Es geht auch anders!
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- Pia Keller
- vor 6 Jahren
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1 Es geht auch anders! Prävention von Immobilität bei älteren pflegebedürftigen Menschen und Vermeidung von freiheitsentziehenden Maßnahmen André Hennig 1. Landespräventionskongress Rheinland-Pfalz - Symposium III:"Gesund älter werden
2 Übersicht Zahlen, Daten, Fakten rund um das Thema Mobilität von Pflegebedürftigen: Gewünscht oder gefährlich? Einblick in eine schlechte Praxis: Es geht auch anders! - Einblick in eine gute Praxis Filmbeitrag
3 Zahlen, Daten, Fakten rund um das Thema
4 Über wen reden wir? Pflegebedürftige in Deutschland nach Versorgungsart Pflegebedürftige nach Versorgungsart (2015) ,9 Mio Quelle:
5 Wissenschaftliche Erkenntnisse Status Quo der Mobilität 75% der Heimbewohner sind in ihrer Fähigkeit sich fortzubewegen beeinträchtigt (Wingenfeld 2014; vgl. Schäufele et al. 2011). 60% der zu Hause lebenden Pflegebedürftigen sind in ihrer Fähigkeit sich fortzubewegen beeinträchtigt (vgl. Windeler et al. 2008). Veränderungen der Mobilität Heimbewohner (geringe bis keine kog. Beeinträchtigung): Verlust von Mobilität bis hin zur Bettlägerigkeit bei % der Heimbewohner innerhalb von 6 Monaten Heimbewohner (erhebliche bis schwere kognitive Einbußen): Verlust von Mobilität bis hin zur Bettlägerigkeit bei % der Heimbewohner innerhalb von 6 Monaten (Wingenfeld et al. 2011). Für den Bereich der häuslichen Versorgung existieren keine analogen Angaben. Im Bereich der Langzeitpflege existieren offenbar sehr begrenzte Chancen für den Mobilitätserhalt. (vgl. DNQP)
6 Mobilität von Pflegebedürftigen: Gewünscht oder gefährlich?
7 Pflegebedürftigkeit Schlafqualität Fremdhilfe Knochendichte Teilhabe Mortalität Herz- Kreislauf Schmerzen Muskel- Skelett Stoffwechsel Quelle: DNQP (S )
8 Mobilität = Sturzgefährdung? Inzidenz Stürze: Heim für 90 Personen; Sturz an jedem 2 Tag = 182 Stürze im Jahr (Scheidt-Nave/Fuchs 2012) Doppelte Sturzgefahr innerhalb der ersten 3 Monate nach Heimaufnahme (Kraxner 2017) 55% pflegebedürftiger Menschen in häuslichen Pflegesettings stürzen 1x jährlich (DNQP 2013) 50% pflegebedürftiger Menschen im Altenheim stürzen 1x jährlich (30 % mehrmals) (DNQP 2013) Stürze sind i.d.r. Krisen! Für alle Beteiligten!
9 Einblick in eine schlechte Praxis Immobilitätskarieren in Institutionen Freiheitsentziehende Maßnahmen
10 Immobilitätskarieren in Institutionen Passivierende Umwelt Ortsfixierung (psychisch & physisch) Unphysiologische Körperhaltungen/ schlechte Sitzmöbel (Schmerzen) Inkontinenz Huber-verlag.de Bettlägerigkeit - Warten müssen tote Zeit - Verlust der stillen Ecke des persönlichen Raums Quelle: Zegelin (2010); Reuther (2014)
11 Was sind freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM)? Geschlossene Türen Bettgitter Gurte festgestellte Rollstuhlbremse Medikamente 11
12 Wie häufig wird fixiert? Studienergebnis: 30 Hamburger Altenpflegeheime Köpke/Meyer(2008) Quelle: Köpke/Meyer 2008 (S. 556)
13 Folgen von Fixierungsmaßnahmen Quelle: segufix.de Quelle: faz.net Quelle:fokus.de
14 Folgen von FEM Fixierungsmaßnahmen haben erhebliche negative Auswirkungen. Psychosozial gehen sie einher mit: dem Verlust von Kontrolle, Freiheit, Autonomie und sozialen Bezügen erhöhtem Stress Direkte mechanische Verletzungen können sein: Quetschungen, Nervenverletzungen und Ischämien Einzelne Todesfälle durch Herzversagen oder Ersticken sind bekannt Indirekte Gefahren können sein: Medizinische Komplikationen wie Pneumonie, Dekubitus, Infektionen oder Thrombosen sowie Zunahme von Stuhl- und Urininkontinenz Muskelatrophie und Verlust der Balance
15 Wiss. Erkenntnisse: Negativspirale bei Fixierung Sturzbedingte Verletzungsgefahr Fordernde Verhaltensweisen Fixierung Psychischer Stress, Gegenwehr Direkte Verletzungen Mobilität Verhaltensauffälligkeiten Es tritt der Zustand durch eine Fixierung ein, der durch die Fixierung verhindert werden sollte: ein erheblicher gesundheitlicher Schaden Angehörige, Personal: Schuldgefühle Arbeitszufriedenheit Allgemeinzustand Lebensqualität Psychopharmaka werden gegeben bzw. erhöht Sturzgefährdung Nahrungs-,Flüssigkeitsaufnahme Medizin. Komplikationen, wie Kontrakturen, Dekubitus, Pneumonie Quellen: Hantikainen, 2001; Hamers/Huizing, 2005; Haut et al., Review; Kirkevold et al. 2004; Klie et al. 2004; Koch, 2006; Mammun et al., 2005; Moore et al. 2007; Werner, 2002
16 Expertenstandard Sturzprophylaxe 2013
17 Es geht auch anders! Einblicke in eine gute Praxis
18 fotolia.com Multifaktorielle Interventionen fotolia.com fotolia.com fit-in-jedem-alter.de roelke.de keruve.de fotolia.com rcn.de roelke.de voelker.de
19 Quelle:
20 Schulungskampagne zur Reduzierung freiheitsentziehender Maßnahmen in der Altenpflege Schulung von 227 von 433 Altenpflegeheimen Reduzierung FEM um 24% Schulung von allen 135 Pflegestützpunkten Broschüre für Angehörige und Betreuer
21 Schulungskampagne zur Reduzierung freiheitsentziehender Maßnahmen in der Behindertenhilfe Schulungsangebot an alle ca. 220 Einrichtungen Suche nach Beispielen guter Praxis fotolia.com Broschüre für Einrichtungen
22 Quelle: umbreitfim.de
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 23
24 Literatur DNQP (Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege): Expertenstandard nach 113a SGB XI Erhaltung und Förderung der Mobilität in der Pflege Abschlussbericht 13. Juni 2014 Kleina, Thomas: Mobilität und Bewegungsfähigkeiten von Nutzern stationärer Langzeitversorgung Ergebnisse einer Analyse von Studienergebnissen und Versorgungsdaten. In: Pflege& Gesellschaft. Beltz Juventa. 19. Jg H 2. Reuther, Sven: Mobilitätsbeeinflussende Faktoren bei Bewohnern der stationären Altenhilfe in Deutschland. In: Pflege& Gesellschaft. Beltz Juventa. 19. Jg H 2. Köpke, Sascha; Meyer, Gabriele: Freiheitseinschränkende Maßnahmen in Alten- und Pflegeheimen: Zwickmühle der Altenpflege. In: Pflegezeitschrift 10/2008 MSAGD: Es geht auch anders! 3.pdf
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