AK Infektionsprophylaxe 16. und 17. April 2013 SCHIMMEL. als Gesundheitsgefahr. Univ.-Prof. Dr. O. Herbarth

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1 Potsdam/Leipzig AK Infektionsprophylaxe 16. und 17. April 2013 SCHIMMEL als Gesundheitsgefahr Konsequenzen für f r Klinik und Praxis Univ.Prof. Dr. O. Herbarth Das Scriptum ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Übernahme auf sonstige Datenträger und die Einspeicherung u. Verarbeitung in elektronischen Systemen. Druckfehler mögen bitte entschuldigt werden. April 2013 Univ.Prof. Dr. O. Herbarth PRAIS SCHLUSS Expositionsnachweis Studien Epidemiologie Klinik Pathomechanismen Diagnostik Prävention KONSEQUENZEN für und PRAIS SCHLUSS / ZUSAMMENFASSUNG Univ.Prof. Dr. O. Herbarth

2 Zeit in Innenräumen: > 90 % DOSIS Innenraum: bis zu 99% PRAIS SCHLUSS Problem: dichte Räume Folge: Anreicherung von chemischen und mikrobiologischassoziierten Noxen besonders: VOC, MVOC, Rn (Mikro)Organismen Schimmelpilze, Bakterien, Milben mikroklimatisch ungünstige Bedingungen (insbes. Feuchte u. T) Univ.Prof. Dr. O. Herbarth PRAIS grundsätzlich gesundheitliche EFFEKTe nach Schimmelpilzexposition: allergene Wirkung der Sporen infektiös, Mykosen irritative und geruchliche Beeinträchtigung durch MVOC toxische Wirkung durch Mykotoxine SCHLUSS Univ.Prof. Dr. O. Herbarth

3 PRAIS SCHLUSS [%] Penicillium Aspergillus Eurotium Pilze Mykotoxine Mucorales Alternaria/Ulocladium are Cladosporium Hefen Aflatoxine, Ochratoxine, Patulin Aflatoxine, Sterigmatocystin Ochratoxine Zearalenone Trichothecene Gliotoxine, Aflatoxine, Ochratoxine Ochratoxine Aflatoxine, Phomopsine Trichothecene Ergotoxine, Penitreme, Paxilline 2Methylfuran 3Methylfuran Dimethyldisulfid 2Hexanon () related to total no of 2Heptanon < samples: smear test < CFU: dust 2Methyl1Propanol < CFU: air (Δ io)ç 1Pentanol 2Pentanol 2Octanon 1Octen 3Octanon 2Nonanon α Terpineol Fenchon Geosmin Thujopsen 3Methyl1Butanol karzinogen 1Octen3ol mutagen teratogen östrogen hämorrhagisch immunotoxisch O O nephrotoxisch hepatotoxisch Patulin dermatotoxisch O OH neurotoxisch MVOC MVOC Penicillium Aspergillus () Aflatoxin Belastung ja Univ.Prof. Dr. O. Herbarth (M)VOC Probenahme passiv (3M Monitor) Analysenprinzip aktiv (Tenax) Schimmelpilze Probenahme MAS 100 (Merck, Darmstadt) Auswertung PRAIS SCHLUSS EPID / QuerschnittsStudien wiederholte QuerschnittsStudien KohortenStudien InterventionsStudien KIGA, AKUT LISS LARS, LISA LEIPI Univ.Prof. Dr. O. Herbarth

4 PRAIS SCHLUSS Lymphknotenschwellungen Bauchschmerzen diffuses Krankheitsgefühl Sodbrennen Vergesslichkeit Übelkeit Reizbarkeit Schwindelgefühl Konzentrationsstörungen Schlafstörungen Kopfschmerzen Müdigkeit/Erschöpfung [%] unspez. Mandelentzündung / Angina Auswurf Halsschmerzen wässriger oder eitriger Schnupfen Reizhusten bei körperl. Belastung juckende Nase Husten Niesanfälle Husten o. Reizhusten verstopfte Nase Mundtrockenheit, Schleimhautaphthen, belegte Zunge NU EU Beispiele: SYMPTOME bei SCHIMMELPILZEPOSITION Herbarth O, Müller A. Allergologie 34/1 (2011) 39 Diss. Med. Fakultät, Uni Leipzig: Greeff, MarieLuise 2009 Freyer, Lynn 2008 Hinkelmann, Anja 2007 Weißenborn, Tina Univ.Prof. Dr. O. Herbarth Prognose des individuellen expositionsassoziierten Erkrankungsrisikos PRAIS SCHLUSS Univ.Prof. Dr. O. Herbarth

5 Wann SchiPi in Diagnose einbeziehen? wenn Patient unspezifische Beschwerden äußert, in Kombination und Reihenfolge: Müdigkeit, Kopfschmerz trockener Hals trockene Schleimhäute (Nase, Rachen), Niesattacken, Augenreizung Kurzatmigkeit Verschlechterung von Asthma oder allergischer Rhinitis Juckreiz, Hautausschlag PRAIS SCHLUSS Was geben Patienten als Belastungsursache an? feuchte Wohnung modriger Geruch (selten bis nie: sichtbarer Schimmelpilzbefall) Univ.Prof. Dr. O. Herbarth PRAIS SCHLUSS Welche SchiPi stehen in besonderem Zusammenhang? Aspergillus Niesanfälle Penicillium Juckreiz, Hautausschlag beide Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörung, Atemnot Welche Fragen sollten zusätzlich gestellt werden?... Familienanamnese zeitliches Auftreten der Beschwerden (Cave: Teststrategie): saisonal: outdoor perennial: indoor z.b.:alternaria, Cladosporium, Fusarium Indoor: Haustiere, textile Auslegware, Renovierung Lebensstil: Duftkerzen etc. Rauchverhalten Aspergillus, Penicillium Was hilft momentan nicht weiter? Was kann an Zusatzdiagnostik in Betracht gezogen werden? Univ.Prof. Dr. O. Herbarth

6 Schimmelpilze im Krankenhaus? Sensible Bereiche im Krankenhaus? PRAIS Risikogruppen? Schimmelpilz nachweisen? Wie Befunde interpretieren? SCHLUSS Univ.Prof. Dr. O. Herbarth Schimmelpilzbelastungen erhöhen allgemein das Risiko allergischer Erkrankungen spezifischer und unspezifischer Symptome und im Krankenhaus schwer therapierbarer Mykosen für Risikopatienten PRAIS SCHLUSS mit Schimmelpilzexposition assoziierte Mykotoxine (Bsp. Gliotoxin, Patulin) und (M)VOC wirken immunmodulatorisch: triggern in Richtung Th2 costimulieren die IgEProduktion (M)VOC vermindern LuFuParameter u. erhöhen Resistance fördern SBSSymptome Univ.Prof. Dr. O. Herbarth

7 AWMF MucheBorowsky et al. Allergo J 2009;18:33241 PRAIS S3Leilinie Allergieprävention SCHLUSS Vermeidung eines schimmelpilzfördernden Innenraumklimas Univ.Prof. Dr. O. Herbarth