Leitkonzept zur Offenen Ganztagsschule im Primarbereich in Aachen

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1 Der Oberbürgermeister Schulamt für die Stadt Aachen Schulverwaltungsamt Jugendamt 1 Leitkonzept zur Offenen Ganztagsschule im Primarbereich in Aachen Das kommunale Leitkonzept formuliert pädagogische, personelle und räumliche Standards für die Gestaltung der Offenen Ganztagsgrundschule im Primarbereich in Aachen. Es stellt eine kommunale Rahmenvorgabe dar, die von jeder Schule bedarfsgerecht ausgefüllt werden soll. Die rechtliche Grundlage sind der Runderlass des Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder vom und der Änderungserlass vom Die Querbezüge und Verankerungen zu diesem Erlass sind im Leitkonzept dargestellt. Das kommunale Leitkonzept für die Offene Ganztagsschule im Primarbereich in Aachen ist zudem bei der Entwicklung und Evaluation der schuleigenen Konzepte ein sinnvoller Leitfaden. Die Verantwortung des Schulträgers in Aachen bringt nicht nur die Aufgabe der förderlichen Prozessbegleitung mit sich, sondern auch die der Suche nach Möglichkeiten zu einer langfristigen Qualitätsverbesserung dieses neuen Angebotes. Dieses orientiert sich am gesamtstädtischen und sozialraumbezogenen Bedarf, der durch eine gemeinsame Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung erhoben wird. Dem Prozess der Schulentwicklung hin zu einer Offenen Ganztagsschule (OGS) steht ein Beraterteam (Schulberater/Schulaufsicht-Jugendhilfe-Träger) flankierend zur Seite. Eine Ganztagsschule im Primarbereich, die Kindern gerecht werden will, ist als Lern- und Lebenswelt zu gestalten. Die Stadt Aachen will die Offene Ganztagsschule als solchen Ort entwickeln.

2 Bereiche Intentionen und Ziele Maßnahmen Vgl. Erlass Durch das Zusammenführen der Kompetenzen von Schule und Jugendhilfe soll eine neue Lernkultur zur besseren Förderung der Schüler/innen in den Bereichen Bildung und Erziehung erreicht werden Angebote für besonders begabte und für benachteiligte Schüler/innen - Angebote zur Förderung der sprachlichen, sozialen, kognitiven und lebenspraktischen Kompetenz. - Entwicklung der Esskultur - Angebote zur Förderung handwerklicher Fähigkeiten - Angebote zur Bewegung und des Sportes, der Kreativität, Kunst, Kultur und Weltorientierung - Angebote der Jugendarbeit - Angebote zur Gesundheitserziehung und Hygiene - Angebote zu sinnvoller Freizeit- und Ferienbeschäftigung In der OGS sollen Raum und Zeit für situationsorientiertes Spielen, Lernen, Arbeiten und Feiern sein. Die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung der Schüler/innen soll im Mittelpunkt der Offenen Ganztagsschule stehen. Mögliche Fehlentwicklungen sollen früh erkannt und ihnen soll unter Einbeziehung der Eltern im Sinne eines Frühwarnsystems entgegengesteuert werden. - Eingehen auf pädagogische Situationen, die sich im schulischen Alltagsleben ergeben - Weiterentwicklung und Nutzbarmachung der pädagogischen Anlässe und Situationen - Die sozialpädagogischen Fachkräfte und Lehrkräfte verstehen sich als persönliche Entwicklungsbegleiter/Mentoren. - In der OGS soll ein pädagogische(r) Koordinator/in im Nachmittagsbereich Hauptansprechpartner/in für die Kinder und Eltern sein. - Der/Die pädagogische Koordinator/in hat Kenntnisse über die Leistungen und Angebote in Aachen und kann entsprechend die Eltern und Kinder weiterleiten. Die Bildungs- und Freizeitangebote sollen dem Bedürfnis der Schüler/innen nach Bindung und Kontinuität entsprechen. - Die Schüler/innen werden Gruppen zugeordnet. Die Gruppen dürfen die Zahl von 25 Schülerinnen und Schülern, in Sonderschulen die von 12 Schülerinnen und Schülern, nicht überschreiten. - Angestrebt wird eine regelmäßige Anwesenheit mindestens einer ständigen Ansprechpartnerin oder eines Ansprechpartners für die Schülerinnen und Schüler. - Sinnvoll scheint auch die Einbindung von Lehrkräften im Rahmen von außerunterrichtlichen Angeboten. - Die pädagogische Koordinatorin/der pädagogische Koordinator soll möglichst fest angestellt sein. 2.9 Die Offene Ganztagsschule im Primarbereich soll zur Stärkung der - Es werden Elternabende und Elternsprechtage gemäß der allgemeinen Schulordnung

3 3 Familienerziehung beitragen. (Schulordnung 39) durchgeführt oder allgemeine Elterngespräche gemeinsam von Schule und Ganztagsbetreuer/innen vereinbart. - Die Eltern haben die Möglichkeit zu einem pädagogischen Austausch, mit dem Ziel, die pädagogische Entwicklung des Kindes zu fördern. Die Eltern sollten Beratungsangebote wahrnehmen. (Vgl. Schulordnung 40) Bildungs- und Beratungsangebote zur Stärkung der Erziehungskompetenz für Eltern sind wichtig. und 2.7 Die Verantwortung der Eltern für die Erziehung und Bildung soll eingefordert werden. - In der gemeinsamen Vereinbarung werden die grundsätzlichen Ziele von Erziehung und Bildung mit den Eltern zum Ausdruck gebracht und gegenseitige Rechte und Pflichten festgelegt. - Die Verantwortungsbereiche der Eltern können in dieser Vereinbarung im Einzelnen z. B. in Bezug auf das Mittagessen geregelt sein. - Allgemein sollen die Eltern die Schule bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen. (Vgl. Schulordnung 40) Die Schule, der Schulträger, die Träger der öffentlichen und freien Jugendhilfe sollen gemeinsam die OGS gestalten. Schulaufsichtsbehörde, Landesjugendämter und das Landesinstitut für Schule (GÖS-Arbeitsstelle) unterstützen diesen Prozess. - Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit. (durch Arbeitsgruppen, Planungsgespräche, Konferenzen) - Offenheit für Hospitations- und Beratungsbesuche oder wissenschaftliche Begleitung. (GÖS-Berater, Schulberater/innen, wissenschaftliche Berater/innen) Die von Jugendhilfe, Schule und Schulverwaltung soll bei der Entwicklung des Konzeptes und dessen Durchführung auf gleicher Augenhöhe erfolgen. - Entwicklung eines gemeinsamen Gesamtkonzepts von Jugendhilfe, Schule und Schulverwaltung - Teilnahme der Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen an den Schulmitwirkungsorganen 6 Absatz 2 SchulMG/ 14 Absatz 4 SchulMG, sofern es Belange des Ganztags betrifft. - Einen regelmäßigen Austausch von Jugendhilfe, Schulberatung und Schule stellt die Schulleitung sicher. Es findet ein gegenseitiger Austausch und Beratung statt. - Gemeinsame Fort- und Weiterbildungsangebote Angestrebt werden soll eine multiprofessionelle von Lehr- und Fachkräften in der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich. - Die Lehr- und Fachkräfte der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich arbeiten in einem Team. Partizipation Ermöglichung der Kinderbeteiligung bei der Auswahl der Nachmittagsangebote. Mädchen und Jungen sollen bei der Ausgestaltung der Angebote beteiligt werden. - Erstellung von Wahlzetteln für die Kinder bezogen auf die Nachmittagsangebote. - Es sollte eine geschlechtsdifferenzierte Befragung nach Wünschen bei der Wahrnehmung oder der Ausgestaltung der Angebote durchgeführt werden. Partizipation Eltern sollen bei der Gestaltung der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich beteiligt werden. - Die Eltern werden gefragt, welchen Bedarf sie bei ihren Kindern sehen. Dieses bezieht sich auf allgemeine Fragen, wie Schulzeiten, mobile Ferientage,

4 4 Ferienzeiten und der konkreten Ausgestaltung einzelner Angebote. Die Teilnahme an außerunterrichtlichen Angeboten der Offenen Ganztagsschule ist freiwillig. Die Anmeldung eines Kindes zur Teilnahme an außerunterrichtlichen Angeboten bindet aber für die Dauer eines Schuljahres. - Die angemeldeten Kinder sollen die entsprechenden außerunterrichtlichen Angebote auch täglich besuchen. - Der Bedarf der Erziehungsberechtigten hat aber auch einen Einfluss auf den Zeitrahmen der Offenen Ganztagsschule. 2.4 Das Konzept und die Durchführung der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich soll den Anforderungen der Schüler/innen und deren Eltern der jeweiligen Schule entsprechen. - Ein Beratungsteam, bestehend aus öffentlichem Träger der Jugendhilfe, Schulverwaltungsamt, Schulaufsicht sowie dem in der Schule tätigen freien Träger unterstützt die Konzeptentwicklung, Durchführung und Evaluation vor Ort. Dabei werden die besonderen Bedürfnisse von Jungen und Mädchen berücksichtigt. Regelmäßige Anwesenheit mindestens einer ständigen Ansprechpartnerin oder eines Ansprechpartners für die Schülerinnen und Schüler sowie das pädagogische Personal. Darüber hinaus sind die Eltern beratend in der Erziehungsarbeit zu unterstützen. Die außerunterrichtlichen Angebote sollen für die Schüler/innen übersichtlich sein. Im Schulalltag soll die von Jugendhilfe sowie anderen Trägern und en und Schule reibungslos funktionieren. - Ein/e päd. Koordinator/in hat die Aufgabe, die Angebote zu koordinieren und für den reibungslosen Tagesablauf im Ganztag zu sorgen, z. B. Regelung von Vertretungsfragen, des Mittagessens (Elternanträge, Bestelllisten, Bestellungen, Geldeinsammeln, etc.). - Er/Sie bietet Beratungssprechzeiten für Schüler/innen, Lehrer/innen, pädagogisches Personal und Eltern an. - Er/Sie stellt die Kommunikation zwischen Unterrichtspersonal und außerunterrichtlichem Personal sicher, indem er/sie z.b. die Besprechungspunkte für die pädagogischen Konferenzen der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich sammelt. - Die Schulleitung und die Lehrkräfte kooperieren mit dem Personal der Offenen Ganztagsschule im Primarbereich und unterstützen sich gegenseitig z.b. durch gegenseitige Hospitation und durch kollegiale Fallberatung. Die Offene Ganztagsschule im Primarbereich soll ein integratives Schulkonzept mit kindgerecht rhythmisierten Angeboten sein. - Unterricht und außerunterrichtliche Angebote werden, wenn möglich, inhaltlich, perspektivisch und zeitlich miteinander verzahnt. - Eine kindgemäße Rhythmisierung gilt sowohl für den Vormittagsunterricht, wie auch für die außerunterrichtlichen Angebote Räumlichkeiten Die Räume der offenen Ganztagsschule im Primarbereich sollen den Bedürfnissen der Schüler/innen nach Anregung und Bewegung, sowie Ruhe und Rückzug entsprechen. Angestrebt wird eine integrative Raumplanung und -gestaltung. Größe, Anzahl der Räume sollen Ruhe und Rückzug sowie Aktivitäten und Bewegung ermöglichen. Das Außengelände ist kindgerecht zu gestalten. Räumlichkeiten Eine eigenständige Spielkultur unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung des freien Spiels soll sich in einer OGS entwickeln können. - Schaffung von Räumen und Zeiten für freies Spiel - Zeit- und Raumangebote für Entspannungsmöglichkeiten - Zeit- und Raumangebote für verschiedene Spielformen und selbst gesteuertes Lernen. r

5 Räumlichkeiten Qualitätssicherung Das Spiel und Lernmaterial sollen anregungsreich sein und zur Förderung von Erziehung und Bildung beitragen. Eine hohe Zufriedenheit der Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen mit der offenen Ganztagsschule im Primarbereich wird angestrebt. 5 (Lernspiele, didaktisches Material, Gesellschaftsspiele, Möglichkeiten für Rollen- oder Handpuppenspiel, Bewegungsspielangebote) - Das entsprechende alters- und jahrgangsbezogene didaktische Material wird angeboten. - Zur Weiterentwicklung sollte jährlich eine Evaluation an der jeweiligen OGS unter Einbeziehung aller an der OGS beteiligten Personen stattfinden. (Vertreter der Kinder, Eltern, Lehrer/innen, Schulträger, Vertreter/innen der Schulaufsichtsebene, Jugendhilfe, usw.) Qualitätssicherung Die Qualität der Angebote soll stets weiterentwickelt und gegebenenfalls rechtzeitig verändert werden. - Es finden regelmäßige Treffen der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule zur Weiterentwicklung der Angebote, auf der Grundlage der Ergebnisse der Evaluation, statt. Inhaltliche Hilfe: Website von GÖS-NRW Hier ist auch eine Fülle von Materialien zu Inhaltsgebieten, die die OGS betreffen, anzufordern. Auch kann Personal für schulinterne Weiterbildungen vermittelt werden.