Zwischen Kontinuität und Veränderung
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- Martin Fried
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Evangelische Seelsorge in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Margit Leuthold, Herwig Hohenberger - im Namen der AeKÖ Zwischen Kontinuität und Veränderung
2 Warum arbeitet evangelische Seelsorge vor Ort? Evangelische Krankenhausseelsorge in Österreich folgt dem diakonischen Auftrag von Jesus Christus (Mt 25, 26): Ich war krank und Ihr habt mich besucht und findet im Dienstauftrag der Evangelischen Kirche A. und H.B. statt. kerygma Botschaft - Evangelium leiturgia Gebet-Ritual Primäraufgabe: vor Ort Ansprechpartnerin für evangelische Patientinnen und Patienten sein koinonia Gemeinschaft diakonia tätige Liebe Folie
3 Wie arbeitet evangelische Seelsorge? Neben dem traditionellen Krankenbesuch (meist auf pastoraler Gemeindeebene) wird zunehmend die professionelle Dimension der SeelsorgerInnen wichtig um als relevanter Partner der Berufe im Krankenhaus wahrgenommen zu werden (Datenschutz, Qualitätssicherung bis hin zu Spiritual Care, Krankenhausseelsorge ist also ein lernfähiges, zu seiner Umwelt (Krankenhaus, Pflegeheim) hin offenes System, denn es ist ein Unterschied, ob evangelische Seelsorge in einem kleinen Krankenhaus oder z.b. dem LKH-Univ.Klinikum Graz (21 Kliniken, 72 Stationen, ca stationären und ambulanten PatientInnen) Folie
4 Wie arbeitet evangelische Seelsorge? Einmalige Kontakte in Krisensituationen (Ziel: Stabilisierung aller Beteiligten und spiritueller Beistand) Kurz- und mittelfristige Begleitung (Ziel: Unterstützung in den eigenen psychischen und spirituellen Ressourcen) Regelmäßige Begleitung über längeren Zeitraum (Ziel: Mitarbeit bei der Beheimatung und sozialen Einbettung in neuem Umfeld) Geprägte religiöse Handlungen und Rituale wie Gottesdienste, Abendmahlsfeiern und Abschiedsriten (Ziel: Stärkung und Ermutigung, Strukturierung der Situation) Sterbebegleitung und Trauerarbeit (Ziel: Stützung und spiritueller Beistand in Übergangssituationen) - Noch sind wir Spezialisten, aber Ausbildungen im profanen Bereich gibt es längst! Folie
5 Erhebung 2013 Ist-Stand In Österreich: 345 öffentliche und private Kliniken 880 Pflegeheime und Seniorenresidenzen Hauptamtliche Seelsorge / GemeindepfarrerIn mit DA / Ehrenamtliche Seelsorge in 38 % der Krankenhäuser (130) 16 % der Pflegeheimen (141) Evangelische PatientInnen zwischen 1,6 % und 6,6 % gemeldet Evangelische Seelsorge ist speziell präsent, nicht generell Folie
6 Präsenz evangelischer Seelsorge nach Superintendentialgemeinde (Leuthold, Erhebung AEKÖ 2014) Folie
7 Schlüssel: Bettenanzahl - Seelsorgestellen Wien: Betten - 7 HA (voll- und Teilzeit) Salzburg / Tirol: Betten - 4 HA Oberösterreich: Betten - 5 HA Steiermark: Betten - 4 HA Kärnten: Betten - 3 HA Insg.: 66 KH und Pflegeeinrichtungen Betten Folie
8 Strukturqualität 50 % der Einrichtungen bieten eine Kapelle oder den Zugang zu einer selbständigen Nutzung eines liturgischen Raumes -> Häuser der Diakonie / Evangelische Kapelle im AKH Wien/Graz 72 % der Einrichtungen: Ökumenische Nutzung möglich 35 % der Einrichtungen: technische Ausstattung vorhanden (z.b. Diensttelefon, Pager, Computer, , Internetzugang) 26 % der Einrichtungen: Eigenes Büro -> Strukturqualität vor Ort entscheidet über Möglichkeiten der Präsenz und des Angebotes! Folie
9 Rolle der Ökumene für evangelische Seelsorge (hs. mit röm.-kath. Seelsorge) Verbesserung der Strukturqualität vor Ort Erweiterung des Angebotes Öffentlichkeit Ausbildung / FB Ehrenamtlicher MA Krankenhausseelsorgeausbildung in Österreich Fakten: 2/3 Ökumenische Gottesdienste 2/3 regelmäßiger Austausch (Besprechung, Kaffee) gemeinsamer Folder, Plakate, z.t. Homepage Folie
10 Herausforderungen für die Zukunft I Evangelische Kontakte! Unsere Kirchen und Methodistische Gemeinden, fremdsprachige Gemeinden, u.a. Ökumene: Röm-kath. und weitere Kirchen Interreligiöse Plattformen Interkulturelle Seelsorgeangebote (Spiritual Care als Notwendigkeit, in Zukunft präsent zu sein! Profane Ausbildungen in Sterbebegleitung entstehen.) Ausbildung der Ehrenamtlichen Krankenhausseelsorge Ausbildung der Besuchsdienste in Alten- und Pflegeheimen Krankenhausseelsorgeausbildung in Österreich für Hauptamtliche Folie
11 Herausforderungen für die Zukunft II Demographische Entwicklung -> Seelsorge in Alten- und Pflegeheimen Krankheit betrifft den ganzen Menschen -> Seelsorge im Zwischenraum / Seelsorge als Beitrag zum Heilungsauftrag des Krankenhaus-Systems (Ressource: Spiritualität / Glaube) Palliative Care (Lebensqualität / Sterbequalität / Spiritual Care) Krankenhausseelsorge und Gemeindeseelsorge: Geschwisterliche Arbeit zum diakonischen Auftrag kein Gegeneinander, sondern Ergänzung Folie
12 Herausforderungen für die Zukunft III Medizintechnische Entwicklung Herz- und Kreislauferkrankungen Tumorerkrankungen Demenzerkrankungen Unfall Rehabilitation Begin / End of Life Ethische Fragestellungen werden zunehmen! Schwerpunktsetzung in Ballungsräumen -> Angebote für Menschen mit besonderen Bedürfnissen -> Interprofessionelle Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen -> Seelsorge als Spezialistin für die Sorge um die spirituelle Dimension Folie
13 Evangelische Seelsorge braucht... Konzeptarbeit Führungskultur Rollenverständnis Funktionalität Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität Innovationspotential Zeitliche Begrenzung Reflexivität im Hinblick auf den diakonischen Auftrag Christi Folie
14 Konsequenz: Plädoyer für eine Balance zwischen Kontinuität und Veränderung Transparenz und Offenheit Verdichtete Seelsorgearbeit Liturgische Räume Ökumene und Interreligiöser Dialog Kooperation mit anderen psychosozialen Berufen begründete Schwerpunktbildung Professionelle Öffentlichkeitsarbeit Folie
15 Herzlichen DANK für Ihre Aufmerksamkeit! Margit Leuthold Vorsitzende der AeKÖ Herwig Hohenberger
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