I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Wirtschafts-Landesrat KommR Viktor SIGL und Dr. Roman Obrovski Leiter des AMS Oberösterreich am 15. Februar 2010 zum Thema "Neue Jobchancen durch praxisnahe Ausbildung: Arbeitsplatznahe Qualifizierung für Arbeitslose" /

2 SIGL / OBROVSKI 2 Neue Fördermodelle. Neue Arbeitsplätze. Ausbildung und Qualifizierung haben höchste Priorität Mit Stichtag 31. Jänner 2010 waren im Bundesland Oberösterreich offene Stellen beim AMS zur sofortigen Besetzung vorgemerkt. Im Vergleich mit anderen Bundesländern gab es in Oberösterreich die zweithöchste Zahl an offenen Stellen. 20,3 Prozent aller offenen Stellen waren somit in Oberösterreich vorgemerkt. Das größte Angebot an offenen Stellen findet sich in den Metall- und Elektroberufen (792), im Fremdenverkehr (643) und im Handel (640). Offene Stellen Jänner 2010 absolute Zahlen Prozent in Oberösterreich Wien OÖ NÖ Stmk Tirol Sbg Vbg Ktn Bgld Quelle: AMS Österreich; Land OÖ, Abt. Statistik "Vorrangiges Ziel unserer Arbeitsmarktpolitik ist es, die Arbeitslosigkeit so gering wie möglich zu halten und demgemäß natürlich alle offenen Stellen passgenau zu besetzen", betont Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl. "Eine aktive Arbeitsmarktpolitik ist nur dann nachhaltig erfolgreich, wenn dabei die Qualifizierung der Menschen höchste Priorität hat." Als erster Schritt wird eine Vermittlung der Arbeitslosen auf eine freie Stelle versucht. Wenn dies aus Gründen der fehlenden Qualifikation nicht gelingt, wird in Abstimmung mit der arbeitssuchenden Person erhoben, welche Qualifizierung für die weitere Berufslaufbahn sinnvoll und zielführend wäre.

3 SIGL / OBROVSKI 3 Wie wichtig ein gehobenes Qualifikationsniveau ist, zeigt folgende Übersicht: Von österreichweit arbeitslosen Personen (Stichtag ) wiesen als höchsten Abschluss keine abgeschlossene Schule eine Pflichtschule vor. Dies entspricht einem Anteil von 44,6 % an allen arbeitslosen Personen. "Diese Zahlen verdeutlichen: Je niedriger die Qualifikation, desto größer ist die Gefahr, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein", sagt Landesrat Sigl. In Oberösterreich verfügen derzeit 85 % aller Personen bis 25 Jahren über eine Ausbildung höher als der Pflichtschulabschluss. Das Land OÖ, die oö. Sozialpartner und das AMS OÖ haben sich zum Ziel gesetzt, diesen Wert bis zum Jahr 2015 auf 90 % zu steigern. 187 Mio. Euro starker Pakt für Arbeit & Qualifizierung 2010 Das Rekordbudget des Paktes für Arbeit und Qualifizierung 2010 (PAQ), der demnächst der Oö. Landesregierung zur Beschlussfassung vorgelegt wird, unterstützt dieses Ziel als wesentliches Handlungsinstrumentarium in unserem Bundesland. Der PAQ sieht im heurigen Jahr ein Budgetvolumen von 187 Mio. Euro vor, dies entspricht einer Steigerung um 24 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Mittelaufbringung konkret: AMS OÖ: 99 Mio. Euro Land OÖ: 59 Mio. Euro Bundessozialamt 29 Mio. Euro "Allein im Bereich der Qualifizierung werden im Jahr Mio. Euro über alle Altersgruppen hinweg investiert", informiert Landesrat Sigl. (Bei dieser Summe wurden nur tatsächliche Qualifizierungsprojekte berücksichtigt, also keine

4 SIGL / OBROVSKI 4 Lohnförderungen, keine Beratungen oder Leistungen, die nicht direkt eine Qualifizierung beinhalten.) Rund Personen (Arbeitslose und Beschäftigte) werden qualifiziert, somit kostet eine Qualifizierungsschiene rund Euro. "Das ist bestens investiertes Geld, denn das Risiko einer Arbeitslosigkeit ist bei,nur'-pflichtschulabschluss dreimal so hoch als bei einer Ausbildung über den Pflichtschulabschluss hinaus", sagt Landerat Sigl. Besondere Schwerpunkte im PAQ 2010 sind Jugendliche, Frauen in die Technik, Sozialökonomische Betriebe und gemeinnützige Beschäftigungsprojekte sowie die Qualifizierung von Arbeitskräften. "Unser Ziel ist es, durch neue Fördermodelle neue Arbeitsplätze zu schaffen. Mit der neuen Maßnahme,Arbeitsplatznahe Qualifizierung' des Pakts für Arbeit & Qualifizierung 2010 sollen rund 500 Arbeitssuchende mithilfe einer praxisnahen Ausbildung eine bessere Chance auf einen neuen Arbeitsplatz erhalten", erklärt Landesrat Sigl. Die Gesamtkosten dieser Maßnahme betragen 2,075 Mio. Euro, wovon das Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich Euro übernimmt.

5 SIGL / OBROVSKI 5 Arbeitsplatznahe Qualifizierung Ein neues Förderangebot von AMS und Land OÖ Mit der Arbeitsplatznahen Qualifizierung (aqua) setzen AMS und Land OÖ ein erfolgreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm fort, das bislang im Rahmen der Implacementstiftung umgesetzt wurde: Arbeitsuchende Personen erhalten maßgeschneiderte Qualifizierungen in Theorie und Praxis, die vom künftigen Arbeitgeber mitfinanziert werden. Das Programm startet im April und ist mit 2,075 Mio. Euro dotiert. Damit können bis zu 500 Arbeitsuchende eine Ausbildung absolvieren. Obligater Bildungsplan Im Zentrum der Arbeitsplatznahen Qualifizierung steht ein Bildungsplan, der individuell an die Kenntnisse des Arbeitsuchenden und die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst wird. Mit der Umsetzung der Planung beauftragt das AMS OÖ Qualifizierungsträger auf dem freien Markt. Der theoretische Teil wird von Bildungsanbietern abgedeckt. Die praktische Erfahrung eignen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms im interessierten Unternehmen an. Große Bandbreite Der praktische Teil kann doppelt so lang wie der theoretische Teil dauern, darf die Gesamtdauer von 480 Unterrichtseinheiten jedoch nicht überschreiten. Wird aqua zur Erlangung einer Lehrabschlussprüfung genutzt, kann die Ausbildungszeit zwei Jahre lang dauern. Geteilte Finanzierung Während der Ausbildung finanziert das AMS OÖ den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhalts. Das Land OÖ trägt die Kosten der Ausbildung bis zur Höhe von 1650 Euro. Darüber hinaus anfallende Kosten werden vom Unternehmen getragen. "Mit aqua kommen AMS OÖ und das Wirtschaftsressort des Landes einem betriebsnahen Ausbildungsbedarf entgegen, der über theorielastige Kurse allein nicht ausreichend abdeckbar ist, der Produktivität der eingesetzten Arbeitskraft dient und die Arbeitsaufnahmequote nach Schulung erhöht", erläutert dazu Landesgeschäftsführer Dr. Roman Obrovski.