Statistik der in Wien und Graz aufgeführten Jesuitendramen. Mareike Einfalt
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- Bernd Lange
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1 Statistik der in Wien und Graz aufgeführten Jesuitendramen Mareike Einfalt
2 Inhaltsverzeichnis Theaterstücke mit und ohne Antikebezug: Eine Gegenüberstellung Graz und Wien... 3 Theaterstücke mit und ohne Antikebezug: Die Grazer Situation... 4
3 Ziel der nachfolgenden Graphiken ist es, einen quantitativen Überblick über die in Wien und Graz im Zeitraum von von den Jesuiten zur Aufführung gebrachten Dramen zu geben. Im Hinblick auf das übergeordnete Ziel der Erforschung der Antikerezeption an der Grazer Jesuitenuniversität soll aus den einzelnen Darstellungen das Verhältnis jener Stücke, die explizit Stoffen der antiken Literatur, Gestalten aus Mythos und Geschichte oder Personen der frühen Kirche gewidmet sind, zur Gesamtproduktion hervorgehen. Sekundäre Rezeptionsformen wie Zitate aus klassischen Autoren, Similien, Übernahme formaler oder gattungsmäßiger Kriterien (Metrik, Dramenaufbau), gelehrte Anspielungen auf die antike Welt oder typologische Entsprechungen wurden nicht berücksichtigt. Die vorliegenden Ergebnisse können freilich nur approximative Daten liefern, da zuweilen weder der Text der Dramen noch entsprechende Periochen erhalten sind und aus den Titeln der Stücke nicht immer auf deren Inhalt geschlossen werden kann. Stücke strittigen Inhalts scheinen nicht in der Einteilung der Stücke mit Antikebezug auf. Theaterstücke mit und ohne Antikebezug: Eine Gegenüberstellung Graz und Wien Die vorgelegten Angaben basieren nahezu gänzlich auf den aus der umfassenden Bibliographie von Valentin entnommenen Aufführungsdaten 1. Für das Jahr 1703 wurde Graffs Studie als Quelle herangezogen 2, da Graff im Unterschied zu Valentin das im Hinblick auf Antikerezeption relevante und in Graz zur Aufführung gebrachte Stück Augustus in fratrem amor, seu Scipio Africanus major. Bellum gerens in Asiis... für das Jahr 1703 anführt 3. Anzahl der Theaterstücke in Wien und Graz von VALENTIN J.-M., Le Théâtre des Jésuites dans les Pays de Langue Allemande, vol. I (1983), vol. II. (1984), Stuttgart 1983/ GRAFF T., Grazer Theaterdrucke. Periochen und Textbücher ( Jh.), in: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz 15, Graz 1984, GRAFF
4 Die hier in Form eines Balkendiagrammes veranschaulichte Gegenüberstellung lässt sich Entwicklungstendenzen literarischen Schaffens erkennen. Die dramatische Produktivität in Wien setzt gleich bei ihrem Beginn von mit 29 aufgeführten Stücken sehr vital ein und erreicht in den Jahren von mit 56 Aufführungen ihren Höchstwert. In den letzten 6 Dezennien vor der Aufhebung des Jesuitenordens sinkt die Produktion rapide ab, erreicht aber ihren Tiefpunkt nicht in den letzten beiden Jahrzehnten. Denn sowohl von als auch zwischen 1615 und 1635 wurden in Wien nur jeweils 11 Dramen zur Aufführung gebracht. In Graz zeichnet sich eine zu Wien unterschiedliche Entwicklung insofern ab, als hier die Zahl der auf die Bühne gebrachtgen Stücke im Gesamtzeitraum von annährend konstant bleibt. Auffällig an der Entwicklung dramatischen Schaffens in Graz sind vor allem die Jahre unmittelbar nach Gründung der Universität, für die keine Dramen auf der Jesuitenbühne bezeugt sind. Von lässt sich für Graz ebenso wie für Wien ein deutlicher Rückgang verzeichnen, zumal sich die Anzahl der innerhalb dieser Jahre in Graz aufgeführten Dramen auf vier Stücke beschränkt. Im Unterschied dazu erreicht das Bühnenschaffen in Graz im Zeitraum von ein Maximum, in dieser Periode werden annähernd viermal so viele Stücke zur Aufführung gebracht wie in Wien. Insgesamt freilich bleibt die Grazer Bühne mit etwa einer halb so großen Zahl an Aufführungen hinter Wien deutlich zurück. Theaterstücke mit und ohne Antikebezug: Die Grazer Situation Die 2. graphische Darstellung richtet ihr Augenmerk im Gegensatz zum 1. Diagramm ausschließlich auf die Produktion und Aufführung dramatischer Werke in Graz und damit auf die Frage, wie viele der in Graz insgesamt in den Jahren von produzierten Stücke über einen Antikebezug verfügen, - 4 -
5 bzw. für welche Zeiträume der Anteil an Stücken mit Antikebezug im Verhältnis zur Gesamtzahl der aufgeführten Dramen besonders hoch ausfällt. Methode: Neben Valentin wurden vor allem Sommervogel 4, Peinlich 5, Duhr 6 und Hofer 7 eingesehen, um eine inhaltliche Zuordnung des Stücks vorzunehmen. In einem Großteil der Fälle konnten die gefundenen Hinweise zur Veri- bzw. Falsifizierung des angenommen Antikebezuges der Werke beitragen. Den Durchbruch in immer noch strittigen Fällen brachte die Einsicht der in der Steiermärkischen Landesbibliothek vorhandenen Periochen und Textbücher, welche schließlich eine Klärung des Sachverhaltes erlaubten 8. Rund 17% der in Graz insgesamt aufgeführten Stücke verfügen über einen expliziten Antikebezug. Wie die Darstellung veranschaulicht, lässt sich besonders innerhalb des Zeitraumes von eine starke Tendenz zur Produktion von Stücken dieser Art feststellen. In den Jahren zwischen weisen somit ca. 1/3 der Stücke einen eindeutigen Antikebezug auf, während in den Jahren von sogar die Hälfte der aufgeführten Dramen auf antike Stoffe rekurriert. Die Beschäftigung mit antiken Themen kam in Graz ab dem 17. Jahrhundert niemals ganz zum Erliegen und unterschreitet die Grenze von 10 % nicht mehr. Verhältnis der Stücke in Graz mit und ohne Antikebezug 4 SOMMERVOGEL C., Bibliothèque de la Compagnie de Jesus, Bruxelles-Paris, vol. 3 - vol. 9, Paris/ Bruxelles 1892/ PEINLICH R., Geschichte des Gymnasiums in Graz, vol. I., Graz 1864, 93f. 6 DUHR B., Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge im XVI. Jahrhundert, Freiburg 1907, 332f. 7 HOFER R., Das Grazer Jesuitendrama (Diss.), Graz 1931, Folgende in der Steiermärkischen Landesbibliothek vorhandene Periochen wurden im Zuge der erläuterten Nachforschungen eingesehen: STMK-LB A I, STMK-LB A I, STMK-LB A I, STMK-LB I, STMK-LB A I, STMK-LB A I, STMK-LB A I, STMK-LB A I, STMK-LB A I, STMK- LB T I
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