Good Vibrations. SY Mistral - vom 10. bis 17. September 2011

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1 Good Vibrations SY Mistral - vom 10. bis 17. September 2011 Seite 1 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

2 Freitag, 09. September 2011, 1930, Breege - Rügen Endlich angekommen, nach 12 Stunden Autobahn! Noch etwas steif von der langen Fahrt, bringen wir unser Nacht- Gepäck an Bord der Filou - einer Bavaria 46. Sie wird uns bis morgen früh beherbergen. Anschließend gehen wir im Steghaus essen. Dabei kommen wir mit Marina ins Gespräch. Die schweizer Skipperin startet morgen mit Ihrer Bavaria 39 cruiser in die Karibik. So wird der Abend doch etwas länger. Samstag, 10. September 2011, 0300 Ich kann nicht schlafen. Dabei ist die V-Koje echt kuschelig. Durch meine Unruhe mache ich leider Tina wach. Spontan entschließen wir uns zu einem Spaziergang am Kai. Hat auch was und ist wirklich schön. Eine gute Stunde später sind wir dann wieder im Schlafsack und träumen noch ein paar Stunden Nach einer schönen Dusche genießen wir unser Frühstück im Steghaus, dabei klönen wir wieder mit Marina. Ihr Boot gleicht noch einem Schlachtfeld und es ist noch vieles zu erledigen. Dabei sollen um 1400 die Gäste kommen. Da unser eigenes Boot noch gereinigt werden muss, helfen wir eben bei Marina an Bord noch ein wenig aus. Sie benötigt noch Sicherungsnetze für die Ablagen in der Kombüse und dem Salon. Während wir diese schneidern, kümmern sich die Techniker um die Toiletten, die Steuerung und die EPIRB-Bojen. Wenn man das Durcheinander an Bord so sieht, mag man gar nicht glauben das Sie morgen früh auslaufen wird Endlich haben wir das Gepäck an Bord der Mistral - einer Beneteau Cyclades 50.5, da kommen auch schon die ersten Mitsegler. Tina nimmt sie in Empfang und bittet sie an Bord. Thiemo und Rebecca, sind neugierig auf das Seesegeln und richtig lebhaft. Bald darauf kommen Christoph und Nicole, die ich fälschlicherweise erst einmal für ein Pärchen halte und daher in die zweite Doppelkoje nach vorn einquartiere. Stephan wird backbord achtern und Heinz schließlich in der Mittelkabine residieren. Somit wären wir acht dann komplett an Bord Tina ist mit einem Teil der Crew einkaufen, während ich mir mit Stephan und Heinz die Mistral ansehe. Viel zu meckern gibt's nicht. Die Dame ist ein Arbeitspferd, und hat nun mal ein paar Macken. Den Wind werden wir schätzen müssen und, dass das Bugstrahlruder nicht geht stört nicht. Ich kenne es nicht anders, als die Mistral ohne Bugstrahlruder zu manövrieren Wir haben den Einkauf und die komplette Crew an Bord, der Blaue Peter weht und die erste Einweisung ins Schiff ist erfolgt. Ich teile mir meine Schäfchen ein und um 1710 heißt es Leinen los. Gemächlich gleiten wir aus der Box und nehmen Kurs auf Hiddensee. Vor Sonnenuntergang will ich dort sein. Seite 2 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

3 Da wir keinen Wind haben, geht es unter Maschine gemütlich durch den Tonnenstrich nach Hiddensee. Stephan übernimmt routiniert das Steuer, so dass ich mich entspannt auf eine Unterhaltung einlassen kann. Tina und ich freuen uns sogar darüber, einmal nicht gegen Wind und Welle durch dieses Fahrwasser zu fahren, sondern genießen die Fahrt über die spiegelblanke See Wir haben den Kommunalhafen von Vitte/Hiddensee erreicht. Nun fix Landfein machen, dann lotst Tina unsere Crew zum Godewind, wie ich finde, dem besten Lokal auf Hiddensee. Ich habe zu sehr getrödelt und muss nun hinterher eilen. Am Edeka habe ich die Meute eingeholt. Nach einem ausgiebigen Mal sitzen wir noch lange im Salon und reden darüber, wie wir uns die kommende Woche vorstellen. Meine eigentliche Idee nach Bornholm zu fahren, gebe ich wegen dem für Dienstag, oder Mittwoch, vorhergesagten Sturm auf. Wir könnten ein ziemliches Problem mit der Rückfahrt bekommen. Stattdessen wollen wir versuchen Kopenhagen zu erreichen. Morgen wird es erst einmal nach Møn gehen. Um 2300 ist dann endlich das Licht aus. Sonntag, 11. September 2011, Vitte/ Hiddensee Vorhersage des DWD für den 11. September 2011 von 0300 UTC (0500 MESZ): Im Laufe des Tages vier, in Böen fünf, Windstärken aus Südwest. Im Tagesverlauf abflauend auf zwei Windstärken und Bewölkungszunahme Wind aus SW, Stärke 3, im Westen aufziehende Stratocumulus. Der Sonnenaufgang ist wirklich schön, die Ruhe auch. Seite 3 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

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5 Überraschend schnell finden die meisten aus den Federn. Die Katzenwäsche in den bordeigenen Badezimmern ist schnell erledigt und so gehen Thiemo und Rebecca erst einmal noch eine Runde am Weststrand spazieren. Nicole und Chris erkunden das im Hafen auf Grund liegende Hotelschiff. Dem war es leider nicht gelungen komplett zu sinken Thiemo kommt mit frischen Brötchen an Bord. Ein allgemeines Hurra begrüßt die frischen Backwaren und acht hungrige Seebären und Seebärinnen stürzen sich auf die armen kleinen Brötchen. Während die Backschafter sich um den Abwasch kümmern, werden an Deck Knotenkentnisse wieder aufgefrischt. Ich möchte sicher gehen, dass Palstek und Webleinstek meinen Mitseglern halbwegs sicher von der Hand gehen. Anschließend werden die Schotwinschen ausprobiert, die Rettungswesten angelegt und kennen gelernt. Dann sind wir bereit zum auslaufen. Um 0940 starte ich die Maschine, wir legen ab. Die Fahrt durch die Rinne dauert noch eine gute Stunde. Die Küstenwache lässt sich kurz noch unsere Daten durchgeben, Funkrufzeichen und Anzahl der Crew, sowie Woher und Wohin. Dann werden wir mit dem freundlichen Hinweis auf den Segelwind entlassen. Die Segel möchte ich mit der uneingespielten Crew jedoch erst am Neubessin, hinter dem Tonnenpaar 5/6 setzen. Dort habe ich überall ausreichend Wassertiefe Ich lasse Tina die Mistral in den Wind drehen und während Christoph und Heinz am Großfall im Cockpit arbeiten, hängen sich Thiemo und Stephan am Mast ins Fall. Langsam steigt das Großsegel am Mast empor, es verdient seinen Namen wirklich. Wir fallen ab auf 320 und setzen anschließend die Genua. Bei drei Windstärken erreicht die Mistral 5,4 Knoten auf Halbwindkurs. Der Enddorn und der Dornbusch bleiben lange noch an Backbord achteraus zu sehen, aber wir sind auf Kurs nach Klintholm. Um 1200 stehen wir auf 54 41,4`N ,9 E. Dreizehn Seemeilen liegen in unserem Kielwasser, 25 noch vor unserem Bug. Stephan und Thiemo bereiten belegte Brote zu, die begeistert angenommen werden. Seite 5 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

6 Nach dem Essen ist allgemeine Entspannung angesagt. Diese muss ich jedoch gegen 1300 kurz unterbrechen, da wir ein Reff einbinden. Bei inzwischen fünf Beaufort rauscht es ordentlich am Heck. Wir ziehen mit 7 Knoten unsere Bahn durchs Wasser. An das Manöver schließt sich wieder allgemeines Dösen an. Abwechselnd übernehmen Stephan, Heinz und Tina das Steuer, auch Rebecca und Nicole versuchen sich zum ersten mal daran Møn erscheint, aus dem Dunst wie Avalon, am Horizont. Was für ein toller Anblick. Die Wolken über der Insel haben diese schon eine Weile angekündigt. Dem nachlassenden Wind, folgt das Ausreffen der Segel. Leider lässt die Fahrt weiterhin langsam, aber kontinuierlich, nach. Gegen 1600 ist die Fahrt durchs Wasser auf unter 2 Knoten gesunken. Ich lasse die Segel bergen, die restlichen drei Meilen fahren wir unter Maschine. 35 Minuten später sind wir fest in Klintholm /Havn. Seite 6 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

7 Während Christoph und Nicole sich um das Abendessen kümmern, erledige ich die restlichen Eintragungen im Logbuch und sehe zu einen anständigen Wetterbericht zu erhalten. Was ist mit dem Sturmtief? ist der Gedanke der mich derzeitig beschäftigt. Da es mit dem Essen noch ein wenig dauert, gehe ich mit Tina noch eine Runde an Land und lade Sie zu Ihrer ersten Pølser ein, welche Sie neugierig und hungrig verputzt Ich habe endlich das Wetter abrufen können. Leider zieht das Sturmtief schneller als erwartet, zudem ist es nördlich deutlich heftiger als angekündigt. Kopenhagen würde uns ebenfalls zu Falle werden. Schweren Herzens entscheide ich, nach Rücksprache mit dem größten Teil der Crew, dass wir morgen wieder nach Rügen zurück fahren. Dort können wir zu mindest unter Landschutz noch Rund Rügen weiter segeln. Bisherige Strecken: Segel: 30,78 sm Motor: 20,0 sm Summe: 50,78 sm Montag, 12. September 2011, Klintholm/ Møn, Dänemark Windfinder-Vorhersage für den 12. September wechselhaft bis 16 C, SSWliche Winde morgens 4(5), mittags 5(6) nachmittags 5-6(8), abends wieder abflauend. Dienstag und Mittwoch für die westliche Ostsee 6(9-10) Wind 4-5 aus West. Wir setzen direkt hinter dem Hafen die Segel, im ersten Reff und nehmen Kurs auf Rügen. Das Tempo liegt im Mittel um die sieben Knoten durch Wasser, über Grund ein bis zwei Knoten mehr Wir haben gute sechs Windstärken, die See circa 1,5 Meter hoch kommt von Steuerbord und lässt uns ab und an gut rollen. Dennoch ist die Stimmung an Bord gut, sogar als wir später vereinzelt sogar 2 Meter Wellen haben. Gegen 1230 gehen wir ins dritte Reff, die Böen sind fies. Ich bin froh ein drittes Reff zu haben. Kap Arkona liegt inzwischen an Steuerbord voraus. Ein paar Meilen müssen wir jedoch noch fahren, bis wir es passieren können. Seite 7 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

8 Seit kurzem fahren wir wieder im zweiten Reff, die Genua ist sogar fast voll gesetzt. Mit teilweise 8,5 Knoten rauschen wir über die Ostsee. Der Wind weht im Mittel mit sechs Windstärken. Als wir Kap Arkona passieren dreht der Wind auf Südwest und nimmt auch ein wenig zu. Eigentlich wollten wir Glowe anlaufen, das würde jedoch nun aufkreuzen bedeuten, daher entschließen wir uns nach Lohme zu fahren Wir sind fest in Lohme, nach 51,6sm. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit betrug also 6,15 Knoten für diese Etappe. Das Spitzentempo lag bei 10,2 Knoten durch Wasser und 11,3 Knoten über Grund. Bis auf das Aus- und Einlaufen, sind wir komplett gesegelt. Einfach schön. Abends gibt es ein tolles Essen an Bord. Unsere Backschafter haben sich übertroffen. Vorher und anschließend ist individuelle Freizeit angesagt. Spazieren gehen, lesen, duschen oder schlafen. Die Palette ist breit. Die schlagenden Fallen zweier Nachbarboote nötigen Heinz, Thiemo und mich dazu an Bord zu gehen und das Problem wegzubinden. Gegen 2200 ist jedoch die komplette Crew in den Kojen. Trotz dem Pfeifen des Windes in der Verstagung schlafen alle. Dienstag, 13. September 2011, Lohme/ Rügen Windfinder-Vorhersage für den 13. September von 0600 UTC (0800 MESZ). Wind aus SW mit fünf bis sechs Windstärken, in Böen sieben Ich bin wach, von draußen kommen Geräusche welche ich nicht zuordnen kann. Gemeinsam mit Tina sehe ich nach. Stephan und Heinz spielen auch gerade mit diesem Gedanken. Als sie jedoch unsere Schritte hören, bleiben die beiden in den Kojen Einer nach dem anderen geht duschen, der Kaffee läuft in die Kannen, heißes Wasser kocht für den Tee. Da der Wind zum Abend hin noch zulegen soll, werden wir möglichst früh auslaufen. Ziel ist Gager, auf dem Mönchgut, dem südlichsten Zipfel Rügens. Seite 8 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

9 Direkt hinter den Molenköpfen von Lohme setzen wir die Segel und fahren ostwärts, entlang der Kreideküste Nordrügens. Direkt unterhalb des Königsstuhl bemerken wir ein Wrack. Es handelt sich um die Palaemon. Die Besatzung konnte einen Wassereinbruch nicht zum stehen bringen und hatte sich deshalb in schwerer See zur kontrollierten Strandung entschieden ,1 N ,6 E, kurz nach Tonne Saßnitz, wir gehen ins dritte Reff. Der Wind hat nach der Rundung des Stubbenkammer, auf der Prorer Wiek zugelegt. Stephan hat seinen Spaß am Ruder, Tina hat die Wache. Ich mach es mir neben Heinz gemütlich und lasse es mir gut gehen, so wie der Rest auch. Es ist ein Abenteuer, auch wenn nicht alle an Bord einen gesegneten Appetit verspüren Die Küstenwache zeigt Interesse an unserem Boot. Sie hatten sich erst um 2 andere Segelyachten gekümmert und halten nun auf uns zu. Also gehe ich unter Deck und muss nicht lange warten bis wir am Funk gerufen werden. Wieder werden wir nach. Woher und Wohin, Stärke der Crew, Nationalität, Rufzeichen gefragt. 45 Minuten später, am Nordperd steht der Wind genau gegen an. Kreuzen kommt aufgrund der engen Fahrrinne nicht in Frage. Also Segel runter und Maschine an. Mit 2400 Umdrehungen stampfen wir durch die Wellen, welche nun auch wieder größer werden. Sie haben ja auch den gesamten Greifswalder Bodden als Anlaufstrecke. Seite 9 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

10 Ich bin für mein wasserdichtes Ölzeug wirklich dankbar. Nach dem Segelbergen habe ich das Steuer von Stephan übernommen und dusche seitdem regelmäßig, während sich der Rest der Crew im Schutze der Sprayhood die Show ansieht. Tina hat die Navigation übernommen Endlich keinen Wind mehr von der Seite, jetzt rauschen wir mit achterlichen Wind und Welle in Richtung Gager. Das macht Spaß, ist aber auch anstrengend. Denn die Fahrrinne ist eng und an den Seiten wird schnell flach. Die Sprayhood jedoch muss weg, ich sehe sonst nix Endlich wirklich fest in Gager. Das komplette Anlegemanöver hat, bis alle Leinen wirklich fest waren, fast 40 Minuten gedauert. Zwei paar Achterleinen, jeweils von der Mittel- und der Achterklampe eine Achterleine halten uns am Steg. Die Böen auf das Heck haben gute acht Windstärken. Es scheint als wolle die Mistral sofort wieder ablegen. Direkt nach uns läuft die Hapi ein. Wir helfen der Crew, mit fast unserer gesamten Mannschaft, beim Drehen der Hapi und erneuten festmachen. Zum Dank spediert uns die Hapi-Crew den Anlegeschluck. Tina und Heinz zaubern danach ein leckeres Essen und ich, ich falle erst mal in die Seite 10 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

11 Koje, ein Stündchen Schlaf brauche ich jetzt Duschen, und anschließend eine lustige Runde an Bord. Lange klönen wir noch. Der wind frischt weiterhin auf. Im Mittel haben wir nun acht Windstärken, in Böen sogar Neun. Auslaufen morgen, fraglich Bisherige Strecken: Segel: 98,48 sm Motor: Summe: 36,70 sm 135,28 sm Mittwoch, 14. September 2011, Gager/ Mönchgut, Rügen DWD-Vorhersage für den 14. September, Wechselhaft bis 15 C, westliche Winde morgens 5(7-8), mittags 6-7 (10) nachmittags 6 (8-9), nachts abflauend. Donnerstag für die Boddengewässer 6 (8) Wind 8, in Böen neun aus Südwest. Chris und Nicole sind nach dem Frühstück mit dem Bus nach Binz gefahren. Heinz, Thiemo und Rebecca erkunden den Bakenberg. Tina nimmt sich die Mistral vor und ich, ich genieße mein Buch. Mittags lassen wir uns das Essen in der Lachsmanufaktur schmecken. Anschließend gehe ich gemeinsam mit Heinz und Stephan dem Geheimnis des nicht funktionierenden Bugstrahlruders auf Grund. Leider finden wir die Lösung, selbst nach drei Stunden suchen, nicht. Abends genießen wir Stephans Gemüserisotto mit Putenfleisch bei einer Folge der Serie Küstenwache, im Aufenthaltsraum der Marina. Wir beschließen das kurze Windfenster morgen früh, für die Überfahrt nach Stralsund zu nutzen und wollen daher im Morgengrauen auslaufen. Seite 11 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

12 Donnerstag, 15. September 2011, Gager/ Mönchgut, Rügen DWD-Vorhersage für den 15. September, wechselhaft bis 17 C, westliche Winde morgens 4-5 (7), mittags 5 (8) nachmittags 5 (7), nachts abflauend. Freitag für die Boddengewässer Der Wind pfeift immer noch mit guten fünf bis sechs Windstärken aus West bis Südwest. Interessanterweise muss niemand geweckt werden. Rebecca und Thiemo sind sogar schon um drei kurz aufgestanden. Sie hatten mich und Stephan gehört wie wir aufs Klo gegangen sind, und dies als Signal verstanden. In erwartungsvoller Stimmung frühstücken wir, und machen uns dann klar zum Auslaufen Wir haben die Tonne Groß Zicker achteraus. Stephan übernimmt das Ruder, ich bleibe in Bereitschaft neben Ihm. Nach 90 Minuten übernimmt Tina das Ruder, sie fährt bis in den Strelasund. Während der Überfahrt geht eine Lehrbuchmäßige Kaltfront über unseren Köpfe durch. Das ganze Abenteuer erinnert an eine Szene aus dem Film Das Boot. Thiemo nutzt die Gelegenheit für ein paar tolle Bilder. Um 1045 erreichen wir die Wartestelle vor der Ziegelgrabenbrücke. Dort soll eine Brückenwache bleiben der Rest kann noch eine Stunde in die Kojen. Seite 12 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

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14 Heinz und Stephan finden fünf Minuten nach dem Anlegen niemanden mehr unter Deck vor, so schnell waren wir in den Kojen verschwunden. Um ihren Hunger zu bändigen beginnen sie die Reste vom gestrigen Abend, mit Bockwurst angereichert zu zubereiten. Dieser Duft lockt auch die restliche Crew wieder aus den Federn. So gestärkt sind wir um 1210 klar zum passieren der Ziegelgrabenbrücke. Bevor wir jedoch hindurch können, müssen wir noch den Gegenverkehr durch lassen, darunter die Aphrodite aus Stavoren Wir suchen einen Liegeplatz in Stralsund. Leider ist am Steg Eins kein Platz mehr frei. So bleibt uns leider nur der Steg Neun, dort können wir dafür längsseits an den Steg gehen Wir sind fest und sicher am Steg. Nur haben wir jetzt einen wirklich weiten Weg zu den Duschen. Der Nachmittag wird mit Duschen, Stadtbummel und Wäsche waschen vergehen. Abends klönen wir noch lange an Bord. Morgen soll das Wetter noch einmal richtig schön Seite 14 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

15 Freitag, 16. September 2011, Stralsund Windfinder-Vorhersage für den 16. September, wechselhaft bis 19 C, Wind: vormittags nördlich auf West drehend mit vier, später drei Windstärken, nachmittags wieder Nordwest um drei Windstärken Die Angler am Steg bekommen heute ein kleines Schauspiel. Die Segel werden direkt am Steg gesetzt, dicht geholt und wir lassen uns mit dem Vorsegel vom ablandigen Wind herum drücken. Anschließend gleiten wir lautlos aus dem Hafen. Mit halben Wind segeln wir nordwärts. Die Sonne scheint, schöner kann es eigentlich gar nicht sein. Im Tonnenstrich, Höhe Heuwiese kommt es zu einer kleinen Zufallsregatta, welche wir für uns entscheiden können Wir sind am Buger Haken. Wieder einmal bieten die Angler, bis zum Popo im Wasser, direkt neben der Fahrrinne ein lustiges Bild. Wir sicher auch, denn unsere Jungs spielen im Cockpit bei achterlichen Winden mit den Würfeln Wir haben die Wittower Fähre passiert. Eine Stunde später holen wir vor dem Breeger Hafen die Segel ein und gehen so bald es geht an die Tankstelle. Danach genießen wir das Hafenkino. Seite 15 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

16 Die Reise der Mistral ist beendet. Tina hustet heute schon den ganzen Tag und ich mache mir Sorgen, wie es ihr in der kommenden Woche gehen wird. Wir haben circa 300 Liter Frischwasser und 51,2 Liter Diesel nachgebunkert. Zurückgelegt haben wir 123sm unter Segeln, 66sm unter Maschine und somit 189sm im Kielwasser gelassen. Einen Tag blieben wir, wegen Sturm, im Hafen. Kopenhagen haben wir leider nicht erreicht. Dennoch war es eine tolle und harmonische Reise. Und vor allem, wir haben unheimlich viel gelacht. Abends gehen wir gemeinsam im Steghaus essen und dann geht es zur letzen Nacht an Bord. Am Samstagmorgen, dem 17. September 2011, hilft uns fast die komplette Crew auf die Maja umzuziehen. Christoph hilft uns später sogar noch, von der Maja weiter auf die Regulus umzuziehen. Doch die Reise der Regulus, steht in einem anderen Törnbericht. Seite 16 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /

17 Einen großen Dank, für diese wunderschöne Reise, an Stephan und Heinz, Rebecca und Thiemo, Nicole und Christoph sowie an Tina Monica Freya Jüptner Dozentin & Skipperin M² - Sails / Segeln mit Herz Ruffinistrasse München Deutschland Telefon: Fax: info@m2-sails.de Seite 17 von 17 Monica F. Jüptner- M² - Sails - Segeln mit Herz /