Jahr 2013 eine Studienberechtigtenquote von gut 46 %. Im Wintersemester 2013/14 erreichte die Zahl der Studierenden in Rheinland-Pfalz einen neuen Höchststand 20. Fast Personen absolvierten ein Studium an einer der 19 Hochschulen im Land. Das waren 14 % mehr als fünf Jahre zuvor. Infolge der höheren Studienberechtigtenzahlen stieg auch die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger. So begannen im Jahr 2013 insgesamt Personen ein Hochschulstudium in Rheinland-Pfalz. Das waren fast 17 % mehr als fünf Jahre zuvor. In der amtlichen Statistik entsprechen die MINT-Fächer den Fächergruppen Ingenieurwissenschaften und Mathematik/Naturwissenschaften. Im Wintersemester 2013/14 absolvierten in Rheinland-Pfalz Personen und damit mehr als ein Drittel aller Studierenden ein Studium in einem der MINT-Fächer 21. Zu den beliebtesten naturwissenschaftlich-technischen Studienbereichen zählten Informatik, Maschi Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Statistisches Monatsheft 12/2014: Hochschulen 2013/14 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Statistisches Monatsheft 1/2015: Hochschulen 2013/14, Teil II Seite 19

20 nenbau/verfahrenstechnik und Mathematik. Frauen entschieden sich relativ selten für ein MINT-Fach. Lediglich 22 % der Studentinnen des Wintersemesters 2013/14 waren in einem entsprechenden Studiengang eingeschrieben. Bei den Männern lag dieser Anteil mit 46 % doppelt so hoch. Insgesamt dominierten bei den am häufigsten von Frauen gewählten Studiengängen auch im Wintersemester 2013/14 die sprachwissenschaftlichen und pädagogischen Fächer, während Studenten häufig in technischen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern eingeschrieben waren. Eine zahlenmäßig hohe Bedeutung für beide Geschlechter hatten die Fächer Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaften. Die für das zurückliegende Jahrzehnt festzustellende Dynamik im System der allgemeinen und beruflichen Bildung hat zu einem deutlichen Anstieg des durchschnittlichen Bildungsniveaus der Bevölkerung beigetragen. So ist der Anteil der 30- bis 34- Jährigen mit einem tertiären oder vergleichbaren Abschluss (ISCED 4, 5 A/B, und 6) in Rheinland-Pfalz seit 2005 um gut 10 % von 30,4 % auf zuletzt 41,9 % im Jahr gestiegen. Damit liegt Rheinland-Pfalz zwar noch um 2,6 Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt jedoch nur noch 0,1 Prozentpunkte unter dem 2020-Ziel für Deutschland (42 % 23 ). Hierzu dürfte insbesondere die Einführung von Bachelor- Studiengängen an den rheinland-pfälzischen Hochschulen beigetragen haben, mit der hier bereits strukturell die Grundlagen für einen weiteren Anstieg gelegt wurden. In den vergangenen Jahren konnte eine deutliche Zunahme der Weiterbildungsbeteiligung in Rheinland-Pfalz beobachtet werden. Dieser Trend erfuhr im Jahr 2012 eine massive Verstärkung. Im 1. Halbjahr förderten 55 % aller rheinland-pfälzischen Betriebe Weiterbildungsmaßnahmen, indem sie Beschäftigte zur Teilnahme an inneroder außerbetrieblicher Weiterbildung freistellten und/oder diese Maßnahmen finanzierten. Dies stellt eine Zunahme um 4 Prozentpunkte innerhalb des letzten Jahres dar. Damit beteiligte sich eine deutliche Mehrheit der rheinland-pfälzischen Betriebe (hochgerechnet rund ) an Weiterbildungsmaßnahmen. Legt man die Entwicklung seit Beginn des letzten Jahrzehnts zugrunde, ist der Anteil der weiterbildenden Betriebe in Rheinland-Pfalz sogar um 22 Prozentpunkte gestiegen. Diese betriebliche Weiterbildungsquote lag 2012 in Rheinland-Pfalz geringfügig über dem westdeutschen Niveau (53 %). Insgesamt verzeichneten beide in den vergangenen 12 Jahren eine ähnliche Entwicklung. Bei dem Anteil der geförderten Beschäftigten war im 1. Halbjahr 2012 ein weiterer Anstieg um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Hochgerechnet wurden ca Beschäftigte durch betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus Vgl. Nationales Reformprogramm (NRP) 2012 Seite 20

21 gefördert; das entspricht einer Weiterbildungsquote von 29 %. Dies ist die höchste Weiterbildungsquote seit Beginn der Panelbeobachtung in Rheinland-Pfalz vor 12 Jahren. Sie lag damit knapp über dem westdeutschen Durchschnitt von 28 Prozent Ausbildungsstellenmarkt Verfolgt man die Entwicklung auf dem rheinland-pfälzischen Ausbildungsmarkt in den letzten zehn Jahren, zeigt sich seit Mitte des letzten Jahrzehnts eine kontinuierliche Entspannung. So verzeichnet die Berufsausbildungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit seit dem Ausbildungsjahr 2005/2006 einen Rückgang der Zahl gemeldeter Bewerberinnen und Bewerber um fast 30 % auf zuletzt , nachdem diese in der ersten Hälfte des Jahrzehnts zunächst deutlich angestiegen war. Zusammen mit einem gleichzeitigen Rückgang der Zahl gemeldeter Stellen hatte dies zu einem deutlichen Anstieg der Zahl unversorgter Bewerberinnen und Bewerber am Ende des Berichtsjahres geführt, die sich bis zum Ausbildungsjahr 2005/2006 verdreifacht hatte. Seitdem hat sich die Zahl der gemeldeten Stellen konsolidiert bzw. ist seit dem Ausbildungsjahr 2008/2009 wieder leicht gestiegen auf zuletzt im Ausbildungsjahr 2013/2014. Im Vergleich zum Ausbildungsjahr 2012/2013 ist die Gesamtzahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen um 3,7 % gestiegen, hierbei ist vor allem der deutliche Anstieg bei den außerbetrieblichen Berufsausbildungsstellen (plus 577) zu berücksichtigen, der in diesem Ausbildungsjahr zusätzlich durch einen Anstieg bei den betrieblichen Stellen (plus 364) verstärkt wurde. Es besteht Grund zur Annahme, dass sich durch den Anstieg der Zahl der außerbetrieblichen Berufsausbildungsstellen um immerhin 36 % im Vergleich zum Vorjahr insbesondere für schwächere Ausbildungssuchende die Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöht hat, dazu kommt der beschriebene leichte Zuwachs von 1,5 % bei den betrieblichen Stellen. Schließlich kommt für diese Ausbildungssuchenden hinzu, dass die Gesamtzahl der Bewerberinnen und Bewerber im letzten Jahr zwar nur leicht um -0,8 % auf gefallen ist, durch den Anstieg bei den gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist aber das rechnerische Verhältnis von Berufsausbildungsstellen je Bewerber von 0,86 im Ausbildungsjahr 2012/2013 auf 0,90 im Ausbildungsjahr 20013/2014 gestiegen Quelle: IWAK: Wie zukunftsfähig sind die rheinland-pfälzischen Betriebe? Teil 2: Nachhaltige personalwirtschaftliche Strategien: Arbeitsfähigkeit Ergebnisse des IAB-Betriebspanels Juli 2013 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Bewerber und Berufsausbildungsstellen, Nürnberg, September 2014 Seite 21

22 Trotz der beschriebenen Entwicklung ist auch zum dritten Mal in Folge die Zahl unversorgter Bewerberinnen und Bewerber wieder gestiegen, auf 794 (plus 67) im Berichtsjahr 2013/2014. Insbesondere den Jugendlichen, die schon in den früheren Jahren die Schule beendet haben, ist es schwergefallen eine Lehrstelle zu finden, sie stellen immerhin 52 % der Jugendlichen ohne Alternative. Der größte Teil der unversorgten Jugendlichen verfügte über den Hauptschulabschluss. Trotz des Rückgangs bei den Bewerberzahlen ist die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen im gleichen Zeitraum sogar um 184 auf zuletzt angestiegen, was darauf hindeutet, dass es sich hierbei nicht um ein rein quantitatives Problem handelt, sondern offenbar ein Missverhältnis zwischen Anforderungen und Vorstellungen der Betriebe einerseits sowie den Voraussetzungen und Wünschen der Bewerberinnen und Bewerber andererseits besteht. In besonderer Weise betrifft dies Berufe in den Bereichen Einzelhandel und Gastronomie, auf die zusammen fast die Hälfte aller unbesetzten Stellen entfiel. So waren zum im Bereich Handel noch und bei den gastronomischen Berufen Berufsausbildungsstellen unbesetzt geblieben 28. Das Ausmaß dieses Missverhältnisses von Angebot und Nachfrage dürfte sogar noch deutlich größer sein, als die Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit ausweist. Nach wie vor, dies bestätigt auch der Berufsbildungsbericht des Jahres 2014, gibt es noch immer zahlreiche Ausbildungssuchende, denen der Übergang von der Schule in Ausbildung nicht sofort gelingt 29. So sind allein im Jahr 2012 landesweit knapp Jugendliche in den sogenannten Übergangsbereich eingemündet 30, also in schulische und außerschulische Bildungsgänge und Maßnahmen, die zu keinem anerkannten Ausbildungsabschluss führen. Angesichts dieser Größenordnungen sind die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf den Ausbildungsmarkt derzeit noch als nachrangig zu bewerten. Zwar lag die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus allgemeinbildenden Schulen im Jahr 2013 landesweit um oder 3 % niedriger als noch vier Jahre zuvor 31, im Vergleich zu den Jugendlichen, die keinen Zugang zu einer Ausbildung erhalten haben und in das Übergangssystem eingemündet sind, relativiert sich die Bedeutung dieses Rückgangs jedoch erheblich In den Berufen: Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk Bäckerei und Fleischerei In den Berufen: Koch/Köchin, Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Bewerber und Berufsausbildungsstellen, Nürnberg, September 2014 vgl. Berufsbildungsbericht 2014, S. 9 Quelle: Integrierte Ausbildungsberichterstattung und Schnellmeldung Integrierte Ausbildungsberichterstattung auf Basis der Daten der statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie der Bundesagentur für Arbeit, Datenstand: 7. Februar2014 und 7. März 2014 vgl. Statistisches Landesamt RLP 2013: Statistische Berichte: Allgemeinbildende Schulen im Schuljahr 2013/2014, S.16. Seite 22

23 Die Tatsache, dass auch im Ausbildungsjahr 2013/2014 landesweit am Ende des Berichtsjahres mehr als Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben sind, kann somit nicht darauf zurückgeführt werden, dass den Betrieben generell zu wenige ausbildungsinteressierte und ausbildungsreife Jugendliche zur Verfügung gestanden hätten. Trotzdem ist in den zurückliegenden Jahren ein kontinuierlicher Rückgang der Ausbildungsbetriebsquote zu verzeichnen. Von etwa Betrieben in Rheinland- Pfalz beteiligten sich 2010 nur knapp oder 26,1 % an der betrieblichen Ausbildung, was einem Rückgang von gut einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ebenfalls leicht rückläufig ist die Ausbildungsquote, d.h. der Anteil von Auszubildenden an allen Beschäftigten, die zwischen 2009 und 2010 von 7,5 % auf 7,1 % gefallen ist 32. Die von zahlreichen Unternehmen geäußerten Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsstellen stellen vor dem Hintergrund der hier dargestellten Daten keine Folge eines generellen Mangels an ausbildungsinteressierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen dar. Vielmehr ist der Ausbildungsmarkt zunehmend von einer Mismatch-Problematik betroffen, d.h. Erwartungen und Anforderungen der Betriebe an ihre Auszubildenden korrespondieren offenbar häufig nicht mit den Voraussetzungen, Wünschen und Bedarfen der jungen Menschen. Gestützt wird diese These auch durch die Tatsache, dass die Zahl der Vertragslösungen in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren kontinuierlich steigt, allein zwischen 2011 und 2012 um fast 6 % auf zuletzt Die Vertragslösungsquote ist damit um 1,5 % auf nun 26,5 % gestiegen 33. Laut Statistischem Landesamt Rheinland-Pfalz lag die Vertragslösungsquote mit 26,4 % in etwa auf demselben Niveau 34. Auch wenn eine Vertragslösung nicht immer einem Ausbildungsabbruch gleichkommt, ist es doch bedenklich und für die betroffenen Auszubildenden wie Ausbildungsbetriebe unter Umständen sehr belastend, wenn ein Viertel aller neu begonnen Ausbildungen nicht zu Ende geführt wird. Eine fundierte Berufswahlorientierung sowie eine intensive, an den individuellen Bedarfen von Jugendlichen wie Ausbildungsbetrieben orientierte Begleitung des Übergangs von der Schule in eine Ausbildung sowie während der Ausbildung sind daher als zentrale Hebel zu begreifen, die aktuellen Probleme des Ausbildungssystems nachhaltig zu lösen Quelle: BIBB: Ausbildungsquoten und Ausbildungsbetriebsquoten auf Länderebene 2009 und 2010 (Sonderauswertung), 2012 Quelle: Berufsbildungsbericht 2013 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Statistisches Jahrbuch 2014, Seite 138 Seite 23

24 Vor dem Hintergrund der differenzierten Analyse des Ausbildungsmarktes in Rheinland-Pfalz ist es nicht verwunderlich, dass trotz der auf den ersten Blick günstigen Situation landesweit etwa junge Erwachsene in Rheinland-Pfalz zur Gruppe der Frühen Schulabgänger 36 zu zählen sind. Eine nähere Betrachtung der Definition dieses Indikators verdeutlicht, dass dieser zur Illustration und Quantifizierung der Übergangsproblematik von der Schule in den Beruf besonders geeignet ist. So zählen zu den Frühen Schulabgängern nicht nur sogenannte Schulabbrecher, d.h. Jugendliche, die ohne Abschluss die Schule verlassen, sondern auch jene Absolventinnen und Absolventen, die maximal die Sekundarstufe I abgeschlossen haben, also über einen Haupt- oder Realschulabschluss verfügen, sich jedoch nicht in Ausbildung befinden und auch noch keine Ausbildung abgeschlossen haben. Damit wird deutlich, dass auch Jugendliche, welche die allgemeinbildenden Schulen erfolgreich absolviert haben, häufig dauerhaft 37 keinen Ausbildungsplatz erhalten. Eine Förderung ausschließlich der (potenziellen) Schulabbrecherinnen und -abbrecher ist daher nicht ausreichend, um die strukturellen Probleme im Übergangsbereich umfassend zu bearbeiten. Weiterhin umfasst der Indikator Frühe Schulabgänger auch junge Erwachsene, die sich in Maßnahmen des sogenannten Übergangssystem befinden und daher weder in der Ausbildungsmarktstatistik als unversorgt noch in der Arbeitsmarktstatistik als arbeitslos geführt werden. Bezogen auf die Altersgruppe der Jährigen haben die Frühen Schulabgänger in Rheinland-Pfalz aktuell 38 einen Anteil von 13,1 %, gut 3 % mehr als im Bundesdurchschnitt (9,8 %). Junge Männer sind unter den Frühen Schulabgängern im Gegensatz zum Vorjahr häufiger zu finden (13,4 %) als junge Frauen (12,7 %). Berücksichtigt man, dass im Rahmen der Überführung der EU-2020-Kernziele in nationale Ziele angestrebt wird, den Anteil Früher Schulabgänger auf unter 10 % zu senken 39, so zeigt sich, dass in Rheinland-Pfalz hier erhebliche zusätzliche Anstrengungen unternommen werden müssen. 35 Vgl. Stala RLP Bevölkerung 2012 nach Altersgruppen sowie -. Demnach lebten 2012 in Rheinland-Pfalz Männer und Frauen zwischen 18 und 25 Jahren, von denen 13,1 % zu den Frühen Schulabgängern zu zählen sind bis unter 25-Jährige ohne beruflichen Abschluss und ohne (Fach-)Hochschulreife (maximal ISCED 2), die sich weder in schulischer oder beruflicher Ausbildung befinden noch an einer Weiterbildung teilnehmen, an der Bevölkerung entsprechender Altersgruppe. Grundwehrund Zivildienstleistende werden aus der Berechnung ausgeschlossen. 37 Da hier die gesamte Alterskohorte der Jährigen betrachtet wird, ist davon auszugehen, dass insbesondere für die Älteren der Abschluss der allgemeinbildenden Schule schon länger zurückliegt und sie trotzdem bislang noch keinen Zugang zum Ausbildungssystem gefunden haben. 38 laut Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder für Vgl. BMWi: Nationales Reformprogramm 2012, S.11 Seite 24

25 1.6 Arbeitslosigkeit Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit Einführung des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt am , so zeigt sich für Rheinland-Pfalz insgesamt ein deutlicher Rückgang um knapp 40 % von Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2005 auf zuletzt Arbeitslose im Jahr Gegenüber dem Jahr 2013 bedeutet dies einen leichten Rückgang um 619 Personen, dies entspricht minus 0,5 %. Dies schlägt sich auch in der Arbeitslosenquote nieder, die 2014 bei durchschnittlich 5,4 % 40 lag, womit Rheinland-Pfalz bundesweit erneut den drittniedrigsten Wert nach Bayern und Baden-Württemberg aufweisen kann. Die insgesamt positive Entwicklung am Arbeitsmarkt in den zurückliegenden Jahren zeigt sich auch bei der Entwicklung der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen, die sich zwischen 2005 und 2014 von auf mehr als verdoppelt haben 41. Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit ist jedoch zu beachten, dass neben den offiziell als arbeitslos erfassten Personen weitere Personengruppen zu berücksichtigen sind, die nicht als arbeitslos gelten, denen aber trotzdem ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Hierzu zählen beispielsweise Teilnehmende an Qualifizierungsmaßnahmen oder Beschäftigte am sogenannten zweiten Arbeitsmarkt. Landesweit traf dies zuletzt1 für knapp Männer und Frauen zu, so dass insgesamt etwa Personen von Unterbeschäftigung betroffen waren, was einer Unterbeschäftigungsquote von 7,2 % 42 entspricht. Auch verdeutlicht ein differenzierter Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Jahren, dass längst nicht alle Arbeitslosen in gleicher Weise von dem Aufschwung am Arbeitsmarkt profitieren konnten bzw. erst mit einer deutlichen zeitlichen Verzögerung. Während sich im Zuständigkeitsbereich des SGB III die Zahl der Arbeitslosen zwischen 2005 und 2014 halbiert hat, ist für den Bereich des SGB II nur ein Rückgang um etwa ein Viertel festzustellen. Das zahlenmäßige Verhältnis der beiden Rechtskreise zueinander hat sich seit 2005 deutlich verschoben. Während im März 2005 noch mehr als 51 % aller Arbeitslosen in den Zuständigkeitsbereich des SGB III fielen und deshalb von den Arbeitsagenturen betreut wurden, waren es 2014 durchschnittlich nur noch knapp 39 %. Ein Großteil aller Arbeitslosen wird somit inzwischen durch die Grundsicherungsträger betreut. Im Gegensatz zum Vorjahr ist im Jahresdurchschnitt 2014 nur für den Rechtskreis SGB II ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen festzustellen: Der Anstieg im Bereich des bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitslose nach Rechtskreisen - Jahreszahlen -, Januar 2015 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsstellen im Zeitverlauf, Nürnberg Stand Februar 2015 Seite 25

26 SGB II auf Arbeitslose im Jahresdurchschnitt 2014 (plus 947) verdeutlicht, dass trotz günstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen hier keine Verbesserung der Situation im SGB II mehr eingetreten ist. Der Rückgang der Gesamtzahl an Arbeitslosen ist also alleine auf den Bereich des SGB III (plus 1.558) zurückzuführen, wo 2014 durchschnittlich Arbeitslose registriert waren. Auf eine zunehmende Verfestigung der Arbeitslosigkeit im Bereich des Rechtskreises SGB II deutet auch die Entwicklung der Verweildauer an. Während im Dezember 2009 die Hälfte aller erwerbsfähigen Hilfebedürftigen eine Verweildauer im SGB II von zwei Jahren und mehr aufweisen konnte, waren es 2014 bereits 57,8 %. Dies entspricht einer Zahl von ca erwerbsfähigen Hilfebedürftigen 43, die trotz wirtschaftlichen Aufschwungs dauerhaft auf Unterstützungsleitungen des SGB II angewiesen sind. Unterschiedlich gestaltet sich die Entwicklung der Arbeitslosigkeit für weitere Personengruppen. Vergleicht man die Arbeitslosenquoten anhand ausgewählter persönlicher Merkmale, so zeigt sich, dass Ausländerinnen und Ausländer mit einer Quote von 12,1 % im Jahr 2014 deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind als Deutsche (4,8 %). Auch die Arbeitslosenquote Älterer ab 55 Jahren liegt mit 6,2 % um 0,8 Prozentpunkt über dem Durchschnitt für das Land Rheinland-Pfalz. Weiterhin Bestand haben beim Thema Arbeitslosigkeit auch regionale Disparitäten. Während in Teilen des Landes quasi Vollbeschäftigung (z.b. im Landkreis Trier- Saarburg mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 %) herrscht, lag die Arbeitslosenquote beispielsweise in der Stadt Pirmasens im Februar 2015 bei 13,7 % Soziale Eingliederung Im Jahr 2013 waren 15,4 % der rheinland-pfälzischen Bevölkerung, d. h. gut jeder siebte Einwohner, von Armut bedroht. Laut Statistischem Landesamt 45 lag die Armutsgefährdungsquote für Rheinland-Pfalz damit höher als in den beiden vorangegangenen Jahren (2012: 14,6 Prozent; 2011: 15,1 Prozent). Im Bundesdurchschnitt ergibt sich eine Armutsgefährdungsquote von 15,5 Prozent. Nach soziodemografischen Merkmalen waren in Rheinland-Pfalz im Jahr 2013 überdurchschnittlich von einer Armutsgefährdung betroffen: Junge Menschen unter 18 Jahren (19,6 %), zwischen 18 und 25 Jahren (21,9 %), Alleinerziehende mit Kindern unter 18 Jahren (47,9 %, vorwiegend Frauen), jede und jeder zweite Erwerbslose (50,3 %), Gering vgl. Statistik der Bundesagentur für Arbeit Verweildauern im SGB II, Juni 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Arbeitslosigkeit auf Stadt- und Landkreisebene, Februar 2015 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 214 / Seite 26

27 qualifizierte (29,5 %) und Menschen mit Migrationshintergrund (26,9 %). Auch für die Gruppe der 65-Jährigen und Älteren lag die Armutsgefährdungsquote mit 17,8 % über dem Durchschnitt der Bevölkerung. Die generell bestehende Schere zwischen der höheren Armutsgefährdungsquote bei Frauen von 16,8 % zu der bei Männern mit 13,9 % geht insbesondere bei den jungen Erwachsenen bis 25 Jahre und den Älteren ab 65 Jahren noch weiter auseinander. Die Armutsgefährdungsquote der älteren Frauen ist seit 2005 stärker gestiegen als die der älteren Männer. Leicht steigende Tendenzen lassen sich für den SGB II-Leistungsbezug feststellen. Im Dezember 2014 lebten in Rheinland-Pfalz Menschen in Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II 46. Ein Jahr zuvor waren es noch Personen in Bedarfsgemeinschaften. Dies bedeutet erneut einen leichten Anstieg bei den betroffenen Menschen (plus 1,8 %) wie bei den Bedarfsgemeinschaften (plus 1,3 %). Die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist im Vergleichszeitraum von auf in etwa gleichem Umfang gestiegen (plus 1,7 %). Die Zahl der älteren erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ab 50 Jahren zeigt sich im Dezember 2014 im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenso wie die Zahl der unter 25-Jährigen im gleichen Zeitraum weitgehend unverändert 47. Der allgemeinen Entwicklung entsprechend ist auch die Anzahl der Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften von Dezember 2013 bis Dezember 2014 Jahr um 2,4 % auf gestiegen, d.h. bei der Bekämpfung der Kinderarmut konnten im letzten Jahr keine spürbaren Fortschritte erzielt werden. Dies zeigt sich auch daran, dass die Hilfequote der Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften von 11,9 % im Dezember 2013 auf 12,2 % im Dezember 2014 angestiegen ist 48. Bei der Hilfequote der Kinder zeigen sich ähnliche regionale Disparitäten, wie sie bereits bei den Arbeitslosen- und SGB II-Quoten identifiziert werden konnten. Alarmierend ist hier jedoch das Ausmaß dieser Unterschiede. Während in Landkreisen wie Trier-Saarburg oder dem Eifelkreis Bitburg-Prüm die Hilfequoten mit 5,3 % bzw. 5,9 % weniger als halb so hoch waren wie im Landesdurchschnitt, war in den Städten Pirmasens und Ludwigshafen mehr als ein Viertel aller Kinder auf Transferleistungen aus dem SGB II angewiesen Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Zeitreihe Eckwerte SGB II, Nürnberg, Februar 2015 Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II, Nürnberg, März 2015 Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II, Kinder in Bedarfsgemeinschaften, Berichtsmonat Dezember 2014, Nürnberg 2015 Seite 27

28 Auf Transferleistungen aus dem SGB II angewiesen sind hierbei nicht nur Arbeitslose. So waren laut Bundesagentur für Arbeit 49 im August 2014 in Rheinland-Pfalz oder 28,4 % der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten erwerbstätig, von denen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt und selbständig waren der erwerbstätigen Leistungsberechtigten übten eine sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung aus. Berücksichtigt man weiterhin, dass im Dezember 2014 von den insgesamt erwerbsfähigen SGB II-Empfängern/-innen lediglich etwa (42 %) als arbeitslos registriert waren 50, so zeigt dies, dass Einkommensarmut nicht ausschließlich auf Arbeitslosigkeit beruht, sondern dass es offensichtlich landesweit noch immer gut Menschen gibt 51, die als workingpoor zu bezeichnen sind, d. h. nicht arbeitslos, aber trotzdem auf ergänzende Transferleistungen aus dem SGB II angewiesen sind. Neben den bereits genannten erwerbstätigen Leistungsberechtigten zählen zu diesem Personenkreis nicht zuletzt auch jene Menschen, die im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit temporär einem so genannten Ein-Euro-Job (Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung) nachgehen und somit in der Statistik nicht mehr als arbeitslos registriert werden. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 52 ist die Zahl der Ein-Euro-Jobber weiter deutlich auf insgesamt zuletzt Eintritte im Jahr 2014 zurückgegangen. Im Jahr 2012 waren es noch Eintritte. Im Jahresdurchschnitt lag der Teilnehmerbestand in Arbeitsgelegenheiten bei gegenüber im Jahr Die Ursache hierfür ist hauptsächlich in der Reduzierung der entsprechenden Mittel bei den SGB II-Leistungsträgern zu sehen, die sich auch auf andere arbeitsmarktpolitische Instrumente im SGB II niederschlägt. Bereits seit den letzten Jahren ist landesweit ein Rückgang der Eintritte und des jahresdurchschnittliche Bestandes ebenso festzustellen wie eine zunehmende Konzentration auf Instrumente mit kurzfristiger individueller Teilnahmedauer. Dadurch hat sich der Abwärtstrend bei der Aktivierungsquote 53 im Bereich des SGB II weiter fortgesetzt. Während im Jahresdurchschnitt 2010 landesweit noch knapp jede vierte grundsätzlich förderbare Person über die Instrumente des SGB II erreicht Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Aktuelle Daten aus der Grundsicherung, Erwerbstätigkeit von erwerbsfähigen Leistungsbeziehern, November 2014 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Arbeitslosigkeit und Grundsicherung für Arbeitsuchende, April 2015 Eine genaue Abgrenzung dieser Gruppe ist auf Grundlage der vorliegenden Statistik nicht möglich, da zu den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten u.a. auch Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren gezählt werden, die jedoch dem Arbeitsmarkt aufgrund des Schulbesuchs nicht zur Verfügung stehen. Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Leistungen zur Eingliederung an erwerbsfähige Hilfebedürftige: Einsatz von Arbeitsgelegenheiten 2014, Nürnberg, April 2015 Die Aktivierungsquote weist den Anteil der mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen Geförderten an allen grundsätzlich förderbaren Personen aus. Seite 28

29 werden konnte, traf dies bereits 2012 nur noch für 17,8 % zu. Diese Entwicklung hat sich auch im Jahr 2014 weiter fortgesetzt. So ist die durchschnittliche Aktivierungsquote im Vergleich zum Vorjahr um weitere 0,9 Prozentpunkte auf zuletzt 15,8 % gesunken 54. Noch deutlicher ist der Rückgang bei den 15 bis unter 25-Jährigen ausgefallen, für die zwischen 2011 und 2013 ein Rückgang der Aktivierungsquote um 11,6 Prozentpunkte von 40,1 % auf 28,5 % dokumentiert ist 55. Berücksichtigt man, dass seit der Einführung des SGB II im Jahr 2005 Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II ohnehin nur bedingt von der günstigen konjunkturellen Entwicklung profitieren konnten, so steigt mit dem Rückbau der aktiven arbeitsmarktpolitischen Angebote sowie der Konzentration auf kurzfristige Maßnahmen für diese Zielgruppe das Risiko einer weiteren Verfestigung von Arbeitslosigkeit. Aufgrund der fehlenden beruflichen Perspektiven erhöht sich damit automatisch das Risiko, dauerhaft von Armut und somit sozialer Ausgrenzung betroffen zu sein. 1.8 Stärken- und Schwächenanalyse sowie strategischer Ansatz In diesem Abschnitt werden die wesentlichen Ergebnisse der sozioökonomischen Analyse zusammengefasst und die diesbezüglichen Schwächen und Stärken des Landes Rheinland-Pfalz kontrastiert. Schließlich wird in jedem der Handlungsbereiche ein Bezug zur Strategie für die Intervention durch den ESF hergestellt. Auch wenn in einigen Bereichen durchaus positive Entwicklungen zu verzeichnen waren, zeigt die Stärken-Schwächen-Analyse, dass die zum Zeitpunkt der Programmerstellung für notwendig gehaltenen strategischen Schritte und ihre Zielsetzungen nach wie vor aufrechtzuerhalten sind Demografischer Wandel und regionale Entwicklung Mit Blick auf die demografischen Rahmenbedingungen kann zusammenfassend festgestellt werden, dass die Bevölkerungszahl des Landes seit Mitte des letzten Jahrzehnts rückläufig ist und bis 2030 voraussichtlich um weitere 6 % sinken wird. Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht von besonderer Bedeutung ist dabei der nunmehr einsetzende Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter um mehr als Personen bis zum Jahr Während der demografische Wandel bislang zwar bereits zu einer Alterung der erwerbsfähigen Bevölkerung geführt hat, diese Aktivierungsquote 1 im Jahresdurchschnitt. Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen - Förderstatistik, Aktivierungsquoten in den Rechtskreisen SGB III und SGB II; Nürnberg, Dezember 2014 Zum Zeitpunkt der Berichterstellung lagen die Jahresdurchschnittswerte 2014 für diese Altersgruppe noch nicht vor. Seite 29

30 jedoch vom Umfang weitgehend konstant geblieben ist, wird mittelfristig das Erwerbspersonenpotenzial in Rheinland-Pfalz deutlich sinken. Zugleich werden ältere und alte Menschen sowohl anteilig als auch in absoluten Zahlen ein stärkeres Gewicht innerhalb der Bevölkerungsstruktur erhalten. Während derzeit statistisch auf drei Personen im erwerbsfähigen Alter eine Person über 65 Jahre entfällt, wird sich dieses Verhältnis bis ins Jahr 2030 auf dann 2:1 verschieben. Regionale Disparitäten, die bereits jetzt feststellbar sind, werden sich durch eine absehbare Intensivierung von Wanderungsbewegungen weiter verstärken und insbesondere in ländlichen Regionen zu einer Beschleunigung der hier skizzierten Prozesse führen. Der demografische Wandel wird somit in den nächsten 20 Jahren eine der zentralen strukturellen Herausforderungen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie der regionalen Wirtschafts- und Strukturpolitik darstellen. Die rheinland-pfälzische Strategie, die Risiken, die sich aus der demografischen Entwicklung ergeben, besonders für KMU aufzuarbeiten und Konzepte zur betrieblichen (Personal-) Entwicklung zu erarbeiten, erscheint auch angesichts der aktualisierten Entwicklungen richtig. Ebenso sollten die gezielten Maßnahmen zur Entwicklung des Humanvermögens sowohl bei der jüngeren als auch bei der älteren Generation weiterhin durchgeführt werden, um einerseits den gestiegenen und noch weiter steigenden Qualifikationsanforderungen der Unternehmen bereits bei Jugendlichen gerecht zu werden, andererseits alternde Belegschaften fit für ihre aktuellen wie zukünftigen beruflichen Tätigkeiten zu halten Wirtschaft Bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung weisen die Daten der zurückliegenden Jahre darauf hin, dass die rheinland-pfälzischen Betriebe die Wirtschafts- und Finanzkrise des Jahres 2009 relativ schnell überwinden konnten und im bundesweiten Vergleich im Spitzenfeld liegen. Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Jahren wuchs die Wirtschaft im Jahr 2014 wieder stärker. Die Krise hat jedoch verdeutlicht, dass es kaum möglich ist, die mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung auch nur annähernd seriös zu prognostizieren. Dies trifft für die rheinland-pfälzische Wirtschaft aufgrund ihrer starken Exportabhängigkeit in besonderem Maße zu. Nicht zu beeinflussende und zu prognostizierende weltwirtschaftliche Faktoren wie die schwelende Eurokrise könnten daher die derzeit recht günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in kürzester Zeit auf den Kopf stellen und damit die Ausgangsvoraussetzungen für arbeitsmarktpolitische Schwerpunktsetzungen verschieben. Auf Grundlage der aktuellen Entwicklungen kann jedoch zumindest kurzfristig von einer, wenn auch gebremsten, Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs und somit von einem Seite 30

31 erhöhten Fachkräftebedarf ausgegangen werden, der mit Blick auf die demografische Entwicklung zunehmend schwieriger zu decken sein dürfte. Insbesondere Kleinst- und Kleinbetriebe, die in der Regel weder über die Ressourcen noch über die Strukturen für eine systematische Personalgewinnung und -entwicklung verfügen, dürften dies als Erste zu spüren bekommen. Da diese Betriebe innerhalb der rheinland-pfälzischen Wirtschaft eine überdurchschnittliche Bedeutung haben, ist hier auch aus wirtschaftspolitischer Perspektive ein Bedarf am Aufbau entsprechender Unterstützungsstrukturen zu identifizieren. Die Strategie, den Strukturwandel zu begleiten und insbesondere kleine und mittlere Betriebe dabei zu unterstützen, die demografischen wie strukturellen Herausforderungen zu bewältigen, ist somit weiterhin als wesentliche arbeitsmarktpolitische Aufgabe zu begreifen. Durch Kooperationsformen wie Netzwerkstrukturen wird der Wissenstransfer verstärkt, um die Innovationspotenziale der Unternehmen besser zu nutzen, z.b. durch optimiertes Altersmanagement alternden Belegschaften präventiv zu begegnen. Für die ESF-Förderung bietet der große Anteil der KMU im Land die Chance, ihre Potenziale hinsichtlich Ausbildung und Beschäftigung noch besser zu nutzen. Dazu sind weiterhin besondere Anstrengungen zur Erhöhung der Weiterbildungsbereitschaft nötig Bildung und Ausbildung Die aktuellen Entwicklungen an den allgemeinbildenden Schulen sind geprägt durch einen Rückgang der Schülerzahlen um jährlich ca. 2-3 % sowie durch einen kontinuierlichen Trend zur Höherqualifizierung. So erreicht inzwischen knapp ein Drittel aller Schulabsolventen das Abitur, während es zehn Jahre zuvor nur 22,5 % waren. Im selben Zeitraum ist der Anteil der Abgängerinnen und Abgänger um etwa 4 % auf zuletzt 5,4 % gesunken, wobei männliche Jugendliche hiervon deutlich häufiger betroffen sind als weibliche. Auch sind Jugendliche mit Migrationshintergrund im Bildungssystem nach wie vor benachteiligt. Dies zeigt sich auch daran, dass diese an den berufsbildenden Schulen überdurchschnittlich häufig in Bildungsgängen vertreten sind, die nicht zu einem beruflichen Abschluss führen. Dazu gehört das Berufsvorbereitungsjahr sowie die Berufsfachschule I, in denen bis zu einem Viertel der Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund haben. Trotz der insgesamt positiven Entwicklung im Bereich der allgemeinen Bildung sind daher weiterhin Anstrengungen insbesondere bei der beruflichen Orientierung sowie der Berufswahl und Übergangsbegleitung nötig, um die aufgezeigten strukturellen Benachteiligungen bestimmter Zielgruppen zu kompensieren. Dazu gehören Jugendliche mit Migrationshintergrund ebenso wie sozial benachteiligte Jugendliche, die einer intensiveren Unterstützung bedürfen. Insbesondere der in den letzten zehn Seite 31

32 Jahren in Rheinland-Pfalz forcierte Ausbau der Ganztagsschulen bietet hierzu zahlreiche strukturelle wie inhaltliche Anknüpfungsmöglichkeiten. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich in den zurückliegenden Jahren zwar zahlenmäßig entspannt, jedoch besteht nach wie vor kein Anlass, von einem ausgeglichenen Ausbildungsmarkt in Deutschland zu sprechen. Noch immer gelingt es landesweit fast einem Drittel der Ausbildungsinteressierten nicht, einen Ausbildungsvertrag abzuschließen, jährlich münden etwa Jugendliche stattdessen in ein sogenanntes Übergangssystem ein, das Ihnen keine unmittelbare Perspektive auf einen beruflichen Abschluss eröffnet. In der Folge sind in Rheinland-Pfalz etwa Frühe Schulabgänger zu identifizieren, was einem Anteil von 13,1 % in der Altersgruppe der Jährigen entspricht. Trotz der günstigen Entwicklung auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt sind daher weitergehende Anstrengungen nötig, um das EU-2020-Kernziel, den Anteil der Frühen Schulabgänger auf unter 10 % zu senken, erreichen zu können. Die Strategie sieht daher unverändert vor, Jugendliche beim Übergang von Schule in Ausbildung bzw. von Ausbildung in den Beruf durch flankierende Maßnahmen zu unterstützen und damit positive Trends wie sinkende Abbrecherquoten weiter zu verstärken. Auch die wachsende Zahl von Abiturienten und Abiturientinnen ist eine gute Ausgangsbasis, das Bildungsniveau im Land weiter zu entwickeln und insbesondere den Anteil der Hochschulabsolventen an allen Beschäftigten zu erhöhen. Trotz steigender Abiturquoten bei den Mädchen sind weiterhin geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ausübung höher qualifizierter Tätigkeiten sowie Entlohnungsniveaus zu Lasten der Frauen zu beobachten. Im Fokus der Strategie steht die frühzeitige Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen zur Reflexion und Veränderung geschlechtsrollenstereotypen Berufswahlverhaltens. Eine wesentliche Strategie im Ausbildungsbereich zugunsten junger Menschen mit Migrationshintergrund besteht in der Aktivierung von Unternehmern mit Migrationshintergrund. Diese Anstrengungen werden weiterhin auch durch den Ovalen Tisch für Ausbildung unterstützt. In diesem Gremium bemüht sich die Landesregierung mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern, den Kammern und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit um die Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation insgesamt Beschäftigung und Arbeitsmarkt Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit ist analog der wirtschaftlichen Entwicklung in den zurückliegenden Jahren tendenziell günstig verlaufen. Auch die Erwerbstätigen- Seite 32

33 quote ist in den zurückliegenden Jahren weiter gestiegen, wobei nach wie vor zum Teil erhebliche geschlechts-, alters- und qualifikationsspezifische Unterschiede zu identifizieren sind. Die Daten weisen darauf hin, dass sowohl bei Frauen, bei Älteren wie bei Geringqualifizierten eine stille Reserve an Erwerbspersonen identifiziert werden kann, die mit Blick auf den erhöhten Fachkräftebedarf sowie das insgesamt abnehmende Erwerbspersonenpotenzial dazu beitragen kann, den zumindest in einzelnen Berufsbereichen zu erwartenden Fachkräftemangel zu bekämpfen. Einen zweiten arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischen Ansatzpunkt bieten die strukturellen Beschäftigungsbedingungen. So ist in den zurückliegenden Jahren der Anteil der Beschäftigten, die lediglich einer befristeten oder geringfügigen Beschäftigung bzw. einer Teilzeitarbeit mit 20 oder weniger Stunden nachgingen, deutlich gestiegen. Solche als atypisch bezeichneten Beschäftigungsformen stellen inzwischen die Realität für ein Viertel aller abhängig Beschäftigten dar, unter den weiblichen Beschäftigten sind es sogar knapp 40 %. Frauen sind somit nicht nur insgesamt seltener erwerbstätig, sie sind zudem wenn sie denn überhaupt erwerbstätig sind deutlich seltener in Vollzeit und unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen tätig als Männer. Auch an dieser Stelle offenbaren sich somit derzeit noch ungenutzte Erwerbspersonenpotenziale, die es verstärkt zu erschließen gilt. Um eine weitere Stabilisierung des Arbeitsplatzbestandes zu gewährleisten, zielt die Strategie auch weiterhin auf Qualifizierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie auf die Begleitung der Unternehmen. Sie sollen bei ihren Bemühungen, die Folgen der Krise sowie des allgemeinen Strukturwandels konstruktiv zu wenden, unterstützt werden. Lebensbegleitendes Lernen und alters- und alternsgerechte Qualifizierungskonzepte stehen bei den Maßnahmen ebenso im Fokus wie weiterhin die Flankierung der schulischen und beruflichen Bildung der jungen Generation Soziale Integration Die Daten zur sozialen Eingliederung bestätigen durch die leichte Zunahme der Bedarfsgemeinschaften sowie der von SGB II Leistungen abhängigen Personen, dass die strukturellen Ursachen sozialer Ausgrenzung weiter bestehen bleiben. Neben einer Verfestigung von Arbeitslosigkeit im Bereich des SGB II, führt die zunehmende Ausweitung des Niedriglohnsektors dazu, dass immer mehr Menschen trotz Berufstätigkeit auf staatliche Transferzahlungen angewiesen sind, darunter landesweit zuletzt sogar knapp Frauen und Männer, die einer Vollzeitbeschäftigung nachgingen. Auch die Tatsache, dass noch immer mehr als Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften leben, verweist auf weiterhin bestehende Handlungsbedarfe im Kontext der sozialen Eingliederung. Seite 33

34 Dies verdeutlicht auch die seit 2006 stetig steigende Armutsgefährdungsquote in Rheinland-Pfalz, die zuletzt bei 15,4 % lag. Daran zeigt sich, dass der wirtschaftliche Aufschwung der zurückliegenden Jahre und die in dessen Folge sinkenden Arbeitslosenzahlen nicht verhindern konnten, dass immer mehr Menschen im Land von Armut bedroht sind. Ein besonders hohes Armutsrisiko haben dabei Alleinerziehende, bei denen es sich hauptsächlich um Frauen handelt, Geringqualifizierte und Menschen mit Migrationshintergrund. Berücksichtigt man, dass diese Personen auch in erhöhtem Maße von Arbeitslosigkeit betroffen sind, so zeigt dies, dass Erwerbslosigkeit weiterhin als zentrale Ursache der Armutsgefährdung zu betrachten ist. Dementsprechend liegt die Armutsgefährdungsquote von Erwerbslosen mit 50,3 % auch besonders hoch. Diesen benachteiligten Personengruppen soll auch weiterhin der Zugang zu den relevanten gesellschaftlichen Institutionen, in erster Linie den Bildungseinrichtungen und Arbeitsmärkten, erleichtert werden. Die Strategie zielt damit weiterhin auf die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und auf die Stärkung der Kompetenz zur gesellschaftlichen Teilhabe Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen Unterschiede bei der Chancengleichheit sowie geschlechtsspezifische Unterschiede lassen sich in der sozioökonomischen Analyse in verschiedenen Bereichen feststellen: Mädchen und junge Frauen schneiden im Schulbereich besser ab als ihre männlichen Altersgenossen, der Abstand bei den Gymnasialabschlüssen wird immer größer. Hier ist zu beobachten, dass die jungen Männer immer stärker abgehängt werden. Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind diese Ungleichheiten besonders stark ausgeprägt. Fast unverändert ist dagegen die geschlechtsspezifische Fächer- und Berufswahl. Nach wie vor entscheiden sich Mädchen wesentlich seltener als Jungen für naturwissenschaftlich-technische Fächer. Die Erwerbstätigenquote liegt bei den Männern weiterhin über der der Frauen. Dafür arbeiten Frauen weiterhin zu einem wesentlich höheren Anteil in atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Im Bereich soziale Eingliederung sind nach wie vor besonders weibliche Alleinerziehende im SGB II Bezug benachteiligt. Die Armutsgefährdungsquote ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern. Frauen verdienen durchschnittlich ein Fünftel weniger als Männer. Für den Verdienstabstand spielen verschiedene Ursachen eine Rolle. So unterscheiden sich Männer und Frauen zum Beispiel in der Wahl ihrer Berufe, der Branchen und in der Erwerbsbiografie. Frauen sind darüber hinaus - unter anderem bedingt durch familienbedingte Verpflichtungen - überdurchschnittlich häufig als Teilzeitkraft oder geringfügig beschäftigt. Seite 34

35 Entsprechend der Heterogenität der Situation in den unterschiedlichen Bereichen wird die Stärkung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern in der rheinland-pfälzischen Strategie je nach Aktion in unterschiedlicher Weise aufgegriffen. Während formal für alle Aktionen ein Frauenanteil von 50 % erreicht werden soll, wird bei den Maßnahmen zur Verhinderung von Schulabbruch und Schulversagen konzeptionell auf eine verstärkte Unterstützung von Jungen zu achten sein, während beim Übergang Schule/Ausbildung die Chancengleichheit von Mädchen gefördert und im Bereich der Qualifizierung von Beschäftigten besonders die Höherqualifizierung von Frauen angestrebt wird. Seite 35

36 2 Überblick zur Durchführung des operationellen Programms Im Jahr 2014 wurden insgesamt 393 Projekte mit ESF-Mitteln durchgeführt und damit 22 weniger als im Jahr Nach dem merklichen Anstieg der Zahl der durchgeführten Projekte im Vergleich von 2012 zu 2011, der zurückzuführen war auf eine Umstellung von auf das Kalenderjahr bezogenen Bewilligungszeiträumen auf eine schuljahresbezogene Förderung in mehreren Förderansätzen der Aktion 5, ist nun wieder eine Konsolidierung festzustellen. Betrachtet man nur die Neubewilligungen, so ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 5 % von 295 Projekten im Jahr 2013 auf 280 Projekte im Jahr 2014 festzustellen. Ein Rückgang entfällt dabei auf die Prioritätsachse B, wo zuletzt 131 Projekte bewilligt werden konnten (2013: 165 Projekte). Die meisten Neubewilligungen entfielen damit trotz eines leichten Rückgangs auch im Jahr 2014 wieder auf die Prioritätsachse B. Jeweils ein Anstieg bei den Neubewilligungen ist für die Prioritätsachsen C um 11 % (auf 97 Projekte) und A um 21 % (auf 52 Projekte) zu verzeichnen. Seite 36

37 2.1 Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Materieller Fortschritt des operationellen Programms Für das Jahr 2014 waren insgesamt 0 ESF-Mittel geplant. Die für das Jahr 2014 bewilligten ESF-Mittel betrugen , Kennzahl Prioritätsachse A Prioritätsachse B Prioritätsachse C Prioritätsachse D Gesamt Plan 2014 Gesamt Davon ESF-Mittel absolut Davon ESF-Mittel in % Bewilligte Mittel 2014 gesamt Davon ESF-Mittel absolut , , ,99 0, , , , ,99 0, ,61 Davon ESF-Mittel in % 48,5% 40,1% 43,2% 0,0 42,8% Relativer ESF- Umsetzungsstand in % Verausgabte Mittel 2014 gesamt Davon ESF-Mittel absolut , , , , , , , , , ,90 Davon ESF-Mittel in % 45,7 % 38,9 % 36,7 % 50 % 39,1% Den materiellen Projektumsetzungsstand auf Ebene der Prioritätsachsen für das Jahr 2014 zeigt die folgende Tabelle. 57 Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl geförderter Projekte wie oben beschrieben um 22 gesunken. Die Anteile der einzelnen Prioritätsachsen an der Gesamtzahl der Projekte sind insgesamt im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant geblieben. Ebenfalls gesunken ist die Gesamtzahl der Teilnehmenden um knapp Dabei blieb der auf die Prioritätsachse B entfallende Anteil bei einem absoluten Rückgang um Teilnehmenden nahezu konstant. In der Prioritätsachse C ist die absolute Zahl der Teilnehmenden um 529 gestiegen Stichtag Die Tabelle zeigt den Jahresbestand an Projekten bzw. TN (Neueintritte + Carry-over), alle Angaben beziehen sich auf den Datenstand zum Seite 37

38 Ebenfalls gestiegen ist deren Zahl in der Prioritätsachse A, wo gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von 13 % auf nun rund Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verzeichnen ist Anzahl geförder- In % von allen Anzahl Teilneh- In % von allen te Projekte Projekten mende Teilnehmenden Prioritätsachse A % % Prioritätsachse B % % Prioritätsachse C % % Gesamt % ,0 % Finanzielle Angaben Die folgende Tabelle stellt die finanzielle Abwicklung gemäß Anhang XVIII der VO (EG) 1828/2006 auf Grundlage der bis zum an die Europäische Kommission gestellten Zahlungsanträge dar: Finanzmittel insgesamt des operationellen Programms (Europäische Union und national) Grundlage für Berechnung des EU-Beitrags (öffentliche oder Gesamtkosten) Gesamthöhe der von den Begünstigten gezahlten förderfähigen Ausgaben* Entsprechender öffentlicher Beitrag* Durchfürungsrate in % Prioritätsachse A Gesamtkosten , ,71 74,5 Prioritätsachse B Gesamtkosten , ,98 97,5 Prioritätsachse C Gesamtkosten , ,86 126,8 Prioritätsachse D Gesamtkosten , ,95 41,8 Gesamt Gesamtkosten , ,50 104,6 * kumulative Zahlen Seite 38

39 Für eine genauere Bewertung des tatsächlichen Programmfortschritts wird im Folgenden die finanzielle Umsetzung anhand der bis zum von den Endbegünstigten erklärten und von der zwischengeschalteten Stelle geprüften Ausgaben dargestellt: Finanzmittel insgesamt des operationellen Programms (Europäische Union und national) Grundlage für Berechnung des EU-Beitrags (öffentliche oder Gesamtkosten) Gesamthöhe der von den Begünstigten gezahlten förderfähigen Ausgaben* Entsprechender öffentlicher Beitrag* Durchführungsrate in % Prioritätsachse A Gesamtkosten ,5 Prioritätsachse B Gesamtkosten ,6 Prioritätsachse C Gesamtkosten ,3 Prioritätsachse D Gesamtkosten ,2 Gesamt Gesamtkosten ,7 * kumulative Zahlen Bezogen nur auf das Jahr 2014 sind folgende finanziellen Transaktionen festzustellen: Ausgaben der Begünstigten, die in den an die Verwaltungsbehörde übermittelten Zahlungsanträgen enthalten sind Entsprechende öffentliche Beteiligung Private Ausgaben Ausgaben, die von der mit den Zahlungen an die Begünstigten beauftragten Stellen getätigt wurden Von der Kommission insgesamt getätigte Zahlungen Prioritätsachse A , , , ,46 * Prioritätsachse B , , , ,31 * Prioritätsachse C , , , ,13 * Prioritätsachse D , , ,12 * Gesamt , , , , * Die Zahlungen der Europäischen Kommission werden nicht nach Prioritätsachsen differenziert. Seite 39

40 2.1.3 Aufschlüsselung der Mittelverwendung Die gemäß Durchführungsverordnung geforderte Aufschlüsselung der Mittelverwendung stellt sich im Land Rheinland-Pfalz für das Jahr 2014 wie folgt dar: Code Dimension 1 Vorrangiges Thema Entwicklung von Systemen und Strategien für lebenslanges Lernen: Ausbildung und Dienste für Arbeitnehmer zur Steigerung ihrer Fähigkeit zur Anpassung an den Wandel; Förderung von Unternehmergeist und Innovation Konzipierung und Verbreitung innovativer und produktiverer Formen der Arbeitsorganisation Durchführung aktiver und präventiver Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt Unterstützung von Selbständigkeit und Unternehmensgründungen Konzepte für die Eingliederung oder Wiedereingliederung von benachteiligten Personen in das Erwerbsleben; Bekämpfung von Diskriminierung beim Zugang zum Arbeitsmarkt und beim Vorankommen auf dem Arbeitsmarkt und Förderung der Akzeptanz von Unterschiedlichkeit am Arbeitsplatz Konzipierung, Einführung und Umsetzung von Reformen in den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung mit dem Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit und die Arbeitsmarktrelevanz von allgemeiner und beruflicher Aus- und Weiterbildung zu verbessern und die Fähigkeiten der Lehrkräfte im Hinblick auf Innovation und eine wissensbasierte Wirtschaft zu aktualisieren Maßnahmen im Hinblick auf eine verstärkte Teilnahme an der allgemeinen und beruflichen Bildung während des gesamten Lebens, einschließlich Maßnahmen zur Verringerung der Zahl der Schulabbrecher, zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation bei den Fächern und zur Verbesserung des Zugangs zu und der Qualität von allgemeiner, beruflicher und tertiärer Aus- und Weiterbildung Betrag (bewilligte ESF- Mittel) , , , , , , ,34 Seite 40

41 Code Dimension 2 Betrag (bewilligte Finanzierungsform ESF-Mittel) Nicht rückzahlbare Unterstützung ,61 Code Dimension 3 Art des Gebiets Betrag (bewilligte ESF-Mittel) 201$ 01 Stadtgebiet ,32 Ländliche Gebiete (außer Berggebiet, Inselgebiete oder dünn und sehr dünn be ,39 05 siedelte Gebiete) 07 Gebiete in äußerster Randlage ,01 Gebiet mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit ,02 Gebiet mit interregionaler Zusammenarbeit ,87 Code Dimension 4 Wirtschaftszweig Betrag (bewilligte ESF-Mittel) Landwirtschaft, Jagd, Forstwirtschaft ,71 06 Nicht spezifiziertes verarbeitendes Gewerbe ,91 12 Bau ,88 13 Handel ,68 14 Beherbergungs- und Gaststättengewerbe ,81 16 Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen ,21 17 Öffentliche Verwaltung ,00 18 Erziehung und Unterricht ,50 20 Sozialwesen ,24 22 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen ,67 Seite 41

42 Code Dimension 5 (Gebiet) Betrag (bewilligte ESF-Mittel) 2014 Altenkirchen (Westerwald) ,01 Ahrweiler ,15 Alzey-Worms ,73 Birkenfeld ,75 Eifelkreis Bitburg-Prüm (BIT) ,73 Cochem-Zell ,31 Vulkaneifel ,00 Bad Dürkheim ,46 Rhein-Lahn-Kreis ,00 Frankenthal (Pfalz) ,14 Germersheim ,67 Bad Kreuznach ,70 Donnersbergkreis ,00 Kaiserslautern ,26 Koblenz ,82 Kusel ,52 Landau in der Pfalz ,11 Ludwigshafen am Rhein ,64 Mayen-Koblenz ,89 Mainz-Bingen ,34 Neuwied ,82 Neustadt an der Weinstraße ,93 Südwestpfalz ,43 Rhein-Pfalz-Kreis ,14 Rhein-Hunsrück-Kreis ,32 Speyer ,68 Stadt Kaiserslautern ,03 Stadt Mainz ,63 Stadt Pirmasens ,60 Stadt Trier ,05 Südliche Weinstraße ,90 Trier-Saarburg ,69 Bernkastel-Wittlich ,12 Worms ,58 Westerwaldkreis ,37 Zweibrücken ,09 Seite 42

43 2.1.4 Fördermittel nach Zielgruppen Im Jahr 2014 sind folgende Zielgruppen in den Projekten gefördert worden: 2014 Männlich Weiblich Gesamt Anzahl Teilnehmende Eintritte Austritte Übertrag Eintritte Austritte Übertrag Eintritte Austritte Übertrag Aufschlüsselung der Teilnehmenden nach Erwerbsstatus * Beschäftigte Selbständige Arbeitslose Davon Langzeitarbeitslose Nichterwerbstätige Nichterwerbstätige in Ausbildung Aufschlüsselung der Teilnehmenden nach Altersgruppen Teilnehmende bis 25 Jahre Teilnehmende über 25 Jahre Teilnehmende über 45 Jahre Aufschlüsselung der Teilnehmenden nach Qualifikation Teilnehmende ohne Abschluss Teilnehmende mit Hauptschulund Realschulabschluss, Berufsvorbereitungsjahr Teilnehmende mit Hochschulzugangsberechtigung 1. Bildungsweg Teilnehmende mit Hochschulzugangsberechtigung 2. Bildungsweg Teilnehmende mit (Fach)Hochschulabschluss, Meister, Promotion Aufschlüsselung der Teilnehmenden nach weiteren Merkmalen Menschen mit Migrationshintergrund Menschen mit Behinderung * Die Aufschlüsselung des Erwerbsstatus ist im Teilnehmerregistratursystem (TRS) und im Datenblatt mit aggregierten Teilnehmenden-Angaben (Bagatellgrenze) nicht deckungsgleich, so dass es hier zu Abweichungen in Bezug zu den Gesamtteilnehmerzahlen kommen kann Zurückgezahlte oder wieder verwendete Unterstützung Im Jahr 2014 wurden keine Unterstützungsleistungen zurückgezahlt. Aufgrund der Fehlerquote von unter 2% bestand keine Notwendigkeit für eine Selbstkorrektur. Seite 43

44 2.1.6 Qualitative Analyse Beiträge zur Erreichung der Lissabon-Ziele Bis zum wurden insgesamt ,71 ESF-Mittel bewilligt, die sich wie folgt zur Erreichung der Lissabon-Ziele aufteilen: Code Beschreibung Entwicklung von betrieblichen Systemen und Strategien für lebenslanges Lernen; Ausbildung und Dienste für Arbeitnehmer zur Steigerung ihrer Fähigkeit zur Anpassung an den Wandel; Förderung von Unternehmergeist und Innovation Konzipierung und Verbreitung innovativer und ESF- Finanzplanung in Mio. Betrag Anteil an der Gesamtsumme Bewilligte ESF- Mittel bis in Mio. Betrag Anteil am geplanten Betrag 8,6 8 % 9,7 112,55 % produktiverer Formen der Arbeitsorganisation 5,0 4 % 6,6 131,44 % Einführung spezifischer Dienste für Beschäftigung, Ausbildung und Unterstützung im Zusammenhang mit der Umstrukturierung von Wirtschaftszweigen und Unternehmen und Entwicklung von Systemen zur Antizipation wirtschaftlicher 2,4 2 % 2,3 96,39 % Veränderungen und künftiger Anforderungen in Bezug auf Arbeitsplätze und Qualifikationen Durchführung aktiver und präventiver Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt 17,1 15 % 5,1 29,6 % Unterstützung von Selbständigkeit und Unternehmensgründungen 1,7 1 % 1,8 108,26 % Konzepte für die Eingliederung oder Wiedereingliederung von benachteiligten Personen in das Erwerbsleben; Bekämpfung von Diskriminierung beim Zugang zum Arbeitsmarkt und beim Vorankommen auf dem Arbeitsmarkt und Förderung 31,1 27 % 50,4 162,04 % der Akzeptanz von Unterschiedlichkeit am Arbeitsplatz Konzipierung, Einführung und Umsetzung von Reformen in den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung mit dem Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit und die Arbeitsmarktrelevanz von allgemeiner und beruflicher Aus- und Weiterbildung zu verbessern und die Fähigkeiten der Lehrkräfte im Hinblick auf Innovation und eine wissensbasierte Wirtschaft zu aktualisieren Maßnahmen im Hinblick auf eine verstärkte Teilnahme an der allgemeinen und beruflichen Bildung während des gesamten Lebens, einschließlich Maßnahmen zur Verringerung der Zahl der Schulabbrecher, zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation bei den Fächern und zur Verbesserung des Zugangs zu und der Qualität von allgemeiner, beruflicher und tertiärer Ausund Weiterbildung 5,7 5 % 6,3 110,86 % 37,6 33 % 43,6 115,94 % Seite 44

45 Wie im Durchführungsbericht für das Jahr 2013 dargelegt wurde, waren die sehr unterschiedlichen Umsetzungsstände in den einzelnen Lissabon-Kategorien Anlass für einen Antrag auf Änderung des Operationellen Programms, der am genehmigt wurde und seither die Basis für die Programmumsetzung bis zum Ende der laufenden Förderperiode ist. Dementsprechend ist die Darstellung der Umsetzungsfortschritte in der obigen Tabelle nur eingeschränkt mit der letztjährigen vergleichbar, da nun erstmals die geänderte Finanzplanung für die Förderperiode als Maßstab für die Berechnung des Anteils am geplanten Betrag dient. Insgesamt lässt sich in Folge der geänderten Finanzplanung nun eine deutlich ausgewogenere Erreichung der Plandaten feststellen. Da mit dem Ende der Förderperiode der größte Teil der Projekte spätestens zum endete und nur noch ein sehr geringer Teil weiter in 2015 umgesetzt wird, sind die dargestellten Werte ein Hinweis darauf, dass die durch den Änderungsantrag angepassten Werte realistisch sind. Zu beachten ist dabei, dass es sich in der obigen Darstellung um bewilligte Mittel handelt, eine endgültige Übersicht über die tatsächlich ausgeschöpften Mittel kann erst nach Abschluss aller Projekte und der endgültigen Prüfung aller Berichte erfolgen. Die Projekte, die sich im Jahr 2015 noch in der Umsetzung befinden und deren Bewilligungen bereits im Rahmen der hier berichteten Förderperiode erfolgten, sind den Lissabon-Kategorien 73 (Jugendscout), 66 (Projekte zur Vorbereitung auf eine Ausbildungsaufnahme) und 62 (Qualischeck) zugeordnet. Bei den Lissabon-Kategorien, die bislang bereits hohe Anteile der bewilligten Mittel an den Planwerten hatten konnte durch die geänderte Planung eine nur noch leichte Steigerung erreicht werden (Codes 63, 71, 72 und 73). Lissabon-Kategorien mit einem bis zum vergangenen Durchführungsbericht bei jeweils gut 50 % liegenden Umsetzungsstand erfuhren durch die Änderungen starke Steigerungen (Codes 62, 64 und 68) und liegen damit nun in etwa gleichauf mit den Codes mit bislang schon hohen Werten. Wiederum nur leichte Fortschritte hat es bei der Durchführung aktiver und präventiver Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt (Code 66) gegeben, wobei der Schwerpunkt ebenfalls wieder auf dem Bereich der Vorbereitung auf die Ausbildung zum/zur Alten- /Krankenpflegehelfer/in lag. Der insgesamt nach wie vor unterdurchschnittliche Umsetzungsstand bezüglich dieser Lissabon Kategorie wird durch die überdurchschnittliche Umsetzung von Code 71 insofern relativiert, als die dort geförderten Projekte bezüglich der Zielgruppen sowie der konzeptionellen Ausrichtung Überschneidungen zu den Maßnahmen in Code 66 aufweisen. Seite 45

46 Laufende Begleitung der Querschnittsziele Im Operationellen Programm sind als Querschnittsziele Chancengleichheit von Männern und Frauen, transnationale Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung benannt. Daten zu diesen drei Querschnittszielen werden, sofern dies methodisch möglich ist, im laufenden Monitoringverfahren ermittelt, die Zielerreichung durch die Evaluation überprüft. Den Querschnittszielen Chancengleichheit von Männern und Frauen, nachhaltige Entwicklung und transnationale Zusammenarbeit kommt im Rahmen der ESF- Philosophie eine hohe Bedeutung zu. Gleichwohl fällt es aufgrund der Komplexität dieser drei Themenbereiche schwer, diesem Themenkomplex im Rahmen des Monitorings angemessen abzubilden. Aus diesem Grund war die Evaluation der Querschnittsziele auch Gegenstand der Halbzeitbewertung. Diese kam u.a. zu dem Schluss, dass die Projektträger überwiegend stark für die Bedeutung des Querschnittsziels Chancengleichheit sensibilisiert sind, was sich in entsprechenden Projektkonzeptionen, Zielen und konkreten Aktivitäten niederschlägt. Am Arbeitsmarkt benachteiligte Zielgruppen würden, so die Evaluatoren, gezielt gefördert. Einer stärkeren Förderung stünden jedoch nach wie vor tradierte Rollenbilder im privaten wie betrieblichen Alltag sowie Probleme hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf (z.b. aufgrund fehlender Kinderbetreuung) entgegen 58. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden im Folgenden für das Jahr 2014 zentrale, die Querschnittsziele betreffende Ergebnisse der Programmumsetzung dargestellt. Chancengleichheit von Männern und Frauen Die nach wie vor hohe Bedeutung des Querschnittsziels Chancengleichheit von Männern und Frauen bei der Umsetzung des rheinland-pfälzischen ESF-Programms zeigt sich bereits daran, dass im Jahr 2014 etwa 59 % aller Neueintritte auf Frauen entfielen. Mit 63,9 % am höchsten ist dieser Wert im Bereich der Prioritätsachse B, was insbesondere auch auf die gezielte Förderung von Frauen im MINT-Bereich über die Ada-Lovelace-Netzwerke an den rheinland-pfälzischen Hochschulstandorten zurückzuführen ist 59. Mit gut 50 % ist der Anteil von Frauen in den Projekten der Prioritätsachse C deutlich geringer, was hier jedoch in hohem Maße mit der Struktur der Zielgruppe und der Zuweisungspraxis der Grundsicherungsträger zusammen Eine ausführlichere Darstellung der Evaluationsergebnisse war bereits Gegenstand des Durchführungsberichts für das Jahr 2011 Vgl. dazu auch die Ausführungen zur Umsetzung der Aktion 7 in Kapitel Seite 46

47 hängt. Innerhalb der Prioritätsachse A lag der Frauenanteil bei den Neueintritten durchschnittlich bei knapp 49 %, wobei insbesondere mit den Projekten der Aktion 1 in überdurchschnittlichem Maße Frauen erreicht werden konnten. Hier lagen deren Anteile an den Neueintritten bei 56,5 %. Entscheidend zu diesen guten Werten beigetragen hat die konzeptionelle Ausrichtung der Projekte auf die spezifischen Bedarfe der jeweiligen Zielgruppen, wozu an dieser Stelle neben Schülerinnen und Studentinnen vor allem Alleinerziehende sowie Berufsrückkehrerinnen zu zählen sind. Im Zuge der Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels hat seit dem Jahr 2012 auch die Qualifizierung im Bereich Pflege an Bedeutung gewonnen, welcher unter bestimmten Bedingungen gute Chancen für einen beruflichen (Wieder-)einstieg bietet. Zu diesen Bedingungen zählt zum einen, dass die Förderangebote konsequent auf die jeweilige lebensweltliche Situation der Frauen ausgerichtet sind. Konkret bedeutet dies die Vermeidung bzw. Bearbeitung von hemmenden Einflüssen, die zum möglichen Abbruch der Maßnahme bei den TeilnehmerInnen führen könnten, insbesondere hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zum anderen müssen konkrete Anreize geboten und so Motivation aufgebaut werden, den Übergang von Familie und Beruf unter handhabbaren und praktikablen Bedingungen leisten zu können. So bestätigen die Erfahrungen des 2014 beendeten Projektes Vorbereitung auf die Ausbildung Altenpflegehilfe 2013/14 in Trägerschaft der Club Aktiv ggmbh die Erwartung, dass die Maßnahme für Personen, die sich im Bezug von Arbeitslosengeld II befinden, eine gute Möglichkeit bietet, sich im Bereich der Altenpflege beruflich zu qualifizieren und weiterzuentwickeln. Dazu trägt nicht zuletzt bei, dass nach einer beruflichen Praxiszeit auch zu einem späteren Zeitpunkt Ausbildungen in der Altenpflege realisiert werden können, da es in der Altenpflege gängige Praxis ist, dass auch Personen, die älter als 45 Jahre sind, in Ausbildungsverhältnisse übernommen werden. Dementsprechend konnte in den meisten Fällen unmittelbar im Anschluss an die Projektteilnahme die Aufnahme einer Ausbildung über oder eine Arbeitsaufnahme als Pflegehilfskraft festgestellt werden. Das Projekt eröffnete damit neu Beschäftigungsmöglichkeiten für auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligte Personen bei und leistete gleichzeitig einen Beitrag zur Personalentwicklung und zur Qualitätsverbesserung in der Altenpflege. Auch bei der Zielgruppe der Berufsrückkehrerinnen ist eine rein fachliche Qualifizierung häufig nicht ausreichend, um einen Wiedereinstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Zwar werden die Frauen, beispielsweise im kaufmännischen Bereich, aufgrund der rasanten Entwicklung in der Informations- und Kommunikationstechnologie nach einer Arbeitsunterbrechung auch mit ganz neuen Arbeitsinhalten und -technologien Seite 47

48 konfrontiert, auf die sie speziell geschult werden müssen, die Erfahrung aus zahlreichen Projekten 60 zeigt jedoch, dass neben arbeitsmarktbezogener Kompetenzerweiterung, inklusive Arbeitserprobung und fachspezifischem Unterricht, auch Handlungssicherheit und Lösungen hinsichtlich aller die Kindererziehung, -betreuung und das Familienmanagement betreffenden Fragen genauso von Bedeutung sind wie psychosoziales und gesundheitsbezogenes Kompetenztraining. Wie die geschilderten Beispiele zeigen, sind die im Rahmen des ESF geförderten Projekte in spezifischer Weise konzeptionell darauf ausgerichtet, einerseits die Bedarfe und Bedürfnisse der Zielgruppen umfassend zu berücksichtigen und andererseits Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt gezielt zu verfolgen und die Förderung auf jene Berufsfelder zu fokussieren, die gute Chancen auf eine berufliche Integration versprechen. Transnationale Zusammenarbeit Da bis 2011 im Rahmen des rheinland-pfälzischen ESF-Programms entgegen der ursprünglichen Planungen keine transnationalen Projekte durchgeführt werden konnten, wurde dieser Aspekt im Rahmen der Halbzeitbewertung näher untersucht. Dabei konnten verschiedene Erklärungsansätze herausgearbeitet und bei der weiteren Programmumsetzung berücksichtigt werden, was dazu beigetragen hat, dass in der zweiten Hälfte der Förderperiode eine Reihe transnationaler Projekte bzw. Projekte mit transnationalen Anteilen realisiert werden konnten. So sahen die arbeitsmarktpolitischen Träger einen wesentlichen Grund darin, dass transnationale Ansätze nicht zu ihren jeweiligen Projektkonzepten passten. Auch bestand die Befürchtung, die Abwicklung transnationaler Projekte übersteige die eigenen organisatorischen Kapazitäten, zumal ein Großteil der Träger nicht über Kontakte zu ausländischen Partnern verfügt. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der Halbzeitbewertung eine Reihe von Hinweisen und Ansatzpunkte zur Implementierung transnationaler Ansätze in der rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktpolitik erarbeitet. Zwei Aspekte haben sich dabei als besonders wichtig erwiesen. Zum einen muss es darum gehen, transnationale Ansätze konzeptionell in bestehende Förderinstrumente zu integrieren bzw. diese zu erweitern und keine parallelen Strukturen zu schaffen, in denen Transnationalität schlimmstenfalls einen reinen Selbstzweck darstellt und der Nutzen für die Zielgruppen der Arbeitsmarktpolitik in den Hintergrund tritt. Zum anderen ist deutlich geworden, dass die Umsetzung transnationaler Aktivitäten sorgfältig geplant und mit den 60 z.b. das Projekt Seminar zur Aktivierung und Reintegration von Alleinerziehenden des Trägers as Kommunikationsberatung Altwasser Seite 48

49 nötigen zeitlichen wie finanziellen Ressourcen ausgestattet sein muss, um die strukturellen und konzeptionellen Herausforderungen bewältigen zu können. In intensiver Abstimmung mit interessierten Projektträgern ist es auf dieser Grundlage gelungen, im Jahr 2012 erste Projekte zu entwickeln, die über transnationale Anteile verfügen bzw. konzeptionell spezifisch darauf ausgerichtet sind. Die erfolgreiche Umsetzung von Projekten mit transnationalen Elementen seit dem Jahr 2013 kann als Bestätigung für das gewählte Vorgehen gewertet werden. Erstmalig wurde im Jahr 2014 das Projekt Länderübergreifende Nachwuchs- und Fachkräftesicherung in der Großregion durchgeführt. Vor dem Hintergrund der Abnahme des Erwerbskräftepotenzials setzte sich das Projekt mit dem Thema "Zuwanderung" auseinander. In der Region Trier als Grenzregion zu Belgien, Luxemburg und Frankreich sollten grenzüberschreitende Strategien zur Berufsorientierung erprobt werden, um perspektivisch die Fachkräftelücke auch mit Zuwanderern aus anderen Teilregionen der Großregion schließen zu können. Im Rahmen der Entwicklung und Erprobung eines breit angelegten Mobilitäts- und Integrationskonzeptes für Jugendliche mit Migrationshintergrund sowie Jugendliche aus den benachbarten Teilregionen profitierte das Projekt auch von transnationalen Netzwerken und Ergebnissen aus Analysen und konzeptioneller Grundlagenarbeit, die im Rahmen eines parallel laufenden Interreg IV A Projektes erbracht wurden. Es lässt sich festhalten, dass der Aufbau und die Pflege eines überregionalen Netzwerks gelungen sind und positive Auswirkungen zeigen. Vor allem Netzwerkpartner aus der Großregion arbeiten durch das Projekt enger zusammen. Zu zahlreichen Institutionen, Behörden, Schulen und Hilfsorganisationen konnten Kontakte hergestellt werden, so dass zukünftig bürokratische Hürden schnell überwunden werden können. Auch im Jahr 2014 wurde das Projekt Alpha- und Grundbildungsnetz, welches sich zum Ziel gesetzt hat, durch Netzwerkarbeit zwischen Weiterbildung, Kommunen, Verwaltung, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Vereinen die Chancen zur Teilhabe funktionaler Analphabetinnen und Analphabeten am sozialen und ökonomischen Leben zu erhöhen, durchgeführt. Zur transnationalen Vernetzung und zum gegenseitigen fachlichen Austausch fand eine zweitägige Fachtagung zum Thema Grundbildung in Wien mit 20 Teilnehmenden aus Rheinland-Pfalz und Österreich in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesinstitut für Erwachsenenbildung statt. Die Vernetzung mit den Praktikern aus Österreich trägt zu einer inhaltlichen Weiterentwicklung der Arbeit im Projekt bei. Diese Zusammenarbeit soll 2015 bei einer Tagung in Mainz mit weiteren Referenten aus europäischen Ländern weiterentwickelt werden. Im Rahmen des Projektes Kompetenznetzwerk Gesunde Betriebe Rhein-Hunsrück wurde 2014 das transnationale Konzept fortgeführt. In diesem Rahmen absolvierten Seite 49

50 insgesamt acht Auszubildende ein Auslandspraktikum in Finnland. Das Ziel, nämlich die Verbesserung der sozialen Kompetenzen der Auszubildenden, die am Auslandspraktikum teilgenommen haben, die Verbesserung der englischen Sprachkenntnisse sowie der Erwerb von Kenntnissen einer anderen Arbeitskultur führte insgesamt zu einer Stärkung der Fähigkeiten, sich selbst zu organisieren und zu einer Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Dazu wurden die Jugendlichen im Vorfeld des Auslandspraktikums auf den Aufenthalt vorbereitet und in diesem Zusammenhang gemeinsam mit der Öffentlichkeit über Projektförderung durch den ESF informiert. Den entsendenden Unternehmen wurde durch die Projektförderung im Sinne eines Employer Branding die Möglichkeit geboten, auf die Attraktivität von Ausbildung in der Region hinzuweisen und das eigene Engagement im Bereich der Ausbildung darzustellen. Im Anschluss an den Auslandsaufenthalt fand ein Auswertungs- und Feedbackgespräch zwischen den Jugendlichen, den Betrieben und dem Projektträger statt, um die Erfahrungen zu reflektieren und auszutauschen. Das Thema Transnationalität stand weiterhin im Mittelpunkt des Projekts Fit in Europe, welches auch 2014 umgesetzt und bereits im Durchführungsbericht 2012 ausführlich beschrieben wurde. Ein zentrales Ziel des Projektes ist weiterhin, das implementierte transnationale Austauschmodul für Teilnehmerinnen und Teilnehmer an rheinland-pfälzischen ESF-Projekten durchzuführen und dabei weiterzuentwickeln. Zur Zielgruppe zählen nach wie vor Jugendliche insbesondere aus Projekten des Förderansatzes: Fit für den Job. Aufgrund der häufig multiplen Problemlagen dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist neben der Vermittlung fachlicher Inhalte die Förderung personaler, sozialer und methodischer Kompetenzen von zentraler Bedeutung. Selbst wenn dieser Prozess erfolgreich verläuft, ist eine unmittelbare Integration in Ausbildung oder Arbeit im Anschluss an die Teilnahme an den Projekten nicht für alle Teilnehmenden zu erreichen. Aufbauend auf der Entwicklung in den Projekten der betreffenden Förderansätze soll das Angebot von Fit in Europe dazu beitragen, die Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit dieser jungen Menschen weiter zu erhöhen. Durch den interkulturellen Austausch, in dessen Zentrum ein vierwöchiges Praktikum im Ausland steht, sollen die Jugendlichen lernen, Sachverhalte aus einer anderen Perspektive zu betrachten und ihre eigene Sichtweise zu überdenken. Neben den klassischen arbeitsmarktrelevanten Schlüsselkompetenzen wie Zuverlässigkeit, Teamarbeit, Pünktlichkeit und Rücksichtnahme, wird durch das transnationale Modul angestrebt, Selbstmotivation, interkulturelle Fähigkeiten, Mehrsprachigkeit, mentale und physische Mobilität, Kommunikationsfähigkeit, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Kritik- und Konfliktfähigkeit sowie das Akzeptieren unterschiedlicher Standpunkte zu erhöhen. Es werden somit Kompetenzen geschult und in einer Teilnahmebescheinigung des Projekts bestätigt, die branchenunabhängig in jedem Beruf erwartet wer- Seite 50

51 den und deren Erwerb die Chancen der Teilnehmenden auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt generell steigen lässt. Die Ergebnisse des Projektes im Jahr 2014 zeigen, dass das erarbeitete Konzept und dessen Umsetzung in Zusammenarbeit mit Projektpartnern weiterhin erfolgreich sind. So konnten im Jahresverlauf in vier Durchgängen insgesamt 17 junge Menschen ein Auslandspraktikum absolvieren und an den entsprechenden Modulen zur Vor- und Nachbereitung teilnehmen. Nach den guten Erfahrungen mit den Partnern und Betrieben in Frankreich konnten 2014 erstmals auch zwei Aufenthalte in Spanien durchgeführt werden. Eine Tagung im Dezember 2014 unter Beteiligung der ESF-Verwaltungsbehörde und internationaler Gäste diente der Reflexion der bisherigen Projektumsetzung und einem Ausblick auf die weiteren Perspektiven. Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Gipfelpräsidentschaft der Großregion im Jahr 2014 ist es darüber hinaus gelungen, auf Ebene der ESF-Verwaltungsbehörden einen Austausch zur Konzeption künftiger gemeinsamer transnationaler Projekte zu organisieren, woraus sich perspektivisch weitere Ansatzpunkte für transnationale Aktivitäten ergeben. Nachhaltige Entwicklung Ein Monitoring im Hinblick auf das Querschnittsziel Nachhaltigkeit gestaltet sich schwierig, da diesbezüglich keine expliziten Daten verfügbar sind. Vielmehr finden sich Ansätze zur Förderung der Nachhaltigkeit in den Anträgen und Berichten der Projektträger und somit auf qualitativer Basis. Auch hier wurden daher im Rahmen der Halbzeitbewertung ergänzende Erhebungen durchgeführt, deren Ergebnisse im Durchführungsbericht 2011 dargestellt wurden. Dabei stellte sich heraus, dass im Rahmen der rheinland-pfälzischen ESF- Umsetzung von den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (der ökologischen, der ökonomischen und der sozialen Dimension) insbesondere die soziale Dimension im Mittelpunkt steht. Diese betrifft die Vermeidung von Arbeitslosigkeit, die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie die Förderung zukunftsfähiger Schul- und Berufsausbildung verbunden mit der Stärkung des sozialen Zusammenhaltes und der gesellschaftlichen Teilhabe. Die Betonung der sozialen Dimension liegt im Wesen des ESF-Programms begründet. Der größte Beitrag liegt hierin in der Förderung der Ausbildungsfähigkeit, der Förderung der Beschäftigungsfähigkeit sowie der Unterstützung von Strategien des Lebenslangen Lernens. Ebenfalls von hoher Bedeutung sind die berufliche und gesellschaftliche Integration von benachteiligten Personengruppen. Darüber hinaus Seite 51

52 wird die soziale Dimension der Nachhaltigkeit u.a. durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Förderung eigenständiger Existenzsicherung für Frauen, die Förderung der Berufswahlentscheidung sowie die Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von Migrantenbetrieben bedient. Diese Aufzählung verdeutlicht, dass die Förderung sozialer Nachhaltigkeit in spezifischer Weise ein wesentliches Ziel der Förderung in allen drei teilnehmerbezogenen Prioritätsachsen des operationellen Programms darstellt. Die Ausführungen zur Programmumsetzung nach Prioritätsachsen in Kapitel 3 sowie die dort aufgeführten Indikatoren belegen, dass dieses Ziel im Rahmen der rheinland-pfälzischen ESF- Förderung auch in hohem Maße erreicht wird Integration von Menschen mit Migrationshintergrund Menschen mit Migrationshintergrund sind gesellschaftlich nach wie vor in mehrfacher Hinsicht benachteiligt. Wie die Ergebnisse der soziökonomischen Analyse deutlich gemacht haben, sind Migrantinnen und Migranten überdurchschnittlich häufig von Arbeitslosigkeit betroffen, was sich nicht zuletzt auch in einer erhöhten Armutsgefährdungsquote niederschlägt. Da auch im Bildungs- und Ausbildungsbereich Heranwachsende mit Migrationshintergrund nach wie vor schlechter abschneiden als Jugendliche ohne Migrationshintergrund und deutlich größere Probleme beim Übergang von der Schule in Ausbildung haben, steht zu befürchten, dass sich diese Benachteiligungslagen weiter verfestigen und auch nachwachsende Generationen davon betroffen sein werden. Die gezielte Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund beim Zugang zu Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung ist daher ein zentrales Ziel der rheinland-pfälzischen ESF-Förderung, das auf zweifache Weise verfolgt wird. Zum einen wird bei der Umsetzung des Querschnittziels Chancengleichheit neben der Gleichstellung von Männern und Frauen ein zweiter Schwerpunkt auf die Erhöhung der Chancen von Menschen mit Migrationshintergrund gelegt. Um die Umsetzung dieses Ziels sicherzustellen, wurden für viele Aktionen spezifische Quoten für Migrantinnen und Migranten als Outputindikatoren festgelegt (vgl. Kapitel 3). Der Erfolg dieser Strategie zeigt sich nicht zuletzt daran, dass von den 2014 etwa erreichten Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut bzw. 17 % einen Migrationshintergrund hatten. Zum anderen wird strukturellen Benachteiligungen von Migrantinnen und Migranten aber auch mit spezifischen, auf konkrete Problemkonstellationen ausgerichteten Förderansätzen bzw. Projekten innerhalb des operationellen Programms begegnet. Dazu zählen beispielsweise die insgesamt sechs Projekte im Förderansatz Verbesserung der Ausbildungschancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Im Jahr Seite 52

53 2014 richteten sich insgesamt 67 Projekte ausschließlich oder schwerpunktmäßig an Personen mit Migrationshintergrund 61. Die Angebote zur Erhöhung der Ausbildungschancen sind wie in den Vorjahren äußerst vielfältig und reichen von präventiven, auf die allgemeine Verbesserung von Schlüsselkompetenzen abzielenden Projekten, bis zu berufsvorbereitenden Maßnahmen für besonders benachteiligte Jugendliche mit Migrationshintergrund. Ein Beispiel hierfür stellt das Projekt BIT - Berufspraktische Integrationsmaßnahme mit tätigkeitsbezogener Teilqualifizierung für die Zielgruppe Jugendliche mit Migrationshintergrund dar. Das Projekt bietet ausbildungs- und arbeitsplatzsuchenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren mit Migrationshintergrund zielgerichtete Unterstützung beim Aufbau von beruflichen Kompetenzen und dient somit der Verbesserung der Berufseinstiegschancen. Das wesentliche Ziel ist eine individuell gesteuerte Arbeitsmarktintegration durch praxisorientierte Teilqualifizierungen in Kooperation mit Betrieben und somit die Eröffnung der Möglichkeit einer beitragspflichtigen Beschäftigungsaufnahme. Jugendliche, die momentan keine Vermittlungschancen haben, werden durch Qualifizierung auf eine Ausbildung vorbereitet oder sinnvoll in Beschäftigung gebracht. Arbeitsuchende Jugendliche, die bereits über erste berufliche Erfahrung verfügen, erhalten Angebote für den Erwerb von Zusatzqualifikationen bzw. Hilfestellungen zum Eintritt in das Erwerbsleben an der zweiten Schwelle. Das methodische Vorgehen basiert auf strukturierten Einzelgesprächen mit sozialpädagogischer Betreuung, indikationsgesteuerten Gruppen-Workshops und berufspraktischem Lernen im Betrieb. Eine weitere Zielgruppe wird wie im Vorjahr durch das Projekt Berufliche Aktivierung für ältere Migrantinnen und Migranten (BÄM) adressiert. BÄM ist ein niederschwelliges Projekt für arbeitslose Migrantinnen und Migranten aus dem Rechtskreis SGB II, die 50 Jahre und älter sind, bereits andere zielgruppenorientierte Projekte (z.b. Perspektive 50plus) erfolglos durchlaufen haben und über mangelnde deutsche Sprachkenntnisse verfügen. Ziel des Projektes ist die Bearbeitung vorhandener Hemmnisse und die (Wieder-)Heranführung der Teilnehmenden an den Arbeitsmarkt. Erfahrungen aus dem Projekt Regionales Vermittlungszentrum - Perspektive 50plus haben bestätigt, dass für diese Zielgruppe zusätzliche oder andere als die bisherigen Strategien verfolgt werden müssen, um die Chancen einer Integration in den Arbeitsmarkt erhöhen zu können. 61 Bezogen auf die Verteilung der Teilnehmenden laut Antrag - der geplante Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund betrug mindestens 50 % Seite 53

54 Das Projekt setzt sich aus den Elementen arbeitsweltbezogene Projekte mit Qualifizierungsanteilen, Fördereinheiten, Sprachtrainings und Coaching zusammen. Für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes ist mit Hinblick auf die Zielgruppe ein Wechsel zwischen den verschiedenen Elemente über den Tag verteilt und eine auf die Zielgruppe abgestimmte Methodik und Didaktik geplant worden. Projektarbeit stellt für die Aktivierung der Zielgruppe ein geeignetes Mittel dar. Angeboten werden dabei vor allem arbeitsweltbezogene Projekte, die für eine berufliche Integration nutzbringend sind, indem die Teilnehmenden in die Projektarbeiten integrierte Qualifizierungsanteile absolvieren. Projekte können je nach Gruppenzusammensetzung beispielsweise in den Bereichen Metall, Farbe oder Hauswirtschaft durchgeführt werden. Der Zugang zur deutschen Sprache wird im Projekt sowohl über die praktische Tätigkeit in arbeitsweltbezogenen Projekte als auch in gezielten Sprachtrainings hergestellt. Das begleitende Coaching erfolgt im Einzelgespräch oder bei Bedarf integriert in Kleingruppenarbeit. Die Teilnehmenden werden unmittelbar nach der Zuweisung jeweils einem Personalcoach zugeordnet, der sie über den gesamten Projektverlauf begleitet, unterstützt und berät. Begleitend zu den Einzelgesprächen mit dem Berater, den Sprachtrainings und der Arbeit in Projekten finden regelmäßige Fördereinheiten als Gruppenangebot zu unterschiedlichen Themenbereichen statt. Diese sind darauf ausgerichtet, fachliche, persönliche und Jobsearch-Kompetenzen der Teilnehmenden zu fördern, sie zu motivieren und ihnen lebenspraktische Fertigkeiten zu vermitteln. Es werden auch erlebnispädagogische Aktivitäten und gruppendynamische Fördereinheiten angeboten, um Gleichförmigkeit und Monotonie im Wochenrhythmus zu vermeiden und Kompetenzen in anderen Erlebniszusammenhängen auszuprobieren und zu trainieren Integration von Minderheiten Das Land Rheinland-Pfalz setzt seit dem Jahr 2013 den neuen politischen Schwerpunkt Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen Akzeptanz für queere Lebensweisen um. Es geht darum, Homophobie und Transphobie, das heißt der Furcht und Ablehnung gegenüber anderen sexuellen Identitäten konsequent entgegenzutreten. Ein Aktionsplan umfasst dabei Maßnahmen in allen gesellschaftlichen Handlungsfeldern, unter anderem den Bereichen Arbeitswelt, hier sowohl Öffentlicher Dienst als auch die Privatwirtschaft, sowie Bildung und Weiterbildung. In Deutschland beschäftigen sich Arbeitgeber zudem zunehmend mit dem Konzept des Diversity Management. Hintergrund dafür ist das Wissen um den Schaden, den Diskriminierung für ein Unternehmen bedeuten kann, sowie die Erkenntnis, dass Veränderungen in der Arbeitswelt hin zu einer größeren Vielfalt von Personal und Kundschaft von Betrieben und Organisationen positiv genutzt werden können. Auch Seite 54

55 innerhalb der Landesverwaltung sollen etwaige Benachteiligungen identifiziert und abgebaut werden um ein offenes, gleichberechtigtes Klima ohne Diskriminierungen zu befördern. Der ESF in Rheinland-Pfalz spielt bei der Umsetzung der beschriebenen Aktionen eine wichtige Rolle. Aufgrund der Tatsache, dass im Rahmen der ESF-Umsetzung die genannten Adressatengruppen in Orientierungs- und Qualifizierungsprojekten, Weiterbildungsmaßnahmen und unternehmensbezogenen Projekten erreicht werden, kann eine Förderung der Akzeptanz sexueller Vielfalt durch eine grundlegende Informations- und Aufklärungsarbeit geleistet werden. So fand die Thematik bereits innerhalb der Trägerschulungen und der ESF-Jahrestagung Berücksichtigung. Auf diese Weise wirken die Projektträger als Multiplikatoren und leisten einen Beitrag zu einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt. Im Rahmen des Projektes Gesundheitswesen durch Vielfalt der Fachkräfte stärken (GeVi) wurden als Schwerpunktthema des Ansatzes Vorsprung durch Vielfalt (VdV) in einem Pilotversuch Unterstützungsansätze zur betrieblichen Integration zuwandernder Fachkräfte erprobt. Zielgruppen von GeVi waren zum einen Gesundheitseinrichtungen, insbesondere Führungskräfte und die bestehende, vielfältige Stammbelegschaft und zum anderen die neu zuwandernden Fachkräfte mit Familien. Die Herausforderung lag darin, die Zusammenarbeit der Beteiligten so zu gestalten, dass sie von gegenseitigem Respekt, Anerkennung und einem aufeinander Zubewegen gekennzeichnet ist. Das Pilotprojekt GeVi stellte somit einen konkretisierenden und vertiefenden Arbeitsansatz dar, mit dem Betriebe kulturell-ethnisch sensible Maßnahmen umsetzen können, von denen die gesamte Belegschaft und die allgemeine Unternehmenskultur im Sinne einer interkulturellen Öffnung profitieren können. Es wurden damit Teilbereiche des Diversity Management realisiert. Im Rahmen des etablierten Ada-Lovelace-Netzwerkes gab es auch 2014 ein spezielles Projekt mit dem Themenschwerpunkt Diversity. Zielgruppe des Projekts waren Schülerinnen ab dem 10. Schuljahr mit Migrationshintergrund, aus sozial schwachen, benachteiligten oder bildungsfernen Familien sowie Schülerinnen mit besonderen Einschränkungen (z. B. körperliche Behinderungen). Zentrales Ziel war es, durch eine individuelle Mentoringbetreuung erfolgreiche Übergänge zu einer weiterführenden Schule oder den Übergang von der Schule in einen Ausbildungsberuf bzw. zu einer Hochschule zu fördern und damit zu einer nachhaltigen Verbesserung der Chancen der Zielgruppe auf die Teilhabe an Bildung und Ausbildung beizutragen. Teilziele für die oben beschriebene Zielgruppe waren: Stärkung des Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls, Bewusstmachung der individuellen Stärken und Eignungen, Stärkung der eigenen Position, des Selbstkonzeptes (gegenüber Gleichaltrigen, Eltern, Lehrern, etc.), gezielte Förderung der Teilnehmerinnen im Hinblick auf zentrale Seite 55

56 Kompetenzbereiche, die für ein wissenschaftliches Studium als relevant erachtet werden, Vernetzung mit anderen Organisationen und Institutionen, die für die Zielgruppe relevant sind, Netzwerkbildung unter den Teilnehmerinnen, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in neuen technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen und Berufen, Erweiterung der individuellen Lebens- und Berufsperspektive, Zukunftsberufe vorstellen, Mädchen und junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Berufe sensibilisieren, um damit langfristig den Frauenanteil zu erhöhen und Fachkräfte zu gewinnen, Teilhabe an Regelangeboten des Ada-Lovelace- Projekts im Schwerpunkt Studium und im Schwerpunkt Ausbildung Integration von Menschen mit Benachteiligungen In den zurückliegenden Jahren waren Angebote zur Integration von Menschen mit besonderen Benachteiligungen programmatisch insbesondere im Bereich der Prioritätsachse C verankert und richteten sich dort insbesondere an Personen, die auf Leistungen aus dem SGB XII angewiesen sind. Auch im Jahr 2014 wurden in nunmehr zwei Projekten des Caritasverbandes Worms Personen adressiert, deren Arbeitsmarktintegration durch psychische Erkrankungen erschwert war. Hintergrund ist die Feststellung, dass die Zahl der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Für die Betroffenen selbst ergibt sich durch die (Langzeit)Arbeitslosigkeit ggf. noch eine Verschlechterung ihrer Situation und Verfassung, wodurch die Gefahr einer chronisch psychischen Erkrankung und einer damit einhergehenden Stigmatisierung wächst. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, zielte das Projekt darauf ab, die Teilnehmenden des Projekts perspektivisch (wieder) in die Lage zu versetzen, eine Tätigkeit im ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen. Da es sich bei Menschen mit psychischen Problemen oftmals um sehr qualifizierte Personen handelt, werden dem Arbeitsmarkt dadurch wieder mehr Fachkräfte zugeführt. Die Projektleistung umfasste die Stärkung der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden durch vielfältige und gezielte Maßnahmen. Insbesondere stand der Aufbau bzw. die Erweiterung vorhandener arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten und Kompetenzen mit dem Ziel der Vermittlung im Vordergrund. Durch eine Tagesstruktur, soziale Kontakte und eine zielgerichtete, individuelle Förderung und Qualifizierung konnten die Betroffenen neben der Stabilisierung auch eine Steigerung ihrer Arbeitsfähigkeit erfahren. Im Wechsel von Theorie und Praxis wurden die TeilnehmerInnen wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt, konnten nach beruflichen Perspektiven suchen, diese konkretisieren und ihr Selbstwertgefühl durch positive Erfahrungen steigern. Eine Berufsorientierung und die damit verbundenen sozialen Kontakte stellten für den Einzelnen eine sinnstiftende Erfahrung dar, um Seite 56

57 eine positive Verknüpfung zur Arbeit herzustellen und in das Gefühl eines eigenen sozialen Status' zurück zu finden. Seit dem Jahr 2012 liegt ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der Prioritätsachse B auf der vertieften Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler aus Förderschulen, z.b. in 2014 auch wieder in der Landesgehörlosenschule Neuwied. Das Absolvieren einer beruflichen Ausbildung ist elementare Voraussetzung für einen erfolgreichen Eintritt in das Erwerbsleben. Eine wichtige Voraussetzung für diesen erfolgreichen Start ist eine möglichst tiefe und umfassende Berufsorientierung, um Berufswunsch und Ausbildungsmöglichkeiten möglichst passgenau miteinander zu verbinden. Die Bedeutung der Hörschädigung ist sehr komplex und geht über den Aspekt des Nicht-Hören-Könnens hinaus. Der Zugang zu Wissen, Anschauungen und Praktiken, die in der hörenden Welt normal sind, fehlt vielen Hörgeschädigten. Die Kommunikation und der Kontakt mit der hörenden Umwelt sind stark beeinträchtigt. Informationsaustausch und Wissenserwerb sind behindert und damit werden auch der Zugang und die Anpassung an sich ständig ändernde Gegebenheiten sehr erschwert. Nach dem Austritt aus der Maßnahme sollen die Teilnehmer eine klarere Berufswegeplanung vor Augen haben, sowie eine Erweiterung des Spektrums an möglichen Berufsbildern und Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler mit einer Hörschädigung kennen gelernt haben, um so einen gelungenen Einstieg in das Berufsleben vollziehen zu können. Dies ist insbesondere deshalb von zentraler Bedeutung, da von Schülerinnen und Schülern mit Behinderung (und deren Eltern) die Zukunftschancen und Beschäftigungsmöglichkeiten - insbesondere im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne Behinderung oft als unbefriedigend erlebt werden, was zur Folge hat, dass der Prozess der beruflichen Orientierung häufig zu Besorgnis und Frustration führt. Die Behinderung kann in diesem Kontext dann zum beherrschenden Thema werden und zu Enttäuschung und dem Gefühl der Ausweglosigkeit führen. Die gezielte Unterstützung soll hier helfen Mut zu machen, Ängste und Vorurteile abzubauen und, ausgehend von einer realistischen Einschätzung der Situation, Perspektiven aufzuzeigen. Die Jugendlichen befinden sich zudem in einer entwicklungspsychologisch sensiblen Phase des aktiven, konstruktiven, handlungsorientierten Lernens. Sie entwickeln zunehmend das Bedürfnis, Verantwortung zu übernehmen und selbstbestimmt zu handeln. Die gängigen Unterrichtsmethoden und Angebote zur Berufsorientierung werden dem jedoch nicht immer gerecht, denn häufig fällt es den Schülerinnen und Schülern schwer, dem kognitiv orientierten Regelangebot in ausreichendem Maße zu folgen. Die Implementierung von spezifisch auf die Zielgruppe Förderschüler ausgerichteten Projekten der vertieften Berufsorientierung zielte daher insbesondere darauf ab, den Jugendlichen die in dieser Situation erforderliche Orientierungskompetenz zu vermit- Seite 57

58 teln und so die Grundlagen für eine eigenständige und kompetente Berufswahlentscheidung zu schaffen Innovative Projekte Unter den Kriterien für die Auswahl und Genehmigung von Projekten als Grundlage der Bewertung bei der Projektauswahl, stellt Innovation ein besonderes Merkmal dar. Die Auswahl und Förderung innovativer Projekte können als wichtige Bestandteile zur Erreichung der im Operationellen Programm beschriebenen Ziele verstanden werden. So wird neben der Fortführung bewährter Projektkonzepte durch den Fokus auf innovative Projektansätze sichergestellt, dass neue Erkenntnisse und Lösungsansätze erprobt und implementiert werden können. Einige Bespiele hierfür wurden bereits in den vorausgegangenen Kapiteln dargestellt. So ist es in den letzten zwei Jahren ist es mit mehreren Projekten gelungen, den Aspekt der Transnationalität in die rheinland-pfälzische ESF-Förderung zu integrieren und mit bestehenden Förderansätzen konzeptionell zu verknüpfen. Zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund hat das Projekt Berufliche Aktivierung für ältere Migrantinnen und Migranten neue Impulse bezüglich einer bislang nicht im Fokus stehenden Zielgruppe geliefert und mit Blick auf die Integration von Menschen mit Benachteiligung wurde über die spezifischen Angebote zur vertieften Berufsorientierung eine neue Zielgruppe erschlossen.. Mit dem absehbaren Ende der Projektförderung in der Förderperiode zeigt es sich, dass bewährte und erprobte Projekte von den Projektträgern erfolgreich umgesetzt werden. Die Tatsache, dass im Jahr 2014 das Operationelle Programm für die Förderperiode fertig gestellt wurde und sich die konzeptionellen Überlegungen für die Neuausrichtung der Projekte ab dem Jahr 2015 daran orientierten, führte dazu, dass im Jahr 2014 keine weiteren Projekte mehr begonnen wurden, die hinsichtlich ihrer Methoden, Inhalte oder Ziele als innovativ im Sinne dieses Absatzes zu betrachten sind. 2.2 Vereinbarkeit mit dem Gemeinschaftsrecht Die Bestimmungen zum Beihilfe- bzw. Vergaberecht werden - wie im Operationellen Programm des Landes Rheinland-Pfalz dargelegt - beachtet. Im Rahmen der Bewilligung von Anträgen sowie der Auszahlung von Zuschüssen wird dafür Sorge getragen, dass die gemeinschaftliche Kofinanzierung den staatlichen Beihilferegelungen entspricht. Im Rahmen der Umsetzung des Operationellen Programms werden die Regelungen des öffentlichen Vergaberechts eingehalten. Im Berichtsjahr war das Vergaberecht weiterhin ein Prüfschwerpunkt in der Berichtsprüfung. Es sind keine wesentlichen Probleme aufgetreten. Seite 58

59 2.3 Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Die Erkenntnisse aus der Antrags- und Berichtsprüfung sowie den Vor-Ort-Kontrollen der Verwaltungsbehörde, der zwischengeschalteten Stelle und der Prüfbehörde werden im monatlichen Jour Fixe besprochen und, soweit notwendig, Abhilfemaßnahmen in der regulären Arbeit umgesetzt. Die häufigsten Fehler werden auch bei den jährlichen Trägerschulungen thematisiert. Sie sind Gegenstand einer Risikoanalyse, die der Bescheinigungsbehörde mit jeder Ausgabenerklärung vorgelegt wird. 2.4 Änderungen der Durchführungsbestimmungen Eine spezielle Durchführungsbestimmung zur Umsetzung des Operationellen Programms sind die Regelungen für die Beantragung, Durchführung und Abrechnung von Projekten einschließlich der Regelungen über die Zuwendungsfähigkeit von Ausgaben. Dieses Dokument unterliegt grundsätzlich einer ständigen Aktualisierung. Im Berichtsjahr erfolgte eine Aktualisierung zum 1. Januar Zusätzlich erhalten die Projektträger bei einzelnen Änderungen eine direkte Information über Info- Mails. 2.5 Wesentliche Änderungen gem. Artikel 57 Im Berichtsjahr 2014 hat es keine Änderungen gemäß Artikel 57 VO (EG) Nr. 1083/2006 gegeben. 2.6 Komplementarität mit anderen Instrumenten Die Abstimmung der Förderung zwischen Bund und Ländern erfolgt in regelmäßigen Besprechungen der Programmverantwortlichen im Bund/Länderkoordinierungsausschuss sowie in sachbezogenen Arbeitskreisen. Zwischen dem ESF, dem EFRE sowie dem ELER auf Landesebene findet eine Abstimmung auf der Arbeitsebene der Fondsverwaltungen statt. Die Komplementarität wird über die im OP des Landes Rheinland-Pfalz dargestellten Verfahren sichergestellt. 2.7 Modalitäten zur Begleitung Rheinland-Pfalz hat ein umfangreiches IT-gestütztes Monitoringsystem zur laufenden Begleitung und Bewertung der Umsetzung des ESF-Programmes implementiert. Ausgehend vom Arbeitsdokument Nr. 5 ( Indikative Leitlinien zu Bewertungsverfahren: Bewertung während des Programmplanungszeitraums ) der Europäischen Kommission wurde das internetbasierte System EurekaRLP eingeführt, das sowohl den individuellen Kontroll- und Steuerungsbedarfen der Verwaltungsbehörde wie auch den Berichtspflichten gegenüber der Europäischen Kommission Rechnung Seite 59

60 trägt. Alle Behörden des Verwaltungs- und Kontrollsystems sind in die Nutzung des EDV-Begleitsystems EurekaRLP eingebunden. 2.8 Nationale Leistungsreserve Eine Leistungsreserve wird nicht gebildet. 2.9 Partnerschaft Auch im Jahr 2014 wurde von der Verwaltungsbehörde des ESF in Rheinland-Pfalz eine kontinuierliche und konstruktive Begleitung der ESF-Umsetzung durch die Wirtschafts- und Sozialpartner sowie die aktiven Arbeitsmarktpartner aus dem Bereich der Nichtregierungsorganisationen sichergestellt. Durch regelmäßiges Rückkoppeln des Stands der Programmumsetzung sowie der gemeinsamen Bewertung laufender Entwicklungen auch außerhalb des Begleitausschusses war es weiterhin möglich, eine breite und hohe Akzeptanz der im Operationellen Programm dargelegten Ziele und deren Verfolgung zu gewährleisten. Für die Verwaltungsbehörde sind in diesem Zusammenhang alle im ESF- Begleitausschuss in Rheinland-Pfalz vertretenen gesellschaftlichen Gruppen zentrale Akteure bei der Umsetzung des ESF. Im Einzelnen sind im Begleitausschuss folgende Institutionen vertreten: Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz Arbeitsgemeinschaft der Jobcenter in Rheinland-Pfalz Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland BUND Rheinland-Pfalz DGB Bezirk West Diözesen der Römisch-Katholischen Kirche in Rheinland-Pfalz Evangelische Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz Industriegewerkschaft Metall Bezirk Mitte Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Landesfrauenbeirat des Landes Rheinland-Pfalz Landkreistag Rheinland-Pfalz Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz Seite 60

61 LAG Arbeit Rheinland-Pfalz e.v. LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Städtetag Rheinland-Pfalz ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz Im Jahresverlauf fanden drei Sitzungen des Begleitausschusses statt, bei denen unter anderem der Durchführungsbericht 2013 verabschiedet wurde sowie der Stand der Programmumsetzung und der Vorbereitung der Förderperiode vorgestellt und diskutiert wurden. Weiterhin wurde der Entwurf des Operationellen Programms zur Umsetzung des ESF in der Förderperiode vom Begleitausschuss beraten und genehmigt. Zur Sicherstellung einer abgestimmten Planung und nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Sicherstellung nationaler Kofinanzierungsmittel erfolgt zusätzlich regelmäßig ein Austausch zwischen der Verwaltungsbehörde und den Geschäftsführungen der SGB II-Leistungsträger zum Umsetzungs- und Planungsstand des ESF- Programms. Seite 61

62 3 Durchführung nach Prioritätsachsen 3.1 Prioritätsachse A: Steigerung der Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten und Unternehmen Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Materielle und finanzielle Fortschritte der Prioritätsachsen In Prioritätsachse A wurden im Jahr 2014 insgesamt 64 Projekte, davon 51 neu bewilligte, mit insgesamt Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefördert, von denen Neueintritte waren. Die bewilligten ESF-Mittel betrugen ,05. Die einzelnen Fortschritte in den Aktionen, auf deren Ebene die Outputindikatoren definiert sind, ergeben sich aus der qualitativen Analyse. Qualitative Analyse Bereits die Begründung für die Prioritätsachse A im operationellen Programm des Landes Rheinland-Pfalz und der entsprechende Verweis auf die dort vorgenommene SWOT-Analyse zeigte deutlich die große Bedeutung von Projekten zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, z.b. durch Qualifizierung und Beratung von Unternehmen sowie durch die berufsbegleitende Qualifizierung der Beschäftigten. Auch geht es in diesem Schwerpunkt um die Förderung des Unternehmergeistes insbesondere durch arbeitsplatzschaffende Existenzgründungen. Die folgende Übersicht fasst die Ziele und Aktionen dieser Prioritätsachse zusammen: Ziel Verbesserung der berufsbegleitenden Qualifizierung Verbesserung der Qualifizierung von Unternehmen Unterstützung der betrieblichen Restrukturierung Förderung von Unternehmergeist und arbeitsplatzschaffenden Existenzgründungen Aktion 1. Berufliche Weiterbildung von Beschäftigten 2. Systementwicklung in der Weiterbildung 3. Förderung von Maßnahmen zur Unterstützung betrieblicher Restrukturierungsprozesse 4. Begleitung der Existenzgründung Die vorstehende Aktualisierung der Sozioökonomischen Analyse für Rheinland-Pfalz zeigt auf, dass sich die in den Jahren 2012 und 2013 festgestellte Abschwächung des Wirtschaftswachstums in 2014 nicht weiter fortsetzte. So konnte in Rheinland- Pfalz für das Jahr 2014 ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,1 % (preisbereinigt) erreicht werden. Die Aktionen der Prioritätsachse A umfassen geeignete Instrumente sowohl zur Begleitung von Unternehmen in Phasen konjunkturell bedingter Krisen als auch um in Seite 62

63 Phasen des wirtschaftlichen Aufschwungs das Arbeitskräftepotenzial erhalten beziehungsweise erhöhen zu können. Die für das Jahr 2013 konstatierte positive Tendenz bei der Zahl der Neueintritte in Projekte der Prioritätsachse A setzt sich für 2014 mit dokumentierten Eintritten 62 fort. Insgesamt 63 wurden somit im Jahr 2014 im Schwerpunkt Steigerung der Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten und Unternehmen Personen erreicht, dies sind 959 Personen mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der geförderten Projekte stieg leicht von 61 im Jahr 2013 auf 64 in 2014, von welchen 51 im Jahr 2014 neu bewilligt wurden; 12 Projekte wurden aus 2013 und 1 Projekt aus 2012 fortgesetzt. Unter den 2014 neu eingetretenen Teilnehmenden waren weiblich. Der Frauenanteil liegt bei 48,8 % und hat sich um etwa 2,1 Prozentpunkte reduziert. Somit konnte der im operationellen Programm formulierte angestrebte Wert von 50 % im Jahr 2014 nahezu erreicht werden. Bei den Personen mit Migrationshintergrund sind 2014 sind 1394 Neueintritte zu verzeichnen, was mit einem Anteil von nun 16,3 % eine deutliche Steigerung um 61 % gegenüber 2013 bedeutet. Weiterhin stark vertreten sind ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Anteil an den Neueintritten im Jahr 2014 bei 36,8 % lag 64. Die Outputindikatoren der Aktionen in der Prioritätsachse A erfuhren aufgrund des im Vorjahr bewilligten und durchgeführten Änderungsantrages erhebliche Änderungen im Vergleich zu den originären des Operationellen Programms 2007 bis 2013, weshalb die Zielerreichungs-Quotienten nicht mit den vergangenen Durchführungsberichten vergleichbar sind. In den Aktionen 1, 3a und 4b wurden die Outputziele erhöht, in den 2a und b, sowie 3b und 4a reduziert. Die absoluten Ist-Werte aller Outputindikatoren außer denen der Aktionen 3 und 4b Nicht berücksichtigt werden konnten hier im Jahr 2014 ausgezahlte QualiSchecks. Da das betreffende Instrument über personenbezogene Einzelbewilligungen abgewickelt wird, ist eine unmittelbare Erfassung der Daten im EDV-Begleitsystem, welches auf die Abwicklung einer projektbezogenen Förderung ausgerichtet ist, nicht möglich. Zudem können bewilligte QualiSchecks erst zu dem Zeitpunkt als Eintritte gezählt werden, wenn diese abgerechnet werden, d.h. der Nachweis über eine erfolgte Weiterbildungsmaßnahme erfolgt ist. Die entsprechenden Daten müssen daher nachträglich in das EDV-Begleitsystem eingepflegt werden, was jedoch zum Zeitpunkt der Datenabfrage für den vorliegenden Durchführungsbericht ( ) für das Jahr 2014 noch nicht erfolgt war. Um die Konsistenz des Datenbestandes nicht zu gefährden, fließen diese Eintritte nicht in das Gesamtergebnis sowie das Ergebnis auf Ebene der Prioritätsachse mit ein. Berücksichtigung finden die Teilnehmenden des Förderansatzes QualiScheck lediglich bei der Ermittlung des Zielwertes für den Outputindikator in der Aktion 1, um hier ein Verzerrung bei der Darstellung der Zielerreichungsquote auszuschließen. unter Berücksichtigung von 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jahresübergreifender Projekte, die bereits im Jahr 2013 gefördert wurden bezogen auf Teilnehmende über 45 Jahre Seite 63

64 haben sich deutlich erhöht. So konnten 2014 in Aktion 1 über Projekte in den Förderansätzen Weiterbildung von Beschäftigten sowie Alphabetisierung von Beschäftigten zusätzliche qualifizierte Beschäftigte erreicht werden. Hinzuzuzählen sind hierzu Personen, deren berufsbezogene Weiterbildungsmaßnahmen durch Quali- Schecks gefördert wurden, so dass faktisch insgesamt gut Neueintritte zu konstatieren sind, von denen jedoch aus den beschriebenen Gründen (vgl. hierzu die Erläuterung in Fußnote 64) zum Zeitpunkt der Berichterstellung nur knapp im EDV-Begleitsystem dokumentiert waren. Unter Berücksichtigung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Förderansatz Quali- Scheck lag die Zielerreichungsquote zum damit bei lediglich 66 %. Da die operative Umsetzung der Förderperiode bereits weit vorangeschritten ist, kann hier auch nicht mehr mit einer deutlichen Erhöhung gerechnet werden. Im Nachhinein betrachtet haben sich damit die im Zuge des Änderungsantrages 2013 angestellten Berechnungen, auf deren Grundlage das Outputziel um Teilnehmer erhöht wurde, als zu optimistisch erwiesen. Dies betrifft insbesondere die Zahl der abgerechneten QualiSchecks, die sich aufgrund der Einzelfallförderung generell nur sehr schwer kalkulieren lässt, als auch, wenn auch in kleinerem Maße, die Zahl der Teilnehmerinnen an Weiterbildungsmaßnahmen, die zwischen 2012 und 2014 um ca. 50 % zurückgegangen ist. Wie schwierig sich eine exakte Umsetzungsplanung im Bereich der Prioritätsachse A gestaltet, zeigt sich auch bei Aktion 2. Noch 2013 wurde hier, basierend auf der Umsetzung bis zum Jahr 2012, das ursprüngliche Ziel von 690 beratenen Unternehmen auf 150 gesenkt, nachdem es sich hier lange Zeit als schwierig erwiesen hatte, Unternehmen mit den Angeboten des ESF zu erreichen. Seither jedoch ist die Umsetzung sprunghaft angestiegen, so dass inzwischen insgesamt 810 Unternehmen erreicht werden konnten Dies bedeutet mit 540 % eine starke Übererfüllung auch das ursprüngliche Outputziel von 690 KMU wäre 2014 deutlich übertroffen worden. Mit Blick auf die Aktionen 3 und 4 sind im Vorjahr keine bzw. nur sehr geringe Veränderungen bei den Zielerreichungsgraden festzustellen, da im Jahr 2014 hier lediglich ein Projekt innerhalb der Aktion 4a mit 112 Teilnehmenden gefördert wurde. Nachfolgend die Zielerreichung für die verschiedenen Aktionen in einer tabellarischen Übersicht. Seite 64

65 Tabelle: Zielerreichung Prioritätsachse A Aktion Outputindikatoren Outputziel Ist Zielerreichung (%) Aktion 1: Berufliche Weiterbildung von Beschäftigten Aktion 2: Systementwicklung in der Weiterbildung Aktion 3: Unterstützung betrieblicher Restrukturierungsprozesse Aktion 4a: Beratung und Information vor der Gründung Aktion 4b: Beratung und Coaching nach der Gründung Anzahl der qualifizierten Beschäftigten Anzahl qualifizierter Unternehmen (KMU) Anzahl der qualifizierten Beschäftigten Anzahl beratener Unternehmen:. Anzahl der beratenen Beschäftigten:. Anzahl beratener Existenzgründer: Anzahl beratene Selbstständige: % % % % % % % Eine ausführliche Kommentierung der hier aufgeführten Indikatoren findet sich im Folgenden im Kontext der qualitativen Analyse der Programmumsetzung in den einzelnen Aktionen 66. Ziel: Verbesserung der berufsbegleitenden Qualifizierung In Aktion 1 (Berufliche Weiterbildung von Beschäftigten) wurden im Jahr 2014 in zwei Förderansätzen insgesamt 31 Projekte realisiert - vier Projekte weniger als im Vorjahr. Ergänzend dazu wurden über den Förderansatz QualiScheck in Form von Einzelbewilligungen individuelle berufliche Weiterbildungsmaßnahmen gefördert. Von den geförderten Projekten waren vier dem Förderansatz Alphabetisierung von Beschäftigten zugeordnet, welcher 2014 zum zweiten Mal umgesetzt wurde. Die Zahl der funktionalen Analphabeten wird für Rheinland-Pfalz auf geschätzt und verdeutlicht den großen Handlungsbedarf in diesem Themenfeld. Ziel der Pro zur Berechnung des Indikators wurden nur jene Unternehmen eingerechnet, für die im Monitoringsystem ein Unternehmensstammblatt angelegt wurde. Über die niedrigschwelligen Informations-. und Beratungsangebote in den Projekten wurden faktisch deutlich mehr als die hier genannten Unternehmen erreicht. Eine zusammenfassende Tabelle der jahresbezogenen Indikatoren ist im Anhang beigefügt. Seite 65

66 jekte ist es, die Chancen der Betroffenen am Arbeitsmarkt sowie ihren Zugang zu gesellschaftspolitischer Teilhabe zu verbessern. Aufgrund der ständig steigenden Anforderungen an die Lese- und Schreibfähigkeit von Beschäftigten, gehören funktionale Analphabeten zu den am stärksten gefährdeten Teilnehmenden des Arbeitsmarktes. Die Mehrheit der Betroffenen erlangt keinen Berufsabschluss. Alphabetisierung gilt daher als Voraussetzung für jede Form von Bildung und Weiterbildung; das Thema wird jedoch weitgehend tabuisiert, so dass ein vornehmliches Problem darin besteht, die Zielgruppe überhaupt zu erreichen. Dies soll in den Projekten vor allem über Multiplikatoren, etwa Mitarbeitende in Jobcentern, soziale und kirchliche Beratungsstellen, Kindertagesstätten oder Personalverantwortliche in Betrieben gelingen, die Kontakt mit den Betroffenen direkt, deren Familien oder Bekannten- bzw. Kollegenkreis haben und somit ggf. Hinweise auf die entsprechende Problemstellung erhalten. Analphabetismus existiert in verschiedenen Abstufungen hinsichtlich der Lese- bzw. Schreibkompetenz; zumeist entwickeln Analphabeten gekonnt Strategien, Situationen zu vermeiden, in denen das Lesen bzw. Schreiben erforderlich ist. Sie befürchten, bloßgestellt zu werden oder auch ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Die im Rahmen der Projekte angebotenen Alphabetisierungskurse haben den Anspruch, Betroffenen eine an ihren jeweiligen individuellen Voraussetzungen orientierte und vertrauliche Unterstützung zukommen zu lassen. Die Kurse vermitteln grundlegende schriftsprachliche Kompetenzen zur Anwendung in der Alltags- und Berufskommunikation und unterstützen Lernende dabei, Lese- und Schreibanforderungen, mit denen sie im Alltag konfrontiert werden, selbständig zu bewältigen. Die persönliche Stabilität der Teilnehmenden soll gestärkt und ihre berufliche Perspektive verbessert werden. Um noch mehr Beschäftigten die Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung zu geben, werden seit dem 1. August 2012 im Förderansatz QualiScheck berufsbezogene Weiterbildungsmaßnahmen, die der Verbesserung der Fach-, Methoden-, Sozialund Persönlichkeitskompetenz dienen, gefördert. Berufsbezogen in diesem Sinne sind Weiterbildungen, wenn sie nach dem ersten berufsqualifizierenden Abschluss (Berufsausbildung oder Studium) dem Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit in einem ausgeübten oder angestrebten Beruf dienen. Erstattungsfähig sind dabei 50 % der Kosten der jeweiligen Weiterbildungsmaßnahme je Teilnehmenden und bis zu einer Höchstgrenze von 500 Euro. Pro Jahr und Person kann ein QualiScheck beantragt werden. Gefördert werden nur die direkten Weiterbildungskosten (Lehrgangs- und Prüfungsgebühren). Antragsberechtigt sind abhängig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigte, Berufsrückkehrerinnen und Berufsrückkehrer sowie Existenzgründerinnen und Existenzgründer. Der Wohn- oder Arbeitsort muss in Rheinland-Pfalz liegen. Seite 66

67 Seit seiner Einführung im Jahr 2012 wird das das Angebot des Förderansatzes Qualischeck von Jahr zu Jahr besser angenommen. So kamen im Jahr 2014 knapp Euro zur Auszahlung, die auf QualiSchecks entfielen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg der Zahl abgerechneter QualiSchecks um fast 50 %, die Fördersumme ist sogar um fast 68 % gestiegen. Wiederum wurden mehr als 75 % der bewilligten QualiSchecks von Frauen beantragt. Seit 2012 wurden damit bis Ende 2014 insgesamt über QualiSchecks mit insgesamt rund Euro gefördert 67. Betrachtet man die Entwicklung der Umsetzung des vergleichsweise neuen Instruments QualiScheck, so verdeutlicht dies, dass bei der Einführung neuer Förderinstrumente eine hinreichende Vorlaufzeit einkalkuliert werden muss, bis diese ihr Potenzial voll entfalten können. Vor diesem Hintergrund ist es zu begrüßen, dass im Rahmen der Kohärenzabstimmungen zwischen dem Bund und den Ländern eine Lösung gefunden werden konnte, die es ermöglicht, dieses Instrument grundsätzlich 68 auch in der ESF- Förderperiode weiter umzusetzen. 27 Projekte wurden im Rahmen des Förderansatzes Weiterbildung von Beschäftigten realisiert. Diese lassen sich mehrheitlich den beiden folgend beschriebenen Bereichen zuordnen. Wie in der sozioökonomischen Analyse insbesondere in Kapitel 1.7 ausführlich erläutert, leben in Rheinland-Pfalz rund Menschen (Tendenz steigend), deren Entlohnung nicht zur Sicherung des Lebensunterhaltes ausreicht und die insofern auf ergänzende Leistungen aus dem SGB II angewiesen sind. Im Zusammenhang mit atypischen Beschäftigungsverhältnissen bzw. niedrigen Einkommen muss diesbezüglich konstatiert werden, dass eine Beschäftigung für viele Menschen nicht das Ende des Leistungsbezugs bedeutet. Ein Großteil der Projekte zur Weiterbildung von Beschäftigten zielt deshalb darauf ab, diese von Einkommensarmut betroffenen Beschäftigten ganzheitlich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Projektteilnehmenden sollen mittels umfassender Information, Beratung und individuellen Coachings dabei unterstützt werden, vorhandene und bereits erworbene Kompetenzen zu identifizieren und zu optimieren, sowie individuelle Defizite und Vermittlungshemmnisse Aufgrund unterschiedlicher Erhebungszeiträume sind die genannten Werte für den Förderansatz Qualischeck nur teilweise in den an anderen Stellen dargestellten finanziellen und materiellen Daten enthalten. Zur Sicherstellung der Kohärenz mit ähnlich gelagerten Instrumenten des Bundes-ESF wurde im Rahmen der Kohärenzabstimmungen eine klare Abgrenzung bezüglich Zielgruppen und Förderhöhe vereinbart, aufgrund derer das Instrument entsprechend modifiziert werden musste. Seite 67

68 im Bereich der sozialen Kompetenzen und beruflichen Qualifikationen abzubauen bzw. ggf. auch alternative berufliche Möglichkeiten zu eruieren. Ein weiterer Bereich, dem sich eine Vielzahl von Projekten des Förderansatzes Weiterbildung von Beschäftigten zurechnen lässt, hat die Förderung von (Nachwuchs)Wissenschaftlerinnen zum Ziel. Im Fokus stehen sowohl die Erhöhung des Frauenanteils in den Wissenschaften, als auch die Etablierung qualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen in Führungspositionen des Wissenschaftssystems bzw. das Aufzeigen alternativer Berufsperspektiven außerhalb der Hochschule. In dieser Hinsicht sollen über Vernetzungsstrukturen, durch die Vermittlung von Soft Skills, didaktischen und organisatorischen Fähigkeiten, durch die Unterstützung bei der Karriereplanung und Prüfungsvorbereitung sowie durch gezielte Führungsprofilbildung darüber hinaus auch Wiedereinsteigerinnen, Abbrecherinnen oder Frauen in prekären Beschäftigungsverhältnissen unterstützt und Arbeitslosigkeit vermieden werden. Insgesamt wurden mit den Projekten in Aktion 1 69 im Jahr 2014 im EDV- Begleitsystem erreichte Personen dokumentiert, wovon 102 bereits im Jahr 2013 gefördert wurden. Von den Neueintritten entfielen auf Projekte im Förderansatz Weiterbildung von Beschäftigten, etwa 10 % weniger als im Vorjahr. Im Bereich der Alphabetisierung von Beschäftigten konnte die Zahl der Teilnehmenden um ca. 11 % auf 594 gesteigert werden. Der Prozentwert der weiblichen Teilnehmenden lag 2014 mit 56,8 % in Aktion 1 erneut über dem Zielwert von 50 %. Berücksichtigt man den hohen Frauenanteil im Förderansatz QualiScheck (75 %), der aus den genannten Gründen hier nicht berücksichtigt werden kann, so deutet dies auf einen faktisch noch höheren Frauenanteil im Bereich der Aktion 1 hin. Der Anteil zu erreichender älterer Beschäftigter (25 %) wurde auch in 2014 mit insgesamt 690 bzw. 33,3 % erreichten Beschäftigten über 45 Jahren ebenso wieder überschritten, wie der angestrebte Anteil von Migrantinnen und Migranten. Statt der angestrebt 10 % hatte 2014 mehr als ein Viertel der Teilnehmenden (26,5 %) Migrationshintergrund, deutlich mehr als ein Jahr zuvor (16,9 %) Die Aktualisierung der sozioökonomischen Analyse weist darauf hin, dass es weiterhin ein erhebliches ungenutztes Weiterbildungspotential in den rheinland-pfälzischen Betrieben gibt. Insofern, wie dort ebenfalls ausgeführt, die betrieblich initiierte berufliche Weiterbildung auch künftig an Bedeutung für die Sicherung und den Ausbau des Fachkräftebedarfs gewinnen wird, sind neben den dargestellten Projekten in Aktion 1 vor allem neue Ansätze zur Erhöhung der Weiterbildungsquote von Bedeutung. 69 Ohne Förderansatz QualiScheck Seite 68

69 Ziel: Verbesserung der Qualifizierung von Unternehmen In Aktion 2 wurden dazu im Jahr 2014 vier Förderansätze realisiert. Im Förderansatz Systementwicklung in der Weiterbildung liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung und Verbesserung von Weiterbildungssystemen insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen. Diese prägen in hohem Maße die rheinlandpfälzische Wirtschaft, zeichnen sich jedoch durch eine unterdurchschnittliche Weiterbildungsbeteiligung aus, was sich insgesamt negativ auf die rheinland-pfälzische Weiterbildungsquote auswirkt. Im Jahr 2014 wurde im Förderansatz Systementwicklung in der Weiterbildung ein Projekt gefördert mit dem Titel Niedrigschwellige Weiterbildung und Beratung mobil Beschäftigter. Träger war der Europäische Verein für Wanderarbeitsfragen EVW. Zielgruppe waren mobile Beschäftigte hierbei auch solche aus Werk- und Dienstleistungsverträge sowie Leiharbeitsverhältnissen aus mittel- und osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Bulgarien und Polen, welche wegen geringer Kenntnis der deutschen Sprache sowie des Rechts- und Sozialsystems der BRD höheren Risiken und Gefährdungen im Hinblick auf diskriminierende Beschäftigungsformen ausgesetzt sind. Die Beratung und Schulung dieser Zielgruppe über Fragen des Arbeits- und Sozialrechts, Zugang zum Rechtssystem, branchenübliche Entlohnung und gesetzliche Mindestlöhne, Bedeutung einer legalen sozialversicherten Beschäftigung sowie vor allem auch der Erkennung von irregulären Beschäftigungsformen und Arbeitskraftausbeutung, Anerkennung von Qualifikationen, Wohnen und Kündigungsschutz sollte dazu führen, dass die Teilnehmer ihre individuellen Handlungsspielräume besser erkennen und nutzen können und sich vor ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen besser schützen können. Hierzu musste ein Methodenmix angewendet werden, um auf die individuellen Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen zu können und aufgrund der besonderen Umstände systematisch entwickelt werden. Die fünf Handlungsfelder umfassten die Erarbeitung von Informationsmaterialien in den benötigten Muttersprachen, das Aufsuchen der Wanderarbeiter und deren Schulung mittels innovativer Konzepte der aufsuchenden Bildungsarbeit an ihrem Einsatzort, der Vernetzung mit Multiplikatoren und Kooperationspartnern, Kooperationen zur Erstellung gemeinsamer Informationsmaterialien und Öffentlichkeitsarbeit. Insgesamt konnten damit mehrere hundert Wanderarbeiter auf das Projekt aufmerksam gemacht werden, insgesamt 430 Personen beraten und 198 Personen geschult werden. Das transferierte Wissen setzte einige Teilnehmer in die Lage, ihre Rechte auf legale Entlohnung gegenüber ihrem Arbeitgeber durchzusetzen oder schlechte Wohnbedingungen gegenüber den zuständigen Behörden zu reklamieren. Seite 69

70 Beim Förderansatz Zukunftsfähige Arbeit stand 2014 die Sicherung von Fachkräftebedarfen als eine der zentralen Herausforderungen für die Arbeitsmarktpolitik im Zentrum. Dabei kommt es wesentlich darauf an, wie es Betrieben und Beschäftigten gelingt, mit dem Wandel der Arbeitswelt etwa aus Gründen der demographischen Entwicklung umzugehen und die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit von Menschen aller Altersgruppen langfristig zu erhalten und auszubauen. Als Handlungsfelder zukunftsfähiger Arbeit wurden dabei insbesondere die Themenbereiche Kompetenzerhalt und -entwicklung, Betriebliche Gesundheitsförderung, Personalgewinnung und Arbeitgeberattraktivität, Personalführung und Kommunikation sowie Arbeitsorganisation identifiziert. Diese sowie weitere Handlungsfelder sollten die Projekte gezielt vorantreiben und dabei vornehmlich Betriebe dabei unterstützen, sich an verändernde Rahmenbedingungen anzupassen und damit ihren Fachkräftenachwuchs sicherzustellen. Dies umfasste branchen- oder regionsbezogene Unternehmensnetzwerke, die durch Wirtschafts- und Sozialpartner sowie Arbeitsmarktakteure unterstützt werden, aber auch Praxisprojekte für bestimmte Branchen zu grundsätzlichen Fragestellungen der Zukunftsfähigkeit von Arbeit, um Lösungen für spezifische betriebliche Herausforderungen zu entwickeln und anzuwenden. Den Projekten arbeiteten dabei mit dem durch die Landesregierung initiierten Kompetenzzentrum Zukunftsfähige Arbeit in Rheinland-Pfalz zusammen, das der Koordination und dem Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Projekten diente. In diesem Förderansatz wurden 2014 insgesamt 20 Projekte durchgeführt, von denen 16 in diesem Jahr neu begonnen wurden. Der Vergleich zum Vorjahr mit lediglich neun Projekten unterstreicht die gestiegene Aktivität im Rahmen dieses Förderansatzes, von denen nachfolgend einige exemplarisch beschrieben werden. Das Projekt RegioAkademie richtete sich als Netzwerkbasiertes Qualifizierungsprojekt gezielt an Personen und Gruppen in der Freizeit- und Tourismuswirtschaft im Gebiet des Bezirksverbandes Pfalz. Zentrale Adressaten waren Beschäftigte, die als Seiteneinsteiger in diesem Wirtschaftszweig häufig unter besonderen Bedingungen wie Saisonverträgen oder ungesicherten freiberuflichen Tätigkeiten arbeiten. Gleichzeitig zählt dieser Wirtschaftsbereich in der von der demographischen Entwicklung erwartbar negativ betroffenen Region zu denen mit Wachstumspotenzial, so dass mit der Stärkung der genannten Zielgruppe einem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann. Hierzu sollte als zentrales Element eine systematische Weiterbildung zur Vermarktung der Destinationen Kultur in der Pfalz, kulinarische Pfalz oder Biosphärenreservat Pfälzer Wald dienen. Das Projekt verlief im gesamten Berichtszeitraum planmäßig; insgesamt wurden 44 Qualifizierungsmaßnahmen mit 384 Teilnehmern durchgeführt. 47 regionale Unternehmen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft waren am Projekt beteiligt. Seite 70

71 Während bei einigen neuen Netzwerk-Projekten mit Unternehmen als Zielgruppe Schwierigkeiten bei deren Erreichung als Teilnehmer vermeldet wurden, die die Projektdurchführung teilweise beeinträchtigten, konnten andere aufbauend auf Vorgängerprojekten auf etablierten Strukturen aufbauen. Zu diesen zählt unter anderen das Kompetenznetzwerk Gesunde Betriebe Rhein-Hunsrück (KGB) des Regionalrats Wirtschaft Rhein-Hunsrück e.v gehörte zu den Zielen die Bildung eines runden Tisches namens Regionalcamp, die Vermittlung von Best-Practice-Beispielen, die Durchführung von Einzelprojekten in den Betrieben zu Handlungsfeldern der Zukunftsfähigen Arbeit, Einzelberatung von Betrieben, Netzwerketreffen, elektronische Newsletter und Einsatz sozialer Medien für Öffentlichkeitsarbeit und Fachbeiträge und ein Gastpraktikum von Auszubildenden im Ausland. An der Veranstaltung Arbeits- und Lebenswelten 2025 mit dem Zukunftsforscher Sven Gabor Janszky nahmen 180 Gäste teil. Das Gastpraktikum wurde in einem finnischen Betrieb von acht Auszubildenden der Region absolviert. Stellvertretend für mehrere Projekte im Förderansatz Zukunftsfähige Arbeit, die parallel zu Beratungsaufgaben auch Forschungsbestandteile beinhalteten, sei das Projekt Arbeitswelt 3.0 erwähnt, das von dem Kompetenzzentrum für Innovation und nachhaltiges Management - KIM an der Hochschule Ludwigshafen durchgeführt wurde. Ziel dieses Projektes war, kleinen und mittleren Unternehmen dabei zu helfen, sich besser auf zukünftige Fach- und Führungskräfte einzustellen und so ihre Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen. Daran anknüpfend wurde Forschungsarbeit zur Frage der Arbeitgeberattraktivität geleistet; etwa welche Faktoren die Arbeitgeberattraktivität aus Sicht der angehenden Arbeitnehmer/-innen beeinflussen, welche Faktoren ein besonderes Gewicht haben und wie die angehenden Beschäftigten die aktuelle Ausgestaltung der Faktoren in ihren Berufsbereichen wahrnehmen. Zu diesem Zweck wurden Workshops an relevanten Hoch- und Berufsschulen in Rheinland- Pfalz durchgeführt, in denen per Gruppendiskussionsverfahren die Meinungen und Einstellungen der Befragten ermittelt wurden und anschließend qualitativ ermittelt wurden. Der Fokus lag dabei auf den Berufsbereichen Metall & Elektro, Gesundheitsund Sozialwesen, MINT, Bau sowie Medien, Marketing & Gestaltung. Insgesamt wurden 21 Workshops flächendeckend in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Die Ergebnisse wurden einerseits den kooperierenden Unternehmen vermittelt, andererseits in Form von Broschüren und Arbeitsberichten öffentlich zugänglich gemacht. Die so gewonnen Informationen und Grundlagen dienen damit auch künftigen Projekten dieses Förderansatzes. Zur Durchführung der Workshops in den verschiedenen Landesregionen, konnte Arbeitswelt 3.0 mit anderen, dort bereits etablierten Projekten des Förderansatzes kooperieren und so Nutzen aus der Vernetzung über das Kompetenzzentrum Zukunftsfähige Arbeit ziehen. Seite 71

72 Im Förderansatz Demografieprozesse wurden im Jahr 2014 fünf Projekte umgesetzt, von denen sich zwei der Vielfalt von Fachkräften in der Gesundheitsbranche widmeten. Die weiteren setzen auf verschiedenen Ebenen an, die Auswirkungen der Demographischen Entwicklung adressieren. Stellvertretend sei das Projekt M.Punkt RLP Mach Dein Dorf beschrieben. Seit fünf Jahren widmet es sich dem Bereich der kommunalen Nahversorgung und agiert in diesem Kontext als eine zentrale Anlaufstelle im Land zur Unterstützung von Kommunen und Betreibern. Es geht von dem Befund aus, dass viele der zahlreichen dörflichen Regionen des Landes ihre tradierte Versorgungsstruktur wie Einkaufsläden oder Dienstleister kommunaler, sozialer und medizinischer Art verloren haben. Das Mindestmaß dörflicher Infrastruktur kann so oft kaum noch gewährleistet werden, was diese Regionen mit einer negativen Spiralwirkung zusätzlich unattraktiv macht und einen wirtschaftlichen Betrieb neuer Dorfläden erschwert. M.Punkt RLP vernetzt bestehende Geschäfte in Rheinland-Pfalz untereinander und stellt darüber hinaus eine Schnittstelle zwischen den Läden und relevanten Partnern wie auch den Gemeinden dar, um umfassende Leistungsangebote in Gemeinden zu bündeln und die Versorgung der Einwohner wieder zu erleichtern. Bestehende Beratungsangebote werden zusammengeführt, gleichzeitig fungiert das Projekt als Anlaufstelle für Gemeindeverantwortliche. In zahlreichen Ortsgemeinden konnten auf diese Weise bereits wieder Dorfläden oder Gemeindezentren errichtet werden. Die Betreiber werden durch das Projekt beraten und qualifiziert. Das wesentliche Ziel des Förderansatzes Regionaler Beschäftigungsentwickler ist es, neue Beschäftigungsfelder in der Region aufzuspüren und zu entwickeln sowie zusätzliche betriebliche Arbeitsplätze in der Region gemeinsam mit Unternehmen zu schaffen. Darüber hinaus soll der regionale Beschäftigungsentwickler Ansprechpartner der Unternehmen bei beschäftigungsrelevanten Fragen sein. Die wichtigsten Handlungsfelder für den regionalen Beschäftigungsentwickler sind die Akquise zusätzlicher betrieblicher Arbeitsplätze, lokale Ökonomien, regionale Branchenprofile und Qualifizierungsstrategien. Im Jahr 2014 konnten über diesen Förderansatz in fünf Gebietskörperschaften regionale Beschäftigungsentwickler gefördert werden. Dabei handelte es sich um die Städte Bad Kreuznach, den Rhein-Hunsrück-Kreis, die Stadt Worms, Zweibrücken sowie die Stadt Trier. Mit den Beschriebenen Maßnahmen konnten in der Aktion 2 im Jahr 2014 insgesamt 315 Unternehmen erreicht werden, was gegenüber vergangenen Jahren einen beträchtlichen Zuwachs darstellt und überwiegend dem Förderansatz Zukunftsfähige Arbeit zuordenbar ist sind weiterhin Personen in Projekte der Aktion 2 neu eingetreten, wobei der Anteil weiblicher Neueintritte bei 46,6 % lag, der von Teilnehmern über 45 Jahre bei 38,2 % und der von Menschen mit Migrationshintergrund bei 12,4 %. Der Zielerreichungsquotient erreichte wie bereits dargelegt 540 % bei der Seite 72

73 Anzahl qualifizierter Unternehmen (KMU) und 218 % bei der Anzahl der qualifizierten Beschäftigten. Ziel: Unterstützung der betrieblichen Restrukturierung Innerhalb der Aktion 3 wurden im Jahr 2014 keine neuen Projekte bewilligt oder aus den Vorjahren weitergeführt. Hintergrund war die weiterhin positive wirtschaftliche Entwicklung in Rheinland-Pfalz, weswegen sich keine Bedarfe zur substanziellen Unterstützung betrieblicher Restrukturierungsprozesse im Sinne dieser Aktion ergeben haben. Ziel: Förderung von Unternehmergeist und arbeitsplatzschaffenden Existenzgründungen Angesichts der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung und dem sich in einzelnen Regionen und Wirtschaftsbereichen anbahnenden Fachkräftemangel hat das Ziel der arbeitsplatzschaffenden Existenzgründungen im Rahmen der Umsetzung des operationellen Programms inzwischen nicht mehr den Stellenwert, den es noch zum Zeitpunkt der Programmerstellung sowie in den ersten Jahren der Umsetzung hatte. Eine Ausnahme stellt dabei die Förderung der Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit dar, insofern darin eine Möglichkeit zur Aktivierung zumindest eines kleinen Teils der sogenannten Stillen Reserve des Arbeitsmarktes gesehen werden kann. Die Förderung von gründungsinteressierten Frauen und Männern ist daher ein besonderes Anliegen in Aktion 4 (Begleitung der Existenzgründung) wurde dazu mit dem Gründungszentrum des Jobcenters Mayen-Koblenz ein Projekt in dieser Aktion aus den Vorjahren weitergeführt. Hier stand insbesondere die die Beratung, Begleitung und Qualifizierung gründungswilliger Personen aus dem ALG II-Bereich im Vordergrund. In diesem Zusammenhang ging es um die Stärkung persönlicher und sozialer Kompetenzen und die Optimierung fachlicher und kaufmännischer Kenntnisse in Bezug auf das jeweilige Gründungsvorhaben. Ebenso sollte eine Stärkung der ländlichen Wirtschaft durch gezielte Netzwerkarbeiten, die Verbesserung von Informationen und Angeboten und die Ansprache der Unternehmen erfolgen und somit ein gutes Gründungsklima für Menschen im SGB II-Bezug geschaffen werden. Insgesamt 112 neue (potenzielle) Gründerinnen und Gründer konnten 2014 auf diese Weise unterstützt werden, der Anteil weiblicher Gründungsinteressierter lag bei rund 35,7 %. In der Aktion 4 b wurde 2014 kein Projekt umgesetzt, so dass in der gesamten Aktion 4 im Jahr 2014 lediglich ein Projekt bewilligt und umgesetzt wurde. Der sich darin zeigende Bedeutungsverlust der Aktion 4 innerhalb der Umsetzung des operationel- Seite 73

74 len Programms hat seine Ursachen wie bereits dargelegt insbesondere in den sich bereits seit mehreren Jahren abzeichnenden strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, die, nicht zuletzt aufgrund der regelmäßigen Aktualisierung der soziökonomischen Analyse frühzeitig erkannt und bei der Steuerung der Programmumsetzung berücksichtigt werden konnten. Vor diesem Hintergrund erfolgte auch im Rahmen des Änderungsantrages im Jahr 2013 eine Anpassung der betreffenden Outputziele, so dass für beide Aktionsbereiche zum jetzigen Zeitpunkt eine planmäßige Programmumsetzung konstatiert werden kann, was auch die hohen Zielerreichungsquoten von 99 % in der Aktion 4a und 89 % in Aktion 4b verdeutlichen. Zusammenfassung Umsetzung in der Prioritätsachse A Musste hinsichtlich des Umsetzungsstandes in der Prioritätsachse A insbesondere in der ersten Hälfte dieser Förderperiode regelmäßig eine unterplanmäßige Umsetzung konstatiert werden, entspricht die Umsetzung im Jahr 2014 weitestgehend den ein Jahr zuvor angepassten Programmzielen. Insbesondere in der Aktion 2 wurden erheblich mehr Unternehmen und Beschäftigte erreicht als in den vorherigen Jahren. Bemerkenswert ist hierbei die stark gestiegene Zahl qualifizierter KMU, wozu insbesondere strukturelle Änderungen im Förderansatz Zukunftsfähige Arbeit sowie die Schaffung von Synergien aufgrund der Koordination und Vernetzung mittels des Kompetenzzentrum Zukunftsfähige Arbeit beigetragen haben dürften. Dies ist bedeutsam im Hinblick darauf, dass aufgrund der demografischen Entwicklung, Investitionen und Kenntnisse zur Steigerung der Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten und Unternehmen insbesondere in einem ländlich strukturierten Bundesland wie Rheinland-Pfalz künftig noch an Bedeutung gewinnen werden. Aufgrund des zu konstatierenden Bevölkerungsrückgangs wird sich der bereits in einigen Branchen einsetzende Fachkräftemangel in den nächsten Jahren verschärfen, so dass die vorhandenen endogenen Arbeitskräftepotenziale noch besser als bisher gefördert werden müssen. Dies kann vor allem durch eine Weiterqualifizierung von bereits beschäftigten Personen erreicht werden, die damit in die Lage versetzt werden, die zunehmende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften zu decken, zum anderen aber auch durch die Aktivierung der Stillen Reserven des Arbeitsmarktes. Insofern ist es erfreulich, dass die hierfür zentralen Angebote insbesondere innerhalb der Aktionen 1 und 2 auch im operationellen Programm für die Förderperiode berücksichtigt werden konnten und somit in modifizierter Form weitegeführt werden können. Seite 74

75 3.1.2 Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Für den Berichtszeitraum 2014 sind keine wesentlichen Probleme in der Durchführung der Prioritätsachse aufgetreten. 3.2 Prioritätsachse B: Verbesserung des Humanvermögens Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Materielle und finanzielle Fortschritte der Prioritätsachsen In Prioritätsachse B wurden im Jahr 2014 insgesamt 201 Projekte mit etwa Teilnehmenden gefördert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl geförderter Projekte aufgrund eines Rückgangs bei den Neubewilligungen (2014: 131, 2013: 165) um 41 gesunken, was sich auch in einem Rückgang der Teilnehmendenzahlen um etwa niederschlägt. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass dieser Rückgang hauptsächlich fördertechnische Ursachen hat, die im Zusammenhang mit der auslaufenden Förderperiode stehen. So erfolgte aufgrund der programmatischen Ausrichtung die Bewilligung von Projekten der Aktion 5a in den zurückliegenden Jahren in Anlehnung an den Schuljahreszyklus jeweils vom bis zum des Folgejahres. Vor dem Hintergrund des nahenden Endes des Förderzeitraumes und mit Blick auf die noch zur Verfügung stehenden ESF-Mittel in dieser Prioritätsachse wäre es nicht möglich gewesen, die Programmumsetzung in dem betreffenden Förderansatz Jobfux für weitere zwölf Monate sicherzustellen. Um trotzdem eine Kontinuität in der Förderung zu gewährleisten (vergleichbare Maßnahmen werden auch im Rahmen der Förderperiode umgesetzt), hat sich die rheinland-pfälzische Landesregierung dazu entschlossen, diesen Förderansatz im Bewilligungszeitraum 2014/2015 im Rahmen der Landesförderung fortzuführen. Dies betrifft insgesamt 31 Projekte, welche den hier identifizierten Rückgang bei der materiellen Umsetzung zu großen Teilen kompensieren. Mit Blick auf die bewilligten ESF-Mittel ist ebenfalls ein Rückgang festzustellen. Mit lag die Summe um etwa E Euro unter dem Vorjahreswert, jedoch noch immer über der Bewilligungssumme des Jahres Die einzelnen Fortschritte in den Aktionen, auf deren Ebene auch die Outputindikatoren definiert sind, ergeben sich aus der im Folgenden dargestellten qualitativen Analyse. Seite 75

76 Qualitative Analyse Gemäß dem operationellen Programm des Landes Rheinland-Pfalz sollen in dieser in erster Linie präventiv ausgerichteten Prioritätsachse die anvisierten Zielgruppen dergestalt qualifiziert und mit Wissen ausgestattet werden, dass sie erfolgreich am Arbeitsleben teilhaben können und als Teil der Wissensgesellschaft diese weiter befördern. Dabei geht es sowohl darum, jungen Menschen Unterstützung zur Bewältigung anstehender Statuspassagen anzubieten, um Fehlallokationen an der ersten und zweiten Schwelle zu verhindern als auch um Angebote für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Verhinderung von Dequalifizierungsprozessen. 70 Konkret werden dazu drei spezifische Ziele verfolgt, die jeweils mit spezifischen Aktionen umgesetzt werden. Ziel Aktion Erhöhung der Chancen der nachwachsenden Generation 5. Verbesserung und Förderung der beruflichen Bildung Förderung des lebensbegleitenden Lernens und der Weiterbildung 6. Maßnahmen im Bereich der Weiterbildung (ohne Ausbildung) Förderung von Innovationen 7. Förderung von Netzwerktätigkeiten Wie bereits in den zurückliegenden Jahren belegen die Ergebnisse der aktualisierten soziökonomischen Analyse in diesem Bericht, dass arbeitsmarktpolitische Interventionen zur Verbesserung des Humanvermögens weiterhin von zentraler Bedeutung sind. Auch wenn aktuell ein leichter Anstieg der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu konstatieren ist lassen die langfristigen Bevölkerungsprognosen erkennen, dass das Arbeitskräftepotenzial in den nächsten Jahren deutlich sinken wird. Gleichzeitig ist aufgrund der stabilen Wirtschaftsentwicklung die Zahl der Erwerbstätigen erneut leicht gestiegen. Dies schlägt sich nicht zuletzt in einer seit 2005 um etwa fünf Prozentpunkte gestiegenen Erwerbstätigenquote nieder, die im Jahr 2013 wie bereits im Vorjahr 49,3 % betrug 71. Die Arbeitslosenquote lag 2014 mit 5,4 % im Jahresdurchschnitt geringfügig unter dem Niveau des Jahres 2013 (5,5 %), wobei wiederum das Gros der Arbeitslosen auf den Rechtskreis des SGB II entfiel (61 %), von denen viele über multiple Vermittlungshemmnisse verfügten und somit nur bedingt als marktnah zu bezeichnen sind. Auch die Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt weist darauf hin, dass ohne verstärkte Investitionen in die Entwicklung des Humanvermögens insbesondere in den ländlich strukturierten Teilen von Rheinland-Pfalz ein erheblicher Fachkräftemangel droht. So verdichten sich die Hinweise auf ein offenbar wachsendes Miss vgl. Operationelles Programm des Landes Rheinland-Pfalz für den Europäischen Sozialfonds im Ziel 2 Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, - Förderperiode , S.101 Bezogen auf die Gesamtbevölkerung Seite 76

77 verhältnis zwischen Anforderungen und Vorstellungen der Betriebe einerseits sowie den Voraussetzungen und Wünschen der Bewerberinnen und Bewerber andererseits weiter. Erneut ist die Zahl unversorgter Bewerberinnen und Bewerber (+67) als auch die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen (+184) im zurückliegenden Jahr gestiegen. Nach wie vor gelingt es somit trotz vermeintlich vorhandener Ausbildungsplätze längst nicht allen Bewerberinnen und Bewerbern wie gewünscht in ein Ausbildungsverhältnis einzumünden, was sich anhand der nach wie vor großen Bedeutung des sogenannten Übergangssystems zeigt. Auch die mit 13,1 % im Bundesvergleich noch immer überdurchschnittlich hohe Quote sogenannter Früher Schulabgänger deutet hier auf einen Handlungsbedarf hin. Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht stellt die Unterstützung am Übergang von der Schule in den Beruf dabei einen zentralen Hebel zur Fachkräftesicherung dar, weswegen hier im Rahmen der Prioritätsachse B und in Ergänzung zu den bildungspolitischen Angeboten sowie den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen im Rahmen des SGB II und III eine Reihe von entsprechenden Förderansätzen innerhalb der Aktion 5 umgesetzt werden. Mit Blick auf die große Zahl Früher Schulabgänger von besonderer Bedeutung sind dabei auch die in Aktion 6 geförderten Projekte im Bereich: Zweite Chance auf Ausbildung für geringqualifizierte Arbeitslose zwischen 25 und 35 Jahren. Insgesamt wurden im Jahr 2014 im Bereich der Prioritätsachse B 201 Projekte mit mehr als Teilnehmenden umgesetzt, von denen es sich bei mehr als um Neueintritte von Teilnehmenden handelte. 70 Projekte wurden aus den Vorjahren weitergeführt, 131 Projekte konnten neu bewilligt werden. Trotz der insgesamt aus den oben beschriebenen Gründen rückläufigen Zahl an Neueintritten von Teilnehmenden insgesamt ist die Zahl der Neueintritte von Frauen mit ca weitgehend konstant geblieben, wodurch sich der Frauenanteil deutlich von rund 56 % im Jahr 2013 auf knapp 64 % erhöhte. Aufgrund der Umsetzung des Förderansatzes Jobfux im Rahmen der Landesförderung, sind die Daten zur Teilnehmerstruktur in der Prioritätsachse B jedoch nur bedingt vergleichbar mit den Werten der Vorjahre, so dass in diesem Zusammenhang weitgehend auf eine Darstellung und Bewertung der diesbezüglichen Entwicklungen verzichtet wird. Unabhängig davon kann jedoch festgehalten werden, dass auch ohne Neubewilligungen in der Aktion 5a der Schwerpunkt innerhalb der Prioritätsachse B weiterhin auf der Verbesserung und Förderung der beruflichen Bildung lag, was sich nicht zuletzt auch daran zeigt, dass etwa bzw. gut 94 % der Eintritte auf Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre entfielen. Knapp der 2014 neu eingetrete- Seite 77

78 nen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten einen Migrationshintergrund, dies entspricht einem Anteil von 14,4 %. Wenn im Folgenden die Umsetzung der Aktionen fünf bis sieben bezogen auf die im operationellen Programm definierten Outputindikatoren betrachtet wird, gilt es zu berücksichtigen, dass dieser Bewertung in dem vorliegenden Durchführungsbericht erstmals die im Jahr 2013 im Zuge des Änderungsantrages angepassten Planwerte zu Grunde liegen. Insgesamt lässt sich in diesem Zusammenhang mit Blick auf die Prioritätsachse B eine sehr exakte Zielerreichung konstatieren, wodurch sich die dem Änderungsantrag zu Grunde liegenden Kalkulationen als realistisch und belastbar erwiesen haben. Dies lässt sich bereits zum jetzigen Zeitpunkt weitgehend abschließend beurteilen, insofern mit dem Jahr 2014 die Phase der operativen Umsetzung des ESF- Programms weitgehend abgeschlossen ist und sich mit Blick auf die Outputindikatoren nur noch geringfügige Verschiebungen ergeben werden. Für den Bereich der Aktion 5a ergibt sich dabei eine Zielerreichungsquote von 104 %. Da die operative Phase der Förderung in dieser Aktion wie beschrieben am geendet hat und 2014 keine neuen Projekte mehr bewilligt wurden, hat sich dieser Wert nur noch geringfügig erhöht. Zwar konnten in der ersten Hälfte des Jahres 2014 noch einmal etwa Schülerinnen und Schüler unterstützt werden, aufgrund der jahresübergreifenden Bewilligungszeiträume der betreffenden Projekte handelte es sich dabei jedoch nur zu einem kleinen Teil (785) um Neueintritte, das Gros der Teilnehmenden wurde bereits im Jahr 2013 durch die Jobfüxe unterstützt. Im Gegensatz zur Aktion 5a konnte innerhalb der Aktion 5b die operative Umsetzung des Förderansatzes Jugendscout um ein Jahr bis zum verlängert werden, so dass hier auch noch einmal eine größere Zahl an Neueintritten zu verzeichnen ist. Zusammen mit den Projekten im Förderansatz Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen konnten so im Jahr 2014 mehr als Jugendliche und junge Erwachsene erstmalig gefördert werden. Insgesamt sind somit für die Förderperiode in der Aktion 5b knapp Teilnehmende dokumentiert, was einem Zielerreichungsgrad von 105 % entspricht. Da die Projekte im Förderansatz Jugendscout noch bis andauern, ist hier im Jahr 2015 noch mit einem leichten Anstieg zu rechnen, was jedoch keine substanziellen Auswirkungen auf den Zielerreichungsgrad haben wird. Ebenfalls planmäßig gestaltete sich die Umsetzung der Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der Aktion 5c. Hier konnten im Jahr 2014 noch einmal etwa Projekteintritte gezählt werden, so dass insgesamt gut Teilnehmende erreicht werden konnten, was einem Zielerreichungsgrad von 115 % entspricht. Seite 78

79 In der Aktion 6 konnten 14 Projekte neu bewilligt werden, insbesondere im Schwerpunkt: Zweite Chance auf Ausbildung für geringqualifizierte Arbeitslose zwischen 25 und 35 Jahren. Damit ist die Zahl insgesamt geförderter Projekte auf 67 gestiegen, der Zielerreichungsgrad lag bei 120 %. Die Zahl der Teilnehmenden übersteigt mit gut den angestrebten Zielwert um 14 %. Bei der Förderung von Netzwerken im Rahmen der Aktion 7 wurde im Zuge des Änderungsantrages auf eine Anpassung der Outputziele verzichtet. Da im Jahr 2014 weder neue Netzwerke implementiert noch weitere Institutionen in die Förderung aufgenommen wurden, haben sich hier an den Zielwerten und somit den Zielerreichungsgraden im Vergleich zum Vorjahr keine Änderungen ergebenen. Tabelle: Zielerreichung Prioritätsachse B (Output) Aktion Outputindikatoren Outputziel Ist Zieleerreichung (%) Aktion 5a: Vermeidung von Schulabbruch und -versagen (Jobfux) Aktion 5b: Jugendscout Aktion 5c: Qualifizierungsmaßnahmen Aktion 6: Weiterbildungsprojekte Aktion 7: Förderung von Netzwerken Anzahl begleiteter Schülerinnen und Schüler Anzahl begleiteter Jugendlicher: Anzahl qualifizierte nicht vermittelte Jugendliche % % % Anzahl durchgeführte Projekte % Anzahl qualifizierte Personen % Anzahl geförderter Netzwerke % Anzahl beteiligte Institutionen % Ziel: Erhöhung der Chancen der nachwachsenden Generation Aktion 5: Förderung der beruflichen Bildung In Aktion 5a unterstützen sozialpädagogische Fachkräfte unter der Bezeichnung Jobfux die soziale und berufliche Integration der Schülerinnen und Schüler im Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf. Mit präventiven, arbeitsweltorientierten Angeboten helfen die Jobfüxe dabei, Grenzen zwischen Schulsystem, Jugendhilfe und Berufssystem zu überwinden. Zielgruppe des Programms sind insbesondere Schülerinnen und Schüler der Abgangsklassen von Schulen mit Hauptschulabschluss und Schülerinnen und Schüler von berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz. Seite 79

80 Wie bereits erläutert, beschränkte sich die Umsetzung im Jahr 2014 auf die Fortführung der zum begonnen Projekte bis zum In dieser Zeit konnten insgesamt Schülerinnen und Schüler von den Jobfüxen unterstützt werden, darunter 785, die erst im Kalenderjahr 2014 neu in die laufenden Projekte eingetreten sind. Insgesamt hatten im Jahr 2014 mehr als 31 % der Teilnehmenden einen Migrationshintergrund, was die große Bedeutung der Angebote insbesondere auch für diese Zielgruppe unterstreicht. Den Erfolg des Förderansatzes dokumentieren die über das Monitoringsystem erfassten Übergangszahlen. So gelingt es, für nahezu alle begleiteten Jugendlichen eine unmittelbare Anschlussperspektive zu entwickeln, was sich daran zeigt, dass von den im Jahr 2014 ausgetretenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern vier Wochen nach dem Ausstritt lediglich 2,7 % arbeitslos oder nichterwerbstätig waren. Für mehr als 92 % der Schülerinnen und Schüler hingegen ist ein positiver Verbleib dokumentiert, in dem Sinne, dass sie unmittelbar in einen berufliche Ausbildung einmünden oder ihre schulische Laufbahn fortsetzten konnten. Einziger Wermutstropfen ist der mit 6,7 % nach wie vor sehr geringe und im Vergleich zum Vorjahr sogar gesunkene Anteil an Jugendlichen, die direkt in eine berufliche Ausbildung einmündeten. Demgegenüber verblieben etwa 83 % 72 der ausgetretenen Schülerinnen und Schüler nach dem Austritt in schulischer Ausbildung bzw. nahmen eine solche wieder auf. In diese Gruppe fallen sowohl Schülerinnen und Schüler aus den Vorabgangsklassen, die an den jeweiligen Schulen verblieben, als auch solche, die nach Abschluss der allgemeinbildenden Schule unmittelbar in eine weiterführende schulische Ausbildung übergegangen sind. Erfahrungsgemäß dürfte hierbei der Übergang in eine Berufsfachschule der am häufigsten gewählte Bildungsgang sein. Mit Blick auf die Förderperiode , in der die bewährten Angebote zur Förderung der beruflichen Bildung in ähnlicher Weise fortgeführt werden, ergibt sich daraus insbesondere vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen auf dem Ausbildungsmarkt und den dadurch steigenden beruflichen Chancen auch von Abgängerinnen und Abgängern mit Berufsreifeabschluss die Herausforderung, die Schülerinnen und Schüler im Zuge der berufsorientierenden Angebote stärker für die unmittelbare Aufnahme einer beruflichen Ausbildung zu motivieren und sie dabei zu unterstützen. Auch wenn im Gegensatz zur Aktion 5a in der Aktion 5b die operative Umsetzung noch nicht abgeschlossen ist, sondern erst am enden wird, kann auch 72 Bei der Interpretation dieser Werte ist zu berücksichtigen, dass sich unter den Austritten eine große Zahl an Schülerinnen und Schülern aus Vorabgangsklassen befindet, die zwar zum Projektende formal aus den Projekten ausgetreten, de facto jedoch an der Schule verblieben sind. Seite 80

81 hier bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine planmäßige Umsetzung festgestellt werden. So konnte bereits jetzt die angestrebte Zahl von begleiteten Jugendlichen um 5 % übertroffen werden. Von den insgesamt Neueintritten im Jahr 2014 entfielen bzw. 40 % auf Frauen, 20,6 % verfügten über einen Migrationshintergrund Den Kern der Aktion 5b bildeten auch 2014 die landesweit in zuletzt 20 Projekten tätigen Kommunalen Jugendscouts, von denen im Jahr 2013 etwa Jugendliche und junge Erwachsene erreicht werden konnten. Die Zahl der Neueintritte lag bei knapp Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit der kommunalen Jugendscouts liegt in der beruflichen und sozialen Integration von Jugendlichen unter 25 Jahren, die wegen sozialer Benachteiligung oder individueller Beeinträchtigung besondere Schwierigkeiten beim Übergang in Ausbildung und Beruf haben. Wesentliches Merkmal des Angebots ist die umfassende Betreuung der Jugendlichen während des Eingliederungsprozesses, die sich nicht nur auf rein berufliche Aspekte beschränkt. Von den im Jahr 2014 aus den Projekten ausgetretenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatten vier Wochen nach Abschluss wie im Vorjahr mehr als die Hälfte (54 %) eine konkrete berufliche Anschlussperspektive. Auf zuletzt 35,5 % gestiegen (Vorjahr: 32,9 %) ist der Anteil der Teilnehmenden, die vier Wochen nach Austritt arbeitslos oder nichterwerbstätig waren. Die erzielten Ergebnisse sind daher ambivalent zu bewerten. Einerseits stellt es einen großen Erfolg dar, dass es trotz der durchgängig hoch belasteten persönlichen wie sozialen Situation der betreuten Jugendlichen nach wie vor gelingt, für mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer konkrete berufliche Anschlussperspektiven zu entwickeln. Andererseits muss jedoch auch festgestellt werden, dass für zuletzt mehr ein Drittel der Teilnehmenden keine unmittelbare Verbesserung der beruflichen Situation erzielt werden konnte. Vieles deutet dabei darauf hin, dass insbesondere niedrigschwellige, betreuungsintensive Angebote für Jugendliche, die über einen besonders hohen Unterstützungsbedarf verfügen, nicht im erforderlichen Maße zur Verfügung stehen. Entsprechende Angebote werden zwar in Aktion 5c u.a. über den Förderansatz Fit für den Job im Rahmen des rheinland-pfälzischen ESF gefördert, allerdings stehen hier nicht die erforderlichen Ressourcen für die Schaffung einer bedarfsdeckenden Angebotsstruktur zur Verfügung. Ergänzt werden die Angebote der Jugendscouts wie bereits im Vorjahr durch den Förderansatz Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen, über den insgesamt zehn Projekte umgesetzt werden konnten. Im Zentrum steht dabei die Vermittlung in Ausbildung sowie die Stabilisierung von bestehenden Ausbildungsverhältnissen, um so Ausbildungsabbrüche zu vermeiden bzw. Ausbildungsabbrechende wieder in das duale Ausbildungssystem zu integrieren und ihnen somit zu einem erfolgreichen Berufsabschluss zu verhelfen. Seite 81

82 Konkrete Gegenstände der Förderung sind die Beratung von Jugendlichen, Ausbildungsbetrieben sowie des sozialen Umfelds der Jugendlichen. Eine zentrale Aufgabe der Ausbildungsbetreuung ist es, Risikogruppen sowohl bei den Lehrlingen als auch bei den Ausbildungsbetrieben ausfindig zu machen und frühzeitig gezielt das Angebot der Hilfestellungen, wie z.b. eine Hinführung zu ausbildungsbegleitenden Hilfen sowie individuelle Beratung zu unterbreiten. Im Rahmen des Konflikt- und Krisenmanagements werden die Ausbildungsbetreuenden bereits bei sich anbahnenden Problemen sofort als Konflikt- und Krisenmanager-in tätig. Über die gezielte akute Konfliktberatung hinaus, erhalten Auszubildende wie Ausbildungsbetriebe auch das Angebot einer neutralen Beratung und Betreuung in allen Ausbildungsbelangen. Die Ausbildungsbetreuung begleitet die problematischen Ausbildungsverhältnisse ggf. über die gesamte Ausbildungsdauer und steht währenddessen bei Bedarf als Mediator/in zur Verfügung. Bei bereits vollzogenen Ausbildungsabbrüchen wird die Ausbildungsbetreuung den Jugendlichen individuell beraten und ihm Hilfestellung bei der beruflichen Neuorientierung geben. Dies umfasst auch die Reintegration in das duale Ausbildungssystem. Im Rahmen des Einzelfallmanagements wird hierbei auch nach den Ursachen für das Scheitern eines Berufsausbildungsverhältnisses geforscht. Analog wird die Ermittlung der Ursachen von Problemen auch besonders als vorbeugende Maßnahme eingesetzt. Es werden individuelle Lösungsmöglichkeiten mit den Ratsuchenden ausgearbeitet und diese bei der Umsetzung aktiv begleitet. Schließlich initiiert und koordiniert die Ausbildungsbetreuung die jeweiligen individuellen Hilfeprozesse und unterstützt die Lehrlinge bei deren Umsetzung. Insgesamt konnten 2014 über diesen Förderansatz gut Jugendliche und junge Erwachsene neu erreicht werden, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (1.600). Dieser sprunghafte Anstieg der Teilnehmendenzahlen verdeutlicht den steigenden Bedarf an entsprechenden Unterstützungsangeboten für Betriebe wie Auszubildende, der sich aus der veränderten Situation auf dem Ausbildungsmarkt ergibt. So erhalten zunehmend auch solche Jugendliche einen Ausbildungsvertrag, die wegen fachlicher Defizite, insbesondere aber wegen Problemen im sozialen wie persönlichen Bereich bis vor wenigen Jahren noch keine Chancen auf einen Ausbildungsplatz gehabt hätten. Gleichzeitig sind die Betriebe jedoch nur bedingt auf den Umgang mit diesen Auszubildenden vorbereitet, was wiederum zu Konflikten im betrieblichen Alltag führt und somit die Gefahr vorzeitiger Vertragslösungen erhöht. Der programmatischen Ausrichtung entsprechend handelte es sich bei der überwiegenden Mehrheit der Teilnehmenden um Jugendliche und junge Erwachsene, die sich zum Zeitpunkt des Eintritts in die Maßnahme in Ausbildung befanden (87,5 %). Seite 82

83 Der Frauenanteil in den Projekten lag 2014 bei 38,1 %, 14,8 % der Teilnehmenden verfügten über einen Migrationshintergrund. Hinsichtlich des Verbleibs der Teilnehmenden vier Wochen nach Austritt aus den Projekten kann festgestellt werden, dass die Stabilisierung von Ausbildungsverhältnissen, der Zielsetzung des Förderansatzes entsprechend, den größten Anteil hatte (88,3 %). Den Erfolg der Maßnahmen verdeutlicht auch, dass lediglich 3,6 % der Teilnehmenden vier Wochen nach Austritt aus der Maßnahme arbeitslos oder nichterwerbstätig waren. Bei den Qualifizierungsprojekten in Aktion 5c werden über verschiedene Förderansätze unterschiedliche Zielgruppen angesprochen und ihrem individuellen Bedarf entsprechend gefördert. In Kooperation mit der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit und ergänzend zu innerschulischen Maßnahmen des MBWWK wurden durch die Förderung von wie im Vorjahr 21 Projekten im Bereich der Vertieften Berufsorientierung zusätzliche Akzente im Bereich der beruflichen Orientierung junger Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf in Rheinland-Pfalz gesetzt. Der Einsatz der Projekte zur vertieften Berufsorientierung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Bildungsministerium und der Regionaldirektion. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die zur Verfügung stehenden Mittel effizient genutzt werden und eine Überversorgung einzelner Schulstandorte verhindert wird. Für diesen Förderansatz sind im Jahr 2014 erneut insgesamt etwa Neueintritte von Schülerinnen und Schülern in Rheinland-Pfalz dokumentiert, von denen 44 % weiblich waren. Etwa 9 % der Teilnehmenden verfügten über einen Migrationshintergrund. Auch im Rahmen des Förderansatzes: Fit für den Job ist die Zahl der neu bewilligten Projekte im Jahr 2014 mit insgesamt 24 im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Gegenstand der Förderung sind berufshinführende Maßnahmen für unversorgte rheinland-pfälzische Jugendliche, denen es aufgrund ihrer persönlichen Voraussetzungen bisher nicht gelungen ist, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden und die auch nicht für eine Berufsvorbereitung im Rahmen einer berufsvorbereitenden Maßnahme geeignet sind und denen keine andere arbeitsmarktpolitische Integrationsmaßnahme von Bund, Land oder Kommune angeboten wurde. Von den etwa Teilnehmenden im Jahr 2014 war gut 1/3 weiblich, 12 % verfügten über einen Migrationshintergrund. Im Jahr 2014 konnte mit durchschnittlich 45,4 % positivem Verbleib die angestrebte Vermittlungsquote von 45 % erreicht werden. Bei der Bewertung dieses Ergebnisses gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass weitere 21,8 % der Teilnehmenden in Maßnahmen zur persönlichen und sozialen Stabilisierung vermittelt werden konnte. Seite 83

84 Angesichts der konzeptionellen Fokussierung des Förderansatzes auf Jugendliche und Heranwachsende mit multiplen Belastungen entspricht diese Form des Übergangs in gleicher Weise den Intentionen des Förderansatzes, so dass insgesamt für mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden ein positiver Übergang verzeichnet werden kann. Ebenfalls für die Zielgruppe der besonders benachteiligten Jugendlichen wurden im Jahr 2014 über den Förderansatz: Verbesserung der Ausbildungschancen für Jugendliche 31 weitere, konzeptionell jeweils individuell zugeschnittene Projekte gefördert, von denen 22 neu bewilligt wurden. Mit diesen Projekten konnten insgesamt etwa von Arbeitslosigkeit bedrohte Jugendliche und junge Erwachsene, neu erreicht werden. Der Frauenanteil lag bei 42,6 %; knapp 19 % der Teilnehmenden hatten einen Migrationshintergrund. Knapp die Hälfte der Teilnehmenden (48,6 %) hatten nach Abschluss der Maßnahmen eine konkrete schulische oder berufliche Perspektive, etwa 15 % entfielen auf die Kategorie sonstiger Verbleib, worunter auch hier insbesondere weitergehende Unterstützungsformen zur persönlichen und sozialen Stabilisierung subsumiert werden. Knapp 1/3 der ausgetretenen Teilnehmenden war vier Wochen nach Abschluss der Maßnahme arbeitslos. Angesichts der Heterogenität der Projekte in diesem Förderansatz, deren Zusammensetzung sich zudem von Jahr zu Jahr ändert, unterliegen die Ergebnisse in diesem Förderansatz verhältnismäßig starken Schwankungen. Die im Vergleich zum Vorjahr deutlich gefallene Vermittlungsquote erlaubt daher keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Qualität der Projekte, sondern ergibt sich aus der strukturellen Zusammensetzung der geförderten Projekte. Abgerundet werden die Angebote der Aktion 5c mit spezifischen Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildungschancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Über diesen Förderansatz wurden 2014 insgesamt sechs konzeptionell sowie mit Hinblick auf ihre Zielsetzung sehr unterschiedliche Projekte umgesetzt, die alle neu bewilligt wurden. Mit diesen wurde gezielt auf spezifische strukturelle Benachteiligungsfaktoren reagiert, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Migrationshintergrund stehen und daher eine gesonderte Unterstützung dieser Zielgruppe nötig machen. 389 Teilnehmende sind im Jahr 2014 neu in die Projekte eingetreten, der Frauenanteil lag bei 57 %. Gut 80 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesen Projekten konnten durch die Unterstützung eine konkrete berufliche Anschlussperspektive entwickeln und in Ausbildung oder Berufstätigkeit übergehen bzw. bereits bestehende Ausbildungsund Arbeitsverhältnisse stabilisieren. Etwa 7 % waren vier Wochen nach Abschluss der Maßnahme arbeitslos bzw. nichterwerbstätig, für 12 % wurde ein sonstiger Verbleib festgestellt. Seite 84

85 Zusammenfassend weisen die Ergebnisse der Programmumsetzung im Jahr 2014 somit erneut darauf hin, dass die rheinland-pfälzische ESF-Strategie im Rahmen der Aktion 5 weiterhin erfolgreich verläuft und den aktuellen Bedarfen entspricht. Obwohl in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren der Anteil der Schulabbrecher kontinuierlich zurückgegangen ist und zuletzt noch bei 5,3 % lag, gelten noch immer mehr als Jugendliche (13,1 %) als Frühe Schulabgänger. Dies deutet auf nach wie vor bestehende strukturelle Probleme im Übergang von der Schule in Ausbildung hin, die sich nicht auf jene Zielgruppen beschränken, die bereits in der allgemeinbildenden Schule scheitern. Niedrigschwellige Unterstützungsangebote zur Erhöhung der Berufswahlkompetenzen von Schülerinnen und Schülern leisten hier einen wichtigen Beitrag, was sich nicht zuletzt daran ablesen lässt, dass fast alle von den Jobfüxen betreuten Jugendlichen eine konkrete berufliche bzw. schulische Anschlussperspektive entwickeln konnten. Wie dargestellt, mangelt es insbesondere für Jugendlichen mit multiplen Vermittlungshemmnissen an einem ausreichenden Angebot adäquater Aktivierungs-, Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote. Die Qualifizierungsprojekte zur Erhöhung der Ausbildungschancen im Rahmen des ESF stellen insofern sowohl quantitativ als auch qualitativ eine wichtige Ergänzung zu den Regelangeboten des SGB II und SGB III dar, auch wenn damit die bestehenden Bedarfe sicherlich nicht umfassend gedeckt werden können. Die in diesem Bericht dokumentierten Übergangszahlen verdeutlichen dabei den Erfolg der Maßnahmen, mit denen es gelingt, für einen Großteil der geförderten Jugendlichen wieder einen Zugang zum Arbeits- bzw. Ausbildungsmarkt zu schaffen. Gerade Jugendliche, die schon länger erfolglos nach einem Ausbildungsplatz suchen, wenden sich häufig von institutionellen Unterstützungsangeboten ab. Dadurch wächst die Gefahr, dass diese jungen Menschen dauerhaft vom Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ausgeschlossen bleiben. Um diese Jugendlichen erreichen zu können, sind rechtskreisübergreifende, aufsuchende Unterstützungsangebote wie die der Jugendscouts von zentraler Bedeutung. Auch hier zeigen die Ergebnisse, dass es zuletzt bei etwa 2/3 der betreuten Jugendlichen gelingt, eine konkrete Berufs- und Lebensperspektive zu entwickeln und ihnen den Zugang zu weitergehenden Ausbildungs-, Qualifizierungs- oder Unterstützungsangeboten zu ermöglichen. Dies setzt jedoch voraus, dass entsprechende Angebote vor Ort auch verfügbar sind. Seite 85

86 Ziel: Förderung des lebensbegleitenden Lernens und der Weiterbildung Aktion 6: Maßnahmen im Bereich der Weiterbildung (ohne Ausbildung) In der Aktion 6 konnten im Jahr 2014 insgesamt 20 Projekte umgesetzt werden, von denen 14 neu bewilligt wurden. Die Zahl der Neueintritte in Projekte der Aktion 6 ist gegenüber 2013 mit 997 in etwa konstant geblieben, der Frauenanteil ist auf 39,1 % gestiegen. Der Anteil der Erstteilnahmen an Weiterbildung lag 2014 bei 65,4 %. Im Gegensatz zu den Vorhaben in der Aktion 1 Berufliche Weiterbildung von Beschäftigten sollen in Aktion 6 das lebensbegleitende Lernen und lebenslange Weiterbildung als Voraussetzung einer Verbesserung des Humanvermögens im Mittelpunkt stehen. Diese Vorhaben richten sich in erster Linie gezielt an diejenigen Personengruppen, die am wenigsten an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, die durchschnittlich eher geringe Ausgangsqualifikationen mitbringen, sowie an jene Personen, deren Anschlussfähigkeit am Arbeitsplatz durch Anpassungsqualifizierungen gesichert werden kann. Insgesamt sollen durch diese Aktion ungenutzte Potenziale an Humanvermögen für erfolgreiche Bildungsprozesse erschlossen werden. 73 Den Schwerpunkt stellte auch im Jahr 2014 der thematische Bereich: Zweite Chance auf Ausbildung für geringqualifizierte Arbeitslose zwischen 25 und 35 Jahren dar. Die Projekte richteten sich an geringqualifizierte Arbeitslose - vor allem in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren - ohne Berufsabschluss bzw. mit einem nicht verwertbaren Berufsabschluss und zielten darauf ab, diesen einen Zugang zu einer anerkannten Berufsausbildung bzw. zu einem verwertbaren Berufsabschluss eröffnen. Teilweise haben diese jungen Erwachsen bereits die klassischen Fördermaßnahmen (BvB, BaE, Aktivierungshilfen, etc.) durchlaufen, ohne dass sie zu einer Berufsausbildung oder einem Berufsabschluss führten. Diese Maßnahmen werden jedoch in der Regel nur bis zu einem Alter von 25 Jahren gefördert, so dass danach oftmals die individuelle Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz entfällt. Mit zunehmender Dauer der Arbeitslosigkeit zeigt sich eine Entfernung vom ersten Arbeitsmarkt, die Suche nach einer Lehrstelle wird eingestellt. Es werden vor allem geringfügige, niedrigqualifizierte Beschäftigungsverhältnisse eingegangen, daher unterliegt die Zielgruppe einem erhöhten Arbeitslosenrisiko. Aufgrund der häufig über bereits einen längeren Zeitraum anhaltenden Beschäftigungslosigkeit vieler Teilnehmender, stellt die Vermittlung einer Tagesstruktur in der 73 vgl. operationelles Programm des Landes Rheinland-Pfalz für den Europäischen Sozialfonds im Ziel 2 Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, - Förderperiode , S.104f Seite 86

87 Regel ein erstes Ziel der Projekte dar. Die Teilnehmenden müssen sich zunächst wieder daran gewöhnen, regelmäßig früh aufzustehen und einen achtstündigen Arbeitstag durchzuhalten. Über unterschiedliche, möglichst handlungsorientierte und berufsnahe Qualifizierungsangebote sowie betriebliche Praktika soll die Beschäftigungsfähigkeit der jungen Erwachsenen ebenso erhöht werden wie über den Ausbau und die Stärkung der Sozialkompetenzen. So bedeutet berufliche Handlungskompetenz nicht allein den Besitz von fachpraktischen und fachtheoretischen Kenntnissen, von hoher Bedeutung ist vielmehr auch die Beherrschung von Schlüsselqualifikationen der Persönlichkeits- und Sozialkompetenz. Diese müssen im Maßnahmeverlauf entwickelt, gefördert und gestärkt werden. Gerade die Stärkung bestimmter Schlüsselqualifikationen, die Förderung der psycho-sozialen Entwicklung (Abbau von Angst und Stress, Förderung der Motivation und des Selbstwertgefühls, Verbesserung der sozialen Kompetenz) sowie konkrete Hilfestellungen bei individuellen Problemen erfordern dabei eine kontinuierliche sozialpädagogische Begleitung der Teilnehmenden. Auch innerhalb der die übrigen Projekte in der Aktion 6, die sich größtenteils an Alleinerziehende bzw. Berufsrückkehrerinnen im SGB II-Bezug richteten, kam der sozialpädagogischen Begleitung eine zentrale Rolle zu. Damit zeichnen sich auch die im Jahr 2014 geförderten Maßnahmen durchgehend durch eine hohe individuelle Förderintensität aus. Der zunehmenden konzeptionelle Ausrichtung auf entsprechenden Weiterbildungsmaßnahmen wurde im Zuge des Änderungsantrages im Jahr 2013 insofern Rechnung getragen, als die Zielwerte desteilnehmerbezogenen Outputindikators nach unten korrigiert wurden. Mit der Programmumsetzung 2014 konnte der angestrebte Planwert von nunmehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern um mehr als 500 übertroffen werden, woraus sich ein Zielerreichungsgrad von 114 % ergibt. Vor dem Hintergrund der hier dargestellten konzeptionellen Schwerpunktsetzung und den in der Regel multiplen Vermittlungshemmnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es als Erfolg zu werten, dass immerhin 37,6 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Projekten durch die Unterstützung eine konkrete berufliche Anschlussperspektive entwickeln und in Berufstätigkeit oder weitergehende Qualifizierungsmaßnahmen wechseln konnten. Etwa 40 % der Teilnehmenden waren vier Wochen nach Abschluss der Maßnahme arbeitslos bzw. nichterwerbstätig, für 22 % wurde ein sonstiger Verbleib festgestellt. Seite 87

88 Ziel: Förderung von Innovationen Aktion 7: Förderung von Netzwerken Mit der Förderung von Netzwerken sollen in erster Linie lokale und regionale Akteure in ihren Bemühungen unterstützt werden, durch Kooperation und Vernetzung zur Optimierung der Anstrengungen zur Verbesserung des Humanvermögens beizutragen. Unter dem Innovationsgesichtspunkt sind in dieser Aktion diejenigen Kooperationen und Netzwerke von Bedeutung, die in den Sektoren Wissenstransfer sowie an den Schnittstellen Lehre Forschung Wirtschaft tätig sind. Hauptinstrumente sind Projekte, die Kooperationen und Netzwerke entwickeln, befördern und unterstützen. 74 In Aktion 7 wurden dazu im Jahr 2014 insgesamt 15 Netzwerkprojekte gefördert, mit denen mehr als Personen erreicht werden konnten. Mit Blick auf das nahende Ende der ESF-Förderperiode wurden im Jahr 2014 keine neuen Netzwerke und Projekte mehr in die Förderung aufgenommen. Die im operationellen Programm für die Aktion 7 definierten Outputindikatoren waren bereits Ende 2011 erreicht bzw. überschritten worden. Den Schwerpunkt der Förderung bildete 2014 wie bereits in den Vorjahren mit wiederum 11 Teilprojekten das Ada-Lovelace-Mentorinnen-Netzwerk für Frauen in Technik und Naturwissenschaften an den rheinland-pfälzischen Hochschulen. Die Organisationsstruktur des Ada-Lovelace-Projektes orientiert sich zum einen daran, eine möglichst regionale, über ganz Rheinland-Pfalz verbreitete Präsenz zu erreichen. Gleichzeitig werden jedoch zentrale Aufgaben in der Koordinierungsstelle des Projekts, in Koblenz, gebündelt. Aufgabe dieser Koordinierungsstelle ist es, die projektinternen Strategien, Abläufe und Informationen zu koordinieren und das Projekt nach außen hin, gegenüber Kooperationspartnern, den Bildungseinrichtungen, den Ministerien, Geldgebern und Sponsoren zu vertreten. Das Ada-Lovelace-Projekt arbeitete auch 2013 mit drei Arbeitsschwerpunkten, dem Schwerpunkt Studium, dem Schwerpunkt Ausbildung und dem Schwerpunkt Diversity, letzterer jedoch ausschließlich am Standort Koblenz. Im Schwerpunkt Studium werden Studentinnen entsprechender Studienfächer als Mentorinnen gewonnen und eingesetzt. Sie bewerben die naturwissenschaftlichen und technischen Studiengänge der rheinland-pfälzischen Hochschulen. Der Schwerpunkt Ausbildung widmet sich speziell der Gewinnung und Förderung von Mädchen und Frauen in den technisch-naturwissenschaftlichen Ausbildungsbe- 74 vgl. a.a.o., S. 106 Seite 88

89 rufen, insbesondere den neuen IT-Berufen. Die Mentorinnen sind hier Auszubildende entsprechender Berufe. Im Schwerpunkt Diversity ist das zentrale Ziel, erfolgreiche Übergänge zu einer weiterführenden Schule oder den Übergang von der Schule in einen Ausbildungsberuf oder zu einer Hochschule zu schaffen. Zielgruppe des Schwerpunkts Diversity sind vor allem Schülerinnen mit Migrationshintergrund, aus sozial schwachen, benachteiligten oder bildungsfernen Familien, sowie Schülerinnen mit besonderen Einschränkungen (z.b. körperliche Behinderungen) ab dem 10. Schuljahr. Ebenfalls weitergeführt wurde das Netzwerk zur beruflichen und sozialen Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Kreis Mayen-Koblenz (MYKnetz). Auch das aus diesem im Jahr 2010 hervorgegangene MYKFamNetz, mit dem in besonderer Weise auf die Bedarfe von Alleinerziehenden reagiert wurde, konnte im Jahr 2014 weitergeführt werden, ebenso wie die die im Jahr 2011 hinzugekommenen Angebote für die Zielgruppe substituierter Drogenabhängiger mit dem Ziel, diese in Arbeit zu integrieren. Das entsprechende Netzwerkprojekt AIDA - Assistierte Integration substituierter Drogenabhängiger in den Arbeitsmarkt war auch 2014 wieder ein fester Partner im MYKnetz. Auch das seit 2011 geförderte Projekt COP - Clearing, Orientierung und Praxiserprobung richtet sich an die Zielgruppe suchtkranker und suchtgefährdeter Menschen. COP versteht sich dabei als Schnittstelle zwischen dem Ratsuchenden und einem Netzwerk, das die wichtigen Akteure aus den Bereichen der ambulanten und stationären Suchthilfe, der Beratung, der Leistungsträgerschaft, des Bildungsbereiches und des Arbeitsmarktes umfasst. Ein zentraler Punkt ist die Minimierung der Einstiegs- oder Rückfallgefährdung durch die umfassende Betreuung unter Einbeziehung der genannten Akteure und im Bedarfsfall nahtlose Überleitung in Anschlussmöglichkeiten. Wie bei AIDA steht somit auch hier die Optimierung der sektorenübergreifenden Kooperation im Hilfeprozess im Fokus der Netzwerkaktivitäten. Das im Jahr 2013 neu in die Förderung aufgenommene Alphabetisierung- und Grundbildungsnetz (Grubi-Netz), welches durch Netzwerkarbeit zwischen Weiterbildung, Kommunen, Verwaltung, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Vereinen die Chancen zur Teilhabe funktionaler Analphabetinnen und Analphabeten am sozialen und ökonomischen Leben erhöhen soll, wurde 2014 ebenfalls weitergeführt. Im Fokus stehen dabei die Belange von Menschen mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben sowie hiermit häufig einhergehenden weiteren Grundbildungsdefiziten. Die Umsetzung erfolgte 2014 in vier Netzwerk-Regionen die mit dem Ziel einer ausgewogenen geographischen Verteilung über ganz Rheinland-Pfalz ausgewählt wurden. Die Auswahl folgte folgenden Kriterien: Seite 89

90 In den Regionen verfügen Träger über die konkreten Kontakte viele Akteure anzusprechen und in die Grundbildungsarbeit einzubeziehen. Träger in den Regionen führen im Bereich Alphabetisierung/Grundbildung bereits Qualifizierungsmaßnahmen sowie berufsorientierende Angebote durch und verfügen über Strukturen, um eine Nachfrage nach Kursangeboten abdecken zu können. Träger in den Regionen können für GrubiNetz bereits auf erste Kompetenzen in den Bereichen a) Aufsuchende Weiterbildungsnagebote, b) Netzwerkarbeit, c) Zielgruppenansprache, d) Arbeitsplatzorientierte Weiterbildungsangebote und e) Kooperation mit den lokalen Jobcentern zurückgreifen sowie diese Kompetenzen zügig ausbauen. Um Betroffenen eine Chance auf nachholende Bildung und gesellschaftliche / berufliche Teilhabe zu eröffnen, werden Multiplikatoren in regionalen Netzwerken über sogenannte "Alpha-Bündnisse" eingebunden und so sensibilisiert, dass sie betroffene Menschen gezielt ansprechen und mit Bildungsangeboten verknüpfen können. Darüber hinaus geriet 2014 verstärkt auch die Förderung des Engagements der Betroffenen selbst in den Fokus. Am Beispiel bereits bestehender Selbsthilfegruppen (z.b. Ludwigshafen) zielten die Netzwerkaktivitäten darauf ab, Vernetzung und Selbstorganisation der Lernenden auch andernorts zu stärken. Da Betroffene auf herkömmlichen Wegen der Ansprache häufig nur schwer erreicht werden, braucht es darüber hinaus Konzepte zur Öffentlichkeitsarbeit und zur aufsuchenden Grundbildungsarbeit. Auch dies stellte einen Gegenstand der Netzwerkaktivitäten dar. Wie die Ausführungen zur Umsetzung der Aktion 7 deutlich zeigen, ist die Förderstrategie auf ein Höchstmaß an Kontinuität und Konstanz in den geförderten Netzwerken hin ausgerichtet. Nach Möglichkeit werden die Netzwerke über einen längeren Zeitraum hinweg gefördert und in ihrer Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung unterstützt. Dass diese Strategie erfolgreich ist, bestätigen unter anderem die Ergebnisse einer Befragung von Netzwerkpartner, die im Rahmen des MYK-Netzes durchgeführt wurde. Ziel der Evaluation war es zu prüfen, in welcher Weise die Netzwerkpartner durch die Zusammenarbeit mit der Netzwerkstelle MYKnetz profitieren. Auch sollten die erreichten Netzwerkeffekte dargestellt werden, um damit implizit zu prüfen, ob die Netzwerkarbeit volkswirtschaftlich, organisationstechnisch oder mit Blick auf den Wissenszuwachs sinnvoll ist. Die Ergebnisse bestätigen in allen drei Dimensionen den Erfolg der Netzwerkarbeit. So waren beispielsweise knapp 3/4 der Befragten der Auffassung, dass durch die Zusammenarbeit mit den Netzwerkstellen des Jobcenter MYK der Netzwerkflow ef- Seite 90

91 fektiver und koordinierter ermöglicht wird. Auch empfanden knapp 80 % der Befragten die Jobcenter-Netzwerkstelle als hilfreiche Struktur bei kreativen Prozessen zu Entwicklung neuer Strukturen in ihrer Institution. Auch unter Effizienzgesichtspunkten wurde die Netzwerkarbeit tendenziell positiv beurteilt. Mehr als die Hälfte der Befragten war der Auffassung, die betriebseigenen Arbeitsziele durch die Netzwerkarbeit kosteneffektiv umsetzen zu können. Trotz des Mehraufwandes für die Netzwerkarbeit werden die sich daraus ergebenden Kosteneffekte für die Organisation somit insgesamt positiv bewertet. Vor diesem Hintergrund ist nachvollziehbar, dass mehr als 80 % der Befragten die geknüpften Netzwerkestrukturen auch weiterhin in ihrer Organisationsstruktur einbinden wollen und somit eindeutig ihr Interesse an der Fortsetzung der Zusammenarbeit im Netzwerk bekundeten. Die hier dargestellten Ergebnisse bestätigen somit die positiven Bewertung der Netzwerkförderung im Zuge der Halbzeitbewertung, sowie die dort ausgesprochene Empfehlung der Evaluatoren, die Aktivitäten der Aktion 7 in der verbleibenden Förderperiode insbesondere darauf auszurichten, die Nachhaltigkeit der bereits geschaffenen Strukturen längerfristig zu sichern. Zusammenfassung Umsetzung in der Prioritätsachse B Zusammenfassend kann für die Prioritätsachse B festgehalten werden, dass sich die Umsetzung der drei Aktionen 5 bis 7 auch im Jahr 2014 in einem hohen Maße kohärent mit den im operationellen Programm definierten Aktivitäten und Zielen gestaltet. Gerade mit Blick auf sich verändernde sozioökonomische wie infrastrukturelle Rahmenbedingungen erweist sich die rheinland-pfälzische Strategie hier als gut geeignet, um auf vielfältige Weise Beiträge zu Erreichung des übergreifende Ziels einer Verbesserung des Humanvermögens leisten zu können. Die dazu implementierten Förderansätze vereinen dabei eine klare Zielsetzung mit flexiblen Ausgestaltungsmöglichkeiten, so dass das seit Beginn der Förderperiode eingesetzte Instrumentarium den arbeitsmarktpolitischen Anforderungen nach wie vor in vollem Umfang entspricht. Mit Blick auf die künftige ESF-Umsetzung bestätigen die aktuellen Ergebnisse somit die strategische Entscheidung der Landesregierung, auch innerhalb des operationellen Programmes für die Förderperiode einen Schwerpunkt auf das thematische Ziel der Investitionen in Bildung, Ausbildung und Berufsbildung für Kompetenzen und lebenslanges Lernen zu legen. Damit wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, die für eine erfolgreiche Programmumsetzung notwendige Kontinuität in der Förderung sicherzustellen und diese gleichzeitig an den Zielen der Strategie 2020 auszurichten. Seite 91

92 Dies betrifft insbesondere die Aktivitäten in der Aktion 5, in denen alle drei Aktionsbereiche in leicht modifizierter Form auch künftig fortgesetzt werden können, aber auch aus den Aktionen 6 und 7 haben bewährte Ansätze Einzug gefunden in das operationelle Programm des Landes Rheinland-Pfalz für den Europäischen Sozialfonds in der Förderperiode 2014 bis 2020 im Ziel Investitionen in Wachstum und Beschäftigung. Dies betrifft beispielsweise die Förderung von Berufsrückkehrerinnen im Rahmend er Investitionspriorität a v, das Ada-Lovelace-Mentorinnen-Netzwerk, welches künftig im Rahmen der Investitionspriorität c iv einen Beitrag zur Entwicklung und Erprobung innovativer Ansätze in der allgemeinen und beruflichen Bildung leisten soll, sowie die Aktivitäten des Alphabetisierungs- und Grundbildungsnetzwerkes, die künftig den Kern der Maßnahmen zur Reduzierung des Analphabetismus innerhalb der Investitionspriorität c iii darstellen werden Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Für den Berichtszeitraum 2014 sind keine wesentlichen Probleme in der Durchführung der Prioritätsachse aufgetreten. 3.3 Prioritätsachse C: Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung von benachteiligten Personen Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Materielle und finanzielle Fortschritte der Prioritätsachsen 2014 wurden in Prioritätsachse C 127 Projekte mit insgesamt Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefördert. Die bewilligten ESF-Mittel betrugen ,99. Die einzelnen Fortschritte in den Aktionen, auf deren Ebene die Outputindikatoren definiert sind, ergeben sich aus der qualitativen Analyse. Qualitative Analyse Dem strategischen Ziel der Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung von benachteiligten Personen sind in der Prioritätsachse C zwei spezifische Ziele zugeordnet, umgesetzt mit zwei korrespondierenden Aktionen, wobei sich Aktion 9 wiederum in zwei Schwerpunkte aufteilt. Ziel Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung am Arbeitsmarkt Soziale Eingliederung von Benachteiligten durch Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit Aktion 8. Integration in den Arbeitsmarkt 9a. Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, Weiterbildung von Langzeitarbeitslosen Qualifizierung in Arbeitsgelegenheiten Seite 92

93 Ziel Aktion 9b. Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit - Förderung von regionalen Maßnahmen In der Prioritätsachse C wurden im Jahr 2014 insgesamt 127 Projekte umgesetzt, von denen 30 bereits vor und 97 im Jahr 2014 neu begonnen haben. 120 Projekte wurden im Jahr 2014 beendet und 7 Projekte dauern über das Jahresende 2014 hinaus an. Insgesamt sind in Prioritätsachse C im Jahr Personen in die 127 geförderten Projekte eingetreten, davon (51 %) Frauen. Der Frauenanteil liegt damit etwas mehr als 4 Prozentpunkten über dem des Vorjahres. Der Schwerpunkt der Förderung lag auf der Aktion 9 mit Eintritten, die damit 96,9 % aller Eintritte in dieser Prioritätsachse darstellen. Der Frauenanteil bei den Teilnehmern in Aktion 9 konnte im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gesteigert werden, um 2,8 Prozentpunkte auf 49,7 %. Die Teilnehmenden sind, der programmatischen Ausrichtung der Maßnahmen entsprechend, größtenteils auf Transferleistungen aus dem SGB II angewiesen. 844 der in Projekte der Prioritätsachse C im Jahr 2014 neu eingetretenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben einen Migrationshintergrund, dies sind knapp 17,4 % (Vorjahr: 15,5 %). Bei den Frauen lag diese Quote für 2014 bei 19,2 % (Vorjahr: knapp 18 %) bei den Männern bei 15,7 % (Vorjahr: knapp 14 %). Insgesamt oder rund 29 % der neu eingetretenen Teilnehmenden waren älter als 45 Jahre (Vorjahr: 28 %). Eine für die gesamte Prioritätsachse gebildete Vermittlungsquote ist wenig aussagekräftig, da die Einzelprojekte beider Aktionen in der Prioritätsachse C konzeptionell unterschiedlich ausgerichtet sind. Sie wird an dieser Stelle daher nur nachrichtlich aufgeführt. Für die gesamte Prioritätsachse C beträgt die positive Verbleibsquote bei allen im Jahr 2014 ausgetretenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern 28,4 %. Auch die Anteile von Frauen, Älteren und Menschen mit Migrationshintergrund fallen je nach Projektkonzept sehr unterschiedlich aus sind erneut Projekte bewilligt und durchgeführt worden, die sich schwerpunktmäßig auf eine dieser Zielgruppen konzentrierten. In anderen Projekten spiegeln sich die regionalen Bedarfslagen wider, die zielgruppenbezogen je nach regionaler Angebotsstruktur ebenfalls unterschiedlich ausfallen. Die in der ursprünglichen Fassung des Operationellen Programmes für die laufende Förderperiode definierten Outputziele, wurden bereits in den Vorjahren erreicht oder übertroffen. So wies der Durchführungsbericht des Jahres 2013 mit Teilnehmern bereits fast viermal so viele Teilnehmer aus, wie ursprünglich geplant waren. Im Zuge eines Änderungsantrages im Jahr 2013 erfolgte daher eine Anpassung des Seite 93

94 Zielwerts für den betreffenden Outputindikator auf Teilnehmer, um diesen an die veränderten Rahmenbedingungen der operativen Umsetzung anzupassen 75. Auch wenn sich der Anstieg der Teilnehmendenzahlen seither etwas abgeschwächt hat, und bis dato nur gut Teilnehmende dokumentiert sind, weist der sich daraus ergebende Zielerreichungsgrad von 78 % nicht auf eine Verfehlung des Ziels hin. Vielmehr ergibt sich die nominelle Untererfüllung hauptsächlich aus einer Konsolidierung der zu Beginn der Förderperiode stark überdurchschnittlichen Programmumsetzung, die u.a. auch im Zusammenhang mit dem Rückgang der Eingliederungsbudgets im SGB II-Bereich zu sehen ist, durch den sich die Kofinanzierungsbedingungen für die entsprechenden Maßnahmen sukzessive verschlechtert haben 76. Auch wenn damit das angestrebte Ziel nominell unterschritten wurde, ist es unter diesen Bedingungen als Erfolg zu werten, dass im Jahr 2014 weitere Teilnehmer von Maßnahmen im Bereich der Aktion 9a profitieren konnten. Analoges gilt für die Aktion 9b, wo das Outputziel im Zuge des Änderungsantrages von 46 auf 60 geförderte Projekte erhöht wurde und daher bei einer von 46 auf 53 gestiegenen Projektanzahl die Zielerreichungsquote dennoch von 102 % im Vorjahr auf nun 88 % gesunken ist. Das unverändert gebliebene Outputziel von Teilnehmern an Maßnahmen der Aktion 8 wurde 2014 zu 82 % erreicht. Tabelle: Zielerreichung Prioritätsachse C Aktion Outputindikatoren Outputziel Ist Zielerreichung (%) Aktion 8: Integration in den Arbeitsmarkt Anzahl qualifizierte Arbeitslose % Aktion 9a: Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, Weiterbildung von Langzeitarbeitslosen Qualifizierung in Arbeitsgelegenheiten Aktion 9b: Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, Förderung von regionalen Maßnahmen Anzahl qualifizierte (Langzeit)arbeitslose % Anzahl geförderter Projekte % 75 Eine differenzierte Begründung der Veränderung ist dem betreffenden Änderungsantrag zu entnehmen. 76 Da die konkreten Auswirkungen dieses Rückgangs auf die ESF-Umsetzung nur bedingt zu prognostizieren sind, wurde bei der Anpassung der Zielwerte im Rahmen des Änderungsantrages ein Szenario zu Grunde gelegt, welches sich im Nachhinein als etwas zu optimistisch erwiesen hat. Seite 94

95 Ziel: Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung am Arbeitsmarkt Aktion 8: Integration in den Arbeitsmarkt Im Jahr 2014 entfielen auf die Aktion 8 insgesamt 164 Neueintritte und damit 3,1 % (Vorjahr: 4,0 %) der Neueintritte in Projekte der Prioritätsachse C insgesamt. 77 % der im Jahr 2014 neu Eingetretenen waren weiblich, 25,0 % waren Ältere (Ü45), fast 18,9 % Jüngere (U25), 17,7 % der Teilnehmenden hatten einen Migrationshintergrund. Die Quote des positiven Verbleibs" Vermittlungsquote in eine Beschäftigung am ersten bzw. zweiten Arbeitsmarkt oder in eine Ausbildungs- oder Qualifizierungsmaßnahme betrug in der Aktion 8 46,3 %, womit der definierte Zielwert von 40 % diesmal deutlich überschritten wurde. Der positive Verbleib bei den Frauen liegt mit 44,8 % ebenfalls über den angestrebten 40 %. Bezogen auf den im OP definierten Outputindikator von Teilnehmenden in Aktion 8 ist mit 82 % ein angesichts der verbleibenden Programmlaufzeit insgesamt befriedigender Umsetzungsstand zu konstatieren. 77 Die Projekte der Aktion 8 konzentrierten sich 2014 hauptsächlich auf den Bereich der Vorqualifizierung von Benachteiligten für Ausbildungen im Bereich Alten- und Krankenpflegehilfe. Ein Projekt widmete sich zudem der Qualifizierung zur Servicekraft im Gesundheitswesen. Zu beiden Themenschwerpunkten wird im Folgenden ein Beispiel beschrieben. Beispiel 1: Vorbereitung auf die Ausbildung zum/zur Altenpflegehelfer/-in VAA- LU Das Projekt orientierte sich am bestehenden Arbeitskräftebedarf im Bereich der Pflege und zielte darauf ab, Menschen, die über keine Qualifikation im Bereich der Pflege verfügen oder denen die Zugangsvoraussetzungen für die Fachschule fehlen, durch systematisch aufeinander aufbauende Maßnahmen den Einstieg in die einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer zu ermöglichen. Im Anschluss an das Projekt wurde daher der Besuch der Fachschule Altenpflege mit der Fachrichtung Altenpflegehilfe mit dem Erwerb der Qualifikation Altenpflegehelfer/-in angestrebt. Die Projektinhalte die sich nach dem Rahmencurriculum des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie richteten, wurden schrittweise über insgesamt neun Module vermittelt. Theorie- und Praxisphasen wurden dabei in Blöcken 77 Die Angaben zur Erreichung der Indikatoren beziehen sich auf kumulierte Daten seit Beginn der Programmumsetzung. Seite 95

96 abwechselnd durchgeführt. Durch praxisorientierte Einheiten wie beispielsweise die Pflegepraxis im Realbetrieb als auch theoriegestützte Unterrichtseinheiten wie etwa Pflegeplanung, -dokumentation und Evaluation, konnten den Teilnehmern umfassende Einblicke in den Ausbildungsberuf zur Altenpflegehelfer/-in eröffnet werden. Um die Teilnehmenden, die häufig aufgrund ihrer bisherigen Lebensbiografie mit unterschiedlichen Problemen behafteten sind zu unterstützen und zu stabilisieren, wurde während des gesamten Projektverlaufes eine sozialpädagogische Begleitung angeboten. Beispiel 2: ZAB 2014 Qualifizierung zur Servicekraft im Gesundheitswesen Das Projekt ZAB 2014 Qualifizierung zur Servicekraft im Gesundheitswesen sollte Personen, die einen beruflichen Wiedereinstieg suchen und arbeitssuchenden oder arbeitslos gemeldet sind, zur Servicekraft im Gesundheitswesen qualifizieren. Geschulte Servicekräfte im Gesundheitswesen helfen u.a. bei der Optimierung der Arbeitsabläufe und der Arbeitsorganisation in den Altenpflegeeinrichtungen und übernehmen, anders als die oben dargestellten Altenpflegehelfer primär pflegefremde Tätigkeiten, wodurch insbesondere die Pflegekräfte entlastet werden können. So werden durch den Einsatz von qualifizierten Servicekräften im Gesundheitswesen für den Pflegedienst Zeitressourcen frei, sodass sich Pflegekräfte stärker auf ihre originären Aufgaben in einer Altenpflegeeinrichtung konzentrieren können. Die Projektinhalte richteten sich nach dem veröffentlichten Rahmencurriculum Qualifizierung zur Servicekraft im Gesundheitswesen und der Pflege des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, das ebenfalls praxisorientierte als auch theoriegestützte Einheiten vorsieht. In allen Projektphasen fand ausgehend von den Bedürfnissen der jeweiligen Teilnehmer eine sozialpädagogische Betreuung statt. Mit der persönlichen und fachlichen Qualifizierung wurden die Teilnehmer aktiviert und motiviert, sich mit ihrer bisherigen Erwerbsbiographie und einer möglichen Zukunft auseinanderzusetzen. Dabei sollten persönliche Vermittlungshemmnisse abgebaut und fachliche Kenntnisse vermehrt werden, um damit letztlich eine Stärkung des Erwerbspersonenpotenzials zu erreichen. Seite 96

97 Ziel: Soziale Eingliederung von Benachteiligten durch Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit Aktion 9a: Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, Weiterbildung von Langzeitarbeitslosen Qualifizierung in Arbeitsgelegenheiten Von allen im Jahr 2014 neu eingetretenen Teilnehmenden entfielen auf Aktion 9a Neueintritte, davon rund 48,0 % Teilnehmerinnen (Vorjahr: 47,9%). 844 der im Jahr 2014 neu eingetretenen Teilnehmenden hatten einen Migrationshintergrund, die entsprechende Quote von 17,4 % ist im Hinblick auf den Vorjahreswert von ebenfalls 17,4% gleichbleibend. Bei den Frauen lag diese Quote bei 19,2 %, bei den Männern bei 15,7 %. Insgesamt der neu eingetretenen Teilnehmenden waren älter als 45 Jahre, was eine Erhöhung der Quote von letztjährig 27,7 % auf 29,7 % bedeutet. Die Zielerreichungsquote des im Rahmen des Änderungsantrags maßgeblich erhöhten Outputindikators liegt für die Aktion 9a bei einer Quote von 78%. Der sozioökonomischen Analyse ist zu entnehmen, dass das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit bzw. der Angewiesenheit auf Leistungen des SGB II sich auf einem anhaltend hohen Niveau befindet. Trotz anhaltend günstiger wirtschaftlicher Entwicklung ist hier gegenüber dem Vorjahr nur ein äußerst geringer Rückgang von Leistungsbeziehern wie Bedarfsgemeinschaften zu verzeichnen. Daher besteht trotz der adäquaten Zielerreichungsquote - auch im Jahr 2014 sowie darüber hinaus ein weiterhin hoher Bedarf an unterstützenden, insbesondere die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausbauenden Projekten. Zugleich ist auch in vielen Projekten der Aktion 9a eine erhebliche Fluktuation der Teilnehmenden festzustellen, die zu einer deutlich höheren Besetzungsquote der zur Verfügung stehenden Plätze führt. Auf die Vermittlungsquote wirkt sich diese Fluktuation insofern negativ aus, als sie in erster Linie aus vorzeitigen Maßnahmeabbrüchen und nicht aus erfolgten Arbeitsaufnahmen resultiert. Zwar stieg die Vermittlungsquote in Aktion 9a über alle Förderansätze hinweg von 26,2 % im Jahr 2013 auf 27,8 % (Beschäftigung am ersten bzw. zweiten Arbeitsmarkt, Vermittlung in eine Ausbildungs- oder Qualifizierungsmaßnahme), lag damit immer noch deutlich unter der Zielmarke von 40 % positiver Vermittlung. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass es sich bei einer Vielzahl von Projekten dieser Aktion um Teilnehmergruppen mit besonders gravierenden Vermittlungshemmnissen handelt und häufig deren gezielter Abbau selbst im Vordergrund der Projekte stand die Vermittlung in Beschäftigung war demgegenüber häufig zwangsläufig nachrangig. Aus den Sachberichten der Projekte lässt sich weiterhin entnehmen, dass auch bei solchen Projekten, die sich allgemein an Langzeitarbeitslose richteten, ein stark wachsender Anteil der Teilnehmenden ebenfalls erhebliche spe- Seite 97

98 zielle Vermittlungshemmnisse aufwies. Entsprechend galt es primär diese abzubauen um überhaupt ein Mindestmaß an Beschäftigungsfähigkeit zu erreichen. In der Aktion 9 werden Langzeitarbeitslose bzw. Personen, die aufgrund einer fehlenden Arbeit auf Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeit angewiesen sind, stabilisiert, qualifiziert und auf diesem Weg in das Beschäftigungssystem direkt integriert oder einer solchen Integration näher gebracht. Konzeptionell wird dies vorwiegend durch eine Kombination von Qualifizierungsbestandteilen, intensiver sozialpädagogischer Unterstützung, externen Beratungshilfen sowie qualifizierender Beschäftigung zu erreichen versucht. Viele der 2014 neu begonnenen Projekte widmeten sich darüber hinaus gezielt bestimmten Problembereichen und Vermittlungshemmnissen, was sich einerseits in der Fokussierung auf besondere Zielgruppen, andererseits in der Konzeption der Maßnahmen widerspiegelte. Nachfolgend hierzu einige Beispiele: Beispiel 1: bap servicecenter Perspektive durch Teilhabe PeT 2014 Zielsetzung des Projekts Perspektive durch Teilhabe war, Menschen mit verfestigter Langzeitarbeitslosigkeit, komplexen Vermittlungshemmnissen und erhöhten Betreuungsbedarf zu aktivieren, zu stabilisieren, in ihrer Resilienz zu stärken und gemeinsam mit den Betroffenen eine Arbeitsperspektive zu entwickeln. Hauptziel der Maßnahme war somit die Aktivierung und Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit und eine entsprechende Verbesserung der Eingliederungschancen. Das Projekt Perspektive durch Teilhabe zeichnete sich durch die Verbindung von einem Praxistag in einem eigenen Beschäftigungsbetrieb mit sozialpädagogischen Qualifizierungsanteilen aus. Innerhalb von 6 Monaten befanden sich die Teilnehmer an einem festen Tag in der Woche in einem betriebsnahen Bereich wo neben praktischen Tätigkeiten u.a. auch fachpraktischer Unterricht und berufliche Theorie stattfanden. An zwei weiteren halben Tagen in der Woche fanden je nach Themenschwerpunkt und Inhalt gezielte Schulungen und sozialpädagogische Begleitung in Gruppen- oder Einzelgesprächen statt. Diese waren praxis- und lebensweltnah auf die Zielgruppe abgestimmt und umfassten unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkt wie beispielsweise Gesundheitstraining oder wirtschaftliche Lebensführung. Für die Zielgruppe übernahm insbesondere das Instrument des sozialpädagogischen Einzelcoachings zunehmend an Bedeutung um auf persönliche Defizite und Beschäftigungshemmnisse gezielt eingehen zu können um somit eine Aktivierung und Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit zu erreichen. Seite 98

99 Beispiel 2: MilAA 2014 Migrantinnen lernen für Arbeit und Alltag Zielgruppe von MilAA 2014 waren arbeitslose überwiegend muslimische Migrantinnen aus dem Rechtskreis des SGB II, die über keine bzw. geringe schulische Bildung aus dem Herkunftsland und mangelnde Sprachkenntnisse verfügten. Zielsetzung des niedrigschwelligen Projekts war es, die Teilnehmerinnen durch eine in die Praxis integrierte Sprachvermittlung zu befähigen, die deutsche Sprache sicherer anzuwenden. Daher setzte sich die Maßnahme aus den drei Elementen lebensweltbezogene Projekte, Sprachtraining und Coaching zusammen. Der Zugang zur deutschen Sprachen sollte im Projekt insbesondere über praktische Tätigkeiten vor allem in den Bereichen Hauswirtschaft und Gesundheit/Soziales hergestellt werden. Begleitend dazu fanden gezielte Sprachtrainings in Kleingruppen statt. Neben der Stärkung von praktischen und sprachlichen Fähigkeiten nahm das begleitende Coaching, in Einzelgesprächen oder bei Bedarf in Kleingruppen, eine bedeutende Rolle ein. Da eine feste Bezugsperson für die Zielgruppe von hoher Relevanz ist, wurde jeder Teilnehmerin ein Personalcoach zugeordnet, der sie über den gesamten Projektverlauf begleitete. Die Teilnehmerinnen sollten im Projektverlauf eine positive Stärkung ihres Selbstbewusstseins erfahren und bei der Entwicklung von Eigeninitiative unterstützt werden. Darüber hinaus wurde angestrebt, die Teilnehmerinnen dahingehend zu aktivieren und zu stärken, am Ende der Maßnahme ein begleitetes zwei- bis vierwöchiges Betriebspraktikum zu absolvieren. Beispiel 3: Mach Mit Stadt Mainz 2014 Zielgruppe von Macht Mit Stadt Mainz 2014 waren (Allein)erziehende Frauen und Männer im ALG-II-Bezug. Spezifisch auftretende Faktoren wie beispielsweise unzureichende Schul-/Berufsausbildung, wenig Mobilität oder Überforderung bei der Alltagsbewältigung stehen häufig einer beruflichen Integration im Wege. Durch individualisierte Angebote sollte Arbeitsmarktferne reduziert und Bildungsbereitschaft erhöht werden. Intensives Coaching wurde mit kompetenzstärkenden, arbeitsmarktorientierten und gesundheitsfördernden Workshops kombiniert. Darüber hinaus wurden Kontakte mit Netzwerkpartnern wie zum Beispiel Schuldnerberatung, Jugendamt, Sozialpsychiatrischer Dienst oder anderen Bildungsträgern aufgebaut und nachhaltig stabilisiert. Wie sich bereits in Vorprojekten herauskristallisiert hatte, bilden die Stabilisierung der Persönlichkeit und der Aufbau von Selbstbewusstsein wesentlichen Vorrausetzungen für die Weiterentwicklung der Teilnehmenden, die insbesondere in Einzelgesprächen bearbeitet wurden. Durch die gezielte Unterstützung (Allein)erziehender bei der beruflichen Integration wird deren Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und ein Beitrag zur Chancengleichheit ge- Seite 99

100 leistet. Durch die Zielsetzung der Integration in Arbeit und die Förderung sozialer Netzwerke wirkte das Projekt gegen soziale Ausgrenzung und Armut. Beispiel 4: Kuck R(h)ein 2014 Das Sozialkaufhaus Kuck R(hein) hat die Aufgabe, Menschen, die Grundsicherung erhalten (SGB II, SGB XII) und im Landkreis Neuwied wohnen, mit gebrauchsfähigen Möbeln, Geräten sowie Kleidung zu versorgen. Globalziel des Projektes Sozialkaufhaus Kuck R(hein) 2014 war die Integration der Teilnehmer in den Arbeitsmarkt durch systematisch aufeinander aufbauende Maßnahmen. Diese Zielsetzung umfasste die Heranführung an Anforderungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes durch intensive Aktivierung als auch die Wiedererlangung potenzieller Beschäftigungsfähigkeit durch sozialintegrative und qualifizierende Maßnahmen. Diese Zielsetzungen wurden mit einer sozialpädagogischen Betreuung in einem intensiven Kommunikationsprozess mit den Teilnehmern individuell und prozesshaft bearbeitet und in fünf Stufen (Case-Management, kursorische Qualifizierungsanteile, Erprobung in Arbeitsfeldern, externe Praktika im allgemeinen Arbeitsmarkt sowie Bewerbungstraining und assistierte Vermittlung) umgesetzt. Aktion 9b: Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit - Förderung von regionalen Maßnahmen Projekte und deren typische Zielgruppen der Aktion 9b ähneln inhaltlich in weiten Teilen jenen in 9a, beinhalten jedoch gezielt die Förderung regionaler Strukturen. Die Anzahl geförderter Projekte sank hierbei von 46 im Jahr 2013 auf nun 7. Bezogen auf den im OP definierten neuen Outputindikator von 60 Teilnehmenden in Aktion 9 b ist mit 88% ein guter Umsetzungsstand zu konstatieren. Nachfolgend hierzu einige Beispiele: Beispiel 1: KoBe MZ- Kompetenz-Beratung zur autonomen Bewältigung von Arbeitslosigkeit Lkr Mainz-Bingen Verschiedene Untersuchungen belegen, dass Langzeitarbeitslose und insbesondere Langzeitleistungsbeziehende im ALG-II-Bezug dringend ein bereits Angebot zur Aktivierung und Stabilisierung in persönlicher, sozialer und beruflicher Hinsicht benötigen, um überhaupt eine Chance der beruflichen und sozialen Eingliederung wieder zu erlangen. Zentrale Zielsetzungen des Projekts KoBe MZ waren deshalb, die Initiierung eines passgenauen Hilfeangebotes zur Überwindung der individuellen Problemlagen, die Vermittlung von Kompetenzen, die es ermöglichen, schwierige Lebenssituationen selbstständig zu analysieren und erfolgreich zu bewältigen sowie die Anwendung von arbeitsmarktintegrationsfördernden Instrumenten. Durch Einzelbera- Seite 100

101 tung, indikationsgesteuerte Workshops und sozialpädagogische Betreuung sollten neue Perspektive für eine Integration in den Arbeitsmarkt eröffnet werden. Zu Beginn der Maßnahme erfolgte mit jedem Teilnehmer ein ausführliches Profiling, das verschiedene Aspekte wie beispielsweise eine Bestandsanalyse sowie eine Berufs- und Sozialanamnese umfasste. Auf Grundlage der Ergebnisse und den daraus resultierenden arbeitsmarkt- und sozialintegrativen Strategien erfolgte die konkrete Umsetzung, die von in Form von wöchentlichen Begleitgesprächen. Neben klassischen sozialintegrativen Maßnahmen wie etwa die Steuerung des Zugangs zu benötigten Hilfen von anderen Institutionen (z.b. Suchtberatung, Schuldnerberatung, Familienhilfe) wurden darüber hinaus lebensnahe Workshops zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten wie Gesundheits-, Finanzkompetenz- und Organisationsberatung angeboten. Das Projekt wurde im Landkreis Mainz-Bingen an zwei Standorten durchgeführt. Beispiel 2: BIL Berufliche Integration verfestigter Langzeitbezieher von ALG II im Landkreis Bitburg-Prüm BIL das 2014 im Landkreis Bitburg-Prüm durchgeführt wurde richtete sich an den Personenkreis der verfestigten Langzeitbezieher mit multiplen Vermittlungshemmnissen. Besonderes Augenmerk galt den Personen, die aus verschieden Motivationen heraus ein eigenes Interesse daran hatten, ihre Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen zu überwinden und den Kreislauf der Erwerbslosigkeit zu durchbrechen. Daraus resultierte die Zielsetzung konkrete, nachhaltige, individuelle und vor allem ganzheitliche Hilfsangebote zu initiieren, um verfestigten Langzeitbeziehern eine Integration in das gesellschaftliche Leben zu eröffnen. Das ganzheitliche Angebot beinhaltete Hilfestellungen auf Ebene der persönlichen Lebenssituation unter Einbeziehung des sozialen Umfelds des Teilnehmers. Dazu gehörten u.a. die Einbeziehung der Lebenspartner und der Kinder, die Klärung der Wohnungssituation, die Schuldenregulierung sowie die Unterstützung bei möglicher Suchtbewältigung und gesundheitlicher Stabilisierung aller Beteiligten. Durch intensive sozialpädagogischer Betreuung in Form von Einzelgesprächen und aufsuchenden Kontakten, ergänzt um individuelle Schulungsangebote, Gruppenangebote und eine passgenaue Arbeitssuche wurden auf persönlicher Ebene umfassende Hilfestellungen für eine Integration in den Arbeitsmarkt gegeben, die bis hin zur Überwindung von Mobilitätsproblemen reichten. Insbesondere der Aufbau von Vertrauen zwischen den Teilnehmenden und Pädagogen bildete einen zentralen Bestandteil, um ein effektives, passgenaues und individuelles Hilfsangebot erstellen zu können. Seite 101

102 Zusammenfassung Umsetzung in der Prioritätsachse C Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass sich im Bereich der Projekte zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und der Integration in Arbeit die bereits in der Halbzeitbewertung festgestellten Trends fortgesetzt haben. Mit insgesamt über Neueintritten in Projekte der Aktionen 8 und 9a in der laufenden Förderperiode wurde aus den genannten Gründen die im OP neu anvisierte Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Förderperiode zwar unterschritten, gleichwohl ist dennoch eine gute Zielerreichung zu vermerken. Da die Kofinanzierung der Projekte zu einem großen Teil aus Mitteln des SGB II erfolgt, sind es insbesondere Veränderungen beim Einsatz der arbeitsmarktpolitischen Instrumente des SGB II, die ursächlich sind für diese konstant hohe Inanspruchnahme. So wurden durch die Kürzungen des Eingliederungstitels im SGB II, Projekte bei gleichbleibender Platzzahl auf eine kürzere Verweildauer im Projekt für Teilnehmende und damit auf steigende Aktivierungszahlen ausgelegt. Das hat u.a. zur Folge, dass, ähnlich wie bei den Projekten für Bezieherinnen und Bezieher von Leistungen aus dem SGB XII, nun auch die aus dem SGB II kofinanzierten Projekte weniger auf die unmittelbare Vermittlung sondern in erster Linie auf die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit hin ausgerichtet sind. Angesichts von noch immer mehr als erwerbsfähigen Hilfebeziehenden, die mit Stand Dezember 2014 auf Leistungen aus dem SGB II angewiesen sind, einer Zunahme prekärer Beschäftigungsformen sowie der anhaltenden Verfestigung von Langzeitarbeitslosigkeit und Armut in dieser großen Gruppe von arbeitslosen Menschen in Rheinland-Pfalz sind die programmatischen Angebote in der Prioritätsachse C auch im letzten Jahr der laufenden Förderperiode weiter von zentraler Bedeutung. Vor dem Hintergrund der erreichten Ergebnisse der Förderung in dieser Prioritätsachse ist die Konzentration auf die (Wieder-)Herstellung der Beschäftigungsfähigkeit der Zielgruppen mithilfe von Projekten zur persönlichen Stabilisierung und fachlichen Qualifizierung hier als der wirksamste Weg zur mittelfristigen (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt anzusehen. Die im Vorjahr mit dem Änderungsantrag bewirkte Mittelumschichtung in Verbindung mit der Anpassung der Outputziele erwies sich insofern folgerichtig. Unterstrichen wird dies dadurch, dass auch die neuen, bewusst hoch gesetzten Outputziele annähernd erreicht werden konnten Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Für den Berichtszeitraum 2014 sind keine wesentlichen Probleme in der Durchführung der Prioritätsachse aufgetreten. Seite 102

103 3.4 Prioritätsachse D: Technische Hilfe Ergebnisse und Fortschrittsanalyse Materielle und finanzielle Fortschritte der Prioritätsachsen Mit den Mitteln der Technischen Hilfe werden im Wesentlichen die Aufwendungen für das EDV Begleitsystem EurekaRLP, für den Auftrag landesweite Beratungsstelle für Arbeitsmarktpolitik sowie für den Auftrag Evaluation und Monitoring, die Personal- und Sachkosten der Prüfbehörde, der Bescheinigungsbehörde und Teile der Verwaltungsbehörde sowie die Aufwendungen für die Öffentlichkeitsarbeit kofinanziert. Weiterhin werden die Kosten für trägerbezogene Veranstaltungen (Informationsveranstaltungen und Schulungen) und des Begleitausschusses damit kofinanziert. In der Prioritätsachse D Technische Hilfe wurden die im Berichtsjahr die getätigten Ausgaben noch nicht im EDV-Begleitsystem erfasst und als Erstattung gegenüber der Europäischen Kommission geltend gemacht. Die Erfassung dieser und weiterer Ausgaben erfolgt gebündelt zum Abschluss der Förderperiode hin. Die Ausgaben werden Gegenstand des letzten Zwischenzahlungsantrags sein. Es ist von einer vollständigen Auslastung dieser Prioritätsachse bis zum Ende der Förderperiode auszugehen, wobei aufgrund der Budgetlinie (4 % der im OP verfügbaren Mittel) nicht sämtliche Ausgaben abgerechnet werden können, die erstattungsfähig sind. Qualitative Analyse Qualitativ ist festzustellen, dass ein prozentualer Budgetsatz für die vielfältigen Aufwendungen die aus Mitteln der technischen Hilfe finanziert werden müssen nicht zielführend ist. Unabhängig davon, ob die ESF-Mittel eine Million Euro eine Milliarde Euro betragen, müssen grundlegende Strukturen (beispielsweise eine leistungsfähige Datenverarbeitung sowie Evaluation und Monitoring) vorhanden sein. Um dies zu gewährleisten finanziert Rheinland-Pfalz z.b. die ganzen Personalkosten der zwischengeschalteten Stelle aus Landesmitteln. Ein Sockelbetrag, unabhängig von der Höhe der ESF-Mittel wäre sehr hilfreich Wesentliche aufgetretene Probleme und getroffene Abhilfemaßnahmen Für den Berichtszeitraum 2014 sind keine wesentlichen Probleme in der Durchführung der Prioritätsachse aufgetreten. Seite 103

104 4 Kohärenz und Konzentration 4.1 Kohärenz zu Gemeinschaftspolitiken und nationalen Strategien Das Operationelle Programm für die Umsetzung des Europäischen Sozialfonds in Rheinland-Pfalz orientiert sich an den Zielen der entsprechenden übergeordneten europäischen und nationalen Strategien und Politiken. Der Europäische Rat von Lissabon hat im Jahre 2000 die grundlegenden strategischen Ziele der Europäischen Union formuliert. Ziel sollte es danach sein, die EU bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen, der ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt ermöglicht und dem Umweltschutz verpflichtet ist. Diese Strategie wurde im Jahre 2001 durch die Göteborg-Strategie für nachhaltige Entwicklung ergänzt. Beide Strategien wurden im Jahr 2005 überprüft und aktualisiert. In den bis 2010 laufenden Lissabon-Prozess ist zudem die Europäische Beschäftigungsstrategie integriert. Diese wird in den Mitgliedstaaten auf Grundlage der Integrierten Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung umgesetzt, um eine größere Kohärenz zwischen makroökonomischer Politik, Strukturpolitik und Beschäftigungspolitik herzustellen. Die Strategischen Leitlinien der Gemeinschaft zum wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt " schließlich definieren die kohäsionspolitischen Rahmenbedingungen für die EU-Strukturpolitik und die Strukturfondsverordnungen ab In Rheinland-Pfalz ist die ESF-Strategie insgesamt kohärent mit dem durch die europäischen Politiken gesetzten strategischen Rahmen. Hierbei wird die ESF-Förderung gezielt eingesetzt, um bestimmte Aspekte, Zielgruppen und Entwicklungen zu unterstützen. Die ESF-Förderung fügt sich in allen Prioritätsachsen in die strategischen Vorgaben der beschäftigungspolitischen Leitlinien und des Nationalen Reformprogramms einerseits sowie der Strategischen Kohäsionsleitlinien und des Nationalen Strategischen Rahmenplans andererseits ein. Hervorzuhebende Beiträge leistet die ESF-Förderung in Rheinland-Pfalz zu den Leitlinien 19 (Integrative Arbeitsmärkte schaffen, Arbeit attraktiver und für Arbeitsuchende - auch für benachteiligte Menschen - und Nichterwerbstätige lohnend machen), 23 (Investitionen in Humankapital steigern und optimieren) sowie 24 (Aus- und Weiterbildungssysteme auf neue Qualifikationsanforderungen ausrichten). Hinsichtlich der Strategischen Kohäsionsleitlinien liegt der Beitrag der rheinland-pfälzischen ESF- Förderung vorrangig im Bereich der dritten Priorität Schaffung von mehr und besse- Seite 104

105 ren Arbeitsplätzen. Die ESF-Förderung trägt hierbei in allen Prioritätsachsen dazu bei, Qualifizierung und Bildung zu verbessern, die Anpassungsfähigkeit von Arbeitnehmern und Unternehmen zu verbessern sowie einen Beitrag zur Förderung des Unternehmergeistes zu leisten. An die bis ins Jahr 2010 terminierte Lissabon-Strategie setzt nahtlos die Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum an. Die Strategie Europa 2020 definiert fünf Kernziele, darunter das Ziel einer Beschäftigungsquote von 75 % der 20 bis 64 Jährigen bis Die Kernziele sollen durch sieben Leitinitiativen umgesetzt werden, wobei besonders die Leitinitiativen Jugend in Bewegung, Agenda für neue Kompetenzen und Beschäftigungsmöglichkeiten und Europäische Plattform zur Bekämpfung der Armut die zukünftige Ausrichtung des Europäischen Sozialfonds in der Förderperiode beeinflussen werden. Im Nationalen Reformprogramm 2012 hat Deutschland die fünf EU-Kernziele in nationale Ziele überführt, die Umsetzung der länderspezifischen Empfehlungen des Rates der Europäischen Union für Deutschland erläutert und die Maßnahmen zur Umsetzung der Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland beschrieben. Der ESF in Rheinland-Pfalz unterstützt die Ziele des Nationalen Reformprogramms in vielfältiger Weise, indem er beispielsweise präventive Projekte zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und zur Reduzierung der Zahl früher Schulabgänger fördert. Daneben zielen die ESF-Projekte nachdrücklich auf die Erhöhung der Erwerbstätigenquote von Frauen und Männern, älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Geringqualifizierten sowie Migrantinnen und Migranten ab. Insbesondere mit den Projekten in der Prioritätsachse C leistet der ESF in Rheinland Pfalz bereits jetzt einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung und sozialen Eingliederung. Mit Blick auf die Förderperiode bedarf es somit keiner grundsätzlichen Neuausrichtung der ESF-Förderstrategie sondern vielmehr einer behutsamen Anpassung, Weiterentwicklung und Konzentration des bestehenden Instrumentariums. Wie das Operationelle Programm für die Förderperiode zeigt verfolgt Rheinland-Pfalz mit dem ESF im Wesentlichen die bewährte Strategie. Diese wurde entsprechend den aktuellen sozio-demographischen Entwicklungen, erfolgten Abstimmungsprozessen und nicht zuletzt vor dem Hintergrund des geringer werdenden Mittelvolumens angepasst und zeichnet sich durch innovative und modellhafte Ansätze aus. 4.2 Kohärenz zu Bundes- und Landesprogrammen Die Bundesarbeitsmarktpolitik hat in den letzten Jahren grundlegende Reformen vollzogen, die auch Auswirkungen auf ESF-Interventionen haben, die die Arbeitsmarktpolitik und -reformen auch in der Förderperiode weiterhin flankieren. Seite 105

106 Im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist die Bedeutung der ESF-Förderung im Verhältnis zu den Ausgaben des Bundes im Bereich des SGB II und SGB III auch in Rheinland-Pfalz eher gering. Die ESF-Projekte sind daher komplementär zur Bundesarbeitsmarktpolitik angelegt und beziehen sich vorrangig auf qualitative Zielsetzungen, die aufgrund der spezifischen Rahmenbedingungen durch den Bund (Überbetonung der Kosteneffizienz, Konzentration auf die guten Risiken, Beschränkung auf Kurzzeitprojekte, Vernachlässigung abschlussorientierter Qualifizierungsprojekte) nicht oder nicht im ausreichenden Umfang berücksichtigt werden. Insbesondere die Berücksichtigung von am Arbeitsmarkt benachteiligten Personen zeichnet die rheinland-pfälzische ESF-Förderung aus. In Abstimmung mit den SGB III - und SGB II - Trägern werden vor allem solche Zielgruppen gefördert, bei denen sich personenbezogene Förderlücken ergeben bzw. die durch Maßnahmen des Bundes nicht oder nicht ausreichend erfasst werden. Verstärkt eingesetzt werden kann die ESF-Förderung bei der Entwicklung der Humanressourcen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung. Dies wurde durch wegfallende Kofinanzierungsmittel bei den Trägern der Grundsicherung durchgängig seit 2010 schwieriger. Umso wichtiger wird es in der Zukunft sein, mit allen Akteuren am Arbeitsmarkt die reduzierten Finanzmittel zielorientiert auf bestimmte Zielgruppen zu konzentrieren. Hinsichtlich der ESF-Förderung des Bundes besteht insbesondere bei dem unterstützenden Beratungs- und Coachingprojekt für Gründerinnen und Gründer eine abgestimmte Förderstrategie zwischen Bund und Ländern. Der Bund bietet eine Basisförderung an, die den Zeitraum von der Gründung bis zu fünf Jahren nach dem Gründungszeitpunkt erfasst. Die Länder werden komplementär dazu den wichtigen Beratungsbedarf in der Vorgründungsphase abdecken und die Gründerinnen und Gründer qualifizieren sowie diese beispielsweise bei der Erstellung von Geschäftsplänen unterstützen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit in der Nachgründungsphase für spezifische Zielgruppen Programme anzubieten, die das Angebot des Bundes erweitern. Mit diesem abgestimmten Vorgehen kann eine größtmögliche Wirkung erzielt und gewährleistet werden, dass Förderprogramme nicht miteinander in Konkurrenz treten. Gleichzeitig wird aufgrund der abgestimmten Förderkriterien und unterschiedlichen Fördertatbestände eine Doppelförderung ausgeschlossen. Während der Planungen zur neuen Förderperiode 2014ff. wurde die Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungsbehörden der Länder und des Bundes insgesamt intensiviert und gemeinsame Strategien zur Vorgehensweise bei der Programmierung abgestimmt. Mit Blick auf die bereits in der aktuellen Förderperiode umgesetzten Für Förderansätze bzw. Instrumente wie den QualiScheck, die Jugendscouts und den Förderansatz Jobfux konnten bereits Lösungen gefunden werden, die eine kohären- Seite 106

107 te, sich hinsichtlich der Erreichung der EU-Kernziele ergänzende Programmumsetzung gewährleisten. 4.3 Kohärenz zu anderen EU-Programmen in Rheinland-Pfalz Die ESF-Förderung des Landes Rheinland-Pfalz passt sich nicht nur auf strategischer Ebene in die relevanten europäischen Vorgaben ein, sondern wird auch auf der operativen Ebene in Abstimmung und in Ergänzung zu anderen Programmen im Land eingesetzt. Im Operationellen Programm sind die Maßnahmen zur Gewährleistung einer größtmöglichen Kohärenz und Konsistenz sowohl zwischen den Strukturfonds untereinander sowie zum Ausschluss von Doppelförderungen dargelegt. Dies wird auch durch die gegenseitige Teilnahme der Verwaltungsbehörden an den fondsspezifischen Begleitausschüssen im ESF, EFRE und ELER sichergestellt. Die Abgrenzung zu weiteren EU-Programmen ergibt sich aufgrund der Festlegungen des Operationellen Programms, die die Programmstruktur des ESF definiert und damit Doppelförderungen im genannten Sinne ausschließt. 4.4 Konzentration der ESF-Förderung Gemäß Artikel 4 der VO (EG) Nr. 1081/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates leisten die ESF-Interventionen in Rheinland-Pfalz einen Beitrag zur Umsetzung der Ziele der Europäischen Beschäftigungsstrategie. Hierzu werden die ESF- Fördermittel dort konzentriert eingesetzt, wo der ESF einen Beitrag zur Umsetzung der Europäischen Beschäftigungsstrategie und zu den Zielen der Gemeinschaft in den Bereichen soziale Eingliederung, Nichtdiskriminierung und Gleichstellung von Frauen und Männern sowie allgemeine und berufliche Bildung leisten kann. Um nachhaltige und vor allem messbare Wirkungen bei der ESF-Förderung erzielen zu können, erfolgt eine Konzentration auf ausgewählte Förderbereiche mit besonderen Problemstellungen. Rheinland-Pfalz konzentriert die Förderung im Schnittfeld von Arbeitsmarktpolitik, Sozialpolitik und Jugendhilfepolitik mit Blick auf die Qualifikation und Integration benachteiligter Personen sowie insbesondere der jungen Generation. Vor diesem Hintergrund sind im Berichtsjahr keine Änderungen gegenüber den strategischen und operativen Festlegungen des Operationellen Programms erfolgt. Bereits die Halbzweitbewertung zur Programmumsetzung gelangte zu der Einschätzung, dass diese Strategie ein hohes Maß an Kompatibilität mit der Strategie Europa 2020 aufweist. Auch die aktuellen Zahlen der sozioökonomischen Analyse verdeutlichen, dass die aktuellen thematischen Schwerpunkte nach wie vor eine hohe Relevanz hinsichtlich der Bearbeitung gesellschaftlicher Herausforderungen wie der beruflichen und sozialen Integration junger Menschen sowie sozial Benachteiligter darstellen. Bei der operativen Umsetzung wird der Aspekt der Konzentration dabei eine Seite 107

108 noch größere Bedeutung gewinnen. Einerseits verlangen die programmatischen Vorgaben hier eine noch stärkere Fokussierung auf spezifische Investitionsprioritäten, andererseits ist eine solche Konzentration auch aufgrund des zu erwartenden Rückgangs bei den finanziellen Mitteln unausweichlich. Die Erfahrungen aus der Umsetzung der laufenden ESF-Förderperiode boten unter diesen Bedingungen eine gute Grundlage zur Entwicklung einer noch stärker fokussierten und konsequent wirkungsorientierten ESF-Strategie für die Jahre Seite 108

109 5 Technische Hilfe Mittel der Technischen Hilfe werden entsprechend Artikel 46 der VO (EG) Nr. 1083/2006 zur Vorbereitung, Verwaltung, Begleitung, Bewertung, Information und Kontrolle des operationellen Programms in Rheinland-Pfalz für den Einsatz der Strukturfonds in Höhe von 4 % des Gesamtbetrags, d.h. in Höhe von eingesetzt. Im Berichtsjahr wurden keine Ausgaben im EDV-Begleitsystem erfasst und gegenüber der Europäischen Kommission geltend gemacht. Weitere Informationen sind Abschnitt 3.4 zu entnehmen. 6 Information und Öffentlichkeitsarbeit Zur Sensibilisierung und Information der Öffentlichkeit über die Umsetzung des ESF im Rahmen des Operationellen Programms in Rheinland-Pfalz hat die ESF- Verwaltungsbehörde im Jahr 2014 eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt. 6.1 Veranstaltungen Kommunikationsseminar EFRE und ESF Am 1. April 2014 haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, BMWi, in Berlin zu einem Arbeitstreffen der EFRE- und ESF-Kommunikationsbeauftragten der Länder, des BMAS, BMBF und BMVI eingeladen. Das Treffen diente der Vernetzung sowie der Information und dem Austausch untereinander, sowie mit Kommissionsvertretern. Am 2. April 2014 setzte sich die Tagung in der Vertretung der Europäischen Kommission fort. Im Fokus stand der Start der neuen Förderperiode. Mit einem Mix aus konkreten Fallstudien und intensiver Gruppenarbeit hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Lösungsansätze für die anstehenden Herausforderungen zu erarbeiten, und innovative Ansätze unter den neuen Rahmenbedingungen für Strukturpolitik und ihre Kommunikation zu identifizieren. Seite 109

110 6.1.2 European Job Day 2014, 4. Info- und Jobmesse in Trier Bei der 4. Info- und Jobmesse am 9. Mai 2014 in Trier zählten Bewerber zur Zielgruppe, die eine Arbeitsstelle in der Großregion suchen und Grenzgänger mit Fragen zum Arbeits-, Tarif-, Sozialversicherungsrecht und Besteuerung. Präsentiert wurden in Rahmen von insgesamt drei Themeninseln (Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung, Soziale Sicherheit). Die ESF-Verwaltungsbehörde war neben Beratern aus dem Netzwerk Saar-Lor-Lux-Rheinland- Pfalz, der Finanzverwaltung, Renten- und Krankenversicherung etc. auf der Themeninsel Soziale Sicherheit vertreten und hat sich gemeinsam mit der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA), Saarbrücken an einem Stand präsentiert. Insgesamt waren rund 40 Unternehmen vertreten und wurde das Angebot von rund Besuchern genutzt Fünfte Interregionale Jobmesse der Großregion in Saarbrücken Die Jobmesse wurde am 15. Mai 2014 in Kooperation u.a. des MSAGD durchgeführt und war Teil der European Job Days, des im Rahmen der von der EU-Kommission finanzierten EURES-Programmes. In ganz Europa finden gleichzeitig etwas 200 ähnliche Veranstaltungen zur Unterstützung und Förderung der grenzüberschreitenden und nationalen beruflichen Mobilität statt. Als einer der EURES-Partner hat sich die ESF-Verwaltungsbehörde mit einem eigenen Stand präsentiert. Rund 100 Unternehmen aus der Großregion Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben sich beteiligt und hatten rund Stellenangebote parat. Ca Besucher wurden gezählt. Seite 110

111 6.1.4 Informationsveranstaltungen für ESF-Projektträger Vor dem Start der neuen ESF-Förderperiode wurden die ESF-Projektträger im Rahmen von insgesamt vier, an unterschiedlichen Orten in Rheinland-Pfalz (2 x Kaiserslautern, 2 x Koblenz) durchgeführten Veranstaltungen, über das Operationelle Programm (Herleitung, Sachstand, Förderstrukturen), den Aufruf 2015 sowie über die Rahmenbedingungen der Förderansätze informiert Auftaktveranstaltung zur neuen Förderperiode Die Auftaktveranstaltung zur neuen Förderperiode durch den ESF in Rheinland-Pfalz hat am 4. Dezember 2014 im Konferenzzentrum des ZDF in Mainz stattgefunden. Im Rahmen der Veranstaltung, als Forum für Information und Austausch, haben sich rund 300 Gäste allesamt ESF-Akteure, Arbeits- und Sozialpartner sowie Projektträger - u.a. über Finanzausstattung und inhaltliche Umsetzung des OPs, über die Förderstruktur in der Periode , sowie die Programmierung des Operationellen Programms informiert. Die Begrüßung und Einführung erfolgte durch Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz. Franz-Peter Veits, Programmmanager Deutschland, EU-Kommission (GD EMPL), referierte über die ESF-Strukturfondsförderung in Rheinland-Pfalz aus Brüsseler Sicht und Alexandra Michaeli von der ESF-Verwaltungsbehörde des Bundes, Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), referierte über das Operationelle Programm des Bundes. In einem Dialog beleuchteten Kurt Barthelmeh, Leiter der Verwaltungsbehörde des ESF im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland- Pfalz, sowie Dr. Christian Lenhart vom Institut für Sozialpädagogische Forschung in Mainz, das Thema ESF als wichtiges Förderinstrument der rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktpolitik. Franz-Peter Veits, Kurt Barthelmeh sowie Astrid Becker, Grundsatzreferentin im Leitungsstab Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Fragen und Dr. Hans-Jürgen Blinn, Referent für internationale und europäische Angelegenheiten, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, diskutierten den ESF in Rheinland-Pfalz in der neuen Förderperiode. Seite 111

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