-Integrationsamt- SEHEN VERSTEHEN. Tipps zur Kommunikation mit hörbehinderten Partnern. Berlin
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- Kathrin Beutel
- vor 7 Jahren
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1 -Integrationsamt- Tipps zur Kommunikation mit hörbehinderten Partnern SEHEN VERSTEHEN Berlin
2 Idee, Druck und Weiterverarbeitung: Berufsbildungswerk München Förderschwerpunkt Hören und Sprache Musenbergstr München Tel.: 089/ Fax: 089/ Bildtel.: 089/ Kontakt:
3 Das Berliner Integrationsamt hat gemeinsam mit dem Integrationsfachdienst für hörbehinderte Menschen nach Lösungen gesucht, die Kommunikation mit hörbehinderten Menschen zu erleichtern. Der Ratgeber des Berufsbildungswerks München ist die praktische Antwort darauf: Tipps zur Kommunikation mit hörbehinderten Partnern. Dankenswerter Weise wurde uns die Möglichkeit eingeräumt, das Handbuch für die Berliner Integrationsfachdienste und deren Partner herauszugeben. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Begegnung mit hörbehinderten Menschen. Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin Integrationsamt Integrationsfachdienst für hörbehinderte Menschen
4
5 Mit Händen und Füßen oder doch alles aufschreiben? Hilfen bei der Verständigung mit hörbehinderten Menschen Dieser Ratgeber in Taschenformat richtet sich an alle, die mit hörbehinderten Menschen am Arbeitsplatz, bei Behörden oder in der Freizeit zusammenkommen. Die Kommunikationstipps helfen, die Verständigung mit ihnen zu verbessern. Ebenso zeigen diese Anregungen auch die besondere Art der Sinnesbehinderung auf, die oft als solche nicht erkennbar ist und im persönlichen Kontakt zu Missverständnissen führen kann.
6 Eine kleine Auswahl an weiterführenden Links:
7 A B C C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X 1 2 Y Z Ä 1 2 Ö 1 2 Ü 1 2 ß SCH
8 A
9 ? Was sollte man dabei beachten?
10 B
11 Vor dem Gespräch
12 CC
13 Grüßen Sie einen hörbehinderten Menschen so, dass er es sehen kann.
14 D
15 Sprechen Sie einen hörbehinderten Menschen nie von hinten an, da sein Richtungshören stark eingeschränkt ist.
16 E
17 Stellen Sie einen Blickkontakt her, bevor Sie anfangen zu sprechen. Damit erleichtern Sie das Absehen von den Lippen (nur ca. 30% der Laute sind vom Mund abzusehen, 70% sind Kombinationsleistungen).
18 F
19 Halten Sie während des gesamten Gesprächs einen direkten Blickkontakt.
20 G
21 Achten Sie auf gute Lichtverhältnisse, damit kein Schatten auf Ihr Gesicht fällt. (Lichtquelle sollte von vorne kommen).
22 H
23 Ihr hörbehinderter Gesprächspartner sollte nicht durch Gegenlicht geblendet werden. (Stellen Sie sich nicht mit dem Rücken zum Fenster).
24 I
25 Unterstützen Sie das Gesagte durch natürliche Gesten, Gebärden, Mimik und Körpersprache.
26 J
27 Während des Gesprächs
28 K
29 Informieren Sie Ihren Gesprächspartner vorher, über welches Thema Sie gerade sprechen und bei jedem Themenwechsel.
30 L
31 Bei längeren Gesprächen sollten Sie immer das Thema oder wichtige Stichworte und Aussagen wiederholen.
32 M
33 Halten Sie bei einem Gespräch mit mehr als 2 Personen eine Gesprächsdisziplin ein. (z.b. nicht durcheinander reden, darauf hinweisen, wer gerade spricht).
34 N
35 Ein Gespräch sollte möglichst in einer ruhigen Umgebung stattfinden. Hörbehinderte Menschen verfügen über ein individuell unterschiedliches Resthörvermögen, daher kann sich Hintergrundlärm störend auf die Kommunikation auswirken.
36 O
37 Während des Gesprächs ist es günstig, wenn Sie Ihren Kopf so wenig wie möglich bewegen.
38 P
39 Sprechen Sie langsam und deutlich. Kaugummi, Zigarette o.ä. im Mund erschweren das Absehen vom Mund.
40 Q
41 Ein Bart kann das Absehen vom Mund erschweren. Beachten Sie dies bei Ihrer Kommunikation.
42 R
43 Sprechen Sie in normaler Lautstärke und möglichst Hochdeutsch. Vermeiden Sie bitte Dialekt.
44 S
45 Fragen Sie Ihren hörbehinderten Kommunikationspartner, ob er vom Mund absehen kann oder lieber schriftlich kommunizieren will.
46 T
47 Halten Sie einen angemessenen Abstand ein (nicht zu nah und nicht zu weit weg, damit Gesicht und Hände für den hörbehinderten Menschen gut sichtbar sind).
48 U
49 Verwenden Sie kurze Sätze, wenig Nebensätze (keine Verschachtelung ) und möglichst keine Fremdwörter.
50 V
51 Achten Sie auf eine natürliche Sprachmelodie. D.h. sprechen Sie nicht monoton oder abgehackt, heben Sie die Stimme bei einer Frage.
52 W
53 Wenn Sie eine Frage stellen, verwenden Sie möglichst W-Fragen (Wer? Wo? Wann? usw.) bzw. informieren Sie Ihren Gesprächspartner, dass Sie eine Frage stellen wollen.
54 X
55 Die Sprechweise hörbehinderter Menschen kann für Sie ungewohnt sein. Bitte fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
56 Y
57 Zeigen Sie deutlich, dass Sie Ihren Gesprächspartner verstanden haben.
58 Z
59 Vergewissern Sie sich, dass der hörbehinderte Gesprächspartner alles verstanden hat.
60 Ä 1 2
61 Wenn Sie nicht verstanden werden, dann wiederholen Sie den gleichen Satz, ohne ihn zu verändern. Bitte bleiben Sie dabei geduldig, auch wenn Sie den Sachverhalt mehrmals wiederholen müssen.
62 Ö 1 2
63 Wenn die Antwort Ihres Gesprächspartners nicht passend erscheint, fragen Sie bitte noch mal nach. Es ist gut möglich, dass Sie falsch verstanden wurden.
64 Ü 1 2
65 Für ein längeres Gespräch legen Sie Papier und Stift bereit. Kurze, klare Sätze oder das Aufschreiben der Schlüsselwörter erleichtern das Verständnis.
66 ß 1 2
67 Beachten Sie bei einer Arbeitsanweisung, dass hörbehinderte Menschen nicht gleichzeitig von Ihren Lippen absehen und die jeweilige Arbeit beobachten können. Daher erklären Sie zuerst die einzelnen Schritte und zeigen dann erst die auszuführende Tätigkeit.
68 SCH
69 Sorgen Sie dafür, dass hörbehinderte Menschen in der Gesellschaft mitreden und mitlachen können. Wiederholen Sie von Angesicht zu Angesicht Aussagen, die in der Gruppe gemacht wurden, damit Gefühle wie Isolation und Ausgrenzung nicht entstehen.
70 Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin Integrationsamt Turmstraße Berlin Tel.: 030/ / Stand: Januar 2013 Integrationsfachdienst für hörbehinderte Menschen Charlottenburger Str Berlin Tel.: 030/ / -50 Fax: 030/ / ifd@wib-ev.de
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