Klonenbeschreibung Stand 2011

Transkript

1 Klonenbeschreibung Stand 2011 Riesling!Klon HN 83 Selektionsziele: Blühfestigkeit sowie Mostgewichts- und Ertragsstabilität, Im Laufe der Züchtung ist es in den letzten Jahren gelungen, einen Klon aufzubauen, der trotz guter Ertragsleistung ein enormes Qualitätspotential aufweist. Dies zeigt vor allem die Ertragsreduzierung der vergangenen Jahre.!Klon We 29 Der We 29 ist ein Weinsberger Klon, der durch einen etwas geringeren Ertrag, bei minimal höherem Mostgewicht heute durchaus wieder Berechtigung seine hat.

2 !Klon We 158 Der Klon We 158 ist sehr ertragsstabil. Die Trauben sind im Vergleich zum We 29 stärker geschultert und haben ein um 15% höheres Ertragsniveau.!Klon We Abstammend aus dem We 158 zeigt sich dieser Klon etwas lockerbeeriger und ertragsschwächer. Dadurch ist er auch weniger botrytisanfällig. Ruländer (Grauburgunder)!Klon HN 1 Der Klon hat seinen Ursprung in Südbaden (Hauser), ist aber in Heilbronn über lange Jahre hinweg mit vier weiteren Klonen züchterisch bearbeitet worden. Die Trauben sind insgesamt kleiner, haben keine Schultern und auch kleinere Beeren. Durch die kleineren Beeren ist der Beerenhautanteil relativ hoch, was fruchtige, sortentypische Grauburgunder ergibt. In den vergangenen Jahren haben sich zwei Stöcke in den Vermehrungsanlagen herauskristallisiert, die etwas lockerbeeriger sind. Diese werden weiterhin beobachtet und gegebenenfalls in die Vermehrung mit einbezogen.

3 Weißburgunder!Klon Fr. 70 und N81 Der Klon hat bei zahlreichen Freiburger Versuchen durchschnittlich das höchste Mostgewicht aufgewiesen. Der Ertrag ist leicht vermindert. Er ist mehr der gelbliche Typ des weißen Burgunders. Chardonnay Beim Chardonnay sind die! Dreherklone die wohl verbreitesten in unserem Raum. Zahlreiche Klonenvergleiche zeigen, wie vielseitig die Klone dieser Sorte sind. Durch die individuelle Kombination zweier Klone kann schon im Weinberg der Grundstein für einen bestimmten Weintyp gelegt werden. Wir haben unseren Schwerpunkt auf den! Klon Dr 263 gelegt, der bei mittlerem Ertrag und geringerer Botrytisanfälligkeit ein beachtliches Mostgewicht aufweist.

4 Müller-Thurgau, Kerner und Silvaner Die Silvaneredelreiser liefert die LVWO Weinsberg. Dabei wird der Qualitätsklon We 88 veredelt, der deutlich höher im Mostgewicht ist. Beim Müller-Thurgau und Kerner sind im Raum Heilbronn eigene Klone aufgebaut worden. Die Kerneredelreiser We 1 stammen in jüngster Zeit ausschließlich von der Rebzüchtung Weinsberg. Ertragsstabilität und Gesundheit stehen im Vordergrund. Beim Müller-Thurgau haben wir auf den robusten Fränkischen Klon Wü 7-5 zurückgegriffen. Bild : Müller Thurgau Wü 7-5 Bild: Kerner We 1

5 Gelber Muskateller!Klon Fr.69-5 HN Der Muskateller wird in Heilbronn schon lange züchterisch bearbeitet. Sehr schnell zeigte sich, dass der gelbe Muskateller im Vergleich zum Roten Muskateller aromatischer und qualitativ hochwertiger war. So hat sich mit der Zeit ein Klonengemisch des Gelben Muskatellers, bestehend aus wenigen Klonen durchgesetzt. Der Klon ist sehr ertragsstabil, die Traube walzenförmig und kompakt. Die Unterlage 5BB kann problemlos als Pfropfpartner verwendet werden. Traminer/ Gewürztraminer! Klon Fr Er ist einer der Qualitätsklone aus Freiburg. Dabei fällt er durch seinen geringeren Ertrag und ein sehr hohes Mostgewicht auf. Die Traubenform ist locker- mittel, leicht geschultert ohne nennenswerte Achseln. Der Wein hat ein feines, dezentes Sortenbukett, eine geringe Säure und hohe Qualität.

6 Spätburgunder!WVW H 40 (ehem. Klon Sel HN) Die Traube ist nicht so geschultert wie beim Klon Fr und normal gepackt. Die Erträge sind mittel bis hoch bei durchaus gutem Mostgewicht. Der Klon wird zurzeit am meisten vermehrt und gilt als Standartklon in unserer Region.!WVW H 41 Bei dem Qualitätsklon Pinot 111 sind die Selektionsarbeiten für neue Subklone soweit fortgeschritten, dass Pflanzgut in geringem Umfang zur Verfügung steht. Der Klon läuft bei uns vorläufig unter der Bezeichnung WVW H 41. Die Traube ist insgesamt kleiner, hat kaum Schultern und kleinere Beeren. Der Ertrag ist 15-20% geringer und bringt 2-4 Oe mehr. Im Versuch wurde eine deutlich geringere Botrytisanfälligkeit nachgewiesen. Bedingt durch den höheren Beerenhautanteil ergibt der Pinot 6001 farbkräftige, körperreiche Rotweine, die sich auch hervorragend für den Barriqueausbau eignen.

7 !Klon Frank 105 S Der Klon ist zwar ein normaler Burgunderklon, aber dennoch seit Anbeginn durch seine Lockerheit und Botrytisfestigkeit aufgefallen. Das Mostgewicht ist etwas höher. Seine Beerengröße ist burgundertypisch, aber nicht besonders kleinbeerig.!fr 1801 Der Klon Fr 1801 isrt ein neuer mischbeeriger Klon aus Freiburg. Die Erträge sind durchschnittlich, bei hohem Qualitätsniveau. Durch die Mischbeerigkeit ist der Klon weniger bortrytisanfällig.!klon We M242 Durch die lockerbeerigen Trauben ist er weit weniger botrytisanfällig als die traditionellen Spätburgunderklone. Die Trauben sind etwas mehr geschultert. Der Reifezeitpunkt ist später im Vergleich mit dem normalen Spätburgunder, die Trauben bleiben aber gesund. Die späte Lese (mit Lemberger) kann sehr hohe Mostgewichte ergeben. Die Weine sind farbintensiv und kräftig. Der M242 tendiert etwas mehr zu einem Qualitätsklon bei geringerer Säure.!Klon We M171 Bei diesem Klon ist das Mostgewicht etwas höher, dafür aber auch die Säure. Durch kürzere Traubenstiele neigt er zur Botrytisanfälligkeit.

8 !WVW H 42 L Der Klon WVW H 42 L ist ein Marienfeld-Typ, hat also längere Traubenstiele. Die Bortrytisanfälligkeit ist deshalb sehr gering. Die Trauben weisen erstaunlicherweise bedeutend weniger ausgeprägte Schultern auf. Bei normaler Spätburgunderlese ist die Qualität vergleichbar, bei später Lese allerdings viel höher.!wvw H 44 - Clevner (ehem. Klon Sel HN) Der Clevner ist eine Heilbronner Spielart des Spätburgunders. Er ist ein reiner Qualitätsklon, der im Mostgewicht ca. 5-7 Grad höher liegt. Der Reifezeitpunkt liegt beim normalen Spätburgunder. Arbeitswirtschaftlich von Vorteil ist der aufrechte Wuchs, der einen geringen Aufwand bei den Laubarbeiten zur Folge hat. Die Trauben sind ungeschultert und walzenförmig. Die Beere ist klein.!wvw H 47 Samtrot (ehem. Klon Sel HN) Der Samtrot ist eine Mutation aus dem Schwarzriesling, gilt aber als Spätburgunderklon. Entdeckt wurde er vom Heilbronner Weingärtner Hermann Schneider zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Qualität ist ähnlich hoch wie beim Clevner. Die Trauben sind etwas lockerer mit kleinen Schultern. Der Wein ist samtig und weich.

9 Schwarzriesling!Klon We 292 Dieser Klon fällt durch seinen mittleren Ertrag und die hohe Qualität auf. Reife, Trauben- und Beerengröße sind durchschnittlich. Auffallend ist der gleichmäßige Wuchs. Die Botrytisanfälligkeit ist etwas geringer.!klon We 266 Der Ertrag ist hier geringer, gleichzeitig steigt die Qualität. Die Reife ist sehr gleichmäßig, Trauben- und Beerengröße etwas kleiner. Der Klon neigt etwas zur Botrytisanfälligkeit.!Klon We 271 Dieser Klon ähnelt dem We 266, ist dabei aber nicht so kompakt. Der Ertrag ist hier höher.

10 Blauer Trollinger!Klon WVW 17 Ein neuer Klon des Weinbauverbandes Württemberg, der durch kleinere Trauben und Beeren hervorsticht. Der Ertrag ist geringer.! Klon WVW 18 Ähnlich dem WVW 17 - insgesamt etwas unruhiger.!klon WVW 20 Beim WVW 20 ist der Ertrag im Vergleich der drei WVW Klone etwas höher.!klon We 4-7 Wegen seiner relativen Konstanz in Ertrag und Qualität wird dieser Klon immer noch viel vermehrt.!klon We S1, S3 und S 5-50 We S 1 und We S 3 sind senkrecht wachsende Klone mit ähnlichem Ertrags- und Qualitätsniveau wie gängige Trollingerklone. Außerdem scheinen Sie weniger Geize zu bilden. Der Wein ist bisher viel versprechend muss aber noch weiter beobachtet werden. Der Klon We S 5-50 wurde beim Bundessortenamt nicht angemeldet und wird nicht weiterverfolgt.

11 Lemberger!Klon WVW H 83 Dieser ursprüngliche Heilbronner Klon ist ein Gemisch aus Vermehrungen, die in den letzten 30 Jahren positiv auffielen. Die Anzahl ist nunmehr auf ein Minimum von 6 Klonen begrenzt. Auch hier zeichnen sich Typen ab, die durch ihre kleine Traubenform herausstechen.!klon WVW 74 (ehem. Klon 0804) Dies ist ein Klon des Weinbauverbandes. Hier ist die Traube selbst nicht mehr so lange und etwas gedrungener.!klon WVW 72 (ehem. Klon 0702) Dies ist ebenfalls ein Weinbauverbandsklon allerdings mit größeren, längeren und geschulterten Trauben.!Klon We Elite Der Klon We Elite ist ein ertragsstabiler Klon, der dem 0702 ähnelt.!klon We 379 Dieser Weinsberger Klon hat ein geringeres Ertragspotential im Vergleich zum Klon We Elite.

12 Muskattrollinger!Klon WVW H 25 Der Muskattrollinger ist eine alte württembergische Sorte. Die Eltern waren wahrscheinlich Muskateller und Trollinger. Reife, Ertrag und Qualität sind dem Trollinger ähnlich. In vielen Betrieben setzt sich der Muskattrollinger als Spezialität durch. Er ist für Rotwein, Sekt, und Rosé geeignet.

13 Palas (Klon We 625) Der Palas ist eine Kreuzung aus Trollinger und der Rubintraube. Hier ist das komplette Beerenfleisch dunkelrot eingefärbt. Er dient meist als Deckrotweinsorte. Der zuckerfreie Extrakt liegt im Durchschnitt über 30 g/l Bedingt durch die späte Reife kommen für den Palas nur gute Lagen in Frage. Cabernet Mitos (Klon We 650) Cabernet Mitos ging aus der Kreuzung Lemberger x Cabernet Sauvignon hervor. Die Trauben werden spät reif, deshalb werden auch hier nur gute Lagen empfohlen. Durch Wasserverlust bei Überreifen Beeren kommt es oft zur Saftkonzentrierung bei wenig Botrytisbefall. Auch hier ist der zuckerfreie Extrakt über 30 g/l. Der Wein ist richtig dunkelrot und sehr gerbstoffbetont.

14 Acolon (Klon We 725) Er entstand aus der Kreuzung Lemberger x Dornfelder. Der Acolon wird sehr früh reif und ist deshalb für Spätburgunder- und Schwarzriesling Lagen bestens geeignet. Der Austrieb ist spät. Es können hohe Mostgewichte erzielt werden. Vom Weintyp her ist der Acolon feinfruchtig, farbintensiv und zurückhaltend in der Gerbstoffstruktur. Cabernet Dorio (Klon We 775) Er ist eine Kreuzung aus Dornfelder und Cabernet Sauvignon. Trotz dem ähnlichen Aussehen wie der Dornfelder wird der Cabernet Dorio aber später reif, hat kleinere Beeren und Trauben und eine bessere Holzreife. Der Wein hat einen deutlichen Cabernet Einschlag.

15 Cabernet Dorsa (Klon We 750) Cabernet Dorsa hat ebenfalls als Kreuzungseltern Dornfelder und Cabernet Sauvignon. Zum Anbau eignen sich nur gute Lagen bedingt durch die späte Beerenreife. Die hohe Reifeleistung ist beachtlich. Beim Cabernet Dorsa muss man allerdings auf die Oidiumanfälligkeit achten. Der Wein hat die Cabernet Note, eine intensive Farbe und ist sehr feinfruchtig. Merlot Hier verwenden wir ausschließlich den französischen Klon 181, der in der Regel auf der Unterlage Binova veredelt wird. Der 181 ist als Qualitätsklon mit einem mittleren Ertragsniveau eingestuft. So sticht er auch bei Merlot Vergleichsproben immer hervor.