Forum für angewandtes systemisches Stoffstrommanagement. Wachstum, Nachhaltigkeit und Protestantismus

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1 3. Jahrgang FasS Forum für angewandtes systemisches Stoffstrommanagement Wachstum, Nachhaltigkeit und Protestantismus Wachstum mit Zukunft Der globale Ressourcenabbau: Warum Zukunftsfähigkeit ohne Dematerialisierung nicht möglich ist Wachstum und praktischer Diskurs (wirtschafts)ethische und (moral)pädagogische Anregungen Zins und Wirtschaftswachstum Kritische Anmerkungen zu Wachstum, Nachhaltigkeit und Informationstechnologie Material Flow Management, Complex System and China's Circular Economy Strategy Increasing the Total Factor Productivity A Precondition for China's Economic Growth Wachstumsmarkt Umweltbildung Eine Analyse des nachhaltigen Bildungsangebots deutscher Hochschulen IfaS e.v. - Freunde und Förderer des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement e.v. 2005

2 Herausgeber Freunde und Förderer des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement e.v. (IfaS e.v.) IfaS e.v. ist 2003 als gemeinnütziger Verein mit Sitz am Fachhochschulstandort Umwelt-Campus Birkenfeld gegründet worden. Er hat u.a. die Aufgaben, das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) bei der Durchführung seiner Ziele zu unterstützen, Forschung, Lehre und (wissenscha liche) Weiterbildung auf dem Gebiet des Stoffstrommanagements zu fördern und die Beziehungen zwischen Wissenscha und Praxis zu vertiefen. Das Vorstandsteam des IfaS e.v.: Prof. Dr. Klaus Rick (1. Vorsitzender) Prof. Dr. Peter Heck (Stellvertretender Vorsitzender) Markus Blim, Dipl.-Betriebswirt (FH) (Finanzen) Prof. Dr. Klaus Helling (Stellvertreter Finanzen) Ulrike Dausend, M.A. (Öffentlichkeitsarbeit) Prof. Dr. Alfons Matheis (Stellvertreter Öffentlichkeitsarbeit) Impressum Redaktion Prof. Dr. Alfons Matheis Ulrike Dausend, M.A. Kerry Charles Cherki, Dipl.-Betriebswirt (FH) Anschrift der Redaktion IfaS e.v. Prof. Dr. Alfons Matheis Postfach 1380, D Birkenfeld Tel.: +49(0) Layout und Design Kerry Charles Cherki Erscheinungsweise/ Bezugspreis Jährlich eine Ausgabe, Redaktionsschluss 01. Mai Einzelhe : Preis 10,-- Euro zzgl. Versandkosten Auflage: 200 Exemplare ISSN Druck COD Büroservice GmbH Bleichstraße 22, D Saarbrücken Tel.: +49(0) Anzeigenkontakt IfaS-Büro am Umwelt-Campus Birkenfeld: k.cherki@umwelt-campus.de URL: h p://ifas.umwelt-campus.de Copyright Der Nachdruck von Artikeln, auch auszugsweise, sowie die Verwendung in anderen Medien (Rundfunk, TV, Internet) ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung und mit Quellenangabe des Verfassers gesta et. Die mit Namen oder Initialen gezeichneten Beiträge sind das geistige Eigentum der Autoren. Die vertretene Meinung der Autoren muss sich nicht unbedingt mit der Ansicht der Redaktion decken. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte besteht keine Veröffentlichungspflicht. Die Redaktion übernimmt für deren Verbleib keine Gewähr. II

3 Inhaltsverzeichnis Vorwort... III Felix Ekardt Wachstum, Nachhaltigkeit und Protestantismus... 1 Matthias Schmidt Wachstum mit Zukunft Arno Behrens und Stefan Giljum Der globale Ressourcenabbau: Warum Zukunftsfähigkeit ohne Dematerialisierung nicht möglich ist Alfons Matheis Wachstum und praktischer Diskurs (wirtschafts)ethische und (moral)pädagogische Anregungen Dirk Löhr Zins und Wirtschaftswachstum Klaus Rick Kritische Anmerkungen zu Wachstum, Nachhaltigkeit und Informationstechnologie Lu Hongyan Material Flow Management, Complex System and China's Circular Economy Strategy Michael Knaus Increasing the Total Factor Productivity A Preconditon for China's Economic Growth Klaus Helling Wachstumsmarkt Umweltbildung eine Analyse des nachhaltigen Bildungsangebots deutscher Hochschulen IfaS Aktuell: IfaS en Latinoamérica IfaS treibt nachhaltige Abfallwirtschaft und den Einsatz von Biogas in der Türkei voran Wechsel beim Vorsitz der Freunde des IfaS e.v IfaS-Projekt erhält deutschen Solarpreis B.A.U.M.Umweltpreis geht an Prof. Dr. Heck III

4 Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns sehr, Ihnen die dri e Ausgabe der Zeitschri Forum für angewandtes Stoffstrommanagement (FasS) präsentieren zu dürfen. In der diesjährigen Publikation bildet das Themenfeld Wachstum und Nachhaltigkeit einen inhaltlichen Schwerpunkt. Angesichts der gegenwärtigen politischen und gesellscha lichen Verhältnisse in Deutschland wird von nahezu allen politischen Parteien und gesellscha lichen Interessengruppen die Lösung der drängendsten sozialen Probleme in zunehmendem wirtscha lichem Wachstum vermutet. Und dies, obwohl vor mi lerweile 13 Jahren weltweit Einigkeit darüber zu herrschen schien, dass wirtscha liches Wachstum alleine, ohne die gleichzeitige Berücksichtigung sozialer und ökologischer Implikationen, langfristig nicht als Basis eines global generalisierbaren zukun sfähigen Entwicklungsmodells dienen könne. Und dies, obwohl vor 13 Jahren bei der UNCED-Konferenz in Rio de Janeiro weltweit Einigkeit darüber zu herrschen schien, dass wirtscha liches Wachstum alleine, ohne die gleichzeitige Berücksichtigung sozialer und ökologischer Implikationen, langfristig nich als Basis eines global generalisierbaren zukun sfähigen Entwicklungsmodells dienen könne Heute entsteht jedoch der Eindruck, dass vonseiten der Entscheidungsträger und ihren wissenscha lichen Beratern neuen Problemen mit alten Rezepten begegnet wird. In der vorliegenden Ausgabe der FasS wird zentral die Realisierbarkeit des Gleichrangigkeitspostulats ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte im Nachhaltigkeitsdreieck kritisch hinterfragt. Die in der Realität stärkere Betonung des wirtscha lichen Wachstums als angenommene unabdingbare Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit und ökologische Tragfähigkeit legt Zeugnis davon ab, dass die Hemmnisse für ein Verständnis des Nachhaltigkeitspostulats tief in der wissenscha lichen und gesellscha lichen Ideen- und Kulturgeschichte wurzeln. Daher beschä igen sich einige Autoren aus verschiedenen wissenscha sdisziplinären Logiken heraus mit ideologischen Aspekten des Wachstumsbegriffs als Ursache für die mangelha e Realisierung des Leitbildes der Nachhaltigkeit. Der Beitrag von Felix Ekardt Wachstum, Nachhaltigkeit und Protestantismus betrachtet das Wachstumscredo unter dem Gesichtspunkt seiner Vereinbarkeit mit dem Ziel eines global verallgemeinerbaren nachhaltigen Zivilisationsmodells. Im Mi elpunkt stehen hierbei die historisch kulturellen Wurzeln der Wachstumsidee: Liberalismus und Protestantismus. Ausgehend von der Kritik an der vorherrschenden Ausrichtung von Unternehmen an quantitativem Wachstum, moniert Ma hias Schmidt in seinem Beitrag Wachstum mit Zukun, dass ein im Sinne der Nachhaltigkeit gefordertes Umdenken in den Managementetagen noch nicht sta gefunden hat. Damit Unternehmen als zukun sfähig gelten könnten, fordert er eine Umorientierung von schierem Größenwachstum hin zu einem neuen Verständnis verantwortungsvoller Unternehmensführung, das auf Vertrauen und Reputation basiert. Alfons Matheis setzt sich in dem Artikel Wachstum und praktischer Diskurs (wirtschafts)ethische Analyse und (moral)pädagogische Anregungen kritisch mit dem ökonomischen Wachstumsbegriff aus diskursethischer Perspektive auseinander. Als Philosoph untersucht er die weit verbreitete fehlende Selbstreflexion von Ökonomen und Politikern hinsichtlich des ideologischen Gehaltes, der verborgenen moralisch-ethischen Implikationen der Begrifflichkeit. Der Beitrag von Dirk Löhr Zins und Wirtscha swachstum stellt heraus, dass die kapitalistischen Wirtscha ssysteme zu ihrem Funktionieren exponentielles Wachstum erfordern. Dabei eröffnet sich ein Dilemma: Ohne Wachstum kommt es unmi elbar zur wirtscha lichen und sozialen Katastrophe. Mit Wachstum tri die Katastrophe schleichend zutage - sie betri die Ökologie. Sein Lösungsansatz zielt auf eine Reform der existenten Geld- und Zinswirtscha. Das Autorenteam Behrens/ Giljum zieht in seinem Beitrag Der globale Ressourcenabbau: Warum Zukun sfähigkeit ohne Dematerialisierung nicht möglich ist, anhand einer empirischen Untersuchung, die Schlussfolgerung, dass nur eine absolute Entkoppelung von Wirtscha swachstum und Ressourcenverbrauch langfristig die Sicherung von Wohlstand in allen Weltregionen gewährleisten kann. Klaus Rick beleuchtet in seinem Beitrag Kritische Anmerkungen zu Wachstum, Nachhaltigkeit und Informationstechnologie die Auswirkungen des weltweiten Wachstums der Informationsund Kommunikationstechnologie (IKT) unter ökologischen und sozialen Kriterien. Dabei legt er das Augenmerk auf die Risiken dieser Entwicklung für eine gerechte Weltentwicklung und fordert eine stärkere Untersuchung dieser Risiken im Sinne einer Technikfolgenabschätzung. Einen gänzlich anderen Zugang stellt der Beitrag von Klaus Helling Wachstumsmarkt Umweltbildung eine Analyse des nachhaltigen Bildungsangebots deutscher Hochschulen dar. Der Autor wir die Frage auf, ob parallel zur zunehmenden Schaffung von Arbeitsplätzen durch umweltorientierte Dienstleistungen und durch die Nutzung erneuerbarer Energien, auch eine Zunahme der Bildungsangebote deutscher Hochschulen im Umweltbereich zu erwarten sein wird. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die empirische Analyse neuer Bachelor- und Masterstudiengängen im Rahmen des Bologna-Prozesses gelegt. Darüber hinaus betonen andere Beiträge die Konsequenzen wirtscha lichen Wachstums im Zuge der Globalisierung auf die Ressourceninanspruchnahme bzw. auf dieentwicklung der Arbeitsplätze in spezifischen Sektoren. Auf betriebswirtscha licher Ebene sind neue Managementkonzepte gefragt, die das Prinzip Verantwortung stärker betonen. Neben diesen konzeptionellen Beiträgen zum Thema Wachstum und Nachhaltigkeit möchten wir Ihnen eine Reihe von Berichten präsentieren, die einen Einblick in spezifische internationale Aktivitäten und Projekte des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) erlauben. Die Beiträge beschä igen sich mit Aktivitäten des IfaS in der Volksrepublik China, in Lateinamerika und in der Türkei. Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine anregende Lektüre und laden Sie herzlich ein, sich an der Diskussion zu beteiligen. Die Redaktion IIII

5 Wachstum, Nachhaltigkeit und Protestantismus Felix Ekardt Der vorliegende Kurzbeitrag behandelt die Wachstumsidee unter dem Gesichtspunkt ihrer Kompatibilität mit dem Ziel eines dauerha durchhaltbaren und global ausdehnbaren und ergo nachhaltigen Zivilisationsmodells. Dabei wird nicht so sehr die konkrete ökonomische Machbarkeit eines stationären Zustands im Sinne einer Abkehr vom Wachstumsideal ausbuchstabiert, obwohl der Nachhaltigkeitsgedanke genau diese Erörterung nahe legen könnte. Es wird vielmehr eine kurze Geschichte der Wachstumsidee als kulturell induzierte Ursache der Nicht-Nachhaltigkeit erzählt. 2 A. Wachstum und Nachhaltigkeit (als Generationen- und globale Gerechtigkeit): Die Bundestagswahl und die aktuelle Sinnkrise der EU als womöglich epochale Umbrüche setzen die Frage auch nach der Zukunft der Wachstumsidee auf die Agenda und zwar gerade in Konfrontation mit Fragen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeitsidee. Denn die aktuelle politische Agenda ist vor allem durch das Ziel raschen quantitativen Wirtscha swachstums, verbunden mit einer verstärkten Schaffung von Arbeitsplätzen gekennzeichnet. Mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätze wurde im Vorfeld der Bundestagswahl großformatig plakatiert. Dabei darf hier dahinstehen, dass Wirtscha swachstum o keinesfalls zu mehr Arbeitsplätzen führt (und dass Arbeitsplätze in Europa heute am ehesten über europaweit oder sogar global angeglichene Steuer-, Sozial- und Umweltstandards zu sichern wären). Wichtiger ist mir hier, dass die Wachstum-und-Arbeit-Euphorie von möglicherweise existenzielleren Probleme anderer Art ablenkt: Denn ungeachtet ihrer angeblichen Umweltvorreiterrolle, unterfü ert durch einzelne Verbesserungen im Schadstoffschutz seit den 70er Jahren, praktizieren westliche Gesellscha en bis dato unverändert ein Lebensmodell, welches weder dauerhaft durchhaltbar noch global ausdehnbar ist. Die Länder des Okzidents haben rund 20 % der Weltbevölkerung, verbrauchen aber rund 80 % der weltweiten Ressourcen und tragen in ebenjenem Maße zum globalen Klimawandel bei. Sollte Ländern wie China und Indien die erstrebte Kopie des westlichen Wohlstandsmodells glücken (zumal bei stetig wachsender Bevölkerung), werden die Ressourcen der Erde in kurzer Zeit erschöp sein. Und jeder technische Effizienzgewinn, den wir in diesen Bereichen erzielen mögen, wird bisher durch unsere stetigen Wohlstandszuwächse aufgezehrt. Unser Lebensmodell ist also in seiner aktuellen Form nicht global verallgemeinerbar und auch nicht für viele kün ige Generationen fortsetzbar. Damit verfehlt unser Handeln bisher das Jahrhundertziel Nachhaltigkeit (als die Verknüpfung intertemporaler und globaler Gerechtigkeit). B. Die faktische Motivationslage hinter nicht-nachhaltigen Lebensformen: Die Gefährdung unserer Zukun sfähigkeit entspringt keinem Mangel an Wissen und Information. Wir wissen sehr wohl, dass Radfahren weniger Ressourcen verbraucht als Autofahren, dass Urlaubsflüge sehr viel Energie verschlingen und das Klima stark belasten. Unternehmen - die durch ihr Angebot die Verbraucher beeinflussen, gleichzeitig aber auch durch deren Nachfrage beeinflusst werden - wissen ebenso, dass Wegwerfprodukte mehr Naturgüter verschlingen und in der Summe mehr Energie benötigen als lang haltbare, reparaturfreundliche Dinge. Doch wir wollen (vorsätzlich oder fahrlässig) dies o nicht wissen, verdrängen es, sind bequem, reagieren aggressiv auf die Mitmenschen und politischen Gruppierungen, die uns dies auf die Nase binden. Bei diesem Wollen haben wir es natürlich o mit unbeabsichtigten und unbewussten (verdrängten) Nebenfolgen unseres Handelns zu tun. Jedenfalls aber betri dieses Motivationsproblem die Politik ebenso wie die Bürger und die Unternehmen, also letztlich uns alle. Es reicht eben noch nicht, wenn einzelne Nachhaltigkeitsfreunde uns die Möglichkeit sparsamer Autos, regionaler Urlaubsreisen, regionaler Bioprodukte usw. bunt ausmalen - geändert hat dies bisher noch nicht sehr viel. Natürlich hä en wir alle im Grunde nichts dagegen, kün igen Generationen und anderen Völkern zu sicherem Wohlergehen zu verhelfen - und technisch möglich sein mag dies alles auch. Doch es ist uns zu teuer, zu unbequem, zu ungewohnt, zu unwichtig - und zu sehr im Kontrast zu unseren eingewöhnten Werthaltungen. Ich verfolge dies hier kurz, da dies die Brücke zum Wachstumsthema ist, wobei das Folgende zugleich die kurze Wiedergabe einer andernorts entwickelten allgemeinen Handlungstheorie ist: 1

6 Wachstum, Nachhaltigkeit und Protestantismus Die gängige menschliche und gerade die okzidentale Motivationslage ist sicherlich zunächst einmal durch materielle Faktoren bestimmt. Denn der moderne Kapitalismus, die moderne Naturwissenscha und Technik und ihre Instrumentalisierung für menschliches Machtstreben haben uns erst dahin gebracht, dass wir heute unsere Lebensgrundlagen ernstlich gefährden können. Sie haben unseren Wohlstand, den Hauptverbraucher von Ressourcen und Klima, und unsere scheinbare Macht über diesen Globus geschaffen, ebenso wie sie unsere Orientierung an kurzfristigem Gewinn und Marktpreisen geprägt haben. Wir agieren also in ökonomischen Rahmenbedingungen, die als scheinbare Sachzwänge ein nachhaltigkeitskonformes Handeln schwierig und wenig erstrebenswert aussehen lassen. Ein ganz wesentlicher Sachzwang im Rahmen des kapitalistischen Systems ist nun der eines stetigen, ins Unendliche weisenden Wachstums: Das System wird gerade durch die Aussicht immer neuer Gewinne und Wohlstandszuwächse am Laufen gehalten. Bei alledem erscheint uns die politische Änderung dieser Rahmenbedingungen, etwa durch höhere Energiepreise, um unsere Effizienz zu fördern, als riskant und mit der Gefahr von Wohlstandseinbußen behaftet ebenso wie entsprechende Maßnahmen Politikern una raktiv erscheinen, weil sie die Wiederwahl gefährden. So verschwinden Langzeit- und Südinteressen hinter der kurzfristigen Absatzmarkt- und Arbeitsplatzsicherung weder die Bürger noch die Unternehmen noch die (wiederwahlorientierten) Politiker sehen sich zum Handeln in der Lage. Doch solche Gegebenheiten sind, und das ist für meine Erörterung des Wachstumsthemas der interessantere Punkt, nicht die einzigen menschlichen Handlungsantriebe. Dies sieht man schon daran, dass wir Okzidentalen offenbar nicht erkennen, dass die Knappheit der Lebensgrundlagen und die wirtscha liche Explosion in Ländern wie Indien oder China uns schon aus langfristigem Eigeninteresse an unserem Wohlstand nötigen müssten, einen Kurswechsel zu vollziehen, der unseren Wohlstand auch mit weniger Ressourcen und weniger Klimainanspruchnahme vielleicht möglich macht. Ökonomische Faktoren wirken beim Menschen eben zusammen mit wohl eher evolutionsbedingten bzw. genetischen Prägungen wie Bequemlichkeit, Kurzzeitdenken, Streben nach sozialem Ansehen, Verdrängung unangenehmer Einsichten und Narzissmus. Wir alle wollen gern unsere Ruhe haben, und selbst dort, wo große oder kleine Änderungen scheinbar schlicht an individueller Unfähigkeit scheitern, steht letztlich o eher der so bezeichnete subtile Unwille dahinter. Wer mag sich schon den eigenen nicht-nachhaltigen Lebensstil eingestehen, wenn dies zu lauter unbequemen Änderungen vertrauter Gewohnheiten führte? Saubere Schornsteine konnte man im Europa der 70er Jahre leicht fordern, denn anders als weniger Autofahren tangiert dies nicht den eigenen Lebensstil. Dagegen erzeugen drohende größere Veränderungen, wie sie die Nachhaltigkeit zu erzwingen scheint, fast generell Angst. Zudem denken wir doch am liebsten an uns selbst. Warum aber sollten wir dann unseren bequemen, gewohnten Lebensstandard für Personen, die wir dank weiter räumlicher oder zeitlicher Entfernung nie sehen werden, riskieren? Denn zumindest einen Teil der Vorteile einer Politik der Nachhaltigkeit hä en nicht wir, die wir uns ja momentan in einer Position der Stärke wähnen, - sondern Menschen ärmerer Länder und kün iger Zeiten. Darum reden wir gern viel über Nachhaltigkeit oder trennen unseren Abfall (was nur wenig zur Ressourceneinsparung beiträgt) - aber wir unterlassen nicht im Traum unseren schönen Urlaubsflug auf die Kanarischen Inseln. All dies sind letztlich vermutlich genetisch mitbedingte, typische Eigenscha en des Wesens Mensch. Für all dies sind neben etwaigen genetisch-biologischen Einflüssen aber auch kulturelle Spezifika des Okzidents ursächlich. Fälle übermäßiger Inanspruchnahme der Lebensgrundlagen finden sichhhh überall auf der Erde; das macht die erwähnten biologischen (eben allen Menschen eigenen und daher offenbar genetisch unterfü erten) Faktoren plausibel. Aber die moderne Wirtscha, Wissenscha und Technik entstanden von selbst nur im Abendland und erst von hier aus verbreitet sich ihr Geist über die ganze Welt. Das impliziert, dass ein nachhaltigkeitsabträgliches Denken und letztlich überhaupt jegliche menschliche Motivationslage auch kulturell bedingt ist und nicht nur biologisch. Generell kann man mit einer abstrakteren Scheidung als materiell/ biologisch/ kulturell auch sagen, dass im menschlichen Verhalten instrumentelle Vernun (also die Suche nach effektiven Mi eln zu ihrerseits nicht hinterfragten, meist eigennützigen Zielen), Gruppen-Konformität, normative Vernun (eigennutzenunabhängig begründete Überzeugungen/ Werte) und Gefühle wirken. 3 C. Der kulturelle Anteil an der Nicht-Nachhaltigkeit und insbesondere an der Wachstums- und Fort schri sidee Liberalismus und Protestantismus: Unsere Kultur ist der klassische Liberalismus. Er steht seit der frühen Neuzeit für freiheitskonkretisierende Prinzipien, die uns heute fatal einholen. Und dies ist hier der interessante Punkt, da sich erweist, dass die Wachstumsidee nicht nur ein ökonomisches Funktionsgesetz des Kapitalismus ist. Vielmehr ist die Wachstumsund Fortschri sidee auch ein kulturelles Ideal, eine Art Grundwert, an dem viele von uns festmachen, was sie für ein erstrebenswertes Leben halten. Man braucht nur die Tageszeitung aufzuschlagen, um die allgemeine und zumeist völlig unreflektierte, o nicht einmal bemerkte Fixierung auf Wirtscha swachstum sowie wohlstandsund technikbezogenen Fortschri auf Arbeitsplätze (und damit auf eine bestimmte Wertschätzung von Arbeit), auf möglichst wenig reglementierte wirtscha liche Freiheit sowie auf das Wohlergehen des eigenen Volkes und der eigenen Industrie zu bemerken. Im 2

7 Felix Ekardt Nachhaltigkeitskontext ist dabei sogleich zu ergänzen, dass sich all dies tendenziell mit einer vorherrschenden rigiden Anthropozentrik verbindet, welche davon abstrahiert, dass der Mensch auf Dauer ohne bestimmte natürlich-physische Grundlagen nicht zu existieren vermag. In diesen Gesamtzusammenhang gehört auch ein o extremer okzidentaler Individualismus der sta einer gleichen Autonomie aller lebenden und kün igen Menschen dieser Welt einen Anspruch suggeriert, jede beliebige Handlung (sei es ein Einkauf, eine Urlaubsreise, eine Investitionsentscheidung, eine Steuerhinterziehung oder eine Verkehrsmi elwahl) ganz nach eigenem Gusto vornehmen zu können, ohne sich sonderlich über die u.u. fatalen Wirkungen für andere Menschen zu bekümmern. Wobei es mit dieser Idee klassischerweise um wirtscha liche Entfaltung ging, wogegen heute, unter postmodernen Vorzeichen, mehr der Selbstverwirklichungsgedanke dominiert. Nur führt all dies eben dazu, dass westliche Gesellscha en Gefahr laufen, die Lebensgrundlagen und damit die Basis jeglicher menschlicher Freiheit zu zerstören und den nach uns Kommenden sowie den in ärmeren Ländern Lebenden jede Freiheit zu rauben. Das Wachstums- und Fortschri sideal in seiner herkömmlichen Form könnte also drastische negative Folgen generieren. Doch verrät die eben gewonnene Erkenntnis, dass Wachstum nicht nur ein ökonomisches Funktionsgesetz, sondern auch ein kulturelles Ideal ist wer möchte mit 40 nicht besser leben als mit 20 und dass dieses Ideal zum Wertekanon des klassischen Liberalismus (verstanden nicht als parteipolitische Richtung, sondern als Theorie des freiheitlich-demokratischen Staates 4 ) zählt, noch nicht die ganze Wahrheit. Vielmehr konnte der klassische Liberalismus, und das ist der für diesen Beitrag wesentliche Punkt, auf zentrale Vorarbeiten im calvinistischen Protestantismus zurückgreifen, der den Liberalismus und Rationalismus nachdrücklich prägte. Das gilt nicht nur für frühneuzeitliche Vordenker wie Hobbes, Locke, Kant, Bacon, Althusius und seinerzeitige Naturwissenscha ler und Politiker. In noch stärkerem Maße gilt die calvinistische Vorprägung für die breite Bevölkerung oder wenigstens die Bildungselite in den Ländern Westeuropas und Nordamerikas, in denen sich klassisch-liberale Ideen in Philosophie, Wirtscha und Recht zuerst durchsetzten. Noch das griechisch-antike und das germanische Denken waren insgesamt eher an Kreisläufen orientiert: Wachstum wurde nicht erstrebt, die Natur wurde nicht als etwas für uns nur Mi el Seiendes begriffen, ein technischer Fortschri kam kaum in Gang, Arbeit und Naturbearbeitung galten als wenig erstrebenswert. All dies änderte sich mit der mi elalterlichen Mönchsbewegung, die zur Keimzelle wirtscha lich-technischer Dynamik wurde. Im Mi elalter entstand die Idee, dass der Mensch bis zur Wiederkun Christi die Erde immer weiter verbessern und dazu die Natur bearbeiten, bezähmen müsse. Dies stand im Kontext des finalistischen christlichen Weltbildes, welches sich die Weltgeschichte nicht als kreislaufförmig, sondern als Geschehen mit einem Anfangspunkt (Schöpfung) und einem Endpunkt (Jüngstes Gericht) vorstellt, wobei man jenen Endpunkt zugleich als Höhepunkt deutete: Immer wieder gab es im Mi elalter chiliastische Bewegungen, die das Ende nahen sahen. Ein noch stärkerer Wandel in für unsere Thematik relevanter Hinsicht als im Mi elalter trat mit der Reformation ein. Gerade sie steht für die Hinwendung zu den später liberal genannten Werten und für die uns bis heute prägende Idee, das Paradies auf Erden mit wirtscha lich-technischen Mi eln und gerade durch Wachstum und Fortschri anzustreben. Der Reformation ging es um die Kritik an einem katholischen Autoritarismus und Traditionalismus, der geradezu bibelfeindlich war. Aus der nachgerade revolutionären Inspiration der frühchristlichen Zeit war eine bürokratisch verwaltete Tradition geworden, die mit amtlicher Autorität und Zwang durchgesetzt wurde und die die Tradition im Wesentlichen um ihrer selbst willen bewahrte. Einer Kaste von Berufsreligiösen (Priester und Mönche) sprach man gar qua Amt eine größere Nähe zu Go zu. Die Reformation brach mit alledem; im Kern stellte sie den Menschen stärker auf sich selbst und brach mit dem mi elalterlichen Gemeinscha sdenken. Das Priestertum aller Gläubigen wurde propagiert und der Einzelne direkt auf Go verwiesen. Ferner wurde die Prädestinationslehre verkündet: Der Mensch könne sich, weil Go allmächtig ist, weder durch Gebete und Glauben noch durch gute Taten selbst erlösen Go allein entscheide, wer das ewige Seelenheil und wer die ewige Verdammnis verdiene. Man könne diese Wahl Go es lediglich sichtbar machen - aber nicht länger wie im Mi elalter durch Gebete oder Beichten oder Klosterleben. Vielmehr müsse man ganz ohne religiöses Amt schlicht dort die Erwähltheit zum Seelenheil (das für den traditionellen Menschen höchste Gut) sichtbar machen, wo einen Go im Leben hingestellt ha e also bei der Arbeit. Dies induzierte eine fortschreitende Systematisierung des gesamten Alltags und ein Streben um immer bessere Sichtbarmachung der gö lichen Berufung und dies wiederum protegierte das moderne Ideal des Wachstums, der technischen Optimierung und gerade der Naturausnutzung. Denn nur eine perfekte Welt und ein perfektes Arbeiten konnten als heilig gelten. Daher sollte alles prosperieren und dem Paradies auf Erden zustreben. Wobei die Religion die wirtscha lich-technische Entwicklung natürlich nicht nur ihrerseits stimulierte, sondern z.t. auch unter ihrem Einfluss entstand. Zudem wurde im Protestantismus eine (von Hobbes später übernommene) negative Handlungstheorie ( der Mensch ist eigennützig und böse, weswegen ihm nur Go es Gnade, aber keine menschliche Kirche helfen kann ) gemeinsam mit ihrer Folge, der Prädestinationslehre, wirksam: in Gestalt einer Schwächung von Kirche und Staat als Autoritäten. Und dieser radikale Autoritätsschwund und der so induzierte Pluralismus sind ja wiederum gemeinsam mit der Idee einer Befreiung 3

8 Wachstum, Nachhaltigkeit und Protestantismus von allen Fesseln durch Christi Opfertod Wurzeln jenes stark auf das einzelne nach Erlösung strebende Wesen verengten Individualismus, der heute wirtscha sliberal oder postmodern-selbstverwirklichend überhöht wird. Und genau dies wirkt mit der ins Grenzenlose weisenden eben wachstums- und fortschrittsorientierten ständigen Optimierung des Lebens, die die moderne Naturwissenscha, Wirtscha und Technik auf den Weg bringt, zusammen. So ist dann die Natur für den liberalen Hauptdenker Locke einfach nur noch nichtig sie interessiert nur in der durch das Geisteswesen Mensch bearbeiteten und für ihn nützlichen Form. Bloßes Dasein ist für Locke dagegen generell völlig wertlos (was heute im Sinnlosigkeitsgefühl von Arbeitslosen nachwirkt). Wertvoll seien dagegen Prosperität, wirtscha liche Freiheit und technischer Fortschri, wenn auch zunächst nicht um ihrer selbst willen, sondern um Go noch mehr zu verherrlichen und sein Reich auf Erden zu errichten. Mehr und mehr Arbeit, mehr und immer mehr Fortschri dies schien der einzige Weg zu einem go gefälligen Leben zu sein. Und so blieb es, als die Go esidee verblasste und protestantische zu liberalen Werten wurden. An alledem ändert es übrigens nichts, wenn sich heute Gläubige für ihren Ökologismus auf gegenläufige Bibelstellen zu berufen versuchen, da es ja hier um die faktische Wirkung bestimmter Ideen zu bestimmten Zeiten geht und nicht darum, welche Idee nun normativ richtig ist. 5 Nicht verschwiegen werden darf bei alledem, dass der protestantische Wertekanon nicht nur in den klassischen Liberalismus, sondern auch in den Marxismus eingegangen ist. Bei aller wechselseitigen Feindscha sind sich klassischer Liberalismus und Marxismus nämlich in einem einig: in ihrer weitgehenden Fixierung auf das Ökonomische und in dem Ziel einer ständigen Verbesserung der irdischen Lebensverhältnisse. Ganz allgemein kann man aus religionswissenscha licher Perspektive sagen, dass der Marxismus eine Art neue Religion ist mit seiner Orientierung an Propheten, Schri en, Umzügen/ Feiern, Endzeitverheißungen, Ausschließlichkeitsanspruch usw. D. Nachhaltiges Wachstum? Jedenfalls sind die großartige liberale Freiheitsidee und die existenzielle Bedrohung unserer Lebensgrundlagen in ihrer ideengeschichtlichen Wurzel verwandt, wie wir vorliegend sahen. Beide führen uns zu den protestantischen Urgründen der modernen Welt zurück. Heute aber bedroht die Gefährdung der Lebensgrundlagen unsere Freiheit, einerseits durch Zerstörung ihrer unverzichtbaren vitalen Grundlagen. Denn ohne Atemlu, Nahrung, Trinkwasser und ein stabiles globales Klima wird man mit der liberalismustypischen Meinungs-, Versammlungs- oder Eigentumsfreiheit nichts mehr anfangen können. Andererseits könnte die Lebensgrundlagengefährdung eines Tages eine freiheitsbeseitigende Ökodiktatur provozieren, weil die nötigen schnellen und klaren Lösungen in demokratischen Gesellscha en u.u. schwer durchsetzbar sind. Eine ökodiktatorische Freiheitsbedrohung worunter ich nicht etwa viele Gesetze und viel Bürokratie verstehe, sondern die fundamentale Abschaffung von Freiheit und Demokratie hat dabei historische Vorbilder seit der Antike; und Kriege um Öl, Trinkwasser usw. drohen heute diesen Vorbildern zu folgen. Somit untergraben liberale (protestantische) Ideen ihre eigene Freiheitlichkeit direkt, indem sie Gewalt und Diktatur herau eschwören oder indirekt durch Zerstörung der Bedingungen unserer Existenz. Unsere freiheitliche Ordnung steht damit vor einer fundamentalen, doppelten Freiheitsgefährdung. Und die passenden Lehren z.b. eines Hans Jonas stehen schon bereit, die ein Waterloo der Freiheit geradezu fordern wie es die katholischen Gegner der Reformierten, die konservativen Gegner der Au lärung, die Totalitarismen des 20. Jahrhunderts und viele kluge Denker seit Platon und Thomas von Aquin auf je ihre Weise immer schon forderten. Mit diesen faktisch-historischen Zusammenhängen ist freilich nur gezeigt, dass (a) der bisherige Wachstumskurs für das Nachhaltigkeitsziel fatal sein dür e und (b), dass die Wachstumsidee auf eine tiefe Verwurzelung in der abendländischen Kultur zurückblicken kann. Offen bleibt dabei freilich (c), ob Nachhaltigkeit als intergenerationelle und globale Gerechtigkeit normativ (moralisch-rechtlich) in irgendeiner Weise geboten ist und (d), wie dieses Ziel ggf. mit anderen Zielen/ Normen/ Werten abzuwägen wäre, etwa mit der wirtscha lichen Freiheit der heute Lebenden. Ich habe diese Punkte andernorts erörtert und meine, dass hier eine befriedigende, allerdings gänzlich neu ansetzende Antwort möglich ist. Sehr schwer lösbar könnte aber ein Punkt (e) sein: Ist Kapitalismus mit einem stationären bzw. kreislaufförmigen Zustand, wie ihn das Nachhaltigkeitsziel impliziert, vereinbar? Oder führt Nachhaltigkeit womöglich zum Zusammenbruch des Wirtscha s-, zumindest aber des herkömmlichen Geldsystems und des Fordismus, der soziale Konflikte bisher immer durch neue Wohlstandszuwächse, die neue Verteilungsmaßnahmen ermöglichten, auflöste? 6 Bisher lebt der Kapitalismus gerade von der Dynamik des Immer-mehr, Immer-weiter. Und die Vorstellung, dies durch eine stärkere Dienstleistungsorientierung au eben zu können, erscheint auch keineswegs evident. Denn auch der Dienstleistungsmarkt stößt irgendwann an Grenzen. Hier, an dieser Stelle, könnte sich ergo die Zukunft des kapitalistischen Systems und damit des Wachstumsideals entscheiden Der Verfasser lehrt an der Universität Bremen deutsches und europäisches Verfassungs- und Umweltrecht sowie Gerechtigkeits- und Steuerungstheorie. 2 Vgl. zum vorliegenden Thema das Taschenbuch von Ekardt, Das Prinzip Nachhaltigkeit: Generationengerechtigkeit und globale Gerechtigkeit, München 2005; insbesondere zum 4

9 Felix Ekardt Protestantismus wesentlich ausführlicher Ekardt, Steuerungsdefizite im Umweltrecht: Ursachen unter besonderer Berücksichtigung des Naturschutzrechts und der Grundrechte zugleich zur Relevanz religiösen Säkularisats im öffentlichen Recht, 2001 sowie Ekardt, Liberalismus, Besitzindividualismus und Handlungstheorie, Dort finden sich jeweils auch weitere Literaturnachweise. 3 Diese Handlungstheorie wird, ebenso wie die (von Max Weber beeinflusste) materiell-biologisch-kulturell-scheidung, in den angegebenen Quellen näher dargelegt. Die abstraktere Formulierung ist dabei aus einer Reihe von Gründen die präzisere. Für den vorliegenden Fall verfolge ich sie aber nicht weiter, da es mir hier gerade um die kulturelle Dimension des Wachstumsideals geht. 4 A.a.O. suche ich eine neue, modern-liberale Theorie, welche die vorliegend beschriebenen negativen Folgen gerade vermeidet; diese entsteht bei mir auf der Grundlage einer (freilich gegenüber Apel und Habermas ganz neu strukturierten) Diskurstheorie. Ein anderer seinerseits fast wieder klassischer Versuch, den klassischen Liberalismus zu einem modernen Liberalismus fortzuentwickeln, stammt von Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit, 1975, der freilich die Nachhaltigkeitsthematik ausblendet und auch ansonsten m.e. einer modernen, nichtklassischen Diskurstheorie begründungstheoretisch unterlegen ist. 5 Diese Scheidung von Handlungstheorie (die deskriptiv das faktische menschliche Verhalten und seine Ursachen erfasst) und Gerechtigkeitstheorie (die vom richtigen menschlichen Handeln und von der richtigen gesellscha lichen Grundordnung handelt) ist leider den wenigstens vollständig klar, was zu häufigen Argumentationsfehlern in Politik, Öffentlichkeit und (leider auch) Wissenscha führt. Zur Notwendigkeit der dahinter stehenden Sein- Sollen-Scheidung vgl. die Nachweise in Fn Diese Fragestellung möchte ich in nächster Zeit in einem größeren Forschungsprojekt gemeinsam mit Hans Nutzinger und anderen Ökonomen (und Philosophen) untersuchen. Kontakt Prof. Dr. habil. Felix Ekardt, LL.M., M.A. Professor an der Universität Bremen für Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt deutsches, europäisches und internationales Verfassungs- und Umweltrecht im Fachbereich Rechtswissenscha. Mitglied des Club of Rome (Think Tank 30), der Kommission Bodenschutz der Bundesregierung sowie des wissenscha lichen Beirats des BUND. Forschungsstelle für Europäisches Umweltrecht sowie Bremer Institut für Transnationales Verfassungsrecht; im Nebenamt Lehrbeau ragter an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig. Universität Bremen Fachbereich Rechtswissenscha Universitätsallee, GW1 D Bremen fekardt@uni-bremen.de 5

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11 Wachstum mit Zukunft Matthias Schmidt Abstract: Growth seems to be the solution for many social and economic problems. Reading newspapers or listening to the news on radio and television, the world is measured and explained by economic figures. But do these numerical datas give a realistic view of the our society s and economy s condition? What about so facts, such as healthy environment and clean air? This article argues, that in our times growth and success can not only be considered as always more of the same. Responsible and sustainable gowth, in order to archieve a company resp. an economy with a future, deals much more with quality than with quantity. In this perspective growth with a future is the devolpment of responsibility, reputation and trust. Größenwachstum scheint die Lösung für viele Probleme zu sein, vor die wir wirtscha lich und gesellscha lich gestellt sind. Weshalb sonst würden sich etwa Wirtscha sforschungsinstitute so sehr mit Prognosen zum Wirtscha swachstum beschä igen - und, am Rande bemerkt, mit schönster Regelmäßigkeit ihre Vorhersagen wieder revidieren. Die Logik ist einfach: mehr Wachstum bedeutet mehr Arbeitsplätze, mehr Produktivität bedeutet mehr Gehalt oder, um auf die demografische Entwicklung zu blicken, mehr Kinder bedeuten mehr Rente. Nach dieser Logik scheint die Aufgabe, Wachstum zu generieren, der besten Strategie zu folgen, die man sich vorstellen kann. Doch offensichtlich funktioniert es in der Wirklichkeit mit dem Wachstum nicht ganz so einfach. Denn woher würden sonst die vielen Arbeitslosen resultieren und warum sonst wäre die Diskussion um unsere alternde Gesellscha und ihre zunehmend strapazierten Sozialsysteme so beunruhigend? Und auch die vielen gescheiterten Fusionen, allen voran der geplatzte Traum von der DaimlerChrysler Welt AG sprechen ihre eigene Sprache. Ansta des Zusammenwachsens zweier vormals selbstständiger Unternehmen, in der Absicht eine weltumspannende Machtfülle und Effizienz zu erzeugen, kam diese Elefantenhochzeit eher einem operativen Einverleiben des einen durch den anderen gleich, aus dem nicht Wachstum sondern Stagnation resultierte. Anorganisches Wachstum und organische Entwicklung Wachstum kann man offensichtlich nicht verschreiben oder erzwingen, vielmehr muss es sich einstellen. So verstanden müsste man den Begriff Wachstum als eine Form der Weiterentwicklung bezeichnen, als Entwicklung im Sinne eines dynamischen und qualitativen Sich-Veränderns 1. Es wäre also das Wachstum eines Organismus in seiner Umwelt; ein Wachstum, das von seiner eigenen Struktur ausgeht und sich an ihr entlang weiterentwickelt. Diesem organischen Wachstum von innen heraus würde das anorganische Wachstum gegenüberstehen, wobei Ersteres als Unternehmensentwicklung und Letzteres im Sinne der besagten Fusion interpretiert werden kann. Solange sich die deutsche Wirtscha in ihrer so genannten Wirtscha swunderphase befand und ein Anbietermarkt herrschte, auf dem nahezu alles was angeboten wurde auch einen Käufer fand, konnten die Unternehmensstrategien durchaus auf Größenwachstum angelegt sein. Es konnte immer mehr produziert und verkau werden und sowohl die Löhne als auch die Sozialkosten dur en steigen. Die Formel mehr Wachstum gleich mehr Wohlstand schien über lange Zeit hin aufzugehen. Doch mi lerweile haben sich die Zeiten geändert und aus dem Anbietermarkt ist ein Nachfragermarkt geworden. Nicht alles, was auf den Markt geworfen wird, wird gekau. Vielmehr ist der We bewerb um Kunden wesentlich härter geworden und von der Frage nach höherem Wachstum im Verständnis eines additiven Immer-Mehr-Des-Gleichen hin zu der Frage: Wie differenziere ich mich gegenüber meinen We bewerbern? gedri et. An dem Punkt, wo für eine breite Produktpale e der Anbieter- in den Käufermarkt übergeht, kann reines Größenwachstum nicht mehr funktionieren. 2 Das Größenwachstum eines einzelnen Unternehmens kann hier allenfalls in der Art des Verdrängungswe bewerbs realisiert werden, bei dem früher oder später auch Übernahmen erfolgen werden. Doch mit der Übernahme sind wir bereits wieder im Bereich des anorganischen Wachsens, des Zusammenfügens verschiedener ehemals selbstständiger Einheiten. 7

12 Wachstum mit Zukunft Verlockende Vorteile des quantitativen Wachstums Gegenüber dem qualitativen Wachstum im Sinne einer Weiterentwicklung hat die traditionelle Sicht von Wachstum im Sinne einer positiven Betriebsgrößenveränderung im Zeitablauf 3 gerade für traditionell ausgebildete Betriebswirte zwei unverkennbare Vorteile: ihre zahlenmäßige Messbarkeit sowie damit zusammenhängend ihre gegebenenfalls kurzfristige Beeinflussbarkeit. Das scheinbar rationale Element liegt in der Annahme, dass die Tätigkeiten und mithin der Erfolg eines Unternehmens vollständig messbar sind und in Zahlen ausgedrückt werden können, die Bilanzen und das innerbetriebliche Rechnungswesen sind augenfällige Belege dafür. Das Gleiche gilt für die volkswirtscha liche Ebene, auf der vor allem das Bru osozialprodukt als Maßgröße gilt. Die Problematik tri ein, wenn man hinterfragt, welche Faktoren und Größen in die Berechnung einfließen bzw. wie unterschiedliche Positionen bewerten werden? Allein der Begriff Bilanzpolitik verweist auf die Spielräume, die ein Unternehmen bei der Bewertung seiner Bilanzpositionen hat. 4 Versteht man Wachstum hier einmal als die positive Veränderung des Jahresüberschusses von einem zum darauf folgenden Jahr, so kann allein die Nutzung der gesetzlichen Spielräume Einfluss auf das Wachstum haben - genauer gesagt, auf den zahlenmäßigen Ausweis des so definierten Wachstums. Inwieweit nun die durch das Rechnungswesen ausgewiesene Situation mit seiner tatsächlichen Verfasstheit übereinstimmt, kann indes nicht zwingend ausgesagt werden, ebenso schwer kann man nun auf das wirkliche Wachstum schließen. Eine andere Spielart, die sich auf quantitatives Wachstum von Unternehmen bezieht und zu kurzfristigen Maßnahmen motiviert, ist die Orientierung der Aktivitäten am Shareholder-Value (SHV). Nach der Grundüberzeugung des Begründers des SHV-Ansatzes gilt: In einer Marktwirtscha, die die Rechte des Privateigentums hochhält, besteht die einzige Verantwortung des Wirtscha ens darin, Shareholder-Value zu schaffen und dabei die Prinzipien der Gesetzeskonformität und der Integrität zu wahren 5. Betrachtet man zusätzlich die Faktoren, aufgrund derer das Management zum Handeln im Sinne des SHV motiviert sein soll unter anderen nämlich eine Verknüpfung der Entlohnung mit der Eigentümerrendite sowie die lebha e Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt für Führungskrä e 6 so liegt es nahe, dass ein so motiviertes Management im Eigeninteresse versucht, den Aktienkurs schnellstmöglich zu steigern, letztlich mit dem Ziel, das eigene Einkommen zu erhöhen und die eigene Stelle zu sichern. Vordergründig entsteht so Wachstum, schließlich weisen die Zahlen (Aktienkurs) es aus. Wie stabil dieser Wertzuwachs ist und welche Zukun sfähigkeit damit generiert wird, kann jedoch nicht ohne weiteres gesagt werden. Denn schnelles Wachstum ist eine Begehrlichkeit, Entwicklung ein mühsamer Prozess, an dessen Ende allerdings Sicherheit und Stabilität stehen 7. Dabei erfordert gerade Entwicklung ein hohes Maß an Kreativität und Aufgeschlossenheit: Eigenscha en, die allerdings in großen, an Wachstum gewöhnte Strukturen durch die Verwaltung des schieren Zuwachses erdrückt werden. 8 Doch offensichtlich neigen viele Führungskrä e dazu, sich der mühsamen Prozedur der (organisationalen und) langfristigen Weiterentwicklung durch die Orientierung an quantitativem Wachstum zu entziehen. Denn kurzfristig scheint ein Wachstum den steigenden Ansprüchen von Mitarbeitern und ihren Interessenvertretern eher zuträglich zu sein, als scheinbar stagnierende oder gar rückläufige Unternehmenszahlen. Wachstum ist so gesehen ein ständiges Verschieben von Problemen und damit einfacher als geplante Stagnation. 9 Auf der gesamtwirtscha lichen Ebene schließlich wird der Wachstumsbegriff häufig in Prognosen oder Analysen verwendet, bei denen ebenfalls die Dominanz der Zahlen mit ihrer unumstößlichen Festigkeit im Vordergrund steht. So wir beispielsweise die Internetpla form der Bundesregierung nach Eingabe des Suchbegriffs Wachstum unter anderen ähnlichen Passagen folgenden Absatz aus: Deutschland hat im Juni Waren im Wert von 68,8 Milliarden Euro exportiert. Importiert wurden im selben Zeitraum Waren im Wert von 51,9 Milliarden Euro. Damit lagen die Exportwerte um 9,8 Prozent und die Importe 8,1 Prozent höher als im Juni Der aussagekrä ige Zweimonatsvergleich Mai und Juni gegenüber März und April ist mit 3,2 Prozent ebenfalls deutlich positiv. Beim Vergleich der Ausfuhrwerte des zweiten Quartals mit dem ersten Quartal ist ein - wenn auch nivellierter - Anstieg von 2,1 Prozent zu verzeichnen. Wie das Statistische Bundesamt am 6. Juli mitgeteilt hat, stiegen die deutschen Ausfuhren im ersten Quartal 2005 um 4,7 Prozent auf 185,5 Milliarden Euro gegenüber dem ersten Quartal Nach dieser (quantitativen) Meldung stehen die Zeichen auf Wachstum, es sei denn, die Zahlen stimmen nicht. Oder es sind die falschen Zahlen, was meines Erachtens schon eher zur Diskussion stünde. Gleichwohl soll die Frage nach richtig und falsch an dieser Stelle nicht abschließend normativ diskutiert, sondern nur aufgeworfen werden. Dass die Zahlen stimmen, mag aus der Gewissenha igkeit und Gründlichkeit der Wirtscha sforscher geschlossen werden. Inwieweit es aber die richtigen Zahlen sind, hängt weniger von der Arbeitssorgfalt bei der Datenerhebung ab, als vielmehr von der Grundentscheidung, welche Faktoren in Zahlen ausgedrückt und zur Messung des Wachstums herangezogen werden. So ist aus der zitierten Auswertung der Bundesregierung kein Rückschluss etwa auf das Bildungsniveau von Berufseinsteigern, auf die Investitionen in Forschung und Entwicklung oder auf den Grad an Innovation möglich, die ja ihrerseits wiederum Indikatoren für das Wachstum bzw. die Stabilität von morgen, also für die Zukun sfähigkeit des Unternehmens, sind. Wenn die dargestellten Zahlen nun ein Ausweis für Wachstum sind, so bleibt dennoch zu fragen, worin dieses Wachstum besteht? Wachstum ist also definitionsabhängig und damit auch abhängig von 8

13 Matthias Schmidt den Wertschätzungen derer, die es messen. Dies mögen auch folgende Überlegungen zum Bru osozialprodukt verdeutlichen. Eine nicht ganz neue, aber doch noch immer unterrepräsentierte Kritik an der Aussagefähigkeit des Bruttosozialprodukts liegt in seiner Berechnungsmethode. Auch wenn es als Summe der Wertschöpfung im Land angesehen wird, so werden doch viele wertvolle Faktoren nicht erfasst oder umgekehrt als Wachstum zahlenmäßig ausgewiesen, obwohl faktisch eher etwas zerstört wurde. Das liegt daran, dass Leistungen nur dann positiv ins Bru osozialprodukt einfließen, wenn sie monetär bewertet sind. So wird beispielsweise Hausarbeit oder die Betreuung von Kindern nur dann berücksichtigt, wenn sie gegen Entgelt erfolgen. Unentgeltliche Hausarbeit hat in diesem Verständnis keinen Wert. Würde sie nun in einer späteren Abrechnungsperiode gegen Entgelt verrichtet, so würde, ohne dass sich auf der faktischen Ebene entscheidend etwas änderte, das Bru osozialprodukt gegenüber der früheren Periode steigen und ein Wachstum ausweisen. Noch gravierender ist die Wirkung beispielsweise bei behobenen Umweltschäden: Die intakte Natur schlägt beim Bru osozialprodukt nicht zu Buche, auch wenn sie in Form sauberer Lu oder als Naherholungsgebiet von Menschen genutzt wird. Eine zerstörte Umwelt hingegen, die mit viel technischem Aufwand und unter hohen monetären Kosten wieder hergestellt wird, schlägt sich indes im Bru osozialprodukt positiv nieder und suggeriert dem Leser des reinen Zahlenwerks ein Wachstum. Was in der Bilanz als Wachstum erscheint, vermag uns in Ansehung der faktischen Welt zu ganz anderen Schlüssen zu führen. Die Beispiele ließen sich im sozialen und ökologischen Bereich beliebig fortführen. 11 Nachhaltigkeit Dies bringt uns zum Begriff der Nachhaltigkeit, der seit seiner Re-Vitalisierung durch die Brundtland-Kommission 1987 und durch den Rio-Gipfel 1992 zu einem mittlerweile inflationär genutzten Schlagwort avanciert ist und somit eine leider fragwürdige Karriere gemacht hat. Da mi lerweile fast jedermann seine Handlungen mit dem A ribut nachhaltig versieht und entsprechendes Handeln von anderen fordert, ist dieser Begriff bereits stark verwässert und hat in vielen Aussagen nur noch den Charakter eines aktuellen Füllworts, das meist anstelle von dauerha oder langfristig steht, ohne aber substanziell zu werden. Zurückgehend auf die Einsichten der Holzwirtscha zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wonach pro Periode nicht mehr Bäume gefällt werden dürfen als nachwachsen können, um den Bestand zu sichern, forderte die Brundtland-Kommission sinngemäß, dass die heutige Menschheit nicht zulasten der kün igen Menschheit leben dürfe. 12 Daraus lässt sich schließen, dass rein zum Erreichen wirtscha licher Wachstumsziele nicht beliebig viele Ressourcen der Umwelt entnommen werden dürfen. In politischen Kontexten wie auch in vielen wirtscha lichen bzw. wirtscha sethischen Diskussionen wird das so genannte Drei-Säulen-Modell favorisiert, dessen drei Säulen Soziales, Ökologie und Ökonomie unterschieden werden und gleichrangig nebeneinander stehen. Auch wenn es aufgrund des vorherrschenden Wirtscha sverständnisses fraglich ist, ob das Modell dazu in der Lage ist, die betonte Gleichrangigkeit tatsächlich zu gewährleisten, so erfahren die sozialen und ökologischen Aspekte eine Aufwertung gegenüber einem strikt wirtscha lichen Denken. 13 Ohne in diesem Artikel eine intensivere Analyse der umfangreichen Nachhaltigkeitsdiskussion zu unternehmen, gehen die weiteren Überlegungen von der These aus, dass unbegrenztes wirtscha liches Wachstum ohne Ansehung ökologischer und sozialer Aspekte weder möglich ist, noch von der Politik und vor allem nicht von der Mehrheit der Menschen gewünscht wird. Begrenzte Rohstoffe und vielfach gesä igte (inländische) Märkte einerseits und der Wunsch nach einer menschengerechten und verantwortungsvollen Wirtschaft mit entsprechend agierenden Unternehmen andererseits verlangen ein Umdenken bei den wirtscha lichen Akteuren und ein erweitertes Verständnis von einer ethischen Unternehmensführung. Reputationsrisiko In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich im deutschsprachigen Raum die Diskussion um Wirtscha s- und Unternehmensethik etabliert und sie erreicht zunehmend auch die Praxis. Ein im Sinne der Nachhaltigkeit gefordertes Umdenken jedoch hat in den Managementetagen noch nicht wirklich sta gefunden, auch wenn die dort zunehmend gebrauchten Schlagworte wie Corporate Citizenship, Sustainable Development, Wertemanagement etc. ein neues Wirtscha sverständnis suggerieren. Viel zu lange wurden Führungskrä e, zumeist Betriebswirtscha ler, auf die restriktiven Kriterien der Gewinnmaximierung und Optimierung hin ausgebildet und in einer quasi von der Gesellscha entkoppelten Wirtscha sozialisiert, als dass sie von heute auf morgen den Schalter zugunsten eines neuen Wirtscha ens umlegen könnten. Zu lange galt die Überzeugung, dass Moral und Wirtscha ein Widerspruch seien - und so manche Medienberichte um Skandale wie aktuell bei Volkswagen oder der Commerzbank können auch heute noch diesen Eindruck vermi eln, ganz zu schweigen von den letztlich zwar legalen aber gesellscha lich doch missfällig beurteilten Optionsausübungen von Top-Managern bei DaimlerChrysler oder den sehr hohen Abfindungen von Mannesmann-Managern. Doch vielleicht ist ja gerade die Tatsache, dass zurzeit so viele Skandale ans Licht kommen ein Beleg dafür, dass sich in der Wahrnehmung bislang üblicher und auch akzeptierter Gepflogenheiten etwas geändert hat. Denn was jetzt zutage tri, war schon lange in der Vergangenheit angelegt; und wird nun unter anderen Vorzeichen als bisher bewertet und offen ausgesprochen. 9

14 Wachstum mit Zukunft Damit kommen wir zu einem nicht zu unterschätzenden Hebel, der das nötige Umdenken sicher beschleunigen wird: das Reputationsrisiko für die Unternehmen! Viele Unternehmen kamen nicht vordringlich aus pro-aktiven sozialökonomischen Einsichten zu ihrer immer noch sehr zurückhaltenden Auseinandersetzung mit unternehmensethischen Managementkonzepten. Meist lag ein Schadensfall oder ein Skandal vor, seien es Gi müll, der in Gewässer gekippt wurde oder Schmiergeldaffären, seien es Kinderarbeit oder eine kreative Buchhaltung. Offensichtlich werden viele Unternehmensführer erst dann notgedrungen klug, wenn der Schaden da ist. 14 Einmal durch die Medien gezogen und so öffentlich an den Pranger gestellt, leidet der Ruf eines Unternehmens ungemein. Sein guter Name und alle mit ihm verbundenen Marken werden von einem Skandal überscha et. Gegenüber seinen Kunden riskiert das Unternehmen seine Glaubwürdigkeit und seine Mitarbeiter distanzieren sich innerlich von ihrem Unternehmen, was signifikante Auswirkungen auf ihre Motivation hat. Betrachtet man etwa die Krise, in der DaimlerChrysler zurzeit steckt, ausgehend von der in der Realität gescheiterten Vision einer Welt AG, über eine immense Wertvernichtung durch die Elefantenhochzeit der ehemaligen Konkurrenten, die gestiegene Fehlerhäufigkeit der verkau en PKW bis hin zu den opportunistischen Optionsgeschä en und dem jüngsten Verdacht auf Insiderhandel der Top-Manager nach dem Abschied des langjährigen Vorstandschefs Jürgen Schrempp, so darf man die berechtige Frage stellen, was die lange Zeit so erfolgreiche Marke Mercedes eigentlich heute ausdrückt und welche Assoziationen mit ihrem Namen verbunden sind. Die Fixierung auf reines Größenwachstum birgt neben den unmi elbaren finanziellen Risiken bei einem Scheitern der zu diesem Wachstum notwendigen Investitionen auch in hohem Maße ein Reputationsrisiko. Dieses Risiko ist insbesondere in Zeiten des bereits eingangs erwähnten Nachfragermarktes von wirtscha licher Bedeutung für das betroffene Unternehmen. Denn wenn die Produkte verschiedener Anbieter austauschbar sind, dann liegt es bei dem Käufer zu entscheiden, nach welchen weichen Faktoren, nach welchen immateriellen Werten er seine Kaufentscheidung tri. Hier ist die Frage durchaus berechtigt, ob der Käufer denn auch ein gutes Gefühl beim Kauf und Gebrauch seines Produktes hat, oder ob er im Zusammenhang mit diesem Gut (sei es ein Gegenstand oder eine Dienstleistung) eine eher unangenehme Assoziation hat und von Bekannten sogar darauf angesprochen wird. Entsprechend beobachten natürlich auch Lieferanten, Kooperationspartner, Verbände, potenzielle Bewerber etc., ob die Darstellung der Vorfälle schädigend auf die Reputation des betroffenen Unternehmens einwirken und bilden sich ihre Meinung. 15 Mit anderen Worten: Die so genannten Stakeholder werden informiert und sensibilisiert, womöglich gar aktiviert. Somit stehen Unternehmen unter intensiver Beobachtung der Öffentlichkeit und werden daran gemessen, welchen Beitrag sie durch ein verantwortungsvolles Handeln zur Gesellscha insgesamt leisten oder eben nicht leisten. Hier entstehen folglich ganz neue Erfolgsfaktoren, die mit Größenwachstum im traditionellen Sinne nicht mehr viel gemein haben. 16 Je nachdem, wie weit blickend und aufgeschlossen die Führung eines Unternehmens ist, handelt es sich um Risikofaktoren (Reputationsverlust im Schadensfalle) oder um Erfolgspotenziale (der gute Ruf eilt voraus), wenn ein konsequentes pro-aktives Management seiner unternehmerischen Verantwortung erfolgt. Versteht man Wachstum in einem zeitgemäßen Sinne als organische Entwicklung mit dem Ziel, Zukun sfähigkeit zu sichern, so kann diese nur durch die Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte erfolgen. Dabei ist ein neues Verständnis einer verantwortungsvollen Unternehmensführung notwendig, bei der über die Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit bzw. den Stakeholdern Vertrauen und Reputation aufgebaut werden. Daher ist es Zeit, um im Verständnis einer unternehmerischen Führungsaufgabe, der Sicherung der Nachhaltigkeit sowie dem Aufbau von Veränderungsspielräumen und Erfolgspotenzialen zu handeln 17. Zukun sfähige Unternehmen werden an ihrer Reputation und an ihren öffentlich wahrgenommenen Aktivitäten, nicht an ihrer schieren Größe gemessen. Wachstum mit Zukun ist Entwicklung und der Au au von Vertrauen, Qualität geht vor Quantität Vgl. Lo er (2003: 2). Sinngemäß auch die Erklärungen von Dehli (2004: 9) zur Grundbedeutung des Begriffs Wachstum in der Neuzeit. 2 Vgl. Remmers (2006). 3 Bleicher (1999: 567). 4 Zur Definition Bilanzpolitik siehe auch die Kategorie Lexikon der Infopla form für Wirtscha, Recht und Steuern unter 5 Rappaport (1999: 6). 6 Rappaport (1999: 4). 7 Lo er (2003: 4). 8 Vgl. Lo er (2003: 4). 9 Kieser (in Bleicher 1999: 569). 10 Regierung online (2005). 11 Vgl. Rademacher (2002: 34ff). 12 Vgl. Meyer-Abich (2001: 292f.). 13 Vgl. auch weiterführend Döring/O (2001: 316f) sowie ins besondere kritisch dazu Meyer-Abich (2001: 301f), au auend auf seiner Diskussion der Vorstellungen von schwacher und starker Nachhaltigkeit (294f). 14 Vgl. Schmidt (2005: 1) 15 Vgl. grundlegend und weiterführend (Schmidt 2005a). 16 Allenfalls mag man hier entgegenhalten, dass mit einem Größenwachstum auch die Ansprüche und Interessen verschiedener Stakeholdergruppen besser bedient werden können (vgl. Bleicher 1999: 568). Dennoch geht es hier stärker darum, wie und wohin ein Unternehmen sich verändert, als um wie viel es wächst. 17 Kokot (2003: 3). 10

15 Matthias Schmidt Literatur: Bleicher, Knut (1999): Das Konzept integriertes Management. 5. revidierte und erweiterte Auflage, Campus Verlag Frankfurt am Main/ New York. Bundesregierung (2005): Wirtscha liche Erholung hält an. Export Motor der deutschen Wirtscha. Internetpla form Regierung online vom ( esregierung.de). Dehli, Martin (2004): Wachstum. In: Ri er, Joachim et al. (Hrsg.), Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band 12, S Döring, Ralf/ O, Konrad (2001): Nachhaltigkeitskonzepte. In: zfwu Zeitschri für Wirtscha s- und Unternehmensethik, Jg.2 He 3/2001, S Kokot, Friedrich (2003): Zeit zum Handeln. In: CIMAP Newsle er Effektive Unternehmensethik, Ausgabe 3-4/2005, S. 3. ( Kokot, Friedrich/ Schmidt, Ma hias (2005). Werte schaffen Zukun sfähigkeit. Mit Praktikern im Gespräch über verantwortungsbewusste Unternehmensführung. Rainer Hampp Verlag München und Mering. Lo er, Wolf (2003): Die Blechtrommler, Leitartikel in brand eins 3/2003. Meyer-Abich, Klaus Michael (2001): Nachhaltigkeit - ein kulturelles, bisher aber chancenloses Wirtscha sziel. In: zfwu - Zeitschri für Wirtscha s- und Unternehmensethik, Jg.2 He 3/2001, S Rademacher, Franz Josef (2003): Balance oder Zerstörung. Ökosoziale Nachhaltigkeit als Schlüssel zu einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung. Verlag Ökosoziales Europa Wien. Rappaport (1999): Shareholder Value. Ein Handbuch für Manager und Investoren. 2. Auflage, aus dem Amerikanischen von Wolfgang Klein. Schäffer-Poeschel Verlag Stu gart. Remmers, Burkhard (2006): Mehr-Werte im Mi elstand. In: Beschorner, Thomas/ Schmidt, Ma hias (Hrsg.), Unternehmerische Verantwortung in Zeiten kulturellen Wandels, Rainer Hampp Verlag München und Mering (in Arbeit, erscheint im Dezember 2005). Schmidt, Matthias (2005): Aus Schaden wird man klug. Leitartikel des CIMAP Newsle er Effektive Unternehmensethik, Ausgabe 1/2005, S. 1, ( ethik.de). Schmidt, Ma hias (2005a): Reputationsmanagement. In: Schmidt, Matthias/Beschorner, Thomas (Hrsg.), Werte- und Reputationsmanagement, Rainer Hampp Verlag, S Kontakt Dr. phil. Dipl-Kfm. Ma hias Schmidt Senior-Managementberater bei der CIMAP Consulting GmbH, Bereich Werteorientierte Unternehmensführung und Reputationsmanagement. Diverse Lehrau räge zur Wirtscha s- und Unternehmensethik, Studienleiter bei der Evangelischen Akademie der Pfalz, Leiter der Consulting Akademie Unternehmensethik. CIMAP - Büro Kaiserslautern Dr. Ma hias Schmidt Sigeloring 28 D Kaiserslautern Tel.: +49(0) , Fax: -33 Mobil: +49(0) schmidt@cimap.de Schlüsselwörter / Keywords Wachstum / growth Nachhaltigkeit / sustainability Entwicklung / develpment Reputationsrisiko / reputation risk Zukun sfähigkeit / company with a future Unternehmensethik / business ethics 11

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17 Der globale Ressourcenabbau: Warum Zukunftsfähigkeit ohne Dematerialisierung nicht möglich ist Arno Behrens Stefan Giljum Abstract: This article presents a comprehensive quantification of the material basis of the global economy in a time series from 1980 to We analyse time trends for major material groups (fossil fuels, metals, industrial and construction minerals, and biomass) disaggregated into seven world regions. The global economy s physical growth over the past 25 years will be illustrated, and an indication of the world-wide distribution of environmental pressures associated with material extraction will be given. By linking physical extraction data with socio-economic indicators such as GDP and population we assess different pa erns of resource productivities and inequalities in per capita resource extraction between industrialised and developing economies. We conclude by stressing the importance of a dematerialisation strategy for sustainable development. Die hier präsentierten Daten zeigen, dass sich der Ressourcenverbrauch der Weltwirtschaft kontinuierlich erhöht. Wenngleich dieser Anstieg im Wesentlichen von den großen asiatischen Schwellenländern getrieben wird, sind es nach wie vor die Industrieländer des globalen Nordens, welche die höchsten Pro-Kopf Extraktionsraten aufweisen. Um langfristig die Sicherung von Wohlstand in allen Weltregionen zu gewährleisten, muss eine absolute Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch erreicht werden. 1 Einführung Materie, Energie und Landnutzung bilden die biophysikalische Grundlage aller Lebensvorgänge auf unserem Planeten. Es wird allerdings immer deutlicher, dass Umweltprobleme wie Klimawandel, Lu - und Gewässerverschmutzung, Zerstörung der Ozonschicht, Ausbreitung von Wüsten oder das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten mit dem steigenden Einfluss des Menschen auf das globale Ökosystem zusammenhängen. Der industrielle Metabolismus, definiert über die Wechselwirkungen zwischen dem ökonomischen System und seiner Umwelt, beansprucht natürliche Ressourcen in einem Maße, das die Fähigkeiten des Ökosystems zur Regeneration von Ressourcen und zur Assimilation von Abfällen und Emissionen weit übersteigt. Insbesondere die Industrieländer des globalen Nordens sind für den größten Teil der weltweiten Umweltbelastungen verantwortlich. Schließlich sind sie es, die mit einem Weltbevölkerungsanteil von nur 20 Prozent etwa 80 Prozent der natürlichen Ressourcen beanspruchen und für die Produktion von 80 Prozent der weltweiten Abfälle und Emissionen verantwortlich sind. Aus dieser Perspektive wird es augenscheinlich, dass das gegenwärtige Niveau des anthropogenen Ressourcenverbrauchs des Nordens in Bezug auf Materialextraktion, Energiekonsum, Landnutzung, sowie die Produktion von Abfällen und Emissionen weder globalisierbar, noch auf Dauer lebbar ist. Die Einsicht, dass der globale Umweltraum begrenzt ist, hat auch eine neue Dimension in die Diskussion um die Frage der internationalen und Generationen übergreifenden Gerechtigkeit gebracht. Diese Sichtweise gebietet einen sparsamen Umgang mit allen Ressourcen und den Schutz globaler öffentlicher Güter. Auf Grund unterschiedlicher Interessenslagen in Nord und Süd sieht die Realität jedoch anders aus. Auf der einen Seite wollen die Einwohner der Industrieländer ihren materiell hohen Lebensstandard nicht aufgeben, während Politiker dieser Länder gleichzeitig substanzielle Beiträge des Südens zum globalen Umweltschutz einfordern etwa im Zusammenhang mit der Reduktion von Treibhausgasemissionen. Der Süden hingegen vertri berechtigterweise den Standpunkt, dass Wachstum und wirtscha liche Entwicklung oberste Ziele politischer Maßnahmen sein müssen, damit zumindest die Grundbedürfnisse der Bevölkerung in einem größeren Ausmaß als bisher gesichert werden können. Rigiditäten im Norden und Wachstumsbestrebungen im Süden führen so über die wachsende Nachfrage nach natürlichen Ressourcen zu steigender Ressourcenextraktion und verschär en Umweltproblemen. 13

18 Der globale Ressourcenabbau 2 Steigender globaler Ressourcenverbrauch Im Rahmen eines von der Europäischen Union finanzierten Forschungsprojektes wurde vor kurzem eine umfassende Erhebung und Analyse der globalen Ressourcenextraktion durchgeführt. 1 Daten wurden für die Entnahmen natürlicher Ressourcen in sämtlichen Ländern der Welt - in über 200 Materialkategorien unterteilt - erhoben. Der Zeitraum der Analyse reicht von 1980 bis 2002 und beinhaltet sowohl die Transformation früherer COMECON Länder in Marktwirtscha en, als auch die zunehmende Integration von Entwicklungsländern in die Weltwirtscha im Zuge der Globalisierungsprozesse. Einzelne Ergebnisse dieser Erhebung werden im Folgenden präsentiert, wobei sich diese auf all jene Materialien beschränken, die wirtscha lich verwertet werden. Nicht beachtet werden daher die so genannten ökologischen Rucksäcke, zu denen etwa Abraum aus Bergbauaktivitäten, sowie Ernterückstände aus der Landwirtscha zählen. ergeben sich daher zwei Hauptproblempunkte. Erstens das steigende Gesamtniveau, welches schon jetzt als nicht-nachhaltig eingestu werden muss, wenn man Umweltprobleme wie Klimawandel, Bodenerosion und Verlust der Artenvielfalt berücksichtigt. Und zweitens die nicht sta findende Verschiebung in Richtung einer Ressourcenbasis aus erneuerbaren Rohstoffen und Energieträgern, welche langfristig gesehen die einzige Alternative darstellt. 3 Regionale Ungleichheiten Auch in der regionalen Struktur der Ressourcenextraktion fanden in den letzten 25 Jahren Verschiebungen sta. Besonders Asien hat auf Grund fortschreitender Industrialisierungsprozesse seine Anteile an der globalen Gesamtextraktion ausgeweitet. So ha e beispielsweise China zwischen 1980 und 2002 Wachstumsraten von 130% bei der Extraktion von fossilen Energieträgern, Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der globalen Ressourcenextraktion in den vier Materialkategorien. Mit einem Wachstum von knapp über 40 Milliarden Tonnen im Jahr 1980 auf fast 55 Milliarden Tonnen im Jahr 2002 hat sich der globale Ressourcenverbrauch 2 in den letzten zwei Jahrzehnten um mehr als ein Dri el ausgeweitet. Diese Wachstumsrate ist allerdings sehr unterschiedlich zwischen den vier Materialkategorien verteilt. Während die Extraktion von Biomasse um 28% gestiegen ist, wurden im Jahr 2002 um 56% mehr metallische Erze abgebaut als noch Die beiden anderen Kategorien liegen mit Wachstumsraten von 40% bei Bau- und Industriemineralien und 30% bei fossilen Energieträgern im Mi elfeld. Aus Sicht einer nachhaltigen Entwicklung 160% bei jener von Mineralien und Metallen sowie 80% bei Biomasse zu verzeichnen. Insgesamt stieg damit die chinesische Ressourcenextraktion um 122%, also knapp dreimal so schnell wie der Weltdurchschni. Zu erwähnen ist aber auch Lateinamerika, das auf Grund der über den Zeitraum zunehmenden Spezialisierung auf ressourcenintensive Exportprodukte, insbesondere im Bereich metallischer Rohstoffe und Agrarprodukte, seine Anteile ebenfalls ausgebaut hat. Der stärkste Rückgang wurde in den Transformationsländern beobachtet, zu denen neben den osteuropäischen Staaten auch jene der ehemaligen UdSSR gehören. Ursache dafür ist die ausgeprägte Rezession zu Beginn der 1990er Jahre, die sich besonders auf die Kategorien Biomasse (-20%), 14

19 Behrens/ Giljum fossile Energieträger (-16%) und Mineralien (-13%) ausgewirkt hat. Die Gesamtextraktion in den Transformationsländern ging somit im angegebenen Zeitraum um über 15% zurück. Auch der Anteil Westeuropas hat sich leicht reduziert, was großteils auf das Wachstum in anderen Regionen zurückzuführen ist, aber auch auf die markante Reduktion der Extraktion von Metallen (- 51%) und fossilen Energieträgern (-7%), die zunehmend durch Importe aus anderen Weltregionen substituiert werden. konstanten Preisen, für die sieben Regionen und den Weltdurchschni. Wie in Abbildung 3 ersichtlich, zeigt sich hier im Vergleich zur Extraktion pro Einwohner ein umgekehrtes Bild. Industrieländer haben nicht nur die höchste Ressourcenproduktivität, sie hat sich seit 1980 auch kontinuierlich verbessert. Westeuropa liegt mit etwas über 0,6 Tonnen pro erwirtscha eten US Dollar an der Spitze, gefolgt von Nordamerika mit einer Tonne. Zwei Faktoren sind für diesen Trend verantwortlich. Einerseits finden in Industrieländern verstärkt Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, findet die weitaus höchste Extraktion im Vergleich zur Bevölkerung mit 64 Tonnen pro Kopf in Ozeanien sta, wobei ein Großteil davon auf Australien entfällt. Der starke Anstieg von 45% seit Beginn der 80er Jahre ist im Wesentlichen auf hohe Wachstumsraten in der Produktion von metallhaltigen Erzen (+199%) und fossilen Energieträgern (+194%) zurückzuführen. Ozeanien wird gefolgt von Nordamerika mit etwa 32 Tonnen pro Kopf und Westeuropa mit circa 17 Tonnen pro Kopf. Die oben erwähnte Rezession in den Transformationsländern drückt sich auch durch sinkende Pro-Kopf-Werte aus. Während 1980 noch knapp 17 Tonnen pro Einwohner extrahiert wurden, waren es im Jahr 2002 nur noch 13 Tonnen, was einem Rückgang von mehr als einem Fün el entspricht. Mit etwa fünf Tonnen pro Kopf weisen die Entwicklungsländer Afrikas und Asiens die geringsten Werte auf. Der Weltdurchschni ist seit 1980 leicht gefallen, und lag im Jahr 2002 bei 8,8 Tonnen pro Kopf. Ebenfalls untersucht wurden die Materialintensitäten, berechnet aus dem Verhältnis von einheimischer Ressourcenextraktion zum Bru oinlandsprodukt zu neue Technologien mit verbesserter Material- und Energieeffizienz Anwendung. Auf der anderen Seite sind hoch industrialisierte Ökonomien besonders stark von Veränderungen der Wirtscha sstruktur zugunsten der weniger ressourcenintensiven Dienstleistungssektoren gekennzeichnet. Zusammen mit einer bedeutsamen Erhöhung der Ökoeffizienz in Asien und in einigen der Transformationsländer, sind es die Industrienationen, die den größten Beitrag zur verbesserten Ressourcenproduktivität auf globaler Ebene geleistet haben. Der weltweite Materialeinsatz pro US Dollar sank von etwa 2 Tonnen im Jahr 1980 auf etwa 1,5 Tonnen im Jahr Dies bedeutet, dass im Jahr 2002 ein Viertel weniger Materialinput zur Produktion einer Einheit Bru oinlandsprodukt benötigt wurde als An dieser Stelle muss allerdings noch einmal betont werden, dass es insbesondere die Industrieländer sind, die in absoluten Zahlen immer noch den weitaus höchsten Ressourcenverbrauch besitzen, während zum Beispiel Regionen wie Afrika oder Lateinamerika zwar niedrige Produktivitäten aufweisen, dafür aber auch viel weniger Ressourcen extrahieren und konsumieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass 15

20 Der globale Ressourcenabbau Westeuropa und Nordamerika einen wachsenden Teil ihres Ressourcenverbrauchs durch Importe abdecken, was die Materialintensität gegenüber der hier gezeigten Betrachtung erhöht. zu vollziehen - nicht zuletzt aus langfristigem Eigeninteresse an unserem Wohlstand. Dass diese Anstrengungen in großem Rahmen durchgeführt werden müssen, ergibt sich daraus, dass auch auf globaler Ebene eine 4 Zukun sfähigkeit erfordert absolute Entkoppelung Die hier präsentierten Ergebnisse zeigen, dass es trotz struktureller Veränderungen der Weltwirtscha zugunsten des Dienstleistungssektors und der verstärkten Anwendung von material- und energieeffizienten Technologien zu einem absoluten Anstieg der jährlichen Ressourcenextraktion kam. Auch wenn gleichzeitig eine relative Entkoppelung des Ressourcenverbrauchs vom Wirtscha swachstum beobachtet werden konnte, d.h. die Gesamtressourcenextraktion in geringerem Ausmaß als die Weltwirtscha wächst, so ist dennoch festzuhalten, dass der Anstieg des Gesamtdurchsatzes nicht zukun sfähig ist. Generationen- und globale Gerechtigkeit stehen im Zentrum des Jahrhundertprojektes Nachhaltigkeit. Nimmt man diese Ansprüche ernst, so werden viele Entwicklungsländer ihren Verbrauch an natürlichen Ressourcen in Zukun erhöhen müssen, um den Lebensstandard vor allem der armen Bevölkerungsschichten auf ein menschenwürdiges Niveau zu heben. Auf der anderen Seite wird es auf Grund der Knappheit der Lebensgrundlagen und der wirtscha lichen Explosion in Ländern wie China und Indien für die reichen Länder des globalen Nordens unumgänglich sein, einen Kurswechsel in Richtung Ressourceneffizienz und Dematerialisierung absolute Entkoppelung von Wirtscha swachstum und Ressourcenverbrauch - also eine absolute Reduktion der vom Menschen genutzten natürlichen Ressourcen - langfristig unvermeidlich sein wird. Nur dadurch wird es möglich sein, weltweit den Wohlstand weiter zu erhöhen, ohne die natürlichen Grundlagen unseres Daseins zu zerstören Modelling Opportunities and Limits for Restructuring Europe towards Sustainability, MOSUS, 2 Auf globaler Ebene sind die Begriffe Ressourcenextraktion und Ressourcenverbrauch analog verwendbar, da beide Variablen gleich groß sind. Auf Grund des internationalen Handels mit natürlichen Ressourcen (der hier nicht berücksichtigt wird) können Extraktion und Verbrauch in verschiedenen Weltregionen jedoch sehr unterschiedlich sein. 16

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