ENTWICKLUNG DER BU RECHNUNGSGRUNDLAGEN MARKTENTWICKLUNG UND DAV ARBEITSGRUPPE
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- Kristin Salzmann
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1 ENTWICKLUNG DER BU RECHNUNGSGRUNDLAGEN MARKTENTWICKLUNG UND DAV ARBEITSGRUPPE 22. November 2010 Dr. Frank Schiller, Leiter CoC Direct Insurance
2 Agenda 1. Aktuelles Marktgeschehen Neue Zielgruppen und Vertriebswege Berufsgruppendifferenzierung und Ausweitung der Deckung Neue Ansätze bei der Risikoprüfung Alternative Produkte zu BU 2. Aktueller Stand aus der DAV Unterarbeitsgruppe BU Zwischenergebnisse Offene Punkte und weiteres Vorgehen
3 Produktdesign Was war und ist im Fokus Zielgruppen Vertrieb Prozesse Tarifierung / Profitabilität Bedingungen Bisher: Intensiver Rating- und Bedingungswettbewerb Berufsunfähigkeitsabsicherung Risikoprüfung Leistungsbearbeitung Munich Re
4 Neue Zielgruppen und Vertriebswege BU auf alle Zielgruppen und Vertriebe adaptieren? Tarifierung / Profitabilität Vertrieb Zielgruppen Prozesse Risikoprüfung Wie kann ich BU erfolgreich über meine stärksten Vertriebswege vertreiben? Wie kann ich die Beratungsqualität optimieren? Wie passt BU zu Bedingungen meinen anderen Produkten? Was sind Anschluss- Berufsunfähigkeitsabsicherung Leistungsbearbeitung Produkte? Munich Re
5 Preisdifferenzierung Knappere Kalkulation komplexere Produkte? Tarifierung / Profitabilität Vertrieb Zielgruppen Prozesse Risikoprüfung Preiswettbewerb vor allem bei guten Risiken wie bleiben wir profitabel? Spezialtarife für Berufseinsteiger und junge Versicherungsnehmer nachhaltig profitabel? Bedingungen Berufsunfähigkeitsabsicherung Leistungsbearbeitung Wie schaffen wir es die knappere Kalkulation und die höhere Komplexität zu beherrschen? Munich Re
6 Preisdifferenzierung Beispiele Berufsgruppendifferenzierung Einsteigertarif BG 1 BG 2 BG 3 BG 4 steigender Beitrag nach m Jahren Levelbeitrag x+m Risikobeitrag Was sind geeignete Kriterien und Methoden zur Differenzierung? Levelbeitrag x Munich Re
7 Neue Ansätze bei der Risikoprüfung Anpassung an Produkt und Effizienzsteigerung? Tarifierung / Profitabilität Vertrieb Zielgruppen Prozesse Risikoprüfung Preiswettbewerb vor allem bei guten Risiken wie muss die Risikoprüfung gestaltet werden? Wie kann die Risikoprüfung an das Produkt adaptiert werden? Bedingungen Berufsunfähigkeitsabsicherung Leistungsbearbeitung Wie können Prozesse sowohl effizienter als auch mit höherer Qualität ablaufen? Munich Re
8 Risikoprüfung Anpassung an neue Produkte Beispiel: Differenzierung in niedrigen Berufsgruppen Der ausgeübte Beruf bildet die Basis der Risikoeinschätzung Wichtige Risikofaktoren Ausbildung Status Branche Tätigkeit Gefährdungen Unterschiedlich starke Einflüsse Aussagekraft variiert Manche (neg.) Auswirkungen dominieren Manche Ausprägungen kompensieren sich Bewertungssysteme KO-Kriterien Entscheidungsbäume Scoring KO-Kriterien bieten schnelle, transparente Entscheidung Scoring bietet die höchste Flexibilität Munich Re
9 Risikoprüfung Effizienzsteigerung Beispiel: Automatisierung Munich Re
10 Alternative Produkte zu BU Neue Produkte für Zielgruppen nötig? Zielgruppen Vertrieb Prozesse Berufsgruppenspreizung nimmt zu welche Produkte können Kunden aus hohen Gruppen alternativ angeboten werden? Tarifierung / Profitabilität Risikoprüfung Wie kann man aus dem Preiswettkampf durch Leistungs- Bedingungen differenzierung ausbrechen? Invaliditätsabsicherung Leistungsbearbeitung Munich Re
11 Neue Zielgruppen mit Alternativen zur BU erschließen Ein breiter Lösungsraum inkl. Kombi-Möglichkeiten Critical Illness Grundfähigkeit BU Pflege EU Unfall Nur Illustration, keine proportionalen Verhältnisse Munich Re
12 Neue Zielgruppen mit Alternativen zur BU erschließen Herausforderungen der Produktentwicklung Lebensversicherer Balance der Risikoprüfungstiefe Kompositversicherer Zielgruppen Preis-Leistungsverhältnis finanziell gesundheitlich beruflich Verkaufsstory ist ein wesentlicher Erfolgstrigger! Munich Re
13 Agenda 1. Aktuelles Marktgeschehen Neue Zielgruppen und Vertriebswege Berufsgruppendifferenzierung und Ausweitung der Deckung Neue Ansätze bei der Risikoprüfung Alternative Produkte zu BU 2. Aktueller Stand aus der DAV Unterarbeitsgruppe BU Zwischenergebnisse Offene Punkte und weiteres Vorgehen
14 Auftrag der UAG BU-Rechnungsgrundlagen Überprüfung und ggf. Aktualisierung der DAV 1997 I Überprüft werden für Produkte mit Leistung ab einem Grad der Berufsunfähigkeit von 50% alle vier biometrischen Rechnungsgrundlagen der Berufsunfähigkeit (Aktivensterblichkeit, Invalidisierung, Invalidensterblichkeit, Reaktivierung) Geeignete Berufsdifferenzierung Nicht untersucht werden insbesondere Erwerbsminderung, Grundfähigkeit oder ähnliche Produkte Hinweis: Falls nicht anders gekennzeichnet, wird im Folgenden das Schadenniveau im Verhältnis zur DAV 1997 I 1. Ordnung dargestellt. 14
15 Übersicht Gesamtdatenbestand Aufbau zweier getrennter Datenpools: Rückversicherungs-Datenpool 46 Gesellschaften (Marktabdeckung 2008: ca. 85%) 56 Mio. Beobachtungsjahre (Auswertungspool) DAV 1997 I: 10,2 Mio. BJ mit baren Renten GDV-Datenpool 70 Gesellschaften (variierend über die einzelnen Jahre) 41 Mio. Beobachtungsjahre (Vergleichspool) 15
16 Altersabhängige Schadenniveaus Beobachtungen Gesamtbestand (mit Selektionsbeständen) folgt der Form der DAV 1997 I über weite Altersbereiche Selektionseffekte deutlich sichtbar Selektion scheint längere Zeit zu wirken Abfall der Eintrittswahrscheinlichkeiten in hohen Altern weiterhin vorhanden 100% 80% 60% 40% 20% 0% Rentengewichtete Schadenniveaus, Männer, bare Renten Gesamtbestand Ultimate 6+-Bestand Ultimate 3+-Bestand In weiterer Untersuchung zu klären Schadenniveaus lassen noch keinen Schluss auf die Wahrscheinlichkeiten 2. Ordnung zu Abweichung in der Form der Kurve muss noch genauer analysiert werden 100% 80% 60% 40% 20% 0% Rentengewichtete Schadenniveaus, Frauen, bare Renten Gesamtbestand Ultimate 6+-Bestand Ultimate 3+-Bestand
17 Erkenntnisse aus ersten nach Berufen differenzierten Analysen Für erste Auswertungen wurden die drei Berufsgruppen verwendet, die illustrativ in der Herleitung der DAV 1997 I betrachtet wurden. Dabei sind einige unerwartete Beobachtungen aufgetreten: BG-differenzierte Inzidenzniveaus gehen im Zeitverlauf von 2000 bis 2006 drastisch und insbesondere viel stärker als die der Daten ohne Berufsschlüssel zurück BG-differenzierte Inzidenzniveaus steigen mit dem Versicherungsjahr durchgehend bis mindestens zum 10. Jahr an; bei den Daten ohne Berufsschlüssel dagegen Anstieg nur bis Jahr 5, danach konstanter Verlauf Diese Effekte sind durch qualitative Veränderungen wie Änderungen der betrieblichen Praxis, der Vertriebspraxis, der Produkte oder externer Faktoren nicht befriedigend erklärbar. Im Folgenden werden einige Erklärungshypothesen vorgestellt. BG-differenzierte Auswertungen haben sich damit als schwieriger und aufwändiger erwiesen als zunächst gedacht 17
18 Hypothesen I Änderung der Zusammensetzung der BG Verschiebung der Anteile (Männer, bare Rente) 50% 40% 30% 20% 10% 0% Verschiebung innerhalb BG3 anzahlgewichteter Anteil der Berufsordnungen < 80% DAV 1997 I 1.O. rentengewichteter Anteil der Berufsordnungen < 80% DAV 1997 I 1.O Beschreibung: Die Zusammensetzung der Berufsgruppen BG1 bis BG3 hat sich seit 2000 wesentlich geändert. Dadurch können Verschiebungen entstehen. Beobachtung in Beständen: Innerhalb der Berufsgruppen (v.a. BG3) haben sich über die Zeit Verschiebungen ergeben In den Jahren ist diese jedoch gering Quelle: RV-Pool 18
19 Hypothesen II Loebus-Vermutung Beschreibung: In einigen Gesellschaften werden im Altbestand Verträge erst im Schadenfall mit einem Berufsschlüssel versehen. Effekt: Verträge mit Berufsschlüssel zeigen eine verzerrt erhöhte Inzidenzrate Beobachtung in Beständen: Erste Analysen lassen vermuten, dass der Effekt über alle Jahre weniger als 10% des Bestands betrifft. Es ist hauptsächlich die BUZ betroffen, bei SBU ist der Effekt nicht zu beobachten. Der Effekt betrifft höhere Alter stärker als jüngere, so dass v.a. für höhere Alter eine stärkere Verzerrung beobachtet werden kann. Entsprechend sind auch Ultimate-Daten stärker betroffen. 19
20 Interpretation und Lösungsansätze Interpretation: Die Festlegung von statischen Berufsgruppen analog der DAV 1997 I erscheint problematisch Analysen der Berufe und der derzeitigen Berufsgruppenzusammenstellung müssen noch weiter vertieft werden Ein Teil des Rückgangs der Inzidenzen lässt sich durch die Loebus-Hypothese erklären (v.a. in BG3) Lösungsansätze: Das Beobachtungsmaterial geeignet eingrenzen Relative Effekte einer geeignet feinen Differenzierung nach Berufen auf die Aggregattafel quantifizieren Weitere Untersuchungen sind nötig, um Effekte besser zu verstehen 20
21 Inzidenzniveaus in DAV 1997 I 1. O. relativ zu Schadenerfahrung BG1 (Männer, ultimate 6+, ) 450% Relative Inzidenzniveaus für alle Tarife zusammen Inzidenzniveau relativ zu BG 1 400% 350% 300% 250% 200% 150% 100% 50% BG 2 BG 3 BG 1-3 BG 1 0% Relative Niveaus der Berufsgruppen zueinander für alle Tarife im Zeitverlauf ausreichend stabil 21
22 Vergleichbarkeit der Berufe Wie können Berufe bzgl. des Invaliditätsrisikos vergleichbar gemacht bzw. gruppiert werden? Ein mögliches Kriterium ist die Eintrittswahrscheinlichkeit Eine alternative aber bisher noch nicht detailliert analysierte Variante ist der Anteil der Invaliden im Bestand (hierbei wird auch die Dauer berücksichtigt) Eintrittswahrscheinlichkeit oder Anteil Invalide Beruf Je nach Methode zur Beurteilung des Risikos stehen die einzelnen Berufe in einer anderen Ordnung zueinander. 22
23 Ausblick Vertiefung der Analysen und Suche nach weiteren Klärungsansätzen Geeignete Einschränkung der Datenbasis Relative Effekte einer geeignet feinen Differenzierung nach Berufen auf die Aggregattafel quantifizieren Ursprünglicher Zeitplan der Fertigstellung bis ist nicht haltbar Durch zusätzliche Analysen ist eine Verschiebung des Endtermins auf nötig 23
24 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
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