Predigt FEG Hochdorf : 1Kor 9,19-27: Für Jesus und für das Evangelium! 1

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1 Predigt FEG Hochdorf : 1Kor 9,19-27: Für Jesus und für das Evangelium! 1 Text: 1.Korinther 9,19-27 Thema: Für Jesus und für das Evangelium! Einleitung Korinth im Jahr 55 n.chr. eine der angesagtesten Städte in der Antike. Hafenstadt, Handelsstadt, elegante Einkaufsstraßen, prächtige Paläste und Plätze, traumhafte Tempel und Theater. Und: Die Isthmischen Spiele. Die waren nach den Olympischen Spielen das attraktivste Sportereignis der antiken Welt. Sie fanden alle zwei Jahre in Korinth statt. Tausende Menschen strömten zu diesem sportlichen Großereignis. Neben einem Sängerwettstreit sind Wagenrennen, Wettläufe und Faustkämpfe am beliebtesten. Die Sportler kommen aus allen Orten Griechenlands. Um hier zu gewinnen, muss man professionell trainiert haben und dann im Wettbewerb ausdauernd und tapfer sein. Entsprechend groß ist das Ansehen der Sieger. Wenn sie mit dem symbolischen Preis, einem Fichtenkranz, in ihre Heimatorte zurückkehren, werden sie gefeiert und besungen und bekommen Geldgeschenke. Sie sind die Superstars der Antike. Der Apostel Paulus zieht einen Vergleich zwischen dem Verhalten eines Sportlers und dem Leben als Nachfolger von Jesus. Text lesen. Von dem reichen Inhalt dieses Textes möchte ich 3 Punkte betrachten: 1) Das Evangelium erzeugt Leidenschaft 2) Anpassungswillig aus Leidenschaft 3) Diszipliniert aus Leidenschaft 1. Das Evangelium erzeugt Leidenschaft Paulus sagt: Das alles tue ich wegen des Evangeliums, denn ich möchte an dem Segen teilhaben, den diese Botschaft bringt. (V.23). Es ist in dem ganzen Text sichtbar: Im Herzen von Paulus brennt eine Leidenschaft: Das Evangelium. Darum geht es ihm immer wieder. Um wenigstens einige zu retten. Darum, dass Gemeinden entstehen und gesund wachsen, damit mehr Menschen Jesus nachfolgen. Man könnte Paulus als einseitigen Typen bezeichnen. Einer, der von einer Sache völlig eingenommen ist. Hast du eine Leidenschaft? Etwas, was du superstark findest? Für das es sich für dich lohnt, morgens früh aufzustehen, viele Stunden damit und dafür zu verbringen? Oder gibt es nichts, für das sich wirklich etwas lohnt, und ist unsere einzige Leidenschaft unser gutes und bequemes Leben? Umfrage vor einigen Jahren: Was ist der sehnlichste Wunsch der Deutschen? 64%: Ein Lottogewinn 53%: Eine Weltreise 31%: Einsatz für den Frieden auf Erden 26%: Jemandem das Leben retten 0%: Die Krone des ewigen Lebens. Also an der Himmelstüre ist kein Stau. Wahrscheinlich würde das in der Schweiz nicht viel anders aussehen. Tja, warum bin ich leidenschaftlich? (Ich kann mich natürlich als Phlegmatiker wieder ein bischen rechtfertigen). - Gott ist gut. Er ist ein Gott der Liebe. Sein Evangelium ist eine wunderbare Botschaft.

2 Predigt FEG Hochdorf : 1Kor 9,19-27: Für Jesus und für das Evangelium! 2 Was ist das, das Evangelium? Die Botschaft: Es gibt Gott, und er hat mich lieb. Er ist der Schöpfer dieses Weltalls, und er liebt mich, er hat mich gewollt! Ich bin kein Zufallsprodukt in einem sinnlosen, kalten Universum, dessen Existenz eigentlich völlig egal ist. Ich darf leben und mich dabei geliebt und gewollt wissen! Und dass, obwohl ich einsehen muss, dass Dinge zwischen mir und diesem liebenden Gott stehen. Wir Menschen haben ihm gegenüber gewählt, misstrauisch zu sein und deshalb lieber ohne ihn zu leben. Obwohl wir die Verbindung zu ihm durchgeschnitten haben, und deshalb auch seine Liebe nicht so erleben, wie wir das könnten, sondern vielmehr selbst Böses verbreiten. Gott hat voll das Recht, uns zu verurteilen deswegen, er könnte uns in unserer Misere dahinlaufen lassen. Aber weil er uns liebt, hat er selbst die Initiative ergriffen. Er ist in Jesus Christus auf diese Welt gekommen, hat unser Misstrauen und all das Böse, das daraus gefolgt ist, auf sich genommen und selbst sein eigenes Urteil über diese Dinge getragen: Jesus ist am Kreuz wegen unserer Schuld gestorben. Wer jetzt sein Leben Jesus Christus anvertraut, dem vergibt Gott und ermöglicht ihm eine neue Beziehung mit sich selbst. Diese Beziehung enthält auch ewiges Leben, eine feste Hoffnung über den Tod hinaus. Die Ewigkeit in Gottes beglückender Gegenwart ist denen geschenkt, die Jesus haben. Das sind so die Grundaussagen des Christentums. Heute nicht mehr Bestandteil der Allgemeinbildung. Und trotzdem wird das Evangelium auch heute noch erlebt, wo jemand beginnt, diesem Gott zu vertrauen und sich ihm zuwendet, seine Beziehungslosigkeit zu diesem Gott bereut und ihm neu sein Leben anvertraut einschließlich der Schuld. Wie gut ist das, wenn ich morgens aufwache und beten kann: Danke, Gott, dass ich auch heute mit dir leben darf, dass ich dein Kind werden konnte. Dass ich durch dich einen Sinn habe in meinem Leben, der mich motiviert. Dass du dich heute für mich interessierst. Dass du heute vergibst und veränderst, wo das nötig ist. Das Evangelium ist eine super Botschaft. Gleichzeitig ist es eine notwendige Botschaft. Eine entscheidend wichtige Botschaft. Paulus hat geschrieben:.. um jedesmal wenigstens einige zu retten. (V.22). Wenn wir keine Vergebung unserer Schuld erfahren, wenn wir das neue Leben von Gott nicht bekommen, bleibt die Mauer Gott gegenüber bestehen. Der Riss, die unterbrochene Beziehung wird nicht geheilt. Wer Gottes Vergebung und das neue Leben, das er uns mit Jesus anbietet, nicht entgegennehmen will, bis zu seinem Tod, der wird auch in Ewigkeit keine Gemeinschaft mit Gott erfahren. Die Bibel drückt es so aus: Der Zorn Gottes bleibt über diesem Menschen. Und getrennt zu sein von der Quelle des Lebens, der Freude, der Heilung, der Beziehungsfähigkeit... das ist äußerst bedrückend und traurig. Es geht beim Evangelium um Gottes letztgültige Wahrheit, an der sich alles entscheidet. Es geht um Rettung oder Verlorensein, um Gnade oder Zorn, um ewiges Leben oder ewiges Getrenntsein von Gott. Das Evangelium ist eine super Botschaft und gleichzeitig eine ganz und gar notwendige Botschaft!

3 Predigt FEG Hochdorf : 1Kor 9,19-27: Für Jesus und für das Evangelium! 3 2. Anpassungswillig aus Leidenschaft Was ist das? Ein Reisestecker (auf Powerpoint zeigen). Die Ausführung ermöglicht es, Schweizer Stecker mit unterschiedlichsten Steckdosen zu verbinden. Wer viel reist, weiß, wie wichtig so ein Reisestecker sein kann. Hat man keinen dabei, kann man drücken und probieren und murksen, soviel man will. Man macht höchstens etwas kaputt. Aber Strom bekommt man keinen. Es gibt nun mal kein anderes Land mit so einer Steckerform wie die Schweiz. Wer auch in anderen Ländern elektrischen Kontakt haben will, muss den Stecker seines eigenen Gerätes eben anpassen. Genauso ist es mit anderen Menschen. Wenn wir zu ihnen eine Beziehung aufbauen wollen, müssen wir einen Schritt auf sie zu machen und uns da und dort anpassen. Wenn die afghanische Familie, die wir kennengelernt haben, uns zum Essen einlädt, wird es schwierig, wenn wir sagen, dass wir nur Züri-Geschnetzeltes mit Rösti essen. Natürlich gibt es bei fremdem Essen dann auch mal Überraschungen und teilweise auch ganz ungewohnte Sachen. Es kann sogar sein, dass man mal Augen zu und runter damit! denken muss. Macht nichts! lesen V Paulus wird denen, die unter dem jüdischen Gesetz leben, auch wie jemand unter diesem Gesetz. Er bräuchte das nicht. Er darf z.b. Schweinefleisch essen. Aber wenn er mit Juden zu tun hat, tut er das nicht. Wir haben große Freiheit als Christen. Aber wer eine Leidenschaft für Jesus und für sein Evangelium hat, der wird sich so verhalten, dass andere Menschen nicht gehindert werden, die Liebe von Jesus zu erfahren. Der wird sich so verhalten, dass andere Christen nicht gehindert werden, in ihrer Beziehung zu Jesus zu wachsen. Auch wenn er anders dürfte er verzichtet auf seine Freiheit wegen den anderen. Paulus wird denen, die das Gesetz nicht kennen, wie jemand ohne Gesetz. Das wären heute vielleicht Menschen, die mit dem Glauben an Jesus Christus noch gar keine Berührung hatten. Wo man nicht voraussetzen kann, dass sie irgendeinen Hintergrund haben, wenn wir von Jesus erzählen. Wo man wie bei Adam und Eva anfangen muss. Wo wir keine christliche Insider-Sprache gebrauchen können. Und die Menschen annehmen wollen, die manchmal ganz andere Lebensentwürfe und Lebensstile haben als wir, und für die das selbstverständlich ist. Dass wir uns in ihre Welt hineinbegeben wollen. Paulus wird allen alles, um mit allen Mitteln einige zu retten. Das ist Leidenschaft. Sie macht bereit zur Anpassung, zum vollen Sich-Einlassen auf andere Menschen. Der Stecker muss passen. Bin ich dazu bereit, andere Stecker auszuprobieren, oder finde ich, man kann ja dann mit dem Schweizer Stecker oder mit dem FEG-Stecker ein bischen murksen, ob vielleicht Strom kommt? 3. Diszipliniert aus Leidenschaft Lesen V Nur einer bekommt den Siegespreis, steht hier. Der Vergleichspunkt ist das aber nicht, dass nur einer gewinnt. Im Sport ist das natürlich so. Aber das würde ja bedeuten, dass es am Schluss einen gibt, der der beste Christ ist, und dass nur der in den Himmel kommt. Nein, es geht vielmehr darum, dass Leidenschaft für Jesus uns so diszipliniert machen

4 Predigt FEG Hochdorf : 1Kor 9,19-27: Für Jesus und für das Evangelium! 4 kann, wie ein Sportler diszipliniert ist. Ohne dass das irgendwie wie Zwang oder Gesetzlichkeit aussieht. Ein Sportler läuft aus Leidenschaft, nicht weil jemand mit der Peitsche hinter ihm steht. Er will gewinnen. So sollte es jedenfalls sein. Natürlich standen, im Bild gesprochen, oft auch Leute mit Peitschen hinter den Sportlern (Ideologien, Geld). Aber eigentlich sollte es so sein: Ein Sportler trainiert aus Leidenschaft hart und hält aus Leidenschaft Disziplin. So meint es Paulus: Lebt so, wie ein Sportler, der unbedingt gewinnen will! Nicht wie einer, der denkt: Dabei sein ist schon alles, und der es nicht so ernst nimmt. Der beim Rennen zwischendurch mal stehen bleibt, um ein Glace zu schlecken, oder ein Bier zu trinken. Nein, Paulus meint: Ein Sportler unterlässt alles, was ihn am Siegen hindern könnte. So seid auch ganz auf das Ziel ausgerichtet. Paulus nennt einen Grund, warum er diszipliniertes Training und Zielstrebigkeit predigt. Er will, dass Wort und Tat übereinstimmen. Er will, dass Reden und Tun einander entsprechen. Soll die Verkündigung glaubwürdig sein, muss der Verkündiger glaubwürdig sein. Paulus sagt: Würde ich nicht tun, was ich predige, würde man das, was ich predige, für unwahr halten. Das wäre so, wie wenn einer behauptet, ein Wettläufer zu sein, aber wenn er dann läuft, weiß er noch nicht einmal, mit welcher Technik man Hürden überspringt. Oder, wenn einer behauptet, ein Boxer zu sein, aber wenn er dann boxt, schlägt er nur in die Luft. Und dann sagt Paulus noch: Vielmehr traktiere ich meinen Leib und mache ihn mir gefügig (Vers 27a). Er weist mit diesen Worten die Bedürfnisse des Körpers in Grenzen. Essen und Trinken sind notwendig, und Spaß muss auch sein, aber das darf am Auftrag und am Lauf nicht hindern. Paulus sagt: Ich bin Herr über den Körper. Wenn ich sage Steh jetzt auf!, dann muss er aufstehen und bleibt eben nicht im Bett liegen, auch wenn er das gerne möchte. So ein Gottesdienst wie heute oder wie der Große Haustreff mittwochs abends gehörte für Paulus zum Training, um fit zu werden für den Lauf zum Ziel. Ein Sportler nimmt sich Zeit für das Training, das hat eine hohe Priorität. Eher wird mal was anderes ausfallen gelassen. Wir müssen uns die Frage stellen: Haben wir uns nicht stark angewöhnt, sehr viel Rücksicht auf die Bedürfnisse unseres Körpers zu nehmen? Ein Gegenbeispiel haben öfters frühere Generationen gegeben. Ich war letzte Woche in Polen und habe mir erzählen lassen, wie sie dort bei der Neugründung einer Gemeinde früher am Sonntag morgen über 20 km zu Fuß zum Gottesdienst gelaufen sind. In jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter. Die waren dann schon vier Stunden unterwegs gewesen, wenn der Gottesdienst anfing. Oder wir lesen von John Wesley, ein Reformator in England, Begründer der methodistischen Kirche. Er erhielt 1728 als Assistent für alte Sprachen ein Einkommen von 30. Für seinen Lebensunterhalt benötigte er 28. Die restlichen 2 setzte er für Bedürftigen und Notleidende ein. Schnell wurde er besser bezahlt. Im nächsten Jahr bekam er 60, dann 90, dann noch mehr. Doch er blieb beim Eigenbedarf von 28. Was darüber war, kam Gefangenen, Bedürftigen und Notleidenden zugute. Ich muss zugeben, das macht Eindruck. Aber jetzt könnte jemand vielleicht sagen: Was soll denn das? Training und Disziplin? Und dann auch noch den Körper gefügig machen? Ich dachte, der Himmel ist uns geschenkt.

5 Predigt FEG Hochdorf : 1Kor 9,19-27: Für Jesus und für das Evangelium! 5 Sagst du doch immer! Müssen wir uns den jetzt doch verdienen? Wird jetzt hier einer Leistungskirche das Wort geredet? Nur die Besten gelten etwas? Maximaler Einsatz, Effizienz? Die Schweiz sucht den Super-Christen? Das kann es ja wohl nicht sein. Ja, der Himmel ist uns geschenkt. Ich bleibe dabei. Dank einer Total-Investition. Da hat jemand alles gegeben, damit uns der Himmel geschenkt wird. Und Jesus will uns da gerne mit hineinnehmen, in diese Leidenschaft. Dass da etwas abfärbt. Von seiner Leidenschaft auf uns. Es geht wie bei einem Kind, das seinen Vater, den es sehr lieb hat, lange nicht gesehen hat. Und jetzt kommt er nach Hause, und das Kind läuft von weitem schon, so schnell wie es kann, auf ihn zu, in seine Arme. Und Paulus selbst ist ja gerade nicht so ein Sportler, sondern angegriffen und geschwächt. Er kann nicht so die volle Leistung bringen. Er ist auch so kein guter Redner, wie man an manchen Stellen lesen kann. Das macht aber nichts. Er hat die Leidenschaft in sich. Darauf kommt es an. Vielleicht merkst du: Die Leidenschaft ist bei mir nicht da. Oder sie ist verschwunden. Dann sag das Jesus. Bitte ihn um Veränderung. Er kann durch seinen Geist das Feuer bei dir anzünden. Power-Tips: Glaubst du, dass das Evangelium eine super Botschaft und eine notwendige Botschaft ist? Was macht das mit dir? Wo bist du herausgefordert, einen anderen Stecker zu verwenden? Verwende ihn in der nächsten Woche! Wo könntest du in der nächsten Woche Disziplin zeigen? Tu es!