Risikomanagement bei Public Private Partnerships
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- Lilli Bretz
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1 Risikomanagement bei Public Private Partnerships
2 Andreas Pfnür Christoph Schetter Henning Schöbener Risikomanagement bei Public Private Partnerships 1 C
3 Prof. Dr. Andreas Pfnür Technische Universität Darmstadt Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre Hochschulstraße Darmstadt, Deutschland pfnuer@bwl.tu-darmstadt.de Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christoph Schetter PEEGUT Straßen- und Tiefbau GmbH Dieselstraße Fulda-Rodges, Deutschland schetter@peegut.de Dipl.-Wirtsch.-Ing. Henning Schöbener Lahmeyer Rhein-Main GmbH Friedberger Straße Bad Vilbel, Deutschland henning.schoebener@lahmeyer-rhein-main.de ISBN e-isbn DOI / Springer Heidelberg Dordrecht London New York Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2010 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandentwurf: WMXDesign GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem Papier Springer ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (
4 Vorwort Ziel dieses Buches ist die Darstellung des Status quo im Risikomanagement öffentlicher Infrastrukturinvestitionen sowie der Diskussion von Möglichkeiten und Grenzen der Weiterentwicklung. Für die Autoren ist das Risikomanagement DER kritische Erfolgsfaktor für die Weiterentwicklung des PPP Marktes nicht nur in Deutschland. Gleichzeitig weisen bestehende Risikomanagementsysteme und -instrumente erhebliche Entwicklungspotenziale auf, die zumindest stellenweise schnell und ohne hohe Kosten zu heben sind. In dem Buch findet einerseits eine fundierte Kritik der bestehenden Verfahren statt, andererseits werden konkrete praktische Beispiele für Verfahrensinnovationen gegeben. Das Buch richtet sich vordringlich an Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung sowie im PPP Geschäft befindliche Projektmanager. Die Basis des vorliegenden Werks ist eine intensive Diskussion des Status quo und der Entwicklungsperspektiven des Risikomanagements in Public Private Partnerships in Deutschland mit einer Arbeitsgruppe der Initiative Finanzstandort Deutschland (ifd). Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Arbeitsgruppe durch die Autoren sind Grundsteine für diese Veröffentlichung entstanden. Ein ursprünglicher Zweck der Arbeitsgruppe und deren wissenschaftlicher Begleitung war es, der mittlerweile unter dem Namen ÖPP Deutschland AG ins Leben gerufenen Beratungsgesellschaft Entwicklungspotenziale im Risikomanagement von ÖPP aufzuzeigen. Die Autoren danken der ifd und den dort organisierten Mitgliedsunternehmen für die Finanzierung der Arbeiten sowie den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Risikomanagement für den intensiven fachlichen Input. Besonderer Dank gilt dem Leiter der ifd Arbeitsgruppe, Herrn Rolf Ulrich (Commerzbank AG) sowie den Herren Gerhard Becher (Bilfinger Berger), Helmut Faust (Bayern LB), Dr. Christian Glock (Bilfinger Berger), Alexander Hofman (Hochtief) und Rene Reinsberg (Morgan Stanley). Darmstadt Andreas Pfnür Christoph Schetter Henning Schöbener v
5 Gefördert durch
6 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung Teil I Eine grundsätzliche Orientierung 2 Begriffliche Grundlagen Vom Risiko zum Risikotransfer Public Private Partnership: Vom Schlagwort zum klar umrissenen Konzept Literatur und Lesetipps Grundverständnis des Risikomanagements bei öffentlichen Investitionen in Deutschland Risiken und deren Ursachen Ausmaß der Unsicherheit als Risikodeterminante Höhe des entstandenen Schadens als Risikodeterminante Kritische Analyse des Status quo im Risikomanagement der öffentlichen Verwaltung Unzureichend wahrgenommene unternehmerische Verantwortung der öffentlichen Hand Zu kurzer Planungshorizont des öffentlichen Haushalts Keine explizite Verpflichtung zur Installation eines Risikomanagements Selbstversicherungsprinzip Realisationsprinzip im öffentlichen Rechnungswesen wichtiger als Vorsichtsprinzip Risikoerfassung im zahlungsorientierten kameralen Rechnungswesen Wesen des Risikomanagements im öffentlichen Sektor Risikomanagement mittels unterschiedlicher Beschaffungsvarianten Konventionelle Beschaffungsvariante Fremdvergabe vii
7 viii Inhaltsverzeichnis Public Private Partnership Kritische Würdigung der Ergebnisse Zwischenergebnis: Systemimmanente Defizite im Risikomanagement der öffentlichen Hand Literatur und Lesetipps Teil II Der Status Quo 4 Methoden und Instrumente des Risikomanagements bei PPP-Projekten Übersicht: Risikomanagement in den Phasen des PPP-Beschaffungsprozesses Der Risikomanagementprozess Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im PPP-Beschaffungsprozess Schnittstellen zwischen Risikomanagementprozess und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen Risikoidentifikation und -klassifizierung Methodik der Risikoidentifikation und -klassifizierung Standardisierter Risikokatalog für PPP-Projekte Risikobewertung Qualitative Verfahren Quantitative Verfahren Risikoallokation und -steuerung Risikoallokationsprozess im Rahmen des Beschaffungsprozesses Idealtypische Verteilung der Risiken zwischen Öffentlicher Hand und privatem Partner Risikosteuerung auf Ebene des privaten Partners Risikoüberwachung Zwischenergebnis: Optimierungsbedarf des Risikomanagements in PPP-Projekten Optimierung der Informationsgrundlagen Entwicklungspotenziale der Risikobewertungsmethoden Entwicklungspotenziale im Risikocontrolling Literatur und Lesetipps Teil III Optimierungen und Weiterenwicklungen 5 Optimierungspotenziale in den Informationsgrundlagen bei Entscheidungen im PPP-Prozess Informationsumfang bei Entscheidungen im PPP-Prozess Hindernisse zu einem besseren Informationsstand als Grundlage von Investitionsentscheidungen
8 Inhaltsverzeichnis ix Einmaligkeit von Projekten aus der Perspektive der Träger Systematik des kameralen Rechnungswesens Fehlende Anreize bei den Projektträgern Optimierung durch Aufbau von Datenbanken Projekt-Benchmarking Quantitative Modellierung von Investitionsobjekt und dessen Nutzung Zwischenergebnis: Informationsversorgung als kritischer Erfolgsfaktor des Risikomanagements in PPPs Literatur und Lesetipps Entwicklungspotenziale der Methoden zur monetären Bewertung von Risiken im PPP-Prozess Anforderungen an die Methodik der Risikobewertung Sicht der Öffentlichen Hand Sicht der privatwirtschaftlichen Auftragnehmer Sicht der Kapitalgeber Kritische Analyse des Zuschlagsverfahren Projekte sind durch ihre Einmaligkeit gekennzeichnet Risikoerwartungswerte vs. tatsächliche Risikosituation Vernachlässigung der Risikoneigung der Entscheidungsträger Berücksichtigung von Wirkungszusammenhängen zwischen Einzelrisiken Zwischenergebnis: Zuschlagverfahren bedarf ergänzender Risikobewertungen Ausgewählte alternative Verfahren der Risikobewertung Sensitivitätsanalyse Simulative Risikoanalyse Risikomaße Varianzbasierte Risikomaße Value at Risk Zwischenergebnis: Simulative Risikoanalyse als das Nonplusultra der Risikobewertung bei Infrastrukturinvestitionen Literatur und Lesetipps Entwicklungspotenziale im Risikocontrolling zur Gewährleistung eines nachhaltigen Risikotransfers Art und Umfang der Dynamik von Projektrisiken Projektrisiken Kalkulation vs. dynamische Entwicklung Gründe der Dynamik von Projektrisiken Notwendigkeit eines proaktiven Risikocontrollings Entstehung und Wirkung verhaltensbedingter Risiken
9 x Inhaltsverzeichnis Ausgewählte Beispiele Zwischenergebnis: Laufendes Controlling stellt Nachhaltigkeit der Risikoallokation sicher Entwicklung eines Soll-Konzepts eines Performance- Controllings Anforderungen der Akteure an ein Performance- Controlling Datenbedarf eines risikoorientierten Performance- Controllings Konzeption eines Performance-Controllings Bandbreitenmodelle als Methode einer situationsbezogenen Risikoteilung Zwischenergebnis: Partnerschaftliches Verhalten der Akteure muss zwingend institutionell angelegt werden Literatur und Lesetipps Möglichkeiten und Grenzen der Übertragung von PPP-Risiken auf Dritte Zum Finanzierungsverständnis im Rahmen von PPPs Gängige Auffassung: Finanzierung als Leistungsbaustein Betriebswirtschaftliche Sichtweise: Finanzbereich als Pendant zum Leistungsbereich Auswirkungen der Fehlauffassung der Finanzierung Grundlagen der Risikotransformation am Kapitalmarkt Zusammenhang von Rendite und Risiko Diversifikation von Risiken Rahmenbedingungen der Kapitalmarktfähigkeit von PPP-Risiken Risikotransformation durch Beteiligung von Finanzinvestoren Die Projektfinanzierung als Grundvoraussetzung für die Einbindung von Finanzinvestoren Arten von Finanzinvestoren und ihre Anforderungen Rationale aus Investorensicht Finanzmarktfokussierte PPP-Totalübernehmer als Steuerer und Händler von Risiken Fallstudie Ergebnisauswertung Risikotransformation mittels Versicherung und Ansätze zur Bündelung von Einredeverzichtsrisiken Derzeitiger Status quo des Risiko-Poolings Vergleich von Einredeverzicht und Anleiheversicherung Entwicklungspotenziale der Finanzierungslösungen Finanzierung als Kehrseite der leistungswirtschaftlichen Perspektive eines PPP-Projekts Literatur und Lesetipps
10 Inhaltsverzeichnis xi Verzeichnis der Gesetze und Verordnungen Sachverzeichnis
11 Abbildungsverzeichnis 2.1 Sieben Kernelemente von echten PPPs Unsicherheit in der Finanzplanung von Immobilieninvestments Verfügungsrechte und Wettbewerb als Determinanten der Wirtschaftlichkeit Prinzip-Schaubild der Finanzströme bei konventioneller Beschaffung Prinzip-Schaubild der Risikobehandlung beim Outsourcing Prinzip-Schaubild der Risikobehandlung bei Public Private Partnerships Der Risikomanagementprozess bei PPP-Projekten Risikomanagement im PPP-Beschaffungsprozess Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im PPP-Beschaffungsprozess Risikomanagementprozess und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen Übersicht der Risiken immobilienwirtschaftlicher PPPs Risk-Map Beispielhafter Ausschnitt eines Finanzplans Effizienzpotenziale durch Allokation der Risiken in PPP-Projekten Idealtypische Risikoallokation zwischen Öffentlicher Hand und privatem Partner Jährliche Veränderung der Nutzungskosten von 15 ausgewählten Gebäuden über einen 10-Jahres Zeitraum ( ) Tornadodiagramm Ablauf der simulativen Risikoanalyse Ergebnisse der simulativen Risikoanalyse Vorgehensweise bei der Anwendung der simulativen Risikoanalyse Beispielhafter Vergleich zweier Investitionsalternativen Ableitung des VaR aus der kumulierten Verteilungsfunktion (Kostenverlauf bei konventioneller Realisierung) Matrixdarstellung von erwarteten Kosten und VaR 0, Prognoseunsicherheit mit zunehmendem Prognosehorizont Beispielhaft prognostizierter Kostenverlauf der Bewirtschaftungskosten Realer Kostenverlauf vs. prognostizierter Kostenverlauf für Heizenergie xiii
12 xiv Abbildungsverzeichnis 7.4 Interdependenzen in der Finanzplanung im Forfaitierungsmodell Ansatzpunkte eines Risikocontrollings für PPP-Projekte Risikobewertung mit der simulativen Risikoanalyse in Periode t = Risikoneubewertung mit der simulativen Risikoanalyse in Periode t = Chancen-Risikoprofil des Betreibers in den Perioden vor und nach dem ersten Projektjahr Verteilung des Wirtschaftlichkeitsvorteils Kosten- bzw. Erlösteilung bei Über- bzw. Unterschreitung der Schwellenwerte Bandbreitenmodell zur Reallokation der Projektrisiken Grundverständnis von Finanzierung als Leistungsbaustein bzw. Lebenszyklusphase einer PPP Leistungs- und finanzwirtschaftlicher PPP-Prozess Sponsoren und Finanzinvestoren in der Wertschöpfungskette Public Private Partnership PPP-Beteiligungsmodell für reife, etablierte Märkte
13 Tabellenverzeichnis 3.1 Daten für ein Beispiel Konventionelle Beschaffung Daten für ein Beispiel Fremdvergabe Daten für ein Beispiel PPP Haushaltsbelastung unterschiedlicher Beschaffungsvarianten im Vergleich Szenarien möglicher Abweichungen von den erwarteten Investitionskosten Wahrscheinlichkeiten der Schadensszenarien Ermittlung des Zahlungs- bzw. Sicherheitsäquivalents im Zuschlagverfahren Beispielhafte Szenarioanalyse Zu prognostizierende finanzwirtschaftliche Parameter in der konventionellen Beschaffung (vereinfachte, exemplarische Darstellung) Zu prognostizierende finanzwirtschaftliche Parameter in der PPP- Beschaffung (vereinfachte, exemplarische Darstellung) Wahrscheinlichkeitsverteilung der Abweichung von den geplanten Investitionskosten Ermittlung eines Risikozuschlags ursprüngliche Ausgangssituation Ermittlung eines Risikozuschlags veränderte Ausgangssituation Beispielhafte Sensitivitätsanalyse (Alternativenrechnung) Verteilung der Investitionskosten Verteilung der Bewirtschaftungskosten Prognose der Bewirtschaftungskosten Berechnung des Risikozuschlags für die Bewirtschaftungskosten Entwicklung der Bewirtschaftungskosten in den ersten fünf Projektjahren Eingangsparameter der Prognose der Bewirtschaftungskosten nach 5 Jahren Eingangsparameter der Prognose der Bewirtschaftungskosten Eingangsparameter der Prognose der Bewirtschaftungskosten nach 5 Jahren xv
14 xvi Tabellenverzeichnis 7.7 Vergleich der konventionellen Variante mit der PPP-Variante Bewirtschaftungskosten in der konventionellen Variante Risiko-/Renditekennziffern und Korrelationskoeffizienten verschiedener Assetklassen für Australien im Zeitraum Q3/1995 bis Q2/ Finanzierungsrahmenparameter für ein PPP-Beispiel Annuitätenzahlungsströme der Beispiel-PPP Eckdaten der Beispiel-PPP für Finanzplanmodellierung Ergebnisse des PPP-Finanzplanmodells Ungeplante Instandsetzungsaufwendungen im zwölften Betriebsjahr bei verschiedenen Finanzierungsformen Ungeplante Instandsetzungsaufwendungen im 25. Betriebsjahr bei verschiedenen Finanzierungsformen
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