Förderung der Berufsmaturität während der Lehre (BM1) Entwicklung zusätzlicher Ausbildungsmodelle für Lehrberufe im Sozial- und Gesundheitswesen
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- Helene Michel
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1 Winterthur, Berufsmaturitätsschule Technik, Architektur, Life Sciences Gesundheit und Soziales Berufsmaturitätsschule Winterthur Zürcherstrasse Winterthur T , F bms@bbw.ch, Förderung der Berufsmaturität während der Lehre (BM1) Entwicklung zusätzlicher Ausbildungsmodelle für Lehrberufe im Sozial- und Gesundheitswesen Ausgangslage Die Berufsmaturitätsschule ermöglicht leistungsfähigen Berufslernenden den prüfungsfreien Zugang zu den Fachhochschulen und der höheren Berufsbildung. Sie ist ein zentrales Element zur Stärkung der Berufsbildung in der Schweiz und damit bildungspolitisch zentral für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen. Allerdings musste in den letzten Jahren festgestellt werden, dass sich die Anzahl der Lernenden an den Berufsmaturitätsschulen der Schweiz rückläufig entwickelt haben. Der Kanton Zürich ist leider von einem starken Rückgang von -6% bei der BM 1 betroffen 1. Obwohl in der gleichen Periode ein Wachstum bei der BM 2 festgestellt werden kann, ist die Situation alarmierend. Um diesem Trend entgegen zu wirken, hat der Zürcher Regierungsrat die Förderung der BMS in seine Legislaturziele aufgenommen. Einzelne Massnahmen zur Förderung der BMS sind eingeleitet worden. An der Zukunftstagung für die BMS vom und der Auswertung vom wurde das Anliegen geäussert, zusätzliche Ausbildungsmodelle für die BMS zu entwickeln, damit die Ausbildung von Lernenden mit BMS für die Betriebe weiterhin attraktiv bleibt und weitere Betriebe gewonnen werden können, die Lehrstellen mit BMS anbieten. Erste Abklärungen haben ergeben, dass die bestehenden, 3-jährigen BM-Ausbildungsmodelle für FaGe und FaBe bereits gut optimiert und sowohl für die Betriebe als auch die Berufsfachschulen und Lernenden gut umsetzbar sind. Aus diesem Grund bestünde kein Anlass, alternative BM1-Ausbildungsmodelle zu entwickeln. Trotzdem wurde geprüft, in welcher Form alternative Ausbildungsmodelle für die Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen möglich sind. Folgende Ansätze sind denkbar: - 3-jährige Lehre mit 4-jähriger BMS (Modell 1) - Beginn der BMS ab 2. Lehrjahr und BMS-Unterricht berufsbegleitend während einem Jahr nach der Lehre (Modell 2) Allgemeine Hinweise und Randbedingungen Grundsätzlich sind weitere Modelle denkbar, die stärker auf die Bedürfnisse einzelner Berufe zugeschnitten sind. Dabei müssen folgende Randbedingungen berücksichtigt werden: - Pro Jahr und Ausbildungsmodell muss mit mindestens mit ca. 20 Lernenden gerechnet werden können. - Modelle mit grossen Anteilen von Blockunterricht oder saisonalen Unterschieden können aus organisatorischen Gründen nicht umgesetzt werden. - Die Lehrgänge müssen aufgrund der Kantonalen Prüfungen jeweils auf gesamte Schuljahre bezogen werden. - FaGe: Auf das Schuljahr 2017/18 wird eine neue Bildungsverordnung (Bivo) eingeführt, die eine Anpassung der Lektionentafeln mit sich bringen wird. - FaBe: Auf das Schuljahr 2019/20 wird eine neue Bildungsverordnung (Bivo) eingeführt. Zurzeit ist noch unklar, welche Veränderungen umgesetzt werden. 1 in der Periode von , inkl. Integration der Gesundheitsberufe Quelle: SBFI: Konzept zur Stärkung der BM, Schlussbericht vom , Tabelle Seite 20
2 Alternatives BM-Ausbildungsmodell und dessen Besonderheiten Für die Entwicklung des Ausbildungsmodells wurden die Gegebenheiten der Schulorganisation der jeweiligen Berufsfachschule berücksichtigt. Alternatives Modell 1: 3-jährige Lehre mit 4-jähriger BMS Beginn: Schultage: im 1. Lehrjahr 1. und 2. Lehrjahr je 1 Tag BM-Unterricht und Fachunterricht an der Berufsfachschule pro Woche 3. Lehrjahr je 1 Tag BM-Unterricht und ½ - 1 Tag Fachunterricht an der Berufsfachschule pro Woche 2 - Unterrichtsgestaltung im 4. BM-Ausbildungsjahr: wöchentlich 1 Tag Arbeitstätigkeit max % (abhängig von den Schultagen) Besonderheiten: - Gleichwertigkeitsprüfung für die Allgemeinbildung (ABU) nach dem 3. Lehrjahr, damit das EFZ ausgehändigt werden kann. Hinweise: - Der Unterrichtstag an der BMS kann über die gesamte Lehrzeit fixiert werden (z.b. immer am Freitag). - Vereinbarungen mit Berufslernenden, die über die Lehrzeit hinausgehen, sind nicht rechtsgültig. Nach der Lehre muss ein neuer Arbeitsvertrag abgeschlossen werden. - Während des 4. BMS-Ausbildungsjahres ist man verpflichtet, den Unterricht zu besuchen (jeweils 1 Tag / Woche). Vorteile: - Die Inhalte der BMS werden auf 4 Jahre aufgeteilt und können deshalb von den Lernenden besser bewältigt werden. - Die Ausbildungszeit im Betrieb wird während der gesamten Lehrzeit um 1 Tag / Woche erhöht (total 40 zusätzliche Ausbildungstage im Betrieb). - Während des 4. BMS-Ausbildungsjahres kann einer Arbeitstätigkeit als ausgelernte/r Fachfrau / Fachmann nachgegangen werden. Nachteile: - Es muss nach dem 3. Lehrjahr eine Gleichwertigkeitsprüfung abgelegt werden. 2 Anpassungen aufgrund der Lektionenzuteilungen in der neuen Bivo sind möglich. 2
3 Modell 2: Erwägungen zu einem Ausbildungsmodell für 3-jährige Lehren mit Beginn der BMS im 2. Lehrjahr Beginn: Schultage: im 2. Lehrjahr je 1 Tag BMS pro Woche im 2. und 3. Lehrjahr, danach im 2 Tage - Mögliche Unterrichtsgestaltung im 3. BM-Ausbildungsjahr: wöchentlich 2 Tage Arbeitstätigkeit max % (abhängig von den Schultagen) Besonderheiten: - Gleichwertigkeitsprüfung für die Allgemeinbildung (ABU) nach dem 3. Lehrjahr, damit das EFZ ausgehändigt werden kann. - Vereinbarungen mit Berufslernenden, die über die Lehrzeit hinausgehen, sind nicht rechtsgültig. Nach der Lehre muss ein neuer Arbeitsvertrag abgeschlossen werden. Hinweise: - Lernende, die im 2. Lehrjahr in die BMS eintreten möchten, müssten sich bereits ab Lehrbeginn für die Aufnahmeprüfung vorbereiten, weil diese jeweils im März durchgeführt wird. - Eine seriöse Vorbereitung umfasst ca. ½ Jahr. Es bleibt also praktisch keine Zeit, um sich bei einem Entscheid für die BMS im 2. Lehrjahr auf die Entwicklung eines Berufslernenden abstützen zu können. - Während des 3. BMS-Ausbildungsjahres (also nach Erlangen des EFZ) ist man verpflichtet, den Unterricht an 2 Tagen pro Woche zu besuchen. Vorteile: - Die Belastung der Lernenden im Übergang von der Sekundarschule in die Lehre ist geringer. - Die Lernenden sind im 1. Lehrjahr 0,5 Tag pro Woche mehr im Betrieb. Dies entspricht total 20 Arbeitstagen. - Die Einführung und Eingewöhnung in den Beruf kann besser erfolgen. - Während des 3. BMS-Ausbildungsjahres (nach dem Lehrabschluss) kann einer Arbeitstätigkeit nachgegangen werden. Nachteile: - Die Lernenden sind in den oberen beiden Lehrjahren Tag pro Woche weniger im Betrieb als Lernende ohne BMS, können also weniger produktiv eingesetzt werden. - Es muss nach dem 3. Lehrjahr eine Gleichwertigkeitsprüfung abgelegt werden. - Es entsteht im 1. Lehrjahr eine Lücke in den Fächern Mathematik, Deutsch und den Fremdsprachen. - Der Besuch der Allgemeinbildung im 1. Lehrjahr kann nicht angerechnet werden. 3
4 Gegenüberstellung der BM1-Ausbildungsmodelle Fachfrau/Fachmann Betreuung EFZ 4
5 Gegenüberstellung der BM1-Ausbildungsmodelle Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ 5
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