Methodenentwicklung für die Gefährdungsmodellierung von Massenbewegungen in NÖ. MoNOE. Hinweiskarten für geogene Naturgefahren
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- Karoline Melsbach
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1 Methodenentwicklung für die Gefährdungsmodellierung von Massenbewegungen in NÖ Hinweiskarten für geogene Naturgefahren BD1 Geologischer Dienst Joachim Schweigl RU2 Örtliche Raumordnung Gilbert Pomaroli Abteilung BD1 Geologischer Dienst
2 Inhalt 1. Begriffsbestimmung und Beispiele 2. NÖ ROG Anspruch und Praxis 3. Das Projekt 4. Die Karten und ihre Anwendung
3 Begriff und Bedeutung Geogene Naturgefahren = Massenbewegungen (Hangrutschungen, Steinschlag, Felssturz, Muren) Wasser (Hochwasser, Lawinen, ) Feuer (Waldbrand, ) Meteorologische Naturgefahren (Sturm, ) Tektonische Naturgefahren (Erdbeben ) Hohe Bedeutung für NÖ
4 Felssturz auf Eisenbahn, Radweg und Bundesstraße in Dürnstein
5 Rutschung Bauernhof, St. Valentin
6 Rutschung, Gemeindestraße, Güterweg zum Hegerberg, Stössing
7 Rutschung, landwirtschaftliche Flur, Kleinsierndorf, Weinviertel
8 Geogene Naturgefahren im NÖ Raumordnungsgesetz 1976 NÖ RAUMORDNUNGSGESETZ 1976 (NÖ ROG 1976) 1 Begriffe und Leitziele (1) Im Sinne dieses Gesetzes gelten als 1. Raumordnung: die vorausschauende Gestaltung eines Gebietes zur Gewährleistung der bestmöglichen Nutzung und Sicherung des Lebensraumes unter Bedachtnahme auf die natürlichen Gegebenheiten
9 NÖ ROG Widmungen, Kenntlichmachungen und Widmungsverbote (3) Flächen, die auf Grund der Gegebenheiten ihres Standortes zur Bebauung ungeeignet sind, dürfen nicht als Bauland gewidmet werden, insbesondere: 1. Flächen, die bei 100-jährlichen Hochwässern überflutet werden; 2. Flächen, die eine ungenügende Tragfähigkeit des Untergrundes aufweisen oder deren Grundwasserhöchststand über dem unveränderten Geländeniveau liegt; 3. Flächen, die rutsch-, bruch-, steinschlag-, wildbach- oder lawinengefährdet sind
10 Gefahrenzonenplan der Wildbachverbauung Braune Hinweisbereiche - Rutschgefahr
11 Gefahrenzonenplan der Wildbachverbauung Braune Hinweisbereiche Rutschgefahr Einschränkungen: nur in Wildbacheinzugsgebieten (333/573 Gemeinden in NÖ) noch nicht alle Einzugsgebiete fertig nur im raumrelevanten Bereich keine systematische Erfassung wie bei Wildbächen/Lawinen (keine Kernkompetenz der Wildbachverbauung) In älteren Gefahrenzonenplänen: überhaupt keine Aussage (z.b.: Ybbsitz)
12 sonstige Informationsquellen Geologische Karte Elektronische Bodenkarte Laserscan Baugrundkataster Lokalaugenschein
13 Bisheriger Umgang mit geogenen Naturgefahren Thema eher unterschätzt Ortsplaner: Es konnten keine Hinweise für Rutschungsgefahr gefunden werden, keine konsistenten Aussagen in den Grundlagenplänen verschiedene offizielle Hinweisquellen Bürgeranwalt, Fall für den Volksanwalt, Zeitung...
14 DiePresse, 5. September 2009
15 Projekt FloodRisk II Studie thematisiert Haftungsfragen für rechtswidrige Flächenwidmung unterlassene Rückwidmung rechtswidrige Baubewilligung unterlassene Auflagenvorschreibung Aufsichtsbehörde
16 Das Projekt Ziele Schäden vorbeugend vermeiden Ereignisinventare zusammenführen Modelle für die Bewertung entwickeln Karten für die Anwendung produzieren Team Universität Wien AIT-Austrian Institute of Technology Joanneum Research
17 Geobasisdaten Art Quelle Maßstab/Auflösung Geologische Karte, GK200 GBA 1: Geologische Karte Geologische Karte, GK50 GBA 1: Teilbereiche von NÖ Lockergesteinskarte GBA 1: m Rasterweite aus Digitales Landbedeckungsklassifikation Geländemodell Joanneum Research Satellitendaten Diverse Geobasisdaten (Straßen, Flüsse, Bahn, Siedlungen, Abbauflächen, etc.) Niederschlagsdaten Niederschlagsverteilung, Bemessungsniederschläge NÖGIS 1:50.000, 1:10.000, 1:1.000 Hydrologie / BMLFUW 6 km Rasterweite Orthofotos Digitales Geländemodell DGM Digitales Oberflächenmodell - DOM NÖGIS NÖGIS Auflösung: 12,5 cm und 25 cm 1m Rasterweite Airborne Laserscan (ALS) Aufnahmen 1 7
18 Inventare Art Quelle Maßstab/Auflösung Geologischer Dienst NÖ Baugrundkataster Gefahrenkarten und Gefahrenzonenpläne Verortung von Rutschungen und Steinschlägen Geologischer Dienst NÖ Landesregierung WLV Gebietsbauleitung südwestl. NÖ, Wien & nördl. NÖ Wildbachverbauung Geologische Bundesanstalt WLV Gebietsbauleitung südl. NÖ 1: Punkte 1:50.000, 1:2.000 Raumrelevanter Bereich 1: GEORIOS Datenbank GBA 1: Flächen, Linien Lockergesteinskarte GBA 1:50 000
19 Kartierte Rutschungen: Anzahl Anzahl Differenz Fläche UniWien Punkte Punkte (Kartierun Bezirk Kartierung BGK g BGK) km² Amstetten ,33 Baden ,08 Korneuburg ,14 Krems (Stadt&Land) ,08 Neunkirchen Scheibbs ,6 St. Pölten ,77 (Stadt&Land) Differenz Waidhofen/Ybbs Anzahl 1063 Anzahl 151 (Kartierun 912 Fläche 131,31 Wien Umgebung AIT Punkte 673 Punkte 32 g BGK) 641 Bezirk 485,2 km² Kartierung BGK Bruck/Leitha ,36 Hollabrunn ,05 Horn ,04 Lilienfeld ,89 Melk ,95 Mödling ,68 Tulln ,13 Wr. Neustadt (Stadt&Land) ,93 Waidhofen/Thaya ,31 GESAMT
20 Statistische Modellierung Rutschprozesse Eigenschaften: Hangneigung Geologie Feuchtigkeit Ausrichtung Distanz Störungen Porenvolumen Wölbung Berechnungsmodell Anfälligkeit für Rutschungen flächendeckend in Klassen
21 Modellierung Sturzprozesse Abbruchzone Dispositionsmodellierung Transitzone Reichweitenmodellierung Ablagerungsbereich
22
23 Sturzprozesse Gemeinde Ybbsitz Luftbild Noth
24
25 Rutschprozesse Gemeinde Strengberg
26 Anwendung der Gefahrenhinweiskarten Forstwesen: Wegebau, Waldentwicklungsplan, Rodungen Naturschutz und Landwirtschaft: Anschüttungen Infrastruktur: Straßenbau, Leitungsbau Hochbau: Gebäude, Erweiterungen mit existierender Widmung Wasserbau: Oberflächenentwässerung, Teiche, Versickerung Katastrophenschutz
27 Anwendung in der Raumordnung Einschätzung des Untersuchungsaufwands statt Einschätzung der Gefährdung. Wahrscheinlichkeit für Gefährdung niedrig mittel hoch Bezeichnung der Klassen in der Kartenlegende Nur bei augenscheinlichen Hinweisen Vorbegutachtung Vorbegutachtung gegebenenfalls genaue Erkundung Genaue Erkundung unverzichtbar
28 Gefahrenhinweiskarte Anwendung in der Raumordnung Wer trifft die Erstaussage über die Erforderlichkeit weiterer Untersuchungen im Widmungsverfahren? Bezeichnung der Klassen in der Kartenlegende Nur bei augenscheinlichen Hinweisen Vorbegutachtung Vorbegutachtung gegebenenfalls genaue Erkundung Genaue Erkundung unverzichtbar Arbeitsschritt Ersteinschätzung Lokalaugenschein Raumplaner Lokalaugenschein Geologischer Dienst Expertise ZT/TB* für Geologie gegebenenfalls 2. Stufe Lokalaugenschein Geologischer Dienst Expertise ZT/TB* für Geologie gegebenenfalls 3. Stufe Expertise ZT/TB* für Geologie ZT = ZiviltechnikerIn, TB = Technisches Büro
29 Schlussfolgerungen Arbeitshilfe, vor allem für Nichtfachleute Weniger Katastrophenschäden Gefährdete Gebiete nicht bebauen Gefahrenhinweiskarten sind kein Gutachten Maximale Genauigkeit im Maßstab von 1 : Im Zweifelsfall Geologischen Dienst beiziehen
30 Inhalt der Gemeinde-CD Gefahrenhinweiskarte Sturzprozesse Gefahrenhinweiskarte Rutschprozesse Anleitung kurz Anleitung lang Übersichtskarte Baugrundkataster Präsentation
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