Der Entwicklungsplan des CLIL Projekts an der Mittelschule Michael Pacher, Schulsprengel Brixen Milland
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- Gotthilf Schwarz
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1 Der Entwicklungsplan des CLIL Projekts an der Mittelschule Michael Pacher, Schulsprengel Brixen Milland A. Einleitung a. Die neue Schüler- Klientel Seit dem Schuljahr wird an der Grundschule von Milland das so genannte CLIL Projekt durchgeführt. CLIL ist ein Acronym für Content and Language Integrated Learning Der Anlass hierfür war durch die zunehmend mehrsprachige Schüler- Klientel gegeben und durch die bevorzugt gesprochene Zweit oder Drittsprache der Eltern. So stellten die Lehrkräfte fest, dass ein Großteil der Eltern der Kinder aus Albanien, Marokko oder Pakistan weitaus besser die italienische als die deutsche Sprache spricht. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass die Familien, bevor sie sich in Südtirol angesiedelt haben, in einer italienischen Provinz lebten und arbeiteten. Die albanischen Familien hingegen fühlen sich der italienischen Sprache deshalb eher zugetan, weil sie in ihrer Heimat seit jeher italienische Fernsehsender empfangen und weil sie geografisch Italien doch sehr nahe sind. Die besondere Situation der neuen Heimat Südtirol ist den meisten Zuwanderern nicht bekannt. Die Tatsache gleich mit drei und mehr Sprachen und mit einer vorzugsweise im Dialekt sprechenden Bevölkerung konfrontiert zu sein, erschwert das Erlernen der Sprachen. Für viele ist schon das Auseinanderhalten der verschiedenen Sprachen nicht möglich. Wie auch sollten die Einwanderer wissen, welches Idiom welcher Sprache angehört? Verschärft wird diese Mühe im Übrigen von den sprachlichen Einflüssen und Überlappungen, inklusive der englischen. b. Die einheimische Bevölkerung Auch die einheimische Bevölkerung weist ein zunehmend komplexes Sprachenbild auf, eine Kategorisierung wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Die ausschließlich Deutsch sprechenden und sich der typisch deutschen Kultur bekennenden Bevölkerung ist, zumindest im mittleren Eisacktal, zweifellos auf dem Land anzutreffen. Im urbanen Bereich hingegen ist die Komplexität groß. Elternteile, welche beide der deutschen Sprachgruppe angehören, sind bei weitem nicht mehr die Norm. Neben diesen gibt es viele Elternpaare, welche aus einem italienisch und einem deutsch sprechenden Elternteil zusammengesetzt sind. Zu diesen gesellen sich solche, in denen ein oder auch beide Elternteile bereits zweisprachig aufgewachsen sind. Die Kinder wachsen demzufolge mit einer nonna und einem Opa auf oder mit einer Oma und einem nonno, beide aber zu einem Elternteil gehörig. Eine kleine Gruppe hingegen bildet nach wie vor Elternpaare, welche mit einem Partner aus einem anderen Land verheiratet sind. B. Die Kompetenzen in den Sprachen Deutsch und Italienisch an unserem Schulsprengel Es handelt sich bei unserem Schulsprengel verständlicherweise um einen deutschsprachigen Schulsprengel. Demzufolge und gemäß dem Autonomiestatut müssen die Lehrkräfte der deutschen Sprachgruppe angehören. Italienisch wird als zweite Landessprache ebenso von Lehrkräften erteilt, welche der italienischen Sprachgruppe angehören. Wie aus der Stundentafel unseres Sprengels ersichtlich ist, werden 77.3 % Prozent der Wochenstunden in der deutschen, 14,5 % Prozent in der italienischen und 8.8 % Prozent in der englischen Sprache erteilt. Die derzeitige Stundentafel der Mittelschule 1
2 1.Klasse 2.Klasse 3.Klasse Deutsch Geografie Geschichte Italienisch Englisch Mathematik Naturwissenschaften Musik Bewegung und Sport Technik Kunst Religion Pflichtquote Dieser Stundentafel zufolge entfallen: 77.3 % aller Fächer auf die deutsche Sprache, 14,5 % auf die italienische Sprache und 8.8 % auf die englische Sprache. Die Beweggründe für die Einführung des CLIL Projektes an der MS Der erste und wichtigste Grund, das Projekt an der Mittelschule fortzuführen, war wohl vom guten Ergebnis des Grundschulprojekts gegeben. Die Elternvertreter/innen der Grundschulklassen sprachen wiederholt den Wunsch aus, das Projekt in der Mittelschule weiter zu führen. Dass die junge Generation aus der Mehrsprachigkeit einen großen Nutzen zieht, wissen wir nicht erst seit dem im Jahre 1996 erschienene Weißbuch der europäischen Kommission, in welchem die Mehrsprachigkeit als Element der Identität und als Kennzeichen des europäischen Bürgers bezeichnet wird und als grundlegende Bedingung Teil der Wissensgesellschaft zu sein. Im kleinen und überschaubaren Ambiente Schule bietet der CLIL Unterricht nicht nur den Lernern, sondern ebenso den Lehrerinnen und Lehrern erhebliche Vorteile. Die Schüler/innen - langweilen sich weniger Diese Feststellung trifft auf alle Sprachgruppen zu. Kinder aus deutschsprachigem Milieu werden stark dazu angeregt, den Unterrichtsstoff zu verstehen. Sie gelangen alsbald zur Erkenntnis, dass Sprache dazu dient, Wissen zu erwerben und Wissen weiter zu geben. Kinder aus deutsch und italienischsprachigen Familien behelfen sich beider Sprachen und sind vor allem durch die fachliche Ausrichtung des Unterrichts fasziniert. Kinder aus anderen Ländern erhalten mehr Möglichkeiten zu verstehen. Bald ist es die deutsche, bald die italienische Sprache, der sie Kenntnisse und Fähigkeiten entnehmen. - erlangen eine größere Flexibilität im Gebrauch der Sprachen Es ist unumstritten, dass die Kenntnis mehrerer Sprachen das Sprachenbewusstsein generell fördert, dies selbstverständlich nur dann, wenn die Sprache bewusst und systematisch erarbeitet wird und von den Lehrkräften adressatenbezogen angeboten wird. Die sprachlichen Kenntnisse einer Sprache werden für eine zweite und dritte genutzt. 2
3 Die Vorteile der Lehrkräfte liegen vor allem in der Pionierphase in der didaktischen Herausforderung. Sie sind dazu veranlasst verstärkt Bilder zu nutzen und didaktische Materialien, Lieder, Reime, Gedichte, Geschichten, CD` s und CD Rom` s oder/und das Internet und Tablets einzusetzen, verschiedene Lernarrangements anzubieten, verschiedene Formen der Kommunikation, wie etwa das redundante Erklären anzuwenden, non verbale Strategien wie den verstärkten Einsatz von Gestik und Mimik und die die generative Textproduktion wie das Sprechen und Schreiben, zu praktizieren. Sämtliche Handlungen werden auf vier Ebenen durchgeführt. Es sind das 1) die konkrete Erfahrung: hierzu gehören die direkte Beobachtung, Versuche, welche die fünf Sinne mit einbeziehen, Durchführung von Werkstätten, Lektüre, Filme usw. 2) die Beobachtung und Reflexion. Hier ist gemeint, dass das Beobachtete und das Erfahrene reflektiert werden und das Sammeln, Identifizieren, das das Verbinden von Neuem mit Bekanntem einbezieht. 3) die abstrakte Begriffsbildung über das Organisieren, Systematisieren und Fokalisieren 4) das aktive Handeln. Hierbei wird dies, was erlernt wurde in die Praxis umgesetzt und auf neue Situationen ausgedehnt um es langfristig zu verankern. Definitive Ausrichtung Der Klassenzug D wird zum CLIL Zug. Der Italienischunterricht umfasst sechs Wochenstunden. Alle Lehrerinnen und Lehrer, die im D- Zug tätig sind, - sind im Bereich des sprachsensiblen Unterrichts kompetent - achten im Besonderen auf die Sprache ihres Faches - unterstützen besonders die Sprachen Italienisch, Deutsch und Englisch Die Lehrkräfte für Deutsch und Italienisch - planen regelmäßig Lerneinheiten, welche sowohl in der deutschen als auch in der italienischen Sprache angeboten werden - gehen dabei nach einem besonderen Planungsmuster vor - bewerten getrennt nach Fach Die Lehrkraft für Mathematik und Naturwissenschaften - gestaltet eine Stunde aus Naturwissenschaften in der italienischen Sprache. Er wählt dafür vorrangig Lerneinheiten aus, welche das Handeln der Schüler/innen vorsehen. die Lehrkräfte der anderen Fächer - bringen sich dann ein, wenn es möglich ist und gestalten die Lerneinheiten mit Der sprachsensible Fach- Unterricht Der sprachsensible Fachunterricht richtet sich gleichermaßen an alle Lehrkräfte aller Fächer. Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass Fach und Sprache nicht voneinander getrennt werden können, weder fachdidaktisch, noch sprachdidaktisch, noch lernpsychologisch. Demzufolge müssen Fachinhalte und Sprache gleichzeitig gelehrt und gelernt werden. Aus diesem Grunde muss der Unterricht konsequent kommunikativ und diskursiv angelegt und gestaltet sein (in Josef Leisen: der sprachsensible Fachunterricht). Alle Lehrerinnen und Lehrer erwerben das Basiswissen im Bereich des sprachsensiblen Fachunterrichts und bringen dadurch zum Ausdruck, selbst sprachsensibel zu sein. Sie achten im Besonderen auf mündlichen und schriftlichen Erklärungen und Aufträge. Dies bedeutet, dass die Lehrerinnen und Lehrer - für die Sprache ihres Faches sensibel sind, - wissen, dass erst die Sprache das Lehren und Lernen im Fach ermöglicht, - wissen, dass ein enger Zusammenhang von Fach und Sprache beim Lernen besteht - das Fach für die Erweiterung des Wortschatzes und der grammatikalischen Strukturen nutzen - das Fach gleichzeitig in der Sprache und mit der Sprache lehren und bewusst das Fachlernen, Sprachlernen und Kommunizieren verbinden 3
4 - das gezielte Üben im sprachsensiblen Fachunterricht einplanen Die Lehrerinnen und Lehrer schöpfen ihre Kenntnisse aus dem Handbuch Sprachförderung im Fach von Josef Leisen: a. 40 Methoden Werkzeuge wie Wortlisten, Wortgeländer, Sprechblasen, Bildsequenz, Filmleiste, Mind- Map, Satzmuster, Strukturdiagramm, Flussdiagramm, Thesentopf, Domino, Memory, Stille Post, Begriffsnetz, Lehrerkarussell, Kugellager b. Sprachliche Standardsituationen einüben wie etwas darstellen und beschreiben, eine Darstellungsform verbalisieren, fachtypische Sprachstrukturen anwenden, fachliche Fragen stellen, ein fachliches Problem lösen und verbalisieren c. Lesestrategien für Fachtexte einüben wie Fragen zum Text beantworten, Fragen an den Text stellen, den Text strukturieren, den Text mit dem Bild lesen, den Text in eine andere Darstellungsform übertragen, Schlüsselwörter suchen und den Text zusammenfassen, das Fünf-Phasen-Schema anwenden d. Schreibstrategien für Fachtexte einüben wie nach einem Mustertext schreiben, mit Versatzstücken schreiben, mit anderen gemeinsam schreiben, Darstellungsformen vertexten, mit Schreibhilfen schreiben, usw. e. Leseübungen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen in den Fachunterricht integrieren wie Wörter suchen, Textlücken ausfüllen, Zeichnungen und Bilder beschriften, Informationen suchen, Satzhälften zusammenfügen, Überschriften zuordnen, Bildüberschriften formulieren, Fragen beantworten, Fragen stellen, Sätze berichtigen f. Fachsprachliche Übungen im engeren Sinne durchführen wie Wortschatzarbeit betreiben, Fachbegriffe erkennen und ordnen, Fachbegriffe üben, Fachsätze vervollständigen, mit Beispielsätzen üben, mit Sprechhilfen üben, Situationen verbalisieren Planung Die Lehrerinnen und Lehrer definieren die fachlichen und sprachlichen Ziele. Sie legen fest, welche Lehrperson, welchen Part übernimmt und stellen die Materialien (und software) bereit, definieren die Versuche und Tätigkeiten und letztendlich die Bewertung. Im Besonderen achten die Lehrkräfte darauf, den Wortschatz zu definieren, welcher in der jeweiligen Lerneinheit erworben wird. Sie definieren im Vorfeld die Erwartungen nach Abschluss dieser Lerneinheit. Diese sind in ein Fachliche Ziele und sprachliche Ziele eingeteilt und spalten sich in ein - Fundamentum (für alle zu erreichende Ziele und Kompetenzen) und in ein - Additum (für jene, welche sich bereits auf einem hohen sprachlichen Niveau befinden) auf. Die einbezogenen Lehrkräfte teilen sich die Lerneinheit untereinander auf. Die Planung beinhaltet außerdem die möglichen Aktivitäten in der spezifischen Lerneinheit und die erwarteten Lernergebnisse. Abschließend werden die Übungsphasen in den verschiedenen Sprachen und die Überprüfungen definiert. Verschiedene kulturelle Zugänge Lehrerinnen aus verschiedenen Kulturkreisen haben einen unterschiedlichen Zugang zum selben Thema. Dies wirkt sich auf die Kinder positiv aus, erweitert ihren Horizont und ihre Sichtweisen. Nutzung der Ressource Kind Die Kinder der D- Klassen stammen aus unterschiedlichen sprachlichen Realitäten: Familien, in denen beide Elternteile der italienischen Sprachgruppe angehören Familien, in denen ein Elternteil der italienischen Sprachgruppe angehört Familien, in denen beide Elternteile der deutschen Sprachgruppe angehören, Familien, in denen ein Elternteil einem anderen Sprach- und Kulturkreis entstammt 4
5 Familien, in denen beide Elternteile einem anderen Sprach- und Kulturkreis entstammen Dementsprechend sind auch die Kinder in den verschiedenen Sprachen auf einem unterschiedlichen Niveau. Diese Ressource Kind wird gerne und oft genutzt. Dies in Gruppen- oder Partnerarbeiten. Einbau der digitalen Medien Die Schule plant Tablets in den Unterricht einzubauen. Dies aus den nachstehenden Gründen: - unmittelbare Nutzung des digitalen Wörterbuches - Lesen von italienischen und englischen Texten - Erstellung von Projekten - Nutzung des youtube für eine erste Erklärung - Kommunikation über Skype mit Kindern italienischer Schulen - Nutzung verschiedener Unterlagen von unterschiedlichen Verlagen und Foren 5
Die im Französischunterricht vermittelten Grundlagen sollen als Fundament für die Verständigung mit der frankophonen Bevölkerung der Schweiz dienen.
Anzahl der Lektionen Bildungsziel Französisch hat weltweit und als zweite Landessprache eine wichtige Bedeutung. Im Kanton Solothurn als Brückenkanton zwischen der deutschen Schweiz und der Romandie nimmt
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