Die Last mit dem Lastmanagement

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1 Bild: Fotolia.com, Edelweiss Die Last mit dem Lastmanagement Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind die Kosten für die Einführung eines umfassenden betrieblichen Energiemanagements oftmals zu hoch. Die Plan Energie mit Sitz in Moers will hier Abhilfe schaffen. IT. Strom am Markt einkaufen, die Produktion von erneuerbarer Eigenerzeugung gezielter nutzen oder die Produktion an das Stromangebot anpassen: Um den eigenen Lastgang besser anpassen zu können, müssen Unternehmen ihre eigenen Verbräuche exakt messen und auswerten können. Trotz des Effizienzpotenzials ist es für kleine und mittlere Unternehmen oder für Filialisten oftmals unwirtschaftlich, die finanziellen Mittel sowie die nötige Zeit oder das passende Personal bereitzustellen. Die Plan Energie GmbH & Co. KG aus Moers in Nordrhein-Westfalen hat daraus ein neues Geschäftsmodell entwickelt. Eigentlich betreibt die Plan Energie mit ihren 20 Mitarbeitern Beratung und Controlling für die Energiebeschaffung und -optimierung. Daher lag es nahe, auch auf der Seite des betrieblichen Energiemanagements ein Angebot für Kunden zu schaffen, erklärt Plan-Energie-Gründer Johannes Hegmans die Entscheidung, ein Energiecontrollingsystem für kleine und mittlere Unternehmen anzubieten. Er freut sich, dass das neue Angebot nun Anfang des Jahres gut gestartet ist: Mittlerweile sind über 150 Anlagen installiert. Bis zum Frühjahr 2015 sollen insgesamt etwa 500 Installationen des Controllingsystems bundesweit im Einsatz sein. Die Unternehmen, die das System nutzen, stammen etwa aus der Textilbranche, der Gastronomie oder dem Einzelhandel. Von einem Kunden mit einer einzigen Filiale bis hin zu Unternehmen mit 200 Standorten sei alles vertreten. Nach Hegmans' Ansicht können damit auch KMU ihren betrieblichen Energieeinsatz zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten überwachen und optimieren. Zusätzlich werden laut dem Anbieter die Voraussetzungen zur Anwendung der ISO erfüllt. Die Servicegebühr sei von der Anzahl der Zähler, der Höhe des Stromverbrauchs und der Servicestufe abhängig, bewege sich aber pro Zähler im unteren dreistelligen Bereich.

2 Johannes Hegmans, Gründer der Plan Energie, freut sich über den guten Starts des neuen Geschäftsmodells. Bild: Plan Energie Hinter dem Managementsystem PEC-Z1, das in vier Ausbaustufen je nach Stromverbrauch erhältlich ist, steckt aber mehr als Hard- und Software. Weil es vor allem personell für KMU oft schwer oder gar unwirtschaftlich ist, genügend Ressourcen für ein betriebliches Energiemanagement bereitzustellen, wird bei dem Konzept aus Moers der Energiefachmann mitgeliefert. Der Vorteil des Plan Energie Controlling Systems PEC-Z1 liegt darin, dass der Anwender weder über eine eigene Energiefachabteilung verfügen noch selbst Energiefachmann sein muss, so Hegmans. Zugriff auf die Daten bekommt der jeweilige Kunde über ein webfähiges Portal. Die vorhandenen Zähler des örtlichen Netzbetreibers werden gegen neue Smart Meter ausgetauscht. Die monatlichen Messkosten seien nicht höher als die bisherigen des örtlichen Netzbetreibers. Insoweit sei der Wechsel der Zähler kostenneutral. Automatische Lastprofile für die Ausschreibung Neben dem Fachwissen eines Controllers von Plan Energie sowie den Smart Metern beinhaltet das PEC-System zudem eine Übertragungseinrichtung, eine Datenbank, zu der die Daten stündlich übertragen werden, sowie einen Berichtsgenerator, der in bestimmten Fällen automatisch eine Mail verschickt wenn etwa Verbrauchswerte überschritten werden. Eine solche Mail werde jedoch nur dann versandt, wenn tatsächlich Handlungsbedarf bestehe. Hegmans: Das schont den Zeitaufwand des Unternehmers. Des Weiteren können über Module zum Beispiel Lastanalysen und Verbrauchsvergleiche durchgeführt werden. Beispielsweise werden die nötigen Lastprofile für eine Stromausschreibung automatisch generiert unabhängig davon, ob die Ausschreibung vom Unternehmen selbst oder durch einen Energiedienstleister durchgeführt wird. Auch Eigenverbrauchsanlagen aus erneuerbaren Energien können mit überwacht und eingebunden werden. Die Benutzerführung des Portals sei so intuitiv, dass sich die Benutzer schnell zurechtfinden würden. Trotz des Energiefachmanns seitens der Plan Energie müssten sich die Verantwortlichen in den Unternehmen sehr wohl mit dem Thema auseinandersetzen. Hegmans: Wer das PEC-Portal zur Optimierung des eigenen Energieeinsatzes nutzen möchte, wird sich anfangs verstärkt mit Energiefachbegriffen wie Haupt- und Nebentarif, Nachtanteil, Leistungsspitze und Lastanalyse auseinandersetzen müssen. Denn nur wer die Messdaten letztendlich nutzt, kann damit Beschaffung und Verbrauch optimieren. Der Verantwortliche, etwa in einem Hotel, habe mit dem System die Möglichkeit, betriebliche Prozesse, wie zum Beispiel den Warmwasserbedarf der Gäste zwischen 6 und 9 Uhr vormittags, zu optimieren. Hierzu ist es jedoch erforderlich, den typischen Verbrauchsverlauf diesem Verbrauchsereignis zuzuordnen. Dies erfordert zuverlässige Instrumente und einige Übung, so Hegmans. Das gleiche gelte für die Zuordnung des Strombedarfs der einzelnen Verbraucher in der Restaurantküche oder bei der Klimaanlage. Allerdings könne beim Konzept der Moerser der Anwender diese Aufgabe auch dem Plan-Energie-Controller überlassen, der dann aufgrund der Ergebnisse Vorschläge für Optimierungsmaßnahmen unterbreitet, sagt Hegmans. Auch dadurch gewinne der jeweilige Unternehmer wertvolle Erkenntnisse. Flexible Lasten vermarkten Aufgrund der Automatisierung der Reports sei zwar sichergestellt, dass Schwachstellen binnen kürzester Zeit aufgezeigt werden, so Hegmans, allerdings müssen aus den Meldungen auch Konsequenzen gezogen werden. Zum Beispiel die Meldung Der Stromverbrauch während der betriebsfreien Zeit weicht seit drei Tagen um > 10 % vom eingestellten Grenzwert ab müsse die Folgen haben, dass nach der

3 Ursache gesucht wird. Diese kann etwa die Zeitsteuerung bei der Parkplatzbeleuchtung sein, die versehentlich verstellt worden ist, aber auch die Klimaanlage, die nach einer Wartung nicht mehr auf Automatik gestellt wurde. Nach Hegmans Erfahrung sind es vor allem die einfachen Dinge, die oftmals erhebliche Kosten produzieren. Im Laufe der nächsten Jahre sollen immer mehr Systeme hinzukommen, die sich dann auch miteinander verknüpfen lassen. Damit werden künftig auch Schalthandlungen möglich, um flexible Lasten vermarkten zu können. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) beispielsweise sieht darin eine gute Chance, zukünftig zusätzliche Erlöse für Unternehmen zu erzielen und gleichzeitig besser auf die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien reagieren zu können. Nach Berechnung der dena besteht in Deutschland ein technisches Potenzial für Lastverlagerung auf dem Regelenergiemarkt von rund 7 GW. Auch für kleinere, flexible Lasten von 500 kw seien je nach Verfügbarkeit und Schalthäufigkeit bis zu Euro jährlich auf dem Regelenergiemarkt zu erzielen. Laut der Energieagentur können Firmen mit Lastmanagement so einen Beitrag leisten, die Nachfrage flexibler zu gestalten und gleichzeitig können sie Erlöse erwirtschaften by Energie & Management Verlagsgesellschaft mbh HEIDI ROIDER Dieser Artikel und alle in ihm enthaltenen Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne schriftliche Zustimmung des Herausgebers unzulässig und wird strafrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Weitergabe in elektronischer oder gedruckter Form. Bitte sprechen Sie uns unbedingt an, bevor Sie diesen Artikel weiterleiten oder anderweitig verwenden. Vielen Dank! Benötigen Sie Content aus der Energiewirtschaft für: Ihre Homepage? Ihren Newsletter? Ihr Firmen-Intranet? Bauen Sie auf individuellen Content für Ihre Online-Kommunikation und sichern Sie sich so einen authentischen und starken Auftritt.

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