Spurenstoffe im Trinkwasser
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- Hedwig Brinkerhoff
- vor 7 Jahren
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1 Spurenstoffe im Trinkwasser Gefahr oder tolerierbares Übel?
2 Zentrale Trinkwasserversorgung DIN Die Güteanforderungen an das abzugebende Trinkwasser haben sich im allgemeinen an den Eigenschaften eines aus genügender Tiefe und aus ausreichend filtrierenden Schichten gewonnenen Grundwassers von einwandfreier Beschaffenheit zu orientieren, das dem natürlichen Wasserkreislauf entnommen und in keiner Weise beeinträchtigt wurde.
3 Spurenstoffe sind Stoffe, die in sehr geringen Konzentrationen in der Natur vorkommen Konzentrationen unter 100 µg/l (0,1 mg/l) vom Menschen verursachte, nicht in der Umwelt vorkommende organische Stoffe, die in den natürlichen Wasserkreislauf eingetragen werden und Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität besitzen
4 Berzdorfer See Quelle: LMBV mbh, Senftenberg
5 Berzdorfer See Höhe über Meeresspiegel: Fläche: 186 m ü. NHN 960 ha Volumen: 330 Mio. m³ Umfang: Maximale Tiefe: Besonderheiten: 18 km 72 m gefluteter Braunkohletagebau Der Berzdorfer See befindet sich an der südlichen Stadtgrenze von Görlitz in der Oberlausitz. Er besteht aus dem bis Anfang 2013 gefluteten Restloch des ehemaligen Braunkohletagebaus Berzdorf. Der See bildet den südöstlichen Eckpunkt des Lausitzer Seenlandes. Mit seinem Volumen von etwa 330 Mio. Kubikmetern und einer Wassertiefe von max. 72 Metern auf einer Fläche von 960 Hektar ist er einer der größten Seen in Sachsen.
6 Grenzwert für Pflanzenschutzmittel (Wirkstoffe): 0,00010 mg/l = 0,1 µg/l
7 chemische Verbindungen sind gegenwärtig mit einer CAS-Registriernummer erfasst. (CAS: Chemical-Abstract-Service)
8 Deutschland Verarbeitung von über t Grundchemikalien ca. 500 kg/einwohner Produktion von ca t Arzneimitteln mit ca Wirkstoffen ca. 500 g/einwohner Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Menge von in den Verkehr gebrachten Chemikalien und deren Konzentration und Nachweisbarkeit in der Umwelt.
9 Beispiele für Stoffklassen Wasch- und Reinigungsmittel halogenierte Lösemittel Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel pharmakologische Wirkstoffe halogenierte Desinfektionsnebenprodukte Komplexbildner aromatische und aliphatische Amine endokrine Disruptoren, wie Steroide Röntgenkontrastmittel Weichmacher Antiklopfmittel Korrosionsschutzmittel Flammschutzmittel Oberflächenbehandlungsmittel Transformationsprodukte/Metaboliten aller Stoffklassen
10 Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (TrinkwV 2001) 6 Chemische Anforderungen (1) Im Trinkwasser dürfen chemische Stoffe nicht in Konzentrationen enthalten sein, die eine Schädigung der menschlichen Gesundheit besorgen lassen.
11 Relevanz von Spurenstoffen für den Menschen toxikologisch (Grenzwert/Orientierungswert) Persistenz (nicht oder schlecht biologisch abbaubar) bioakkumulierbar (reichern sich in der Nahrungskette an) führen zu Resistenzbildung (Antibiotika) hormonelle Beeinflussung (z. B. Unfruchtbarkeit) Anreicherung im Organismus (Fettgewebe, Gehirn und Leber) Gefahr möglicher Wechselwirkungen und Unkenntnis über mögliche Metabolite oder Transformationsprodukte
12 Auszug Reinwasseranalyse Wasserwerk 2014
13 Wasserkreislauf Quelle:
14 Zentrale Trinkwasserversorgung DIN 2000 Wasser, das schon ohne Aufbereitung allen Güteanforderungen entspricht, ist wenn möglich einem Wasser, das erst aufbereitet werden muss, vorzuziehen.
15 Gereinigtes Abwasser ca organische Spurenstoffe Oberflächenwasser in urbaner Umgebung ca. 300 organische Spurenstoffe Trinkwasser ca. 50 organische Spurenstoffe
16 Spurenstoffe im Trinkwasser Gefahr oder tolerierbares Übel? Verordnung über Höchstmengen an Rückständen von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Düngemitteln und sonstigen Mitteln in oder auf Lebensmitteln (Rückstands-Höchstmengenverordnung RHmV) 1 Absatz 4 Höchstmenge: 0,01 mg/kg Lebensmittel für jeden in Anlage 5 aufgeführten Stoff
17 Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung TrinkwV 2001) Anlage 2 zu 6 Absatz 2 0,0001 mg/l Trinkwasser für einzelne Wirkstoffe
18 Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (TrinkwV 2001) 6 Chemische Anforderungen (3) Konzentrationen von chemischen Stoffen, die das Trinkwasser verunreinigen oder seine Beschaffenheit nachteilig beeinflussen können, sollen so niedrig gehalten werden, wie dies nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik mit vertretbarem Aufwand unter Berücksichtigung von Einzelfällen möglich ist. (Minimierungsgebot)
19 Aufbereitungsverfahren zum Rückhalt Membranverfahren (Nanofiltration/Umkehrosmose) Aktivkohle-Adsorption (Pulveraktivkohle oder Granulat) oxidative Verfahren (Zusatz von Ozon oder Wasserstoffperoxid) biologische Verfahren (Langsam-Sandfilter, Trockenfilter) Desorptionsverfahren (Belüftung für LHKW) eingeschränkt: Flockung und Filtration (Reduzierung Kohlenstoffverbindungen)
20 Zusammenfassung Minderung des Stoffeintrages relevanter Stoffgruppen und Wirkstoffe in die Umwelt Bewahrung von nicht durch den Menschen beeinflusster Trinkwassereinzugsgebiete Verbesserung der Analytik und Untersuchung von Wechselwirkung einzelner Stoffgruppen Multibarrierekonzepte in der Aufbereitung
21 Bestimmungsgrenze: 0,001 0,0001 µg/l
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