Berufsinformationen einfach finden. Industrietechnologe/-technologin - Datentechnik
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- Georg Böhler
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1 Industrietechnologe/-technologin - Datentechnik Die Ausbildung im Überblick Archivierungsgrund: Beruf, dessen Ausbildung eingestellt wurde Industrietechnologe/-technologin Datentechnik ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen und Berufskollegs, die 2 Jahre dauert. Ausbildungsinhalte Während der theoretischen Ausbildung erwirbt man beispielsweise folgende Kenntnisse: Mathematik und Elektrotechnik Digitaltechnik und Mikrosystemtechnik Funktional und objektorientierte Softwareentwicklung Programmierung in C, C++ und Java Algorithmen und Datenstrukturen Komponentenbasierte Softwareentwicklung (.net) Relationale und objektorientierte Datenbanken Netzwerke Steuerungs- und Regelungstechnik Digitale Signalverarbeitung, Messtechnik und Logikanalyse Der theoretische Unterricht wird durch praktische Übungen ergänzt. Zur Ausbildung gehören auch Themen wie Projekt- und Prozessmanagement, Präsentationstechnik, Kommunikationstraining sowie Business- und Technical English. Praktikum In der Praxisphase im 4. Ausbildungshalbjahr arbeiten die angehenden Industrietechnologen und -technologinnen Datentechnik in Fachabteilungen des ausbildenden Unternehmens. Lernorte Industrietechnologen und -technologinnen Datentechnik werden in schulischer Form ausgebildet. Lernorte sind Berufsfachschule / Berufskolleg : Unterrichtsräume (Unterricht im Klassenverband) Praktikumsphase: Fachabteilungen des ausbildenden Unternehmens Ausbildungssituation Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen: Im theoretischen Unterricht: Unterricht im Klassenverband, ggf. Projektarbeit, Aufarbeitung der Inhalte zu Hause Seite 1 von 6
2 In schuleigenen Unterrichtsräumen und im Praktikumsbetrieb: praktische Mitarbeit (unter Anleitung), z.b. Hard- und Software entwickeln, Anwender-/Systemsoftware anpassen, Datenbanken modellieren Umgebung: Bildschirmarbeit im Büro, wechselnde Arbeitsorte im Außendienst Arbeitszeit: z.t. Schichtarbeit, Bereitschaftsdienst (im Bereich Service und Support) Anforderungen: Technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen und Sorgfalt (z.b. kundenspezifische Schaltkreise entwickeln) Kreativität (z.b. eigenständige Lösungen für Rechnerplattformen entwickeln) Kunden- und Serviceorientierung und Flexibilität (z.b. bei der Projektierung einer Hard- und Softwarelösung Kundenanforderungen erkennen und auf sie eingehen) Mündliches Ausdrucksvermögen (z.b. komplexe Sachverhalte für Endnutzer verständlich erläutern) Lernbereitschaft (z.b. sich über neueste Entwicklungen im IT-Bereich auf dem Laufenden halten) Ausbildungsvergütung Die Auszubildenden erhalten während ihrer Ausbildung ein leistungsabhängiges Stipendium. Ausbildungskosten Es fallen folgende Kosten an: Lehrgangsgebühren Kosten für Fachliteratur und Arbeitsmittel ggf. Kosten für auswärtige Unterbringung Ausbildungsdauer 2 Jahre Ausbildungsaufbau Beispiel für die Stundenverteilung Mathematik: 1. Halbjahr 6 Wochenstunden, 2. Halbjahr 0 Wochenstunden, 3. Halbjahr 0 Wochenstunden Elektrotechnik und Elektronik: 1. Halbjahr 8 Wochenstunden, 2. Halbjahr 0 Wochenstunden, 3. Halbjahr 0 Wochenstunden Softwareentwicklung und Systemprogrammierung: 1. Halbjahr 12 Wochenstunden, 2. Halbjahr 9 Wochenstunden, 3. Halbjahr 10 Wochenstunden Betriebssysteme und Netzwerkprogrammierung: 1. Halbjahr 0 Wochenstunden, 2. Halbjahr 6 Wochenstunden, 3. Halbjahr 16 Wochenstunden Technische Informatik: 1. Halbjahr 10 Wochenstunden, 2. Halbjahr 17 Wochenstunden, 3. Halbjahr 6 Wochenstunden Datenbanken: 1. Halbjahr 0 Wochenstunden, 2. Halbjahr 4 Wochenstunden, 3. Halbjahr 4 Wochenstunden Englisch: 1. Halbjahr 2 Wochenstunden, 2. Halbjahr 2 Wochenstunden, 3. Halbjahr 2 Wochenstunden Seite 2 von 6
3 Gesamtstundenzahl: 1. Halbjahr: 38 Wochenstunden 2. Halbjahr: 38 Wochenstunden 3. Halbjahr: 38 Wochenstunden Ausbildungsabschluss, Prüfungen Ausbildungsabschluss Staatliche Abschlussprüfung gemäß Verordnung des jeweiligen Bundeslandes Prüfungen Am Ende der Ausbildung wird eine Abschlussprüfung durchgeführt, die aus theoretischen und praktischen Prüfungen besteht und beispielsweise folgende Prüfungsfächer umfasst: Mathematik und Elektrotechnik Digitaltechnik und Mikrosystemtechnik Funktional und objektorientierte Softwareentwicklung Steuerungs- und Regelungstechnik Prüfende Stelle: Prüfungsausschuss an der Schule (bestellt von der zuständigen Behörde) Abschluss-/Berufsbezeichnungen Die Ausbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgender Abschlussbezeichnung: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen: Staatlich geprüfter Industrietechnologe/Staatlich geprüfte Industrietechnologin - Hinweis: In Bayern basiert die Abschlussbezeichnung auf einer vom Kultusministerium genehmigten Schulordnung des Bildungsträgers. Abschlussbezeichnungen werden ggf. mit Angabe des Ausbildungsschwerpunkts geführt, hier z.b. Automation. Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung Vorausgesetzt wird in der Regel die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Schulische Vorbildung - rechtlich Die Zugangsvoraussetzungen sind landesrechtlich geregelt. Für den Zugang zur Ausbildung wird die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife bzw. die Fachgebundene Hochschulreife vorausgesetzt. Auswahlverfahren Voraussetzung zur Teilnahme an einem Einstellungsgespräch ist das Absolvieren eines Eignungstests, bei dem z.b. numerisches und verbales Verständnis, logisches Problemlösen und Konzentrationsfähigkeit geprüft werden. Seite 3 von 6
4 Wichtige Schulfächer Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung: Informatik: Die angehenden Industrietechnologen und -technologinnen entwickeln z.b. Systeme der Daten-, Automatisierungs- und Kommunikationstechnik. Ggf. passen sie auch Standardsoftware an entsprechende Bedürfnisse an. Dazu sind Kenntnisse in Informatik notwendig. Mathematik: Ein Verständnis für mathematische Systeme und Logik ist wichtig, um komplexe Zusammenhänge zu durchschauen oder z.b. mathematische Modelle für wirtschaftliche Entscheidungsfindungen zu entwickeln. Englisch: Betriebsanleitungen und Programmbeschreibungen, aber auch die einschlägige Fachliteratur stehen größtenteils nur in englischer Sprache zur Verfügung. Englischkenntnisse sind daher unabdingbar. Perspektiven nach der Ausbildung Die passende Beschäftigung finden Nach ihrer Ausbildung arbeiten Industrietechnologen und -technologinnen Datentechnik hauptsächlich in Betrieben, die Geräte, Anlagen und Systeme der Daten-, Automatisierungs- und Kommunikationstechnik entwickeln bzw. produzieren. Die Beschäftigungsfähigkeit sichern Durch Anpassungsweiterbildung können Industrietechnologen und -technologinnen Datentechnik ihre Fachkenntnisse aktuell halten oder auf den neuesten Stand bringen. Das Themenspektrum reicht dabei von Softwareentwicklung über Automatisierungstechnik bis hin zu Systemadministration. Beruflich weiterkommen Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, eine Zertifizierung als Softwareentwickler/in zu erreichen. Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Technische Informatik erwerben. Sich selbstständig machen Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.b. mit einem Software- bzw. Systemhaus, einem Fachhandel für Computer-Hard- und -Software oder einem Unternehmen für Computerdienstleistungen. Ausbildungsalternativen Folgende Ausbildungsalternativen bieten sich für den Beruf Industrietechnologe/-technologin Datentechnik an: Seite 4 von 6
5 Bereich Hard- und Softwareentwicklung Assistent/Assistentin für Informatik (allgemeine Informatik) Assistent/Assistentin für Informatik (Softwaretechnik) Assistent/Assistentin für Informatik (technische Informatik) Fachberater/Fachberaterin für Softwaretechniken Fachinformatiker/Fachinformatikerin Fachrichtung Anwendungsentwicklung Staatlich geprüfter Mathematisch-technischer Assistent/Staatlich geprüfte Mathematisch-technische Assistentin Staatlich geprüfter technischer Systeminformatiker/Staatlich geprüfte technische Systeminformatikerin Mathematisch-technischer Softwareentwickler/Mathematisch-technische Softwareentwicklerin Gemeinsamkeit: Software entwickeln, programmieren und installieren Rechtliche Regelungen für die Ausbildung Regelung auf Bundesebene Rahmenvereinbarung über die Berufsfachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom ) Internet: Berufsfachschulen.pdf Der Beschluss der Kultusministerkonferenz in Form einer Rahmenvereinbarung ist kein unmittelbar geltendes Recht. Die einzelnen Bundesländer regeln die Berufsfachschulausbildungen in ihren Schul- bzw. Berufsfachschulordnungen auf Grundlage der Rahmenvereinbarung. Regelungen auf Landesebene Die Ausbildung ist in folgenden Bundesländern landesrechtlich geregelt: Schulversuchsbestimmungen Regelung durch Bescheid Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufsfachschulen des Landes Berlin (Berufsfachschulverordnung - APO-BFS) vom (Ber.GVBl. S. 327), zuletzt geändert durch Art. 9 der Verordnung vom (Ber.GVBl. S. 803) Internet: Verordnung über die Ausbildung und Prüfung in den Bildungsgängen des Berufskollegs (Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg - APO-BK) vom (GV. NRW. S. 240, ber. GV. NRW S. 563, GV. NRW S. 766), zuletzt geändert durch Verordnung vom (GV. NRW. S. 630) Internet: In den folgenden Bundesländern liegen keine landesrechtlichen Regelungen vor: Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Seite 5 von 6
6 Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Seite 6 von 6
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