SCHALLSCHUTZ MIT KALKSANDSTEIN. KS-QUADRO E Systemmauerwerk
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1 SCHALLSCHUTZ MIT KALKSANDSTEIN KS-QUADRO E Systemmauerwerk
2 2 SCHALLSCHUTZ ZEICHEN- BZW. SYMBOLERKLÄRUNG Inhalt Zeichen- bzw. Symbolerklärung Zeichen- bzw. Symbolerklärung 2 Grundlagen 1. Schallschutz mit KS-QUADRO E 3 2. Grundlagen zur Schalldämmung 4 3. Anforderungen an die Luftschalldämmung 6 4. Massnahmen zur Erfüllung des geforderten Schallschutzes Diagramme und Tabellen KS-QUADRO E 11 Beispiele Beispiel 1 Geschossdecke 12 Beispiel 2 Wohnungstrennwand 13 Beispiel 3 Wohnungstrennwand 14 L m mit dem Schallpegelmesser ermittelter konstanter Luftschallpegelwert L m (Mittelungspegel) in db, der die gleiche Schallenergie aufweist wie ein in der gleichen Zeitspanne schwankender Luftschallpegel db(a) mit der Bewertungskurve A gemessener Luftschallpegel; die Bewertungskurve A berücksichtigt ungefähr die unterschiedliche Empfindlichkeit des menschlichen Ohrs für Töne verschiedener Frequenzen (bei gleichem Schallpegel werden tiefe Töne weniger laut empfunden als hohe Töne) R w Luftschalldämmung eines Bauteils ohne Nebenwege bzw. ohne Schallübertragung über die flankierenden Bauteile; die Ermittlung erfolgt in einem Prüfstand aufgrund von Messungen der Terzband- Luftschallpegel im Sende- und Empfangsraum im Frequenzbereich von 100 Hz bis 3150 Hz R w Luftschalldämmung eines Bauteils mit Nebenwegen bzw. mit Schallübertragung über die flankierenden Bauteile; die Ermittlung erfolgt im Bauwerk oder in einem Prüfstand mit bauüblichen Nebenwegen Berechnung KS-Schallschutzrechner 15 D i D e spektral angepasste, volumenkorrigierte Schallpegeldifferenz zwischen zwei Räumen; sie entspricht in etwa der subjektiv empfundenen Schalldämmung bzw. Schallpegeldifferenz zwischen zwei Räumen und errechnet sich zu: D i = R w + L LS + C C v (db) spektral angepasste, volumenkorrigierte Schallpegeldifferenz zwischen aussen und dem Hausinnern; sie entspricht in etwa der subjektiv empfundenen Schalldämmung bzw. Schallpegeldifferenz und errechnet sich zu: D e = R w + L LS + C tr C v (db) www. hunziker-kalksandstein.ch C C tr C v L LS L r Spektrum-Anpassungswert zur Bewertung von Frequenzeinbrüchen an Schallpegelkurven bei hausinternen Geräuscheimmissionen Spektrum-Anpassungswert zur Bewertung tieffrequenter Verkehrslärm- und Musikgeräuscheimmissionen im Hausinnern Korrekturwert zur Berücksichtigung grösserer Volumen des Empfangsraums bezüglich der Nachhallzeit; für Volumen V < 200 m 3 ist C v = 0 db Pegelkorrektur zur Umrechnung von Bauschalldämmmassen R w in Schallpegeldifferenzen in Abhängigkeit von der gemeinsamen Trennfläche S des Trennbauteils zwischen Sende- und Empfangsraum und vom Volumen V des Empfangsraums: L LS = 10 log (V/S) 4,9 db Beurteilungspegel in db(a) von Aussenlärmimmissionen wie Strassenlärm, Eisenbahnlärm, Flugverkehrslärm, Industrie- und Gewerbelärm etc.; massgebend sind dabei die im Bereich der Fenster lärmempfindlicher Räume auftretenden Immissionen Für die Schallschutz-Berechnung kann die europaweit gültige Norm EN12354: Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften, Teil 1 Luftschalldämmung zwischen Räumen herangezogen werden. Die Berechnung muss von einem Fachakustiker durchgeführt werden. Schallschutz mit Kalksandsteinen (Institut für Lärmschutz Kühn + Blickle, 6314 Unterägeri)
3 GRUNDLAGEN SCHALLSCHUTZ 3 1. Schallschutz mit KS-QUADRO E Artikel 1 des Bundesgesetzes über den Umweltschutz (USG) vom lautet: Dieses Gesetz soll Menschen, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften und Lebensräume gegen schädliche oder lästige Einwirkungen schützen. Weiter heisst es: Im Sinne der Vorsorge sind Einwirkungen, die schädlich oder lästig werden könnten, frühzeitig zu begrenzen. Einleitung Grundlage jeglicher Vorsorgemassnahmen ist die Festlegung von messbaren Grenzwerten, welche zur Verhinderung schädlicher oder lästiger Immissionen einzuhalten sind. Die nachfolgende Darstellung veranschaulicht die wichtigsten Grenzwerte, die je nach Tätigkeit des Menschen ganz unterschiedlich sind: Mittelungspegel L m in db (A) Tätigkeit Musikveranstaltung Diskothek Dauerlärm am Arbeitsplatz Werkstattbetrieb mit hohen Anforderungen Strassenverkehr tagsüber in Wohngebieten Strassenverkehr nachts in Wohngebieten Laborarbeit Arbeit in Grossraumbüros Arbeit in Einzelbüro, Unterrichtszimmer Wohn- und Schlafräume nachts Studios Radio und Fernsehen Messbare Grenzwerte Die meisten Grenzwerte betreffend die Schallimmissionen sind gesetzlich geregelt und können aus den einschlägigen Normen und Richtlinien entnommen werden, z. B.: Lärmschutz-Verordnung (LSV), Norm SIA 181: Schallschutz im Hochbau, SUVA-Richtlinien und Broschüren. Die Aufgabe des Schallschutzes ist es letztendlich, den Menschen bei der Arbeit und Freizeit so weit zu schützen, dass schädliche oder läs tige Schallimmissionen weitgehend ausbleiben. Die nachfolgenden Ausführungen geben Hinweise, wie diese Aufgabe zu realisieren ist und wie die erforderlichen Vorsorgemassnahmen mit dem Baumaterial Kalksandstein im Hochbau zu dimensionieren sind. KS-QUADRO E Ein Produkt der HKS Hunziker Kalksandstein AG
4 4 SCHALLSCHUTZ GRUNDLAGEN 2. Grundlagen zur Schalldämmung Zur Erreichung hoher Luftschalldämmungen zwischen benachbarten Räumen sind dem Schall möglichst schwere Hindernisse in den Weg zu stellen. Dies wird am besten mit massigen ein- oder zweischaligen Mauerwerken erreicht. Grundsätzlich gilt bei einschaligen Massivbauteilen der Zusammenhang: Je schwerer das Massivbauteil, desto besser ist seine Luftschalldämmung. Dabei zeigt die Erfahrung einen Anstieg der Luftschalldämmung R von 6 7,5 db je Verdoppelung der Bauteilmasse m in kg/m 2. Bei zweischaligen Massivbauteilen sind die Zusammenhänge zwischen Luftschalldämmung R und Bauteilmasse m etwas schwieriger. Dort hängt die Luftschalldämmung im Weiteren noch davon ab, wie gross der Abstand zwischen den beiden Mauerwerksschalen gewählt wird. Eine Verdoppelung dieses Abstands resultiert in einer Anhebung der Luftschalldämmung von 5 6 db. Ein Vergleich zwischen den beiden Bauteilarten, insbesondere Mauerwerke aus Kalksandsteinen o. Ä., zeigt, dass in der Praxis mit zweischaligen Mauerwerken Schalldämmungen erzielt werden, die um mindestens 10 db über den Werten einschaliger gleichschwerer Mauerwerke liegen. Der Gewinn an Schalldämmung wird jedoch nur erreicht, wenn keinerlei Schallbrücken zwischen den beiden Schalen vorhanden sind und den flankierenden Bauteilen spezielle Beachtung geschenkt wird. Diagramm 1: bewertetes Bauschalldämmmass R w (in db) flächenbezogene Masse des Mauerwerks /Geschossdecke (in kg /m 2 ) Kurve A Mauerwerk zweischalig mit Schalenabstand d = 50 mm Kurve B Mauerwerk einschalig kg / m 2 Darstellung des bewerteten Schalldämmmasses R w ein- und zweischaliger Mauerwerke aus Kalksandsteinen (ohne Schallnebenwege) Die im obigen Diagramm dargestellte Luftschalldämmung trifft nur bei alleiniger Schallübertragung über das Mauerwerk zu, was natürlich in der Praxis kaum der Fall ist. Dort ergeben sich nebst der eigentlichen Schallübertragung über das Trennbauteil zwischen zwei Räumen zusätzliche Nebenwegübertragungen über die flankierenden Bauteile: Senderaum Empfangsraum Darstellung der verschiedenen Schallübertragungswege am Bau Unter Berücksichtigung der in der obigen Zeichnung dargestellten Schallnebenwege (es sind dies insgesamt 4 3 = 12 Nebenwege) ergibt sich die Luftschalldämmung einschaliger Mauerwerke: gemäss Diagramm 2.
5 GRUNDLAGEN SCHALLSCHUTZ 5 Diagramm 2: Vergleich bewertetes Bauschalldämmmass R w (in db) flächenbezogene Masse des Mauerwerks / Geschossdecke (in kg / m 2 ) m L = 500 kg / m 2 m L = 400 kg / m 2 m L = 300 kg / m 2 m L = 200 kg / m 2 kg / m 2 Ein Vergleich der beiden Diagramme 1 und 2 zeigt deutlich den Einfluss der Schallnebenwege auf die Luftschalldämmung des Mauerwerks. So ergibt sich zum Beispiel die Luftschalldämmung eines Mauerwerks mit einer flächen bezogenen Masse von m = 250 kg/m 2 zu R w = 47 db (siehe Diagramm 1). Berücksichtigt man nun die in der Regel vier ans Mauerwerk angrenzenden flankierenden Bauteile mit einer mittleren flächenbezogenen Masse von zum Beispiel m L = 200 kg/m 2, errechnet sich das Bauschalldämmmass des Mauerwerks zu R w = 45 db. Die Verschlechterung durch die Schallnebenwege ergibt sich demnach zu 2 db. Grundsätzlich nimmt der negative Einfluss auf die Luftschalldämmung eines Mauerwerks mit abnehmender Masse der flankierenden Bauteile zu. Flankierende Bauteile Darstellung des Bauschalldämmmasses R w einschaliger Mauerwerke aus Kalksandsteinen mit Schallnebenwegen (ml: mittlere flächenbezogene Masse der vier flankierenden Bauteile); Bemerkung: Bei Mauerwerken mit einseitig angebrachten Vorsatzschalen ergeben sich um 3 db höhere R w -Werte Abstrahlung vom Trennbauteil 4-mal (von jedem flankierenden Bauteil im SR) Wesentlich grösser sind die Verminderungen der Luftschalldämmung durch die flankierenden Bauteile bei zweischaligen Mauerwerken. Bei ungünstiger Ausbildung der Flanken, bei der zum Beipiel die beiden Mauerwerkschalen über das von einem Raum zum andern durchgehende Mauerwerk verbunden sind, können sich Reduktionen der Luftschalldämmung des zweischaligen Mauerwerks von db einstellen. Die Erfahrung zeigt, dass in der Praxis zweischalige Mauerwerke nur dann sinnvoll sind, wenn sämtliche Schallnebenwege ausgeschaltet werden können. Zur Realisierung dieser Anforderung sind sämtliche durchgehenden Bauteile wie Fassaden, Geschossdecken, Wände, Dachkonstruktionen etc. im Bereich der Fuge des zweischaligen Mauerwerks vollständig zu unterbrechen. Die dabei zu erzielende Luftschalldämmung ist im Diagramm 1 als Kurve A dargestellt. Abstrahlung von flankierenden Bauteilen 4-mal (von jedem flankierenden Bauteil im SR und ER) Insgesamt 13 Wege 4-mal (von jedem flankierenden Bauteil im ER) Direkte und flankierende Übertragung zwischen zwei Räumen nach [13], SR Senderaum, ER Empfangsraum KS-QUADRO E Ein Produkt der HKS Hunziker Kalksandstein AG
6 6 SCHALLSCHUTZ ANFORDERUNGEN 3. Anforderungen an die Luftschalldämmung Der zu erbringende Schallschutz im Hochbau wird durch die Norm SIA 181, Ausgabe 2006, geregelt. Die darin festgelegten Anforderungen sind so angesetzt, dass die Bewohner eines Gebäudes von schädlichen oder lästigen Schallimmissionen ausreichend geschützt werden. Die Anforderungen beziehen sich dabei auf die Schalldämmung zwischen nebeneinander und übereinander liegenden Wohn- bzw. Nutzungseinheiten und auf die Schalldämmung der Gebäudeaussenhülle. Dabei wird zwischen einem Mindest- und einem erhöhten Schallschutz unterschieden. Während ein Mindestschallschutz grundsätzlich bei allen Hochbauten zu erbringen ist, beschränken sich die Anforderungen für einen erhöhten Schallschutz auf Doppel- und Reiheneinfamilienhäuser sowie auf Stockwerkeigentum. In Ausnahmefällen können im Weiteren zwischen dem Bauherrn und Architekten spezielle Anforderungen vereinbart werden, die über einen erhöhten Schallschutz hinausgehen. Mindestanforderungen an den Schutz gegen Luftschall von innen Lärmbelastung klein mässig stark sehr stark Beispiele für emissionsseitige Raumart und Nutzung (Senderaum) Geräuscharme Nutzung Lese- und Warteraum, Patienten- und Sanitätszimmer, Archiv Nutzung normal Wohn- und Schlafraum, Küche, Bad, WC, Korridor, Aufzugsschacht, Treppenhaus, Büroraum, Konferenzraum, Labor, Verkaufsraum ohne Beschallung Lärmige Nutzung Hobbyraum Versammlungsraum, Schulzimmer, Kinderkrippe, Kinder garten, Heizung, Einstell garage, Maschinenraum, Restaurant ohne Beschallung, Verkaufsraum mit Beschallung und dazu gehörende Erschliessungsräume Lärmintensive Nutzung Gewerbebetrieb, Werkstatt, Musikübungsraum, Turnhalle, Restaurant mit Beschallung und dazugehörende Erschliessungsräume Lärmempfindlichkeit Anforderungswerte Di gering 42 db 47 db 52 db 57 db mittel 47 db 52 db 57 db 62 db hoch 52 db 57 db 62 db 67 db Tabelle 4 aus der Norm SIA 181, Ausgabe 2006
7 ANFORDERUNGEN SCHALLSCHUTZ 7 Aus der folgenden Tabelle lassen sich zum Beispiel für eine Reihe benachbarter Räume die Anforderungen an die Luftschalldämmung entnehmen: Senderaum Empfangsraum Schlafzimmer Wohnung 1 Schlafzimmer Wohnung 2 Wohnzimmer Wohnung 1 Schlafzimmer Wohnung 2 Treppenhaus angrenzendes Schlafzimmer Musikübungsraum Wohnung 1 Schlafzimmer Wohnung 2 Restaurant mit mässiger Beschallung angrenzende bzw. darüberliegende Wohnung Lärmbelastung Lärmempfindlichkeit mässig mittel mässig mittel mässig mittel sehr stark mittel sehr stark mittel *D i ist der Anforderungswert bzw. die spektral angepasste, volumenkorrigierte Schallpegeldifferenz Anforderungswert D i * Mindestschallschutz erhöhter Schallschutz 52 db 55 db 52 db 55 db 52 db 55 db 62 db 65 db 62 db 65 db Bei der Festlegung der zu erbringenden Luftschalldämmung zwischen benachbarten Räumen wird ein Mass verwendet, welches möglichst gut mit der subjektiven Empfindung übereinstimmt. Dies wird am besten mit dem oben in der Anforderungstabelle benutzten D i -Wert erreicht, welcher folgendermassen mit dem im Kapitel 2 verwendeten Schalldämmmass R w verknüpft ist: D i = R w + L LS + C C v (db) Zeichenerklärung D i spektral angepasste, volumenkorrigierte Schallpegeldifferenz zwischen zwei Räumen R w Luftschalldämmung eines Bauteils mit Nebenwegen bzw. mit Schallübertragung über die flankierenden Bauteile L LS C C v db Pegelkorrektur zur Umrechnung von Bauschalldämmmassen R w in Schallpegeldifferenzen Spektrum-Anpassungswert zur Bewertung von Frequenzeinbrüchen an Schallpegelkurven bei hausinternen Geräuscheimmissionen Korrekturwert zur Berücksichtigung grösserer Volumen des Empfangsraums bezüglich der Nachhallzeit; für Volumen V < 200 m 3 ist C v = 0 db mit der Bewertungskurve A gemessener Luftschallpegel KS-QUADRO E Ein Produkt der HKS Hunziker Kalksandstein AG
8 8 SCHALLSCHUTZ ANFORDERUNGEN Mindestanforderungen an den Schutz gegen Luftschall von aussen Lärmbelastung Lage des Empfangsortes Grad der Störung durch Aussenlärm klein bis mässig erheblich bis sehr stark abseits von Verkehrsträgern, keine störenden Betriebe im Bereich von Verkehrsträgern oder störenden Betrieben Beurteilungsperiode Tag Nacht Tag Nacht Beurteilungspegel db (A) Lr 60 Lr 52 Lr > 60 Lr > 52 Lärmempfindlichkeit Anforderungswerte D e gering 22 db 22 db Lr 28 db Lr 20 db mittel 27 db 27 db Lr 33 db Lr 25 db hoch 32 db 32 db Lr 38 db Lr 30 db Tabelle 3 aus der Norm SIA 181, Ausgabe 2006 Beträgt der Beurteilungspegel im Freien vor dem Wohnhaus beispielsweise tags L r = 65 db (A), errechnet sich der Anforderungswert bzw. die von der Aussenhülle zu erbringende Luftschalldämmung bei einer Lärmempfindlichkeit des zu schützenden Raums mittel zu: D e = = 32 db Zur Erreichung eines erhöhten Schallschutzes ist der Anforderungswert D e wiederum um 3 db strenger anzusetzen. Der D e -Wert entspricht dem definierten D i -Wert, ausser dass der Spektrumanpassungswert C durch C tr zu ersetzen ist. Dieser bewegt sich bei massiven Fassadenkonstruktionen mit aussenliegender Wärmedämmschicht zwischen ca. 9 und 4 db.
9 ANFORDERUNGEN SCHALLSCHUTZ 9 Subjektive Empfindung der Luftschalldämmung zwischen zwei Räumen Erläuterung der Anforderungswerte Abschliessende Erläuterungen zur Definition und Höhe der Anforderungswerte D i und D e : Bei Einhaltung eines Mindest- und eines erhöhten Schallschutzes wird sichergestellt, dass die von benachbarten Wohnungen und von aussen in die zu schützenden Räume übertragenen Wohn- bzw. Aussengeräusche einen mittleren Luftschallpegel von L m = db (A) tagsüber und L m = db (A) nachts nicht überschreiten. Diese Pegelwerte führen beim Grossteil der Bevölkerung zu keinerlei Störungen und Belästigungen, können aber durchaus noch wahrnehmbar sein. Der Zusammenhang zwischen der messbaren Luftschalldämmung und der subjektiven Empfindung für die von einer Wohnung zur benachbarten Wohnung übertragenen Sprache wird in der nachfolgenden Tabelle aufgezeigt: spektral- und volumenkorrigierte bewertete Standard-Schallpegeldifferenz D i,tot in db Grundgeräusch 20 db (A) Grundgeräusch 30 db (A) Sprachverständlichkeit von normaler Unterhaltungssprache kaum hörbar hörbar, jedoch nicht zu verstehen teilweise zu verstehen gut zu verstehen Tabelle 17 aus der Norm SIA 181, Ausgabe 2006 Aus der Tabelle ist zum Beispiel zu entnehmen, dass bei Erfüllung des erhöhten Schallschutzes zwischen zwei Wohnungen von D i = 55 db normale Unterhaltungssprache bei einem Grundgeräusch von 20 db (A) durchaus noch hörbar ist. KS-QUADRO E ein Produkt der HKS Hunziker Kalksandstein AG
10 10 SCHALLSCHUTZ MASSNAHMEN 4. Massnahmen zur Erfüllung des geforderten Schallschutzes Zeichenerklärung R w Luftschalldämmung eines Bauteils mit Nebenwegen bzw. mit Schallübertragung über die flankierenden Bauteile D i D e spektral angepasste, volumenkorrigierte Schallpegeldifferenz zwischen zwei Räumen spektral angepasste, volumenkorrigierte Schallpegeldifferenz zwischen aussen und dem Hausinnern L LS Pegelkorrektur zur Umrechnung von Bauschalldämmmassen R w in Schallpegeldifferenzen C C tr C v Spektrum-Anpassungswert zur Bewertung von Frequenzeinbrüchen an Schallpegelkurven bei hausinternen Geräuscheimmissionen Spektrum-Anpassungswert zur Bewertung tieffrequenter Verkehrslärm- und Musikgeräuscheimmissionen im Hausinnern Korrekturwert zur Berücksichtigung grösserer Volumen des Empfangsraums bezüglich der Nachhallzeit; für Volumen V < 200 m 3 ist C v = 0 db db mit der Bewertungskurve A gemessener Luftschallpegel Bei einem konkreten Projekt stellt sich aus schalltechnischer Sicht immer zuerst die Frage, wie hoch die interne Luftschalldämmung D i und die externe Luftschalldämmung D e anzusetzen ist. Bei Vorliegen von Grundrissen und bekanntem Standort des Gebäudes kann diese Frage aufgrund der Tabelle 4 und Tabelle 3 aus der Norm SIA 181 (Seiten 6 und 8) ohne grossen Aufwand beantwortet werden. Weiter ist zur Erreichung der aus den Tabellen entnommenen D i - und D e -Werten zu klären, wie hoch die entsprechenden Bauschalldämmmasse R w anzusetzen sind. Gemäss Kapitel 3 gilt: R w = D i (D e ) - L LS C(-C tr ) + C v (db) Bei dem nach diesem Vorgehen ermittelten R w-wert lassen sich im Weiteren mithilfe des Diagramms 2 für einschalige Bauteile und des Diagramms 1 für zweischalige Bauteile die erforderlichen flächenbezogenen Massen der verschiedenen Mauerwerke eruieren. Dieses Vorgehen wird im Folgenden anhand von drei konkreten Beispielen auf Seite 12 bis 14 näher besprochen.
11 DIAGRAMME UND TABELLEN SCHALLSCHUTZ Diagramme und Tabellen KS-QUADRO E Diagramm 1: Diagramm 2: bewertetes Bauschalldämmmass R w (in db) Kurve A Mauerwerk zweischalig mit Schalenabstand d = 50 mm Kurve B Mauerwerk einschalig bewertetes Bauschalldämmmass R w (in db) m L = 500 kg/m 2 m L = 400 kg/m 2 m L = 300 kg/m 2 m L = 200 kg/m 2 kg / m 2 30 kg / m flächenbezogene Masse des Mauerwerks / Geschossdecke (in kg / m 2 ) flächenbezogene Masse des Mauerwerks / Geschossdecke (in kg / m 2 ) Darstellung des bewerteten Schalldämmmasses R w ein- und zweischaliger Mauerwerke aus Kalksandsteinen (ohne Schallnebenwege) Darstellung des Bauschalldämmmasses R w einschaliger Mauerwerke aus Kalksandsteinen mit Schallnebenwegen (ml: mittlere flächenbezogene Masse der vier flankierenden Bauteile); Bemerkung: Bei Mauerwerken mit einseitig angebrachten Vorsatzschalen ergeben sich um 3 db höhere R w -Werte Bewertetes Bauschalldämmmass R w : R w einschalige Mauerwerke aus KS-QUADRO E Kalksandsteine, mindestens einseitig verputzt (m 20 kg/m 2 ) Steinrohdichte Bauschalldämmmass R w, inkl. Nebenwege* Wanddicke in cm 11, , kg/m 3 45 db 48 db 49 db 51 db 53 db 1800 kg/m 3 46 db 49 db 51 db 52 db 54 db 2000 kg/m 3 47 db 50 db 52 db 53 db 55 db (*mittlere flächenbezogene Masse der flankierenden Bauteile: mindestens 300 kg/m 2 ) Bemerkung: Unverputzte Mauerwerke sind zum Teil nicht absolut luftdicht; die R w -Werte können daher um bis zu 10 db von den obigen Werten abweichen. R w zweischalige Mauerwerke aus KS-QUADRO E Kalksandsteine, beide Schalen einseitig verputzt Wanddicke in cm 11, , , ,5 1) max. erreichbare Schalldämmwerte R w ohne Nebenweg-Übertragung (db) 2) flächenbezogene Masse der gesamten Haustrennwand (kg/m 2 ) ) 2) Schalldämmplatte mm (z. B. Mineralfaser; kg/m 3 ) KS-QUADRO E Ein Produkt der HKS Hunziker Kalksandstein AG
12 12 SCHALLSCHUTZ BEISPIEL GESCHOSSDECKE Beispiel 1 Es handelt sich hier um ein Terrassenhaus mit insgesamt sechs übereinanderliegenden Wohnungen mit vorgesehenen Geschossdecken aus 250 mm dickem Stahlbeton mit aufgebrachten schwimmenden Zementunterlagsböden und Aussen- sowie Innenwänden aus verputzten Kalksandsteinen mit einer Dicke von 150 mm. Mithilfe des Diagramms 2 soll nun geklärt werden, ob mit der vorgesehenen Konstruktion die Anforderung für einen erhöhten Schallschutz von D i = 55 db erfüllt wird. Als erster Schritt erfolgt die Berechnung des erforderlichen Bauschalldämmmasses R w der übereinander liegenden Wohnungen nach: R w = D i - L LS C + C v Dabei wird gesetzt: Anforderungswert D i = 55 db, L LS = 1 db, C = 2 db und C v = 0 db; daraus folgt für R w 58 db. Mit Diagramm 2 wird im Weiteren die zu erwartende Luftschalldämmung R w abgeschätzt mit der Annahme einer flächenbezogenen Masse der 250 mm dicken Geschossdecke von m = 610 kg/m 2 und einer mittleren flächenbezogenen Masse der vier flankierenden Wände aus 150 mm dicken verputzten KS-QUADRO E von m L = 280 kg/m 2 : R w = 60 db. Somit erfüllt die geplante Deckenkonstruktion den erforderlichen R w -Wert gut (bei vorhandenen schwimmenden Unterlagsböden ist zu den aus dem Diagramm entnommenen R w -Werten +3 db zu addieren). Diagramm 2: bewertetes Bauschalldämmmass R w (in db) flächenbezogene Masse des Mauerwerks / Geschossdecke (in kg / m 2 ) 280 m L = 500 kg/m 2 m L = 400 kg/m 2 m L = 300 kg/m 2 m L = 200 kg/m 2 Anforderungen erhöhter Schallschutz kg / m 2 Beispiel 1: Gemessener Wert 250 mm dicke Stahlbetondecke mit schwimmendem Zementunterlagsboden; flankierende Wände aus 150 mm dicken KS-QUADRO E. Anforderung für erhöhten Schallschutz Di = 55 db Errechneter Wert +3 db schwimmender Boden Di = 60 db Gemessener Wert Di = 63 db Die Abweichung vom gerechneten Wert (60 db) zum gemessenen Wert 63 db ist zum Teil auf die verwendeten Wandlager aus Pronouvo-Kork zurückzuführen.
13 BEISPIEL WOHNUNGSTRENNWAND SCHALLSCHUTZ 13 Beispiel 2 In diesem Beispiel wird angenommen, dass ein Musikzimmer direkt neben einem Wohnzimmer zweier nebeneinanderliegenden Wohnungen angeordnet ist. Als Wohnungstrennwand ist ein doppelschaliges Mauerwerk aus 2 x 150 mm dicken KS-QUADRO E, verputzt, mit einer 60 mm breiten Trennfuge vorgesehen: Die flankierenden Wände bestehen ebenfalls aus 150 mm dicken KS-QUADRO E; die Betongeschossdecken sind jeweils 250 mm dick. Der Anforderungswert an die Luftschalldämmung beträgt hier gemäss Kapitel 3 D i = 65 db (erhöhter Schallschutz). Als erster Schritt wird wiederum berechnet, wie hoch das Bauschalldämmmass R w des doppelschaligen Mauerwerks anzusetzen ist, damit sich ein D i -Wert von 65 db einstellt: R w = D i - L LS C + C v Mit D i = 65 db, L LS = + 2 db, C = 3 db und C v = 0 db errechnet sich das erforderliche Bauschalldämmmass zu R w 66 db. Zur Erreichung dieses Werts ergibt sich aus dem Diagramm 1, unten, die erforderliche flächenbezogene Masse des doppelschaligen Mauerwerks zu m 380 kg/m 2, inkl. Verputz. Mit dem vorgesehenen Mauerwerk aus 2 x 150 mm dicken Schalen wird ein Bauschalldämmmass von R w = 67 db erreicht. Dies ergibt einen D i -Wert von 66 db. Vorausgesetzt ist dabei, dass zwischen den beiden Mauerwerksschalen ein Abstand von mm eingeplant und der Hohlraum mit Stein- oder Glaswolleplatten gefüllt wird. Zudem sind sämtliche flankierenden Bauteile im Bereich des Mauerwerkabstands vollständig zu trennen. Diagramm 1: Die Messung ergab eine Schalldämmung beim Mauerwerk von D i = 65 db. Errechnet wurden D i = 66 db, was sehr gut mit dem gemessenen Wert übereinstimmt. bewertetes Bauschalldämmmass R w (in db) Anforderungen erhöhter Schallschutz Kurve A Mauerwerk zweischalig mit Schalenabstand d = 50 mm Kurve B Mauerwerk einschalig flächenbezogene Masse des Mauerwerks / Geschossdecke (in kg / m 2 ) kg / m 2 Beispiel 2: Gemessener Wert doppelschaliges Mauerwerk aus 2 x 150 mm dicken KS-QUADRO E, verputzt; 60 mm dicke Trennfuge; flankierende Wände aus 150 mm dicken KS-QUADRO E Anforderung an erhöhten Schallschutz Errechneter Wert Gemessener Wert KS-QUADRO E Ein Produkt der HKS Hunziker Kalksandstein AG Di = 65 db Di = 66 db Di = 67 db
14 14 SCHALLSCHUTZ BEISPIEL WOHNUNGSTRENNWAND Beispiel 3 Zu prüfen ist, ob die geplante Wohnungstrennwand zwischen zwei Schlafzimmern und deren flankierende Bauteile die Anforderung für einen Mindestschallschutz erfüllen. Gemäss Kapitel 3 beträgt der Anforderungswert im vorliegenden Fall D i = 52 db. Mit L LS = 0 db, C = 1 db und C v = 0 db errechnet sich das bewertete zu erbringende Bauschalldämmmass zwischen den beiden Räumen zu R w = = 53 db Vorgesehen ist ein verputztes Mauerwerk aus 200 mm dicken Kalksandsteinen mit einer flächenbezogenen Masse von m = 400 kg/m 2, inkl. Verputz. Die Schallnebenwege werden durch zwei Geschossdecken aus 200 mm dickem Stahlbeton, einem Fassadenmauerwerk aus 175 mm dicken Kalksandsteinen und einer Innenwand aus 175 mm dicken Kalksandsteinen, verputzt, gebildet. Die mittlere flächenbezogene Masse der 4 Flanken ergibt sich zu: m L = ( )/4 = 405 kg/m 2. Aus dem Diagramm 2 lässt sich das bewertete Bauschalldämmmass zu R w = 54 db ablesen. Es zeigt sich somit, dass die Wohnungstrennwand die Anforderung für einen Mindestschallschutz erfüllt. Diagramm 2: 70 bewertetes Bauschalldämmmass R w (in db) flächenbezogene Masse des Mauerwerks / Geschossdecke (in kg / m 2 ) m L = 500 kg/m 2 m L = 400 kg/m 2 m L = 300 kg/m 2 m L = 200 kg/m 2 Anforderungen erhöhter Schallschutz kg / m 2 Beispiel 3: Gemessener Wert Gemessen wurde eine Luftschalldämmung von D i = 54 db, was sehr gut mit dem errechneten Wert von 53 db übereinstimmt Mindestanforderung Errechneter Wert Gemessener Wert D i = 52 db D i = 53 db D i = 54 db
15 BERECHNUNG SCHALLSCHUTZ 15 KS-Schallschutzrechner Als praktisches Hilfsmittel für technisch versierte Planer steht der KS-Schallschutzrechner auf der Website kostenlos zur Verfügung. Das Programm entspricht der SIA- Norm 181 und kann nach Eingabe aller relevanten Werte die notwendige Schalldämmung prognostizieren. Darüber hinaus bietet die HKS AG bei detaillierten Fragen individuelle Hilfestellung und Unterstützung an. Das erarbeitete Verfahren zur Prognose der Luftschalldämmung von Hochbauten basiert auf den Algorithmen der Norm EN : Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften; Teil 1: Luftschalldämmung zwischen Räumen vom Dezember Der KS-Schallschutzrechner eignet sich sehr gut für die Abschätzung der zu erwartenden Luftschalldämmung zwischen übereinander- und nebeneinanderliegenden Räumen. Dabei lässt sich der Einfluss der verschiedenen KS-Steinsorten und Anschlussdetails auf die Luftschalldämmung für die meisten Grundrissanordnungen relativ einfach ermitteln. Bei Berechnungsprogrammen der vorliegenden Art besteht jedoch immer die Gefahr, dass vereinzelte Grundrisssituationen falsch bzw. sehr ungenau prognostiziert werden. Zur Verhinderung von Überraschungen im fertigen Bauwerk empfehlen wir dringend, die rechnerisch ermittelten Schalldämmmasse sehr kritisch zu überprüfen. Berechnungsprogramme jeglicher Art können Resultate liefern, die von der Realität um einige db abweichen. Jetzt testen! KS-Schallschutzrechner auf KS-QUADRO E Ein Produkt der HKS Hunziker Kalksandstein AG
16 07/2016 Hinweis: Alle Angaben über unsere Produkte, insbesondere die in dieser Druckschrift enthaltenen Abbildungen, Zeichnungen, Mass- und Leistungsangaben sowie sonstige technische Angaben, sind annähernd zu betrachtende Durchschnittswerte. Die Änderung von Konstruktion, technischen Daten, Massen und Gewichten bleibt insoweit vorbehalten. Unsere angegebenen Normen, ähnliche technische Regelungen sowie technische Angaben, Beschreibungen und Abbildungen der Produkte entsprechen dem Datum der Drucklegung. Darüber hinaus gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen in der jeweils gültigen Fassung. Massgeblich sind allein die von uns abgegebenen Angebote. KS-QUADRO E Ein Produkt der HKS Hunziker Kalksandstein AG HKS Hunziker Kalksandstein AG Aarauerstrasse 75 CH-5200 Brugg T F info@hksag.ch
KS-Quadro E Schallschutz mit Kalksandstein
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