Thema: Wirtschaftspolitik der EU Die Wa hrungsunion
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- Gerda Blau
- vor 8 Jahren
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1 Thema: Wirtschaftspolitik der EU Die Wa hrungsunion Anforderungsbereich I: Reproduktion: 1. Arbeiten Sie die Spielregeln für den Euro heraus und ermitteln Sie was dadurch sichergestellt werden soll. 2. Benennen Sie das wichtigste Ziel der EZB und fassen sie die Informationen zur Europäischen Zentralbank zusammen. 3. Ermitteln Sie die wesentlichen Punkte der Währungspolitik. Anforderungsbereich II: Reorganisation und Transfer 4. Vergleichen Sie die beiden thematischen Karten (Abbildung 1) miteinander und heben Sie den Unterschied hervor. 5. Erklären Sie anhand der Abbildung 2 welche Vorteile und Nachteile der gemeinsame Euro bringt und begründen Sie die Punkte. Stellen Sie 3 Unterschiede graphisch dar. (Sie können entweder ein Plakat oder eine Overheadfolie gestalten) In Bezug auf die graphische Darstellung haben Sie freie Wahl (Mindmap, Organigramm etc.). Anforderungsbereich III: Reflexion und Problemlösung 6. Beurteilen Sie die Kursentwicklung des Dollar sowie des Schweizer Franken (Abbildung 3). Begründen Sie wann in den letzten 3 Jahren eine Reise in die USA am günstigsten gewesen wäre. Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus? Sollte man laut aktueller Entwicklung in die USA reisen oder doch lieber in der Eurozone Urlaub machen? Anmerkung: Bitte sprechen Sie während der Präsentation frei und erklären Sie Begriffe mit eigenen Worten! 1
2 Anhang: Text 1 aus Schulbuch In der EU gab es vor 1999 weichere und härtere Währungen. Weiche Währungen neigen zur Abwertung, weil die abnehmende Kaufkraft dieser Währung im eigenen Land (Inflation) sinkende Wechselkurse nach sich zieht. Durch eine Abwertung kann dieser Kaufkraftverlust für ausländische Anleger oder Einkäufer wieder ausgeglichen werden. Für die Einführung einer gemeinsamen Währung war es daher notwendig, die nationale Währung einander anzupassen und bestimmte Richtlinien, so genannte Konvergenzkriterien, für die Teilnahme am Euro festzulegen. Im Wesentlichen geht es darum, dass Länder mit großer Staatsverschuldung ihre Defizite abbauen. Denn diese blähen in der Regel die Geldmenge auf und wirken inflationäre, was wiederum ein höheres Zinsniveau zur Folge hat. Werten solche Staaten ihre Währung dann ab, verschaffen sie sich gegenüber anderen Vorteile im Handel. Die Stabilität ist das wichtigste Ziel der EZB. Sie ist gegenüber den anderen Organen der EU unabhängig und gleichsam durch Zusammenschluss der nationalen Notenbanken entstanden. Diese übertrugen entsprechend der Wirtschaftskraft ihrer Staaten der EZB einen Teil ihrer Währungsreserven, also Gold und Devisen. Die EZB ist allein für die Ausgabe von Euro-Bargeld zuständig, überträgt diese Aufgabe aber meist an die nationalen Notenbanken die in jedem Mitgliedsstaat weiter existieren. Unter Geldpolitik versteht man die Steuerung der umlaufenden Geldmenge durch eine Zentralbank. Dies geschieht einmal durch die Ausgabe von Banknoten. Doch das gedruckte Geld muss erst in Umlauf gebracht werden. Dabei kauft die EZB Gold oder Devisen, gibt dafür Euro aus und erhöht so die eigenen Währungsreserven. Soll Geld aus dem Umlauf genommen werden, verkauft die EZB einen Teil ihrer Währungsreserven. Zum zweiten legt die EZB so genannte Leitzinsen fest. Das sind jene Zinssätze, zu denen die Geschäftsbanken bei den Zentralbanken ihres Landes Geld ausborgen können. Niedrige Zinsen erleichtern die Geldbeschaffung der Geschäftsbanken, die ihrerseits an ihre Kunden billigere Kredite vergeben können. Niedrige Zinsen beleben somit die Wirtschaft und begünstigen Investitionen. Da aber niedrige Zinsen die Nachfrage fördern, wird die Geldwertstabilität gefährdet, die Inflation steigt. Wechselkurse können, wie bei der Einführung des Euro, fix, festgelegt werden. Oder sie entstehen durch Floating: durch das freie Kräftespiel von Angebot und Nachfrage auf den Devisenmärkten. Dieses Kräftespiel kann aber künstlich beeinflusst werden: Die EZB oder eine andere Zentralbank kauft Euro auf, um den Eurokurs zu erhöhen. Euroverkäufe haben umgekehrte Wirkung. Dies nennt man Interventionspolitik. (HITZ et al. 2010: 38ff) 2
3 Abbildung 1: (EUROPÄISCHE UNION 2012: o.s.) und (HITZ et al. 2010: 38) Abb. 2: Vorteile und Nachteile des Euro (HITZ et al. 2010: 38) 3
4 Abb. 3: Wechselkurs EUR USD u. Wechselkurs EUR- CHF (Stand: ) Quelle: (FINANZEN.NET 2012: o.s.) 4
5 Lösungsblatt: Anforderungsbereich I: 1. Arbeiten Sie die Spielregeln für den Euro heraus und ermitteln Sie was dadurch sichergestellt werden soll. Für Euro-Einführung ist es wichtig, die nationalen Währungen einander anzupassen und bestimmte Richtlinien (Konvergenzkriterien) für die Teilnahme festzulegen. Länder mit großer Staatsverschuldung sollen ihre Defizite abbauen. Denn die Defizite blähen die Geldmenge auf, was in Folge zur Inflation führt. 2. Benennen Sie das wichtigste Ziel der EZB und fassen sie die Informationen zur Europäischen Zentralbank zusammen. STABILITÄT des Euro ist das oberste Ziel. Die EZB ist unabhängig von anderen Organen und durch Zusammenschluss der nationalen Notenbanken entstanden. Die Notenbanken übertragen, entsprechend ihrer Wirtschaftskraft, einen Teil ihrer Währungsreserven, also Gold und Devisen. Die EZB ist für die Ausgabe von Bargeld zuständig. 3. Ermitteln Sie die wesentlichen Punkte der Währungspolitik. Geldpolitik = Steuerung der umlaufenden Geldmenge durch eine Zentralbank. Ausgabe von Banknoten Ankauf von Gold und Devisen (Verkauf der Währungsreserven, wenn Geld aus dem Umlauf genommen werden muss) EZB legt Leitzins fest (zu diesen Zinssätzen können Geschäftsbanken ihr Geld ausborgen niedrige Zinsen: erleichtern Geldbeschaffung billige Kredite an Kunden Belebung der Wirtschaft, jedoch Gefährdung der Geldwertstabilität, die Inflation steigt.) EZB kauft Euro und erhöht somit den Eurokurs (Interventionspolitik). Anforderungsbereich II: Reorganisation und Transfer 4. Vergleiche die beiden thematischen Karten (Abbildung 1) miteinander und heben Sie den Unterschied hervor. Abbildung links: 27 EU-Mitgliedsstaaten Abbildung rechts: Eurozone- in diesen Ländern ist der Euro das gesetzliche Zahlungsmittel 5. Erklären Sie anhand der Abbildung 2 welche Vorteile und Nachteile der gemeinsame Euro bringt und begründen Sie die Punkte. Stellen Sie 3 Unterschiede graphisch dar. (Sie können entweder ein Plakat oder eine Overheadfolie gestalten) In Bezug auf die graphische Darstellung haben Sie freie Wahl (Mindmap, Organigramm etc.). 5
6 V o r t e i l N a c h t e i l Leichte Vergleichbarkeit Preise der Keine Kosten für Währungsumtausch Keine Wechselkurse schwankenden Begründung Zum Beispiel: Auto Verlust eigenständiger Währungspolitik Zahlungsmittel Euro Angleichung der zb Zahlungsverkehr Löhne, Preise und Steuern Spaltung der EU in WWU-Teilnehmer und Nicht- Teilnehmer-Staaten Begründung Konjunkturelle Abhängigkeit Mitgliedsstaaten von EU ist ein großer Wirtschaftsraum. Vereinheitlichung Nicht alle EU- Mitgliedsstaaten haben den Euro Anforderungsbereich III: Reflexion und Problemlösung 6. Beurteilen Sie die Kursentwicklung des Dollar sowie des Schweizer Franken (Abbildung 3). Begründen Sie wann in den letzten 3 Jahren eine Reise in die USA am günstigsten gewesen wäre. Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus? Sollte man laut aktueller Entwicklung in die USA reisen oder doch lieber in der Eurozone Urlaub machen? Schweizer Franken: Der Kurs des Schweizer Franken führte bis Mitte 2011 zu einer ständigen Verteuerung, bei der Konvertierung mit dem Euro. Diese Härte des SFR führte zu einer Kursstabilisierungsmaßnahme der Schweizer Nationalbank und zeigt ab diesem Zeitpunkt einen ausgeglichenen Kurs bei ca. 1,20 SFR für 1 Euro. Dollar: Er zeichnet sich in den letzten drei Jahren durch große Schwankungen aus. Diese sind einerseits auf die schwache US-Wirtschaft und andererseits auf die ständige Erhöhung der Geldmenge durch die FED zurückzuführen. Der Höchststand war gegen Ende 2009, wo man für 1 Euro 1,50 Dollar erhielt. Mit der Banken- und Immobilienkrise stürzte der Dollarkurs auf seinen Tiefststand in den letzten drei Jahren. Am günstigsten wäre eine USA-Reise Ende 2009 gewesen, da hier der Kurs seinen Höchststand hatte. Laut aktueller Entwicklung bewegt sich der Kurs auf einem Niveau wie vor etwa drei Jahren. Es wäre günstiger gewesen 2011 in die USA zu reisen. 6
7 Lehrplanbezug 6. Klasse AHS Wettbewerbspolitik und Regionalpolitik Einsichten in die Maßnahmen und Auswirkungen der Verkehrs- und Wirtschaftspolitik der Europäischen Union gewinnen. Deren Träger, Instrumente und Funktionsweisen kennen lernen und kritisch bewerten. Kompetenzen: Methodenkompetenz: Nutzung und Auswertung topographischer und thematischer Karten sowie von Weltraumbildern. Orientierungskompetenz: Entwicklung der Fähigkeit, erworbenes Wissen und gewonnene Einsichten im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben bei räumlichen, wirtschaftlichen, politischen und berufsbezogenen Entscheidungen anzuwenden. Gesellschaftskompetenz: Die Fähigkeit erweitern, die von den Massenmedien verbreiteten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Informationen über Österreich, Europa und die Welt kritisch zu beurteilen. Wirtschaftskompetenz: Wirtschaftspolitik als wesentlichen Bestandteil der Politik erkennen, ihre Modelle und deren reale Umsetzung in unterschiedlichen Systemen einschätzen können. Quelle: HITZ, H., G. KRAMER, W. MALCIK, F. ZACH (2010): Raum Gesellschaft Wirtschaft 6 neu. Lehr- und Arbeitsbuch für die 6.Klasse an allgemein bildenden höheren Schulen, Verlag Ed. Hölzel, EUROPÄISCHE UNION (2012): Länder. < (Zugriff: ) FINANZEN.NET (2012): Dollarkurs. < (Stand: ) (Zugriff: ) FINANZEN.NET (2012): Schweizer Franken. < (Stand: ) (Zugriff: ) 7
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