Rückverfolgbarkeit von Rohrleitungsmaterial auf Baustellen
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- Angela Berg
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1 Montag e, Wer kst of f, Linde AG Geschäftsbereich Linde Engineering Rückverfolgbarkeit von Rohrleitungsmaterial auf Baustellen Ausgabe LINDE STANDARD LS Bearb.: TM-Q/Henn Gepr.: TME/Rübel Gen.: TAW-N/Schmitt Seite 1 von 5 Ersatz für Ausgabe Anwendungsbereich I n h a l t Seite 1 Anwendungsbereich Normative Verweisungen Begriffe Mitgeltende Unterlagen Linde-Identnummer Warenannahme, Wareneingangsprüfung Kontrolle der Prüfbescheinigungen Zuordnungsprüfung: Prüfbescheinigung / Bauteil..3 9 Ersatzwerkstoffe Abweichungen Abweichungen bei der Wareneingangsprüfung bzw. der Zuordnungsprüfung Abweichungen bei der Attestprüfung Freigabe Freigabe von geprüftem Material Vorab-Freigabe von Material (Risiko-Freigabe) Kennzeichnungsübertragung Rohrleitungen im Geltungsbereich der Druckgeräte- Richtlinie Rohrleitungen nach anderen Regelwerken Dokumentation Dokumente zum Rohrleitungsmaterial Prüfbescheinigungen für Schweißzusatz-Werkstoffe Erhaltung der Kennzeichnung am Bauteil...5 Dieser Standard richtet sich an Linde- und/oder Fremdpersonal und beschreibt ein System für die Rückverfolgbarkeit von Rohrleitungsmaterial auf Baustellen. Dieser Standard soll sicherstellen, dass bei Linde-Materialverantwortung während der Rohrleitungsmontage auf Baustellen und Vorfertigungsplätzen spezifikationsgerechtes Material verwendet und die Zuordnung von Werkstoffbescheinigungen zu dokumentationspflichtigen Teilen gewährleistet wird. 2 Normative Verweisungen Dieser Standard enthält durch undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Es gilt die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gültige Ausgabe. 97/23/EG Druckgeräte-Richtlinie (DGRL) EN Metallische Erzeugnisse Arten von Prüfbescheinigungen 3 Begriffe Linde attestprüfende Stelle Benannte Stelle (BS) Linde AG - Geschäftsbereich Linde Engineering - Höllriegelskreuth in der Regel das Fachgebiet BI bei Linde entsprechend Artikel 12 Richtlinie 97/23/EG - Druckgeräte-Richtlinie (DGRL)
2 Linde AG - Geschäftsbereich Linde Engineering Ausgabe LS Seite 2 von 5 4 Mitgeltende Unterlagen Alle Dokumente aus Abläufen der Bestellung Warenannahme Wareneingangsprüfung Lagerung Warenausgabe Weiterverarbeitung. Projektspezifische Vorschriften/Spezifikationen gelten übergeordnet. 5 Linde-Identnummer Jedem Rohrleitungsteil ist eine Identnummer zugeordnet, in der unter anderem Teileart, Werkstoff, Abmessung und Technische Lieferbedingung (TLB) definiert sind. Die jeweilige Identnummer ist in der Bestellung, Stückliste, Kolliliste, Prüfbescheinigung und sonstigen Projektdokumenten enthalten. Alle Rohrleitungsteile werden mit einer Identnummer-Kennzeichnung entsprechend TLB angeliefert. Diese Ident-Nr. Kennzeichnung erfolgt durch den Lieferanten zusätzlich zur Kennzeichnung gemäß geltender Norm bzw. Spezifikation. Für die Montagedokumentation wie Stücklisten, Materiallisten, Prüfbescheinigungen etc. ist die Identnummer stets die Referenznummer. 6 Warenannahme, Wareneingangsprüfung Die Warenannahme und Wareneingangsprüfung auf der Baustelle erfolgen auf der Grundlage von Bestellung Technischer Lieferbedingung, Teilenorm bzw. technischer Spezifikation, Kolliliste (mit Angabe der Schmelzen-Nr. für Teile mit Prüfbescheinigung). Die Kolliliste liegt der Lieferung bei. Das gelieferte Rohrleitungsmaterial wird im Zuge der Wareneingangsprüfung bezüglich der Kennzeichnung am Bauteil (im wesentlichen: Identnummer, Werkstoff und Schmelzen-Nr. für Teile mit Prüfbescheinigung) geprüft und diese Kennzeichnung in die Wareneingangsdokumente (Kolliliste oder Wareneingangsprüfbericht, EDV- System) übertragen bzw. fehlende Angaben ergänzt. 7 Kontrolle der Prüfbescheinigungen Die erforderlichen Prüfbescheinigungen werden von Linde in der Technischen Lieferbedingung oder in der Bestellung spezifiziert. Die Beschaffung der Prüfbescheinigungen und deren Prüfung und Freigabe erfolgen zentral durch Linde / attestprüfende Stelle. Hier werden die Prüfbescheinigungen elektronisch verwaltet. Für die Identifizierung einer Prüfbescheinigung ist folgende Systematik zu beachten: *) "T" wird nur bei vorliegender Tolerierung hinzugefügt Das Dateisuffix ist immer PDF. Folgende Abschnitte erhalten eine Kennung vorangestellt: Bestellposition: P Menge: M Schmelze: CH (Charge)
3 Linde AG - Geschäftsbereich Linde Engineering Ausgabe LS Seite 3 von 5 Der Abschnitt "Bestellposition" erhält die Kennung "T" angehängt, wenn eine von Linde genehmigte Tolerierung vorliegt (siehe auch Abschnitt 9). Die Tolerierung ist der elektronischen Prüfbescheinigung beigefügt. Die von der attestprüfenden Stelle freigegebenen und elektronisch gespeicherten Prüfbescheinigungen werden in einem speziellen Laufwerk zur Verfügung gestellt. In der Regel ist für die Baustelle ein Zugriff auf dieses Laufwerk möglich. In allen anderen Fällen werden in regelmäßigen Abständen (z. B. 14-tägig) die Prüfbescheinigungen, auf CD-ROM gespeichert, an die Baustelle geliefert. Die CD-ROM enthält dabei immer den Gesamtumfang aller bis zu diesem Zeitpunkt freigegebenen Prüfbescheinigungen. Für Rohrleitungs-Material, das von der Baustelle beschafft wird, werden die Prüfbescheinigungen zur Prüfung und Archivierung an Linde / attestprüfende Stelle geschickt. 8 Zuordnungsprüfung: Prüfbescheinigung / Bauteil Die Zuordnung der Prüfbescheinigung zum gelieferten Bauteil erfolgt durch Vergleich der Schmelzennummer in den Wareneingangsdokumenten (siehe Abschnitt 6) mit der Schmelzennummer der Prüfbescheinigungen (siehe Abschnitt 7). Abweichungen werden entsprechend Abschnitt 10 behandelt. 9 Ersatzwerkstoffe Andere Werkstoffe als spezifiziert dürfen nur eingesetzt werden, wenn je Einzelfall ein entsprechender Tolerierungsantrag von der verantwortlichen (spezifizierenden) Stelle schriftlich genehmigt wurde. Die ursprüngliche Identnummer des Teils wird beibehalten; jedoch wird der Identnummer in der Dokumentation und am Bauteil ein X angefügt. 10 Abweichungen 10.1 Abweichungen bei der Wareneingangsprüfung bzw. der Zuordnungsprüfung Bei fehlender oder nicht übereinstimmender Kennzeichnung (Beispiel: Schmelzen-Nr. am Bauteil ist nicht identisch mit der Angabe in der Kolliliste oder in der Prüfbescheinigung), wird zur sofortigen Klärung per Fax oder Linde / attestprüfende Stelle informiert. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen trifft der Bauleiter in Abstimmung mit dem Baustellen QA/QC- Manager. Bis zu dessen Entscheidung werden die Teile gesperrt (siehe Abschnitt 11). Bei anderen ungeklärten Abweichungen, die zu einer Sperrung von Bauteilen führen, erstellt der Fachbauleiter Materialverwaltung in Abstimmung mit dem Baustellen QA/QC-Manager einen Fehlerbericht. Der Fehlerbericht geht an Linde / attestprüfende Stelle zur weiteren Bearbeitung Abweichungen bei der Attestprüfung Die inhaltliche Prüfung der Prüfbescheinigungen erfolgt bei Linde / attestprüfende Stelle. Bei Abweichungen (Beispiel: Werkstoff in der Prüfbescheinigung stimmt nicht mit der Bestellung überein) erfolgt eine schriftliche Reklamation per Fax oder an den Lieferanten. Die betroffene Prüfbescheinigung wird nicht freigegeben. Bis zur Klärung sind die Teile auf der Baustelle zu sperren (siehe Abschnitt 11). 11 Freigabe 11.1 Freigabe von geprüftem Material Geprüftes, fehlerfreies oder gemäß genehmigtem Tolerierungsantrag verwendbares Material wird zur Verwendung freigegeben. Die Freigabe ist in den Wareneingangspapieren und/oder EDV System zu dokumentieren. Nicht freigegebenes oder zurückgewiesenes Material wird getrennt gelagert und als "gesperrt" gekennzeichnet.
4 Linde AG - Geschäftsbereich Linde Engineering Ausgabe LS Seite 4 von Vorab-Freigabe von Material (Risiko-Freigabe) In Einzelfällen, wenn fertigungs- oder terminbedingt erforderlich, kann Material in begrenzten Mengen unter Einhaltung nachstehender Bedingungen auch dann zur Fertigung freigegeben werden, wenn die Prüfbescheinigungen noch nicht vorliegen: Die Freigabe ist schriftlich mit Mengenangaben durch den Bauleiter anzuweisen, nach Abstimmung mit dem Baustellen QA/QC-Manager. Die Freigabe ist zu beschränken auf unbedingt erforderliche Mengen. Das freizugebende Material wurde einer Wareneingangsprüfung nach Abschnitt 6 unterzogen und vorbehaltlich akzeptiert. Die Freigabe gilt nur für nachstehende Werkstoffgruppen: Unlegierte Kohlenstoffstähle (incl. Feinkornstähle und 0.5 % Mo Stähle) mit einer Streckgrenze R eh 355 N/mm 2 Austenitische 18/10CrNi-Stähle mit max. 3 % Mo Aluminiumlegierungen Sollte für eine eventuell erforderliche Baustellen Spannungsarmglühung die Prüfbescheinigung erforderlich sein, so ist diese Wärmebehandlung bis zur Vorlage der Bescheinigung zurückzustellen. Bei abnahmepflichtigen Leitungen ist die Risiko-Freigabe mit der Benannten Stelle abzustimmen. Der Einbauort der freigegebenen Teile ist im Isometrie Beiblatt so zu dokumentieren, dass eine sichere Rückverfolgbarkeit gewährleistet ist. Der Baustellen QA/QC-Manager hat die Einholung und Prüfung der ausstehenden Prüfbescheinigungen unter Einbeziehung von Linde / attestprüfende Stelle mit Nachdruck zu verfolgen. Weiterhin hat er sicherzustellen, dass nachträglich die Zuordnungsprüfung nach Abschnitt 8 erfolgt und dokumentiert wird. 12 Kennzeichnungsübertragung Vor dem Zertrennen von Rohren ist die Kennzeichnung vom Montagekontraktor (Fertiger) durch schriftlich autorisiertes Personal mittels Schlagstempel oder Gravur zu übertragen. Stahlrohre mit Wanddicken 5 mm sind mit Schlagstempeln (Low Stress), Wanddicken < 5 mm sowie alle nicht-ferritischen Werkstoffe (z. B. austenitischer CrNi-Stahl, Aluminium) sind durch Gravur zu kennzeichnen. Anmerkung: Für die Schmelzen-Nr. kann ein Buchstabe (A,B,C usw.) als "Chargenkennung" vergeben werden. Die jeweils vergebene Chargenkennung wird pro Identnummer mit der zugehörigen Schmelzennummer protokolliert (Liste) und mit der Enddokumentation dem Kunden übergeben Rohrleitungen im Geltungsbereich der Druckgeräte-Richtlinie a) In folgenden Fällen erfolgt die Kennzeichnungsübertragung (Linde-Identnummer und Schmelzen-Nr.) durch den Montagekontraktor im Beisein oder mit schriftlicher Zustimmung der Benannten Stelle: für Rohre mit 3.2 Prüfbescheinigung nach EN 10204, für Rohre, die in Leitungen der Kategorie II und III nach der Europäischen Richtlinie über Druckgeräte 97/23/EG (DGRL) eingebaut werden. Identnummer und Schmelzen-Nr. bzw. Chargenkennung der Rohrleitungsbauteile werden in das Isometrie- Beiblatt übertragen (siehe auch Tabelle 1). b) Für alle Rohre, die in Leitungen der Kategorie 0 (Linde-interne Festlegung für Rohrleitungen nach Artikel 3.3 der DGRL bzw. mit Drücken PS 0.5 bar) und Kategorie I nach der DGRL eingebaut werden, wird vor dem Zertrennen mindestens die Identnummer am Bauteil übertragen (siehe auch Tabelle 1). Tabelle 1: Kennzeichnungsübertragung Rohre mit 3.2 Prüfbescheinigung nach EN Rohre nach Kat. II, III der DGRL Umstempelung am Bauteil Linde-Identnummer und Schmelzen-Nr. bzw. Chargenkennung mit BS X 1) Eintrag in Isometrie-Beiblatt Linde-Identnummer und Schmelzen-Nr. bzw. Chargenkennung Rohre nach Kat. 0, I Linde-Identnummer - - 1) Mit schriftlicher Zustimmung der Benannten Stelle kann der Montage Kontraktor die Umstempelung eigenständig vornehmen.
5 Linde AG - Geschäftsbereich Linde Engineering Ausgabe LS Seite 5 von Rohrleitungen nach anderen Regelwerken Die Kennzeichnungsübertragung erfolgt nach dem spezifizierten Regelwerk. Es wird immer (wie z. B. nach ASME) mindestens die Linde Identnummer am Bauteil übertragen. 13 Dokumentation Der Dokumentationsumfang und die zu verwendenden Formblätter sind in projektspezifischen Dokumenten festgelegt Dokumente zum Rohrleitungsmaterial Für alle Rohrleitungsteile werden folgende Dokumente gesammelt und archiviert: Kollilisten (als Wareneingangsprotokoll) und/oder Wareneingangsprüfbericht, geordnet nach Teileart, (Werkstoff), Identnummer Fehlerberichte Liste der vergebenen Chargenkennungen mit zugehörigen Schmelzennummern Prüfbescheinigungen werden zentral bei Linde nach Projekt-Nr. und Identnummer elektronisch archiviert. Die Baustelle erhält von der attestprüfenden Stelle nach Eingang und Freigabe aller Prüfbescheinigungen eine oder mehrere CD-ROM (zusammengefasste strukturierte Version) zur Übergabe an den Kunden zusammen mit der Baustellen-Enddokumentation Prüfbescheinigungen für Schweißzusatz-Werkstoffe Prüfbescheinigungen für Schweißzusatz-Werkstoffe werden durch den Montagekontraktor (Fertiger) geprüft und gesammelt und sind Bestandteil der Baustellen-Enddokumentation. 14 Erhaltung der Kennzeichnung am Bauteil Die im Abschnitt 12 beschriebene Kennzeichnung am Bauteil muss bis zur mechanischen Fertigstellung der Anlage (Endabnahme der Rohrleitungen) erhalten bleiben. Ausnahme: Erfolgt eine Zwischenabnahme der Rohrleitung (z. B. in der Vorfertigung) und wird dort die Kennzeichnung am Bauteil gegen die Eintragung im Isometrie-Beiblatt von den verantwortlichen Abnehmern geprüft und bestätigt, ist es nicht erforderlich, die Kennzeichnung am Bauteil weiterhin zu erhalten. Änderungen: Abschnitte 7, 9, 13.1 revidiert. Frühere Ausgaben: 07.75, , , , Verantwortliches Fachgebiet für den technischen Inhalt: TM-Q LS-Klasse 1: Uneingeschränkte Weitergabe Schutzvermerk ISO beachten.
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