Anamnesebogen zu pragmatisch-kommunikativen Störungen im Erwachsenenalter
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- Stephan Hoch
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1 Anamnesebogen zu pragmatisch-kommunikativen Störungen im Erwachsenenalter Allgemeine Angaben UntersucherIn: Datum des Anamnesegesprächs: Name des Betroffenen: Geburtsdatum: Anschrift, Telefonnummer: Ausbildung/Beruf/Beginn der Rente: Familiärer Hintergrund/Familienstand: Name des Lebenspartners/der Lebenspartnerin: Name und Alter der Kinder: Weitere wichtige Bezugspersonen: Anlass zur Vorstellung Probleme aus der Sicht des Betroffenen: Probleme aus der Sicht des Lebenspartners/naher Bezugspersonen: Wünsche/Ziele aus der Sicht des Betroffenen: Wünsche/Ziele aus der Sicht des Lebenspartners/naher Bezugspersonen: Weitere personenbezogene Angaben Händigkeit: Hörfähigkeit/Versorgung mit Hörgerät: Sehfähigkeit/Brille: Zahnprothese: Muttersprache: Dialekt: Fremdsprachen: Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung (z.b. LRS, Redeflussstörung, Artikulationsstörungen): Kommunikationstyp (z.b. redselig, ruhig, hört eher zu): Interessen/Hobbys (z.b. Musikverein, Kochen, Sport, Reisen etc.): Seite 1
2 Umweltfaktoren Familiäre Situation/Wohnsituation: Unterstützung im persönlichen Umfeld/wichtige Gesprächspartner (z.b. Familie, Pflegedienste, Freunde): Krankheitsverlauf Beginn der Erkrankung: Ätiologie: Bisherige Diagnosen im Bereich Sprach-, Sprech-, Stimmstörungen (Aphasie, Dysarthrie, Sprechapraxie, Stimmstörung, Kommunikationsstörung bei Demenz, kognitive Kommunikationsstörung): Neurologische Begleitstörungen (z.b. Paresen, Dysphagie): Neuropsychologische Störungen (z.b. Agnosie, Apraxie, Hemianopsie, Neglect, Informationen zu Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Exekutivfunktionen): Weitere aktuelle Therapiebereiche: Derzeitige sprachstrukturelle/sprechmotorische Symptomatik Phonologie/Phonetik: Syntax/Morphologie: Lexikon/Semantik: Atmung/Phonation/Artikulation: Prosodie: Die nachfolgenden Fragen zur Fremdanamnese und Selbstauskunft können im Rahmen eines strukturierten Interviews bei einem ersten Gespräch mit dem Betroffenen oder einem Beratungsgespräch mit den Bezugspersonen genutzt werden, um pragmatisch-kommunikative Fähigkeiten in mehreren Bereichen zu erfassen. Es empfiehlt sich, die Fragen mit Beispielen zu erläutern und auch Rückfragen zu stellen oder nach konkreten Beispielen aus dem Alltag der Betroffenen zu fragen. Im Gespräch finden die Betroffenen und Bezugspersonen auch Gelegenheit, Fragen zum Störungsbild oder zu kommunikativen Strategien zu stellen. Die Informationen zur Fremdeinschätzung pragmatisch-kommunikativer Störungen können auch aus der Einschätzung von Therapeuten oder klinischem Personal (z.b. im Rahmen der Stationsbesprechung/Teambesprechung) gewonnen werden. Fremdanamnese pragmatisch-kommunikativer Fähigkeiten Kann der Betroffene Blickkontakt aufnehmen/halten? Kann der Betroffene Emotionen ausdrücken (z.b. prosodisch, durch Mimik)? Kann der Betroffene verbal kommunizieren (z.b. Ja, über Schriftsprache; teilweise mündlich)? Nutzt der Betroffene andere Kommunikationskanäle (z.b. Gestik, Mimik, Kommunikationstafel)? Seite 2
3 Sprechakte Kann der Betroffene Fragen stellen (verbal/ nonverbal)? [ ] Ja/Nein-Fragen [ ] Entscheidungsfragen [ ] offene Fragen Kann der Betroffene auf Fragen antworten (verbal/nonverbal)? [ ] Ja/Nein-Fragen [ ] Entscheidungsfragen [ ] offene Fragen Kann er verschiedene Arten von Sprechakten anwenden? Sprecherwechsel/Kommunikationsverhalten Wie ist das Kommunikationsverhalten/die Gestaltung von Gesprächen innerhalb der Familie? (z.b. Spricht der Betroffene weniger, fängt der Betroffene weniger Gespräche an?) Wie ist das Kommunikationsverhalten gegenüber Bekannten/Freunden? Wie ist das Kommunikationsverhalten gegenüber neuen Gesprächspartnern? Wie ist das Gesprächsverhalten des Betroffenen? (z.b. Kann er im Gespräch aufmerksam sein, den Blickkontakt halten?) Wie ist das Zuhörerverhalten des Betroffenen? (z.b. Gelingt das Zuhören, unterbricht er den Gesprächspartner, wendet er sich im Gespräch ab?) Was macht der Betroffene, wenn er etwas nicht verstanden hat? (z.b. Fragt er nach? Schweigt er?) Was macht der Betroffene, wenn er selbst nicht verstanden wurde? (z.b. Fragt er aktiv um Hilfe? Versucht er, sich selbst zu verbessern? Nutzt er andere Kommunikationsmittel?) Thematische Gestaltung/Themenkonstanz Wie gelingt das Erzählen/Berichten? (z.b. von Aktivitäten am Wochenende berichten oder eine interessante Meldung aus den Nachrichten wiedergeben) Wie ist das verbal argumentative Verhalten? (z.b. Kann der Betroffene seine Meinung durchsetzen? Findet der Betroffene Argumente für seine Meinung?) Wie gelingt das Schreiben von Texten (z.b. SMS, , Einkaufszettel, Briefe)? Benötigt der Betroffene Unterstützung beim Verstehen oder Bearbeiten offizieller Dokumente? (z.b. Schreiben von der Versicherung, Ausfüllen von Überweisungen, Formulare der Krankenkasse)? Seite 3
4 Ist die thematische Gestaltung im Gespräch angemessen? (z.b. Gelingt es, im Gespräch den roten Faden zu behalten/ beim Thema zu bleiben? Ist dies anders als vor der Erkrankung? Kommt es zu vielen Themenwechseln? Haftet der Betroffene an einem Thema?) Informiert der Betroffene den Gesprächspartner ausreichend? (z.b. Kann er den Wissensstand des Gesprächspartners beachten?) Verliert sich der Betroffene in Details? Neigt er zu Weitschweifigkeit? Merkt der Betroffene, wenn das Thema den Gesprächspartner nicht interessiert? Sinnentnahme Wie gelingt das Verstehen von Erzählungen (z.b. in Alltagsgesprächen)? Wie das Verstehen von Texten (z.b. Schlussfolgerungen, Details, Hauptaussagen)? Wie reagiert der Betroffene auf Metaphern, Ironie, Witze (z.b. Kann er die Pointe bei einem Witz verstehen oder wenn etwas nicht wortwörtlich oder ironisch gemeint ist)? Erkennt der Betroffene sprachliche Zusammenhänge (z.b. Wenn über eine Person berichtet wird und diese dann nicht mehr beim Namen [ Frau Meier ], sondern anders benannt wird [die Nachbarin, die Frau, sie])? Kommunikatives Sozialverhalten Kann der Betroffene Höflichkeitsformen einsetzen (Begrüßung/Bedanken etc.)? Kann sich der Betroffene auf seinen Gesprächspartner einstellen? Kann der Betroffene seine Sprache der Situation entsprechend anpassen (z.b. Gespräche mit bekannten gegenüber unbekannten Personen: der richtige Tonfall, die passende Wortwahl )? Wie gestaltet sich die Verteilung der Gesprächsanteile? (Hört der Betroffene mehr zu, redet er viel mehr als früher?) Kann der Betroffene sich im Gespräch durchsetzen? In welcher Form? Kann der Betroffene soziale Kontakte pflegen? Wie ist das Kontaktverhalten zu anderen (Freundschaften/Gruppen wie Vereine etc.)? Achtet der Betroffene auf einen angemessenen Abstand zum Gesprächspartner? Kann der Betroffene über seine Körperhaltung Interesse am Gespräch signalisieren (z.b. Kopfhaltung)? Seite 4
5 Reaktion der Umwelt Welche Unterstützung gibt es im Einsatz alternativer Kommunikationskanäle? Welche Reaktionen gibt es bei Problemen mit der Verständnissicherung? Führt der Gesprächspartner Korrekturen im Gespräch aus? Welcher Art (z.b. Satz neu beginnen, bei Problemen mit der Wortfindung umschreiben)? Nutzt der Gesprächspartner alternative Kommunikationskanäle zur Verständnissicherung (z.b. Aufschreiben, Zeichnen, Kommunikationsbuch)? Welche Reaktionen gibt es bei Problemen mit der Aufnahme oder dem Halten des Blickkontaktes? Welche Reaktionen gibt es bei Problemen mit dem Ausdrücken von Emotionen? Welche Reaktionen gibt es bei Problemen mit dem Sprecherwechsel? (z.b. Kann der Betroffene auf eine Frage antworten? Fällt er anderen im Vergleich zu früher häufiger ins Wort?) Gibt es Probleme mit dem kommunikativen Sozialverhalten (z.b. durch Wahl eines unpassenden Registers, Duzen, Distanzlosigkeit, übermäßiges Entschuldigen)? Wie reagieren Sie oder andere auf dieses Verhalten? Haben Sie selbst noch Fragen, Wünsche? Möchten Sie etwas anmerken? Seite 5
6 Selbstauskunft pragmatisch-kommunikativer Fähigkeiten Hat sich seit der Erkrankung an Ihrer Fähigkeit, sich auszudrücken, etwas verändert? Wenn ja, wie könnten Sie das beschreiben? Sind die Gespräche mit der Familie oder Freunden anders als vor der Erkrankung? Wenn ja, was hat sich verändert? Wenn Sie anderen zuhören, können Sie den Gesprächen folgen? Gibt es Situationen, in denen das Sprechen oder Zuhören nicht so gut gelingt? Könnten Sie ein Beispiel dafür nennen? Werden Sie im Gespräch von anderen öfter unterbrochen als vorher? Wenn ja, was könnte der Grund dafür sein? Können Sie anderen mitteilen, wenn Ihnen etwas gefallen oder nicht gefallen hat? Wie gelingt Ihnen das Erzählen oder Berichten von eigenen Erlebnissen oder Ereignissen (z.b. jemandem von Ihren Aktivitäten am Wochenende berichten oder eine interessante Meldung aus den Nachrichten wiedergeben)? Finden Sie genauso gut wie vor der Erkrankung die richtigen Worte? Was machen Sie, wenn Ihnen ein Wort nicht einfällt? Gelingt es Ihnen leicht, im Gespräch den roten Faden zu behalten (beim Thema zu bleiben)? Ist dies anders als vor der Erkrankung? Lesen Sie gerne (z.b. Zeitungen, Zeitschriften, Bücher)? Hat sich dies verändert seit der Erkrankung? Wie gelingt Ihnen das Verstehen von Berichten im Fernsehen oder Radio zurzeit? Wie gelingt Ihnen das Verstehen von offiziellen Dokumenten? (z.b. Formulare von Behörden, Briefe der Krankenkasse, der Versicherung oder der Bank)? Wie gelingt Ihnen das Verfassen von Nachrichten (z.b. SMS, , Briefe an Freunde, Einkaufszettel)? Brauchen Sie derzeit Unterstützung für das Verfassen/Schreiben von Nachrichten oder das Bearbeiten von offiziellen Dokumenten (z.b. für den Kontakt mit Behörden, der Krankenkasse, der Bank)? Gelingt es Ihnen genauso gut wie vor der Erkrankung, sich auf den Gesprächspartner einzustellen? Falls etwas anders ist, wie könnten Sie dies beschreiben? Fangen Sie häufiger oder seltener Gespräche an seit der Erkrankung? Wenn ja, woran könnte dies liegen? Können Sie im Gespräch genauso gut wie vor der Erkrankung Ihre Meinung durchsetzen und Ihre Gedanken mitteilen? Wenn dies nicht so ist, woran könnte dies liegen? Seite 6
7 Was machen Sie, wenn Sie falsch verstanden werden? Gelingt es Ihnen genauso gut wie vor der Erkrankung, den richtigen Ton zu treffen? (z.b. Erkennt Ihr Gesprächspartner, wenn Sie etwas ironisch gemeint haben oder eine Frage stellen möchten?) Sprechen Sie schneller oder langsamer seit der Erkrankung? Gelingt es Ihnen im Gespräch, andere auf sich aufmerksam zu machen? Wie machen Sie das (z.b. Ansprechen, die Hand heben )? Nutzen Sie derzeit alternative Kommunikationsmittel? Wenn ja, welche? Haben Sie selbst noch Fragen, Wünsche? Möchten Sie etwas anmerken? Seite 7
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