Bürgerbeteiligung mit Planspiel: Placebo oder Wirkstoff? Netzwerktreffen SAGSAGA, Wien März 2006
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- Kristian Kraus
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1 Bürgerbeteiligung mit Planspiel: Placebo oder Wirkstoff? Netzwerktreffen SAGSAGA, Wien März 2006
2 Überblick Thesen Bürger Planspiel Beteiligung 2
3 Thesen Nicht die Form bestimmt die Beteiligung, sondern die Einbettung in den sozialen Prozess. Die Form des Spiel beeinflusst die Breite der beteiligten Gruppen der Bürgerschaft. Die Funktion des Facilitators in der Realität beeinflusst die den Prozess der Beteiligung. Möglichkeiten der Beobachtung für Vertreter aus Politik und Verwaltung sind zentral für den Transfer der Ergebnisse in die Strukturen der Realität. 3
4 Was ist das? Bürger Beteiligung Planspiel
5 Welche Bürger sind im Fokus? Alterskohorte Geburtskohorte Kohorten Mittelschicht Oberschicht Schichten/ Klassen Unterschicht Arbeiter Bourgeois Geschlecht nach Stadt- oder Dorfteilen Gruppen Milieus AGENDA 21
6 Ebenen gesellschaftlicher Beteiligung Transnationale Institutionen und Organisationen EU, UN, WTO Sicherheitspolitik, Regionen in Europa Nationale Ebene Bundesrepublik Einführung Katalysator Länderebene NRW, Bayern Umsetzung Gesetzesvorlagen Lokale Ebene (Stadt, Dorf und Teile) Zürich, Schwabach Umweltschutz, Stadtteilentwicklung
7 Der demokratische Staat will Bürger nicht Untertanen. [...] Im Vordergrund steht nicht so sehr die Wissensvermittlung, sondern die Aufgabe jungen Menschen behutsam zu selbständigem Denken und Handeln zu verhelfen... (Rehm, 1964, S.70 f.) Ein Planspiel bietet durch seine Fähigkeiten auch komplizierte Sachverhalte dem Laien nahezubringen und andererseits die Wünsche von Betroffenen den Planern deutlich zu machen hervorragende Möglichkeiten, die Partizipation an der Planung in der Realität operabel zu machen. (Diekmann et.al., 1978, S.23) zwei von drei Traditionslinien 7
8 Spielmodelle im Zeitverlauf Kinderrepublik Reeducation Spiele Bürgermeisterspiele Inter Nation Simulation United Nation diverseste Brettspiele Clug Teleclug Europa-Planspiele SPUN Metropolis Metro Apex ca
9 Planspiele zwischen Beteiligung & Abbild Spiel Zielgruppe Anbieter, Entwickler Dörnberg Schüler 1989, Jugendhof Dörnberg Bürgermeisterplanspiel Schüler & Bürger 2004, Raumtaktiker Leben, Lieben, Kreuzchen machen Planning for Real Schüler und Jungwähler Brandenburgs Bürger aller Schichten und Altersgruppen 2004, Beteiligungsbüro JMMV e.v. 1977, Dr.Tony Gibbson XAGA Schüler, Azubis & Bürger (Leipzigs) 2000, Netzwerk Südost PlanUrban Bürger im Saarland und Planer 2005, urbanplayground, Uni Modell Stadt Ökologie Bürger der Stadt Schwabach Weimar 1997, Bundesministerium Policy Negotiation Policy Gaming Gruppen in politischen Entscheidungsprozesse primär Multiplikatoren und Entscheider 1967, Michigan State University 1974, Michigan State University Planspiel Innenstadt Bürger der Städte Celle und Halle 2001, Bundesministerium Bauwesen 9
10 elektronische Bürgermeister -Planspiele Spiel Zielgruppe Anbieter Brentown Schüler, Jugendliche 1997, Bundesarbeitsgemeinschaft RAA Mobility Schüler 200?, JAVIDO, Uni Weimar Tellus Planspiel Innenstadt Bürger & Schüler der Stadt Berlin Bürger der Städte Celle und Halle 2005, JAVIDO, Uni Weimar 2001, Bundesministerium Bauwesen Städte-Memory Wien-Spiel Bürger und Besucher einer Stadt/ Region Bürger und Besucher der Stadt Wien Diverse (z.b. Forchheim, München...)?;? 10
11 Einsatzorte (Markt-) Forschung Stadt-/ Regionalmarketing (organisierte) Freizeit Teil des Lehrplans von Schule und Hochschule aktuelle Themen der politischen Bildung (Gewalt, Drogen...) Stadt-, Dorf- oder Regionalentwicklung 11
12 Beispiel: CLUG Ziel: Planerausbildung Anteil Realität: unterschiedliche Szenarien von der Ausgangslage her möglich; Schwerpunkt Wachstum und städtischer Wandel in Amerika (Grid-Planung) Beobachtung: synchron möglich, nachträglich schwierig Anteil Spiel: neue Stadt entsteht spielerisch anhand der Interessen fiktive Interessengruppen z.b. Investoren 12
13 Beispiel: BürgerMeisterspiel Ziel: Bürgerbeteiligung beim Umgang mit schrumpfenden Städten. Auftrag: stellen sie ihre Stadt/ Stadtteil in der Karte dar mit den Einrichtungen die ihnen wichtig sind. Anteil Realität: auf dem Raster erscheint die reale Stadt der Teilnehmer, der fehlende Maßstab wird durch fixe Gebäudetypen relativiert Beobachtung: synchron und asynchron möglich; Facilitator greift aktiv während der Abbildungsphase ein und setzt Diskussionspunkte. Anteil Spiel: Ereigniskarten und Glücksperlen bestimmen über Zu- oder Wegzug von Bürgern - kann nicht wirklich über politische Entscheidung gesteuert werden. 13
14 Beispiel: XAGA Planspiele Ziel: Bürgerbeteiligung bei der Neugestaltung eines konkreten Quartiers, z.b. der Messe Leipzig, und Entwicklung persönlicher und gemeinschaftlicher Visionen Anteil Realität: realer Stadtplan des Quartiers; Aktionskarten mit historischer Hintergrundinfo Beobachtung: synchron und asynchron möglich; Beobachter können aktiv eingreifen Anteil Spiel: neue Stadt entsteht spielerisch, haptisch anhand der Interessen der Teilnehmer - Moment der Abstimmung ist enthalten und sorgt für Konsensentscheidungen. 14
15 Beispiel: Dörnberg Planspiel Ziel: Schüler von Hauptschul-Abschlussklassen zur Gewaltprävention Anteil Realität: realistisches Geländeprofil einer Region; Zusatzaktionen wie Interviewtermine mit politisch Verantwortlichen aus der Region der Jugendbildungsstätte oder Herkunftsort Teilnehmer Beobachtung: synchron und asynchron möglich; Beobachter können über entsprechende Rollen, wie Presse, aktiv eingreifen Anteil Spiel: neue Traum-Stadt entsteht spielerisch bzw. haptisch, anhand der Interessen der Teilnehmer - Moment der politischen Abstimmung ist enthalten, bleibt aber beliebig 15
16 Wo gibt es Beispiele für Beteiligung?
17 Leben, Lieben, Kreuzchen machen Öffentlichkeit Kommunalwahlgesetzt Realitätsgehalt Reale Landtagswahl Experten für Bürgerbeteiliung Experten "Realität" Spiel 17
18 Modell Stadt Ökologie, Schwabach Vorauswahl Themenbereiche Experteninformation durch Referrenten Oberthema Auswahl Ministerium Vertreter Stadtrat soziale Gruppen Stadtrat Referrate Gruppendiskussion 10 Punkte einzelne Bürger Eingrenzung durch Ministerium Experteninformation durch Referrenten Durchspielen verschiedener Möglichkeiten PLANSPIEL Experten "Realität" Spiel 18
19 Planning for Real Bürger werden angesprochen erstes Modell wird gebaut Modelle werden an unterschiedlichen Punkten der Öffentlichkeit vorgestellt - Veränderung ist jederzeit möglich Plenum Massnahmen kurz/ mittel/ langfristig Arbeitsgruppen Umsetzung durch die Bürger Experten "Realität" Spiel 19
20 Die vergessene These Den Bürger als Stakeholder sehen - als ein Mensch mit unterschiedlichen eigenen Interessen und Ansprüchen - erleichtert Verfahren der Beteiligung zu entwickeln. 20
21 Ansprechpartner intrestik - weiter mit spielen Holzstraße München Eric Treske #intrestik eric.treske@intrestik.de 21
22 Bildrechte bei Fotolia - Seite 1 Clug: Community Land Use Game; Allen Feldt, Player Manual, Free Press (USA) - Seite 12 BürgerMeisterspiel; Matthias Böttger, Raumtaktik (Berlin) - Seite 13 XAGA Spiele; Georg Pohl, Stadtspieler/ Netzwerk Südost (Hamburg) - Seite 14 intrestik - übrige Bilder und Grafiken 22
Top. Karte 1:50000 Bayern, Maßstab 1:16303 Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2006 Seite 1
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