KOOPERATION SCHULE VEREIN. 1. Vorbemerkung
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- Rolf Huber
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1 KOOPERATION SCHULE VEREIN 1. Vorbemerkung Über Formen der Kooperation von Schule und Verein bzw. Verband wird seit Jahren viel diskutiert und geschrieben. Beide, sowohl die Institution Schule als auch die Organisation Verein diskutieren dieses Thema mit unterschiedlichen Erwartungen und Haltungen für eine mögliche Zusammenarbeit. Feststeht, dass nur noch ein Teil der sportlichen Betätigung von Kindern und Jugendlichen im Verein stattfindet. Der Anteil des selbstorganisiert betriebenen Sports ist in den letzten Jahren immer grösser geworden. Hinzu kommt die ständig wachsende Konkurrenz kommerzieller Sportanbieter. Der Schulsport als die Sozialisationsinstanz in Sachen Sport findet noch zu oft in althergebrachten Mustern statt und zeigt sich der neuen Bewegungskultur wenig aufgeschlossen, was sicherlich auch mit der Überalterung vieler Kollegien zu tun hat. Die Folge davon ist, dass der Schulsport dabei ist, seinen Ruf als beliebtestes Schulfach zu verlieren. Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland (veränderte Familienstrukturen, Einfluss der Medien, zunehmende Individualisierung, veränderte Wertevorstellungen etc.) sind viele Bundesländer dabei, die traditionellen Halbtagsschulen vermehrt zu Ganztagsschulen weiterzuentwickeln. Die damit verbundene Ausweitung der in der Regel bewegungsarmen Unterrichtszeit in den Nachmittag hinein muss Konsequenzen für Bewegung, Spiel und Sport in der Schule. Aktivitäten in diesem Bereich, die über die offiziellen Stundentafeln hinausgehen, werden zunehmend von Vereinstrainern und übungsleitern betreut werden müssen. Aus diesem Grund sind alle Bemühungen zu begrüssen, die für Kinder und Jugendlichen wichtigsten sportbezogenen Instanzen (Schule und Verein) zu vernetzen.
2 -2-2. Ziele und Aufgaben einer Kooperation Schule Verein SCHULE vom Staat vorgegebener Bildungsund Erziehungsauftrag VEREIN selbstgesetzter Auftrag Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung Erwerb sportlicher Entwickeln des Anerkennung ethischer Kompetenz Sozialverhaltens Werte - sportliche Fähigkeiten - Wettbewerbsfähigkeit - Gesundheitserziehung - Leistungsbereitschaft - Integrationsfähigkeit - Freizeitgestaltung 3. Im Einzelnen sollten folgende Ziele bei einer Kooperation Schule- Verein verfolgt werden - Entwickeln neuer Angebotsformen und Erweitern des Sportangebots der Schule (z.b. besonders solcher Bewegungsformen, die Abenteuer und Spass beinhalten und einen grossen Erlebniswert haben) - Hinführen zu sinnvoller Freizeitgestaltung über vielfältige Bewegungs-, Spiel- und Sporterfahrungen - Einen Ausgleich zur schulischen und außerschulischen Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen schaffen, deren Bewegungsmöglichkeiten (besonders in den grossen Städten) häufig stark eingeschränkt sind - Gesundheit als körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden bei sportlicher Betätigung erfahren - Leistungsbereitschaft zu wecken, da Kinder und Jugendliche im Sport in hohem Maße Selbstbestätigung erfahren können - Anleiten zu bewusstem Umgang mit Natur und Umwelt - Gemeinsame spielerische und sportliche Aktivitäten als sozialintegrative Bewegungsmöglichkeiten erleben - Anleiten zum Abbau von Aggressionen und damit einen Beitrag zur Gewaltvermeidung in der Gesellschaft leisten.
3 4. Gründe für ein Kooperation Schule Verein 4.1. Seitens der Schule sind folgende Gründe zu nennen: - Ausweitung des Sportangebots der Schule - Imageverbesserung der Schule durch sportliche Attraktivitätserhöhung - Optimierung von Wettkampfmannschaften in verschiedenen Wettkampfsystemen (z.b. Jugend trainiert für Olympia) - Unterstützung der Arbeit der Sportlehrkräfte durch kompetente Trainer - Verbesserung des Sportstättenangebots von Schulen durch Mitbenutzung vereinseigener Anlagen - Gewinnung von Trainern zur Mitarbeit bei Schulsporttagen und Projektwochen - Absprache mit Jugend- und Sportwarten der Vereine über Freistellung für Lehrgänge und Wettkämpfe für betroffene Schülerinnen und Schüler 4.2. Seitens des Vereins sind folgende Gründe zu nennen: - Ideale Form der Mitgliedergewinnung - Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Sportart Tennis - Optimierung des Systems der Talentsuche und förderung - Verbesserte Ausnutzung der Sportstättenresourcen von Schulen - Altersstruktur des Vereins verjüngen - Lehrkräfte für den Vereinssport gewinnen 5. Merkposten für einen Einstieg in eine Kooperation Schule Verein 5.1. Schule und Verein organisieren Projekttage oder wochen gemeinsam und führen sie auch gemeinsam durch 5.2. Der Verein bietet eine Tennisarbeitsgemeinschaft in der Schule an, die von einem Vereinstrainer geleitet wird 5.3. Schule und Verein entwickeln gemeinsam ein System für eine Talentsichtung und förderung, wobei sichergestellt wird, dass Talente in das Vereinstraining übernommen werden 5.4. Schule und Verein führen einen Aktionstag durch, an dem die Schüle- Innen und Schüler zum Schnuppertennis auf die Vereinsanlage kommen 5.5. Verein oder Verband bieten interessierten Sportlehrkräften Ein- Führungslehrgänge für die Sportart Tennis an bis hin zum Erwerb der C-Trainer-Lizenz, sowie Oberstufenschülern die Qualifikation zum Schultennis-Assistenten
4 5.6. Hilfreich für eine Kooperation ist die Einrichtung von Vereinsbeauftragten au der Schulseite und von Schulsportbeauftragten auf der Vereinsseite 5.7. Talentsichtung und förderung sollten Lehrkräfte und Vereinstrainer gemeinsam verantworten, wobei die Talentsichtung eher in der Schule stattfinden sollte, die Talentförderung jedoch besser in die Hand der kompetenten Vereinstrainer gehört. 6. Modelle für Kooperationen zwischen Schule Verein 6.1. Konzeption des Projekts SPIEL TENNIS IN SCHULE UND VEREIN Die wesentlichen Merkmale des Projekts sind - die für die Kinder und Jugendlichen wichtigsten sportbezogenen Instanzen Schule und Verein zu vernetzen, - die seit langem geforderte Öffnung der Schule zum Stadtteil zu fördern mit dem Ziel, qualifizierte sportbezogene Angebote für die Freizeit von Kindern und Jugendlichen zu schaffen, - den Schülerinnen und Schülern ein über den Regelsportunterricht hinausgehendes breiteres Sportangebot zu machen, - das Image von Schule in der Öffentlichkeit zu verbessern und somit diese für die Schülerinnen und Schüler attraktiver zu machen. Das Projekt SPIEL TENNIS IN SCHULE UND VEREIN besteht aus 3 Phasen: - dem Aktionstag in Schule und Verein - dem Starter-Programm in der Schulturnhalle - der Begrüssungs-Party im Verein Phase 1 In der ersten Phase bietet der AKTIONSTAG Kindern von 6 12 Jahren die Möglichkeit, spielerisch in die Tenniswelt hineinzuschnuppern. Am Vormittag absolvieren die Schülerinnen und Schüler auf dem Schulhof und in der Turnhalle 5 Stationen, die aus einem Bewegungsparcours, Superslalom, Korbzielwurf, Torwarttennis und einer Quizstation bestehen. Die erreichten Ergebnisse werden auf einer Spielkarte festgehalten, die jedes Kind bei sich führt. Am Nachmittag sind die Kinder dann bei einem in der Nähe der Schule liegenden Tennisverein zu Gast, der mit der Schule in eine Kooperation eintreten möchte. Auch hier warten 5 attraktive Stationen wie Ballonparcours, 4-Felder-Tennis, Balldosentest, Ball-Jonglieren und Partner- Tennis auf die Kinder. Abgeschlossen wird der Aktionstag mit einer
5 Siegerehrung, bei der kein Kind ohne Preis nach Hause geht. Phase 2 Alle interessierten Kinder können nach dem Aktionstag an einem zehnstündigen STARTER-PROGRAMM teilnehmen, das von einem Vereinstrainer in der Schulturnhalle im Winterhalbjahr durchgeführt wird. Die Kosten für das Training werden von den Sponsoren unter geringer finanzieller Beteiligung der Eltern übernommen. Phase 3 Nach dem Starter-Programm haben die Kinder dann die Möglichkeit, zu vergünstigten Beitragskonditionen dem Verein beizutreten. Alle eingetretenen Kinder werden mit einer speziellen BEGRÜSSUNGS- PARTY im neuen Verein empfangen. Das Projekt SPIEL TENNIS IN SCHULE UND VEREIN wendet sich an alle Grundschulen im Lande Bremen und steht unter der Schirmherrschaft der Senatorin für Bildung und Wissenschaft und wird finanziell unterstützt von DIE SPARKASSE IN BREMEN ALLGEMEINE ORTSKRANKENKASSE KARSTADT SPORT
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