37. Jahresbericht des Untervazer Burgenvereins. Anno Domini «Dia Goldig Brugg»

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Samuel Gerber
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37. Jahresbericht des Untervazer Burgenvereins Anno Domini 2016 «Dia Goldig Brugg» Email: annodomini@burgenverein-untervaz.ch. Beilagen zu den Jahresberichten des Burgenverein Untervaz sind auf dem Internet unter http://www.

1 37. Jahresbericht des Untervazer Burgenvereins Anno Domini 2016 «Dia Goldig Brugg» Beilagen zu den Jahresberichten des Burgenverein Untervaz sind auf dem Internet unter erhältlich.

2 «Dia Goldig Brugg» oder auch Solldammbrücke Wie wurde die Solldammbrücke zur "Goldiga Brugg"? Dies hat weder mit Goldfunden, einem verzauberten Frosch, einer wunderschönen Prinzessin, noch mit einer ausserirdischen Macht zu tun. Auch die weltberühmte Golden Gate Bridge (die Brücke über das Goldene Tor) von San Francisco stand nicht Patin zu dieser doch einmaligen Brücke. Unsere "Goldigi Brugg" ist das Tor zu unserer Alpenwelt, zu unserem Wald, zu unseren "Bärgli" und Alpen in Richtung Oberer Boden Alp Salaz. An der Gemeindeversammlung vom Sonntag, den 9. Januar 1919, wurde der Bau des Weges Dorf - Brida, Kostenvoranschlag Fr. 80`000.-, beschlossen. Darin eingeschlossen war die Erstellung der Solldammbrücke mit Vergabe an die Gebrüder Krättli, unterzeichnet von Christian Krättli. Die Wegstrecke über den Schibaboda Castrinis Pajols - Halda Oberer Boda bis Beeritumpf wurde an die Gebrüder Wolf, unterzeichnet von Luzius Wolf, vergeben. Bau der Brücke Der Auftrag: Bau einer Bogenbrücke gemäss Baubeschrieb und Plan des Kreisforstamtes Herrschaft-V-Dörfer vom 24. Januar 1919; Kostenvoranschlag Fr Im Frühjahr 1919 wurde, wie in einem Akkordvertrag von vier Seiten beschrieben und geregelt, mit dem Bau der Brücke begonnen. Im Juli ist die Holzkonstruktion, das Traggewölbe, unter der Last des Steinmaterials zusammengebrochen und eingestürzt.

3 Plan: Gemeindearchiv Dokument: Gemeindearchiv

Eine Expertise von Oberingenieur Solca (s. Beilage) fand keine direkte Schuldzuweisung. Und so wurde die Brücke, welche heute noch besteht, von den gleichen Leuten erstellt.

Das Wasser wurde nun nur noch durch einen Durchlass von ca. 1.5 m x 1.5 m geführt. Aber die Kosten für die Erstellung der Brücke waren für einige Wochen der Gesprächsstoff am Runden Tisch!

4 Eine Expertise von Oberingenieur Solca (s. Beilage) fand keine direkte Schuldzuweisung. Und so wurde die Brücke, welche heute noch besteht, von den gleichen Leuten erstellt. Die grossen Felsbrocken jedoch, welche in den Bach gestürzt waren, wurden neu als Fundament benutzt und der elegante grosse Brückenbogen musste nicht mehr erstellt werden. Das Wasser wurde nun nur noch durch einen Durchlass von ca. 1.5 m x 1.5 m geführt. Aber die Kosten für die Erstellung der Brücke waren für einige Wochen der Gesprächsstoff am Runden Tisch! "Dia Goldig Brugg!" war bei uns Tatsache und wurde in unserem Dorf schnell einmal zum geflügelten Wort, zum Namen der Brücke. Die Unternehmer wurden laufend mit Akontozahlungen entschädigt. Eine erste Abschlagszahlung von Fr für die bereits geleistete Arbeit an die Akkordanten Gebrüder Krättli erfolgte bereits am 2. August Weiter monatliche Zahlungen wurden vollzogen. Fotos: Georg Fischer, Nov In einer Zusammenstellung der Kosten der Gebr. Wolf für den Waldwegbau Dorf bis Halde im Betrage von Fr. 60'094.- finden wir die Kosten der Brücke im Betrage von Fr. 7' Der Weg von der Halde bis Beeritumpf (Richtung Brida) wurde aus Kostengründen erst Ende der Zwanziger Jahre, in einem neuen Akkordvertrag mit den Gebr. Wolf, vergeben und erstellt. Georg Fischer, November 2016

Foto: "Molkenfuhre" Fotosammlung Burgenverein Der "Solldamm" oder heute Soldam Im Mittelalter waren bei uns als Grundbesitzer ausgewiesen die Klöster Schänis und Pfäfers einerseits, sowie St.

5 Foto: "Molkenfuhre" Fotosammlung Burgenverein Der "Solldamm" oder heute Soldam Im Mittelalter waren bei uns als Grundbesitzer ausgewiesen die Klöster Schänis und Pfäfers einerseits, sowie St. Luzi Chur und später die Herrn Tumb und Mötteli andernseits. Dabei bildete der Solldamm von seinem Ursprung in der "Mureritola/Wässeritola" bis zur Mündung in den Cosenzbach bei der "Insla" eine natürliche Grenze. Eine wörtlich abzuleitende Deutung des Wortes Solldamm habe ich nicht gefunden. Einzig, aber sehr unwahrscheinlich und nicht relevant, der im Rhätische Wörterbuch von A. Schorta erwähnte Flurnamen "Soldanigen" (= Acker; urk Uvaz) könnte ein kleiner Hinweis dazu sein. Heute ist dieser bei uns jedoch nicht mehr bekannt. Die Ortsbezeichung "Mureritola" könnte hingegen auf die ehemalige Grenze hinweisen. Im Mittelalter soll es, lt. A. Schorta, bei uns einen Familiennamen Murer, abzuleiten auf die "Mureritola", gegeben haben. Das vom Althochdeutschen stammende Wort "Mura", welches auf das lateinische Wort "Murus" für Grenze, Mauer oder Schutzwerk zurückgeht, bestätigt diese Wortdeutung und Zuordnung.

Der Soldam als wilder Bach Am Morgen des 9. September 1965 begann es zu regnen, und es regnete und regnete in Strömen den ganzen Tag. Es kam zu der Unwetterkatastrophe 1965.

6 Der Soldam als wilder Bach Am Morgen des 9. September 1965 begann es zu regnen, und es regnete und regnete in Strömen den ganzen Tag. Es kam zu der Unwetterkatastrophe Der in der Regel ruhig dahin-fliessende, wenig Wasser führende Soldam wurde zum wilden, reissenden Wildbach. Er verursachte auf seinem Weg vom Torkel durch die Häuser vom "Eggstini Hansi" und Vogel Toni sich zwängend, bis zur Mündung in den Cosenzbach auf der Insla, sehr grossen Schaden. An der Gemeindeversammlung vom 24. August 1973 wurde beschlossen, die im Laufe der Melioration geplante neue Wegführung nach Patnal auch im Bereich Bereich Töbeli / Ueberem Bach sofort zu erstellen und den Soldam vom Torggel in einer Röhre unter der Strasse direkt in den Cosenzbach zu leiten, was sich als sehr gute Lösung erwiesen hat. Georg Fischer, November 2016

7 Untervazer Burgenverein Internet-Bearbeitung: K. J. Version 02/

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