Einführung in Gewaltfreie Kommunikation für Permis Nach Marshall Rosenberg Beat Rölli, basierend auf Texten von Wikipedia, Cara Gloor, K Training
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- Thomas Möller
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1 Einführung in Gewaltfreie Kommunikation für Permis Nach Marshall Rosenberg Beat Rölli, basierend auf Texten von Wikipedia, Cara Gloor, K Training Inhaltsverzeichnis WIESO PASST GEWALTFREIE KOMMUNIKATION ZUR PERMAKULTUR? 2 DIE GRUNDÜBERZEUGUNGEN DER GFK PASSEN GUT ZU PERMAKULTUR 2 GFK UND PERMAKULTUR ARBEITEN BEIDE FÜR DEN FRIEDEN 2 GFK IST ALS KOMMUNIKATIONSWERKZEUG FÜR PERMAKULTUR GEEIGNET 2 BEDÜRFNISSE SIND IN BEIDEN SYSTEMEN ZENTRAL 2 DIE VIER SCHRITTE DER GFK 4 THEORIE 4 PRAXISBEISPIEL 5 BEDÜRFNISSE 6 BEDÜRFNISSE SIND: 6 MASLOW BEDÜRFNISPYRAMIDE 6 WAS BEDEUTET DIE MASLOW BEDÜRFNISPYRAMIDE FÜR DIE PERMAKULTUR GESTALTUNG? 6 LISTE LEBENSBEJAHENDER, UNIVERSELLER BEDÜRFNISSE 7 GEFÜHLE 8 GRUNDLEGENDES ÜBER GEFÜHLE 8 UMGANG MIT GEFÜHLEN 8 PROBLEME IN UNSERER GESELLSCHAFT IM UMGANG MIT GEFÜHLEN 8 PERMAKULTUR GESTALTUNG MUSS GEFÜHLE BEACHTEN 8 LISTE GEFÜHLE 9 PSEUDOGEFÜHL 10 WAS SIND PSEUDOGEFÜHLE? 10 LISTE PSEUDOGEFÜHLE 11 1
2 Wieso passt Gewaltfreie Kommunikation zur Permakultur? Die Grundüberzeugungen der GfK passen gut zu Permakultur Grundüberzeugung der Permakultur In dieser Welt gibt es genug Ressourcen, um je8dermanns Bedürfnisse zu erfüllen - wenn die Systeme und sozialen Strukturen an Fair Share und Einschränkung des Konsums ausgerichtet sind. Grundüberzeugung der Gewaltfreien Kommunikation (GfK) Unsere Motivation zu handeln entsteht aus dem Wunsch, Bedürfnisse zu erfüllen. Alles was Menschen in jedem Moment tun, sind Handlungen (Strategien), um Bedürfnisse zu erfüllen. Worin wir uns voneinander unterscheiden, sind unsere Strategien, wie wir unsere Bedürfnisse erfüllen. Menschen ziehen es vor, ihre Bedürfnisse so zu erfüllen, dass Andere dadurch nicht verletzt werden, wenn sie einen Weg finden, der auch ihre Bedürfnisse beachtet. Menschen tragen gerne zum Gelingen des Lebens anderer bei, wenn sie es FREWILLIG tun und dabei AUTHENTISCH bleiben können. Menschen erfüllen sich Bedürfnisse am liebsten gemeinsam, Konflikte tauchen auf der Ebene der Strategien auf nicht der Bedürfnisse. Menschen wenden nur dann Gewalt an, wenn sie keine andere Möglichkeit sehen, sich ihre Bedürfnisse zu erfüllen/sie den anderen nicht als Menschen sehen ( Gefühle und Bedürfnisse). GfK und Permakultur arbeiten beide für den Frieden GfK: In der Welt gibt es viel Leid, Konflikte und Krieg, weil die Kommunikation zwischen den Menschen nicht klappt. Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein Werkzeug, um eine konstruktive Sprache für zwischenmenschliche Beziehungen/Konflikte zu lernen und das Verständnis für die Bedürfnisse und Gefühle der Andern zu entwickeln. Permakultur: Das Ziel der Permakultur ist es, Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu gestalten, welche im Besonderen die vielfältigen Bedürfnisse der Menschen erfüllen. Multifunktionalität, Vernetzung, Kreativität sind Schlüssel, um viele Bedürfnisse der Menschen erfüllen zu können. Permakultur lädt die Menschen ein, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, Ressourcen gut zu nutzen und zu vermehren, um unabhängiger zu werden. Zudem entwickelt der einzelne viele praktische Fähigkeiten, um eigenständig sein Leben zu führen. GfK ist als Kommunikationswerkzeug für Permakultur geeignet Die meisten Permakultur Projekte finden in Teams oder in der Gemeinschaft statt. Damit die Zusammenarbeit gut klappt, ist Kommunikation entscheidend. Gewaltfreie Kommunikation ist ein Werkzeug, die gute Kommunikation unter den Beteiligten ermöglicht und so zum guten Teamgeist und Gelingen der Projekte beitragen kann. Bedürfnisse sind in beiden Systemen zentral Wie in der GFK ist es in der Permakultur zentral Bedürfnisse zu ergründen. Wenn wir mit und für die Menschen essbare, produktive Landschaften gestalten, müssen wir auch die Bedürfnisse der Menschen kennen. Das geschieht durch Beobachten und Kommunikation. Wir stellen den Menschen Fragen. Wir hören zu, damit wir ihre Träume, Wünsche und Bedürfnisse erfahren. Wenn wir Gärten oder andere Projekte planen, schlagen die Beteiligten verschiedene Elemente vor. Zum Beispiel: Hier möchte ich einen Teich, da einen Rosengarten, daneben einen Tisch mit Bank und so weiter. Hinter diesen Elementvorschlägen verstecken sich bestimmte Bedürfnisse, die 2
3 normalerweise nicht offen kommuniziert werden. Als Permakultur-Designer ist es wichtig, dass wir die Bedürfnisse hinter den Elementvorschlägen abfragen und verstehen, und gegebenenfalls Alternativen vorschlagen können. Die Alternativen wären dann andere Elemente, welche dieselben Bedürfnisse erfüllen können. Zusammenfassend kann man sagen: Gewaltfreie Kommunikation verbessert die Kommunikation zwischen den Menschen indem Gefühle und Bedürfnisse mitgeteilt und Bitten und Wünsche formuliert werden. Permakultur gestaltet Lebensräume, welche es den Menschen, Pflanzen, Tieren ermöglicht ihre Bedürfnisse zu erfüllen. GfK kann ein wertvolles Werkzeug für die Kommunikation in Permakultur Projekten sein. 3
4 Die vier Schritte der GfK Theorie Quelle 1. Beobachtung bedeutet, eine konkrete Handlung (oder Unterlassung) zu beschreiben, ohne sie mit einer Bewertung oder Interpretation zu vermischen. Es geht hierbei darum, nicht zu bewerten, sondern die Bewertung von der Beobachtung zu trennen, so dass das Gegenüber Bescheid weiß, worauf man sich bezieht. 2. Die Beobachtung löst ein Gefühl aus, das im Körper wahrnehmbar ist und mit mehreren oder einem Bedürfnis in Verbindung steht. 3. Diese Bedürfnisse sind allgemeine wichtige Aspekte des Lebens, die vermutlich jeder Mensch auf Erden gerne in seinem Leben hätte, wie zum Beispiel Sicherheit, Verständnis, Kontakt oder Sinn. Gefühle sind laut GFK Ausdruck dessen, ob ein Bedürfnis gerade erfüllt ist oder nicht, eine Art Indikator. Für den einfühlsamen Kontakt sind Bedürfnisse sehr wichtig, da sie den Weg zu einer kreativen Lösung weisen, die für alle Beteiligten passt. 4. Aus dem Bedürfnis geht schließlich eine Bitte um eine konkrete Handlung im Hier und Jetzt hervor. Um sie möglichst erfüllbar zu machen, lassen sich Bitten und Wünsche unterscheiden: Bitten beziehen sich auf Handlungen im Jetzt, Wünsche dagegen sind vager, beziehen sich auf Zustände ( sei respektvoll ) oder auf Ereignisse in der Zukunft. Erstere sind leichter zu erfüllen, haben deshalb auch mehr Chancen auf Erfolg. Rosenberg schlägt außerdem vor, Bitten in einer positiven Handlungssprache zu formulieren sprich, zu sagen, was man will, statt was man nicht will. Man kann unterscheiden zwischen einer Handlungsbitte (beispielsweise darum, die Geschirrspülmaschine auszuräumen) und einer Beziehungsbitte (beispielsweise um eine Beschreibung der eigenen Empfindungen). Rosenberg fasst die Schritte der GFK in folgendem Satz zusammen: Wenn ich a sehe, dann fühle ich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne d. Auch als Haltung für das empathische Zuhören empfiehlt Rosenberg, aus dem, was der andere sagt, diese vier Informationen herauszufiltern, da sie in der Regel das Herz der Botschaft darstellen. Zur Überprüfung, ob seine Deutung stimmt, kann der Zuhörende anbieten, was er in Form der vier Schritte hört ( Fühlst du, weil dir wichtig ist? ). Das kann auch hilfreich sein, wenn der Sprecher durch dieses Spiegeln selber mehr Klarheit darüber gewinnt, was er eigentlich ausdrücken will. Das ausgesprochene und stille empathische Zuhören ist ein wesentlicher Aspekt der Anwendung von GFK. Das formale Grundmodell ist nach Rosenberg eine Art Übergangshilfe für die Schulung der Aufmerksamkeit, nicht jedoch ein Ersatz für die Alltagssprache. Man braucht in der Regel erhebliche Übung, bis die GFK in der Alltagssprache zu einer flüssigen Kommunikation wird. Wenn eine Problemlösung im Gespräch nicht möglich ist und zur Setzung von Grenzen führt, spricht Rosenberg von der schützenden Anwendung von Macht, die er von der strafenden Anwendung unterscheidet. Während letztere den Fokus hat, menschliches Verhalten auf Basis von Selbsthass zu ändern, geht es bei ersterer darum, weitere Verletzungen zu verhindern und für Schutz zu sorgen, aus dem heraus überhaupt erst wieder die Bereitschaft entstehen kann, erneut in Kontakt zu treten. 4
5 Praxisbeispiel Quelle: Cara Gloor So könnte die Kommunikation in einer schmutzigen WG Küche laufen Beobachtung Gefühl Bedürfnis Bitte Gewaltfreie Kommunikation Lebensentfremdende Kommunikation Konkrete Handlungen, die wir beobachten und die unser Wohlbefinden beeinträchtigen. In der letzten Woche hast du dein Geschirr dreimal nach dem Essen auf die Spüle gestellt, und es stand dort jeweils bis zum Morgen. Dann habe ich es abgespült. Die Gefühle werden mit dem in Verbindung gebracht, was wir beobachten. Ich bin frustriert Bedürfnisse, aus denen Gefühle entstehen, werden betrachtet und mitgeteilt. da ich, wenn ich in das Haus komme, eine Ordnung vorfinden möchte, die mir ein Entspannen möglich macht. Um eine konkrete Handlung wird gebeten auch Nichterfüllung ist in Ordnung. Sage mir bitte, ob du bereit bist, dein Geschirr gleich nach dem Essen abzuspülen oder gemeinsam mit mir nach einem Weg zu suchen, wie unser beider Bedürfnis nach Ordnung erfüllt werden kann. Beobachtung Bewertung vermischt. Du verhältst dich in der Küche total schlampig! Empathische Reaktion auf lebensentfremdende Kommunikation und werden Du hast wiederholt dreckiges Geschirr vorgefunden? Keine Erläuterung über Zusammenhang der Situation mit dem Gefühl, sondern: Eine Interpretation wird als Gefühl geäußert. Schuldzuweisungen, Bist Du frustriert Vorwürfe, Pauschalisierungen. Ich fühle mich provoziert, es ist dir total egal, dass hier so ein Dreck ist. Das Bedürfnis wird nicht (klar) geäußert, stattdessen wird der andere moralisch verurteilt. Du bist ein/e Schlamper/in. Es wird eine Forderung gestellt. Bei Nichtbeachtung drohen Sanktionen. Wenn es in zwei Wochen nicht sauber ist, dann schmeiß ich dein Geschirr weg! weil du dir mehr Unterstützung wünschst? Wünschst du dir, dass wir eine konkrete Absprache über das Spülen machen? 5
6 Bedürfnisse Bedürfnisse sind: universell - jeder Mensch hat dieselben Bedürfnisse, unabhängig von Alter, Religion, Bildung, unabhängig von Ort, Zeit, konkreten Taten und Personen immer alle gegenwärtig - 24 Stunden am Tag, nur in unterschiedlichen Sättigungsgraden machen sich durch Gefühle bemerkbar, erfüllt oder unerfüllt abstrakt sie sind nicht an konkreten Handlungen gebunden Motivation für das Handeln in meiner eigenen Verantwortung. Niemand anders ist zuständig für ihre Erfüllung. Maslow Bedürfnispyramide Individuelle Bedürfnisse Grundbedürfnisse Sicherheits- Bedürfnisse Physiologische Bedürfnisse Quelle: Grundverständnis der Maslow Bedürfnispyramide Es gibt eine Hierarchie der Bedürfnisse. Vorrangig sind die Grundbedürfnisse. Im Besonderen die physiologischen Bedürfnisse nach Wasser, Essen, Schmerzfreiheit aber auch nach Schutz und Sicherheit. Erst wenn diese Grundbedürfnisse erfüllt sind, können wir uns den anderen Bedürfnissen nach Gruppenzugehörigkeit, Anerkennung und Selbstverwirklichung widmen. Was bedeutet die Maslow Bedürfnispyramide für die Permakultur Gestaltung? Je nachdem wo wir uns befinden und in welcher wirtschaftlichen Situation die Menschen leben, liegt der Fokus unserer Planung eher bei den Grundbedürfnissen oder den sozialen Bedürfnissen und der Selbstverwirklichung. In reichen Ländern wie der Schweiz, wo die Grundbedürfnisse für die allermeisten abgedeckten sind, geht es oft hauptsächlich um soziale Bedürfnisse oder individuelle Bedürfnisse. Beispiel Gemeinschaftsgarten Landhof, Basel. Die Menschen, die an diesem Projekt beteiligt sind, sind in erster Linie am sozialen Austausch, an der Freude am Gärtnern interessiert. Für die meisten ist die Produktion von Nahrungsmitteln sekundär. Bei Permakultur- Projekten mit Bauern und Slums Bewohnern in der Dritten Welt, stehen zunächst meist die Grundbedürfnisse im Vordergrund. Ähnliches gilt auch für viele Landwirte in der Schweiz, die ums wirtschaftliche Überleben kämpfen. Hier stellt sich die Frage, wie kann die Permakultur Gestaltung dazu beitragen, dass der Landwirt finanziell überleben und die Arbeitsbelastung reduzieren kann. 6
7 Liste lebensbejahender, universeller Bedürfnisse LERNEN SPIELEN SPASS INSPIRATION KREATIVITÄT INITIATIVE RESPEKT LIEBE HUMOR SPRITUELLER AUSDRUCK INTERDEPENDENZ VON BEDEUTUNG SEIN SINNHAFTIGKEIT ABSICHT, SINN FREUDE FRIEDEN MITGEFÜHL FREIHEIT INTEGRITÄT WAHL BEITRAGEN WIRKSAMKEIT ANERKENNEN FEIERN TRAUERN SCHÖNHEIT AUTHENTIZITÄT SEELENFRIEDEN INTEGRATION HARMONIE RAUM LEICHTIGKEIT AKZEPTANZ EINBEZOGEN WERDEN WOHLFÜHL EMPATHIE PRÄSENZ UNTERSTÜTZUNG VERSTÄNDNIS KLARHEIT SICHERHEIT STABILITÄT ORDNUNG AUTONOMIE UNABHÄNGIGKEIT SCHUTZ, OBDACH GESUNDHEIT WASSER NAHRUNG KÖRPERLICHE SICHERHEIT LEBENSUNTERHALT, BEISTAND SCHUTZ RUHE KÖRPERLICHE BEWEGUNG BERÜHRUNG NÄHE/INTIMITÄT SEXUELLER AUSDRUCK GEGENSEITIGKEIT VERSCHIEDENARTIGKEIT VERTRAUEN GLEICHWERTIGKEIT RÜCKSICHTNAHME VERBINDUNG GEMEINSCHAFT DAZUGEHÖRIGKEIT GENÄHRT WERDEN WÄRME SELBSTAUSDRUCK 7
8 Gefühle Grundlegendes über Gefühle Gefühl ist der Oberbegriff für unterschiedlichste psychische Erfahrungen und Reaktionen. Zum Beispiel Wut, Angst, Komik, Ironie sowie Eifersucht, Furcht und Liebe die sich beschreiben lassen. Gefühle zeigen an, dass bestimmte Bedürfnisse erfüllt oder nicht erfüllt sind. sind gleich wertvoll oder hilfreich, wenn sie als Symptome für erfüllte oder nicht erfüllte Bedürfnisse gesehen werden. sind deutlich im Körper spürbar. können von jedem nachvollzogen werden. Sie sind universell. werden formuliert als: Ich bin [+ Gefühlswort], seltener als Ich fühle mich... (weil es da die Gefahr gibt, Du-machst-mich -Gefühlswörter zu benutzen) Umgang mit Gefühlen Gefühle sind wandelbar, flüchtig, können verschwinden, wenn sie ausgedrückt werden. Wenn sie unterdrückt oder weggeschoben werden, kommen sie immer wieder! Offenes Ansprechen vermindert Missverständnisse (z.b. kann Unsicherheit leicht als Arroganz aufgefasst werden oder Angst als Ablehnung). Jeder reagiert in der gleichen Situation anders, damit sind Gefühle interne Angelegenheiten. Andere Menschen oder die konkrete Situation sind nur Auslöser von Gefühlen. Gefühle sind immer da und werden zumindest nonverbal und im Tonfall, Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke ausgedrückt. Probleme in unserer Gesellschaft im Umgang mit Gefühlen oftmals nur Einteilung in gute/ schlechte Gefühle Tipp Liste der Gefühlswörter lernen und diese Gefühlsworte mit eigenen Erfahrungen verbinden dürfen oftmals nicht sein, werden unterdrückt, vor allem die Gefühle wie Schuld, Angst, Wut, Traurigkeit, Hass: Das gehört hier nicht her!, Bleiben Sie doch sachlich!, Ein Junge weint nicht... Annahme, dass ausdrücken oder offenlegen von Gefühlen Nachteile mit sich bringt: Die zerreißen mich doch in der Luft!. Hier geht es einerseits um das Bedürfnis nach Schutz sowie Angemessenheit. Es ist nicht in jeder Situation angemessen, über Gefühle zu reden. Permakultur Gestaltung muss Gefühle beachten In der Erhebung des sozialen Raumes ist es wichtig, die Gefühle der Beteiligten ernst zu nehmen. Sie zu erfragen respektive mit Ihnen zu arbeiten, denn die Gefühle geben wichtige Hinweise auf bewusste und unbewusste Bedürfnisse. 8
9 Liste Gefühle Gefühle Ich fühle mich / ich bin abenteuerlustig abgeschlagen abgespannt alarmiert angeekelt angeödet angeregt angespannt ängstlich apathisch ärgerlich argwöhnisch atemlos aufgedreht aufgeregt aufmerksam aufgewühlt ausgeglichen ausgelaugt ausgehungert beeindruckt bedrückt befreit befriedigt begeistert behaglich beklommen bekümmert belebt beleidigt belustigt berauscht bereichert beruhigt berührt beschämt beschwingt besorgt bestürzt beteiligt betroffen bewegt bezaubert bitter dankbar depressiv deprimiert dumpf durcheinander eifersüchtig eifrig einsam ekstatisch elektrisiert elend empfindsam empört energiegeladen energielos energisch engagiert enthusiastisch entlastet entrüstet entschlossen entsetzt entspannt enttäuscht entwaffnet entzückt erbost erfreut erfrischt erfüllt ergriffen erleichtert ermüdet ernüchtert erregt erschlagen erschöpft erschrocken erschüttert erstarrt erstaunt erwartungsvoll fassungslos fasziniert faul finster frei friedlich froh fröhlich frustriert furchtsam gebannt gefasst gefesselt gehemmt gekränkt geladen gelähmt gelangweilt gelassen genervt gereizt gerührt gesammelt geschützt gespannt gleichgültig glücklich gut gelaunt hasserfüllt heiter hellwach hilflos hilfsbereit hingerissen hin- und her gerissen hocherfreut hoffnungsvoll humorvoll in Panik inspiriert interessiert irritiert kalt klar konzentriert kraftvoll kribbelig labil lasch lebendig liebevoll leblos leicht lethargisch locker Lust haben lustig lustlos melancholisch miserabel misstrauisch mit Liebe erfüllt motiviert müde mürrisch munter mutig mutlos neidisch nervös neugierig niedergeschlagen optimistisch panisch passiv peinlich berührt perplex rasend ruhelos ruhig satt sauer scheu schläfrig schlapp schockiert schüchtern schwankend schwer schwerfällig schwungvoll selbstsicher selbstzufrieden selig sich freuen sich fürchten sicher skeptisch sprachlos sorgenvoll starr still stolz strahlend stutzig teilnahmslos tiefbewegt todtraurig tot träge traurig trotzig überdrüssig überglücklich überrascht überschwänglich überwältigt unbehaglich unbekümmert unbeschwert unbesorgt unentschlossen ungeduldig ungläubig unglücklich unruhig unsicher unter Druck unwohl unzufrieden verärgert verbittert verblüfft verdutzt vergnügt verliebt verletzt verletzlich verschlossen verspannt verstimmt verstört verwirrt verwundert verzweifelt voller Angst voller Anteilnahme voller Bewunderung voller Energie voller Lebenslust voller Hass voller Sorge wach wachsam weit widerwillig wissbegierig wohl wütend zappelig zärtlich zentriert zerbrechlich zerschlagen zitterig zögerlich zornig zufrieden zuversichtlich 9
10 Pseudogefühl Was sind Pseudogefühle? Der Begriff Pseudogefühl stammt aus der Terminologie der Psychologie und wurde von Marshall B. Rosenberg und Erich Fromm geprägt. Das Pseudogefühl stellt ein echtes, jedoch von der eigenen Wahrnehmung verfälschtes Gefühl dar. Es drückt demnach eher einen Gedanken, eine Interpretation aus, während das eigentliche, im Körper erlebte, Gefühl unausgesprochen bleibt. Ein Pseudogefühl beinhaltet immer einen Täter, was impliziert, dass ein anderer für das Gefühl des Sprechers verantwortlich ist. Damit wird der andere verurteilt. Laut Marshall Rosenberg jedoch liegt die Verantwortung für ein Gefühl und das dahinter liegende Bedürfnis immer beim Individuum. Erkennen lassen sich Pseudogefühle an der Formulierung Ich habe das Gefühl, dass während echte Gefühle in der deutschen Sprache immer auch mit Ich bin anstatt Ich fühle ausgedrückt werden können. Beispiele Da Pseudogefühle Gedanken sind, können dahinter unterschiedliche Gefühle und Bedürfnisse stehen, die sich nicht unbedingt aus der ursprünglichen Formulierung ergeben. Im Folgenden ein paar Beispiele und mögliche Übersetzungen: Du gibst mir das Gefühl, ich sei nichts wert. = Ich bin deprimiert und ängstlich, weil mir Wertschätzung wichtig ist. Du vernachlässigst mich. = Ich fühle mich einsam und brauche etwas Gesellschaft. Ich fühle mich provoziert. = Ich bin wütend, weil ich Respekt brauche Ich habe das Gefühl, du willst dich drücken. = Ich bin beunruhigt, weil mir Unterstützung wichtig ist. Ich fühle mich ausgenutzt. = Ich bin zornig, weil ich Respekt und Rücksicht brauche! Ich fühle mich total unter Druck gesetzt. = Ich bin sehr angespannt, weil ich meine Entscheidung gerne selbst und in meinem Tempo treffen möchte. Hinter dem Begriff des Pseudogefühls steckt die Idee, dass es hilfreich sei, auf die Verurteilung des Gegenübers durch Äußerung eines Pseudogefühls oder durch einen vorwurfsvollen Tonfall zu verzichten, um sich so für die eigenen Bedürfnisse verantwortlich zu zeigen. Die kommunikative Absicht, die hinter dem Wunsch zur Verurteilung des Gegenübers steht, könne effektiver ausgedrückt werden, indem auf die Formulierung der dahinterstehenden Gefühle und Bedürfnisse eine genaue und erfüllbare Bitte folgt. Dies setzt jedoch voraus, dass das Gegenüber lautere Absichten hat, was nicht immer gegeben ist. 10
11 Liste Pseudogefühle Pseudogefühle (beschreiben, was ich denke a) was ein anderer mit mir gemacht hat b) über mich Ich fühle mich abgelehnt abgestoßen abgewertet abgewiesen abgewimmelt an der Nase rumgeführt anerkannt angegriffen angeklagt angeschwärzt armselig auf den Arm genommen ausgelacht ausgesondert ausgesperrt beachtet beansprucht beaufsichtigt bedrängt bedroht beeinträchtigt begünstigt beherrscht behütet bemogelt bemuttert benachteiligt benutzt beschuldigt beschützt beschwindelt besiegt bestohlen bestraft bestürmt betreut betrogen bewacht dominiert dumm eingeschränkt eingeschüchtert eingesperrt eingezwängt entehrt erniedrigt erpresst erstickt ertappt erwischt fallengelassen geächtet gebrandmarkt gebraucht geduldet gefördert gehänselt geprellt geringgeschätzt gerügt getadelt getäuscht herabgesetzt herausgelockt herausgerissen heruntergemacht hinters Licht geführt ignoriert in die Enge getrieben in die Falle gelockt inadäquat inkompetent ins Abseits gestellt irregeführt irregeleitet isoliert lächerlich gemacht lästig links liegen gelassen manipuliert minderwertig missachtet missbraucht mit den Füssen getreten nicht akzeptiert nicht gehört nicht geliebt nicht gewollt nicht zuständig niedergetreten nutzlos reingelegt schlechtgemacht schmutzig schuldig gesprochen sitzen gelassen terrorisiert überarbeitet überbeansprucht überfahren übers Ohr gehauen übersehen übervorteilt unbeachtet ungeeignet unpassend untauglich unter Druck gesetzt unterbewertet unterschätzt unverstanden unwichtig unwürdig unzuständig verabscheut verachtet verächtlich gemacht verantwortlich gemacht verdammt vergewaltigt verhasst verlassen verleugnet verleumdet vernachlässigt verraten verschmäht versorgt verspottet verunglimpft verurteilt weggeworfen wertlos zum Gespött gemacht zum Narren gehalten zurückgelassen 11
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