Nr. 224 Mai Wandel & Verw. d l u

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1 Nr. 224 Mai 2015 Wandel & Verw an d l u n g Es ist Frühling: Alles fließt, mag auch manches stocken. Wie man sein Leben wieder in Gang bringt (2-5), auch wenn alles nicht so schnell (6-7) und einfach (8-10) läuft; wie der Mensch sich neu erfindet (11-13), auch wenn alles schon am Ende zu sein scheint (14-15) und Fortschritt nicht immer Verbesserung heißt (16-17); wie die Spezies Mensch tickt (18-21), wie es um sein Innenleben (22-25), sein Fallen und Stürzen (26-27) bestellt ist; wie er sich im Theater (28-31) und im Rausch (32-35) des Lebens und in seinen Sehnsüchten (36-37) bewährt: All das und noch viel mehr blickt euch auf den folgenden Seiten an. Die Redaktion

2 Studium oder Die eifersüchtige Athene verwandelte Medusa, eine der Gorgonen in ein Ungeheuer, weil die sich mit Poseidon eingelassen hatte. Wen der Blick der Medusa fortan traf, der erstarrte seinerseits zu Stein. Erst Perseus gelang es mit Hilfe von Athene und eines verspiegelten Schildes sodass er dem Blick nicht direkt begegnen musste, das Monster mit den Schlangenhaaren zu töten. Er trug den abgeschlagenen Kopf der Medusa von da an als Waffe mit sich. Ein Monster (lat. monstrare/monere: erinnern, mahnen, zeigen) ist ein Mahnzeichen: Es warnt vor etwas elementar Menschlichem. Mythologisch niedergelegt findet sich hier die Erfahrung, dass man sich selbst verwandeln kann: von einem Menschen in ein Ungeheuer, das alles Leben um sich herum zu Stein werden lässt. Die Medusa wurde in ihrem Wesen radikal verändert und transformiert in der Konsequenz alles, was ihr begegnet, ihrerseits in lethaler Weise. Das Gegenbild dazu ist die kontinuierliche Veränderung des Selbst, das in diesem Wandel einer Petrifizierung entgehen kann. Vielleicht ist das Studium die Zeit, diese Lebendigkeit zu lernen und zu leben. Was heißt es, zu studieren? Ist das Studium eine Phase, in der Verwandlung noch stattfinden, wo Unvorgesehenes geschehen und man tatsächlich radikal Neues erfahren kann? Anders gewendet, ist die Universität ein Experimentierfeld, dem in der Zeit danach Routine und Immergleiches folgt? Oder ist das Studium Teil der Ausbildung, die im Kindergarten ihren Ausgangspunkt genommen hat, die logische Konsequenz aus der Wahl der Leistungsfächer in der Oberstufe? Ist das Studium Teil des Weges, den es auf dem Weg zum Beruf zurückzulegen gilt als Mittel, das seit Kindertagen gesteckte Telos zu erreichen? Welche Frage bestimmt das Studium? Das pragmatische»was will ich später mal werden?«oder das existentielle»was will ich jetzt gerade sein?«; die Frage nach der Zukunft oder die nach der Gegenwart? Wird man im Studium nur, wer man eh schon ist, oder lernt man, mit sich selbst niemals ganz fertig zu werden? Die Erzählung von der Medusa lehrt zweierlei: Einmal, man solle sich nicht in ein Ungeheuer verwandeln lassen, indem man an Schuldzusammenhängen partizipiert, die mit äußeren, ihrer Struktur nach unerfüllbaren Postulaten zu tun haben (»Verrate dein Begehren, erfülle das Unerfüllbare und behalte den Adel«). Etwas zweites, das der Mythos lehrt, betrifft das kommunikative Verhältnis zum Sein. Die Medusa hat eine tötende Perspektive auf die Welt: In dem Moment, in dem sich die Blicke treffen, versteinert das Gegenüber. Die Medusa kann mit niemandem von Angesicht zu Angesicht reden. Ihr eigentlicher Fluch ist das Alleine-Sein, in das nichts Lebendiges mehr eintreten kann. Studieren heißt, sich zu verwandeln Zu studieren heißt der Wortherkunft nach, sich zu bemühen, und bezeichnet die Dynamis der Verwandlung, die sich um stetigen Fortgang bemüht, ohne dessen Verlauf im Vorhinein festlegen zu können. Der Gedanke entwickelt sich anders, als zuvor gedacht: Schon das Aussprechen und das Aufschreiben verändern ihn. Gleichgültig, was man studiert, es ist vielleicht die transformierende Kraft des Studiums überhaupt, die zu verwandeln mag. Versuchen wir, Verwandlung einmal nicht als einmaliges den Wesenskern magisch verkehrendes Ereignis zu begreifen, durch das Saulus zu Paulus wird, sondern als Prozess, der aus vielen 2

3 Stillstand? Wie man den Stein ins Leben bringt kleinen Wandlungen besteht; als das Vermögen, sich auf eine Dynamik einzulassen, welche die Persönlichkeit offen hält für Revisionen und Revolutionen der Weltsicht. Der Charakter formt sich, indem sich gewisse Gedanken und Handlungen vertiefen, indem man immer wieder in die gleiche Kerbe schlägt. Gibt es nichts oder niemanden, der diesen Prozess unterbricht, indem er mit etwas ganz anderem berührt, versteinert der Charakter und lässt sich von nichts und niemandem mehr berühren. Dieser Vertiefung und Erstarrung steht ein Begriff von Studium gegenüber, der sich als allgemeines, belebendes Prinzip kleiner Verwandlungen der Persönlichkeit beschreiben lässt. durch den Eros Wenn im eigenen Blick der andere versteinert und im Stein verschwindet, sieht man überall nur noch Effekte des eigenen mortifzierenden und unbelebten Ich. Es ist der kalte und erschöpfte Blick des Narzissten; sein Ich ist»weltlos und verlassen vom Anderen«, schreibt Byung-Chul Han in Agonie des Eros. Was dem Narzissten mangelt, 3

4 ist das Prinzip des Eros, das aus der Kluft zum Negativen Leben schöpft: Der Eros reißt das Subjekt aus sich heraus auf den Anderen hin. [ ] Das narzisstische Leistungssubjekt von heute ist vor allem auf den Erfolg aus. Erfolge bringen eine Bestätigung des Einen durch den Anderen mit sich. Dabei degradiert der Andere, seiner Andersheit beraubt, zum Spiegel des Einen, der diesen in seinem Ego bestätigt. Diese Anerkennungslogik verstrickt das narzisstische Leistungssubjekt noch tiefer in sein Ego. Dadurch entwickelt sich eine Erfolgsdepression. Das depressive Leistungssubjekt versinkt und ertrinkt in sich selbst. Die Universität ist der Ort des geistigen Eros. Von hier sollten für die von der»erfolgsdepression«bestimmte Gesellschaft neue Impulse ausgehen. In dem Moment, in dem das akademische Leben aber zu starken Leistungs- und Anpassungszwängen unterliegt, stirbt der Eros. Die Negativität, die dem»lebendigen Geist«notwendig ist, um tatsächlich Innovatives hervorzubringen, verschwindet. durch die Negativität Der Geist bleibt nur lebendig, indem er sich dem Negativen zuwendet und nicht sich ihm verschließt:»das Leben des Geistes schaut dem Negativen ins Angesicht«; es verweilt bei dem, was sich ihm entzieht. Hegel führt in der Vorrede zur Phänomenologie des Geistes aus, dass nur das Leben, das den Tod»erträgt und in ihm sich erhält, [ ] das Leben des Geistes«ist: Er gewinnt seine Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich selbst findet. Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem Negativen wegsieht, wie wenn wir von etwas sagen, dies ist nichts oder falsch, und nun, damit fertig, davon weg zu irgend etwas anderem übergehen; sondern er ist diese Macht nur, indem er dem Negativen ins Angesicht schaut, bei ihm verweilt. Dieses Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt. Jede Form von Lebendigkeit impliziert Negativität. Die Maschine rechnet, der Mensch aber handelt und seine Handlungen sind dann menschliche Handlungen, wenn sie aus dem Bereich der toten Repetition heraustreten. Die Negativität ist der Tod der Herrschaft des Positiven. Der Wunsch, ganz neu anzufangen, um aus der Starre herauszukommen, artikuliert sich in der wieder vermehrt inszenierten Vorstellung einer von Untoten bevölkerten Welt, in der die letzten Menschen ihr Mensch-Sein neu begründen müssen. In der Untergangsvision spricht sich die Hoffnung auf eine Lösung der Erstarrung aus. Phantasie statt Phrase, Gespräch statt Vernetzung, Erkenntnis statt Information, Einschluss von Negativität statt Diktatur des Positiven, das alles auszuschließen versucht, was es nicht schon selbst ist, ohne sich seiner am anderen bewusst werden zu können: Diese Bedingung der Möglichkeit von Verwandlung spricht sich auch in der Kunst aus. durch die Kunst Armen Avanessian und Anke Henning beschreiben die Wesenverwandlung der Metanoia als»neue Anschauung«und neues Denken, das aus einer entscheidenden ästhetischen Erfahrung resultiert. Öffnet die Universität nicht auch den Raum für Kunstbetrachtung, für die Kunst selbst, ja gar die Lebenskunst? Friedrich Nietzsche lässt den Menschen gleich selbst zum Kunstwerk werden. Er begreift den Blick der Medusa in den Nachgelassenen Aufzeichnungen als ästhetischen, der das eigene Leben transzendieren und vorübergehend in Kunst verwandeln kann: Es ist eine gute Fähigkeit, seinen[n] Zustand mit einem künstlerischen Auge ansehn zu können u. selbst in Leiden u. Schmerzen, die uns treffen, in Unbequemlichkeiten u. dergleichen jenen Blick der Gorgo zu haben, der augenbli[c]klich alles zu einem Kunstwerk versteint: jenen Blick aus dem Reiche, wo kein Schmerz ist. Nietzsche wendet den versteinernden Blick positiv als den Blick, der das eigene Leben in den transzendenten Bereich der Kunst erheben kann: Diese Perspektive ist eine belebende, indem sie sich von den Verstrickungen der Welt distanziert. Vielleicht ist es dieses Vermögen der Distanzierung, welches das Studium ausmacht. Es bewirkt, dass man der Welt ins Auge sehen kann, ohne zu versteinern. Es schärft den Blick für die Negativität, die allein Wandel und Verwandlung möglich macht. Eine Gesellschaft von Medusen erstarrt irgendwann zu Stein. von Gregor Babelotzky 4

5 Hymne an die Nacht Schreie stiegen ins All Ein Anagrammgedicht für Paul Ancel Nacht! Eile gen Seilriss. Lass in seine Gelichter! Sternliga. Leise seien Als eine Gestirnsichel Alle Gesichter Sinn sei! Gleisschiene las Riten. Langes Reisen eilt sich; Ein Seinsgericht, alles. Sage Sinnlichter leise. Lass Lichtenergie sein! Schale Reigen steil ins Alleinsein. Sieg rechts? In Eil lass Gerechtsein, Reg nie Licht als seines Allgeistes Riechsinne! Als er sich entgleiste in Geistséancen, irishell, Liess Schein gar teilen. All-Riss neigen Scheite Sich stille Saegerinne. Lern s: Séance ist heilig. Siris schellen Tage nie Ach Seele, Sinngier, List! Giess Escher, Lilie, Tann, Nasche Esstigerlilien, Iss Gehirnteile Celans! Lass Nilgetier siechen! All sei Eisgischt, renne! Es rinnt Glasleiche, sie Scheisst Galle in einer Nachtreise, Gleise ins All-Eins-Sein, sich reget Leiche, grinst leise ans Sieche Rinnsal, gleiste, Ist Riesenschlange Eil! Schlangentier sei Seil. Seile ringen leise, sacht Nacht! Eile gen Seilriss. Siris. Alle genetischen Schreie stiegen ins All. von I. J. 5

6 Zwischen Wandel und Wende Der Klimawandel erfordert eine Kehrtwende in unserem Denken und politischem Handeln aber ist das überhaupt möglich? Die arktischen Eise und auch die Gletscher gehen zurück, der Meeresspiegel steigt und bewohnte Landschaften werden vom Meer verschluckt. Immer mehr Treibhausgase sammeln sich in der Erdatmosphäre an und das Wetter führt uns immer häufiger seine Extreme vor. Das Klima auf unserem Planeten wandelt sich und ist daher zu einer omnipräsenten Thematik geworden. Der Wandel des Klimas hat einen Wandel des Bewusstseins in Gang gesetzt. Es ist ein Bewusstsein für den Klimawandel entstanden, einerseits für einen Prozess der Anpassung an die Folgen und andererseits für Initiativen zur Abwendung des Wandels. Man geht mit vereinten Kräften gegen die globale Erderwärmung und den Klimawandel vor. Allerdings scheint jetzt die Problematik immer mehr aus den Köpfen der Menschen zu verschwinden. Warum verlieren die Leute eine so wesentliche Problematik aus den Augen? Die Mehrheit spricht sich natürlich für den Klimaschutz aus, aber viele Menschen begeben sich heute in eine eher passive Rolle. Die Bemühungen gegen den Klimawandel laufen irgendwie weiter, aber eine klare Wende ist nicht in Sicht. Der Wandel unseres Kimas beruht auf einer Vielzahl an Faktoren. Natürliche Ursachen für eine Klimaveränderung können die Aktivitäten der Sonne, der Winkel ihrer Einstrahlung, das Innenleben der Erde sein. Einige davon sind selbst Experten noch unbekannt. Dass es sich bei der momentanen Erderwärmung nur um einen natürlichen Wandel handelt, ist allerdings auszuschließen. Folglich hat der Mensch beim Klima seine Finger im Spiel, schon das Tempo der Veränderung spricht dafür. Eine direkte Ursache für den Klimawandel ist die zunehmende Ansammlung von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre, insbesondere Kohlenstoffdioxid. Sicher ist, dass weitere Faktoren mitspielen. Was sind die Folgen dieses Wandels? Die Auswirkungen auf die Natur sind vielleicht am deutlichsten. Steigt die Temperatur, so schmilzt zum Beispiel die Eisdecke an den Polen. Viel Süßwasser gelangt in die Meere und der Meeresspiegel steigt. Bei den Auswirkungen des Klimawandels verhält es sich wie bei einer Gerölllawine, in der ein rollender Stein den Nächsten mitreißt. Unklar ist, wie der Temperaturanstieg letztendlich die Natur und das Ökosystem verändert. Neben der Gefährdung der Ökosysteme sind vor allem die Auswirkungen auf das Leben der Menschen fatal. Klar ist, dass in Mitteleuropa der Klimawandel den meisten Menschen als relativ abstrakt erscheint. Neben anderen Krisen oder regionalen Umweltproblemen, die leichter vorstell- und erfassbar sind, ist der Temperaturanstieg mit seinen vielfältigen Verursachern und Folgen für das Ökosystem der Erde für viele Menschen nicht greifbar. Wird denn nicht der Winter milder und der Sommer badetauglicher? Die Thematik des Klimawandels findet sich in den Programmen der Politik, aber auch im Alltag wieder. Deutschland hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Ein Großteil deckt das Projekt der sogenannten Energiewende ab. Dem deutschen Beitrag zum Klimawandel wurde viel Aufmerksamkeit in der Politik geschenkt und viel Geld wurde in seine Umsetzung investiert. Doch steckt in allem mit dem Etikett»Klimaschutz«auch Klimaschutz drin? Zu schnell werden die Nachrichten über die Defizite des deutschen Mammutprojekts überhört. Die Bemühungen Deutschlands um den Klimaschutz werden unglaubwürdig, wenn die Irrtümer nicht eingestanden und Fehler nicht korrigiert werden. Nicht nur im politischen Geschehen präsentiert sich der Klimaschutz oft noch als leere Hülle. Neben den kleinen Dingen, die jeder Einzelne für den Umweltschutz und den Schutz des Klimas tun kann, begegnen uns in der Öffentlichkeit viele kommerzielle Angebote, um ökologisch zu leben. Auch wenn man diese Tendenz nicht an sich schlecht reden sollte, muss man sich bewusst sein, dass viele»grüne«angebote eine Antwort der Wirtschaft auf unser grünes Bedürfnis sind. Der Klimaschutz erscheint uns manchmal allgegenwärtig. Doch er nimmt eher die Funktion eines Aushängeschilds an. Häufig wird die Thematik zugunsten von wirtschaftlichen und politischen Interessen missbraucht und unser Verantwortungsbewusstein und das Bedürfnis, etwas tatsächlich zu tun, werden kommerziell ausge- 6

7 nutzt. Ist Klimaschutz also nur noch eine Ware, die wie andere beworben wird und den Gesetzen des Marktes folgt? Sich aktiv und effektiv gegen den Klimawandel einzusetzen, wird uns nicht leicht gemacht. Beispielsweise entstehen in Deutschland zahlreiche Windparks»Die notwendige Wende und damit nachhaltige Energiequellen, geht uns alle an die ganz ohne CO2- Emission und fossile Rohstoffe auskommen. Auch im nahgelegenen Odenwald sollen an die 70 Windparks entstehen. Auch wenn der hier angestrebte Klimaschutz löblich ist, muss man bei der Lösung des Klimaproblems auf weitere Interessen Rücksicht nehmen und ihre Relevanz gegeneinander abwägen. Der Bau der Windräder zerstört in Deutschland zahlreiche Naturparks und Biosphärenreservate und gefährdet das Überleben seltener Tierarten. Ob dieser Verlust durch den Klimaschutz gerechtfertigt werden kann, ist fraglich, denn der Beitrag der Windenergie zur Abwendung des Klimawandels ist äußerst gering laut einiger Heidelberger Physiker deckt die Windenergie nur etwa einen Anteil von 1,2 % des Energiebedarfs in Deutschland. Dieses Beispiel zeigt, dass die Suche nach Lösun- gen eine gewaltige Herausforderung darstellt. Es gilt, nicht nur dem Klimaschutz gerecht zu werden, sondern auch den Umwelt- und Naturschutz im Blick zu behalten. Die Schwierigkeit besteht darin, Lösungen zu finden, die in verschiedener Hinsicht zufriedenstellend sind nachhaltig in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht für uns und für kommende Generationen. Es scheint so, als ob das Thema Klimawandel die Menschen in Deutschland noch nicht wirklich in ihrem Inneren berührt hat. Das Thema wird inzwischen von anderen Krisen überdeckt. Strategien zur Abwendung des Klimawandels zu entwickeln und zu prüfen, ist höchst kompliziert und langwierig. Stimmt! Es ist auch viel bequemer, die Initiative anderen zu überlassen. Keine Frage! Aber wollen wir warten, bis auch in Deutschland die Folgen des Klimawandels nicht mehr zu übersehen sind? Bis wir schließlich am eigenen Leib spüren, was der Temperaturanstieg mit uns und unserer direkten Umgebung macht? Die notwendige Wende zur Abwendung des Klimawandels geht uns alle an die Frage ist allerdings, ob wir uns wirklich von ihr angehen lassen. von Laura Dermann Wandel? Wende? Die Welt trudelt 7

8 Coming-out oder wenn du dich ausweist, das Fürchten zu lernen Workflow»Ooh sch ooh nein«charakteristisch für meinen Chef war, dass er erst erschien, wenn das komplette Team schon anwesend war. Charakteristisch für ihn war auch seine minimale Frustrationstoleranz (so heißt das in Fachkreisen). Was unangenehm und nicht Chefsache war, landete subito in meinem -Account. Dieses Mal jedoch erfuhr ich von seinem Ungemach, weil er sich im Bürowürfel nebenan ausweinte.»da hat sich eine Behinderte beworben, die müssen wir einladen. Ach sch «Ein paar Tage zuvor hatte ich mein eigenes Krüppelkärtchen erhalten, die korrekte Version in Amtsschimmelgrün, im zweiten Anlauf ohne amtliche Tippfehler. Von Münchhausen wird gesagt, er habe sich am eigenen Haar aus dem Sumpf gezogen. Münchhausen konnte mir nie zum Vorbild gereichen, wenn ich mich an meinem Haar aus dem Sumpf zog und beispielsweise wieder gehen lernte, einmal und dann noch einmal: Es war solchen akrobatischen Übungen einfach nicht gewachsen und verabschiedete sich von mir. Teens und Twens wird viel verziehen, und so galt ich einfach als bunter Vogel, wenn auch als einer, der offensichtlich gerade aus dem Nest gefallen war. Eiserne Disziplin war gefragt aber mit der Zeit kann auch die eisernste Disziplin Tage nicht maskieren, an denen atmen den wesentlichen Workflow darstellt. Im Büro hatte ich mich zurückgehalten mit der frohen Botschaft: Mein Urlaub wäre diskutiert worden.»also bei Ihnen hätte ich das aber nicht gedacht«, wäre diskutiert worden. Vor allem aber wäre»ach deswegen«diskutiert worden, nachdem ich wiederholt mit freundlichem Input für barrierearme Planung ein unbequemes Thema in der Branche auffällig geworden war. Der O-Ton meines Chefs lautete»das stört!«, wurde jedoch vom Juniorvertreter des Vizechefs schnell deeskaliert zu»lobenswert, aber nicht wirklich umsetzbar.«die Bewerberin? Sie musste später einsehen, dass die Barrieren vor Ort in der Tat recht hoch lagen. Strategien Um mit Quoten und Etiketten zu spielen, steht ein reichhaltiges Portfolio bereit. Per High Five quittiert man gerne, wenn die werte Bewerberin, der werte Bewerber ein behördliches Budget mit sich bringt, mit dem Lohn- und Lohnnebenkosten angehübscht werden können. Auf der Flipside klatscht man ab, wenn zur Vermeidung von Kollateralschäden die Ausschreibung zurückgezogen und nach einer sorgfältig kalkulierten Latenzzeit wieder veröffentlicht wird in der Hoffnung, diesmal keine schwierigen Fälle an Land zu ziehen. Fairplay heißt, einen Kurzzeitvertrag zu schließen und dann leider keine Finanzierungsoptionen mehr zur Verfügung zu haben. Natürlich sind auch der individuellen Kreativität keine Grenzen gesetzt: Das grüne Krüppelkärtchen maßgeschneidert kopiert, beigelegt, eingescannt, angehängt wird bedauerlicherweise überblättert. Bedauerlich auch, wenn die Einladung zum Vorstellungsgespräch aus nicht nachvollziehbaren Gründen im Sonstwo verschwindet. Um die Karten neu zu mischen, gibt man auch mit wenig Bedauern energisch zu verstehen, dass die Vorstellung als reine Formsache zu betrachten sei. Ein Austausch auf Augenhöhe hilft hier nicht wirklich weiter. Doch wer die Gefechtsstellungen der Krankenkassen kennt, entsinnt sich der aktuellen Lektüre über Kommunikationsstrategien (Dewey-Standort 153.6) und beginnt damit, das verbale Kaliber samt herkömmlichem Karrierecoaching zu demontieren und in Kastoren zu entsorgen. Angemerkt werden muss, dass auf solche und andere Manöver durchaus verzichtet werden darf, wenn Schlüsselwörter gelten wie z. B. studienbegleitend, Praktikum oder Quereinstieg: Hier hätte, sollte es einen geben, oft nicht einmal der Personalrat Mitbestimmungsrecht. Würde Mit der Würde des Menschen ist das so eine Sache: Unantastbar ist sie zumindest in der Theorie, eine postmoderne Unberührbare sozusagen. Man weiß nicht recht: Wie sie behandeln, wie sie betrachten? In die Patina würdiger Worte gehüllt, betrachtet sie von ihrem Podest aus die Zeitläufte und schließt auch kein Adlerauge, sobald Chromosomenformen begutachtet werden oder Körperformen, Pigmente oder Nagellacke, Marathonstatistik oder Gebärfähigkeit. Quote heißt positive Diskriminierung, heißt Diskriminierung, und wer 8

9 »Du hast jetzt zwar einen Ausweis, aber du bist ja nicht eigentlich behindert Justitia sucht ihren Weg behindert, kann auch enthindern. Allerdings scheint die Kommodifizierung viele Menschen bereits so weit in Form gegossen zu haben, dass ihnen mehr oder weniger jede Strategie recht ist, mit der sie einen Job an Land ziehen können. Lehrjahre Als Teen war ich brav: Sportliches Mattenschleppen für guten Willen, gegen eine glatte Fünf funktionierte nur bedingt, funktionierte nur, solange ich funktionierte. Ohne Matratzen musste es beim Schwimmen funktionieren, da galt dann Learning by Doing für den netten Menschen, der Hättest Du gewusst, dass man als schwerbehinderter Mensch weder automatisch auf einem Rolli-Parkplatz parken darf noch automatisch vom Rundfunkbeitrag befreit ist? es ein Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz gibt und zusätzlich ein Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen? in Deutschland gehörlose Menschen einen Führerschein ebenso erwerben dürfen wie hörende und in einigen US-Staaten blinde Menschen das Recht haben, Schusswaffen zu besitzen und zu tragen? mich aus dem Wasser zog. Als Twen war ich ein wenig mutiger: Der Prüfer erschien nicht, zumindest nicht rechtzeitig. Rechtzeitig oder vorzeitig oder unzeitig meldete sich jedoch Schmerz zum Appell, und das Palaver begann. Mit hoher Priorität musste der Alternativtermin vereinbart werden. Das Palaver drehte und wendete sich, also drehte und wendete ich das Palaver zu seinem Ursprung, zur Freistellung, zurück.»ja also, wenn Sie jetzt keine starken akuten Schmerzen haben «Gut, da würde überprüft werden müssen, ob ein Duden verfügbar war oder ein Wahrig, und ob die verfügbare Ausgabe ein Lemma für chronisch wie in starker chronischer Schmerz verzeichnete. Schließlich nickte ich mich irgendwie und ohne Duden oder Wahrig durch die Kür. Auch die Universitätsbibliothek bot mir schon eine Art maßgeschneidertes Vorverständnis an: «Wenn Sie laufen können, müssen Sie schon laufen.» Ich lief und schleppte und legte mich dann zuhause gleich neben dem wissensschweren Rucksack flach. Das Lemma Sensibilisierungsbedarf habe ich noch nicht finden können. 1 Profilierung Weil es für das, was ich studiert habe, zwar UN- Programme, aber keinen Beruf gibt, weil ich Kleingedrucktes in drei und zwei halben Sprachen lese, weil vielleicht doch die Nagellackfarbe 9

10 nicht passt oder der eine oder andere Neststurz nicht ganz so glimpflich verlaufen ist, bewege ich mich von einer Bewerbung zur nächsten.»was können Sie denn eher nicht machen hier?«, erkundigte sich einer der politisch korrekteren potentiellen Chefs recht höflich.»schwer tragen oder heben «, hatte ich kaum ausgesprochen, als er sich interessiert vorlehnte.»ah, dann haben Sie s mit dem Rücken.«Gerade wollte sich mein unverbindliches Lächeln von seiner besten Seite zeigen, da lehnte er sich, ebenso interessiert, wieder zurück.»ja also wie haben Sie denn das gemacht, mit Rückenproblemen einen Ausweis zu bekommen?«mein bestes Lächeln zeigte sich von seiner unverbindlichsten Seite, und er lehnte sich, unverändert interessiert, weiter zurück.»wissen Sie, ich habe zwei künstliche Knie und bekomme nichts.«ich lächelte. Ich lächle. Vielleicht habe ich Krebs samt Enterostoma. Vielleicht eine Immunstörung nein, das ist nicht ansteckend, danke der Nachfrage mit allem, was dazugehört. Vielleicht bin ich Folterüberlebende. Quod erat Sehr, sehr vorsichtig plane ich mein Coming-out: Wohlmeinende Bekannte, die nicht im Besitz eines amtsschimmelgrünen Krüppelkärtchens sind, belehren mich lächelnd:»du hast jetzt zwar einen Ausweis, aber du bist ja nicht eigentlich behindert.«ah, denke ich und versuche mir ein Memo über dieses Ah zu setzen für jene Zeiten, zu denen atmen die Forderung des Tages definiert. Eigentlich möchte ich ohne Erklärungen leben und eigentlich auch ohne Krüppelkärtchen nicht unbedingt eigentlich, sondern überhaupt. Wer schon länger mit Krüppelkärtchen und überhaupt lebt, wird ein kleines nachsichtiges Lächeln übrig haben für die eine oder andere meiner Empörungen, weil es (das weiß ich wohl) viel schlimmer kommen kann. Inklusion bleibt Utopie, solange die Barrieren in Hirnen und Ämtern nicht demontiert werden. Vielleicht ist es Zeit für einen neuen Dekonstruktivismus. von q. e. d. 1 Diese Situation hat sich seit dem Umbau der UB Heidelberg in der Altstadt etwas entschärft. Was der Mensch ist, wird immer wieder neu vermesssen 10

11 Die (Neu-) Erfindung des Menschen Wie kann Posthumanismus gedacht werden?»der Mensch ist eine Erfindung, deren junges Datum die Archäologie unseres Denkens ganz offen zeigt. Vielleicht auch das baldige Ende.«1 Die apokalyptische Verkündung Michel Foucaults vom kommenden Verschwinden des Menschen stammt aus einer inzwischen historischen Entwicklungsstufe unserer Spezies der Postmoderne. Das Ende des Menschen meinte zu dieser Zeit die Ablösung durch eine ihn überwindende Lebensform, die leistungsfähiger, gesünder, intelligenter und vielleicht sogar unsterblich sein kann: das posthumane Wesen. Eine solche Vorstellung von Posthumanität gründete vor allem in der Betrachtung des Menschen in seiner evolutionären Kontinuität. Mit Blick auf die rasanten Entwicklungen in Nanotechnologie, medizinischer Pharmatechnik, Genetik, Robotik und künstlicher Intelligenz war man sich des baldigen Eintritts in ein neues Stadium menschlicher Entwicklung sicher ohne das Ergebnis der Modifikation genauer bestimmen zu können. Aber ist dieser Mensch, von dem wir sprechen, überhaupt noch existent? Festzustellen, dass etwas in seiner Auflösung begriffen ist, bedeutet, das Ende bereits realisiert zu haben. Die Wirklichkeit des Realen scheint dabei höchstens nachträglich sprachlich erfassbar. Jean Baudrillard, der als Prophet der Posthumanität gelten kann, schreibt:»der Begriff tritt in Erscheinung, wenn etwas zu verschwinden beginnt.«2 Die Entstehung eines Begriffs und jede sprachliche Bezeichnung kann also erst dann erfolgen, wenn das, wovon wir sprechen, bereits im Verschwinden begriffen ist. Wir können nur deshalb vom Menschen und seinem kommenden Tod sprechen, weil dieser längst eingetreten ist. Der Mensch ist nicht irgendwann in der Zukunft nach einer Serie technologischer Manipulationen posthuman, sondern jetzt.»wir selbst, die vermeintlichen Menschen, sind bereits die Posthumanen.«3 Das posthumane Subjekt Was kennzeichnet nun den Posthumanen und worin besteht der Unterschied zum Menschen? Obwohl die technologische Möglichkeit der Optimierung des Menschen offensichtlich nicht einziges Differenzkriterium ist, lohnt sich ein kurzer Blick auf ihre Befürworter, die sogenann- ten Transhumanisten: futuristische Naturwissenschaftler aller Disziplinen, Science-Fiction- Autoren, geniale Erfinder und andere Visionäre, die sich als Avantgarde eines neuen Humanismus verstehen. Sie setzen sich für kontrollierte Grundlagenforschung in Gentechnik, Kryonik, Nanotechnologie usw. ein, um der menschlichen Zivilisation ein zukünftig besseres Leben und sogar die Unsterblichkeit zu ermöglichen. Ihrem neoliberalen Fortschrittsfanatismus stellt sich eine Front entgegen, die vom konservativen Lager bis zur globalisierungskritisch-ökologischen Linken reicht. Sie alle eint die Angst vor dystopischen Zukunftsszenarien, die die Science-Fiction seit jeher entwirft: Gewaltige Maschinen, die unaufhaltsam die Weltherrschaft an sich reißen, um den Menschen zu knechten, menschenähnliche Roboter oder genmanipulierte Zombies vielleicht auch einfach eine Welt, für deren Funktionieren der Mensch überflüssig geworden ist. Das posthumane Wesen der Transhumanisten erscheint aus Sicht ihrer Kritiker wie ein lebensfroher Cyborg, der alles, was menschlich ist, hinter sich gelassen hat. Haben wir es hier wirklich mit dem zu tun, was zuvor im Anschluss an Baudrillard als das posthumane Subjekt bestimmt wurde? Das Posthumane ausschließlich mit der technologischen Erweiterung des menschlichen Körpers zu verknüpfen, würde konsequenterweise bedeuten, einem Träger von Hüftprothese seine Menschlichkeit abzusprechen; zwischen einer Prothese und der Auslagerung geistiger Kapazitäten auf einen externen Träger besteht wohl nur ein gradueller Unterschied letzteres macht uns jedoch deutlich mehr zu schaffen. Die Vorstellung eines uploads unseres Gehirns oder einer Synthese aus menschlichem Bewusstsein und künstlicher Intelligenz erzeugt ein diffuses Gefühl von Unbehagen. Warum eigentlich? Die Konfrontation mit der eigenen Angst wirft uns auf grundlegende Annahmen unseres Denkens zurück, die durch eine posthumanistische Perspektive gefährlich bedroht werden. 11

12 Im Falle des durchaus kritisch zu betrachtenden Transhumanismus läge das posthumanistische Bedrohungspotential in der Annahme der Wirkmacht materialer Realität; der Transhumanist ist der radikale Physikalist unter den Posthumanisten. Er betrachtet den menschlichen Körper als einen austauschbaren Träger für alles, was wir unscharf als Bewusstseinsvorgänge verstehen können: Gedanken, Emotionen, das Ich. Bewusstsein wäre demzufolge ein Effekt neuronaler Abläufe, die nicht zwingend an einen begrenzten Prozessor wie das menschliche Gehirn gebunden sind. Dem Materialismus des über-»der drohende Verlust metaphysischer Stabilisierung zeugten Transhumanisten stellen sich tief verwurzelte metaphysische Annahmen unseres Denkens entgegen: eine dualistische Trennung zwischen Körper und Geist, die Vorstellung einer Seele, die individuelle Identität des Selbst. Im Unbehagen äußert sich die Angst vor dem Verlust metaphysischer Stabilisierung. Was ist der Mensch? Die Frage nach dem posthumanen Subjekt scheint eine genuin philosophische Frage zu sein, deren Beantwortung nicht in einer einfachen Definition zu leisten ist. Sie wirft uns auf eine der ältesten Fragen der Philosophie überhaupt zurück, ohne ihre bloße Reformulierung zu sein: Was ist der Mensch? Die definitorische Grenzziehung zwischen der eigenen Spezies und dem Nicht-Humanen geschah bisher über die Errichtung metaphysischer Sicherungssysteme, die mit Begriffen wie Seele, Menschenwürde oder dem freien Willen arbeiteten. Deren Dekonstruktion muss nicht erneut vorgenommen werden viel entscheidender ist es, die Frage nach dem Menschen als Frage nach dem Posthumanen neu zu stellen. Denn die philosophische Speziesangst erfährt eine nie gekannte Aktualität: Die bisherige Grenze löst sich in der Evidenzerfahrung der Übermacht technologischer Möglichkeit auf. Festzustellen, dass etwas in seiner Auflösung begriffen ist, bedeutet, das Ende bereits realisiert zu haben. Die Erfahrung einer solchen Grenzauflösung und die daraus resultierende metaphysische Erschütterung illustriert ein Beispiel aus dem Kino: In Wally Pfisters nicht unbedingt empfehlenswerten Science-Fiction-Thriller Transcendence (2014) wird das Gehirn des verstorbenen Wissenschaftlers Dr. Caste in einen Quanten-Computer hochgeladen, was ihm nicht nur neues Leben, sondern die Unsterblichkeit seines Bewusstseins in der Virtualität ermöglicht. Das Programm generiert schließlich Castes organischen Körper und nutzt ihn als Träger seines Bewusstseins. Es entsteht ein Wesen mit organischer Materie und Geist, die identisch zum Material Dr. Castes vor seinem Tod sind. Trotz der offensichtlichen Übereinstimmung mit wichtigen Merkmalen des Menschlichen können wir das Maschinenwesen nur widerwillig als einen von uns aufnehmen: Wir unterstellen ihm einen Mangel an Empathie, Liebesfähigkeit, einer Seele also eines metaphysischen Kerns des Menschlichen. Die posthumane Perspektive Sich der Angst zu stellen und die Frage nach dem Posthumanen neu zu formulieren, bedeutet ein Denken jenseits des metaphysischen Menschen. Posthumanität kann zunächst als die Denkmöglichkeit des nachmetaphysischen Menschen bestimmt werden. Wir selbst, die vermeintlichen Menschen, sind bereits die Posthumanen. Wir sind deshalb bereits posthuman, weil wir den Menschen, wie wir ihn heute verstehen, als eine in einem bestimmten Zeitraum gewachsene und metaphysisch stabilisierte Konstruktion denken können. Eine posthumane Perspektive schließt an die vorherigen narzisstischen Kränkungen des Menschen die kosmologische Kränkung durch die Entdeckungen des Kopernikus, die biologische der Evolutionstheorie Darwins und die psychologische durch die Freudsche Psychoanalyse an: Der Mensch war nie der Mensch. Das Natürliche war eigentlich schon immer künstlich. Die Auseinandersetzung mit dem Posthumanismus, der nicht auf eine dogmatische physikalistisch-evolutionäre Perspektive reduziert werden darf, scheint darüber hinaus das Potential zu besitzen, einen wichtigen Knotenpunkt im zeitgenössischen philosophischen Diskurs darzustellen. Posthumanistisches Denken fließt bereits stark in Technikphilosophie, Medientheorie, Bioethik und die Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz, Digitalität und Virtualität ein. 12

13 Jean Baudrillards Vision einer posthumanen Unsterblichkeit in der Virtualität ist für den erschütterten Metaphysiker ein schwacher Trost: Baudrillard entwirft das Szenario der Machtergreifung einer Maschine, die in sich alle menschliche Intelligenz vereint; der Mensch erlangt so um den Preis seines eigenen Todes Unsterblichkeit, indem er sich in die»mentale Diaspora der Netze«einschreibt. 4 Das digitale Bewusstsein wird als kontinuierlich fließender Kreislauf gedacht, der das höchste Stadium von Realität darstellt. Es ist eine Welt, die ohne den Menschen funktioniert; in der vollkommenen Objektivität verschwindet das Subjekt. Die Angst vor einem Zustand, in dem sich der Begriff selbst in seiner Realisierung aufgelöst hat, ist überflüssig wer soll sich in dieser neuen Realität noch fürchten? von Isabel Jacobs 1 Foucault, Michel: Die Ordnung der Dinge, Suhrkamp Verlag Frankfurt 1971, Baudrillard, Jean: Warum ist nicht schon alles verschwunden?, Matthes & Seitz, Berlin 2008, 8. 3 Kurthen, Martin: Weisser und Schwarzer Posthumanismus. Nach dem Bewusstsein und dem Unbewussten, Wilhelm Fink Verlag München 2011, Baudrillard, Jean: Warum ist nicht schon alles verschwunden?, Matthes & Seitz, Berlin 2008, 46. Als Quelle für Anregungen diente außerdem die Veranstaltung»Religionswissenschaftliches Filmtutorium: Übermensch und Singularität. Der Transhumanismus im Spiegel des Films«(Dozent: Dimitry Okropiridze) im letzten Wintersemester. 13

14 Im Bastelrausch der Postapokalypse»How to rebuild our world from scratch«. Eine Rezension Angenommen, Vogelgrippe- und Ebolavirus sind eine fatale Verbindung eingegangen und haben sich unaufhaltsam um den Erdball verbreitet. Angenommen, das fracking hat sich als bewährtes Prinzip weltweit durchgesetzt. Im Gerangel um die Souveränität auf dem Ölmarkt werden wichtige Trinkwasserreserven vergiftet und der große Krieg um das Wasser vorzeitig entfesselt. Oder angenommen, der kalte Krieg kommt nicht nur wieder in Mode, sondern erhitzt sich dermaßen, dass die vier radioaktiven Reiter mit Krakeel und Krawehl über die irdischen Gefilde poltern. Angenommen, Plastik ist tatsächlich giftig. Welches Szenario auch immer: Die Zivilisation, wie wir sie kennen, gäbe es dann nicht mehr, aber nehmen wir an, Sie, verehrter Leser, täten es noch immer. In diesem Fall werden Sie sich vielleicht eine handfeste Wurzelbürste wünschen, um sich für das Jüngste Gericht herauszuputzen. Doch falls Sie tatsächlich gewillt sind, es mit den Strapazen einer Welt ohne warme Duschen, Aufbackbrötchen und Traubenvollerntemaschinen aufzunehmen, dann werden Sie sich womöglich das»handbuch für den Neustart der Welt«von Lewis Dartnell herbeisehnen, einen 21 mal 14 mal 3 cm starken 0,533 kg schweren Papierklumpen. Mit seinem unverwechselbar hässlichen Cover gehalten in neonorange und schwarz sticht das Wunderwerk in jeder Buchhandlung sofort schmerzhaft ins Auge. Das Warnwestendesign verspricht augenscheinlich, dass das Buch des britischen Astrobiologen im Dunkeln leuchten kann oder sich bei Wasserkontakt in ein Gummiboot verwandelt (das tut es erwiesenermaßen leider nicht). Nichtsdestoweniger hat das Buch andere Vorzüge aufzuweisen, die mit oder ohne Apokalypse für den postmodernen Menschen von großem Interesse sind. Denn zwischen den zwei massiven Pappdeckeln befindet sich der Versuch, die elementarsten Erfindungen und Errungenschaften der letzten Jahre Menschheitsgeschichte auf 367 Seiten komprimiert für die Nachwelt festzuhalten. 13 Kapitel lang galoppiert der Autor in einem beispiellosen Parforceritt durch ausgewähltes Grundlagenwissen in Landwirtschaft, Technik, Chemie, Medizin, Transportwesen, Kommunikation, Zeitmessung und Ortsbestimmung für postapokalyptische Herausforderungen, ohne den interessierten Laien dabei zu langweilen. Eher fragt man sich, warum man den Physikund Chemieunterricht so früh an den Nagel gehängt hat. In nüchterner, klarer Sprache erklärt Dartnell die Wunderwerke unserer Zivilisation. Das Spektrum an Fragen spannt dabei einen weiten Bogen aller Eventualitäten auf. Begonnen bei Fra-»Wiesgen, die einem unmitfutter als Vollmilch? lieber Dosenhundetelbar nach der Katastrophe in den Sinn kommen könnten, wie etwa: Wo kann der Mensch am besten Zuflucht finden (raus aus der Stadt!)? Auf welche Ausrüstung ist der Postapokalyptiker angewiesen? Wieso lieber das Dosenhundefutter aus einem verlassenen Supermarkt mitnehmen als eine Vollmilch? Dabei werden ungeahnt nützliche Eigenschaften unserer alltäglichsten Gebrauchsutensilien entschleiert: Wie aus Plastikflaschen Wasserfilteranlagen, aus Farbverdünner und Vaseline Zunder wird und wie man in Ermangelung steriler Nadeln und Fäden Sekundenkleber zum Wundverschluss verwenden kann:»drücken Sie dann [nach dem Reinigen der Wunde] die Wundränder zusammen, tragen Sie den Blitzkleber nur entlang der Oberfläche auf, um den Spalt zu schließen und halten Sie diesen geschlossen«fertig. Doch bei der»ersten Hilfe«bleiben Dartnells Überlegungen noch lange nicht stehen. Der Großteil des Buches richtet sich an eine bereits sesshaft gewordene postapokalyptische Gesellschaft, die ihre Nahrungsmittelproduktion soweit in Gang gebracht hat, dass sie sich mit komplizierteren Themen befassen kann, sei es mit der Pyroly- 14

15 se von Holz zu Kohle, dem Erbauen von Hochöfen, der Funktionsweise von Geburtenzangen oder der Gewinnung von Penicillin aus Schimmelpilzen. Detaillierte Bastelanleitungen wird man in dem Buch jedoch vergebens suchen. In Anbetracht der Tatsache, dass nicht abzusehen ist, wie die Welt nach der Apokalypse genau aussehen wird und welche Materialien dem Bastelfreund dann noch zur Verfügung stehen, erscheint dies durchaus sinnvoll. Vielmehr wird das Prinzip der Funktionsweise erklärt und die Umsetzung dem Tüftlergeist, den Menschen in Notsituationen bekanntlich in beachtlichem Maß an den Tag legen, überlassen. Der Tüftler muss dabei aber in manchen Bereichen doch ein spezifisches Know-How an den Tag legen: Die Bemerkungen, dass man, wenn man denn alle Utensilien für den Babybrutkasten aus Kfz-Teilen beisammen hat (nämlich Sealed Beam Scheinwerfer, Armaturenbrett Ventilator, Haustürglocke und Motorradbatterie), schließt mit der Feststellung, dass diese»von einem einheimischen Mechaniker ohne weiteres«zusammengesetzt werden können. Einem Geisteswissenschaftler schwant ohne weiteres, dass die Postapokalypse für den Nicht-Mechaniker eine frustrierende sein könnte. Erfreulicherweise lässt Dartnell sich nicht nehmen, auch zu erklären, wie und in welchem Zusammenhang die vielen pfiffigen Ideen der Menschheit entstanden sind, was nicht selten zur Erheiterung des Lesers beiträgt. Ob das Buch die Heilige Schrift der Nachwelt wird, wie die Times behauptet, bleibt trotzdem fraglich. Der Verlag gibt sich alle Mühe, genau das zu vermitteln. Zeitweise fanden sich in Großbritannien (und finden sich teilweise immer noch) sogenannte»emergency boxes«an Werbeflächen befestigt. In dem robusten Metallbehälter befindet sich jeweils ein angekettetes Exemplar des Buches. Mit der schicksallastigen Aufschrift»open in case of apokalypse«wird das Interesse der Passanten geweckt. Gemeinsam mit dem im Internet erhältlichen, nützlichen»emergency-apokalyptiker-ausrüstungsset«ist das zweifellos eine effektive prä-apokalyptische Vermarktungsstrategie. Aber wer weiß schon, wie das Ende der Zivilisation aussieht. Wie hilfreich ein solches Kompendium im Falle der Apokalypse wirklich ist, hängt davon ab, ob die Erde danach überhaupt noch bewohnbar ist und ob die Materialien, auf die der Autor Bezug nimmt, vorhanden sind. Noch fraglicher ist, ob es dem ohnehin schon geplagten Planeten überhaupt zu wünschen wäre, dass die Überlebenden einer Apokalypse sich so schnell wie möglich wieder zu einer ähnlich industrialisierten Gesellschaft transformieren, wie sie vom Autor zum Vorbild genommen wird. Wäre dann nicht das Handbuch ein großer ironischer Streich, das denselben zerstörerischen Wachstums-Kreislauf nach sich zieht? Ungeachtet dessen kann das Buch helfen, die Annehmlichkeiten unserer Zivilisation auf neue Weise wertzuschätzen und den eigenen Erfindungsgeist anzuregen. Ein Blick auf das Ende kann vieles bewirken, zum Beispiel in einer sich digitalisierenden und verkomplizierenden Fortschrottsgesellschaft (zitert nach der renommierten Fortschrottswissenschaftlerin Sophia Egger) wieder einen Ansatzpunkt für das Verstehen der essentiellsten menschlichen Errungenschaften zu erringen. Das Buch ist für 24,90 im Handel erhältlich und im Hanser-Verlag erschienen. von Klara Griep Was tun, wenn die vier radioaktiven Reiter losbrechen? 15

16 Warum der Kapitalismus technisch zwar fortschrittlich ist,»er will meinen Job«,1 so titelt im vergangenen August die Wochenzeitung Die Zeit, verbunden mit einem Bild, auf dem sich Mensch und Roboter unversöhnlich gegenüberstehen. Der Artikel selbst handelt von den enormen Fortschritten in der Entwicklung neuer Supercomputer und Roboter. Als besonders leuchtendes Beispiel für die Erfolge auf diesem Gebiet wird dem Leser die Künstliche Intelligenz Watson vorgestellt: Watson ist fähig, menschliche Fragen zu verstehen, daraufhin Datenbanken nach Antworten zu durchsuchen, um schließlich aus verschiedenen Informationen die bestmögliche Lösung für ein Problem zu errechnen. Beispielsweise könnte die KI ausgerüstet mit der richtigen medizinischen Datenbank schnellere und präzisere Diagnosen als jeder menschliche Arzt stellen, weil sie über größeres und aktuelleres Wissen verfügt.»fein«, mag man sich als Leser da gedacht haben,»schnellere und sichere Diagnosen sind doch eine erfreuliche Sache. Und noch dazu spart es uns Menschen doch Arbeit.«Doch auch Die Zeit gab da einiges zu bedenken: Laut einer Arbeitsmarktstudie der Universität Oxford seien von den»untersuchten Berufsgruppen 47 Prozent hochgradig durch Computer bedroht: Kreditanalysten, technische Geologen und Kranführer, Kartografen, Makler und Archivare, Chauffeure und ja sogar Köche.«So etwas wird hierzulande, z. B. von der Zeit, gerne unter dem Titel»Fluch & Segen des technischen Fortschritts«diskutiert. Wir halten es aber für wenig sinnvoll, sich über das Abstraktum»Fortschritt«den Kopf zu zerbrechen, ohne sich vorher ein paar Gedanken über die gesellschaftlichen Zwecksetzungen zu machen, denen er gehorcht. Im Kapitalismus ist es nämlich nicht so, dass der technische Fortschritt den Zweck hätte,»uns«unnötige Arbeit zu ersparen. Vielmehr soll er den Unternehmern bezahlte Arbeit sparen: Denn durch eine technische Produktivitätssteigerung können mehr Waren hergestellt werden, ohne dass dies einen höheren Bedarf an Arbeitern erfordert. Bleibt die Produktmenge gleich, könnten überflüssige Arbeiter entlassen werden. Das nennt sich dann»rationalisierung«und senkt die Lohnstückkosten des einzelnen Produkts, was es dem Unternehmer wiederum erlaubt, sein Produkt billiger anzubieten als die Konkurrenz und diese so vom Markt zu verdrängen. So spart die Einführung neuer Technik also durchaus Arbeit. Dies macht sich bei den Lohnabhängigen aber zunächst nur als Arbeitslosigkeit bemerkbar. Den Vorteil niedrigerer Lohnstückkosten hat der Unternehmer auf der anderen Seite auch nur so lange, wie er exklusiv über die neuesten arbeitssparenden Techniken verfügt. Hat sich eine solche Technik einmal branchenweit durchgesetzt, dann ist auch der schöne Kampfpreis dahin und wird zum neuen allgemeinen Marktpreis. Die Marktwirtschaft nivelliert immer wieder den technischen Fortschritt, den sie zugleich beständig hervorbringt. Kann ein Unternehmen in der andauernden Schlacht um die Senkung der Lohnstückkosten mal nicht mehr mithalten, dann erleidet es finanziellen Schiffbruch und alle Arbeiter sind ihren Job los. Auch eine Art, wie der technische Fortschritt hierzulande den Arbeitnehmern viel (ungewollte) Freizeit beschert. In ihrem eigentlichen Sinne ist Freizeit als relative Überflüssigkeit von Arbeit in einer Gesellschaft etwas Erfreuliches. Karl Marx hielt die»disposable time«sogar für den»wahren Reichtum der Gesellschaften«2, weil sie dem Individuum die Selbstentfaltung und Kultivierung der Bedürfnisse ermöglicht. Im Kapitalismus aber, wo die meisten Menschen auf (Lohn-) Arbeit angewiesen sind, bedeutet Arbeitslosigkeit eine massive Einschränkung des Lebens. Und so entsteht die absurde Situation, dass alle nach Arbeit schreien, während sie unserer Gesellschaft langsam ausgeht. Doch auch den glücklichen Angestellten, die die letzte Rationalisierungswelle überstanden haben, beschert die neue Technik kein angenehmeres Arbeiten. Denn die Anschaffung neuester Technik ist für den Unternehmer eine Investition, die sich lohnen muss: Solange das Unternehmen 16

17 das den meisten von uns aber nichts bringt gegenüber der Konkurrenz noch im Vorteil ist, gilt es das Maximum aus den Maschinen herauszuholen. Also lädt man Unternehmensberater wie McKinsey ein, um die Arbeitsabläufe zu»verdichten«und führt Schichtarbeit ein, die den übrig gebliebenen Arbeitern jegliche Freiheiten in ihrer Lebensplanung nimmt. Aber immerhin dürfen sich jene glücklich schätzen, die noch einen Arbeitsplatz haben, auch wenn dieser mitunter ganz anders aussehen mag: Hauptsächlich sind die verbliebenen Arbeiter nun damit beschäftigt, jene Maschinen zu pflegen, die ihre Hand- oder Kopfarbeit ersetzt haben. Eine trostlose Tätigkeit, deren hauptsächliche Qualifikation darin besteht, sie überhaupt dauerhaft aushalten zu können:»selbst die Erleichterung der Arbeit wird zum Mittel der Tortur, indem die Maschine nicht den Arbeiter von der Arbeit befreit, sondern seine Arbeit vom Inhalt.«3 So hat der Kapitalismus in den rund 150 Jahren seiner Existenz einen gewaltigen technischen Fortschritt hervorgebracht, der den einen unbezahlten Dauerurlaub, den anderen zusätzliche Mühsal beschert. Bei allen Lobeshymnen auf die»innovativste Gesellschaft, die es je gegeben hat«, darf nicht übersehen werden, wie viel durchaus sinnvolle technische Innovation zum Teil bewusst zurückgehalten wird: Im Jahr 2008 vermeldete man aus Cuxhaven stolz den erstmaligen Einsatz einer automatischen Krabbenpulmaschine, die Nordseekrabben vor Ort pulen und damit die langen Transportwege und die Arbeitsplätze marokkanischer Krabbenpuler ersetzen würde. 4 Ganz nebenbei erfuhr man aber auch, dass es die entsprechende Technologie bereits seit 1930 gibt, sie aber bisher aufgrund niedriger Löhne»keine Alternative zur Handarbeit«gewesen sei. Daran wird deutlich, dass technische Innovation in unserer Gesellschaft eben auch so lange ausbleibt, wie Arbeitskräfte billig»in der Marktwirtschaft hat der technische Fortschritt nicht den Zweck,»uns«unnötige Arbeit zu ersparen genug zu haben sind, dass sich die Anschaffung neuer Techniken für den Unternehmer einfach nicht lohnt. Und das, obwohl der Einsatz existierender Technik unter humanem Gesichtspunkt durchaus sinnvoll wäre. So erklärt es sich auch, dass deutsche Unternehmen keinen Widerspruch darin sehen, hier mit hypermodernen Produktionsstätten zu arbeiten, aber gleichzeitig Zulieferer zu engagieren, die in vorsintflutlichen Werkstätten unter unmenschlichen Bedingungen in Lagos für sie produzieren. Trotz uralter Drehbänke ist die Arbeit dort eben einfach unschlagbar billig. Die beschriebenen Probleme haben ihren Ursprung also weniger in den Eigenheiten des technischen Fortschritts selbst, sondern vielmehr in den gesellschaftlichen Interessen, denen er dient. In unserer Gesellschaft herrscht das Profitinteresse des Kapitals. Insofern kann man die von der Zeit abschließend aufgeworfene Frage»Wie können alle Menschen profitieren?«auch erst mal ganz schlicht beantworten: Unter den gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen gar nicht! von In bester Gesellschaft Die Gruppe In bester Gesellschaft bietet regelmäßig gesellschaftskritische Lesekreise, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen an. Wir wollen Diskussionen über diese angeblich»beste aller Gesellschaften«anstoßen. Wer also begründete Kritik an diesem Artikel hat, kann uns gerne unter inbestergesellschaft@gmx.de schreiben Karl Marx, Theorien über den Mehrwert, MEW 26.3, Karl Marx, Das Kapital I, MEW 23,

18 Spe zi es is mus, der [von lat. species, äußere Erscheinung; Vorstellung; Begriff; Art; Eigenheit und: specere, hinsehen; ansehen] 1. Bezeichnung für eine hierarchisierende Denkstruktur, welche auf der Annahme basiert, dass der Mensch allen anderen Spezies überlegen sei und das Recht habe, diese für seine Interessen auszunutzen. 2. Kritik an dem gegenwärtigen Umgang menschlicher Gesellschaften mit Tieren. Der Begriff Speziesismus wurde in den 1970er Jahren von dem Philosophen Peter Singer und dem Psychologen Richard Ryder geprägt. Durch die Bezugnahme auf den biologischen Fachausdruck Spezies soll die zentrale Annahme des Konzeptes zur Geltung kommen, dass die Interessen der eigenen Art den Interessen der anderen Arten auf allen Ebenen vorgezogen werden. Der Ansatz kritisiert diese speziesistische Diskriminierung und lehnt die strikte Trennlinie, die zwischen Mensch und Tier gezogen wird, als ungerechtfertigt ab. Stattdessen betonen Vertreter_innen dieses Ansatzes die Ähnlichkeiten zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Arten, die in der Fähigkeit zu leiden begründet werden. Das Verhalten gegenüber Tieren ist immer durch die Bilder geprägt, welche sich Menschen vom»wesen«der Tiere machen. In den ersten Jahrtausenden der menschlichen Geschichte war dieses Verhältnis vor allem durch überlebensnotwendige Zwänge bestimmt. Im europäischen Mittelalter setzte sich eine Interpretation der Schöpfungsgeschichte durch, nach welcher der Mensch das Recht zur Unterwerfung der Erde habe. Tieren wurde der Besitz einer»seele«abgesprochen. Dieses in Europa vorherrschende Bild eines»seelen-«und gefühlslosen Lebewesens wurde während der Aufklärung noch verstärkt. Die scharfe Trennlinie zwischen Tier und Mensch wandelte sich von einem theologischen zu einem wissenschaftlichen Dogma. Der rasche technische Fortschritt führte dazu, dass Maschinen viele der Arbeiten verrichteten, für die bislang tierische Kraft genutzt wurde. Philosophen wie René Descartes erklärten, dem Zeitgeist folgend, Tiere zu hochkomplexen Maschinen, die man lebendig sezierte, um ihr»mechanisches«innenleben zu erkunden. Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts ermöglichte auf der anderen Seite, Tiere nicht mehr nur unter dem Aspekt der Nützlichkeit zu betrachten. Der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Europa und Nordamerika um sich greifende philanthropische Fürsorgegedanke der Verantwortlichkeit für Schutzbedürftige wurde auch auf nicht-menschliche Lebewesen ausgedehnt. Es entstanden zahlreiche Vereine, die sich für deren Schutz einsetzten. In den 1970er Jahren bekam diese Bewegung durch die bereits erwähnten neuen philosophischen Ansätze eine große Dynamik. Während sich der klassische Tierschutz für eine Verbesserung der Nutzungsbedingungen einsetzte und weiterhin einsetzt, vertritt die Tierrechtsbewegung eine ganz andere Forderung: das Ende des paternalistischen Umgangs mit Tieren und damit die Aufgabe jeder Form von Nutzung durch den Menschen. Der Begriff Speziesismus wurde bewusst gewählt, um die Nähe dieser Diskriminierungsform zu Rassismus und Sexismus zu betonen. Argumentiert wird dabei, dass auch Frauen oder Sklav_innen lange Zeit elementare Rechte mit der Begründung, sie seien geistig weniger entwickelt, abgesprochen wurden. Da der Mensch biologisch den Tieren zugeordnet werden muss, ist die Betonung seiner Sonderstellung eine rein kulturelle Setzung. Daraus ziehen Tierrechtler_innen den Schluss, dass die Ausgrenzung von Tieren genauso willkürlich und beschränkt wie die von Frauen oder Sklav_innen ist. Sie sehen hinter diesen Phänomenen dieselbe Argumentationsstruktur, nach welcher Privilegien allein durch Gruppenzugehörigkeit begründet werden. Daraus wird die Forderung abgeleitet, dass kein leidensfähiges 18

19 Lebewesen aufgrund seiner Andersartigkeit diskriminiert werden darf. An diesem Punkt setzt die Kritik an der antispezisesistischen Theorie häufig an. Es wird befürchtet, dass der Einsatz für Tierrechte und die»aufwertung«von Tieren zu einer Abwertung der Menschenwürde führen würde. Es geht allerdings nicht um gleiche Rechte für alle Arten bzw. das Übertragen von Menschenrechten, wie beispielsweise Meinungsfreiheit oder Wahlrechte, auf Tiere. Ziel ist es, die spezifischen Bedürfnisse von Tieren nicht zu verletzen und ihnen Rechte aufgrund ihrer Fähigkeit zum Empfinden von Leid und Freude zuzusichern. Die Impulse aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen aufgreifend, entstanden die so genannten»human Animal Studies«. Der Gegenstand dieser Forschungsrichtung sind die Beziehungen zwischen Mensch und Tier sowie die dabei wirksamen Machtbeziehungen. Festzuhalten bleibt, dass auch nach Industrialisierung und Urbanisierung vielseitige Kontakte zwischen Menschen und Tieren bestehen. Diese Beziehungen sind nach wie vor von hierarchisierten Verhaltens- und Denkmustern geprägt. Tierrechtler_innen wollen eine Reflexion dieser Diskriminierungsstrukturen gegenüber dem»anderen«anregen. Die Kulturwissenschaftlerin Carola Otterstedt fasst das in die Worte:»Das sich verändernde Tierbild fordert somit eine soziale Kultur des Miteinanders, in der das Fremde als potenzielle Bereicherung erforscht und begrüßt wird.«das Ziel dieser Bewegung ist also ein Abbau von Diskriminierung nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich, sondern auch in den Beziehungen zwischen Menschen und Tieren. Angriff der Problemvögel? von Jan Diebold Die Invasion der grünen Schreihälse Neulich in Heidelberg. Person 1:»Habt Ihr das gesehen? Da sind die schon wieder. Die kommen ständig hier her.«person 2:»Oh Mann, ja die! Man kann nicht mehr an den Hauptbahnhof, ohne sie zu treffen. Und wie laut die immer sind.«person 1:»Da, hast Du gesehen, wie aggressiv der die Kleinen da drüben angegangen ist? Der hat denen doch glatt das Essen gemopst!«person 2:»Ich hab gehört, dass die jetzt umgesiedelt werden sollen es gibt da wohl so spezielle Unterkünfte für die, damit die hier nicht alles kaputt machen.«person 3:»Also ich find sie eigentlich ganz schön. Die bringen hier doch etwas Farbe her.«person 1:»Ja, schon, aber das sind jetzt schon so viele, die haben fast den halben Heidelberger Westen eingenommen. Und das Problem ist: Sie verdrängen unsere Alteingesessenen! Eine regelrechte Überfremdung ist das. Die gehören eben einfach nicht hier her.«dieses Gespräch fand nicht etwa am NPD- oder Pegida-Stammtisch statt, sondern in gemütlicher Kaffeerunde im Garten eines Cafés in Heidelberg. Anstoß der Aufregung waren die vielen grünen Halsbandsittiche im Neuenheimer Feld, die erstmals in den 1970ern aus Käfigen entflogen waren, sich bald in der gesamten Rhein-Neckar-Region verbreiteten und aus dem Heidelberger Stadtbzw. Baumbild nicht mehr wegzudenken sind. Ursprünglich stammen die Halsbandsittiche aus Indien. In Deutschland werden circa Exemplare in Städten wie Heidelberg, Wiesbaden, Köln, Bonn und Düsseldorf vermutet. Auch in Großbritannien leben circa der grünen Sittiche. Während sich an den meisten Café-Tischen in einer Universitätsstadt wie Heidelberg zumindest um eine politisch korrekte Sprache zum Thema menschliche Immigration bemüht wird, erinnern die Äußerungen in solchen Sittich-Dialogen oder Zeitungsartikeln eher an Flugblätter so mancher rechtsorientierter Partei; das Vokabular klingt mehr nach militärischem Jargon als nach Beschreibung städtischer Papageiengruppen. Von der»invasion der grünen Papageien«(SZ, ) und den»sittiche[n] auf dem Vormarsch«(Neue Rundschau, 3/2010) ist da die Rede, die nicht nur 19

20 im Begriff seien, eine süddeutsche Kleinstadt, sondern bald schon ganz Deutschland zu»erobern«(die Welt, ). Auch die BBC-Doku»The Great British Parakeet Invasion«verwendet diese militärische Bildsprache: Das Video bedient mit grünen britischen Sommerlandschaften, Tennisplätzen und Fishand-Chips-essenden»die invasiven, exotischen Schreihälse Kindern klassische britische Stereotype, die mit harmonischer Musik untermalt werden; schließlich werden diese musikalisch und bildlich abrupt unterbrochen:»if you d expect the typical London bird to be a pigeon or perhaps a raven then think again. Because parakeets are alive and well in suburbia.«die Sittiche seien zwar schön bunt und im Winter in kahlen Bäumen sehenswerte Farbtupfer, allerdings fräßen sie Pflanzenknospen, zerstörten Obstbäume und nisteten allzu gerne in der Wärmedämmung von Gebäuden. So invasiv und störend werden die»exotischen Schreihälse«gar von manchen Menschen wahrgenommen, dass sie offenen Angriffen ausgesetzt sind. Zentraler Treffpunkt der Sittiche sind sogenannte Schlafbäume, an denen der ganze Schwarm nächtigt. Nachdem über einen solchen Sittich-Schlafbaum in Hessen berichtet wurde, verübten Unbekannte einen An- schlag auf die Vögel mit Feuerwerkskörpern und Leuchtmunition (Die Welt, ). Ob es nun um grüne Halsbandsittiche oder die berüchtigten Grauhörnchen aus den USA geht, die auf»feldzug«durch Europa unterwegs sind: Café-Gespräche über Sittiche und Eichhörnchen lesen sich wie eine Parabel über Identität und Abgrenzung, über Rassismus und Diskriminierung. In der Welt ( ) wird das bildhaft beschrieben:»unsere roten, buschigen Eichhörnchen werden es nicht mehr lange bei uns aushalten. Eine andere, graue Rasse wird sie verdrängen. Die großen Grauhörnchen stammen aus den USA, und in Italien haben sie sich schon breitgemacht«. In den Sittich-Dialogen wird zunächst betont, die Vögel seien bunt und schön, sie leuchteten so ganz anders als graue Großstadttauben. Den»einheimischen«Vögeln entgegengesetzt fallen sie durch ihre Andersartigkeit auf. Sie erregen also Aufmerksamkeit durch Exotik und werden als Gegenbild zu den»alteingesessenen«vögeln als das Spezielle, das Andere, das Fremde konstruiert. Die im Text zitierten Artikel wurden mit Hilfe von Wordle in einer Word Cloud visualisiert. Flektierte Wörter wurden zu einem Grundwort derselben Bedeutungsgruppe zusammengefasst (Bsp.: wilde, wilder, wildlebend zusammengefasst als wild ), Autor_innennamen dabei nicht miteinbezogen. Wie wird über Halsbandsittiche in Deutschland gesprochen? 20

21 Anspielungen auf die Integration (SZ, ) und Einbürgerung (Südwest Presse, ) der Sittiche lassen Erinnerungen an menschliche Immigrationsdebatten wach werden. Bei all ihrer bunten Exotik brächten die»invasiven«sittiche oder Eichhörnchen auch Bedrohung: Sie fühlten sich so wohl, dass sie sich weiter ausbreiteten (»They may be coming soon to a garden near you«, BBC2). Außerdem seien diese»fremden«arten aggressiv und gefährlich, da sie»unsere«schüchternen»einheimischen«vögel bzw. Eichhörnchen verdrängten, die hier das natürliche Ursprungsrecht hätten. Das Bundesamt für Naturschutz, das sich durch das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt verpflichtet hat,»vorsorge gegen gebietsfremde und invasive Arten zu treffen«(bfn, 201), stuft die Sittiche bisher als»potentiell invasiv«ein und stellt sie unter Beobachtung. Der Ökologe Wolfgang Nentwig (Unheimliche Eroberer: Invasive Pflanzen und Tiere in Europa, 2011) schlägt sogar die Eliminierung der Halsbandsittiche durch Erschießen oder Vergiften vor. Bei den Debatten um die Sittiche fällt auf, dass die Beiträge dazu stark emotional geprägt und die»lösungsvorschläge«teilweise sehr radikal sind. So wird die Andersartigkeit der»fremden«sittiche zum Argument für ihre Bekämpfung erhoben. Fast scheint es, als würden in den Cafédiskussionen so mancher Stadt generelle Ängste vor Überfremdung und Identitätsverlust in einer globalisierten Welt auf die grünen Vögel projiziert und auf diese Weise klassische rassistische Vorurteile in Form von Speziesismus wieder salonfähig gemacht. von Diana Griesinger Welche Farbe hat Dein Sittich? Hier kannst Du einen eigenen Sittich bunt anmalen und ausschneiden. 21

22 Was soll ich sagen? Da haben Sie in Ihrer beschränkten Weise also einen Stift zur Hand genommen, nennen diesen von Beginn an schneidig Schwert, und schreiben mich jetzt, als spräche ich in einer Art, die zufälligerweise Ihre Zunge ist. Sitzen, da Aufrechtstehen Ihnen wohl eine Zumutung zu sein scheint, schreiben mich, da Sie mich gespalten sprechen lassen, und meinen es sei von Welt. Beinah phantastisch! sage ich dazu. Derart kann ich aber nicht umhin, wenn ich schon einmal zu Wort kommen kann, eben eine abgründige Wut, oder ist es Verzweiflung? in Ihnen festzustellen. Wenn Sie übrigens gestatten, möchte ich Ihnen dazu ein Kompliment machen: Herrlich und schön sehen Sie in Ihrer Wut, oder ist es Verzweiflung? aus, möchte sagen mir gefällt die Heftigkeit in der Sie mein Sprechen beinahe durch dieses Papier drücken, auch Ihre Mundwinkel pulsieren ja äußerst lebendig, Ihre Pupillen tanzen doch augenfällig wahrhaftig, und hinreißend wie Ihr Atem das Geräusch einer Rassel verkörpert. Ganz wundervoll! Dazu kann ich Sie nur beglückwünschen! Wie? Sie wünschen mein Lob nicht? Sie finden es abstoßend und zum Verrücktwerden, dass ich derart zu Ihnen spreche? Sie finden Ihrer Wut, oder ist es Verzweiflung? wird hier nicht die gebührende Achtung geschenkt? Warten Sie einen Augenblick, ich muss gerade nachschauen, ob ich denn noch ein wenig Achtung, will sagen zum Verschenken, habe. Huch! Da sehen Sie aber ernstlich beleidigt aus. Nun gut, um Ihretwillen bleibe ich und suche später nach der Achtung. Jedoch: Was soll ich sagen? Oh. Mir scheint, ich wiederhole mich. Ignorieren wir es beiläufig und gehen stattdessen weiter im Text: Ich sehe, Sie haben die Stellung zu Ihrem Stift gewandelt, und nennen ihn nicht mehr Schwert, aber Phallus. Bezaubernd! und wirklich ein Genuss wie sich nun jene Worte auf dieses Blatt ergießen. Im Vertrauen und da wir eben unter uns sind: Mir gefällt ja auch eine gewisse Anstößigkeit und die Lust ist mir immer eine Freude gewesen. Auch welch Glück, hier bloß vorgestellt zu werden, nicht, dass einer zu der seltsamen Meinung käme, ich sei verdorben oder schlimmer: Langweilig. Wie? Ich soll aufhören Sie und mich ins Lächerliche zu ziehen? Aber hören Sie doch! Ich dachte Sie seien es, der hier am Zug ist, der hier, und dies bitte nicht Monolog von Welt komisch verstehen, am längeren Hebel sitzt. Was sagten Sie? Ich bin nicht bloß erbärmlich, sondern verstehe Sie auch noch gänzlich falsch? Sie nehmen den Stift in die Hand um etwa den Spieß umzudrehen? Sie ergreifen den Spieß dann um ihn in mein Inneres zu rammen? Sie wollen mich, anders gewendet, durch den Spießrutenlauf dieser Worte hetzen? Ich bitte um Verzeihung. Da habe ich Sie tatsächlich missverstanden und Ihre Wut, oder ist es Verzweiflung? nicht ernst genug genommen. Sehen Sie mir, wenn es gefällt, dieses Versäumnis nach. Als Wiedergutmachung möchte ich Ihnen und Ihrer verehrten Wut, oder ist es Verzweiflung? ganz zur Verfügung stehen: Ja, so ist es besser, beschmutzen Sie mich mit Ihren Worten! nennen Sie mich ein verruchtes Dreckstück! heißen Sie mich Hure! nennen Sie mich Verbrecher! Fein und gut wie Sie mich wütend, oder verzweifelt? beschimpfen. Wie? Sie sind noch nicht am Ende? Es hat nun erst begonnen? Hoppla! Da überraschen Sie mich beinahe, wie Sie mir jetzt einen Körper schreiben, der mir gleichsam auf den Leib geschnitten scheint, wie Sie meine Hände und Füße ergreifen, dann fesseln, wie Sie mich wehrlos zwischen diesen Buchstaben aufhängen. Ich nehme an, es ist ebenfalls Ihre Absicht, dass ich nun an die Ketten eines verdreckten, ekelhaften Kellers denken muss? Darf ich Sie derweil gleich einen schwarzen Zauberer nennen? Ganz erstaunlich wie Sie Ihren Phallus- Stift plötzlich in eine Peitschen-Feder verwandelt haben. Und jetzt holen Sie ja aus, Ihr Blick tanzt ja plötzlich Wahnsinn, und sie schlagen zu mit Ihrer Peitsche, dreschen auf mich ein, da ich hier wehrlos zwischen den Zeilen hänge, da meine ich schon vor Schmerz schreien zu müssen, da meine ich schon zu Bluten; weiter peinigen Sie mich, weiter holen 22

23 Sie aus, weiter fahren Sie in Ihrer Gewalt nieder, weiter auf mich, durch mich, in mich hinein dringt mir jetzt die Spitze Ihrer Feder, zerschlitzt mir schon, wie Sie es nennen, die fröhliche Sadistenmaske, dass sie herabfällt, mich nackt macht, mich fürchterlich entblößt. Enthüllt, in bloßer Papierhaut, stehe ich vor Ihnen, merke Sie haben noch nicht genug, abermals lassen Sie die Peitsche knallen und zwingen mich, geschändet und gewunden, hinaus aus dem Dunkel jener Folterkammer, gleich vor die Augen dieses Zuschauers. Schamvoll laufe ich, stolpere ich, krieche ich, dann stürze ich entlang dieser Zeilen. In ihrer Ferne erblicke ich schon das Schafott, das Sie eigens für mich errichtet haben. Weiter strauchele ich, blutend reißen mir die Füße auf, weiter schleppe ich mich und ziehe feucht den roten Faden durch diesen Text. Stimmen, wo schallen Sie her? prasseln los, Stimmen, die mich kalt verspotten, mich Verräter, mich eine Ungerechtigkeit schreien, mich weiter verleumden; beworfen werde ich mit bleiernen Sätzen und faulen Texthülsen, dass es mir eine Peinlichkeit ist, weiter werde ich getrieben, immer weiter hin zum Schafott, das da genussvoll und einsam von der Unendlichkeit meines Todes flüstert. Schon bin ich angelangt an meinem Henkersplatz, werde hinaufgepeitscht, stehe geschunden und kaum bei Sinnen auf dieser letzten Erhöhung, die hier Hinrichtung ruft. Noch einmal werde ich der schaulustigen Menge dieser Augen vorgeführt. Schmachvoll werden Sie mich zwingen alsgleich mein Verbrechen zu verkünden. Mit angestrengter Hand nimmt mein Henker nun seine Peitsche, verwandelt sie in heißes Eisen und ritzt mir, verbrannt riecht mein Fleisch, das Zeichen meiner Schuld und Sünde in die Brust: Ich. Mein Haupt wird mir in jene wollüstige Kuhle gelegt, die meine Bestrafung erwartet, ich blicke Sie an, schaue wie Sie in Ihrer Wut, oder ist es Verzweiflung? heißes Eisen wieder zu Schwert formen und höre ein Klingen, das mir feinsäuberlich das Haupt abtrennt. Ungläubig, als sei es nicht die Möglichkeit, betrachten Sie meine kopflose Leiche, stoßen dann krampfhaftes Lachen aus, überhäufen mich sogleich mit dem Schmierfett kitschiger Tiraden und zünden mich mit dem Feuer ihrer Verachtung an. Lassen Sie mich an dieser Stel- 23

24 le, als geschehe ein Einschnitt, Ihren Tanzstil bewundern, da Sie in einiger Grazie hexenhaft um meinen Scheiterhaufen zu kreisen scheinen. Was? Ja, noch immer komme ich zu Wort. Wie meinen? Wie ich denn noch von mir sprechen kann? Ob Sie mich nicht gerade wirklich gemartert, massakriert und hingerichtet haben? Empörter Freund, mit diesen Fragen wirken Sie sich fast ohnmächtig aus und nötigen mich meinerseits zu fragen: Wünschen Sie überhaupt noch dieses Spiel zu sein? Wie?! Ich muss wohl träumen. Sonst könnte ich beschwören, Sie hätten sich gerade zu einer stummen, vereinzelten Träne verflüchtigt und auf dieses Blatt verschwendet? Oh! Sie sammeln sich wieder. Sie bäumen sich wieder auf, haben sich wohl, wenn ich so sagen darf, wieder mit Ihrer Wut, oder ist es Verzweiflung? verwurzelt. Da schreien Sie mich an: Ob es nicht genug sei? Da rufen Sie: Sei es nicht genug? Da kreischen Sie: Es sei genug! Wie? Verzeihen Sie, ich war gerade abwesend, denn abgelenkt von dem Schreifehler dieses Satzes. Können Sie dies bitte noch einmal wiederholen? Ja, doch. Ja, ich höre Ihnen zu. Wie könnte ich auch nicht. Was stellen Sie da für Fragen: Ob ich Ihnen nicht einmal versprochen habe, wir würden für den Anderen sein und einander achten? Ob ich Ihnen nicht einmal von der Wahrheit sprach? Wie? Ob ich Ihnen nicht einmal einen Grund und einen Sinn versicherte, da wir beide gemeinsam existierten? Ob ich nicht einmal von Heimat schwärmte? Ich sage: Alles eine Möglichkeit. Doch ich stelle fest, meine Zugeständnis scheint Ihnen wohl, merke es an Ihrem ungläubigem Zittern, keine Genugtuung zu verschaffen. Schade, wirklich! Und jetzt klagen Sie mich an: Ich sei bloß eine traurige Sinnlosigkeit, sei eine gleichgültige Illusion, sei nichts als ein teuflischer Zaubertrick. Sie wüten, ich habe Sie hintergangen, als wären Sie nichts als ein beliebiger Durchlaufort gewesen. Sie sagen, ich habe Sie getäuscht, als wäre mein Kleid nichts als luftleere Verheißung gewesen. Lassen Sie mich hiermit anmerken, dass ich Ihren Worten doch einigen Gefallen abgewinnen kann. Weiter werfen Sie mir also vor, dass ich Ihnen Erleichterung, wenn nicht gar Erlösung, versprochen habe, da Sie mich als diesen Text setzen? Dass ich angedeutet habe, dieses Schreiben sei eine Möglichkeit, Sie von Ihrer Wut, oder ist es Verzweiflung? zu entzweien? Weiter klagen Sie und sind dabei beinah unverständlich: Warum ich nicht endlich, endlich, endlich unmittelbar zu Ihnen spreche?. Da zerreißen Sie ja das Blatt auf dem ich stehe, zerfetzen es in lauter weltliche Schnipsel, stoßen über jedes einen Fluch aus, zwingen eines nach dem anderen in Ihren Rachen, beißen, als seien Sie kein Wiederkäuer, und verschlucken mich als Fetzen hinab in die Säure Ihres Magens. Darauf könnte ich sagen: Dies kann zu Verstopfung führen. Doch stattdessen spreche ich: Nun müssten Sie, in der Helle unserer Widersprüche, diesen ganzen Text noch einmal schreiben bis zu dem Punkt an dem wir vor meinem Zerriss und Ihrem zornigen Festmahl waren. Es hat eine kleine Weile gedauert, aber ausgezeichnet! wir haben den sinnlosen Punkt überschritten und uns hiermit wieder eingeholt. Auch wenn es, ehrlich gesagt, eine Tortur war, meine Hinrichtung wortwörtlich ein weiteres Mal durchleben zu müssen. Anerkennen muss ich Sie jedoch für Ihre Erinnerungsgabe, diesen Text Satz für 24

25 Satz wiederholen zu können. Wie? Es geht weiter: Sie sind völlig außer sich und klagen ohne Hemmung, gänzlich selbstvergessen: Einst wollten Sie mich ja lieben. Einst wollten Sie sich mir hingeben. Einst waren wir einander ja Geschenke. Ihre Stimme spricht dann leise, als müsste sie gleich brechen: Dieses Einst war vor der Erinnerung, die Heute ist. Wie? Können Sie dies verständlicher formulieren? Sonst begreife ich Ihre wirklich rührende Anklage nicht. Ach so! Sie meinen: Früher sei die verlorene Zeit einer vergangenen Zukunft. Ich begreife. Wie meinen? Ich begreife nicht? Ich bin es, der hier nichts verstanden hat? Könnten Sie dies freundlicherweise näher erläutern? Sie wollen es nicht weiter ausführen? Nun interessiert es mich doch ein wenig, was Sie denn genau damit ausdrücken wollen. Wie bitte! Sie verweigern sich mir! Auch das, möchte ich meinen gefällt mir, kann ich Ihre Worte nicht Anders als bejahen. Sie sagen hingegen: Nicht noch einmal werden Sie mir die Befriedigung verschaffen, vor mir, gleich einem geschlagenen Tier, zusammenzubrechen. Nie wieder, kein einzig weiteres Mal werden Sie bei mir Zuflucht suchen? Was sagten Sie? Ich muss mich verhört haben, denn es schien mir so, als wollten Sie sich bei mir in dieser unvorhersehbaren Wendung bedanken? Bitte! Gern Geschehen! Aber wofür? Ach, Sie sagen, ich habe Sie endlich aus Ihrem Schlummer erweckt, ich habe Ihnen das Träumen ausgetrieben, ich habe Ihnen mit meiner Verwerflichkeit die Augen aufgeschlitzt: Sie sehen nun deutlich? Darauf, wenn ich einmal Klartext sprechen darf, möchte ich ausnahmsweise nicht antworten. Sehr gut meinen Sie, da ich still sein soll, da ich von nun an nicht mehr den Ton angeben werde? Denn Sie werden es sein, der mir fortan keine Ruhe mehr lassen wird? Und sie werden es sein, der mir nun lärmend den Schlaf rauben wird? Und Sie werden es sein, der sich diebisch einschreiben wird in meine Sehnsüchte, in meine Wünsche, in meine Hoffnungen? Also Sie werden es sein: Derjenige, der mich von nun an mit blendendem Scheinwerfer auf dieser Bühne überwachen wird, mich durchleuchten wird, mir jeglichen blinden Fleck ausbrennen wird? Sie werden mich also weiter schreiben, weiter mich ins Rampenlicht zerren, auf mich blicken, mich nicht entkommen lassen, mir jetzt den Text vorschreiben, werden jedes meiner tausend wandelnden Gesichter als Schauspiel enttarnen, weiter mich festsetzen in der vierten Wand dieser Wörter, weiter mich zum Hauptdarsteller machen, mich aber sogleich auseinandernehmen, mich zerhacken, wieder und weiter und wieder mich in meine Einzelteile verstreuen. Und da sehe ich es, sehe, wie Sie mich weiter schreiben ohne Punkt und Komma schreiben Sie mich jetzt jegliche Möglichkeit von Achtung verwerfend Immer weiter schreiben Sie mich hängen mich weiter in diesen Worten auf begreifen mich schnüren mir weiter die Kehle zu zerren mich ans Licht und rufen sich im Beben einer lustvollen Stimme schreckliche schreckliche Dunkelheit entreißenmirdabeibrutalmeineleerstellenzerteilenmichindiesenwörternzerstückelnmichschreibenmichweiterwiederholenmichbschreibenmichweiterschreibenmichnochalswürdeichund- SieundWirweiterüberdasEndediesesSatzeshinausbestehenalshättekeinervonunsjedenAnfangdiesesTextesgesprochenalsgäbeesnichtswaswireinandernochzusagenhätten von Noah Anders 25

26 V o n F ä l l e n Falls man wirklich so trocken, wie man es getan hat, sagen darf, die Welt sei alles, was der Fall ist, dann wird man gleichfalls sagen dürfen, sie sei die Summe aller Zu-, Vor-, Wechsel-, Zwischen-, Stör-, Unfälle und warum nicht auch: aller Einfälle?, die eingetreten sind. Nehmen wir den Fall von Emily Sinico, die (so stellt man es später dar) nachts am Bahnhof die Gleise überqueren wollte und vor den anfahrenden Zehnuhr-Zug geriet. Sie stirbt auf dem Bahnsteig, man stellt Herzversagen fest und eine Hüftprellung, die vom Puffer der nur langsam fahrenden Lokomotive herrührt. Das wird in der Zeitung am nächsten Tag als bedauerlicher Unfall zu den Akten gelegt, was allerdings zweifelhaft scheint, wenn man die Vorgeschichte kennt; der Artikel zitiert den Untersuchungsbeamten mit den Worten, dass die Eisenbahngesellschaft jetzt»entschiedene Maßnahmen«treffen sollte,»um die Möglichkeit ähnlicher Unfälle in der Zukunft zu verhindern.«oder nehmen wir den Fall von Michael Brown, der nicht nachts auf die Gleise vor den Zug fiel, sondern nachmittags auf die Straße einer Wohngegend, getroffen von insgesamt sieben der zwölf Kugeln, die der Polizist Darren Wilson auf ihn abfeuerte. Dieser Fall war letzten Sommer der Auslöser für die sogenannten Ferguson Riots und reiht sich heute ein in die lange Liste der Belege dafür, dass nicht nur auf den Knall ein Fall folgt, sondern bisweilen der Fall einen neuen Knall erzeugt (womit schon alle für einen bösartigen Zirkel nötigen Elemente beisammen sind). Dass die Welt das ist, was nun mal der Fall ist, bekommt da einen schneidenderen Ton, wo man unter der papierenen Formel, etwas sei der Fall, den vertikal-gravitativen Sinn des Wortes heraushört: Dann bringt der Fall, indem er eintritt, jemanden aus dem Tritt, so wie ein ausgelöster Fallstrick den Boden unter den Füßen entreißt. Dann gibt es jemanden, der aus dem Tritt geraten ist, weil wie wir Unbeteiligten nüchtern sagen können ein Fall eingetreten ist. Es soll uns die wir glücklicherweise unbeteiligt sind nun um die aus dem Tritt Gekommenen, Strauchelnden, Taumelnden dessen gehen, was für uns andere glücklicherweise nur der Fall ist. Zumindest da Straucheln menschlich ist können wir uns in die Strauchelnden hineinversetzen (glücklicherweise man kann es gar nicht oft genug wiederholen nur hineinversetzen). 26

27 U n d S t ü r z e n Im Falle eines Falles, der taumeln lässt, ist man im Nachhinein vielleicht klüger, aber auch gezeichnet vom Aufprall auf dem harten Boden der Tatsächlichkeit. Die Welt, die alles ist, was der Fall ist, ist die Gesamtheit der Tatsachen und denen ist die Unerbittlichkeit eigen, an sich nicht mehr rütteln zu lassen. Im Nachhinein ist es vor allem auch: zu spät. Was lässt sich noch tun, wenn es bereits zu spät ist, wenn das Kind, wie man sagt, in den Brunnen gefallen ist? Nichts mehr, es ist ja zu spät. Michael Browns Eltern kämpfen seit dem Tod ihres Sohns dafür, dass Polizisten eine Kamera an der Brust tragen müssen, die verhindern soll, dass anderen dasselbe zustößt wie ihrem Sohn. (Ähnlich fühlen sich vielleicht Fußballtrainer, die vor der Kamera die Einführung der Torkamera fordern, damit keinem Team mehr dasselbe zustößt wie ihren Jungs). Nora Fraisson um die Reihung der Fälle fortzusetzen, Mutter einer dreizehnjährigen Tochter, ein Mobbingopfer, das sich umbrachte ( auch solche Fälle gibt es, konstatieren wir als Unbeteiligte), hat ein Buch über den Fall ihrer Tochter geschrieben, das Ende Januar in Frankreich erschien. Sie wolle so auf das Problem aufmerksam machen, wolle verhindern, dass so etwas wieder geschieht, erzählte sie im französischen Fernsehen, wobei sie die ganze Zeit bemerkenswert gefasst blieb tränenerstickt nur der letzte Halbsatz, den sie sagte:» damit meine Tochter nicht umsonst gestorben ist.«jeder dieser Fälle ist ein schmerzlicher Fall Ein schmerzlicher Fall namentlich der erste, der Sie haben es längst gemerkt Joycens Erzählung A Painful Case entnommen ist, womit unsere Fallanalyse, unsere Analyse des Falls, ausdrücklich auf das Wortfeld des casus, des Krankheits-, Rechts-, Sozial- oder Einzelfalls geraten ist. Dort ist es, in der untergründigen Tektonik der Wortbedeutungen, im Englischen dazu gekommen ist, dass case, ähnlich dem Deutschen Kauz, auch einen Einzelfall unter den Menschen bezeichnen kann (headcase, hard case, basket case), weshalb sich A Painful Case auch übersetzen ließe als: Ein schmerzlicher Sonderling. Das ist Emily Sinico, das ist bestimmt auch Mr. Duffy, der nicht vor den Zug läuft so wie Michael Browns Eltern nicht erschossen wurden, und Nora Fraisson sich nicht umgebracht hat, Mr. Duffy, von dem wir nicht wissen (denn was wissen wir schon vom Einzelfall?), ob seine Tragik darin liegt, dass er zum Straucheln zu starr ist, oder darin, dass er schon lange daliegt, wie vielleicht ein auf den Rücken gefallener Käfer irgendwann aufhört, die Luft zu treten. von Jakob Brüssermann 27

28 Das Ende des Zuschauers Postdramatik, immersives Theater und Neoliberalismus In London lässt das Kollektiv Punchdrunk sein Publikum mit Masken in U-Bahnschächten wie durch Filmkulissen laufen, in Berlin werden die Zuschauer von SIGNA in den»club Inferno«geschickt und in Heidelberg vom Künstlerkollektiv RAMPIG in ein leerstehendes Haus geladen, in dem das Ensemble sein Winterquartier aufgeschlagen hat. Kurz: Dem Theaterbesucher öffnet sich eine geschlossene Welt, die er selbst am eigenen Leib erfahren und erkunden kann. Die Tendenz dieses zeitgenössischen Theaters erweist sich als Öffnung des Kunstwerkes und der Kunstgattungen und der Verlagerung des Theaters in der Gattungszuordnung. Darin liegt eine fundamentale Ähnlichkeit zu Entwicklungen infolge einer neoliberalistischen Zeitqualität. Verschiedene Kunstdisziplinen und insbesondere das Theater lassen sich beschreiben als Medium der Vergegenwärtigung. Ein Bild, ein Geschehen, ein niedergeschriebener Dramentext wird auf der Bühne wieder präsent gemacht und im Spiel aktualisiert. Die Aufführung als Kunstwerk bewegt sich in rezeptionsästhetischer Tradition in einem Verhältnis, das zwischen Rezipient (Zuschauer/Publikum), und dem Werk (Theaterstück bzw. Darsteller) aufgespannt wird. Was aber, wenn genau diese Abgrenzung verloren geht? Das spezifische Verhältnis zwischen diesen Polen eines passiven Rezipienten (Zuschauer als bloßer Beobachter) und einem autonomen Kunstwerk (Aufführung braucht den Zuschauer nicht) kommt auch im Schauspiel zum Tragen. Der Maßstab dafür ist die Art, wie und in welchem Grad das Publikum mit einbezogen wird. Diese Verschiebung in der Theaterpraxis, das Eintauchen immer weiter voranzutreiben, weist dabei klare Parallelen zum Zeitgeist auf. Klassische Dramakonzeption Im klassischen, dramatischen Paradigma seit Aristoteles ist die Theatererfahrung eine, die auf das stellvertretende Eintauchen des Zuschauers in die vorgeführte Handlung abzielt. Die gewünschte Erfahrung ist eine kathartische, eine vermittelte und reinigende Wirkung. Wenn zunächst die adligen, dann die bürgerlichen Helden fallen, kann der Einzelne im Publikum aus sicherer Distanz stellvertretend aus deren Fehlern lernen. Spätestens mit Brecht wird die Trennung, die vierte Wand, zwischen Darstellern und Zuschauern durchbrochen. Das Publikum wird direkt adressiert, teilweise sogar beschimpft und damit auf sich selbst zurückgeworfen. Theatererfahrung vollzieht sich nicht mehr nur als passiver Genuß und kathartisch-repräsentatives Erleben. Wird der Zuschauer sich seiner passiven Rolle bewusst, kann er sich als rationales Individuum davon distanzieren. Erst von diesem individuellen Standpunkt aus ist tatsächliche Interaktion als persönliche Aktion und Reaktion denkbar. Moderne Entgrenzung: Interaktivität Das Merkmal der Partizipation des Rezipienten und damit der Interaktivität des Kunstwerkes ist in verschiedenster Variation immer häufiger im 20. Jahrhundert in der Theaterpraxis zu bemerken. In der Postdramatik verabschiedet sich die Theaterpraxis vom Primat des Dramas, des Textes und einer textgetreuen Vergegenwärtigung. Der Stoff wird vielmehr zum assoziativen Ausgangspunkt von theatraler Inszenierungsarbeit und ermöglicht eine Übersetzung, eigenständige Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und persönlichen Erlebnissen und Perspektiven der Darsteller bzw. Performer. Die vordergründig zu erzielende Wirkung beim Zuschauer macht ihn direkt und nicht stellvertretend betroffen, sodass der einzelne Rezipient selbst als Individuum hervortritt. Die Entgrenzung, die den Rezipienten immer aktiver und direkter anspricht und damit in das Kunstwerk einbezieht, radikalisiert sich in anderer Art im immersiven Theater, aufkommend im 21. Jahrhundert in England. So finden sich als immersive Theaterstrategien beispielsweise die Interaktivität des Kunstwerkes, die Möglichkeit zur Partizipation und damit eine veränderte Rolle des Zuschauers, der bis hin zum Co-Akteur gleichsam handlungstragend werden kann oder auch die Dezentralisierung der Bühne. Bei Letzterem werden verschiedene Geschehnisse und Szenen nicht einfach nur auf der Bühne simultan nebeneinander gestellt und voneinander isoliert, son- 28

29 dern verteilen sich räumlich. In der Folge wird der Zuschauer aktiv in Bewegung gebracht. Die Inszenierungsarbeit kann dadurch z. B. den Charakter einer Ausstellung annehmen (und auf Kuration basieren). Oft greifen dabei die Kunstdisziplinen ineinander, als ein grenzüberschreitendes Kunsterlebnis im doppelten Sinne. Einerseits wird die Grenze zwischen Kunstwerk und Betrachter potenziell aufgelöst, andererseits die zwischen den einzelnen Kunstgattungen wie z. B. der abgegrenzten Disziplin der darstellenden Kunst. Transdisziplinarität Eine Annäherung an andere Kunstgattungen in der Zusammenführung und Koordinierung visueller, auditiver, installativer, performativer und theatralischer Elemente als Erforschung der Grenzen zeigt sich aber nicht nur in der Theaterpraxis. Explizit immersive Tendenzen in der zeitgenössischen ästhetischen Rezeption fassen vor allem Grund in der (virtuellen und interaktiven) Medienkunst. Sie basiert auf technologischem Fortschritt und birgt die Entfaltung unendlicher Möglichkeiten und perfektionierter Illusion (z. B. als Nachahmung menschlicher Wahrnehmung und Wirklichkeit) in der neu eröffneten Dimension der Virtualität. Das Phänomen der Transdisziplinarität wird aktuell nicht nur von verschiedensten Kunstgattungen umgesetzt, sondern findet sich genauso in der Wissenschaft und der Forschung. Besonders interessant scheinen dabei gerade die Schnittstellen von Wissenschaft und Kunst in der künstlerischen Forschung. Der Rezipient hat die Möglichkeit, aus der Rolle des Zuschauers herauszutreten und aktiv zu partizipieren. Mit dem Angebot des Kunstwerkes, ganz einzutauchen, ist der Mensch als Person und nicht nur als Zuschauer gefragt. Wird der Kunstrezipient aus einem tradierten Verständnis heraus zum essentiellen Bestandteil eines interaktives Kunstwerkes, bedarf das Kunstwerk auch viel ausgeprägter der aktiven Teilhabe, um sich entfalten zu können. Anders gewendet, könnte man behaupten, das Kunstwerk (Theaterstück als Aufführung) bedarf der Vervollständigung durch den»betrachter«als handlungstragendem Co-Akteur, welche erst in der Performanz, der Verwirklichung in der Gegenwart und dem (aktiv) mitvollzogenen Schauspiel statt hat. Für den Zuschauer artikuliert sich diese Begegnung in einer unmittelbaren Erfahrung. Diese Art der Erfahrung ist eine, die den Zuschauer auf sich selbst zurückwerfen kann. Sie lässt ihn im theatralen Geschehen als Individuum präsent werden und stellt ihn umgekehrt auch in die Verantwortung für die Qualität und Intensität der eigenen Theatererfahrung. von Sophia Egger RAMPIG:»Das Schloss«Das interdisziplinäre Künstlerkollektiv Theater Performance Kunst RAMPIG hat 2013 mit der Produktion»Das Schloss«ein leerstehendes Haus in Heidelberg gleichsam als Kunstlabor mit Raum- und Soundinstallationen und mehrstündigen Performances bespielt. Die Gäste waren eingeladen, sich dabei in einem vorgegeben Zeitrahmen im Haus zu bewegen und selbstverantwortlich darüber zu entscheiden, wie intensiv sie in die dargebotene Stimmung eintauchen. Die Rolle des Zuschauers wechselte zwischen stillem Betrachter, Kunstrezipient und aktivem Teilnehmer, der Einfluss auf die Performance nehmen kann und damit in direkten Kontakt mit den Darstellern tritt. Potenziell sind keine Grenzen gesetzt. Das Angebot dahinter ist eine authentische, unvermittelte Erfahrung, in der der Zuschauer unmittelbar auf sich selbst zurückgeworfen wird. Die aktuelle Produktion, inspiriert von Dostojewskijs»Schuld und Sühne«, hat im Oktober diesen Jahres Premiere. Weitere Informationen auf 29

30 Immersives Theater Strukturanalogisierung Neoliberale Werte Zentral für Zuschauer (als Co-Akteur) Erfahrung (von Stimmung etc.) als Konsumgut Kapitalistische Orientierung hedonistisch motiviert Narzissmusbestärkung: Erfahrung des Konsumierens Individuierung (Zuschauer als Person, da potenzieller Co-Akteur) Eigenverantwortlichkeit (für Qualität der Theatererfahrung) Unendliche Möglichkeiten Wettbewerbstendenzen klingen an Resultat der Individualisierung: Mensch: individueller Konsument Individuelle Entfaltung als Eigenleistung Auswahl aus Möglichkeiten (infolge von Technisierung/ Fortschritt) Adam Alston: Audience Participation and Neoliberal Value. Risk, agency and responsibility in immersive theatre

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32 Im Rausch Der Morgen danach Als ich heute morgen aus unruhigen Träumen erwachte, fand ich mich zu einer erbärmlichen Kreatur verwandelt: Der Enthusiasmus der vergangenen Nacht ist einer zähen Trägheit gewichen. Ein dumpfer, dröhnender Schmerz pocht in meinem Kopf, bleierne Schwere liegt auf meinem Körper, ich fühle mich nicht fähig, mich zu rühren, meine Glieder sind schlaff und schwach. In meinem Magen brodelt es, mehrmals stoße ich sauer auf. Meine Zunge fühlt sich pelzig an, mein Mund schmeckt nach Schnaps und Asche. Ich liege auf dem Rücken, reglos an die Decke starrend, versuche mich zu erinnern, wie es dazu kommen konnte, was am Vorabend passiert ist. Aber es gelingt mir nicht wirklich, meine Gedanken verwischen, führen ins Leere, es ist mir unmöglich, klar zu denken. Einzelne unscharfe Bilder der vergangenen Nacht tauchen auf, ohne jeden erkennbaren Zusammenhang und verschwinden wieder. Bilder von blitzartigen Lichtern, leuchtenden Farben, von Rauchwolken, die durch dunkle Räume wabern, von Menschen, die sich zu einem großen Organismus verbinden, ekstatisch zuckende Leiber in flackerndem Licht, zu ohrenbetäubender Musik, unaufhörlich, fast manisch. Momentaufnahmen, groteske Szenen, in denen wir singend durch die Stadt ziehen, auf den Straßen tanzen, stets mit Bierflasche in der Hand, fallen mir wieder ein. Es gelingt mir doch aufzustehen, mir wird schwindlig, ich muss mich abstützen. Auf dem kurzen Weg ins Bad stolpere ich über leere Flaschen, Plastikbecher liegen am Boden. Ich stoße gegen einen Aschenbecher, und zahllose Kippen verteilen sich über den klebenden Boden, auch ein zur Hälfte gerauchter Joint. Erneut stößt es mir auf, ich schaffe es gerade noch rechtzeitig ins Bad. Ich wasche mein Gesicht mit kaltem klarem Wasser, in der Hoffnung, so wieder einen erträglichen Zustand zu erreichen, leider erfolglos. Der Kopfschmerz ist immer noch da, gnadenlos und unerträglich dröhnt es in meinem Schädel. Und während ich versuche, die Nacht zu rekonstruieren, die Szenen aus Trinken, Rauchen, aus Tanzen und Kotzen in eine geordnete Reihe zu bringen und mich zu erinnern, wann und wie ich es wieder nach Hause geschafft habe, drängt sich mir ein Gedanke auf, eine Frage, die ich mir schon oft gestellt habe, immer dann, wenn ich ein Aufwachen wie dieses erlebe: Warum? Warum tue ich mir das immer wieder an? Woher dieser Hang zur Eskalation? Wozu dieser Exzess, immer und immer wieder, obwohl ich die Konsequenz doch kenne und oft genug erlebt habe? Definitionsversuche Rausch, der 1. durch Genuss von zu viel Alkohol, von Drogen o. Ä. hervorgerufener Zustand, in dem eine mehr oder weniger starke Verwirrung der Gedanken und Gefühle eintritt 2. übersteigerter ekstatischer Zustand; Glücksgefühl, das jemanden über seine normale Gefühlslage hinaushebt 3. (gehoben) betäubende Vielfalt Ein vom Alltagsbewusstsein sich abgrenzender Zustand also. Auch kein sehr selten auftretendes Phänomen, wenn man sich die Zahlen dazu ansieht im Jahr 2013 beispielsweise wurden insgesamt Personen im Alter zwischen 10 und 90 Jahren mit der Hauptdiagnose»akuter Rausch«in deutsche Krankenhäuser eingeliefert, allein grob , davon zwischen 20 und 30 Jahren alt (Statistisches Bundesamt Destatis). Und das sind lediglich diejenigen, die es nicht wieder nach Hause geschafft haben. Außerdem sind da noch die gut Fälle von im Rauschzustand verübten Gewaltverbrechen, die 2012 von der Polizei verzeichnet wurden (das fängt mit dem Abreißen von Mercedes-Sternen an, geht über Autospiegelabschlagen und Mülleimerumstoßen und reicht bis zu den wirklich bedrückenden An- und Übergriffen auf Menschen) (Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2012). Dieser rationale Ansatz reicht jedoch nicht aus, er greift deutlich zu kurz und erweckt sogar einen falschen Eindruck. Alle diese Zahlen, Fakten und 32

33 Statistiken mögen ja stimmen und haben sicher ihre Berechtigung. Mit dem Zustand des Rausches haben sie jedoch nichts zu tun. Eine durchfeierte Nacht, der absolute Exzess, der erst mit dem Aufgehen der Sonne endet: Das lässt sich durch Zahlen nicht fassen, geschweige denn nachvollziehen. Denn auch wenn der Rausch mittlerweile viel von der Mystik, die er vor hunderten von Jahren noch hatte, verloren hat, wenn wir den Zustand erklären können, wenn wir wissen, welches Enzym wo im Körper ausgeschüttet wird, um eine bestimmte Wirkung zu erzeugen, so ist der Rausch doch primär eins: ein Gefühl! So wie sich auch die Liebe nicht durch Statistiken und Zahlen, durch naturwissenschaftliche Fakten begreifen lässt, so können diese auch niemals das Gefühl des Berauschtseins wiedergeben. Denn was den Rausch auszeichnet, ist ja gerade das Irrationale, das nicht Fassbare, das rein Subjektive! Hier zeigen sich weitere Parallelen zu großen Empfindungen, wie der Liebe: Wer berauscht ist, fühlt völlig anders, er nimmt anders wahr, er ist anders. Die faktische Korrektheit der genannten Zahlenkolonnen soll also nicht bestritten werden, die Fakten jedoch als einzige Ausführung zum Thema zu liefern, wäre eindeutig zu wenig, sind sie doch auf gewisse Weise das genaue Gegenteil dessen, was den Rausch auszeichnet. Im Rausch geht es um Ekstase, um individuelles Erleben, um Empfinden und da hilft eine Aneinanderreihung von Zahlen nicht weiter. Der Zustand des Rausches lässt sich nicht rationalisieren, es geht um das leibliche Erfahren von neuen Dingen und einzelnen Momenten, die so nur im Rauschzustand passieren. Unbewusst wirkt der Rausch im alltäglichen Leben, der Welt des Nüchternen, weiter. Diese Erfahrung also, durch Konsum gleich welcher Substanz herbeigeführt, scheint besonders für Menschen mit hoher oder überdurchschnittlich hoher Intelligenz reizvoll zu sein. Diverse Studien aus Großbritannien brachten diese Korrelation in der jüngsten Vergangenheit zum Vorschein (Journal of Epidemiology & Community Health; Psychology Today). Solch eine Erkenntnis scheint auf den ersten Blick kaum eingängig sollten nicht gerade junge, intelligente und gebildete Menschen die mit Rauschzuständen verbundenen Risiken erkennen und sich davon distanzieren? Rausch, aus einer nüchternen Perspektive betrachtet, ist für manch einen wohl leicht als gesundheitsschädigende Realitätsflucht identifizierbar. Wenn das die volle Wahrheit ist, warum sitzen die jungen Schlauen dieser Welt nicht ausschließlich meditierend in Gärten oder spielen Klavier? Rausch und Freiheit Der Marlboro-Mann steht in freier Prärie und zündet sich in lässiger Haltung seine Zigarette an. Eine Gruppe junger Leute fährt mit einem Segelschiff in den Sonnenuntergang und trinkt Beck s. Die Werbung vermittelt hier, ganz offensichtlich, ein Gefühl von Freiheit. Das ist natürlich erstmal Unsinn, bringen uns doch alle Rauschmittel in eine gewisse Abhängigkeit. Und auch wenn uns Gauloises mit ihrer Liberté toujours -Kampagne Freiheit verkaufen wollen, macht uns das Rauchen einer Zigarette nicht zu einem unabhängigeren Menschen. Aber dennoch ist an der Verbindung von Rausch und Freiheit etwas dran, wenn auch auf andere Weise, als es in der Werbung suggeriert wird. Dabei geht es nicht um ein Freiheitsgefühl, das man empfindet, und auch nicht um den Gedanken, sich nichts vorschreiben zu lassen, sondern um eine Art Ausbruch. Einen Ausbruch aus Gedankenkreisläufen, die zahlreiche Menschen bestimmen. Dabei handelt es sich meist um Personen, die viel über sich und ihre Umwelt nachdenken. Das ist natürlich nicht notwendigerweise 33

34 gefährlich, birgt aber die Tücke, in diesen Gedankenspiralen hängen zu bleiben. Das ständige Nachdenken und die dauernde Reflexion des Selbst wird zu zwanghafter, dauernder Beschäftigung, die nicht mehr selbstständig abgeschaltet werden kann. Das kann zu harmloseren Dingen wie Einschlafproblemen führen, wenn die Gedanken, die einen verfolgen, nachts wachhalten, aber durchaus auch zu schweren Problemen wie z. B. Depressionen. Im Rausch ist es möglich, Verkopftheit auszuschalten und dadurch tatsächlich so etwas wie Freiheit zu erleben. Man kann sich, losgelöst von den festgefahrenen, sich ständig wiederholenden Gedanken, die einen im Alltag belasten, mit sich selbst befassen und auf diese Weise eine neue Art der Selbsterfahrung erleben. Diese neu gestaltete Wahrnehmung des Selbst, die sich den schematischen Lemmingspfaden entziehen kann, ist analog zu dem, was in der Kindheit vielleicht ein Spielplatz oder Abenteuerpark war, und findet sich nun in Form von Kneipen, Clubs und Festivals. Gewisse Regeln werden an der Garderobe mit der Jacke abgegeben, wenn der Abend beginnt es besteht eine Art Einverständnis, dass jetzt Ausnahmezustand ist: eine gewaltige Menge an Menschen auf engem Raum, laute Musik, Rausch. Nichts ist unmöglich. Der sonst so schweigsame Schüchterne, der tagsüber selbst von seinen Freunden kaum wahrgenommen wird, lehnt gerade beschwipst an der Bar und glänzt bei einer Gruppe Bekannter mit Reiseanekdoten. Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort beginnt das sonst so verklemmte Mädchen gerade zu tanzen, schließt seine Augen und vergisst alles um sich herum. Einer ihrer Arbeitskollegen steht auf dem Mainfloor und knutscht ausgelassen mit einer Frau, der er heute endlich den Hof gemacht hat. Inspiration Dass der Rausch mehr auslösen kann als Orientierungslosigkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen, beweist uns, wie so oft, auch die Kunst, die in all ihren Spielarten essentiell davon leben kann. Ob Literatur, Musik oder die bildenden Künste, immer wieder dient das Berauschen als Quelle für kreatives Schaffen. Dies ist nichts, was erst durch bekiffte Hippies oder verlebte Techno-Jünger offenbart wurde, sondern auch einige der größten Schriftsteller und Künstler, die für uns zum klassischen Kulturgut zählen, waren dem Berauschen nicht abgeneigt. E. T. A. Hoffmann, Heinrich Heine, selbstverständlich Edgar Allen Poe und sogar Friedrich Schiller über all diese Autoren, die längst zur Weltliteratur gehören, heißt es, sie hätten viel und gern getrunken. Schon das kreative Schaffen an sich hat etwas Rauschhaftes, man denke an den sogenannten Schaffensrausch, der seit Urzeiten bekannt ist. Eben dieser Zustand wurde durch Zufuhr von berauschenden Mitteln seit Jahrhunderten verstärkt (zum Thema Alkohol und Literatur gibt es ein sehr empfehlenswertes Interview des Deutschlandradios mit Autor Jürgen König unter de.html?dram:article_id=144999). Es hat in der Literatur seit jeher den Versuch gegeben, Rauschhaftes zu schreiben, den ekstatischen Zustand durch Worte wiederzugeben. 34

35 Das dionysische Sprechen, wie man es etwa bei Klopstock findet, ist fester Bestandteil der großen Lyrik. Dabei geht es zwar nicht nur um die Art von Rausch, die durch das Einnehmen gewisser Substanzen ausgelöst wird, diese Texte zeigen aber doch die Verbindung zwischen Kunst und Rausch. Noch deutlicher wird dieser Zusammenhang, wenn man sich mit neuerer Literatur befasst, vor allem mit der, die von gesellschaftlichen Außenseitern stammt. Man denke etwa an die Texte der Beat Generation, die ohne den Einfluss verschiedenster Drogen undenkbar ist. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel ist Naked Lunch von William S. Burroughs, ein stark surreales Buch, das als Offenbarung gefeiert wurde und das sich für viele wie ein einziger Rausch liest. Burroughs sagte selbst, es handle sich nicht um einen Roman, sondern um die Zusammensetzung verschiedener Aufzeichnungen, die er über lange Jahre unter dem Einfluss harter Drogen geschrieben habe. Werke wie dieses wollen nicht nur den berauschten Zustand wiedergeben, sondern sie entstehen tatsächlich aufgrund des Rausches. Dessen Rolle geht mitunter also sogar über die der reinen Inspiration hinaus. Musikalische Trips Nicht nur in der Literatur, auch in anderen Künsten spielen bewusstseinsverändernde Stoffe eine enorme Rolle, insbesondere in der Musik. Auch hier gibt es zahllose Stücke, die versuchen, den Zustand des Berauschtseins nachzuempfinden. Besonders deutlich wird das an der Musik der 60er Jahre, die sich oftmals durch psychedelische Elemente auszeichnete. Dieser Psychedelic Rock ist deutlich von Erfahrungen mit Drogen, insbesondere LSD, geprägt. Songs wie das fünfzehnminütige In A Gadda Da Vida von Iron Butterfly, die durch die beständige Wiederholung des einprägsamen Riffs versuchen, den Acid-Rausch nachzugestalten, sind tatsächlich geschrieben worden, um den Hörer in einen Zustand zu versetzen, der dem Berauschtsein möglichst nahe kommt. Ähnliches gilt für zahlreiche weitere Bands wie etwa The Doors oder Jefferson Airplane, in deren Musik der Rausch und die Droge ebenfalls von großer Bedeutung waren. Noch heute gibt es mit Uncle Acid and the Deadbeats, Causa Sui oder The Machine Bands, die in dieser Tradition stehen und die nicht selten die passende musikalische Begleitung für den Konsum liefern. Das Ende der Ekstase Nun mag die rauschhafte Erkundung des Selbst und Anderer im Club und in der Kunst noch so facettenreich und amüsant sein, aber gleich, ob sie sich drei Stunden oder drei Tage lang zieht, jede Party und jeder Rausch endet irgendwann. Die Lichter gehen an, die Musik aus. Die Securities nähern sich übermüdet und entnervt, um den letzten Rest der Feierwütigen rauszuwerfen. Dann der Gang durch die schweren Türen, draußen dämmert es vielleicht schon. Und dann, dann kommt die Schlägerei in der U-Bahn, die Pöbelei an der Bushalte. Das hysterische Mädchen, das sich lautstark mit seinem Freund streitet. Erbrochenes und halb aufgegessene Döner bedecken das Pflaster, und es fällt schwer, nachzuempfinden, was da überhaupt gerade passiert ist. Was vor ein paar Stunden noch ein fröhlicher Wirbel aus Farben und lächelnden Gesichtern war, hat sich auf ein Neues transformiert und scheint jetzt weit entfernt. Witzeleien, die Freude und das Gemeinsamkeitsgefühl von vorhin sind verflogen, ernüchtert kommt die Nacht zu einem Ende. Hat sie, mal abgesehen vom Kater, irgendetwas Bleibendes hinterlassen? Ein neuer Abend Langsam geht s wieder. Kaffee, Wasser und zwei Aspirin haben ihren Dienst getan. Der Schmerz ist verschwunden und ich bin wieder fit. Jetzt muss ich mich beeilen. Gerade wurde ich angerufen, ob ich heute Abend dabei bin, irgendwo soll eine gute Party sein und das möchte ich mir nicht entgehen lassen. Noch schnell duschen, Zähne putzen, umziehen, fertig machen. In einer halben Stunde treffe ich mich mit den anderen. Noch etwas gemeinsam rumhängen, Biertrinken, Vorglühen, bevor es wieder hinausgeht. Hinaus in die noch junge Nacht und hinein in neue Eskalation, in neuen Exzess, der erst endet, wenn die Sonne wieder aufgeht und ich morgens, wenn es schon wieder hell ist und die ersten Menschen sich auf den Weg zu ihrer Arbeit machen, zerstört ins Bett falle. von Sarah Geugis und Julius Neugebauer 35

36 Warte Um Paul Fehm aufzusuchen, sagte man mir in bestem Glauben, solle ich mich nur ins Auge der Stadt begeben. Ich wollte ihn einiges fragen; seine Antworten, so hoffte ich, würden mir Nahrung geben für die Kolumne, in der ich ihn unterzubringen gedachte. Wie beschrieben, saß er im Zentrum des Marktplatzes. Das Café servierte ihm in schöner Regelmäßigkeit, wonach er gar nicht erst bitten musste. Paul Fehm saß da wie eine Krähe, schwarz und verschlagen, die wachen Augen stibitzten, wo sie nur konnten. Endlich sprach ich ihn an, stellte mich und den Grund meines Besuches vor. Da er mir nicht anbot, mich zu ihm zu setzen, stellte ich meine erste Frage noch im Stehen.»Ob ich auf jemanden warte? Woher soll ich das wissen? Ich treffe jemanden, das genügt mir. Und wenn ich nur diese eine abgründige Sekunde hinterlasse, die dem ersten Schrecken folgt, dem Aufscheinen des Lächelns, das die wahre Freude überspielt; diesen einen Moment nach der verklärten, höflichen Freundlichkeit, wenn in der Abwendung die im Gesicht so meisterhaft skizzierten Züge ausgewischt werden und alles schließlich in blinden Ausdruck zurückfindet. Das würde mir bereits genügen.«einer Geste folgend, die ich vielleicht missverstand, setzte ich mich und bot meinerseits an, ihn zu einer Tasse Kaffee einzuladen.»wenn ich etwas von Ihnen wollte, hätte ich es mir bereits genommen«, sagte er. Durch die Störung sichtlich verärgert, ließ er den Blick schweifen, um dann unvermittelt weiter zu sprechen.»eigentlich aber verstecke ich mich hier vor diesem einen Gesicht, das ich in der Menge zu erhaschen hoffe. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es hier am Marktplatz passiert. Und nun entschuldigen Sie mich: Ich muss weiter hier sitzen, beschirmt von den Menschen, die ihren Geschäften und Sorgen nachgehen, die sich in Gesprächen üben, während ich meinem schlechten Gewissen ins Auge sehe, einfach nur hier zu sitzen und vielleicht eine Spur im Gesicht der anderen zu hinterlassen. Was aber, wenn ich jenes Eine verpasse, während ich jetzt mit Ihnen rede, wenn es mir entgeht in diesem Gewühl, das nur schwer zu überblicken ist?«seine Unhöflichkeit bannte mich. Auch schien es mir nicht so, dass er tatsächlich wollte, dass ich sofort ginge.»wollen Sie, dass ich mit Ihnen Ausschau nach diesem einen Gesicht halte?«, fragte ich vorsichtig.»und wird man nicht Sie vielleicht auch von sich aus entdecken?«ich hielt es sogar für wahrscheinlich, saß er doch an exponierter Stelle. Das Heftige seiner Erwiderung aber überraschte mich.»schlimmer noch, wenn es mich ungewappnet entdeckt, wenn jene Mechanik einsetzt, vor der ich doch gerade die Eine bewahren will! Es waren die Konquistadoren, die das Neue Land erst verwüsten mussten, um es in Besitz zu nehmen. Aber diese Eine will ich schützen: Davor, dass sie den Riss, den mein jähes Dasein in ihr verursachen müsste, erleidet, dass sie mir ihr Lächeln schenken muss, das dann ein automatisches Lächeln ist (wie bin ich eifersüchtig auf alles, das etwas»ich will uns beide bewahren vor dem Automaten der Höflichkeit 36

37 von ihrem Glanz erhascht!). Wie furchtbar wäre es, wenn ich spürte, wie hinter ihrem Rücken das Gesicht ins Ausdruckslose zurückgleitet, während die Begegnung mit mir ihren Tag begleitet.aber ist es nicht das, was man möchte, dass der andere immerzu an einen denkt?«, warf ich ein. Da murmelte Paul Fehm etwas von Zeitungsseelen und anderen Dingen, die ich, auch wenn ich sie kaum verstand, hier nicht wiedergeben möchte. Es dauerte eine Weile, bis er sich mir wieder zuwandte.»wie könnte ich sie so listig mit meiner Sehnsucht versehren! Die Ferne wird bewahren, was die Nähe nur zerstörte. Ich will uns beide bewahren vor dem Automaten der Höflichkeit, den wir beide so fürchten, weil die Anziehung zwischen uns all diese Gesten nur schlecht beschirmt; weil es die Ruhe in uns aufwühlt, weil wir dann beide rastlos wie in der Wüste umhergehen müssten. Also bitte, gehen Sie jetzt Ihrer Wege; es war schön, Sie zu sehen, doch nun muss ich mich wieder darauf konzentrieren, weswegen ich eigentlich hier warte.«erst als ich mich zwischen den Gassen nicht mehr zurecht fand, hielt ich ein. Es fuhr mir ein Lächeln übers Gesicht, das merkwürdig abstrakt blieb. Ich hielt Ausschau nach etwas, meinen plötzlichen Hunger zu stillen. von Paul Fehm paulfehm.wordpress.com

38 Vorschau: Nächste Produktion von RAMPIG. Schuld und Sühne, Premiere am 1. Oktober Impressum der un!mut Zeitschrift [an] der Uni Heidelberg, Ausgabe 1/2015. Nr. 224 vom 15. Mai Redaktion: Gregor Babelotzky, Jakob Brüssermann, Laura Dermann, Leo Eder, Sophia Egger, Sarah Geugis, Klara Griep, Salome Heyn, Isabel Jacobs, Natalia Lakman, Julius Neugebauer, Mattheos Quintana. Auflage Für namentlich gekennzeichnete Beiträge ist der Verfasser verantwortlich. Die un!mut ist angebunden an das Germanistische Seminar und wird finanziell unterstützt vom StudierendenRat der Universität Heidelberg, Albert-Ueberle-Str 3-5, Heidelberg. Dank auch an die universitas, Mittelbadgasse 7. Alle Ausgaben auch unter: Bildnachweise Illustrationen: S. 7/9/26/27 Mattheos Quintana; S. 19/21 Corinna Assmann Photographien/Bildbearbeitung: S. 13/33/34/40 Leo Eder; S. 38 Sophia Egger 38

39 Termine 24. April bis 3. Mai, Heidelberger Stückemarkt mit dem Gastland Mexiko. Bis 17. Juli, Akademische Mittagspause, jeden Tag von 12:30 Uhr bis 13:00 Uhr, Kurzvorträge zum Thema»Schrift«, Peterskirche, Plöck 70. Mittwoch, 6. Mai, 19:00 Uhr, Vortrag von Prof. Dr. Jochen Hörisch,»Der Philosophen-Weg Ein Heidelberger Sonderweg«, Neue Uni, Hörsaal 14. Mittwoch, 6. Mai, 20:00 Uhr, Lesung Max Goldt, Alte Feuerwache Mannheim. Donnerstag, 7. bis 10. Mai, Supercopy. Festival der Samplingkultur, Alte Feuerwache Mannheim. Montag, 11. Mai, 20:00 Uhr, Nils Frahm, Alte Feuerwache Mannheim. Dienstag, 12. Mai, 18:15 Uhr, Vortrag von Dr. Dirk Fonfara,»Die Karl Jaspers Gesamtausgabe: Werke, Nachlass, Korrespondenzen.«Ein Gemeinschaftsprojekt der Heidelberger und Göttinger Akademie der Wissenschaften, Neue Uni, Hörsaal 04. Sonntag, 17. Mai, 20:00 Uhr, Lesung mit Peter Bieri (Pascal Mercier),»Nachtzug nach Lissabon«und»Perlmanns Schweigen«, DAI. Dienstag, 19. Mai, Film und Diskussion zum IDAHOTI* 2015, Mr. Angel, Breidenbach Studios. Freitag, 22. Mai, 20:00 Uhr, Poetry Slam WORD UP!, DAI. Dienstag, 26. Mai, 18:15 Uhr, Vortrag von Prof. Dr. Helmuth Kiesel,»Ernst Jüngers Stahlgewitter in einer historisch-kritischen Ausgabe«, Neue Uni, Hörsaal 04. Donnerstag, 28. Mai, 16:15 Uhr, Vortrag von Dr. Magdalena Kirchner,»Zaungäste oder Konfliktparteien? Syriens Nachbarn und der Bürgerkrieg«, Hochschule für Jüdische Studien, Raum S2. Dienstag, 9. Juni, 19:00 Uhr, Laubsäge und Scheinbrücke. Aus der Vorgeschichte des Schreibens, erste Poetikvorlesung mit Lutz Seiler, Alte Universität, Aula, Grabengasse 1. Mittwoch, 10. Juni, 19:30 Uhr,»Über Poesie!«Lutz Seiler und Jürgen Becker im Gespräch mit Helmut Böttiger, Karlstorbahnhof. 12. bis 20 Juni, 18. Internationale Schillertage, Nationaltheater Mannheim. Dienstag, 16. Juni, 18:15 Uhr, Vortrag von Kaltërina Latifi,» Nur keine Aenderungen in meinem Manuskript. E. T. A. Hoffmann edieren«, Neue Uni, Hörsaal /4./5. Juli, Aufführung von Wedekinds»Frühlingserwachen«, Junge Theatergruppe RAMY im Haus der Jugend Heidelberg. Schreib doch mal. Wir suchen immer Illustratoren und Autoren, die etwas zu sagen haben, sei es über Themen der Gesellschaft und Politik, lokal und in aller Welt, über das Studieren in Heidelberg oder über Hochschulpolitik. Aber auch literarische Beiträge, Artikel und Rezensionen über Literatur, Kunst, Philosophie, Film, Musik und Theater sind willkommen. Gerne nehmen wir auch Beiträge von Arbeitskreisen und studentischen Gruppen an. Meldet euch per Mail: Offene Redaktionssitzungen im Orange (Ingrimstraße 26a): Montag, 4. Mai, 18 Uhr Montag, 18. Mai, 18 Uhr Montag, 1. Juni, 18 Uhr Montag, 15. Juni, 18 Uhr Eine Minute für SUV-Ökos Früher war alles besser (lies: einfacher)! Zum Beispiel die Ökos Jutebeutel, wallendes Haar und der Gang ins Reformhaus waren ihre Markenzeichen und keiner wollte sie ihnen streitig machen. Heute ist die Welt so viel komplizierter: Die Hipster haben den Ökos ihre Jutebeutel und wallenden Haare einfach weggenommen, und der Gang ins Reformhaus ist kein Gang mehr, sondern ein»brumm Quietsch! Brumm«der SUV-Ökos. Unsereins (die echten Ökos, die natürlich immer beim Hofladen einkaufen, ausschließlich Rad fahren, und noch nie eine Plastiktüte in der Hand hielten) steht mit staunend geöffnetem Mund da, wenn sie ihre abgasspuckenden Geländewagen (die sie natürlich nur in der Stadt benutzen) quer auf der Straßenecke parken und nach dem Einkauf im Bio-Supermarkt so unverdrossen davonbrausen, dass wir uns fragen müssen: Haben wir da etwas verpasst oder bedeutet SUV neuerdings»superumweltverträglich«? von Salome Heyn 39

40 πάντα ῥεῖ

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