Morphologie und Syntax (BA)

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Morphologie und Syntax (BA)"

Transkript

1 Morphologie und Syntax (BA) Bindungstheorie: die syntaktischen Eigenschaften von Pronominalsystemen PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld 1 / 49

2 Gliederung 1 2 Pronominalsysteme Pronomen-Typen Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen 3 Bindungstheorie 4 Übungsaufgabe 9 2 / 49

3 1 Analysieren Sie die folgende Ergänzungsfrage aus dem Französischen: (1) Qu est ce que Jean a vu? was-ist es das Jean hat gesehen Was hat Jean gesehen? Der Ausdruck Qu est ce que ist phonetisch gesehen als ein Wort zu betrachten ( [kesk@] ). An seinen Bestandteilen kann man allerdings die Herkunft aus der Spaltkonstruktion noch erkennen. Zeichnen Sie einen Strukturbaum für diesen Satz als Spalt-Konstruktion! Zeichnen Sie einen weiteren Strukturbaum für diesen Satz, wo Qu est ce que als ein Wort behandelt wird, also als Synonym für das Fragewort was. 4 / 49

4 IP NP I Qu I 0 VP est v t v NP NP CP ce RELPRON i C ø C 0 IP que NP I Jean I 0 VP a V 0 t i vu 5 / 49

5 Beachten Sie, dass das Element que, das den Relativsatz einleitet, hier als Komplementierer analysiert wird, also von der Kategorie C. que wird also nicht als mitverstandenes Objekt des Relativsatzes aufgefasst. Das hat damit zu tun, dass que im Französischen die allgemeine Nebensatz-einleitende Konjunktion ist, wie that im Englischen oder dass im Deutschen. Wir nehmen deshalb zusätzlich ein phonetisch leeres Relativ-Pronomen an, hier in rot markiert, das als Objekt des Satzes fungiert und an die für Relativpronomina übliche Position bewegt wird. 6 / 49

6 Im Bairischen findet man manchmal beide Elemente: (2) Der Mo, der wo des gsogt hot. Das Standard-Deutsche lässt den Relativsatz-Komplentierer wo weg und realisiert, im Unterschied zum Französischen nur das Relativ-Pronomen: (3) der Mann der es gesagt hat. 7 / 49

7 Wenn qu est ce que als ein Wort aufgefasst wird, dann steht es für das Frage-Pronomen was und wird entsprechend W-bewegt: CP NP C qu est-ce-que i C 0 IP NP I Jean I 0 VP a V 0 t i vu 8 / 49

8 2 Erklären Sie aufgrund der Bewegungsbeschränkungen, die Sie kennengelernt haben, die Ungrammatikalität der folgenden Sätze: (1) a. *Ist das der Mann, den i meine Behauptung, dass Maria t i mag, falsch ist? Hier handelt es sich um eine komplexe NP-Insel: der Kasus-Zuweiser für das Relativ-Pronomen den ist das Verb mag. Dieses Verb ist in einem Nebensatz (mit einem IP-Knoten) innerhalb einer NP. Also liegen zwischen der Kasus-Position von den und seiner aktuellen Position drei Grenzknoten die IPn von Hauptsatz und Nebensatz sowie die NP, die den Nebensatz enthält: das Subjazenz-Prinzip ist verletzt. Der IP-Knoten innerhalb des Nebensatzes läst sich allerdings in einem Zwischenschritt überqueren. 9 / 49

9 (1a) CP NP C den i C 0 IP NP I D 0 N falsch ist meine N 0 CP Behauptung t i C C 0 IP dass Maria t i mag 10 / 49

10 (1) b. *Wohin i hat Maria Peter beschimpft, weil er t i gehen möchte? Auch hier liegen zwischen Wohin i und seiner Spur t i zwei IP-Knoten, da Wohin am Beginn das Hauptsatzes, also innerhalb CP und oberhalb von IP, steht, während t i innerhalb des Nebensatzes, also in dessen IP steht: (1) b. [ CP Wohin hat [ IP Maria Peter beschimpft [ CP weil [ IP er t i gehen möchte ]] ]]? Allerdings gibt es theoretisch einen Ausweg über die zyklische W-Bewegung, der uns ja bei ähnlichen, aber wohlgeformten Fällen helfen soll. Damit umgeht man Subjazenz und das müsste doch auch hier möglich sein: (1) b. *[ CP Wohin 1 hat [ IP Maria Peter beschimpft [ CP t 2 weil [ IP er t 3 gehen möchte ]] ]]? 11 / 49

11 Es ist in der Tat so, dass uns das Subjazenz-Prinzip nicht hilft, die Ungrammatikalität von (1-b) zu erklären, es sei denn wir verbieten in diesem Fall den Zwischenbewegungsschritt. Was ist der Unterschied zwischen dem ungrammatischen (1-b) und dem wohlgeformten (2)? (1) b. *[ CP Wohin 1 hat [ IP Maria Peter beschimpft [ CP t 2 weil [ IP er t 3 gehen möchte ]] ]]? (2) [ CP Wohin 1 hat [ IP Maria Peter gesagt [ CP t 2 dass [ IP er t 3 gehen soll ]] ]]? Der Unterschied liegt in der grammatischen Funktion des Nebensatzes, aus dem heraus wohin herausbewegt wurde. In (1-b) hat der (mit weil eingeleitete) Nebensatz adverbiale Funktion, er beschreibt den Grund der Handlung. In (2) ist der (mit dass eingeleitete) Nebensatz grammatisches Objekt des Verbs sagen, es beschreibt den Inhalt des Gesagten. 12 / 49

12 Während solche Objekt-Nebensätze als Schwesterknoten des Verbs repräsentiert werden, werden adverbiale Nebensätze adjungiert. (3) a. VP V 0 CP Objekt-Satz b. VP VP CP Adverb-Satz Um die Ungrammatikalität von (1-b) abzuleiten, wird nun als zusätzliches grammatisches Prinzip postuliert, dass adjungierte Kategorien Bewegungs-Inseln sind (Adjunkt-Insel). Adjunkt-Insel Bewegung aus einem Adjunkt heraus ist verboten! 13 / 49

13 Eine alternative Formulierung könnte so lauten: Adjunkt-Insel Bewegung in den Spezifikator einer adjungierten CP oder Adjunktion an eine adjungierte CP sind verboten! Nähme man die letztere Formulierung, dann ginge die Erklärung für die Ungrammatikalität von (1-b) wieder auf das Subjazenz-Prinzip zurück, da nun der notwendige Zwischenschritt verboten ist. Da die letztere Beschränkung aber völlig willkürlich ist, ziehen wir die erste Formulierung vor, die zugegebenermassen auch etwas willkürlich klingt. Aber man kann es so begründen, dass ein Objekt-Satz eine engere Beziehung zum Verb eingeht als ein Adverb-Satz, und dass diese engere Beziehung Extraktion leichter macht. 14 / 49

14 (1) c. *Das ist das Haus, das i Peter t i und meinen Bungalow repariert hat. Dies ist eine Koordinations-Insel. (4) CP NP i C das C 0 IP NP I Peter VP I 0 NP V 0 hat t i und NP repariert meinen Bungalow 15 / 49

15 (1) d. *Wer i hat Peter sich gewundert, was t i gesagt hat? Dies ist eine W-Insel-Verletzung. Der ansonsten mögliche Zwischenschritt in den Spezifikator der CP des Nebensatzes, um eine Subjazenz-Verletzung zu umgehen, ist hier nicht möglich, weil diese Position bereits von was besetzt ist: (1) d. [ CP Wer i hat [ IP Peter sich gewundert [ CP was k [ IP t i gesagt hat ]] ]] CP NP C was C / 49

16 Pronominalsysteme Pronomen-Typen Pronomen Viele Sprachen der Welt kennen Formen, die an Stelle von lexikalischen Nominalphrasen stehen, die bereits vorher im Diskurs erwähnt wurden. Es handelt sich hierbei um pronominale Formen wie das Personal-Pronomen in (1). (1) Ein Beispiel: Boris Becker i war einmal Tennis-Weltmeister. Er i wohnt in Monaco. Die Ausdrücke Boris Becker und Er koreferieren: sie beziehen sich auf dieselbe Person. Dies wird, wie bei syntaktischer Bewegung, durch Koindizierung (hier mit dem Index i ) ausgedrückt. Die Verwendung eines Personal-Pronomens ist in der Regel nur statthaft, wenn es sich auf eine bereits vorerwähnte Person oder Entität bezieht. (2) *Er i war einmal Tennis-Weltmeister. Boris Becker i wohnt in Monaco. 19 / 49

17 Pronominalsysteme Pronomen-Typen Pronomen Typen und Kategorien Wir unterscheiden mehrere Typen pronominaler Formen: Personal-Pronomen Im Deutschen ich,du,er,sie,es,... und ihre Allomorphe, Englisch he,she.it Reflexiv-Pronomen Im Deutschen sich, Englisch himself,herself,itself etc. Possessiv-Pronomen Im Deutschen mein,dein,sein,ihr,..., Englisch my,your,his,her,its... Reziprok-Pronomen im Deutschen einander, im Englischen each other Demonstrativ-Pronomen im Deutschen der/die/das, dieser/diese/dieses, jener/jene/jenes, Englisch this,that,these Indefinit-Pronomen im Deutschen (irgend)einer/eine/eines,jemand, im Englischen (some)one/thing Nur die Indefinit-Pronomen müssen sich nicht auf eine vorerwähnte Person oder Entität beziehen. 20 / 49

18 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Pronomen Typen und Kategorien Zwei Spezialfälle, die wir bereits kennengelernt haben, sind Relativ-Pronomen ( der Hund, der bellte ), die Relativsätze einleiten, sowie Interrogativ-Pronomen, die in Ergänzungsfragen verwendet werden ( Wer bellte? ). Wir konzentrieren uns hier auf die syntaktischen Eigenschaften von Personal-, Reflexiv, Possessiv- und Reziprok-Pronomen. Als Erstes ist zu klären, welcher syntaktischen Kategorie Pronomen angehören. Wir haben zwei Möglichkeiten: 1 Pronomen sind Nomen (N 0 ) und bilden Nominalphrasen (NP). 2 Pronomen sind Determinierer (D 0 ) und bilden Determinierer-Phrasen (DP). 22 / 49

19 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Die syntaktische Kategorie von Pronomen Da der Pronominalisierungstest ein Konstituententest für Nominal-Phrasen ist, liegt es nahe, sie als N bzw. NP zu klassifizieren. (3) Federer hat verloren. Er hat verloren. Die syntaktische Struktur für ein Pronomen wäre dann diese: (4) NP N 0 er Nun wissen wir aber aus der X-bar-Theorie, dass solche Strukturen einen Spezifikator und auch ein Komplement haben können. 23 / 49

20 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Die syntaktische Kategorie von Pronomen (5) NP Spez. N N 0 Kompl. Eine normale NP lässt sich so immer ergänzen: (6) NP Det N der N 0 PP Federer P 0 NP aus der Schweiz 24 / 49

21 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Die syntaktische Kategorie von Pronomen Eigentlich müsste man hier das Nomen Federer durch das Pronomen er ersetzen können, wenn er ebenfalls von der Kategorie N wäre, dies geht aber nicht: (7) *der er aus der Schweiz Auch Teile dieses Ausdrucks sind ungrammatisch, genauso wie die Modifizierung durch ein Adjektiv: (8) a. *der er b. *er aus der Schweiz c. der unbesiegbare Federer d. *der unbesiegbare er e. *unbesiegbarer er 25 / 49

22 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Die syntaktische Kategorie von Pronomen Es liegt deshalb nahe, Pronomen nicht als N, sondern als Det (oder: D) bzw. DP zu klassifizieren. Nun hat man aber ein anderes Problem: Da nach unserer Analyse die Kategorie D im Spezifikator einer NP steht, müsste dies auch mit Pronomen möglich sein, was nicht zutrifft: (9) a. NP Det N die *sie N 0 Siegerin (10) a. Ich kenne die Siegerin von Roland Garros b. *Ich kenne sie Siegerin von Roland Garros 26 / 49

23 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Die syntaktische Kategorie von Pronomen Außerdem wäre der Pronominalisierungstest plausibler, wenn hier zwei Elemente derselben Kategorie ausgetauscht würden, und nicht eine DP (wie sie ) für eine NP (wie die Siegerin ). Also nimmt man an, dass auch Nominal-Phrasen in Wirklichkeit DPn sind, mit dem Determinierer (oder Artikel ) als Kopf, der eine NP selegiert: (11) a. DP D 0 NP die N 0 b. DP D 0 sie Siegerin Der Unterschied zwischen einem richtigen Determinierer wie die und einem pronominalen wie sie liegt darin, dass die eine NP als Schwesterknoten selegiert, während ein Pronomen dies ausschließt. 27 / 49

24 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Die syntaktische Kategorie von Pronomen Mit dieser strukturellen Analyse lässt sich auch die komplementäre Verteilung von Artikel und Possessiv-Pronomen verstehen: (12) a. das Bild b. sein Bild c. *das sein Bild / *sein das Bild d. das seinige Bild e. das schöne Bild f. sein schönes Bild Wenn Artikel und Possessiv-Pronomen dieselbe syntaktische Position einnehmen, ist klar, dass je nur eines von beiden erscheinen kann. Will man die possessive Bedeutung trotzdem ausdrücken, muss man eine adjektivische Variante verwenden, wie in (12-d). Adjektive sind sowohl mit Artikel (12-d,e), als auch mit Possessiv-Pronomen (12-f) möglich. 28 / 49

25 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Die syntaktische Kategorie von Pronomen Adjektiv-Phrasen sind an NP adjungiert: (13) DP NP das AdjP NP D 0 Adj 0 N 0 alte Auto Wenn wir annehmen, dass dies so sein muss, dann erklärt sich, warum ein Pronomen nicht von einem Adjektiv begleitet sein kann: (14) a. *altes es (das Adjektiv wäre an DP adjungiert) b. *es altes (für die Adjunktion des Adjektivs fehlt eine NP) 29 / 49

26 Pronominalsysteme Die syntaktische Kategorie von Pronomen und Nominalphrasen Die syntaktische Kategorie von Pronomen Gleichzeitig hätten wir die strukturellen Möglichkeiten geschaffen, um Ausnahmen der folgenden Art zuzulassen: (15) a. Du Lügner solltest lieber ruhig sein. b. Ich alter Esel halte mich da raus. Hier fungieren die Pronomen du und ich als normale Artikel, die eine NP als Schwesterknoten selegieren. Die DP-Analyse für Nominal-Phrasen und Pronomen ist also die plausiblere und praxistauglichere. Trotzdem ist sie nicht unumstritten. Auch die NP-Variante ist nach wie vor gebräuchlich, und man kann sie mit einigen Zusatzannahmen so modifizieren, dass auch sie mit den besprochenen Problemen zufriedenstellend umgeht. Die Entscheidung für NP oder DP ist also keine rein empirische. Wichtig ist, dass man sich bei der syntaktischen Analyse für eine der beiden Varianten entscheidet und diese dann beibehält. 30 / 49

27 Bindungstheorie Bindungstheorie Pronomen und Anaphern Die Bindungstheorie ist neben der Rektion (engl. government ) das zweite zentrale Konzept in der Chomskyschen GB-Theorie (= government and binding theory ). Die Bindungstheorie behandelt die syntaktischen Eigenschaften zweier Typen von Pronomen wie in folgenden englischen Beispielen anhand von Personal-Pronomen und Reflexiv-Pronomen illustriert: (16) a. John i shaved himself i /*him i b. John i s mother shaved *himself i /him i c. John i thought that Mary shaved *himself i /him i d. John i likes pictures of himself i /*him i e. John i likes Mary s pictures of *himself i /him i Chomsky hat die beiden Typen als Pronomen ( him ) und Anaphern ( himself ) klassifiziert. Betrachten wir die ersten beiden Sätze etwas genauer. 32 / 49

28 Bindungstheorie Bindungstheorie (17) a. IP DP I John I 0 VP DP i V 0 b. IP DP I DP i D I 0 VP John s D 0 NP V 0 DP i shaved himself mother shaved himself Der Unterschied zwischen den beiden Strukturen liegt in der syntaktischen Relation der beiden koindizierten Elemente. Das Antezedens, die DP John, c-kommandiert in (17-a) die Anapher, die DP himself. In (17-b) ist dies nicht der Fall. 33 / 49

29 Bindungstheorie Bindungstheorie (18) a. IP DP i I John I 0 VP DP i V 0 b. IP DP I DP i D I 0 VP John s D 0 NP V 0 DP i shaved himself mother shaved himself Zur Erinnerung: α c-kommandiert β, wenn alle Knoten, die α dominieren, auch β dominieren, und α β nicht dominiert. In (18-b) dominiert der grün markierte DP-Knoten das Antezedens, aber nicht die Anapher. 34 / 49

30 Bindungstheorie Bindungsprinzipien (19) a. John i shaved himself i /*him i b. John i s mother shaved *himself i /him i Anaphern sind lokal gebunden. Bindung α bindet β gdw. (a) α c-kommandiert β, (b) α und β sind koindiziert. In (19-b) wird die Anapher von ihrem Antezedens nicht c-kommandiert, also nicht gebunden! Bei der Diskussion der syntaktischen Bewegung haben Sie das Ketten-Prinzip kennengelernt. Dieses Prinzip besagt, dass die Glieder einer Bewegungs-Kette koindiziert sind und einander asymmetrisch c-kommandieren müssen. Bindung und Bewegung sind also eng verwandt: in beiden Fällen ist c-kommando die grundlegende syntaktische Relation. 35 / 49

31 Bindungstheorie Bindungsdomäne In welcher Domäne muss eine Anapher gebunden sein? (20) a. John i thought [ CP that Mary shaved *himself i /him i ] b. John i likes [ DP pictures of himself i /*him i ] c. John i likes [ DP Mary s pictures of *himself i /him i ] In allen drei Fällen liegt Bindung vor! Die erste Konstituente, hier das Subjekt John, c-kommandiert in der Regel alle anderen Elemente im Satz. In (20-a) ist das Antezedens nicht im selben Satz wie die Anapher. In (20-b) ist die Anapher innerhalb einer DP, das Antezedens außerhalb. In (20-c) ist die Anapher innerhalb einer DP, das Antezedens außerhalb, aber diesmal hat die DP eine possessive DP, Mary s. Eine solche possessive DP wird in der GB-Theorie als Subjekt der DP klassifiziert. 36 / 49

32 Bindungstheorie Bindungsprinzipien Bindungsdomäne Die Bindungsdomäne für eine Anapher oder ein Pronomen α ist der minimale DP- oder IP-Knoten, der α und ein Subjekt enthält. Prinzip A Anaphern sind in ihrer Bindungsdomäne gebunden. Prinzip B Pronomen sind in ihrer Bindungsdomäne frei. Prinzip C R-Ausdrücke sind frei. R-Ausdrücke (= referentielle Ausdrücke) sind alles andere, also Hund, Katze, Maus.... (20) a. John i thought [ CP that [ IP Mary shaved *himself i /him i ]] b. [ IP John i likes [ DP pictures of himself i /*him i ] ] c. John i likes [ DP Mary s pictures of *himself i /him i ] 37 / 49

33 Bindungstheorie Die Bindungsdomäne revidiert Bindungsdomäne Die Bindungsdomäne für eine Anapher oder ein Pronomen α ist der minimale DP- oder IP-Knoten, der α und ein Subjekt enthält. Die folgenden Sätze stellen ein Problem für unsere bisherige Definition der Bindungsdomäne dar: (21) a. John i wants Mary to shave *himself i /him i b. John i wants himself i /*him i to win. In (21-a) ist die Anapher ausgeschlossen: also ist die Anapher himself innerhalb der Bindungsdomäne nicht gebunden. Als Bindungsdomäne kommt hier nur der infinitivische Nebensatz in Frage: (20) a. *[ IP John i wants [ IP Mary to [ VP shave himself i ]]] Der Infinitiv enthält die Anapher himself und das Subjekt Mary. Also ist er auch die Bindungsdomäne der Anapher. 38 / 49

34 Bindungstheorie Die Bindungsdomäne revidiert (20) a. *[ IP John i wants [ IP Mary to [ VP shave himself i ]]] b. [ IP John i wants [ IP himself i to [ VP win ]]] Wenn es sich in (21-b) genauso verhielte, wäre auch hier die Anapher nicht gebunden und der Satz müsste deshalb ungrammatisch sein, was nicht zutrifft. Die Bindungsdomäne ist hier offenbar der ganze Satz. Der Unterschied zwischen (21-a) und (21-b) besteht in der grammatischen Funktion der Anapher und ihrem Kasuszuweiser: In (21-a) weist das Verb shave der Anapher Akkusativ zu. In (21-b) weist das Verb wants der Anapher Akkusativ zu. Der Kontrast zwischen (21-a) und (21-b) lässt sich ableiten, wenn wir fordern, dass die Bindungsdomäne auch einen Regenten (hier: den Kasus-Zuweiser) der Anapher enthalten soll. 39 / 49

35 Bindungstheorie Die Bindungsdomäne revidiert Bindungsdomäne Die Bindungsdomäne für eine Anapher oder ein Pronomen α ist der minimale DP- oder IP-Knoten, der α, den Regenten von α und ein Subjekt enthält. (20) a. *[ IP John i wants [ IP Mary to [ VP shave himself i ]]] b. [ IP John i wants [ IP himself i to [ VP win ]]] In (21-a) enthält der infinitivische IP-Knoten die Anapher himself, ihren Regenten shave und das Subjekt Mary. In (21-b) enthält erst der IP-Knoten des Hauptsatzes die Anapher himself, ihren Regenten wants und ein Subjekt ( John oder himself ). 40 / 49

36 Bindungstheorie Reziprok-Pronomen Reziprok-Pronomen werden zu den Anaphern gezählt, da sie denselben syntaktischen Bedingungen unterliegen wie Reflexiv-Pronomen: (22) a. The children i visited each other i /*them i. b. [ DP The children s i parents ] visited *each other i /them i. c. The children i said that [ IP Mary should visit them i /*each other i ] 41 / 49

37 Bindungstheorie Bindung und Bewegung Zur Erinnerung: Bewegungsspuren unterliegen der Ketten-Bedingung: Ketten-Bedingung Für eine Bewegungskette α 1... α n gilt asymmetrisches c-kommando: jedes α i c-kommandiert jedes α j, für alle j > i; kein α i c-kommandiert ein α j, für alle j < i. Auch eine Anapher muss unter asymmetrischem c-kommando gebunden sein. Symmetrisches c-kommando würde ja bedeuten, dass das Antezedens auch von der Anapher gebunden würde. Wenn das Antezedens ein Pronomen oder ein R-Ausdruck ist (wie zumeist), verletzt dies Prinzip B bzw. C der Bindungstheorie. 42 / 49

38 Bindungstheorie Bindung und Bewegung Anaphern-Bindung und Bewegung haben also strukturelle Gemeinsamkeiten: 1 Spuren wie Anaphern müssen von einem koindizierten Element asymmetrisch c-kommandiert werden. 2 Eine Antezedens-Anapher-Sequenz kann man als Kette im Sinne der Bewegungstheorie auffassen. 3 DP und IP bilden die Bindungsdomäne bzw. die Grenzknoten für Bewegung. 43 / 49

39 Bindungstheorie Possessiv-Pronomen Sind Possessiv-Pronomen Anaphern oder Pronomen? (23) a. [ IP Mary i likes her i pictures ] b. Mary i thinks that [ IP I like her i pictures ] In (23-a) ist das Possessiv-Pronomen in der Bindungsdomäne gebunden, verhält sich also wie eine Anapher. Aber in (23-b) ist das Possessiv-Pronomen in der Bindungsdomäne frei, verhält sich also wie ein Pronomen. Possessiv-Pronomen sind also sowohl anaphorisch als auch pronominal verwendbar. 44 / 49

40 Bindungstheorie Anmerkungen zur Typologie Die von Chomsky entwickelte Bindungstheorie ist sehr auf das Englische zugeschnitten. Die Reflexivierungs-Strategien anderer Sprachen unterscheiden sich zum Teil erheblich. Dabei spielt auch die Morphologie eine Rolle. Englische Reflexiva werden aus dem Personal-Pronomen mit dem Affix -self gebildet. Im Deutschen haben wir das nicht flektierbare Pronomen sich, ähnlich bspw. das italienische se, im Russischen existiert das verbale Affix -sja. 45 / 49

41 Bindungstheorie Anmerkungen zur Typologie Für die Bindungstheorie der Festland-skandinavischen Sprachen (Norwegisch, Dänisch, Schwedisch) muss man vier Formen mit unterschiedlichen syntaktischen Eigenschaften unterscheiden, die auf Deutsch etwa als ihn/sie, sich, ihn/sie selbst, sich selbst übersetzt werden könnten. Mit den unterschiedlichen Bildungsweisen und Reflexivierungssystemen gehen eine ganze Reihe syntaktischer Unterschiede einher. Darauf können wir im Einzelnen an dieser Stelle leider nicht näher eingehen. 46 / 49

42 Übungsaufgabe 9 Übungsaufgabe 9 1 Das Dänische bildet definite Nominal-Phrasen mit einem Affix: (24) en bil ein Auto ; bilen Auto-das, das Auto Wenn man jedoch ein Adjektiv hinzufügt, ist das Definitheitsaffix nicht mehr möglich, und ein Artikel muss verwendet werden: (25) den røde bil das rote Auto ; *røde bilen rote Auto-das Wir beobachten also auch hier eine Arbeitsteilung zwischen Morphologie und Syntax, zwischen analytischer und synthetischer Konstruktion. Stellen Sie die Syntax der dänischen Nominal-Phrase mithilfe des DP-NP-Schemas dar, analog zu unserem Umgang mit IP und VP. Welche Bewegungsprozesse muss man dafür annehmen? 48 / 49

43 Übungsaufgabe 9 Übungsaufgabe 9 2 Die Bindungs-Prinzipien A, B und C lassen sich einigermaßen auf das Deutsche übertragen. Analysieren Sie die Bindungsrelationen in den folgenden Sätzen: (26) a. Maria i wäscht sich i /*sie i b. Peter i glaubt, dass Maria k ihn i /*sich i nicht leiden kann. c. Maria i hat Holgers k Lügen über sie i /*sich i nicht geglaubt. 3 Welchen der beiden folgenden Sätze finden Sie besser, und wie könnte man das mit der Bindungstheorie erklären? (27) a. Holger k hat Maria i bei ihr i zuhause besucht. b. Holger k hat Maria i bei sich i zuhause besucht. 4 Eine bemerkenswerte Beobachtung ist, dass Reflexiv-Pronomen nicht im Nominativ stehen können, also dass Formen wie bspw. Englisch heself, sheself nicht existieren, und zwar in keiner Sprache. Wie könnte man das mithilfe der Bindungstheorie erklären? 49 / 49

Syntax 6: Rektion und Bindung Zwischen dem Kopf und seinen Argumenten besteht ein Abhängigkeitsverhältnis:

Syntax 6: Rektion und Bindung Zwischen dem Kopf und seinen Argumenten besteht ein Abhängigkeitsverhältnis: Einführung in die Sprachwissenschaft Jan Eden Syntax 6: Rektion und Bindung Zwischen dem Kopf und seinen Argumenten besteht ein Abhängigkeitsverhältnis: (1) a. Er bezichtigt seinen Kompagnon des Mordes.

Mehr

Zerlegen Sie die folgenden Wörter des Deutschen in ihre morphologischen Bestandteile:

Zerlegen Sie die folgenden Wörter des Deutschen in ihre morphologischen Bestandteile: Übungsklausur zur Vorlesung Morphologie und Syntax Aufgabe 1 Zerlegen Sie die folgenden Wörter des Deutschen in ihre morphologischen Bestandteile: a. Unwetter Un wetter (1) b. Begräbnis Be gräb nis (1)

Mehr

Generative Syntax. PD Dr. Ralf Vogel. 19. Mai 2008

Generative Syntax. PD Dr. Ralf Vogel. 19. Mai 2008 Morphologie und Syntax (BA) Generative Syntax PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de 19. Mai 2008 1 / 64 Gliederung

Mehr

1. Stellen Sie die Konstituentenstruktur der folgenden Sätze als Baumdiagramme dar:

1. Stellen Sie die Konstituentenstruktur der folgenden Sätze als Baumdiagramme dar: 1. Stellen Sie die Konstituentenstruktur der folgenden Sätze als Baumdiagramme dar: 1. Die Überschwemmungen hinterließen ernorme Schäden. 2. Der amtierende Bundeskanzler verzichtet auf eine erneute Kandidatur.

Mehr

Teil II: Phrasen und Phrasenstruktur

Teil II: Phrasen und Phrasenstruktur Teil II: Phrasen und Phrasenstruktur Übersicht: Grammatische Funktionen Kategorien Konstituenten & Strukturbäume Konstituententest Endozentrizität 1 Einfacher Satzbau Drei allgemeine Grundfragen der Syntax:

Mehr

DGA 33 Themen der Deutschen Syntax Universität Athen, WiSe Winfried Lechner Skriptum, Teil 3 K-KOMMANDO

DGA 33 Themen der Deutschen Syntax Universität Athen, WiSe Winfried Lechner Skriptum, Teil 3 K-KOMMANDO DGA Themen der Deutschen Syntax Universität Athen, WiSe 015-16 Winfried Lechner Skriptum, Teil K-KOMMANDO Dieser Abschnitt führt die syntaktische Beziehung des K-Kommandos ein. Es werden zudem Tests vorgestellt,

Mehr

Syntax: Satzstruktur und Repräsentation. PD Dr. Ralf Vogel

Syntax: Satzstruktur und Repräsentation. PD Dr. Ralf Vogel Morphologie und Syntax (BA) Syntax: und Repräsentation PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de 5.5.2008 1 / 54 Gliederung

Mehr

Syntax Phrasenstruktur und Satzglieder

Syntax Phrasenstruktur und Satzglieder Syntax Phrasenstruktur und Satzglieder Sätze und ihre Bestandteile haben eine hierarchische Struktur. Die Bestandteile eines Satzes (Konstituenten) bestehen aus geordneten Wortfolgen, die ihrerseits wieder

Mehr

Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung)

Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung) Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung) Markus Bader 9. Februar 2004 Inhaltsverzeichnis 4 Übertragung ins e 1 4.3 Bewegung und Satztyp................................

Mehr

Syntax: Satzstruktur und Repräsentation

Syntax: Satzstruktur und Repräsentation Morphologie und Syntax (BA) Syntax: und Repräsentation PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de 3.5.2007 1 / 49 Gliederung

Mehr

Die Struktur eine Nominalphrase (die Kopfprojektionsknoten in Rot)

Die Struktur eine Nominalphrase (die Kopfprojektionsknoten in Rot) Die Struktur eine Nominalphrase (die Kopfprojektionsknoten in Rot) NP Det N' die N' PP P NP AdjP N' vor Adv Adj dem Abendessen besonders gute N NP Bemerkung Det N meines Opas : Ein Determinator erscheint

Mehr

Syntax. Ending Khoerudin Deutschabteilung FPBS UPI

Syntax. Ending Khoerudin Deutschabteilung FPBS UPI Syntax Ending Khoerudin Deutschabteilung FPBS UPI Traditionale Syntaxanalyse Was ist ein Satz? Syntax: ein System von Regeln, nach denen aus einem Grundinventar kleinerer Einheiten (Wörter und Wortgruppen)

Mehr

Wortarten Merkblatt. Veränderbare Wortarten Unveränderbare Wortarten

Wortarten Merkblatt. Veränderbare Wortarten Unveränderbare Wortarten Wortarten Merkblatt Veränderbare Wortarten Deklinierbar (4 Fälle) Konjugierbar (Zeiten) Unveränderbare Wortarten Nomen Konjunktionen (und, weil,...) Artikel Verben Adverbien (heute, dort,...) Adjektive

Mehr

Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen. Syntax IV. PD Dr. Alexandra Zepter

Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen. Syntax IV. PD Dr. Alexandra Zepter Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen Syntax IV PD Dr. Alexandra Zepter Überblick Syntax Fokus auf linearer Ordnung: Sprachtypen, Topologisches Feldermodell Fokus auf hierarchischer Ordnung:

Mehr

Morphologie und Syntax (BA)

Morphologie und Syntax (BA) Morphologie und Syntax (BA) Fragesätze: Typologie, W-Bewegung, Bewegungs-Restriktionen PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de

Mehr

Syntax und Semantik: Argumentstruktur

Syntax und Semantik: Argumentstruktur Morphologie und Syntax (BA) Syntax und Semantik: Argumentstruktur PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2008 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de 23.6.2008

Mehr

1 Die Spezifikator-Position

1 Die Spezifikator-Position Aus: Hubert Truckenbrodt und Kathrin Eichler: Einführung in die moderne Sprachwissenschaft. Ms., ZAS Berlin und DFKI Saarbrücken, 2010. Syntax 6: Spezifikatoren und Satztypen Lerninhalte dieses Kapitels:

Mehr

Dativobjekt! Akkusativobjekt! Genitivobjekt! Präpositionalobjekt! = Ziel der Handlung, Patiens!

Dativobjekt! Akkusativobjekt! Genitivobjekt! Präpositionalobjekt! = Ziel der Handlung, Patiens! Akkusativobjekt! Dativobjekt! = Ziel der Handlung, Patiens! = Rezipient [Empfänger(in)]! = Benefizient [Nutznießer(in) der Handlung]! = Experiencer [erfährt etwas]! Genitivobjekt! Präpositionalobjekt!

Mehr

Aus: Hubert Truckenbrodt und Kathrin Eichler: Einführung in die moderne Sprachwissenschaft. Ms., ZAS Berlin und DFKI Saarbrücken, 2010.

Aus: Hubert Truckenbrodt und Kathrin Eichler: Einführung in die moderne Sprachwissenschaft. Ms., ZAS Berlin und DFKI Saarbrücken, 2010. Aus: Hubert Truckenbrodt und Kathrin Eichler: Einführung in die moderne Sprachwissenschaft. Ms., ZAS Berlin und DFKI Saarbrücken, 2010. Syntax 4: Grundlagen der Phrasenstruktur II: Komplexere VPs und NPs,

Mehr

1. Definiter und indefiniter Artikel

1. Definiter und indefiniter Artikel 1. Definiter und indefiniter Artikel Der definite Artikel Der bestimmte Artikel Der indefinite Artikel Der unbestimmte Artikel Der indefinite Artikel mit 'ein ' Im Deutschen gibt es vier Fälle; Nominativ,

Mehr

Einführung Syntaktische Funktionen

Einführung Syntaktische Funktionen Syntax I Einführung Syntaktische Funktionen Syntax I 1 Syntax allgemein Syntax befasst sich mit den Regeln, mit denen man Wörter zu grammatischen Sätzen kombinieren kann. Es gibt unterschiedliche Modelle

Mehr

Übungsaufgaben. Eine kontextfreie Grammatik lässt sich formal als Quadrupel darstellen: D : der, das N : Hund, Kaninchen V : sieht, beißt

Übungsaufgaben. Eine kontextfreie Grammatik lässt sich formal als Quadrupel darstellen: D : der, das N : Hund, Kaninchen V : sieht, beißt Universität Bielefeld 25. Juni 2006 Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Formale Methoden der Linguistik III Veranstalter: Dieter Metzing Sommersemester 2006 Übungsaufgaben 1. (a) Welche Bestandteile

Mehr

Prof. Dr. Peter Gallmann Jena, Winter 2016/17

Prof. Dr. Peter Gallmann Jena, Winter 2016/17 Prof. Dr. Peter Gallmann Jena, Winter 2016/17 X Bindung X 1 Regeln für pronominale Referenz Wenn man von den Expletiva absieht, haben Pronomen normalerweise referenzielle (phorische) Funktion, das heißt,

Mehr

HPSG. Referat zu dem Thema Kongruenz im Englischen Von Anja Nerstheimer

HPSG. Referat zu dem Thema Kongruenz im Englischen Von Anja Nerstheimer HPSG Referat zu dem Thema Kongruenz im Englischen Von Anja Nerstheimer Gliederung Einleitung Kongruenz Allgemein Zwei Theorien der Kongruenz Probleme bei ableitungsbasierenden Kongruenztheorien Wie syntaktisch

Mehr

Syntax Verb-Zweit. Modul 04-006-1003 Syntax und Semantik. Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ heck. Institut für Linguistik

Syntax Verb-Zweit. Modul 04-006-1003 Syntax und Semantik. Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ heck. Institut für Linguistik Syntax Verb-Zweit Modul 04-006-1003 Syntax und Semantik Institut für Linguistik Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ heck Modell der topologischen Felder Plan: Im folgenden soll die Verb-Zweit-Eigenschaft

Mehr

Syntaktische Typologie

Syntaktische Typologie Morphologie und Syntax (BA) PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de 26. Mai 2008 1 / 39 Gliederung 1 Übungsaufgabe

Mehr

Handout 1 UE Einführung in die Grammatiktheorie 1

Handout 1 UE Einführung in die Grammatiktheorie 1 Handout 1 UE Einführung in die Grammatiktheorie 1 1. Syntaktische (Phrasen-)Struktur X-bar Struktur: (X, Y, Z, W stehen für beliebige Kategorien) jedes Haupt X projiziert: X' X' XP (max) die maximale Projektion

Mehr

Syntax II. Gereon Müller Institut für Linguistik 4. November Typeset by FoilTEX

Syntax II. Gereon Müller Institut für Linguistik  4. November Typeset by FoilTEX Syntax II Gereon Müller Institut für Linguistik heck@uni-leipzig.de gereon.mueller@uni-leipzig.de 4. November 2014 Typeset by FoilTEX [A] Kasus, 4. Teil [1] Inhärente vs. strukturelle Kasus: Fanselow (1999)

Mehr

Fersentalerisch: SVO SOV?

Fersentalerisch: SVO SOV? Linguistica tedesca- LS 44S - A.A. 07/08 - Das Fersentalerische, eine deutsche Sprachinsel in Norditalien 1 Birgit Alber, 7.4. 2008 Fersentalerisch: SVO SOV? SVO - Sprachen: Subjekt Verb Objekt SOV Sprachen:

Mehr

Grammatikanalyse. Prof. Dr. John Peterson. Sprechstunde: Montags, 14:30-15:30h Raum LS10/Raum 425. Sommersemester 2015 Donnerstags, 14:15h-15:45h

Grammatikanalyse. Prof. Dr. John Peterson. Sprechstunde: Montags, 14:30-15:30h Raum LS10/Raum 425. Sommersemester 2015 Donnerstags, 14:15h-15:45h Grammatikanalyse Sommersemester 2015 Donnerstags, 14:15h-15:45h Prof. Dr. John Peterson Sprechstunde: Montags, 14:30-15:30h Raum LS10/Raum 425 1 Termin Thema 16.4. Einführung Zerlegung des Satzes in seine

Mehr

LOKALE UND DIREKTIONALE PPS

LOKALE UND DIREKTIONALE PPS DGA Themen der Deutschen Syntax Universität Athen, WS 2014-15 Winfried Lechner Handout #4 LOKALE UND DIREKTIONALE PPS Elena Vlachou (Cand. phil, Universität Athen) 1. DIE KATEGORIE P Präpositionen bilden

Mehr

6. Klasse. Grammatik. Deutsch. Grammatik. in 15 Minuten

6. Klasse. Grammatik. Deutsch. Grammatik. in 15 Minuten Grammatik 6. Klasse Deutsch Grammatik in 15 Minuten Klasse So übst du mit diesem Buch Im Inhaltsverzeichnis findest du alle für deine Klassenstufe wichtigen Themengebiete. Du hast zwei Möglichkeiten: 1.

Mehr

Doppel-Objekt-Konstruktionen: Probleme

Doppel-Objekt-Konstruktionen: Probleme Doppel-Objekt-Konstruktionen: Probleme Gereon Müller 18. Oktober 2005 Universität Leipzig www.uni-leipzig.de/ muellerg 1 Gliederung Inhaltsverzeichnis 1 C-Kommando-Probleme bei Dativ-Anhebung im Englischen

Mehr

Fabian Heck Perlmutter & Soames Beethovenstr. 15, Raum Sommmersemester 2007

Fabian Heck Perlmutter & Soames Beethovenstr. 15, Raum Sommmersemester 2007 Transformationsgrammatik der 60er/70er Fabian Heck Perlmutter & Soames 1979 Institut für Linguistik Dienstag, 11h15-12h45 Universität Leipzig Beethovenstr. 15, Raum 1.516 Sommmersemester 2007 14. Regelordnungen

Mehr

EF Semantik: Musterlösung zu Aufgabenblatt 2

EF Semantik: Musterlösung zu Aufgabenblatt 2 EF Semantik: Musterlösung zu Aufgabenblatt 2 Magdalena Schwager magdalena@schwager.at Sommersemester 2010, Universität Wien Lösen Sie folgende Aufgaben (1)-(4) und geben Sie sie zusammengetackert bei András,

Mehr

Formale Methoden 1. Gerhard Jäger 12. Dezember Uni Bielefeld, WS 2007/2008 1/22

Formale Methoden 1. Gerhard Jäger 12. Dezember Uni Bielefeld, WS 2007/2008 1/22 1/22 Formale Methoden 1 Gerhard Jäger Gerhard.Jaeger@uni-bielefeld.de Uni Bielefeld, WS 2007/2008 12. Dezember 2007 2/22 Bäume Baumdiagramme Ein Baumdiagramm eines Satzes stellt drei Arten von Information

Mehr

Aufgabe 3 (Wortmeldung erforderlich) Nennen Sie in hierarchischer Anordnung vom Großen zum Kleinen fünf grammatische Beschreibungsebenen der Sprache.

Aufgabe 3 (Wortmeldung erforderlich) Nennen Sie in hierarchischer Anordnung vom Großen zum Kleinen fünf grammatische Beschreibungsebenen der Sprache. Drittes Gruppenspiel am 09.07.2003 Fragen und Antworten Aufgabe 1 (Wortmeldung erforderlich) Welche Kategorisierungen gibt es bei finiten Verbformen? Person, Numerus, Tempus, Modus, Genus Verbi Aufgabe

Mehr

6. Klasse. Grammatik. Deutsch. Grammatik. in 15 Minuten

6. Klasse. Grammatik. Deutsch. Grammatik. in 15 Minuten Grammatik 6. Klasse Deutsch Grammatik in 15 Minuten Klasse So übst du mit diesem Buch Im Inhaltsverzeichnis findest du alle für deine Klassenstufe wichtigen Themengebiete. Du hast zwei Möglichkeiten: 1.

Mehr

Syntaktische Bäume. Syntaktische Bäume: Prinzipien. Köpfe in Syntax vs. Morphologie CP! C S VP! V CP PP! P NP. S! NP VP VP! V (NP) PP* NP!

Syntaktische Bäume. Syntaktische Bäume: Prinzipien. Köpfe in Syntax vs. Morphologie CP! C S VP! V CP PP! P NP. S! NP VP VP! V (NP) PP* NP! Einführung in die Linguistik Butt / Eulitz / Wiemer Di. 12:15-13:45 Do.! 12:15-13:45 Fr.! 12:15-13:45 Syntax nfos etc. http://ling.uni-konstanz.de => Lehre Einführung in die Linguistik Syntaktische Bäume

Mehr

UBUNGS- GRAMMATIK DEUTSCH

UBUNGS- GRAMMATIK DEUTSCH GERHARD HELBIG JOACHIM BUSCHA UBUNGS- GRAMMATIK DEUTSCH Langenscheidt Berlin München Wien Zürich New York SYSTEMATISCHE INHALTSÜBERSICHT VORWORT Übung Seite ÜBUNGSTEIL FORMENBESTAND UND EINTEILUNG DER

Mehr

5 Benutzungsoberfläche

5 Benutzungsoberfläche 5 Mit Ausnahme der in Kapitel 4.1 beschriebenen ÜNs wurde das Verfahren zur Transformation von Hauptansprüchen als JAVA-Anwendung implementiert. Die Anwendung, genannt ClaimTransformer, umfasst zusätzlich

Mehr

Generative Syntax. PD Dr. Ralf Vogel. Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.

Generative Syntax. PD Dr. Ralf Vogel. Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld. Morphologie und Syntax (BA) Generative Syntax PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe 2007 Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de 10. Mai 2007 1 / 48 Gliederung

Mehr

1 Das Lernen der schwedischen Sprache Begrifflichkeit... 11

1 Das Lernen der schwedischen Sprache Begrifflichkeit... 11 Inhalt Seite Vorwort 3 Einleitung 10 1 Das Lernen der schwedischen Sprache.................... 10 2 Begrifflichkeit........................................ 11 1 Wortarten.........................................

Mehr

Scrambling. 1. Das Problem Satzstruktur nach Adger 2003: (1) daß [ vp die Maria [ v [ VP dem Karl [ V das Buch t i ]][ gibt i v ]]]

Scrambling. 1. Das Problem Satzstruktur nach Adger 2003: (1) daß [ vp die Maria [ v [ VP dem Karl [ V das Buch t i ]][ gibt i v ]]] Lennart Bierkandt Universität Leipzig Proseminar Syntax II 28. 6. 2005 Scrambling 1. Das Problem Satzstruktur nach Adger 2003: (1) daß [ vp die Maria [ v [ VP dem Karl [ V das Buch t i ]][ gibt i v ]]]

Mehr

Französische Syntax. Herwig Krenn ERICH SCHMIDT VERLAG. von

Französische Syntax. Herwig Krenn ERICH SCHMIDT VERLAG. von Französische Syntax von Herwig Krenn ERICH SCHMIDT VERLAG Vorwort 17 Einleitung oder Plädoyer für «6 Syntaxen» 19 1. Reihenfolge-Syntax 21 1.0 Vorbemerkungen 21 1.1 Reihenfolge-Syntax einzelner Wörter

Mehr

Wort. nicht flektierbar. flektierbar. nach Person, Numerus, Modus, Tempus, Genus verbi flektiert. nach Genus, Kasus, Numerus flektiert

Wort. nicht flektierbar. flektierbar. nach Person, Numerus, Modus, Tempus, Genus verbi flektiert. nach Genus, Kasus, Numerus flektiert Wort flektierbar nicht flektierbar nach Person, Numerus, Modus, Tempus, Genus verbi flektiert genufest nach Genus, Kasus, Numerus flektiert genusveränderlich komparierbar nicht komparierbar Verb Substantiv

Mehr

Lange Abhängigkeiten in Brosziewski-Derivationen

Lange Abhängigkeiten in Brosziewski-Derivationen Lange Abhängigkeiten in Brosziewski-Derivationen (UiL-OTS, Universiteit Utrecht) C.Unger@uu.nl GGS, Leipzig, 22. 24. Mai 2009 > Ziel Ziel W-Bewegung in einer derivationellen Syntax mit strikt lokalen Operationen,

Mehr

Formale Semantik. Diskursrepräsentationstheorie. Tutorium WiSe 2013/ Dezember So nett von dir, Andreas!

Formale Semantik. Diskursrepräsentationstheorie. Tutorium WiSe 2013/ Dezember So nett von dir, Andreas! Formale Semantik Tutorium WiSe 2013/14 18. Dezember 2013 Diskursrepräsentationstheorie So nett von dir, Andreas! Diskursrepräsentationstheorie Ziel: die Erfassung des Verhaltens von Indefiniten Nominalphrasen

Mehr

Morphologie und Syntax (BA)

Morphologie und Syntax (BA) Morphologie und Syntax (BA) Morphologie und Syntax: Kongruenz, Kasus, Status, Subkategorisierung PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld Ralf.Vogel@Uni-Bielefeld.de

Mehr

1. Verben ohne Präpositionen

1. Verben ohne Präpositionen 1. Verben ohne Präpositionen - 1 - 1. Ergänze den bestimmten Artikel. 2. Ergänze den unbestimmten Artikel. 3. Weihnachten. Ergänze die Artikel. 4. Vaters Geburtstag. Ergänze die Artikel. - 2 - 2. Verben

Mehr

Einführung in die Sprachwissenschaft -Tutorium-

Einführung in die Sprachwissenschaft -Tutorium- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Seminar für Computerlinguistik Wintersemester 2010/2011 Einführung in die Sprachwissenschaft -Tutorium- Dienstag, 16.00 18.00 Uhr Seminarraum 10 Aufgaben Kapitel 1

Mehr

Dreyer Schmitt. Lehr- und Ubungsbuch der deutschen Grammatil< Hueber Verlag

Dreyer Schmitt. Lehr- und Ubungsbuch der deutschen Grammatil< Hueber Verlag Hilke Richard Dreyer Schmitt Lehr- und Ubungsbuch der deutschen Grammatil< Hueber Verlag Inhaltsverzeichnis Teil I 9 13 Transitive und intransitive Verben, die schwer zu unterscheiden sind 75 1 Deklination

Mehr

Kapitel 2: Formale Sprachen Gliederung. 0. Grundbegriffe 1. Endliche Automaten 2. Formale Sprachen 3. Berechnungstheorie 4. Komplexitätstheorie

Kapitel 2: Formale Sprachen Gliederung. 0. Grundbegriffe 1. Endliche Automaten 2. Formale Sprachen 3. Berechnungstheorie 4. Komplexitätstheorie Gliederung 0. Grundbegriffe 1. Endliche Automaten 2. Formale Sprachen 3. Berechnungstheorie 4. Komplexitätstheorie 2.1. 2.2. Reguläre Sprachen 2.3. Kontextfreie Sprachen 2/1, Folie 1 2015 Prof. Steffen

Mehr

.««JüetlCa.Jjyad Übungsbuch der deutschen Grammatik

.««JüetlCa.Jjyad Übungsbuch der deutschen Grammatik Dreyer Schmitt.««JüetlCa.Jjyad Übungsbuch der deutschen Grammatik Neubearbeitung Verlag für Deutsch Inhaltsverzeichnis Teil I < 1 Deklination des Substantivs I 9 Artikel im Singular 9 I Artikel im Plural

Mehr

Grundkurs Linguistik - Syntax

Grundkurs Linguistik - Syntax Grundkurs Linguistik - Syntax Jens Fleischhauer fleischhauer@phil.uni-duesseldorf.de Universität Düsseldorf; Abteilung für Allgemeine Sprachwissenschaft 19.11.2015; WS 2015/2016 1 / 24 Jens Fleischhauer

Mehr

SATZGLIEDER UND WORTARTEN

SATZGLIEDER UND WORTARTEN SATZGLIEDER UND WORTARTEN 1. SATZGLIEDER Was ist ein Satzglied? Ein Satzglied ist ein Bestandteil eines Satzes, welches nur als ganzes verschoben werden kann. Beispiel: Hans schreibt einen Brief an den

Mehr

Relativsätze, Teil I

Relativsätze, Teil I Relativsätze, Teil I Christian Gambel Sehr oft, wenn wir sprechen oder schreiben, möchten wir eine Person oder ein Objekt näher beschreiben. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie zum Beispiel Adjektive

Mehr

Der deutsche Ersatzinnitiv in OT

Der deutsche Ersatzinnitiv in OT Der deutsche Ersatzinnitiv in OT 25. Juni 2012 Referent: Danny Adelhöfer Seminarleiter: Dr. Fabian Heck, Dr. Martin Salzmann Universität Leipzig Seminar: Komplexe Verben im Germanischen Der deutsche Ersatzinnitiv

Mehr

Langenscheidt Deutsch-Flip Grammatik

Langenscheidt Deutsch-Flip Grammatik Langenscheidt Flip Grammatik Langenscheidt Deutsch-Flip Grammatik 1. Auflage 2008. Broschüren im Ordner. ca. 64 S. Spiralbindung ISBN 978 3 468 34969 0 Format (B x L): 10,5 x 15,1 cm Gewicht: 64 g schnell

Mehr

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Artikel und Substantiv 1 Der Artikel 1 1.1 Der bestimmte Artikel 1 1.2 Der unbestimmte Artikel 4 1.3 Die Nichtanwendung des Artikels (der Nullartikel ) 4 1.4 Verschmelzung

Mehr

Historische Syntax des Deutschen II

Historische Syntax des Deutschen II Robert Peter Ebert Historische Syntax des Deutschen II 1300-1750 2. überarbeitete Auflage WEIDLER Buchverlag Berlin Inhalt Abkürzungsverzeichnis 9 Einleitung 11 1. Zur Erforschung der deutschen Syntax

Mehr

3. Phrasenstruktur und Merkmale 2

3. Phrasenstruktur und Merkmale 2 .1. WIEDERHOLUNG. Phrasenstruktur und Merkmale An welchen Eigenschaften erkennt man den Kopf einer Phrase? Was besagt das Thetakriterium? Was sind interpretierbare und uninterpretierbare Merkmale? Was

Mehr

Inhalt. Vorwort 3 Liste der verwendeten Abkürzungen 4

Inhalt. Vorwort 3 Liste der verwendeten Abkürzungen 4 Inhalt Vorwort 3 Liste der verwendeten Abkürzungen 4 TEIL I 1 Deklination des Substantivs I 13 I Deklination mit dem bestimmten Artikel 13 II Deklination mit dem unbestimmten Artikel 13 III Pluralbildung

Mehr

Einführung in die Computerlinguistik

Einführung in die Computerlinguistik Einführung in die Computerlinguistik Syntax II WS 2011/2012 Manfred Pinkal Geschachtelte Strukturen in natürlicher Sprache [ der an computerlinguistischen Fragestellungen interessierte Student im ersten

Mehr

Syntax I. Vorlesung: Syntax des Deutschen unter besonderer Berücksichtigung regionaler Varietäten Claudia Bucheli Berger

Syntax I. Vorlesung: Syntax des Deutschen unter besonderer Berücksichtigung regionaler Varietäten Claudia Bucheli Berger Syntax I Vorlesung: Syntax des Deutschen unter besonderer Berücksichtigung regionaler Varietäten Claudia Bucheli Berger Repetition Morphologie Calvin: Ich verbe gern Wörter. ( Jet ) Es ist geverbt worden.

Mehr

1 Das Lernen der norwegischen Sprache Begrifflichkeit... 11

1 Das Lernen der norwegischen Sprache Begrifflichkeit... 11 Inhalt Seite Vorwort 3 Einleitung 10. 1 Das Lernen der norwegischen Sprache... 10 2 Begrifflichkeit... 11 1 Wortarten... 11 2 Veränderbarkeit von Wörtern.... 12 Substantive 13. 3 Grundsätzliches... 13

Mehr

Stichwortverzeichnis. Anhang. Bedingungssatz siehe Konditionalsatz Befehlsform

Stichwortverzeichnis.  Anhang. Bedingungssatz siehe Konditionalsatz Befehlsform Anhang 130 A Adjektiv 68 73, 112 Bildung aus anderen Wörtern 69 mit Genitiv 63 Übersicht Deklination 108 109 Adverb 74 77, 112 Steigerung 76 Stellung 77 Typen (lokal, temporal, kausal, modal) 75 adverbiale

Mehr

Iwona Luz DEUTSCHE GRAMMATIK DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE ZUM LERNEN, ÜBEN, LEHREN UND NACHSCHLAGEN. Verlag MARE BALTICUM

Iwona Luz DEUTSCHE GRAMMATIK DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE ZUM LERNEN, ÜBEN, LEHREN UND NACHSCHLAGEN. Verlag MARE BALTICUM Iwona Luz DEUTSCHE GRAMMATIK DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE ZUM LERNEN, ÜBEN, LEHREN UND NACHSCHLAGEN Verlag MARE BALTICUM V NHALTSVERZEICHNIS Artikel und Substantiv 1 Der Artikel 1.1 Der bestimmte Artikel 1.2

Mehr

Inhalt. Vorwort 3 Liste der verwendeten Abkürzungen 4 TEIL I

Inhalt. Vorwort 3 Liste der verwendeten Abkürzungen 4 TEIL I Inhalt Vorwort 3 Liste der verwendeten Abkürzungen 4 TEIL I 1 Deklination des Substantivs I 13 I Deklination mit dem bestimmten Artikel 13 II Deklination mit dem unbestimmten Artikel 13 III Pluralbildung

Mehr

SUB Hamburg. Die Grammatik. Spanisch

SUB Hamburg. Die Grammatik. Spanisch SUB Hamburg Die Grammatik. Spanisch 1. Das Nomen 1.1 Das Geschlecht des Nomens 1.1.1 Die Endung des Nomens und das grammatische Geschlecht 1.2 Die Pluralbildung 1.2.1 Die Pluralbildung der zusammengesetzten

Mehr

Fabian Heck Perlmutter & Soames Beethovenstr. 15, Raum Sommmersemester 2007

Fabian Heck Perlmutter & Soames Beethovenstr. 15, Raum Sommmersemester 2007 Transformationsgrammatik der 60er/70er Fabian Heck Perlmutter & Soames 1979 Institut für Linguistik Dienstag, 11h15-12h45 Universität Leipzig Beethovenstr. 15, Raum 1.516 Sommmersemester 2007 31. Ross

Mehr

ADas Verb (1. Teil) (the verb) das Tätigkeitswort

ADas Verb (1. Teil) (the verb) das Tätigkeitswort ADas Verb (1. Teil) (the verb) das Tätigkeitswort Die Zeiten des Verbs (the tenses of the verb) I Das Präsens (the present tense)... 9 1 Das einfache Präsens (die Formen) 9 2 Besondere Merkmale in der

Mehr

2. Überlegen Sie, ob folgende Sprache vom gleichen Typ sind (m, n 1): Ordnen Sie die Sprachen jeweils auf der Chomsky-Hierarchie ein.

2. Überlegen Sie, ob folgende Sprache vom gleichen Typ sind (m, n 1): Ordnen Sie die Sprachen jeweils auf der Chomsky-Hierarchie ein. Musterlösung Übung 1 Formale Grammatiken 1. Schreiben Sie eine Grammatik für die Sprache a m b c n d m (m, n 1). Ordnen Sie die Sprache auf der Chomsky-Hierarchie ein und begründen Sie, warum (a) eine

Mehr

Algorithmen und Formale Sprachen

Algorithmen und Formale Sprachen Algorithmen und Formale Sprachen Algorithmen und formale Sprachen Formale Sprachen und Algorithmen Formale Sprachen und formale Algorithmen (formale (Sprachen und Algorithmen)) ((formale Sprachen) und

Mehr

A Medial Topic Position for German W. Frey 2004

A Medial Topic Position for German W. Frey 2004 A Medial Topic Position for German W. Frey 2004 Ausgewählte Momente der deutschen Syntax 10.01.11 Dr. Fabian Heck Referentin: Nathalie Scherf, MA Linguistik 2 Gliederung 1. Definition des Begriffs Topik

Mehr

Deutsch als Fremdsprache. Übungsgrammatik für die Grundstufe

Deutsch als Fremdsprache. Übungsgrammatik für die Grundstufe Deutsch als Fremdsprache Übungsgrammatik für die Grundstufe Inhalt Vorwort 5 Abkürzungen 6 A Verben 7 1. Grundverben 8 1.1 haben sein werden 8 1.2 Modalverben 11 2. Tempora 19 2.1 Präsens 19 2.2 Perfekt

Mehr

ÜBERBLICK ÜBER DAS KURS-ANGEBOT

ÜBERBLICK ÜBER DAS KURS-ANGEBOT ÜBERBLICK ÜBER DAS KURS-ANGEBOT Alle aufgeführten Kurse sind 100 % kostenfrei und können unter http://www.unterricht.de abgerufen werden. SATZBAU & WORTSTELLUNG - WORD ORDER Aussagesätze / Affirmative

Mehr

Kontextfreie Sprachen

Kontextfreie Sprachen Kontextfreie Sprachen Bei regulären (=Typ 3-) Grammatikregeln stehen maximal ein Terminal- und ein Nichtterminalsymbol auf der rechten Seite. Dadurch läßt sich lediglich die Abfolge der Terminalzeichen

Mehr

COMPACT TASCHENBUCH GRAMMATIK SPANISCH A2001 8426. Herwig Krenn Wilfried Zeuch Compact Verlag

COMPACT TASCHENBUCH GRAMMATIK SPANISCH A2001 8426. Herwig Krenn Wilfried Zeuch Compact Verlag COMPACT TASCHENBUCH GRAMMATIK SPANISCH A2001 8426 Herwig Krenn Wilfried Zeuch Compact Verlag Benutzerhinweise 9 Das Nomen/Substantiv 11 Das Geschlecht des Nomens 11 Die Endung des Nomens und das grammatische

Mehr

Die Partikeln. Adverbien Präpositionen Konjunktionen

Die Partikeln. Adverbien Präpositionen Konjunktionen Die Partikeln Adverbien Präpositionen Konjunktionen Gebrauch als adv. Bestimmung Dort liegt ein Buch. Der Ausflug war gestern. Attribut beim Substantiv, Adjektiv oder Adverb Das Buch dort gefällt mir.

Mehr

Einführung in die Computerlinguistik. Syntax I

Einführung in die Computerlinguistik. Syntax I Einführung in die Computerlinguistik Syntax I Hinrich Schütze & Robert Zangenfeind Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung, LMU München 14.12.2015 Schütze & Zangenfeind: Syntax I 1 / 35 Take-away

Mehr

Diese Grammatikalitätsverteilung lässt sich durch eine einfache Restriktion erfassen: (4) Eine wh-phrase muss sich am linken Satzrand befinden.

Diese Grammatikalitätsverteilung lässt sich durch eine einfache Restriktion erfassen: (4) Eine wh-phrase muss sich am linken Satzrand befinden. Proseminar: wh-konstruktionen im Deutschen WS 2003/04 Jan Bruners Handout 2: wh-bewegung im GB-Modell Positionsrestriktionen für wh-phrasen Wir haben in der letzten Sitzung die Positionsrestriktionen für

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Abkürzungen... 9 Niveaustufentests Tipps & Tricks Auf einen Blick Auf einen Blick Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis. Abkürzungen... 9 Niveaustufentests Tipps & Tricks Auf einen Blick Auf einen Blick Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Abkürzungen... 9 Niveaustufentests... 10 Tipps & Tricks... 18 1 Der Artikel... 25 1.1 Der bestimmte Artikel... 25 1.2 Der unbestimmte Artikel... 27 2 Das Substantiv...

Mehr

Parsing mit NLTK. Parsing mit NLTK. Parsing mit NLTK. Parsing mit NLTK. Beispiel: eine kleine kontextfreie Grammatik (cf. [BKL09], Ch. 8.

Parsing mit NLTK. Parsing mit NLTK. Parsing mit NLTK. Parsing mit NLTK. Beispiel: eine kleine kontextfreie Grammatik (cf. [BKL09], Ch. 8. Gliederung Natürlichsprachliche Systeme I D. Rösner Institut für Wissens- und Sprachverarbeitung Fakultät für Informatik Otto-von-Guericke Universität Magdeburg 1 WS 2011/12, 26. Oktober 2011, c 2010-2012

Mehr

Die S äußern Vermutungen darüber, worum es in den nächsten beiden Lektionen geht.

Die S äußern Vermutungen darüber, worum es in den nächsten beiden Lektionen geht. ektion 51: Flirten Wortschatz: Grammatik: Freundschaft und Beziehungen Relativpronomen (Wiederholung), generalisierendes Relativpronomen, Nebensatz mit während / bis, reflexive Verben, Reflexivpronomen

Mehr

Inhalt.

Inhalt. Inhalt EINLEITUNG II TEIL A - THEORETISCHE ASPEKTE 13 GRAMMATIK 13 Allgemeines 13 Die sprachlichen Ebenen 15 MORPHOLOGIE 17 Grundbegriffe der Morphologie 17 Gliederung der Morpheme 18 Basis- (Grund-) oder

Mehr

Syntax und Morphologie

Syntax und Morphologie Syntax und Morphologie Einführungskurs 10. Vorlesung Einfache Sätze und ihre logische Struktur Einfache Sätze und ihre logische Struktur Systeme der Argumentrealisierung Argumentstruktur eines Prädikats

Mehr

2 Sprachliche Einheiten

2 Sprachliche Einheiten 2 Sprachliche Einheiten Inhalt Semiotische Begriffe Wörter Wortbestandteile Wortzusammensetzungen Wortgruppen Text und Dialog Wort- und Satzbedeutung 2.1 Semiotische Begriffe Semiotische Begriffe Semiotik

Mehr

Übungen zur Syntax: Topologisches Modell & X-bar

Übungen zur Syntax: Topologisches Modell & X-bar Übungen zur Syntax: Topologisches Modell & X-bar I. Stellen Sie folgende Sätze im topologischen Feldermodell dar. Analysieren Sie auch eigebettete Sätze. a. Gestern holte mich Peter von der Bahn ab. b.

Mehr

Kategorie Kategorie Kategorie Kategorie

Kategorie Kategorie Kategorie Kategorie Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz Germanistisches Institut Proseminar: Einführung in die prachwissenschaft Notationshinweise zur Erstellung von Baumgraphenschemata Die praktische yntaxanalyse leistet

Mehr

Lösungen zu Einheit 7

Lösungen zu Einheit 7 Lösungen zu Einheit 7 1. Welcher Wortart ist eine in der NP der eine Ausnahmefall zuzuordnen? Wie erklären Sie diese Zuordnung? Mithilfe der Zuordnung im Wortartenbaum, der flektierten Stellung zwischen

Mehr

Grammatikthemen und -progression im UÜ berblick

Grammatikthemen und -progression im UÜ berblick Grammatikthemen und -progression im UÜ berblick Niveaustufe A1 Fragesatz und Aussagesatz, Satzintonation W-Fragen Erste Verben im Präsens Personalpronomen du/sie, er/sie (3. Pers. Sg.) Präposition aus,

Mehr

Die Begleiter des Nomens / Les déterminants du nom... 11

Die Begleiter des Nomens / Les déterminants du nom... 11 / Sommaire Die Begleiter des Nomens / Les déterminants du nom... 11 1 Der unbestimmte Artikel... 12 2 Der bestimmte Artikel... 13 3 Der mit einer Präposition zusammengezogene Artikel... 14 4 Der Gebrauch

Mehr

Deutsch Grammatik. Präsens Imperfekt Perfekt Plusquamperfekt

Deutsch Grammatik. Präsens Imperfekt Perfekt Plusquamperfekt Deutsch Grammatik Zeiten Präsens Imperfekt Perfekt Plusquamperfekt ich spiele ich spielte ich habe gespielt ich hatte gespielt du spielst du spieltest du hast gespielt du hattest gespielt er/ sie/ es spielt

Mehr

KAPITEL I EINLEITUNG

KAPITEL I EINLEITUNG KAPITEL I EINLEITUNG A. Der Hintergrund Die Wortklasse oder part of speech hat verschiedene Merkmale. Nach dem traditionellen System werden die deutschen Wortklassen in zehn Klassen unterteilt (Gross,

Mehr

Inhalt. Einleitung. Wortarten 1

Inhalt. Einleitung. Wortarten 1 Inhalt Einleitung XI Wortarten 1 1 Was sind Wörter? 2 1.1 Mehr oder weniger als ein Wort 2 Erster Problemfall: Verbzusätze trennbarer Verben 3 Zweiter Problemfall: Infinitivkonjunktion bei trennbaren Verben

Mehr

Aus: Hubert Truckenbrodt und Kathrin Eichler: Einführung in die moderne Sprachwissenschaft. Ms., ZAS Berlin und DFKI Saarbrücken, 2010.

Aus: Hubert Truckenbrodt und Kathrin Eichler: Einführung in die moderne Sprachwissenschaft. Ms., ZAS Berlin und DFKI Saarbrücken, 2010. Aus: Hubert Truckenbrodt und Kathrin Eichler: Einführung in die moderne Sprachwissenschaft. Ms., ZAS Berlin und DFKI Saarbrücken, 2010. Syntax 5: Die Syntax der Verben 1 Verben im Englischen 1.1 Auxiliare,

Mehr

Flexion. Grundkurs Germanistische Linguistik (Plenum) Judith Berman Derivationsmorphem vs. Flexionsmorphem

Flexion. Grundkurs Germanistische Linguistik (Plenum) Judith Berman Derivationsmorphem vs. Flexionsmorphem Grundkurs Germanistische Linguistik (Plenum) Judith Berman 23.11.04 vs. Wortbildung (1)a. [saft - ig] b. [[An - geb] - er] Derivationsmorphem vs. smorphem (4)a. Angeber - saftiger b. saftig - Safts c.

Mehr