Waldbauliche Behandlung von Buchen - Lärchen - Mischbeständen
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- Dagmar Winter
- vor 6 Jahren
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1 Behandlung von Buchen - Lärchen - Mischbeständen Fortbildungsveranstaltung zum Baum des Jahres Axel Noltensmeier
2 Anteil der Baumartengruppe Lärche an der Waldfläche der Bundesländer 7,6 % 3,1 % Deutschland ges.: 2,8 % 3,0 % 4,7 % 2,4 % 1,2 % 1 % >1-2 % 2,5 % 3,1 % 4,8 % 3,1 % 2,0 % 3,3 % >2-3 % >3-4 % >4-5 % >5 % Quelle: BWI 2 1,8 %
3 Übersicht Lärchenfläche nach Bundesländern Land Waldfläche Lärche [Tha] [Tha] [%] Baden-Württemberg ,3 1,8 Bayern ,7 2 Brandenburg ,5 1,2 Hessen ,7 4,8 Mecklenburg-Vorpomm ,5 3,1 Niedersachsen ,4 4,7 Nordrhein-Westfalen ,7 3 Rheinland Pfalz ,5 2,5 Saarland ,1 Sachsen ,1 3,3 Sachsen-Anhalt ,5 2,4 Schleswig Holstein ,6 Thüringen ,6 3,1 Quelle : BWI 2
4 Altersklassenverteilung bei Lärche in Niedersachsen LOEWE bis 2040 Abnahme Lärchenanteil von 5,5% auf 3,4 % Fläche in ha RIBES bis 2050 Abnahme Lärchenanteil von 6% auf 4 % > 160 Altersklasse
5 Gründe für eine abnehmende negativen Anbauerfahrungen: zu späte Einbringung in flächig aufgelaufene Buchen-Naturverjüngung zu innige Mischung mit Buchen zu kleine Flächengrößen falsche Herkunftswahl Schäden durch Wild (fegen und schlagen) Zweifel am wirtschaftlichen Erfolg zu späte und häufig nicht oder zu spät einsetzende Bestandespflege
6 Standortansprüche gute Anpassung an kontinental getönte Klimazonen bevorzugt frische (vorratsfrische bis nachhaltig frische), gut durchlüftete Standorte mit besserer Nährstoffausstattung an Sonnhängen bis Plateaulagen Spätfrostlagen, stark atlantisch geprägte Flachlandgebiete sowie kalt feuchte Lagen im Bergland scheiden aufgrund der Krebsgefahr aus Exkurs: die Japan. Lärche hat geringere Nährstoffansprüche bei zugleich höheren Anforderungen an die Wasserversorgung; geringere Lichtansprüche und höhere Krebsresistenz
7 Ökologische Eigenschaften der europäischen Lärche + unempfindlich gegenüber Winterfrost + mittlere Nährstoffansprüche + häufige Samenproduktion mit effektiver Windverbreitung + Besiedlung von Freiflächen o eher empfindlich gegenüber Wasserüberschuss und Dürre - spätfrostgefährdet - sehr empfindlich bei inter- und intraspezifischer Kronenkonkurrenz - hohe Lichtansprüche, hohe Lichtdurchlässigkeit - hohes biotisches Risiko durch Insekten (im Reinbestand)
8 Klima-Anpassungsfähigkeit verschiedener Baumarten (v. LÜPKE, 2004) Beurteilungskriterien K lim a-a npassungsfähigkeit Baumarten Beurteilung der A npassungseignung gut (stabil bzw. schlecht mittel resilient (labil) Buche G enerationenfolge W ärme W asserstress Insektenbefall W aldbrand Traubeneiche Stieleiche Esche Bergahorn Spitzahorn Winterlinde Hainbuche Elsbeere R egeneratonsfähigkeit Sturm stabilität feucht-kühles K lim a (Pilzbefall) Schwarzerle Sandbirke Aspe V ogelbeere Weißtanne N ährstoffarm ut Bodensäure B esiedlung von Freiflächen Fichte Kiefer Europ. Lärche Roteiche Douglasie
9 Holzeigenschaften: - hartes und dauerhaftes Nadelholz mit hohem Harzgehalt Verwendung: - Konstruktionsholz im Innen- und Außenbereich - Verwendung im Wasserbau Ökonomische : - frühe Vorerträge durch Schwachholzsortimente - hohe Wertleistung in den Zielsortimenten Foto: Regionalforstamt Hochstift
10 Zwischenfazit: Die Lärche spielt in der waldbaulichen Planung nur noch eine untergeordnete Rolle Mittelfristig wird ihr Anteil noch deutlich sinken. Die Lärche besitzt eine relativ hohe Klima- Anpassungsfähigkeit, so dass sie als Mischbaumart die mit dem Klimawandel einhergehenden Risiken vermindert. Die Lärche ist eine ökonomische Bereicherung
11 Leitbild für Buchen - Lärchen- Mischbestände Femelstruktur in der Buche, mosaikartig in Löchern unregelmäßig eingestreute Horste bis Kleinflächen von Lärche Produktionsziel im Buchen - Lärchen - Mischbestand Europ. Lärche: Wertholz: Zielstärken BHD 70 cm+, in Jahren Lärchenstammholz: Zielstärken BHD 50 cm+, in Jahren Buche : Stammholz: Zielstärken BHD 65 cm +, in Jahren Bestandesziel Buche % Lärche % Begleitbaumarten 10 20% Buchenunter- und -zwischenstand auf ganzer Fläche
12 Höhenzuwachs v. Lärche und Buche im Vergleich Höhenzuwachs pro Jahr [m] Hauptpflegephase Lärchenanteilen Buche Lärche Alter
13 Verjüngung in Buchen Grundbeständen? Natürliche Vorausverjüngung von Lärche in Störungslöchern Oberbodenzustand (Mineralbodenkeimer) Humuszustand Lichtverhätnisse Voranbauten von Lärche im Rahmen der Zielstärkennutzung Mindestgröße +-0,2 ha Pflanzverband: Lärche 2,5*1,25 Sortiment 1+1 (50/80) qualifiziertes Vermehrungsgut
14 Jungwuchsstadium bis 3m Jungwuchs/Dickungsflege (2-6 m Oberhöhe): Ziel: geschlossener vitaler Jungwuchs mit Mischbauanteilen Wuchsvorsprung vor Buchengrundbestand 3m Maßnahmen: ggf. schlechte Vorwüchse und stark verdämmende Weichlaubholz entnehmen ggf. Stammzahlreduktion in undifferenzierten NV-Horsten
15 Differenzierungsstadium bis 10m Gerten- Stangenholz (6-12 m Oberhöhe): Ziel: Jungbestand mit > 100 ZB Anwärtern (vital, gerade, Kr% >50% Wuchsvorsprung 4-5m gegenüber Buchengrundbestand Maßnahmen bei ca. 6-8m Oberhöhe: Auswahl von ZB Anwärtern/ha Ästung auf ca. 3 m Höhe Ausleseläuterung Maßnahmen bei ca. 8-12m Oberhöhe: Überprüfung der Z-Baum-Anwärter, ZB 2. Ästung 2. Ausleseläuterung
16 Auslesestadium ab 10m geringes Baumholz (12m - 20m Oberhöhe): Ziel: Herausgepflegte Z-Bäume mit langen, grünen Kronen ohne Seitendruck, die ein kontinuierliches Durchmesserwachstum sichern Maßnahmen ab 12 m Oberhöhe: starke Hochdurchforstung mit konsequenter Förderung der ZB, Durchforstungswiederkehr alle 3-5 Jahre Wuchsvorsprung 5m - 6m in der Phase Beginn der intensiven Pflegephase im Buchen- Grundbestand (ZB Auswahl, Freistellung)
17 Ausreifungsstadium 24-28m geringes bis mittleres Baumholz (ab 20 m Oberhöhe): Ziel: Z-Bäume mit langen grünen Kronen erhalten Vorratspflege Maßnahmen: Vergrößerung der Durchforstungsintervalle bei Lärche abnehmende Eingriffsstärke Buche intensive Bestandepflege mit Förderung der ZB Abstand BU- Lä - ZB >10 m
18 Reife und Regenerationsstadium ab 28m mittleres bis starkes Baumholz (ab 28m Oberhöhe) Ziel: Ausreichende Zahl starker, gut bekronter geästeter Lärchen Langstreckte Zielstärkennutzung Maßnahmen ab 28m Oberhöhe: Vorratspflege individuelles Ausreifen ortsübliche Risiken (Stockfäule) beachten einleiten der Verjüngungsphase Mischungsanteile sichern Zielstärkennutzung
19 Nachanbau mit Buche in Lärchenreinbeständen Nachanbauzeitpunkt in Abhängigkeit: Wüchsigkeit Dimension Bestandesqualität Gefahr der Bodenverwilderung Ziel: Ausreifen der Lärchen vor dem Einwachsen der Buchen Nachanbau mit Buche erst ab Alter 40
20 Wuchsreihe Buchen-Lärchen Mischbestände Lage der Buchen-Lärchen Mischbestände im Solling Guericke 2000
21 45 Höhenentwicklung Bu-Lä Mischbestandwuchsreihe Solling 40 Bestandeshöhe [m] Alter Buche Mittelhöhe Hg Buche Oberhöhe H100 Lärche Mittelhöhe Hg Bu. 1. Ekl. mäß. Df. n. Schober, 1967 Elä. 1. Ekl. mäß. Df. n. Schober, 1946
22 Guericke 2000
23 80 Durchmesserentwicklung Bu-Lä Mischbestandwuchsreihe Solling Dg [cm] Buche Dg Alter Lärche Dg Bu. 1. Ekl. mäß. Df. n. Schober, 1967 Elä. 1. Ekl. mäß. Df. n. Schober, 1946
24 Grundflächenanteile Lä - Bu Mischbestandswuchsreihe Solling Anteil [%] 100% 80% 60% 40% 20% 0% Alter
25 Kronendurchmesser [m] Kronendurchmesser [m] Guericke 2000
26 Mischbestandwuchsreihe Solling Lä- Bu Vergleich der Vorratsentwicklung Bestandesvorrat [Vfm] Alter Buche Lärche Vorrat Gesamtbestand Bu. 1. Ekl. mäß. Df. n. Schober, 1967 Elä.
27 Guericke 2000
28 Anteil an der Kronenschirmfläche Alter: Ki: 36% 21% 13% Bu: 45% 57% 63% Lä: 8% 14% 12%
29 Rotenburg Abt. 1245: Aufnahme 2010 Art Alter Dg Hg D100 H100 N/ha G/ha V/ha Eiche Buche Hainbuche Kiefer Lärche ,
30 Vorrats- und wertholzreiche Lärchen - Buchen Mischbestände Lä- Bu- Misch beständen Erhaltung einer standortsgemäßen und leistungsfähigen Baumartenvielfalt Hohe Produktivität und strukturelle Vielfalt in Mischung mit Buche bei vergleichbaren Produktionszeiträumen Erhöhung der Arten- und Habitatvielfalt Standortverbesserung gegenüber Lärchen - Reinbeständen Senkung bzw. Verteilung der Produktionsrisiken Risikoverteilung gegenüber Schwankungen am Holzmarkt Erhöhung des Massen Wertertrages gegenüber Buchen Reinbeständen
31 Möge auch dieser edlen Lichtholzart daher ein ihrem Anbauwert entsprechender Anteil auf geeigneten Standorten des deutschen Waldes gegeben werden (Schober 1977) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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