Makroökonomie. Bachelor Business Administration

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1 HSD W Hochschule Düsseldorf Fachbereich Wirtschaftswissenschaften University of Applied Sciences Faculty of Business Studies Makroökonomie Bachelor Business Administration Wintersemester Makroökonomie Wintersemester Folie 1

2 HSD W Hochschule Düsseldorf Fachbereich Wirtschaftswissenschaften University of Applied Sciences Faculty of Business Studies Wer steht da vorne?? Günter Högemann Lehrbeauftragter... seit WS 2000/2001 Nebenberuf: Bundesbanker Hauptverwaltung Düsseldorf guenterhoegemann@aol.com Makroökonomie Wintersemester Folie 2

3 HSD W Hochschule Düsseldorf Fachbereich Wirtschaftswissenschaften University of Applied Sciences Faculty of Business Studies 2008 Schäffer-Poeschel Verlag Basislehrbuch: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre N. Gregory Mankiw / Mark P. Taylor (Aktuell: Sechste Auflage, 2016) Makroökonomie Wintersemester Folie 3

4 VWL vs. BWL Same procedure as every year: EIN BELIEBTER (!?) WITZ ÜBER VOLKSWIRTE UND MANAGER Ein Mann sitzt im Heißluftballon und hat wegen des starken Windes völlig die Orientierung verloren. Er schwebt in fünf Metern Höhe über einem Acker und sieht einen anderen Mann unter sich. Entschuldigung, können Sie mir sagen, wo ich bin?, ruft er hinunter. Der Mann auf dem Acker antwortet: Sie sind in einem roten Heißluftballon, fünf Meter über der Erdoberfläche. Da sagt der Ballonfahrer: Sie müssen ein Volkswirt sein Stimmt., erwidert der Mann auf dem Acker. Woher wissen Sie denn das? Ist doch offensichtlich Ihre Antwort ist zwar technisch absolut korrekt, aber trotzdem völlig wertlos. Dann müssen Sie Top-Manager sein., ruft der Mann auf dem Acker. Richtig. antwortet der Ballonfahrer. Wie haben Sie das denn herausbekommen? Das war auch nicht besonders schwierig. Von Ihrer Position haben Sie eigentlich einen hervorragenden Überblick, doch Sie wissen trotzdem nicht, wo Sie sind und wo es hingeht. Außerdem hat sich an Ihrer Lage nichts geändert, seit wir uns getroffen haben aber jetzt bin ich plötzlich für Ihr Problem verantwortlich. Makroökonomie Wintersemester Folie 4

5 Makroökonomie und Mikroökonomie Mikroökonomie (oder Mikroökonomik) untersucht, wie Haushalte und Unternehmen Entscheidungen treffen und wie sie miteinander auf Märkten interagieren. Makroökonomie (oder Makroökonomik) untersucht die Volkswirtschaft als Ganzes. Ihr Ziel ist die Erklärung von wirtschaftlichen Veränderungen, welche Haushalte und Unternehmen gleichzeitig betreffen. Makroökonomie Wintersemester Folie 5

6 Womit befasst sich die Makroökonomie? Makroökonomen befassen sich mit dem Lebensstandard ganzer Länder. Warum werden manche Länder reicher und andere Länder bleiben arm?... dem Geld. Was ist Geld? Wie kommt das Geld in Umlauf? Warum gibt es Inflation und welche Folgen hat sie?... den Banken, den Finanzmärkten, den Zinsen und der Rolle der Zentralbanken.... dem Arbeitsmarkt, mit der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. Konjunkturzyklen, den Ursachen für eine Rezession, deren Prognose und ihrer Überwindung.... dem internationalen Handel, Wechselkursen, Kapitalströmen.... der Finanzpolitik und mit den immer höher werdenden Staatsschulden. Makroökonomie Wintersemester Folie 6

7 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Die Messung des Volkseinkommens Mankiw/Taylor (6.A): Kapitel 20 Makroökonomie Wintersemester Folie 7

8 Inhalt Wie wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) definiert und ermittelt? Warum entspricht das gesamte Einkommen der Volkswirtschaft den gesamten Ausgaben und dem Wert der produzierten Güter? Welches sind die Hauptbestandteile des BIP? Ist das BIP ein guter Maßstab für die ökonomische Wohlfahrt? Makroökonomie Wintersemester Folie 8

9 Das Bruttoinlandsprodukt Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst das Einkommen oder die Ausgaben einer Volkswirtschaft. Es entspricht dem Marktwert aller für den Endverbrauch bestimmten Güter und Dienstleistungen, welche in einer Zeitperiode im Inland produziert worden sind Makroökonomie Wintersemester Folie 9

10 Das Bruttoinlandsprodukt Wie geht man bei der Berechnung vor? Gesamtausgaben in der Volkswirtschaft (Verwendung) Gesamteinkommen in der Volkswirtschaft (Verteilung) Wert der produzierten Güter (Entstehung) Alle drei Berechnungswege führen - in der Theorie - zu dem gleichen Ergebnis! Makroökonomie Wintersemester Folie 10

11 Abbildung 1: Das Kreislaufschema Einnahmen (= BIP-Entstehung) Güter / Dienstleistungen GÜTER- MÄRKTE Ausgaben (= BIP-Verwendung) UNTERNEHMEN HAUSHALTE Inputs für die Produktion Arbeit und Kapital Löhne und Gewinne Güter / Dienstleistungen FAKTOR- MÄRKTE = Waren- und Dienstleistungsströme = Geldströme Einkommen (= BIP-Verteilung) Makroökonomie Wintersemester Folie 11

12 Die Entstehung des BIP Wertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche Das BIP (Y) entsteht durch die Wertschöpfung in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen eines Landes: Land- und Forstwirtschaft Bergbau Verarbeitendes Gewerbe Bauwirtschaft Dienstleistungssektoren Vermeidung von Doppelzählungen: Der Beitrag eines einzelnen Unternehmens zum BIP, die Wertschöpfung, darf die von anderen Unternehmen bezogenen Vorleistungen nicht enthalten. Wertschöpfung = Produktionswert Vorleistungen Makroökonomie Wintersemester Folie 12

13 Die Bestandteile des BIP Verwendungsrechung Das BIP (Y) enthält, von der Verwendung her betrachtet, folgende Komponenten: Konsum/Privater Verbrauch (Consumption, C) Investitionen (I) Staatsverbrauch (Government Consumption, G) Nettoexporte (NX) Y = C + I + G + NX Nettoexporte = Exporte minus Importe. Exporte werden im Inland hergestellt. Importe werden im Ausland hergestellt, sind aber in C + I + G enthalten. Makroökonomie Wintersemester Folie 13

14 Inlandsprodukt und Nationaleinkommen Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrachtet die Einkommen aus der Produktion von Gütern und Dienstleistungen innerhalb der Grenzen eines Landes (Inlandskonzept), unabhängig von der Staatsangehörigkeit der Produzenten. Dagegen misst das Bruttonationaleinkommen (BNE) die Einkommen der in einer Volkswirtschaft lebenden Bevölkerung (Inländerkonzept), unabhängig davon, wo sie es erwirtschaften. Das Volkseinkommen (oder: Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten) zeigt ebenfalls die Höhe des Einkommens der Bevölkerung eines Landes, aber unter Berücksichtigung der notwendigen Abschreibungen sowie Verzerrungen durch indirekte Steuern und Subventionen. Makroökonomie Wintersemester Folie 14

15 Tabelle 1: Entstehung, Verwendung und Verteilung des BIP in Deutschland im Jahr 2016 Quelle: Statistisches Bundesamt, Reihe VGR, ( Makroökonomie Wintersemester Folie 15

16 Wie genau ist das BIP? Was ist im BIP nicht enthalten? Alles, was nicht statistisch erfasst werden kann. Beispiele: Güter des informellen Sektors (z.b. Schwarzmarkt, Schattenwirtschaft) Nicht gehandelte Güter (z.b. Produktion des Haushalts für den Haushalt, Nachbarschaftshilfe) Ungenauigkeiten Güter ohne Marktpreis (öffentliche Verwaltung) gehen zu Produktionskosten in das BIP ein. Revisionen In regelmäßigen Abständen, zuletzt 2014, wird die statistische Berechnungsgrundlage des BIP überarbeitet Makroökonomie Wintersemester Folie 16

17 Abbildung 2: Umfang der Schattenwirtschaft* 2016 Schattenwirtschaft*) in % des BIP in den OECD-Ländern * Alle wirtschaftlichen Aktivitäten, welche ins offiziell kalkulierte BIP eingehen, aber nicht registriert werden (z.b. Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung). Quelle: Schneider, Boockmann/IAW, Prognose zur Entwicklung der Schattenwirtschaft in Deutschland 2016, IAW Pressemitteilung, Tübingen, März 2016 Makroökonomie Wintersemester Folie 17

18 Nominales versus reales BIP Das nominale BIP bewertet den Output von Gütern und Dienstleistungen zu laufenden Marktpreisen. Das nominale BIP kann sich erhöhen, weil die Preise steigen oder weil die reale Produktion (Menge der produzierten Güter und Dienste) zugenommen hat. Makroökonomie Wintersemester Folie 18

19 Nominales versus reales BIP Das reale BIP bewertet die Produktion von Gütern und Dienstleistungen zu konstanten Preisen. Um das reale BIP zu ermitteln, muss der Effekt von Preissteigerungen aus dem nominalen BIP heraus gerechnet werden. Es gibt zwei Verfahren zur Bestimmung des realen BIP: Deflationierung (Preise eines Basisjahres): Für die Berechnung des BIP werden anstelle der tatsächlichen Preise in einem Jahr immer die Preise aus einem festen Basisjahr zugrunde gelegt. Kettenindex (Vorjahrespreise): Für die Berechnung des realen BIP werden anstelle der laufenden Preise in einem Jahr immer die Preise aus dem jeweiligen Vorjahr zugrunde gelegt. Makroökonomie Wintersemester Folie 19

20 Tabelle 2: Reales und nominales BIP (Deflationierung) Jahr Preise und Mengen Preis eines Hotdogs Menge an Hotdogs Preis eines Hamburgers Menge an Hamburgern Jahr 2015 Berechnung des nominalen BIP ( 1 pro Hotdog x 100 Hotdogs) + ( 2 pro Hamburger x 50 Hamburger) = ( 2 pro Hotdog x 150 Hotdogs) + ( 3 pro Hamburger x 100 Hamburger) = ( 3 pro Hotdog x 200 Hotdogs) + ( 4 pro Hamburger x 150 Hamburger) = Makroökonomie Wintersemester Folie 20

21 Tabelle 2: Reales und nominales BIP (Deflationierung) Jahr 2015 Berechnung des nominalen BIP ( 1 pro Hotdog x 100 Hotdogs) + ( 2 pro Hamburger x 50 Hamburger) = ( 2 pro Hotdog x 150 Hotdogs) + ( 3 pro Hamburger x 100 Hamburger) = ( 3 pro Hotdog x 200 Hotdogs) + ( 4 pro Hamburger x 150 Hamburger) = Jahr 2016 Berechnung des realen BIP (Basisjahr: 2010) ( 1 pro Hotdog x 150 Hotdogs) + ( 2 pro Hamburger x 100 Hamburger) = ( 1 pro Hotdog x 200 Hotdogs) + ( 2 pro Hamburger x 150 Hamburger) = 500 Makroökonomie Wintersemester Folie 21

22 Der BIP-Deflator Der BIP-Deflator ergibt sich aus dem aktuellen nominalen BIP geteilt durch das reale BIP (x 100). Der BIP-Deflator zeigt uns, wie viel der Zunahme des nominalen BIP eine Folge von Preiserhöhungen ist. BIP-Deflator = nominales BIP reales BIP x 100 Makroökonomie Wintersemester Folie 22

23 Der BIP-Deflator BIP -Deflator = nominales BIP x100 realesbip Jahr Nominales BIP Reales BIP Jahr Berechnung der Preisentwicklung (BIP-Deflator) / 350 x / 500 x Makroökonomie Wintersemester Folie 23

24 Kettenindex Beim Kettenindex werden anstelle des festen Basisjahres immer die jeweiligen Vorjahrespreise mit den Mengen des laufenden Jahres kombiniert. In dem vorstehenden Beispiel würden für das reale BIP im Jahr 2016 die Preise von 2015 (wie beim Deflator), für das reale BIP im Jahr 2017 aber die Preise von 2016 (statt 2015 wie beim Deflator) verwendet. Beide Verfahren - Kettenindex und Deflationierung - führen zu einer geeigneten Messgröße für das reale BIP. In Deutschland hat das Statistische Bundesamt die Berechnung seit 2005 auf den Kettenindex umgestellt. Makroökonomie Wintersemester Folie 24

25 Abbildung 3: Das reale BIP in Deutschland Eigene Grafik. Bis 1991: früheres Bundesgebiet, ab 199: Deutschland Datenquelle: Zeitreihendatenbank der Deutschen Bundesbank ( Makroökonomie Wintersemester Folie 25

26 Abbildung 4: Das Wachstum des realen BIP in Deutschland Quelle: Statistisches Bundesamt, VGR, Wichtige Zusammenhänge im Überblick, Februar 2017 Makroökonomie Wintersemester Folie 26

27 BIP und der Wohlstand der Bevölkerung Das Pro-Kopf-BIP ist das beste verfügbare Einzelmaß für den ökonomischen Wohlstand der Bevölkerung. Es gibt das durchschnittliche Einkommen der Bevölkerung an und misst deshalb den Lebensstandard der Bevölkerung. Makroökonomie Wintersemester Folie 27

28 BIP und der Wohlstand der Bevölkerung Das BIP ist jedoch kein perfekter Maßstab, weil der Wert der Freizeit nicht erfasst wird; die Qualität der Umwelt nicht erfasst wird; der Wert der Güter, die im Haushalt hergestellt werden, nicht erfasst sind; nichts über die Verteilung ausgesagt wird; nichts darüber gesagt wird, was produziert wird. Makroökonomie Wintersemester Folie 28

29 Tabelle 3: BIP und Lebensqualität Land Reales BIP pro Kopf (2013 in $) Lebenserwartung (Jahre) Alphabetisierungsquote (in %) USA Deutschland Japan Russland Brasilien Mexiko China Indonesien Nigeria Indien Pakistan Bangladesh Makroökonomie Wintersemester Folie 29

30 Wiederholungsfragen Wie lautet die Definition für das Bruttoinlandsprodukt? Nennen Sie die drei Berechnungswege für das Bruttoinlandsprodukt! Führen die Berechnungswege des BIP in der Theorie zum gleichen oder zu unterschiedlichen Ergebnissen? Welches sind die Hauptbestandteile des BIP nach der Verwendungsrechnung? Nennen Sie auch jeweils ein konkretes Beispiel! Steigt das Bruttoinlandsprodukt stärker durch die Produktion eines Fahrrades oder eines Apple IPhone? Wodurch unterscheiden sich das Bruttoinlandsprodukt und das Bruttonationaleinkommen? Makroökonomie Wintersemester Folie 30

31 Wiederholungsfragen Welche Preise werden für die Berechnung des nominalen BIP, welche Preise für die Berechnung des realen BIP verwendet? Warum verwenden Volkswirte für die Messung des Wachstums eines Landes das reale BIP und nicht das nominale BIP? Was wird mit dem BIP-Deflator gemessen? Warum ist für ein Land ein hohes BIP pro Kopf wünschenswert? Welche Mängel hat das BIP als Wohlstandsindikator? Makroökonomie Wintersemester Folie 31

32 Die Messung der Lebenshaltungskosten /Inflation Mankiw/Taylor (6.A): Kapitel 21 Makroökonomie Wintersemester Folie 32

33 Was verdient ein Baseballspieler? George Herman Babe Ruth, von 1920 bis 1933 der Superstar im US-Baseball erzielte 1931 bei den New York Yankees ein Jahresgehalt von USD Alexander Alex Rodriguez, heutiger US-Baseballstar unterschrieb 2007 einen 10-Jahres-Vertrag bei den New York Yankees über 275 Mio USD (plus Prämien) Makroökonomie Wintersemester Folie 33

34 Inhalt Wie wird der Verbraucherpreisindex berechnet? Warum ist er ein unzureichendes Maß für die Lebenshaltungskosten? Wie unterscheidet er sich vom BIP-Deflator? Was ist der Unterschied zwischen nominalen und realen Zinssätzen? Makroökonomie Wintersemester Folie 34

35 Inflation und die Lebenshaltungskosten Inflation steht für einen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus der Volkswirtschaft. Die Inflationsrate entspricht der prozentualen Veränderung des Preisniveaus gegenüber der Vorperiode. Makroökonomie Wintersemester Folie 35

36 Der Verbraucherpreisindex Eine Messgröße für die Preisentwicklung ist der Verbraucherpreisindex. Er misst die Preisveränderungen der Güter und Dienstleistungen, die von einem typischen Haushalt konsumiert werden. Er wird monatlich vom Statistischen Bundesamt errechnet. Er wird verwendet, um die Veränderung der Lebenshaltungskosten im Zeitablauf festzustellen. Makroökonomie Wintersemester Folie 36

37 Wie wird der Verbraucherpreisindex berechnet? Vier Schritte 1. Festlegung des Warenkorbs Welche Güter und Dienstleistungen werden von einem typischen Haushalt konsumiert? Diese werden in einem Warenkorb erfasst. Jede Güterart im Warenkorb erhält ein festes Gewicht (Wägungsschema). Zur Festlegung des Warenkorbs werden alle fünf Jahre die Verbrauchsgewohnheiten der Haushalte in Deutschland erhoben. 2. Ermittlung von Preisen Für jedes Gut und jede Dienstleistung im Warenkorb wird der Preis zu verschiedenen Zeitpunkten ermittelt. Makroökonomie Wintersemester Folie 37

38 Wie wird der Verbraucherpreisindex berechnet? 3. Preis des Warenkorbs Der Preis des Warenkorbs zu verschiedenen Zeitpunkten wird berechnet. 4. Preisindex zu einem Basisjahr (Normierung) Das Jahr, in dem der Warenkorb festgelegt wurde, wird als Basisjahr ausgewählt. Der Verbraucherpreisindex im Basisjahr wird auf 100 gesetzt. Dann wird der Verbraucherpreisindex für verschiedene Zeitpunkte berechnet. Makroökonomie Wintersemester Folie 38

39 Abbildung 1: Entwicklung des Verbraucherpreisindex Eigene Grafik. Bis 1990: früheres Bundesgebiet, ab 1991: Deutschland Datenquelle: Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Destatis Makroökonomie Wintersemester Folie 39

40 Wie wird die Inflationsrate berechnet? Die Inflationsrate ergibt sich aus der prozentualen Veränderung des Verbraucherpreisindex im Vergleich zur Vorperiode (meistens über 12 Monate bzw. 1 Jahr). Inflationsrate im Jahr 2 Index Jahr 2 Index Jahr 1 = x 100 Index Jahr 1 Makroökonomie Wintersemester Folie 40

41 Tabelle 1: Beispiel zur Berechnung des Verbraucherpreisindex und der Inflationsrate Schritt 1 Festlegung des Warenkorbs (z.b. durch Konsumentenbefragung) vier Hotdogs, zwei Hamburger Schritt 2 Ermittlung von Preisen (Feststellung des Preises für jedes Gut in jedem Jahr) Jahr Preis für Hotdogs Preis für Hamburger Makroökonomie Wintersemester Folie 41

42 Tabelle 1: Beispiel zur Berechnung des Verbraucherpreisindex und der Inflationsrate Schritt 3 Den Preis des Warenkorbs berechnen Jahr Preis des Warenkorbs 2015 ( 1 pro Hotdog x 4 Hotdogs) + ( 2 pro Hamburger x 2 Hamburger) = ( 2 pro Hotdog x 4 Hotdogs) + ( 3 pro Hamburger x 2 Hamburger) = ( 3 pro Hotdog x4 Hotdogs) + ( 4 pro Hamburger x 2 Hamburger) = 20 Makroökonomie Wintersemester Folie 42

43 Tabelle 1: Beispiel zur Berechnung des Verbraucherpreisindex und der Inflationsrate Schritt 4 Auswahl eines Basisjahres (2015) und Berechnung des Verbraucherpreisindex für jedes Jahr Jahr Verbraucherpreisindex 2015 ( 8/ 8) x100 = ( 14/ 8) x100 = ( 20/ 8) x100 = 250 Makroökonomie Wintersemester Folie 43

44 Tabelle 1: Beispiel zur Berechnung des Verbraucherpreisindex und der Inflationsrate Schritt 5 Berechnung der Inflationsrate mit Hilfe des Verbraucherpreisindex Jahr Inflationsrate 2016 ( )/100 x100 = 75 % 2017 ( )/175 x100 = 43 % Makroökonomie Wintersemester Folie 44

45 Was ist im Warenkorb enthalten? Beispiele für Anpassungen des Warenkorbs Warenkorb 1980 Warenkorb 1985 Warenkorb 1991 Warenkorb 2000 Heimcomputer Bleifreies Normalbenzin CD-Player Digitalkamera Sofortbildkamera Bleifreies Superbenzin CDs DSL-Tarife Video-Band Video-Recorder Walk-Man Leihgebühr für Videos Videokamera Disketten 3,5 ; 1,44 MB Alkoholfreies Bier Kiwi Mikrowellenherd Laminat-Fertigboden- Paneele Pizza zum Mitnehmen Blutdruckmessgerät für das Handgelenk Quelle: Monatsbericht der Bundesbank 5/1998, Wirtschaft und Statistik 5/2003. Makroökonomie Wintersemester Folie 45

46 Abbildung 2: Das Wägungsschema des Warenkorbs Quelle: Statistisches Bundesamt Makroökonomie Wintersemester Folie 46

47 Probleme bei der Messung der Lebenshaltungskosten Substitutionsverzerrungen Einführung neuer Güter Nicht erfasste Qualitätsänderungen Makroökonomie Wintersemester Folie 47

48 Probleme bei der Messung der Lebenshaltungskosten Substitutionsverzerrungen Konsumenten ersetzen relativ teuer gewordene Güter durch relativ billig gewordene Güter. Der Index kann diese Reaktion von Konsumenten nicht erfassen, weil die Güter im Warenkorb festgelegt worden sind. Dies führt zu einer Überschätzung der Inflationsrate. Makroökonomie Wintersemester Folie 48

49 Probleme bei der Messung der Lebenshaltungskosten Einführung neuer Güter Neue Güter bedeuten, dass Konsumenten eine größere Auswahl haben und sich dadurch der Wert des Geldes erhöht. Die Erhöhung der Kaufkraft durch die neuen Güter wird nicht erfasst. Da der Warenkorb nur alle fünf Jahre angepasst wird, berücksichtigt der Verbraucherpreisindex die Preisentwicklung der neuen Güter nicht sofort. Makroökonomie Wintersemester Folie 49

50 Probleme bei der Messung der Lebenshaltungskosten Nicht erfasste Qualitätsänderungen Wenn sich Preise auf Grund von Qualitätsänderungen verändern, dann wird Inflation überschätzt. In manchen Fällen wird versucht, Qualitätsänderungen zu erfassen. Die Erfassung ist problematisch und unvollständig. Makroökonomie Wintersemester Folie 50

51 Probleme bei der Messung der Lebenshaltungskosten Probleme durch die Einführung neuer Produkte, Substitution und Qualitätsänderungen führen dazu, dass die aktuelle Inflationsrate überschätzt wird. Das ist ein wichtiges Ergebnis, weil beispielsweise bei Lohnverhandlungen oder der Festsetzung von Renten und Sozialhilfe der Verbraucherpreisindex berücksichtigt wird. Makroökonomie Wintersemester Folie 51

52 BIP-Deflator versus Verbraucherpreisindex Der BIP-Deflator ergibt sich aus: BIP-Deflator = nominales BIP reales BIP x 100 Der BIP-Deflator enthält Güter, welche nicht von privaten Haushalten gekauft wurden; nur die im Inland hergestellten Güter; einen Vergleich zwischen den gegenwärtig produzierten Gütern und den Gütern des Vorjahrs (keinen festen Warenkorb). Makroökonomie Wintersemester Folie 52

53 Abbildung 3: Die beiden Messgrößen der Inflation Prozentuale Veränderungen gegenüber dem Vorjahr Quelle: Statistisches Bundesamt, Deutsche Bundesbank, Zeitreihendatenbank der Deutschen Bundesbank ( Makroökonomie Wintersemester Folie 53

54 Inflationsbereinigung von wirtschaftlichen Variablen Preisindizes erlauben den Vergleich der Kaufkraft von Geldbeträgen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Makroökonomie Wintersemester Folie 54

55 Geldbeträge zu unterschiedlichen Zeitpunkten Konvertieren wir das Einkommen des Baseballstars Babe Ruth von 1931 in das Jahr 2015: Gehalt = Gehalt Preisniveau von 2015 Preisniveau von 1931 = $ ,6 15,2 = $ Makroökonomie Wintersemester Folie 55

56 Reale und nominale Zinsen Der nominale Zinssatz ist der Zinssatz, der üblicherweise ausgewiesen wird, z.b. Bankzinssätze. Der reale Zinssatz ist der um die Auswirkungen der Inflation bereinigte Zinssatz. Makroökonomie Wintersemester Folie 56

57 Reale und nominale Zinsen Beispiel Festgeld mit 1,0 % Nominalzinssatz Bestand am ,00 Bestand am ,00 Wenn die Inflationsrate im Jahr ,0 % beträgt, dann kann man mit den 101,00 am Ende des Jahres genau so viel kaufen wie mit 100 am Anfang. Somit ist der reale Zinssatz: 1,0 % 1,0 % = 0 %. Makroökonomie Wintersemester Folie 57

58 Abbildung 4: Reale und nominale Zinsen in Deutschland Prozent pro Jahr September 2017: Nominalzins: +0,3% Realzins: -1,5% * Umlaufsrendite für festverzinsliche Wertpapiere inländischer Emittenten (Kapitalmarktzins) ** Umlaufsrendite abzüglich Inflationsrate. Datenquelle: Zeitreihendatenbank der Deutschen Bundesbank ( Makroökonomie Wintersemester Folie 58

59 Positive und negative Zinsen Realzins = Nominalzins abzüglich Inflationsrate Positive Realzinsen bedeuten, dass der Nominalzins einer Geldanlage höher ist als die Inflationsrate im Anlagezeitraum. Negative Realzinsen entstehen, wenn der Nominalzins für eine Geldanlage niedriger ist als die Inflationsrate im Zeitraum der Geldanlage. Der Anleger erhält zwar einen positiven Nominalzins für den Konsumverzicht, hat wegen der noch höheren Inflation aber am Ende der Laufzeit eine geringere reale Güterkaufkraft als zu Beginn. Negative Nominalzinsen bedeuten, dass ein Anleger für eine Geldanlage am Ende der Laufzeit auch als Nominalbetrag weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurück erhält. Makroökonomie Wintersemester Folie 59

60 Wiederholungsfragen Was versteht man unter Inflation und was unter der Inflationsrate? Welche Schritte sind erforderlich, um ausgehend vom Basisjahr 2010 den Verbraucherpreisindex für das Jahr 2016 zu ermitteln? 2016 hatte der Verbraucherpreisindex (Basisjahr 2010) in Deutschland den Wert 110. Welche Aussage lässt sich damit über den Preis des Warenkorbes im Jahr 2016 treffen? Nach welcher Gleichung wird aus den Werten für den Verbraucherpreisindex in den Jahren 2017 und 2016 die Inflationsrate berechnet? Makroökonomie Wintersemester Folie 60

61 Wiederholungsfragen Nennen Sie die drei Effekte, die dazu führen könne, dass durch die Messung mit dem Verbraucherpreisindex die tatsächliche Inflationsrate überschätzt werden kann? Geben Sie für jeden Effekt ein konkretes Beispiel an! Welche konzeptionellen Unterschiede bestehen zwischen dem Verbraucherpreisindex und dem BIP-Deflator? Was versteht man unter dem nominalen Zinssatz, und was unter dem realen Zinssatz? In welcher Beziehung stehen diese beiden Größen zueinander? Makroökonomie Wintersemester Folie 61

62 Die langfristige realökonomische Entwicklung: Produktion und Wachstum Mankiw/Taylor (6.A): Kapitel 22 Makroökonomie Wintersemester Folie 62

63 Inhalt Wie hat sich der Lebensstandard über die Jahrhunderte in den verschiedenen Regionen verändert? Wie erklärt sich diese Erhöhung des Lebensstandards? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um das wirtschaftliche Wachstum zu fördern? Makroökonomie Wintersemester Folie 63

64 Tabelle 1: Die Entwicklung des Wirtschaftswachstums rund um die Welt Land Periode Reales BIP* pro Kopf zu Beginn der Periode ($ pro Person) Reales BIP* pro Kopf am Ende der Periode ($ pro Person) Durchschnittliche Wachstumsrate (% pro Jahr) Japan ,71 Brasilien ,40 Mexiko ,35 Deutschland ,05 Kanada ,99 China ,99 Vereinigte Staaten ,80 Argentinien ,69 Großbritannien ,47 Indien ,38 Indonesien ,36 Pakistan ,21 Bangladesh ,78 * in Preisen von Quelle: Robert J. Barro and Xavier Sala-i-Martin, Economic Growth, New York, 1995, Tabellen 10.2 und 10.3; World Development Report 2010, Tabelle 1; und eigene Berechnungen Makroökonomie Wintersemester Folie 64

65 Wachstumsraten und Wirtschaftsentwicklung Relativ geringe Wachstumsraten haben langfristig große Auswirkungen auf den Lebensstandard. Eine Wachstumsrate des Pro-Kopf-BIP von 2 % führt zu einer Verdoppelung des Lebensstandards in ca. 36 Jahren. Eine Wachstumsrate von 3 % verdreifacht den Lebensstandard in ca. 36 Jahren. Makroökonomie Wintersemester Folie 65

66 Produktivität und Wachstum Der Lebensstandard, gemessen am realen BIP pro Kopf der Bevölkerung, ist bestimmt durch die Produktivität. Die Produktivität ist die Menge der pro Arbeitsstunde hergestellten Waren und Dienstleistungen. Unterschiede im Lebensstandard erklären sich somit durch unterschiedliche Produktivität. Makroökonomie Wintersemester Folie 66

67 Produktivität: Rolle und Bestimmungsfaktoren Wenn die Produktivität den Lebensstandard bestimmt, was bestimmt die Produktivität? Die Produktivität hängt ab von der Art und Menge der Produktionsfaktoren, welche einem Arbeitnehmer zur Verfügung stehen. Produktionsfaktoren sind Realkapital Humankapital natürliche Ressourcen technologisches Wissen Die Produktivität eines Landes ist umso höher, je höher das Realkapital pro Arbeitskraft, das Humankapital pro Arbeitskraft, die natürlichen Ressourcen pro Arbeitskraft und das technologische Wissen sind. Makroökonomie Wintersemester Folie 67

68 Bestimmungsfaktoren der Produktivität Realkapital pro Arbeitskraft Der Bestand an produzierten Produktionsmitteln, die für die Produktion von Waren und Dienstleistungen geschaffen werden. Das Realkapital wird gebildet durch Sachinvestitionen, also durch Herstellung von neuen Gütern die ihrerseits für die Produktion und Verteilung von anderen Gütern und Dienstleistungen verwendet werden, z.b. Maschinen, Fahrzeuge, Gebäude. Ein Teil der Sachinvestitionen dient dazu, die Abnutzung und den Verschleiß des Realkapitals auszugleichen. Nur wenn die neuen Sachinvestitionen höher sind als die Abschreibungen, wächst der Bestand an Realkapital. Makroökonomie Wintersemester Folie 68

69 Bestimmungsfaktoren der Produktivität Humankapital pro Arbeitskraft Wissen und Fähigkeiten, welche Arbeitskräfte durch Ausbildung und Berufserfahrung erwerben. Wie das Sachkapital, so erhöht auch das Humankapital die Produktionsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft und trägt dadurch zur Produktivität bei. Auch das Humankapital muss durch Investitionen gebildet werden. Makroökonomie Wintersemester Folie 69

70 Bestimmungsfaktoren der Produktivität Natürliche Ressourcen pro Arbeitskraft Ressourcen, die in der Natur vorhanden sind (Land, Flüsse, Bodenschätze). Dazu gehören regenerierbare Ressourcen (wie Wälder) sowie nichtregenerierbare Ressourcen (wie Erdöl). Natürliche Ressourcen können für eine hohe Produktivität wichtig sein, sind aber nicht notwendig. Die meisten natürlichen Ressourcen, wie Bodenschätze, müssen ebenfalls durch Investitionen erschlossen werden. Makroökonomie Wintersemester Folie 70

71 Bestimmungsfaktoren der Produktivität Technologisches Wissen Das Wissen der Gesellschaft um die besten Wege zur Herstellung von Waren und Dienstleistungen. Technologisches Wissen betrifft das Verständnis der Gesellschaft, wie die Welt funktioniert. Humankapital bezieht sich auf die Ressourcen, die verwendet werden, dieses Wissen den Arbeitskräften zu vermitteln. Makroökonomie Wintersemester Folie 71

72 Die Produktionsfunktion Volkswirte verwenden oftmals eine Produktionsfunktion, um den Zusammenhang zwischen den Mengen der Inputs und der Menge des Outputs darzustellen. Makroökonomie Wintersemester Folie 72

73 Die Produktionsfunktion Eine algebraische Darstellung der Produktionsfunktion lautet Y = A * F(L, K, H, N) Y = Outputmenge A = Technologie L = Menge an Arbeit K = Menge an Realkapital H = Menge an Humankapital N = Menge an natürlichen Ressourcen F( ) = die funktionelle Beziehung zwischen Inputs und Output. Makroökonomie Wintersemester Folie 73

74 Die Produktionsfunktion - Beispiel Eine bekannte (aber nicht die einzige mögliche) funktionale Form für die Beziehung zwischen dem Output und den Inputmengen ist die sogenannte Cobb-Douglas Produktionsfunktion: Y = A * L a * K b Die Cobb-Douglas Produktionsfunktion betrachtet nur zwei Produktionsfaktoren, Arbeit und Kapital. L ist die Menge eingesetzter Arbeit, K die Menge eingesetzten Kapitals. Die Parameter a und b sind Werte zwischen 0 und 1. Arbeit und Kapital sind substituierbar, d.h. man kann Arbeitskräfte durch Kapital ersetzen. A beschreibt den Stand der Technik, d.h. es kann als Meßgröße für den technischen Fortschritt aufgefasst werden. Makroökonomie Wintersemester Folie 74

75 Die Produktionsfunktion Eine häufige Eigenschaft von Produktionsfunktionen sind abnehmende Grenzerträge: Der Grenzertrag beschreibt die Zunahme des Outputs, wenn die eingesetzte Menge eines einzelnen Produktionsfaktors erhöht wird. Die Mengen aller anderen Inputs bleiben also unverändert. Der Grenzertrag ist normalerweise positiv. Das heißt, wird von einem Produktionsfaktor mehr eingesetzt, steigt der Output an. Die Höhe des Grenzertrags nimmt jedoch (zumindest ab einem bestimmten Punkt) immer weiter ab, wenn man nur von einem Input immer mehr einsetzt, und nicht auch von den Übrigen (abnehmende Grenzerträge). Makroökonomie Wintersemester Folie 75

76 Die Produktionsfunktion Eine weitere häufige Eigenschaft von Produktionsfunktionen sind konstante Skalenerträge. Skalenerträge beschreiben, wie sich der Output bei einer gleichzeitigen Veränderung aller Inputmengen ändert. Eine Produktionsfunktion hat konstante Skalenerträge, wenn eine Verdoppelung der Inputs zu einer Verdoppelung des Outputs führt, oder, anders formuliert, wenn für jede positive Zahl x gilt xy = A F(xL, xk, xh, xn). Makroökonomie Wintersemester Folie 76

77 Die Produktionsfunktion Eine solche Produktionsfunktion (mit konstanten Skalenerträgen) hat eine interessante Eigenschaft. Setzen wir x = 1/L, dann gilt Y/ L = A F(1, K/ L, H/ L, N/ L) wobei: Y/L = Output pro Arbeitskraft K/L = Realkapital pro Arbeitskraft H/L = Humankapital pro Arbeitskraft N/L = natürliche Ressourcen pro Arbeitskraft Makroökonomie Wintersemester Folie 77

78 Wirtschaftswachstum und staatliche Politik Regierungen haben einen wesentlichen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Produktivität und auf das Wirtschaftswachstum. Regierungen können die Produktivität und das Wirtschaftswachstum fördern durch: Förderung von Ersparnisbildung und Investitionen, Förderung von Investitionen aus dem Ausland, Förderung von Bildung und Ausbildung, Förderung der Gesundheit und Ernährung in Entwicklungsländern Schaffung sicherer Eigentumsrechte und politischer Stabilität, Förderung von Freihandel, Förderung von Forschung und Entwicklung. Makroökonomie Wintersemester Folie 78

79 Sparen und Investieren Durch die Förderung der Spar- und Investitionstätigkeit kann die Produktivität in der Zukunft gesteigert werden. Warum ist das so? Investitionen sind die Ausgaben für Kapitalgüter, also neue Maschinen, Gebäude und andere Produktionsmittel Investieren setzt Sparen voraus, weil Investieren bedeutet, dass Kapitalgüter anstelle von Konsumgütern hergestellt werden Wird heute mehr gespart, können mehr Kapitalgüter hergestellt werden. Der zukünftige Kapitalstock wächst und kann zur Produktion einer größeren Menge von Waren und Dienstleistungen genutzt werden Makroökonomie Wintersemester Folie 79

80 Abb2: Catch-up Effekt zwischen den Schwellenländern und den Industrieländern Eigene Darstellung nach Daten der Weltbank (World Economic Indicators Online) Makroökonomie Wintersemester Folie 80

81 Erklärung des Catch-up Effekts: Abnehmende Grenzerträge des Kapitals Wenn der Kapitalbestand steigt, dann sinkt der Output, der mit einer zusätzlichen Einheit von Kapital gewonnen wird. Diese Eigenschaft der Produktionsfunktion bedeutet, dass der Grenzertrag des Kapitals sinkt. Er entspricht einem Spezialfall der allgemeinen Eigenschaft der abnehmenden Grenzerträge, die für alle Produktionsfaktoren gilt. Makroökonomie Wintersemester Folie 81

82 Abb3: Abnehmender Grenzertrag des Kapitals Output je Arbeitskraft 1 2. Wenn die Volkswirtschaft einen hohen Realkapitalbestand aufweist, dann führt ein zusätzlicher Kapitaleinsatz nur zu einem geringen Produktionsanstieg Wenn die Volkswirtschaft einen geringen Realkapitalbestand aufweist, dann führt ein zusätzlicher Kapitaleinsatz zu einem starken Produktionsanstieg. Realkapital je Arbeitskraft Makroökonomie Wintersemester Folie 82

83 Wie abnehmende Grenzerträge den Catch-up-Effekt erklären Aus den abnehmenden Grenzerträgen ergibt sich der Catch-up-Effekt. Bei niedrigem Kapitalbestand pro Arbeitskraft ist die Produktivität des zusätzlich investierten Kapitals relativ hoch. Dies erklärt beispielsweise, warum die Wachstumsrate der USA im Zeitraum von 1961 bis 2015 erheblich geringer war als in Indien, obwohl die Investitionsquoten in beiden Ländern ungefähr gleich waren. Makroökonomie Wintersemester Folie 83

84 Abb4: Der Catch-up Effekt Output je Arbeitskraft 1 2. USA: Volkswirtschaft mit einem hohen Realkapitalbestand. Daher führt hier ein zusätzlicher Kapitaleinsatz nur zu einem geringen Produktionsanstieg Indien: Volkswirtschaft mit einem geringen Realkapitalbestand. Daher führt hier ein zusätzlicher Kapitaleinsatz zu einem starken Produktionsanstieg. Realkapital je Arbeitskraft Makroökonomie Wintersemester Folie 84

85 Auslandsinvestitionen Regierungen können durch die Förderung von Investitionen aus dem Ausland den Bestand an Realkapital erhöhen. Formen von Investitionen aus dem Ausland Ausländische Direktinvestition Aufbau neuer Produktionsstätten oder Beteiligung und Übernahme inländischer durch ausländische Unternehmen. Ausländische Portfolioinvestition Investition in Wertpapiere (Aktien, Anleihen). Makroökonomie Wintersemester Folie 85

86 Ausbildung Ausbildung ist mindestens genauso wichtig für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg eines Landes wie Investitionen in Realkapital. Es handelt sich um eine Investition, weil Ausbildung für die betreffenden Wirtschaftssubjekte mit Realund Opportunitätskosten verbunden ist, die einen zukünftigen Ertrag abwerfen. Manche Ökonomen argumentieren, dass Ausbildung wichtige positive Externalitäten verursacht (z.b. durch Innovationen, welche durch Ausbildung ermöglicht werden). Makroökonomie Wintersemester Folie 86

87 Gesundheit und Ernährung Da gesündere Arbeitskräfte produktiver sind, kann eine Volkswirtschaft über die richtigen Investitionen in die Gesundheit der Bevölkerung zu einer höheren Produktivität gelangen (Richard Fogel). In armen Ländern kann ein Teufelskreis entstehen: Die Länder sind arm, weil die Bevölkerung einen schlechten Gesundheitszustand aufweist. Deswegen bleibt die Produktivität niedrig und die Länder bleiben arm. Makroökonomie Wintersemester Folie 87

88 Eigentumsrechte und politische Stabilität In manchen Ländern besteht die Gefahr von willkürlichen Enteignungen, und es ist nur schwer möglich, die Einhaltung von Verträgen gerichtlich durchzusetzen. Dies verringert die Investitionstätigkeit und führt zu Kapitalflucht. Politische Instabilität stellt eine Bedrohung für Eigentumsrechte dar. Makroökonomie Wintersemester Folie 88

89 Freihandel Inward-looking-development : Abschottung vom Welthandel durch Importsubstitution. Outward-looking-development : Integration in den Welthandel. Die meisten Ökonomen sind der Ansicht, dass eine Integration in den Welthandel bessere Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Makroökonomie Wintersemester Folie 89

90 Forschung und Entwicklung Ein großer Teil des langfristigen Wachstums ist die Folge von technischem Fortschritt. Der technische Fortschritt hängt wiederum davon ab, dass ein Land Ressourcen - Kapital und Arbeitskräfte - für die Forschung und Entwicklung einsetzt. Unternehmen eines Landes können durch Investition in die Entwicklung neuer Produkte und technischer Verfahren Wettbewerbsvorteile gewinnen. Dadurch steigt gleichzeitig die Produktivität. Ein Staat kann den technischen Fortschritt beschleunigen, wenn er z.b. Grundlagenforschung in Forschungszentren oder Hochschulen fördert. Die Grundlagenforschung hat dabei den Charakter von öffentlichen Gütern: Jeder kann die Entdeckungen der Forscher nutzen. Makroökonomie Wintersemester Folie 90

91 Wirtschaftswachstum und staatliche Politik Regierungen haben einen wesentlichen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Produktivität und auf das Wirtschaftswachstum. Regierungen können die Produktivität und das Wirtschaftswachstum fördern durch: Förderung von Ersparnisbildung und Investitionen, Förderung von Investitionen aus dem Ausland, Förderung von Bildung und Ausbildung, Förderung der Gesundheit und Ernährung in Entwicklungsländern Schaffung sicherer Eigentumsrechte und politischer Stabilität, Förderung von Freihandel, Förderung von Forschung und Entwicklung. Unklar ist die Rolle des Bevölkerungswachstums Makroökonomie Wintersemester Folie 91

92 Bevölkerungswachstum Bevölkerungswachstum könnte dazu führen, dass natürliche Ressourcen überbeansprucht werden (Thomas Robert Malthus, ), der Kapitalbestand pro Kopf der Bevölkerung sinkt, der technische Fortschritt gefördert wird. Makroökonomie Wintersemester Folie 92

93 Wiederholungsfragen Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem wirtschaftlichen Wohlstand eines Landes und der Produktivität? Wie wird die gesamtwirtschaftliche Produktivität gemessen? Nennen Sie die Bestimmungsgrößen für die Höhe der Produktivität eines Landes! Makroökonomie Wintersemester Folie 93

94 Wiederholungsfragen Welcher Zusammenhang wird durch die Produktionsfunktion dargestellt? Wann weist eine Produktionsfunktion konstante Skalenerträge auf? Wann weist eine Produktionsfunktion abnehmende Grenzerträge auf? Makroökonomie Wintersemester Folie 94

95 Wiederholungsfragen Nennen Sie fünf verschiedenen Maßnahmen, mit denen die staatliche Wirtschaftspolitik das Wachstum des realen BIP pro Kopf fördern kann. Was versteht man unter dem Catch-up Effekt und durch welche Eigenschaft der Produktionsfunktion kann dieser Effekt erklärt werden? Makroökonomie Wintersemester Folie 95

96 Das Finanzsystem: Sparen und Investieren Mankiw/Taylor (6.A): Kapitel 24 Makroökonomie Wintersemester Folie 96

97 Inhalt Welches sind die wichtigsten Finanzinstitutionen? Wie funktionieren Kreditmärkte? Was ist deren Bezug zur Spar- und Investitionstätigkeit? Wie beeinflussen staatliche Maßnahmen Kreditmärkte, Sparund Investitionstätigkeit? Makroökonomie Wintersemester Folie 97

98 Das Finanzsystem Das Finanzsystem besteht aus Institutionen, welche Ersparnisse von Sparern zu Schuldnern kanalisieren. Dazu gehören Finanzmärkte (Aktienmarkt, Anleihemarkt) und Finanzintermediäre. Finanzmärkte sind Institutionen, wo Sparer und Kreditnehmer direkt aufeinandertreffen. Finanzintermediäre vermitteln zwischen Sparern und Kreditnehmern. Makroökonomie Wintersemester Folie 98

99 Finanzmärkte Der Anleihemarkt (Rentenmarkt) 1. Eine Anleihe ist eine Schuldverschreibung, mit der ein Schuldner (Emittent) verspricht: 1. eine bestimmte Summe Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt (Fälligkeit) zu zahlen; 2. während der Laufzeit der Anleihe einen bestimmten Zins zu entrichten. Zugang zu dieser Art der Finanzierung haben i.d.r. öffentliche Haushalte und große Unternehmen. IOU I owe You Die Anleihen werden während ihrer Laufzeit am Anleihemarkt gehandelt (zu flexiblen Preisen). Makroökonomie Wintersemester Folie 99

100 Finanzmärkte Der Aktienmarkt Eine Aktie ist ein Eigentumsanteil an einem Unternehmen. Die Ausgabe von Aktien wird Eigenkapitalfinanzierung genannt (im Gegensatz dazu ist eine Anleiheemission eine Fremdkapitalfinanzierung). Der Preis der Aktien (Kurse) ergibt sich durch den Handel an Aktienbörsen und wird beispielsweise von Gewinnerwartungen beeinflusst (KGV). Makroökonomie Wintersemester Folie 100

101 Finanzintermediäre Die wichtigsten Finanzintermediäre sind Banken. Banken nehmen - als Kerngeschäft - Einlagen von Sparern an und vergeben die Einlagen als Kredite Sie zahlen Zinsen auf Einlagen und erhalten Zinsen auf Kredite (und erzielen andere Einnahmen, z.b. Provisionen) Die Differenz zwischen Zinserträgen und -aufwendungen (sowie die übrigen Erträge) decken die Kosten der Banken und erbringt deren Gewinne Neben den operativen Kosten müssen Banken auch die Risikokosten (Kreditausfälle) aus ihren Erträgen abdecken Wer Bankgeschäfte betreiben will, muss strenge Auflagen erfüllen (u.a. bezüglich des Eigenkapitals, der Liquidität, der Geschäftsorganisation, Qualifikation und Zuverlässigkeit) Makroökonomie Wintersemester Folie 101

102 Finanzintermediäre Wichtige volkswirtschaftlichen Funktionen der Banken: Fristentransformation: Sparer können im Banksystem ihre Einlagen kurzfristig anlegen, Kreditnehmer wie z.b. Hausbauer und Unternehmen erhalten langfristige Kredite für Investitionen Losgrößentransformation: Banken nehmen auch kleine Beträge als Einlagen herein, und vergeben große Beträge als Kredite an Investoren Risikotransformation: Banken können Ausfallrisiken durch Diversifikation des Kreditportfolios breiter streuen und besser managen als einzelne Anleger Makroökonomie Wintersemester Folie 102

103 Finanzintermediäre Andere Finanzintermediäre Pensionsfonds Versicherungen Investmentgesellschaften Investmentfonds Makroökonomie Wintersemester Folie 103

104 Sparen und Investieren: Wichtige Identitäten Wir wissen, dass das BIP sowohl das gesamtwirtschaftliche Einkommen als auch die gesamten Ausgaben der Volkswirtschaft misst: Y = C + I + G + NX Nehmen wir den Fall einer geschlossenen Volkswirtschaft wo also kein zwischenstaatlicher Handel stattfindet. Dann gilt: Y = C + I + G Y C G = I Ersparnis = Investitionen S = I Eine weitere Annahme ist dabei: Die Unternehmen sparen nicht (keine einbehaltenen Gewinne) Makroökonomie Wintersemester Folie 104

105 Sparen und Investieren: Wichtige Identitäten Die Ersparnis lässt sich auch schreiben als S = I S = Y C G Mit T werden die Steuern (Taxes = Steuern einschließlich Sozialabgaben und abzüglich Transfers) bezeichnet S = (Y T C) + (T G) Dann ist die private Ersparnis Y T C und die öffentliche Ersparnis T G. T G ist der Budgetüberschuss (T G > 0) oder das Budgetdefizit (T G < 0). Makroökonomie Wintersemester Folie 105

106 Die Bedeutung von Ersparnis und Investitionen S = I Investitionen (Sachinvestitionen) werden durch Ersparnisse finanziert. Für die Volkswirtschaft als Ganzes müssen deshalb Ersparnisse und Investitionen übereinstimmen. (für eine geschlossene Volkswirtschaft!) Für den Fall einer offenen Volkswirtschaft (mit Nettoexporten oder Nettoimporten) würde sich als erweiterte Identität ergeben: S = I + NX Makroökonomie Wintersemester Folie 106

107 Der Kreditmarkt Es gibt in unserer einfachen Analyse nur einen Finanzmarkt: den Kreditmarkt (market for loanable funds). Alle Sparer legen auf diesem Markt ihre Ersparnisse an (Angebot an Krediten). Alle Schuldner erhalten auf diesem Markt ihre Kredite (Nachfrage der Investoren nach Krediten). Der reale Zinssatz ist der Preis für Kredite. Makroökonomie Wintersemester Folie 107

108 Abbildung 1: Der Kreditmarkt Zinssatz (in %) Angebot Kreditangebot = geplantes Sparen 5 Nachfrage Kreditnachfrage = geplante Investitionen Kreditvolumen (in Mrd. ) Makroökonomie Wintersemester Folie 108

109 Einflüsse staatlicher Maßnahmen auf Spar- und Investitionstätigkeit Im Folgenden werden drei Maßnahmen analysiert, welche die Spar- und Investitionstätigkeit beeinflussen: Steuern und Ersparnis Steuern und Investitionen staatliche Budgetdefizite Makroökonomie Wintersemester Folie 109

110 Politik 1: Steuern und Ersparnis Steuern auf Zinserträge verringern die zukünftigen Erträge von Ersparnissen und damit den Anreiz zum Sparen. Bei gleich hohen Zinsen (vor Steuern) wird weniger gespart als ohne die Steuern auf Zinserträge. Das Kreditangebot nimmt bei unveränderten Zinsen (vor Steuern) ab; die Kreditangebotskurve verschiebt sich nach links. Umgekehrt: Eine Verringerung der Steuern auf Zinserträge erhöht die Anreize zur Spartätigkeit. Dadurch wird bei gleich hohen Zinsen (vor Steuern) mehr gespart und das Kreditangebot nimmt zu; die kreditangebotskurve verschiebt sich nach rechts. Makroökonomie Wintersemester Folie 110

111 Abbildung 2: Wirkungen einer Senkung der Steuern auf Zinserträge Zinssatz (in %) Angebot, S 1 S dadurch verringert sich der Zinssatz X Zusätzliche Steueranreize erhöhen das Kreditangebot X Nachfrage X und das Kreditvolumen erhöht sich. Kreditvolumen (in Mrd. ) Makroökonomie Wintersemester Folie 111

112 Politik 1: Steuern und Ersparnis Langfristige Wirkungen einer Verringerung der Steuern auf Zinserträge: Wenn die Steuergesetzgebung Ersparnisbildung fördert, werden in der Folge das Kreditangebot zunehmen, die Zinsen am Kreditmarkt fallen und Investitionen zunehmen. Höhere Investitionen steigern das Realkapital der Volkswirtschaft und erhöhen damit langfristig die Produktivität und den Lebensstandard. Makroökonomie Wintersemester Folie 112

113 Politik 2: Steuern und Investitionen Staatliche Investitionszuschüsse oder Steuerfreibeträge für Investitionsausgaben erhöhen die Nachfrage nach Krediten, verschieben die Nachfragekurve nach rechts, erhöhen die Zinsen und die Spartätigkeit. Makroökonomie Wintersemester Folie 113

114 Abbildung 3: Ein Anstieg der Nachfrage nach Krediten Zinssatz (in %) 2. wodurch der Zinssatz steigt X 6 5 Angebot 1. Ein Investitionszuschuss erhöht die Kreditnachfrage X D 2 Nachfrage, D X und das Kreditvolumen ebenso. Kreditvolumen (Mrd. ) Makroökonomie Wintersemester Folie 114

115 Politik 2: Steuern und Investitionen Langfristige Wirkungen von Investitionszuschüssen und Steuerfreibeträge für Investitionen: Wenn der Staat private Investitionsnachfrage durch steuerliche Anreize fördert, wird die sich Kreditnachfrage erhöhen, und die Zinsen fangen an zu steigen. Weil bei höheren Zinsen mehr gespart wird, stehen mehr Mittel für Investitionen bereit. Die höheren Investitionen werden das Realkapital der Volkswirtschaft erhöhen und damit langfristig die Produktivität und den Lebensstandard steigern. Makroökonomie Wintersemester Folie 115

116 Politik 3: Staatliche Budgetdefizite und - überschüsse Wenn die Regierung ihr Haushaltsdefizit über Kredite finanziert, stehen weniger Mittel für private Investitionen zur Verfügung. Das Budgetdefizit verringert das Angebot an Krediten, welche dem Privatsektor zur Verfügung stehen. Dadurch verschiebt sich die Angebotskurve nach links, die Marktzinsen steigen, das Kreditvolumen sinkt. Makroökonomie Wintersemester Folie 116

117 Abbildung 4: Die Wirkungen eines staatlichen Budgetdefizits Zinssatz (in %) S 2 Angebot, S Ein Budgetdefizit vermindert das 5 Kapitalangebot X wodurch die Marktzinsen steigen X Nachfrage X und das Kreditvolumen sich verringert. Kreditvolumen (in Mrd. ) Makroökonomie Wintersemester Folie 117

118 Politik 3: Staatliche Budgetdefizite und - überschüsse Ein Budgetdefizit senkt das Angebot an Kreditmitteln, erhöht den Zinssatz und senkt die Investitionen. Der Rückgang der Investitionen, der sich als Folge der staatlichen Budgetdefizite ergibt, wird als Crowding-out (Verdrängungseffekt) bezeichnet. Das staatliche Haushaltsdefizit hat private Investitionen verdrängt. Umgekehrt gilt, ein Budgetüberschuss erhöht das Angebot an Kreditmitteln, verringert den Zinssatz und erhöht die Investitionen (Crowding-in). Makroökonomie Wintersemester Folie 118

119 Budgetdefizite und öffentliche Verschuldung Budgetdefizite erhöhen die Staatsverschuldung. Seit den 1970er-Jahren ist die Staatsverschuldung in Deutschland sowohl absolut als auch in Prozent des BIP rapide angestiegen. Erst in den letzten Jahren ist die Verschuldung wieder leicht gesunken. Der Anstieg hat viele Ursachen. Die Wiedervereinigung hat dazu stark beigetragen. Die Rezession von 2008/2009 hat die öffentlichen Schulden noch einmal sehr stark erhöht. Kaum ein Finanzminister hat es geschafft, bei guter Konjunktur und sprudelnden Steuereinnahmen den Schuldenstand nennenswert und dauerhaft zu senken. Makroökonomie Wintersemester Folie 119

120 Abbildung 5: Staatsverschuldung in Deutschland ab 1992 Gesamtdeutschland, Datenquelle: Sachverständigenrat, Lange Reihen; Deutsche Bundesbank, Zeitreihen Makroökonomie Wintersemester Folie 120

121 Abbildung 6: Staatsverschuldung im internationalen Vergleich Datenquelle: OECD Statistiken ( Makroökonomie Wintersemester Folie 121

122 Abbildung 7: Staatsverschuldung im internationalen Vergleich +17 % -34 % Datenquelle: OECD Statistiken ( Makroökonomie Wintersemester Folie 122

123 Wiederholungsfragen Welche allgemeine Rolle hat das Finanzsystem für die Volkswirtschaft? Wodurch unterscheiden sich Finanzintermediäre und Finanzmärkte? Nennen Sie die wichtigsten Arten von Finanzintermediären und Finanzmärkten! Welche besonderen volkswirtschaftlichen Funktionen erfüllt das Banksystem? Wie lautet jeweils der Zusammenhang zwischen Sparen und Investieren in einer geschlossenen und in einer offenen Volkswirtschaft? Makroökonomie Wintersemester Folie 123

124 Wiederholungsfragen Woraus ergibt sich im Kreditmarktmodell die Nachfragekurve nach Krediten, und woraus die Angebotskurve von Krediten? Wirkt sich die Verringerung der Steuern auf Zinserträge im Kreditmarktmodell auf das Kreditangebot oder auf die Kreditnachfrage aus? In welcher Weise? Wirken sich Investitionszuschüsse im Kreditmarktmodell auf das Kreditangebot oder auf die Kreditnachfrage aus? In welcher Weise? Welche Folgen hat ein staatliches Budgetdefizit nach dem Kreditmarktmodell für das Angebot an Krediten und für die Investitionen? Was versteht man in diesem Zusammenhang unter dem Crowding-Out? Makroökonomie Wintersemester Folie 124

125 Arbeitslosigkeit Mankiw/Taylor (6.A): Kapitel 23 Makroökonomie Wintersemester Folie 125

126 Inhalt Wie wird Arbeitslosigkeit gemessen? Wie ist diese Messung zu interpretieren? Die Struktur der Arbeitslosigkeit in Deutschland Wie lange sind die Arbeitslosen typischerweise ohne Arbeit? Wer ist besonders betroffen? Wie entsteht Arbeitslosigkeit? Makroökonomie Wintersemester Folie 126

127 Wie wird Arbeitslosigkeit gemessen? Zwei Konzepte Die Zahl der Arbeitslosen ergibt sich aus der Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit als arbeitslos gemeldeten Menschen. Das Statistische Bundesamt konzentriert sich auf die ökonomische Arbeitslosigkeit. Grundlage ist ein international standardisiertes System zur Erfassung des Erwerbsstatus. Makroökonomie Wintersemester Folie 127

128 Wie wird Arbeitslosigkeit gemessen? Um zur Arbeitslosenquote zu gelangen, brauchen wir die Unterteilung der Einwohner in Erwerbspersonen Erwerbstätige (Beschäftigte) Erwerbslose (Arbeitslose) Nicht-Erwerbspersonen Makroökonomie Wintersemester Folie 128

129 Abbildung 1: Gliederung der Bevölkerung (Ende 2016) Erwerbstätige (39,0 (41,6 Mio.) Erwerbspersonen (43,2 Mio.) Einwohner (82,3 Mio.) Erwerbslose (1,5 Mio.) Nicht-Erwerbspersonen (40,7 Mio.) Arbeitsmarktstatistik nach ILO-Definitionen -Quelle für die Zahlen: Statistisches Bundesamt Makroökonomie Wintersemester Folie 129

130 Wie wird Arbeitslosigkeit gemessen? Die Arbeitslosenquote ist die Zahl der Arbeitslosen in Prozent der Erwerbspersonen. Arbeitslose Arbeitslosenquote = x 100 Erwerbspersonen (=Erwerbstätige + Arbeitslose) Makroökonomie Wintersemester Folie 130

131 Abbildung 2: Entwicklung der Arbeitslosenquote in Deutschland Bis 1991 Früheres Bundesgebiet und Berlin-West; 1950 bis 1958 ohne Saarland. Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Sachverständigenrat Makroökonomie Wintersemester Folie 131

132 Welche Probleme ergeben sich bei der Interpretation der Daten? Es ist nicht einfach, zwischen Arbeitslosen und nicht-erwerbstätigen Personen zu unterscheiden. Unterschätzung von Arbeitslosigkeit ( verdeckte Arbeitslosigkeit ) Personen, die zwar arbeiten möchten, aber nicht arbeitslos gemeldet sind ( stille Reserve ) Teilnehmer an ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) Kurzarbeiter unfreiwillige Teilzeitarbeiter Überschätzung des Problems Personen, die arbeitslos gemeldet sind, aber nicht arbeiten wollen Schwarzarbeit Makroökonomie Wintersemester Folie 132

133 Wie lange dauert Arbeitslosigkeit? Die meisten Arbeitslosen sind kurzfristig arbeitslos. Ein steigender Anteil an Arbeitslosen ist langzeitarbeitslos. Langzeitarbeitslosigkeit ist definiert als Arbeitslosigkeit von über einem Jahr. Makroökonomie Wintersemester Folie 133

134 Wie lange dauert Arbeitslosigkeit? Die meisten Arbeitslosen fließen rasch wieder zurück in die Beschäftigung. Zustrom in AL Bestand an AL Abfluss von AL Langzeitarbeitslose Makroökonomie Wintersemester Folie 134

135 Abbildung 3: Quote der langfristig Arbeitslosen in OECD- Ländern Langfristig Arbeitslose in % (Anteil der Arbeitslosen, die länger als 12 Monate arbeitslos sind, an allen Arbeitslosen) Quelle: OECD (2014), "Long-term unemployment", in OECD,OECD Factbook 2014: Economic, Environmental and Social Statistics, OECD Publishing. Makroökonomie Wintersemester Folie 135

136 Abbildung 4: Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten in Dtld. Datenquelle: IAB, Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten Makroökonomie Wintersemester Folie 136

137 Arbeitslosigkeit: Struktur Zwei Kategorien von Arbeitslosigkeit werden üblicherweise unterschieden: die natürliche Arbeitslosigkeit, auch strukturelle Arbeitslosigkeit oder Sockelarbeitslosigkeit (langfristiges Problem) genannt und die zyklische Arbeitslosigkeit (kurzfristiges Problem) Makroökonomie Wintersemester Folie 137

138 Die natürliche Arbeitslosenquote Die natürliche Arbeitslosenquote ist jener Teil der Arbeitslosigkeit, der auch langfristig nicht abgebaut wird. Es ist die Arbeitslosigkeit, die in der Wirtschaft normalerweise vorhanden ist. Vollbeschäftigung bedeutet also nicht, dass keine Arbeitslosigkeit vorhanden ist, sondern dass die Arbeitslosenquote der natürlichen Arbeitslosenquote entspricht. Makroökonomie Wintersemester Folie 138

139 Zyklische Arbeitslosigkeit Zyklische Arbeitslosigkeit bezieht sich auf die kurzfristigen (zyklischen) Schwankungen der Arbeitslosigkeit um die natürliche Rate. Sie wird hervorgerufen durch die kurzfristigen Bewegungen des Wirtschaftszyklus. Natürliche und zyklische Arbeitslosigkeit sind empirisch schwer trennbar. Dennoch lässt sich sagen, dass die strukturelle Arbeitslosigkeit in Deutschland seit den 1970er-Jahren wesentlich zugenommen hat (z.b. im Vergleich mit den USA). Makroökonomie Wintersemester Folie 139

140 Abbildung 5: Arbeitslosenquoten USA und Deutschland in Prozent 12 Arbeitslosenquoten in Deutschland und den USA Deutschland in Prozent 12,0 10 USA 10,0 8 8,0 6 6,0 4 4,0 2 Natürliche Arbeitslosenquote der USA 2, ,0 Quellen: Deutsche Bundesbank, Zeitreihendatenbank ( St. Louis Fed, Federal Reserve Economic Data ( FRED ) Makroökonomie Wintersemester Folie 140

141 Warum gibt es Arbeitslosigkeit? In einem idealen Arbeitsmarkt würde durch Lohnanpassungen ein Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Arbeit hergestellt werden, so dass alle Personen voll beschäftigt wären, welche zu diesem Gleichgewichtslohn arbeiten wollen. Damit gäbe es keine unfreiwillige Arbeitslosigkeit. Es wären nur Menschen arbeitslos, die zu diesem Lohn nicht arbeiten wollen (Sie wären also freiwillig arbeitslos). Makroökonomie Wintersemester Folie 141

142 Abbildung 7: Arbeitsmarktgleichgewicht Reallohn maximales Arbeitsangebot freiwillig W E arbeitslos Arbeitsangebot Arbeitsnachfrage 0 L E L max Arbeitsmenge Makroökonomie Wintersemester Folie 142

143 URSACHEN VON ARBEITSLOSIGKEIT Vier mögliche Gründe, warum der Arbeitsmarkt vom Ideal der Vollbeschäftigung abweicht: Mindestlöhne und Sozialversicherung Gewerkschaften Effizienzlöhne Sucharbeitslosigkeit Makroökonomie Wintersemester Folie 143

144 Mindestlöhne und Sozialversicherung Arbeitslosigkeit entsteht, wenn Mindestlöhne über dem Gleichgewichtslohn liegen. Makroökonomie Wintersemester Folie 144

145 Abbildung 7: Mindestlöhne über dem Gleichgewichtslohn Lohn Mindestlohn Arbeitslosigkeit Arbeitsangebot W E Arbeitsnachfrage 0 L D L E L S Arbeitsmenge Makroökonomie Wintersemester Folie 145

146 Mindestlöhne und Sozialversicherung Sozialversicherungsleistungen haben den gleichen Effekt wie Mindestlöhne, wenn das Lohnabstandsgebot nicht eingehalten wird. Wenn die Nettolöhne nahe bei den Sozialversicherungsleistungen liegt, haben Arbeitslose wenig Anreiz, eine Beschäftigung mit niedriger Bezahlung aufzunehmen. Makroökonomie Wintersemester Folie 146

147 Gewerkschaften Gewerkschaften handeln mit Arbeitgebervereinigungen Löhne und Arbeitsbedingungen aus. Falls diese Löhne über den Gleichgewichtslöhnen liegen, entsteht Arbeitslosigkeit. Makroökonomie Wintersemester Folie 147

148 Gewerkschaften Kritiker argumentieren, dass gewerkschaftliche Aktivitäten zum ineffizienten Einsatz von Arbeit beitragen und Ungleichheiten verursachen. Löhne über dem Gleichgewichtslohn verringern die Nachfrage nach Arbeit und verursachen Arbeitslosigkeit. Der Nutzen, den gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer erwerben (höhere Löhne), geht auf Kosten anderer Arbeitnehmer (Arbeitslosigkeit). Makroökonomie Wintersemester Folie 148

149 Gewerkschaften Warum verhalten sich Gewerkschaften nicht so, dass Sie die Arbeitslosigkeit verhindern? Gewerkschaften sind Insider, welche die Beschäftigten vertreten und wenig Rücksicht auf Arbeitslose zu nehmen brauchen. Die Gewinne der organisierten Arbeitnehmerschaft werden daher auf Kosten der Arbeitslosen (Outsider) erkauft. Makroökonomie Wintersemester Folie 149

150 Gewerkschaften Befürworter von Gewerkschaften argumentieren, dass man auf Gewerkschaften trotzdem nicht verzichten kann: Gewerkschaften sind ein notwendiges Gegengewicht zur Marktmacht der Unternehmen. Gewerkschaften helfen dabei, dass Unternehmen effektiv und effizient auf die Probleme der Arbeitnehmer (z.b. die Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten) eingehen. Makroökonomie Wintersemester Folie 150

151 Theorie der Effizienzlöhne Effizienzlöhne sind Löhne, die über den Gleichgewichtslöhnen liegen. Unternehmen zahlen Effizienzlöhne, um die Produktivität der Arbeitnehmer zu erhöhen. Die Theorie der Effizienzlöhne besagt, dass Arbeitskräfte effizienter arbeiten, wenn Löhne über den Gleichgewichtslöhnen liegen. Makroökonomie Wintersemester Folie 151

152 Theorie der Effizienzlöhne Ein Unternehmen könnte Löhne über dem Gleichgewichtslohn zahlen, weil weniger kostspielige Arbeitsplatzwechsel anfallen, wenn Arbeitnehmer länger im Betrieb arbeiten; die Motivation der Arbeitnehmer und deren Produktivität steigt; die Qualität der Arbeitnehmer zunimmt, weil sich besser qualifizierte Kandidaten bewerben; die Arbeitnehmer weniger bummeln und sich weniger vor der Arbeit drücken, wenn sie besser bezahlt werden. Makroökonomie Wintersemester Folie 152

153 Theorie der Effizienzlöhne Einige der Varianten der Theorie der Effizienzlöhne basieren auf asymmetrischen Informationen, z.b. die Bummelei-Variante Asymmetrische Informationen entstehen, wenn ein Marktteilnehmer über mehr Informationen als ein anderer verfügt (Arbeitnehmer versus Arbeitgeber). Eine lückenlose Überwachung des Arbeitnehmers ist nicht möglich. Der Arbeitnehmer kann also in gewissen Umfang selbst bestimmen, wie viel er arbeitet und wie gut er arbeitet. Effizienzlöhne sind also vor allem in solchen Branchen und Berufen wichtig, in denen es auf hohe Motivation, Qualität und selbständiges Arbeiten ankommt. Makroökonomie Wintersemester Folie 153

154 Sucharbeitslosigkeit Arbeitsplatzsuche ist der Prozess, in dem Arbeitskräfte die zu ihren Fähigkeiten und Neigungen passenden Arbeitsplätze finden. Sucharbeitslosigkeit ist unvermeidlich wegen der Veränderung der Nachfrage nach Arbeit in Industrien und Regionen. Arbeitskräfte brauchen Zeit, einen Arbeitsplatz zu finden. Makroökonomie Wintersemester Folie 154

155 Sucharbeitslosigkeit: Ursachen und Bekämpfung Die Regierung kann durch verbesserte Arbeitsvermittlung und Ausbildung der Arbeitskräfte Einfluss darauf nehmen, wie lange es dauert, eine geeignete Stelle zu finden. Eine Arbeitslosenversicherung erhöht die Sucharbeitslosigkeit, denn sie verringert die Intensität der Suche nach Stellen, verbessert jedoch die Voraussetzungen dafür, dass jeder den am besten für ihn passenden Arbeitsplatz findet. Makroökonomie Wintersemester Folie 155

156 Wiederholungsfragen Wie wird die Arbeitslosenquote ermittelt? Warum ist die Messung der Arbeitslosenquote anhand der Zahl der registrierten Arbeitslosen ungenau? Was versteht man unter der natürlichen und was unter der zyklischen Arbeitslosigkeit? Makroökonomie Wintersemester Folie 156

157 Wiederholungsfragen Warum ist ein gewisses Maß von Arbeitslosigkeit unvermeidlich? Können gesetzliche Mindestlöhne die Arbeitslosigkeit erhöhen? Für welche Gruppen von Arbeitnehmern könnte diese Erklärung von Bedeutung sein? Warum verhalten sich Gewerkschaften nicht so, dass sie Arbeitslosigkeit aufgrund von zu hohen Tariflöhnen in jedem Fall verhindern? Was spricht für Gewerkschaften in einer Marktwirtschaft? Was versteht man unter Effizienzlöhnen? Makroökonomie Wintersemester Folie 157

158 Die langfristige Betrachtung von Geld und Preisen: Das monetäre System Mankiw/Taylor (6.A): Kapitel 26 Makroökonomie Wintersemester Folie 158

159 Inhalt Was ist Geld und welche Funktionen hat Geld in der Volkswirtschaft? Wie ist die Europäische Zentralbank aufgebaut und welchen Auftrag nimmt sie wahr? Wie kann das Bankensystem das Geldangebot beeinflussen? Welche Instrumente stehen der Zentralbank zur Verfügung, um das Geldangebot zu steuern? Makroökonomie Wintersemester Folie 159

160 Was ist Geld? Geld ist ein wirtschaftliches Gut, das gewisse Bedürfnisse befriedigt und dabei drei Funktionen erfüllt: Zahlungsmittel, Recheneinheit, Wertaufbewahrungsmittel. Alles, was diese Funktionen erfüllt, ist Geld. Makroökonomie Wintersemester Folie 160

161 Die Funktionen von Geld Tauschmittel Geld wird universell als Zahlungsmittel akzeptiert. Die Alternative wäre Naturaltausch. Recheneinheit Als Recheneinheit erlaubt Geld, ökonomische Werte zu messen und zu vergleichen (Wertmaßstab). Wertaufbewahrungsmittel Ein Wertaufbewahrungsmittel erlaubt es, Kaufkraft von der Gegenwart in die Zukunft zu verlagern. Makroökonomie Wintersemester Folie 161

162 Liquidität Liquidität Liquidität ist die Leichtigkeit, mit der ein Aktivum in ein Tauschmittel umgewandelt werden kann. Beispiel: Sparkonto versus Anleihe versus Immobilie Makroökonomie Wintersemester Folie 162

163 Arten von Geld Warengeld nimmt die Form einer Ware an. Der Wert des Geldes ist gleich dem intrinsischen Wert der Ware (der Gebrauchsnutzen). Beispiele: Gold, Silber, Zigaretten, Muscheln. Geld ohne intrinsischen Wert Beispiele: heutige Banknoten, Münzen Makroökonomie Wintersemester Folie 163

164 Geld in der modernen Volkswirtschaft Bargeld: Scheine und Münzen im Umlauf Bankeinlagen mit hoher Liquidität Makroökonomie Wintersemester Folie 164

165 Geld in der modernen Volkswirtschaft Wie wird die Geldmenge gemessen? Bankeinlagen mit hoher Liquidität (Einlagen auf Girokonten) und Bargeld bilden zusammen die Geldmenge im engen Sinn (Geldmenge M1). Neben der Geldmenge M1 gibt es weiter definierte Geldmengen (M2 und M3), und die Geldbasis (Geld, das nur die Notenbank schaffen kann). Makroökonomie Wintersemester Folie 165

166 Geld in der modernen Volkswirtschaft Bezeichnung Geldbasis: Komponenten B = Bargeldumlauf insg. (Münzen und Banknoten) + Einlagen der Banken bei der EZB M 1 M 1 = Bargeldumlauf außerhalb des Bankensektors + täglich fällige Einlagen der Nichtbanken bei Banken M 2 M 2 = Geldmenge M1 + Einlagen mit Laufzeit bis zu 2 Jahren bzw. Kündigungsfrist bis zu 3 Monaten M 3 M 3 = Geldmenge M 2 + Repogeschäfte, Geldmarktfonds, Geldmarktpapiere, Schuldverschreibungen Makroökonomie Wintersemester Folie 166

167 Das europäische System der Zentralbank (ESZB) Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) besteht aus: der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt und den nationalen Zentralbanken. Makroökonomie Wintersemester Folie 167

168 Aufgaben der EZB Aufgaben der EZB Sicherung der Preisstabilität (Inflationsrate unter aber nahe 2 Prozent) ist das vorrangige Ziel, Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik der Europäischen Union, soweit das mit dem Ziel der Preisstabilität vereinbar ist. Weitere Aufgaben: Durchführung von Devisengeschäften und Verwaltung der Währungsreserven (nicht Festlegung von Wechselkursen) Sicherung der Zahlungssysteme (bar und unbar) Bankenaufsicht für alle großen Banken in der Eurozone direkt und für kleine Banken indirekt (seit November 2014: Single Supervisory Mechanism) Makroökonomie Wintersemester Folie 168

169 Struktur des ESZB Beschlussfassungsorgane Die wichtigsten Organe im ESZB sind das EZB-Direktorium und der EZB-Rat. Das EZB-Direktorium besteht aus Präsident, Vizepräsident und vier Mitgliedern Der EZB-Rat besteht aus Direktorium und Präsidenten der nationalen Zentralbanken der Länder der Eurozone Der EZB-Rat legt geldpolitische Leitlinien fest. Das Direktorium ist für die Umsetzung verantwortlich. Es stützt sich dabei auf die nationalen Zentralbanken im Eurosystem Makroökonomie Wintersemester Folie 169

170 Unabhängigkeit Unabhängigkeit von politischen Weisungen bedeutet: Die Zentralbank kann die Geldpolitik ohne politische Weisungen selbstständig durchführen und sie darf keine Haushaltsdefizite der Regierungen finanzieren. Makroökonomie Wintersemester Folie 170

171 Banken und Geldmenge Banken können die Höhe der Bankeinlagen und damit die Geldmenge beeinflussen. Makroökonomie Wintersemester Folie 171

172 Das partielle Reservesystem Reserven sind Einlagen, welche Banken nicht weiterverliehen haben. In einem 100%-Reservesystem halten Banken genau so viele Reserven, wie sie von den Einlegern ausgeliehen (als Einlagen bekommen) haben In einem partiellen Reservesystem halten Banken nur einen bestimmten Prozentsatz ihrer Einlagen als Reserven, der Rest wird ausgeliehen. Der Reservesatz bezieht sich somit auf das Verhältnis von Bankreserven zu Einlagen. Makroökonomie Wintersemester Folie 172

173 Geldschöpfung der Banken im partiellen Reservesystem Ein Gedankenexperiment: Volkswirtschaft ohne Banken. Nur Bargeld. Angenommen, 100 Bargeld sind im Umlauf, es gibt keine Einlagen, die Geldmenge (Einlagen und Bargeldumlauf) beträgt 100 Gründung einer Monopolbank. Die Monopolbank nimmt anfangs nur Einlagen entgegen und vergibt keine Kredite. Angenommen, das gesamte Bargeld wird auf Sparkonten der Monopolbank eingezahlt. Die Bank besitzt jetzt das gesamte Bargeld (Bargeldumlauf Null) im Tresor und hat Sparguthaben von 100 ausstehen, Geldmenge immer noch 100. Monopolbank entdeckt das Kreditgeschäft. Angenommen, die Monopolbank vergibt einen Kredit in Höhe von 90 und zahlt den Kredit als Bargeld aus. Die Geldmenge hat sich jetzt erhöht. Es gibt immer noch Einlagen in Höhe von 100, zusätzlich ist Bargeld in Höhe von 90 in Umlauf. Makroökonomie Wintersemester Folie 173

174 Geldschöpfung der Banken im partiellen Reservesystem Wenn eine Bank Geld ausleiht (einen Kredit vergibt), dann erhöht sich die Geldmenge In der Regel wird dieser Kredit bei einer anderen Bank als Einlage einbezahlt. Damit werden bei der zweiten Bank Reserven geschaffen, die nun wiederum verliehen werden können. Wenn die zweite Bank einen Kredit vergibt, wird weiteres Geld geschaffen. Makroökonomie Wintersemester Folie 174

175 Bankbilanz bei einem partiellen Reservesystem Das T-Konto einer Bank zeigt, dass Banken Einlagen entgegennehmen, einen Teil als Reserven halten, den Rest ausleihen. (Der Reservesatz ist hier 10 %.) Bank A Aktiva Passiva Reserven 10 Einlagen 100 Kredite 90 Aktiva 100 Passiva 100 Makroökonomie Wintersemester Folie 175

176 Geldschöpfung der Banken in einem partiellen Reservesystem Die erste Bank erhält eine Einlage von 100. Sie behält 10 als Reserve und leiht 90 aus. Damit ist die Geldmenge auf 190 angewachsen: Bank A: Reserven 10 Einlagen 100 Kredite 90 Das Bargeld, das der Kreditnehmer erhalten hat, fließt zur zweiten Bank. 90 Prozent der 90 Einlagen werden nun wieder verliehen: Bank B: Reserven 9 Einlagen 90 Kredite 81 Der Prozess wiederholt sich bei der dritten Bank: Bank C: Reserven 8,1 Einlagen 81 Kredite 72,9 Die Summe des neu geschaffenen Geldes (Bankeinlagen sind Teil der Geldmenge) wird sich auf belaufen ( ). Makroökonomie Wintersemester Folie 176

177 Der Geldschöpfungsmultiplikator Der Geldschöpfungsmultiplikator ist die Geldmenge, welche das Bankensystem mit einem Euro Reserven maximal generieren kann. In unserem Beispiel hat eine Einlage von 100 Geld im Umfang von geschaffen. Der Geldschöpfungsmultiplikator im Beispiel ist also 10. Das entspricht dem Kehrwert von 0,1 (Kehrwert von 10%). Dabei wurde angenommen, dass alles Bargeld zu den Banken zurück fließt. Der Geldschöpfungsmultiplikator ist in diesem Fall der Kehrwert des Reservesatzes (R), also: Geldschöpfungsmultiplikator = 1/R Wenn der Reservesatz steigt, stehen weniger Mittel für die Kreditvergabe und damit für die Geldschöpfung zur Verfügung. Daneben hängt der Geldschöpfungsmultiplikator von der Bargeldhaltung der Öffentlichkeit ab. Wenn nicht alle Kredite wieder an die Banken zurückfließen, verringert sich der Multiplikatoreffekt. Makroökonomie Wintersemester Folie 177

178 Die geldpolitischen Instrumente der EZB Die EZB beeinflusst die Geldmenge mithilfe von drei Instrumenten: Offenmarktgeschäfte Änderung der Zinsen der ständigen Fazilitäten, Bereitstellung und Absorption von Liquidität über Nacht: Spitzenrefinanzierungsfazilität, Einlagefazilität Änderung der Mindestreserveanforderungen Makroökonomie Wintersemester Folie 178

179 Offenmarktgeschäfte Das Hauptinstrument der Geldpolitik sind Offenmarktgeschäfte Offenmarktgeschäfte werden auf zwei verschiedene Arten durchgeführt Wöchentliche Hauptrefinanzierungsgeschäfte und längerfristige Refinanzierungsgeschäfte: Dabei erhalten Geschäftsbanken für die Laufzeit des Geschäfts einen Kredit der EZB Strukturelle Operationen: Dabei kauft oder verkauft die EZB bestimmte Wertpapiere am Markt (oder sie gibt eigene Schuldverschreibungen aus) Durch die Offenmarktgeschäfte wird die verfügbare Geldmenge beeinflusst Makroökonomie Wintersemester Folie 179

180 Offenmarktgeschäfte (Hauptrefinanzierungsgeschäfte und längerfristige Refinanzierungsgeschäfte) EZB Zentralbankgeld (Auktion) Sicherheiten (Pfandpool) Banken Durch regelmäßige Auktionen von Zentralbankgeld (Kredit an die Geschäftsbanken gegen Verpfändung von Wertpapieren) stellt die EZB sicher, dass das Bankensystem insgesamt über ausreichend viel Zentralbankgeld verfügt. Die Banken erhalten bei einer Ausweitung der Basisgeldmenge die Möglichkeit, mehr Kredite zu vergeben (Geldschöpfung) Makroökonomie Wintersemester Folie 180

181 Offenmarktgeschäfte (strukturelle Operationen) EZB Geld Wertpapierkauf Banken/ Wirtschaft Ein Kauf von Wertpapieren (oder Devisen) durch die Zentralbank vergrößert ebenfalls die Geldmenge. Geld fließt von der Zentralbank zur Wirtschaft oder zum Bankensektor, und die zirkulierende Geldmenge erhöht sich. Umgekehrt bei Verkauf oder Einlösung der Wertpapiere bei Fälligkeit Eine Vermögensveränderung bei den Anlegern hat nicht stattgefunden: Im Portfolio der Anleger: Geld, Wertpapiere Makroökonomie Wintersemester Folie 181

182 Staatsanleihenkäufe (Quantitative Easing) EZB Geld Anleihenkauf Banken/ Wirtschaft Der Kauf von Staatsanleihen funktioniert im Prinzip wie ein Wertpapierkauf. Die Geldmenge vergrößert sich. Gleichzeitig wird das vorhandene Angebot an Staatsanleihen knapper, dadurch sinken am Markt die Zinsen für die angekauften Staatsanleihen. Staatsanleihenkäufe sollen das Zinsniveau für Staatsanleihen in der Eurozone dauerhaft sehr niedrig halten und dadurch Kredite und Investitionen gegenüber der Geldanlage in sicheren Anleihen attraktiver machen. Nebeneffekt der niedrigen Zinsen ist ein schwächerer Euro, der die Exportwirtschaft begünstigt. Makroökonomie Wintersemester Folie 182

183 Probleme der Geldmengensteuerung Mit den verschiedenen geldpolitischen Maßnahmen kann die EZB nur das umlaufende Zentralbankgeld (die Geldbasis) direkt steuern. Entscheidend für die Preisniveauentwicklung sind aber die erweiterten Geldmengen, welche alle Geldmittel enthalten, mit denen Zahlungen geleistet werden können. Die erweiterten Geldmengen wie M 3 kann die EZB nicht direkt steuern. Das Problem entsteht wegen der fraktionellen Reservehaltung: Der Geldschöpfungsmultiplikator und damit die Geldmenge hängen vom Verhalten von Öffentlichkeit und Banken ab von der Überschussreserve der Banken und der Bargeldhaltung der Öffentlichkeit. Somit kann die Zentralbank die Geldmenge nicht vollständig kontrollieren. Makroökonomie Wintersemester Folie 183

184 Geldpolitik in der Finanzkrise 2008/2009 Nach dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise 2008 hat die EZB wie auch andere wichtige Zentralbanken in der gesamten Welt eine Reihe von unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen ergriffen, um das Finanzsystem zu stabilisieren Unmittelbar nach der Lehmann-Pleite (September 2008) wurden die Banken mit Liquidität überflutet: Zinssenkungen (Verbilligung der Refinanzierung für die Banken) Ausschreibung von Tendergeschäften zu festen Zinsen mit garantierter Vollzuteilung. Ausweitung der Laufzeit der Geschäfte auf bis zu einem Jahr Ankauf von Covered Bonds und Staatsanleihen Die Basisgeldmenge (Zentralbankgeld) ist dadurch deutlich gestiegen, aber die Banken haben unmittelbar nach der Lehmann-Pleite ihre Einlagen lieber bei der EZB angelegt, als es sich untereinander zu verleihen oder Kredite damit zu vergeben!! Makroökonomie Wintersemester Folie 184

185 Inanspruchnahme der Ständigen Fazilitäten -in Mrd ; Tageswerte im Jahr Einlagenfazilität EUR (billions) billions Spitzenrefinanzierung Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2006 Source: Reuters EcoWin Makroökonomie Wintersemester Folie

186 Inanspruchnahme der Ständigen Fazilitäten -in Mrd ; Tageswerte billions billions Makroökonomie Wintersemester Folie 186

187 Geldpolitik aktuell: Nullzinsen und quantitative Lockerung Seit der Staatsschuldenkrise in der Eurozone 2010 hat die EZB: Leitzins inzwischen bis auf Null gesenkt (0,00% für die Tendergeschäfte), 0,25% für die Spitzenrefinanzierungsfazilität Negative Einlagenzinsen eingeführt (aktuell -0,40%) Alle Tendergeschäfte zu festen Zinsen mit garantierter Vollzuteilung. Anforderungen an die Sicherheiten der Banken für Notenbankkredite gesenkt. Mindestreservesatz gesenkt (von 2% auf 1%). Sondergeschäfte: 2010/2012: Zwei Geschäfte mit einer überlangen Laufzeit von drei Jahren. Gigantisches Zuteilungsvolumen: 489 Mrd (Dezember 2011) und 530 Mrd (Februar 2012). Ende 2014: 4-Jahrestender zur Ankurbelung der Kreditvergabe (T-LTRO) Ab Juni 2016: Vier weitere gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte mit 4 Jahren Laufzeit (T-LTRO II), Zinsuntergrenze ist der Einlagesatz. Massive direkte Staatsanleihe- und Wertpapierkäufe: März 2015: Staatsanleihekäufe im Umfang von monatlich mindestens 60 Mrd ; im März 2016 Aufstockung auf 80 Mrd pro Monat mit Laufzeit bis März 2017; seit Juni 2016 auch Ankauf von Unternehmensanleihen (Investment-Grade); ab April 2017 Verlängerung der Ankäufe (Nettovolumen 60 Mrd ) bis Ende 2017; danach mindestens bis zur Erreichung des Inflationsziels der EZB Makroökonomie Wintersemester Folie 187

188 Ausweitung der Zentralbankgeldmenge in Europa Griechenland I Griechenland II (3-Jahrestender) Staatsanleiheankäufe und TLTRO I Lehmann- Pleite Datenquelle: Deutsche Bundesbank, Zeitreihendatenbank ( Makroökonomie Wintersemester Folie 188

189 Wiederholungsfragen Welche Funktionen erfüllt Geld in einer Volkswirtschaft? Wie wird die Geldmenge gemessen? Was versteht man in diesem Zusammenhang unter der Geldbasis? Was ist der Unterschied zwischen einem partiellen Reservesystem und einem 100%-Reservesystem? Warum sind Banken in einem partiellen Reservesystem in der Lage, Geld schaffen? Was versteht man unter dem Geldschöpfungsmultiplikator, und von welchen Größen hängt die maximale Höhe ab? Makroökonomie Wintersemester Folie 189

190 Wiederholungsfragen Welche geldpolitischen Instrumente verwendet die EZB, um die Geldmenge zu beeinflussen? Welches ist darunter das Hauptinstrument der EZB zur Geldmengensteuerung? Weshalb ist Steuerung der umlaufenden Geldmenge durch die EZB nur indirekt, und nicht genau? Wie werden die Geldmenge und die Zinsen durch das aktuelle Staatsanleiheankaufsprogramm der EZB beeinflusst? Makroökonomie Wintersemester Folie 190

191 Geldmengenwachstum und Inflation Mankiw/Taylor (6.A): Kapitel 27 Makroökonomie Wintersemester Folie 191

192 Inhalt Wie ist der Zusammenhang zwischen Geldmengenwachstum und Inflation? Was ist die Bedeutung der klassischen Dichotomie und der Neutralität des Geldes? Weshalb kommt es zu Hyperinflationen? Wie beeinflusst die Inflationsrate die Nominalzinssätze? Was sind die Kosten von Inflation? Makroökonomie Wintersemester Folie 192

193 Hyperinflation in Deutschland 1923 Bekanntmachung Durch Erlass des Generalstaatskommissars gelten mit Wirkung ab Donnerstag, den 18. Oktober, folgende Ausschankpreise: Vollbier (Fassbier) hell 1 Liter Vollbier (Orig-Abf.) hell ½ Literfl. Exportbier (Fassbier) hell 1 Liter Exportbier (Orig-Abf.) hell ½ Literfl Mark Mark Mark Mark In diesen Ausschankpreisen ist die gemeindliche Getränkesteuer mitenthalten. Erlanger Tagblatt, Die Gastwirte Erlangens Makroökonomie Wintersemester Folie Folie Nr. 193

194 Geld und Inflation Inflation ist einerseits eine Preissteigerung von Gütern und Dienstleistungen und andererseits eine Geldentwertung. Wenn sich das Preisniveau erhöht, dann fällt der Wert des Geldes. Makroökonomie Wintersemester Folie 194

195 Abbildung 1: Inflationsraten in Deutschland Datenquelle: Deutsche Bundesbank, Zeitreihendatenbank ( Makroökonomie Wintersemester Folie 195

196 Geldangebot, Geldnachfrage und das monetäre Gleichgewicht Die Geldmenge wird von der EZB festgesetzt (beispielsweise durch Offenmarktgeschäfte). Die Geldnachfrage hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich des Preisniveaus. Die Nachfrage nach Geld ist im Wesentlichen bestimmt durch die Transaktionen (Zahlungen), die wir tätigen wollen. Diese Zahlungen hängen vom Preisniveau ab. Wenn das Preisniveau steigt, brauchen wir mehr Geld für Zahlungen; die Geldnachfrage steigt. Makroökonomie Wintersemester Folie 196

197 Geldangebot, Geldnachfrage und das monetäre Gleichgewicht Langfristig wird das Preisniveau durch die Nachfrage und das Angebot an Geld bestimmt. Makroökonomie Wintersemester Folie 197

198 Abbildung 2: Das Geldangebot, die Geldnachfrage und das Gleichgewichtspreisniveau Geldwert 1/P Geldangebot Preisniveau P hoch 1 1 niedrig ¾ 1.33 Gleich- gewichts- Geldwert niedrig ½ ¼ 0 A Geldmenge bestimmt durch EZB Geldnachfrage Geldmenge hoch Makroökonomie Wintersemester Folie Gleich- gewichts- Preisniveau

199 Abbildung 3: Die Auswirkungen einer Erhöhung des Geldangebots Geldwert 1/P MS 1 MS 2 Preisniveau P hoch 1 1 niedrig 2. X verringert den Geldwert X niedrig ¾ ½ ¼ 0 M 1 A M 2 B 1. Ein Anstieg des Geldangebots X Geldnachfrage Geldmenge X und erhöht das Preisniveau. hoch Makroökonomie Wintersemester Folie 199

200 Ursachen von Inflation: Quantitätstheorie Die Quantitätstheorie des Geldes besagt: Die verfügbare Geldmenge bestimmt das Preisniveau und die Wachstumsrate der Geldmenge bestimmt die Inflationsrate. Makroökonomie Wintersemester Folie 200

201 Die klassische Dichotomie und die Neutralität des Geldes Nominelle Variablen werden in Geld gemessen. Reale Variablen werden in physischen Einheiten gemessen. Reale Variablen werden durch Geldmengenveränderungen langfristig nicht beeinflusst (klassische Dichotomie). Geld ist (langfristig) neutral. Makroökonomie Wintersemester Folie 201

202 Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und die Quantitätsgleichung Die Quantitätsgleichung beschreibt den Zusammenhang zwischen der Geldmenge, der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, dem Preisniveau und der Höhe des realen BIP: M x V = P x Y P = Preisniveau M = Geldmenge V = Umlaufgeschwindigkeit des Geldes Y = reales BIP Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist langfristig relativ stabil. Somit gilt: Wenn die EZB die Geldmenge schneller erhöht als Y zunimmt, erhöht sich das Preisniveau. Makroökonomie Wintersemester Folie 202

203 Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und die Quantitätsgleichung In der Praxis steuert die EZB nicht die absolute Höhe des Preisniveaus, sondern dessen Veränderung, die Inflationsrate. Dazu verwendet sie eine Approximation. Wenn die Quantitätsgleichung gilt, dann ist die Summe aus Geldmengenwachstum und Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit näherungsweise gleich der Summe aus Inflationsrate und realem BIP-Wachstum: M + V = P + Y P M V Y = Veränderung des Preisniveaus (Inflationsrate) = Wachstumsrate der Geldmenge = Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit = Wachstumsrate des realen BIP Makroökonomie Wintersemester Folie 203

204 Abbildung 5: Geld und Preise bei vier Hyperinflationen (a) Österreich (b) Ungarn Index (Jan = 100) Preisniveau Geldmenge x 100 Index (Juli 1921 = 100) Preisniveau Geldmenge x Makroökonomie Wintersemester Folie 204

205 Abbildung 5: Geld und Preise bei vier Hyperinflationen (c) Deutschland (d) Polen Index (Jan = 100) Preisniveau x Geldmenge Index (Jan = 100) Preisniveau x Geldmenge Makroökonomie Wintersemester Folie 205

206 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 206 Makroökonomie Wintersemester Folie 206

207 Makroökonomie Wintersemester Folie Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 207

208 Makroökonomie Wintersemester Folie Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 208

209 Makroökonomie Wintersemester Folie Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 209

210 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. Makroökonomie Wintersemester Folie

211 Die Inflationssteuer (Seigniorage) Der Staat kann seine Ausgaben dadurch finanzieren, dass er Geld druckt. Die Einnahmen aus dem Drucken von Geld nennt man Inflationssteuer oder Seigniorage. Wenn der Staat Geld druckt, erhöht sich das Preisniveau und die Euro-Beträge, die sich in den Brieftaschen befinden, verlieren an Wert. Es wird eine Steuer auf das Halten von Geld erhoben. Makroökonomie Wintersemester Folie 211

212 Der Fisher-Effekt Der Fisher-Effekt postuliert eine Beziehung zwischen Inflationsrate und dem Nominalzinssatz. Nach dem Fisher-Effekt passt sich der Nominalzinssatz eins zu eins an Änderungen der Inflationsrate an. Der Realzinssatz bleibt unberührt. Makroökonomie Wintersemester Folie 212

213 Der Fisher-Effekt Fisher-Gleichung: Nominalzinssatz = Realzinssatz + Inflationsrate Eine Erhöhung der Inflationsrate um 1 Prozentpunkt hat nach dem Fisher-Effekt eine Erhöhung des Nominalzinssatzes um 1 Prozentpunkt zur Folge. Wenn die Zentralbank das Geldmengenwachstum erhöht und die Inflationsrate steigt, hat das keine Konsequenzen für den Realzinssatz. Geld ist somit neutral. Die folgende Abbildung illustriert diesen Zusammenhang. Makroökonomie Wintersemester Folie 213

214 Abbildung 6: Nominalzinssatz und Inflationsrate Datenquelle: Deutsche Bundesbank, Zeitreihendatenbank ( Makroökonomie Wintersemester Folie 214

215 Kosten von Inflation Rückgang von Kaufkraft? Wenn die Preise aller Güter und die Löhne gleichmäßig steigen, bleibt die Kaufkraft der Nominaleinkommen unberührt. Warum stellt Inflation also ein Problem dar? Makroökonomie Wintersemester Folie 215

216 Kosten von Inflation Schuhsohlen -Kosten Speisekarten-Kosten Variabilität der Preise und Fehlallokationen inflationsbedingte Steuerverzerrungen willkürliche Vermögensumverteilung Makroökonomie Wintersemester Folie 216

217 Schuhsohlen-Kosten Schuhsohlen-Kosten sind Ressourcen, die verschwendet werden, wenn die Leute aufgrund der Inflation ihre Kassenhaltung verringern. Inflation verringert den Wert (die Kaufkraft) des Geldes. Damit entsteht ein Anreiz, die Geldhaltung zu verringern. Dies bedeutet, dass Unannehmlichkeiten und Kosten entstehen. Makroökonomie Wintersemester Folie 217

218 Speisekarten-Kosten Speisekarten-Kosten sind die Kosten der Preisänderungen, die bei Unternehmungen anfallen. Makroökonomie Wintersemester Folie 218

219 Variabilität der relativen Preise Mit zunehmender Inflation steigt die Variabilität der relativen Preise. Wenn die relativen Preise verzerrt werden, dann werden Konsumentenentscheidungen suboptimal. Eine effiziente Allokation der Ressourcen über Märkte ist nicht möglich. Außerdem werden Preisvergleiche bei hoher Variabilität der Preise schwieriger. Die Berechnung von Kosten und Erträgen für Investitionsprojekte wird dadurch erschwert. Makroökonomie Wintersemester Folie 219

220 Inflationsbedingte Steuerverzerrungen Inflation führt zu einer Erhöhung der Steuerbelastung von Ersparnissen. Eine höhere Inflationsrate verringert daher tendenziell die Sparanreize. Makroökonomie Wintersemester Folie 220

221 Tabelle 1: Inflation und die Steuerbelastung auf Ersparnisse Volkswirtschaft 1 (Preisstabilität) Volkswirtschaft 2 (Inflation) Realzinssatz 4 4 Inflationsrate 0 8 Nominalzinssatz 4 12 Steuersatz (25 %) 1 3 Nominalzinssatz nach Steuern 3 9 Realzinssatz nach Steuern 3 1 Makroökonomie Wintersemester Folie 221

222 Willkürliche Vermögensumverteilung Geldentwertung betrifft alle Personen mit festgelegten nominalen Einkommen und alle Gehälter. Wenn sich nicht alle Preise (Löhne, Zinsen) an die gestiegene Inflationsrate anpassen, kommt es zu Umverteilungen; z.b. wenn als Folge von Inflation die Nominallohnerhöhungen unter der Inflationsrate liegen, kommt es zu einer Umverteilung von Arbeit zu Kapital (Reallöhne fallen); wenn als Folge von Inflation Nominalzinsen unter der Inflationsrate liegen, kommt es zu einer Umverteilung von Sparern (Gläubigern) zu Schuldnern (Realzinsen fallen). Makroökonomie Wintersemester Folie 222

223 Hyperinflation und Rückkehr zur Naturalwirtschaft Eine Hyperinflation kann bedeuten, dass wieder zur Naturalwirtschaft zurückgekehrt wird. Makroökonomie Wintersemester Folie 223

224 An unsere ländlichen Leser In diesen Tagen kommt der Postbote und nimmt die Neubestellungen auf das Erlanger Tagblatt entgegen. Der Bezugspreis für den Monat Novemberbeträgt 1320 Millionen (freibleibend). Durch die katastrophale Geldentwertung sind die Herstellungskosten einer Zeitung derart gestiegen, dass wir unbedingt zur Erhebung obigen Abonnementspreises gezwungen sind. Wir stellen es unseren Landwirtschaft treibenden Lesern anheim, uns statt dieses Betrages Naturalien im Tausch für die Lieferung unseres Blattes zu geben und zwar liefern wir das Erlanger Tagblatt gegen in unserer Geschäftstelle Bruckerstraße 8/10 erfolgende Abgabe von entweder 1 Pfund Butter oder 10 Stück Eiern oder 10 Pfund Weizen oder ½ Zentner Kartoffeln im Monate frei ins Haus. Ausdrücklich machen wir darauf aufmerksam, dass bei Lieferung von Naturalien eine Nachforderung während des ganzen Monats November unterbleibt. Verlag Erlanger Tagblatt Makroökonomie Wintersemester Folie Folie Nr. 224

225 Wiederholungsfragen Welche beiden Bedeutungen von Inflation lassen sich unterscheiden? Was versteht man unter der These der (langfristigen) Neutralität des Geldes? Was besagt die Quantitätstheorie des Geldes? Wodurch entsteht danach dauerhafte Inflation? Wie lautet die Quantitätsgleichung? Makroökonomie Wintersemester Folie 225

226 Wiederholungsfragen Wenn eine Regierung ihre Ausgaben über die Notenpresse finanziert, führt dies zu einer Inflationssteuer. Bitte erläutern Sie diese Aussage! Welchen Zusammenhang beschreibt die Fisher-Gleichung? Welche verschiedenen Formen von volkswirtschaftlichen Kosten sind mit Inflation verbunden? Inflation kann zu Umverteilung führen. Wer gewinnt und wer verliert bei einer überraschenden Inflation? Wie wirkt sich eine Hyperinflation auf die Geldfunktionen aus? Makroökonomie Wintersemester Folie 226

227 Kurzfristige wirtschaftliche Schwankungen: Gesamtwirtschaftliche Nachfrage und gesamtwirtschaftliches Angebot Mankiw/Taylor (6.A): Kapitel 32 Makroökonomie Wintersemester Folie 227

228 Inhalt Anatomie kurzfristiger Schwankungen Unterschied zwischen kurzfristiger und langfristiger Wirtschaftsentwicklung Modell von Wirtschaftszyklen aufbauend auf aggregierter Nachfrage und aggregiertem Angebot Makroökonomie Wintersemester Folie 228

229 Kurzfristige wirtschaftliche Fluktuationen Eine Rezession ist eine Periode fallenden Realeinkommens und steigender Arbeitslosigkeit. Eine Depression ist eine sehr ausgeprägte Rezession. Makroökonomie Wintersemester Folie 229

230 Kurzfristige wirtschaftliche Fluktuationen Der Konjunkturzyklus Output bei Vollbeschäftigung Output Y Hochkonjunktur Aktueller Output Rezession Zeit t Makroökonomie Wintersemester Folie 230

231 Drei wichtige Befunde zu den Wirtschaftsschwankungen Wirtschaftliche Schwankungen sind unregelmäßig und nicht prognostizierbar. Die meisten ökonomischen Variablen schwanken gemeinsam (BIP, Konsumausgaben, Investitionsausgaben, Industrieproduktion). Der Rückgang der Produktion ist mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit verknüpft. Makroökonomie Wintersemester Folie 231

232 Abbildung 1: Bruttoinlandsprodukt und Investitionen Investitionen Reales BIP Datenquelle: Sachverständigenrat - Statistiken Makroökonomie Wintersemester Folie 232

233 Abbildung 2: Konjunkturindikatoren Erwartungen Lage Datenquelle: Sachverständigenrat - Statistiken Makroökonomie Wintersemester Folie 233

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