Jahresbericht SCHULDNERBERATUNG. FAMILIENBERATUNG
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- Johann Fuchs
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1 Jahresbericht SCHULDNERBERATUNG. FAMILIENBERATUNG Hessenplatz 11, 4020 Linz 0732 / linz@schulden.at
2 Impressum Eigentümer, Herausgeber, Verleger: Hessenplatz 11, 4020 Linz Tel.: 0732 / Fax: 0732 / linz@schulden.at Internet: Layout und Gestaltung: Ferdinand Herndler Klaus Wögerer September 2003 Seite 2
3 Vorwort Der Weg aus der Schuldenfalle ist alles andere als einfach. Mit Sicherheit einfacher und oftmals erst begehbar wird er durch die Unterstützung der des Vereins für prophylaktische Sozialarbeit Neukontakte, 978 Erstberatungsgespräche im Jahr 2002 und 207 betreute Privatkonkurse belegen den Erfolg, den ihre Berater/-innen vorweisen können. Mit dem Kino-Spot oder dem Handyratgeber für Jugendliche setzt der sein Ziel, in der Schuldenvorbeugung neue Wege zu gehen, erfolgreich und konsequent fort. Schulden zu verhindern, ist natürlich die beste Schulden- Prophylaxe. Josef Ackerl (Sozial-Landesrat) Für das - oftmals weit über das erwartete hinausgehende - Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchte ich mich als zuständiger Sozial-Landesrat sehr herzlich bedanken. Oberösterreich verfügt bereits seit einigen Jahren über ein flächendeckendes Netz an Schuldnerberatungsstellen. Mit der Integration dieses Angebotes in das OÖ Sozialhilfegesetz konnten wir dessen Bestand auch langfristig absichern. Die Beratung der Schuldner/-innen ist vertraulich und kostenlos und daran wird sich auch in Zukunft sicher nichts ändern. Seite 3
4 Beziehung & Geld Mein Dein - Unser? Was Geld in der Beziehung macht Hans und Marianne sind seit 25 Jahren verheiratet, die Kinder sind erwachsen und der Jüngste ist gerade ausgezogen. Das vor einigen Jahren geschaffene Haus ist leer geworden. Beide sind beruflich gut gestellt und verfügen über ein gutes Einkommen. Trotzdem stellt sich bei Marianne zunehmend Unzufriedenheit darüber ein, dass ein Großteil des Geldes ins Haus fließt und für Reisen, ihr liebstes Hobby, kein Geld mehr da ist. Jeden Monat, wenn die Raten für die Wohnungsdarlehen abgebucht werden, kommt es zu Diskussionen und Auseinandersetzungen. Susanne hat Franz vor ca. 1 Jahr kennen gelernt. Franz ist geschieden und hat aus dieser Ehe eine Tochter. Susanne hat auch eine gescheiterte Beziehung hinter sich, aber sie hat keine Kinder. Vor ca. 5 Monaten sind sie in ihre Wohnung zusammengezogen. Franz muss für die Tochter sowie für einen Kredit aufkommen, den er nach dem Auszug aus der ehelichen Wohnung aufgenommen hat. Er ist ein sparsamer Mensch und möchte sich trotz hoher Zahlungen etwas ersparen. Susanne will das auch, aber nicht da wo Franz meint nämlich beim Rauchen oder Essen gehen. Susanne fühlt sich bevormundet, Franz fühlt sich unverstanden. Hermann und Astrid haben gemeinsam Haus gebaut; Astrid hat aus erster Ehe 3 Kinder im Alter von 14, 11 und 5 Jahren mit in die Beziehung gebracht. Gemeinsame Kinder gibt es keine. Hermann wollte immer ein Haus haben und hat dafür lange vorher zu sparen begonnen. Durch die Darlehensrückzahlungen ist es finanziell sehr knapp, weil Astrid wegen der Kinder keiner Arbeit nachgehen kann. Es kommt immer wieder zu Zahlungsstockungen. Hermann versteht nicht, warum soviel Geld für die Kinder gebraucht wird. Astrid fühlt sich alleingelassen und sieht ihre Erwartung, dass Hermann wie ein Vater für die Kinder ist und sich auch finanziell beteiligt, nicht erfüllt. Beide denken im Streit immer auch an Trennung. Geld ist eines der häufigsten Streitthemen in Beziehungen. Das zeigen auch die oben beschriebenen Fallgeschichten aus dem Beratungsalltag. In der Schuldnerberatung sind wir häufig mit solchen Konflikten konfrontiert, obwohl das Thema, mit dem die Klient/-innen kommen, vordergründig oft ein Anderes ist. Franz und Susanne kommen z.b. mit der Frage in die Beratung, ob die Kreditzinsen den derzeit üblichen entsprechen, oder ob diese zu hoch sind. Diese Frage ist schnell beantwortet, trotzdem wird spürbar, dass sie noch ein anderes Anliegen haben. Auf Nachfragen stellt sich schließlich heraus, dass es ständig Streit wegen dem Geld gibt und hier das Problem liegt. Geld spielt keine Rolle glauben viele Paare, zerstört doch die Diskussion wer die Rechnung bezahlt, jedes vorher noch so romantische Abendessen. Seite 4
5 Geld und Romantik scheinen einander auszuschließen daher soll Geld keine Rolle spielen. Das kann gut gehen, doch spätestens wenn Geld fehlt, wird es eine Rolle spielen. Wer kümmert sich um die Finanzen und wer nicht? Wer bezahlt welche Rechnungen? Warum scheint nie genug Geld am Konto zu sein? Die Klärung solcher Fragen kann zu mehr Verständnis zwischen den Partnern führen und finanzielle Krisen bestehen helfen, aber auch dienlich für eine Regelung der Schulden sein. Denn selbst wenn nur der eine Partner Schulden hat, sind beide Partner betroffen. Nicht weil der nicht verschuldete Partner dem anderen die Schulden bezahlen muss, aber er muss eine Regelung mittragen emotional und was das Haushaltseinkommen betrifft, das sich durch Schuldenrückzahlungen oft massiv verringert. Das verlangt dem Partner einiges ab. Geldstreitigkeiten sind normal. In jeder dauerhaften Beziehung muss geklärt werden, wer was wann bezahlt, wofür Geld ausgegeben wird, etc. und zwar spätestens dann, wenn die erste Verliebtheit vorbei ist. Es prallen dabei zwei Menschen aufeinander, die ihre eigenen Vorstellungen und Werte in Bezug auf Geld haben und die sind oft sehr verschieden. Was wir bei unseren Eltern gesehen und gehört haben, was die Zeitung und die Medien über Geld berichten, was unsere Freunde davon halten und wie sie damit umgehen, all das hat uns geprägt. Diese Verschiedenheit der Partner birgt jede Menge Konfliktstoff. Solange die Einkommensverhältnisse ausgeglichen sind, gibt es noch die wenigsten Probleme. Jeder hat seine eigenen Freiräume und kann selbst über sein Geld verfügen. Je weniger Geld aber zur Verfügung steht, desto intensiver werden die Diskussionen. Das ist bei Familien mit Kindern häufig der Fall, aber auch, wenn sich z.b. durch Arbeitslosigkeit, Ausbildungszeiten, etc. die Einkommensverhältnisse ändern oder wenn das Haushaltsbudget durch Schulden stark angespannt ist. Besonders wenn ein Partner z.b. durch Kindererziehung ohne Einkommen ist, entstehen schnell finanzielle Abhängigkeiten und somit Zündstoff in Beziehungen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Geld findet in jeder Partnerschaft ständig statt. Wenn sich allerdings keine klaren Regeln finden lassen oder es diese zwar gibt, sie aber von einem oder beiden Partnern nicht eingehalten werden, ist Feuer am Dach. Dann geht es vermutlich nicht nur um rationale Dinge, sondern dann steht das Geldthema stellvertretend für andere Bereiche der Beziehung, die ins Ungleichgewicht geraten sind: Rollenverteilung, Macht und Einfluss, Anerkennung, Verantwortung, Freiheit, Sicherheit, Sexualität u.a. Themen könnten dahinter stecken. Manchmal wird im Streit ums Geld Frust aus genannten Bereichen abgelassen und solange dieser nicht geklärt ist, wird auch der Streit weiter laufen. Seite 5
6 Wann immer solche Themen in der Schuldnerberatung zu Tage kommen, heißt es, in einen anderen Beratungsbereich zu wechseln, nämlich zur Familienberatung. Das ist aber nicht einfach, da viele Klient/-innen diese Themen aussparen und die Lösung ihrer familiären Probleme über Schuldenregulierung erreichen wollen. Die Schulden können aber nie isoliert vom Lebensumfeld (Familie, Partnerschaft,...) bearbeitet werden. Die Kombination von Schuldnerberatung und Familienberatung bietet eine gute Vorraussetzung um auf die realen Verflechtungen der Bereiche Geld und familiärer Probleme eingehen zu können. Tipps für einen guten Umgang mit Geld in der Beziehung: Geld thematisieren! Reden Sie mit Ihrem Partner so früh wie möglich über Geld. Wer die Devise Über Geld spricht man nicht verfolgt, wird das Thema dadurch nur aufschieben aber keinesfalls lösen. Strenge Rechnung gute Freunde Stellen Sie gemeinsam Regeln in Geldfragen auf, die Sie auch einhalten. Wenn Sie sich z.b. vom Partner Geld ausborgen, so vereinbaren Sie genau wie und wann der Betrag zurückbezahlt wird, auch wenn es Ihnen kleinlich erscheint. Eigenes Geld haben Wir raten: ein oder zwei Einkommen und drei Konten (Damit das nicht zu teuer wird, fragen Sie bei Ihrer Bank nach einem kostenlosen Subkonto.). Vom Haushaltskonto werden sämtliche gemeinsamen Kosten für Wohnung, Auto, Lebensmittel,... bestritten. Jeder hat dann am eigenen Konto noch einen Betrag über den er völlig frei und ohne Rechtfertigung verfügen kann. Diesen Freiraum halten wir für wichtig - auch wenn es nur EUR 30,00 im Monat sind. Behalten Sie den Überblick Erstellen Sie einen Haushaltsplan: Je knapper das Haushaltsbudget ist, umso wichtiger ist es zu wissen, wofür das Geld verwendet wird. Verschiedene Geldtypen Häufig kommen zwei Partner zusammen, die verschiedene Geldstile entwickelt haben: z.b. eine/r ist sehr sparsam, der/die Andere hat einen eher lockeren Umgang mit Geld. Im Laufe der Beziehung verfestigen sich die Positionen, was zunehmend zu Spannungen führen kann. Finden Sie heraus, wie Sie und Ihr Partner mit Geld umgehen und versuchen Sie einmal ganz bewusst anders zu agieren. So verhindern Sie, dass sich Positionen manifestieren und verhärten. Damit ist oft schon der erste Schritt zu einer Annäherung getan. Seite 6
7 Zahlungsverpflichtungen eines Partners Wenn aus früheren Beziehungen Zahlungsverpflichtungen bestehen (z.b. Alimente, Unterhaltszahlungen,...), sollten diese vom Konto des Verpflichteten beglichen werden. Das zeigt dem neuen Partner, dass man die Verantwortung wahrnimmt und aus eigenen Mitteln dafür aufkommt. Wichtig dabei ist, dass die gemeinsame Haushaltskasse nicht belastet wird.... und zum Schluss zum Trost für alle, denen wenig Geld zur Verfügung steht und die damit in der Beziehung so ihre Probleme haben: Es ist ein verhängnisvoller Irrtum anzunehmen, dass ausreichende finanzielle Mittel alle Beziehungsstörungen beseitigen. Auch ein gefülltes Bankkonto schützt nicht vor erbitterten Kämpfen ums Geld. Seite 7
8 Verein für prophylaktische Sozialarbeit Stand: September 2003 Mitarbeiter/-innen der Beratungsstelle Linz Hessenplatz 11, 4020 Linz >>> DSA Ferdinand Herndler geb Sozialarbeiter, Supervisor Geschäftsführung, Schuldnerberatung, Spielerberatung Mag. a Eva Weichselbaum geb Juristin Schuldnerberatung, Familien- und Scheidungsberatung DBP Katharina Malzer geb Behindertenpädagogin, Mediatorin Stv. Geschäftsführung, Schuldnerberatung, Mediation, Familien- und Scheidungsberatung, Sprechtag in Perg DSP Wulf Struck geb Sozialpädagoge, Mediator Schuldnerberatung, Spielerberatung, Mediation, Familien- und Scheidungsberatung DSA Maria Casagrande geb Sozialarbeiterin Schuldnerberatung DSA Klaus Wögerer geb Sozialarbeiter Schulden-Prophylaxe Martina Mayrhuber geb Kfm. Matura Verwaltung Karin Köhler geb Kfm. Ausbildung Verwaltung (seit ) DSA Clemens Rosina geb Sozialarbeiter Schuldnerberatung, Familien- und Scheidungsberatung, EDV-Support, Sprechtag in Kirchdorf/Krems Mag. a Doris Burger geb Juristin Schuldnerberatung (seit ) Michaela Achleitner geb Kfm. Matura Studentin der Wirtschaftswissenschaften Verwaltung (seit ) Seite 8
9 Mitarbeiter/-innen der Beratungsstelle Rohrbach Stadtplatz 16, 4150 Rohrbach >>> Mag. a Maria Grabner geb Juristin, Mediatorin Regionalstellenleitung, Schuldnerberatung, Mediation, Familien- und Scheidungsberatung Adelheid Bindeus geb Kfm. Matura Verwaltung DSA Elisabeth Pichler geb Sozialarbeiterin Schuldnerberatung, Familien- und Scheidungsberatung, Sprechtag in Freistadt Vorstand des Vereins Caritasdirektor Mathias Mühlberger Obmann DSA Albert Ransmayr Schriftführer Johann Erler Stv. Obmann DSA Dr. in Marianne Gumpinger Mag. a Brigitta Schmidsberger Kassierin Seite 9
10 Beratung Neumeldungen, Erstgespräche, Klient/-innen aus Vorjahren Die Werte der nachfolgenden Statistiken beziehen sich auf die Beratungsstellen Linz und Rohrbach inklusive der Sprechtage in Freistadt, Perg und Kirchdorf/Krems. Die Statistik zeigt die Anzahl der Neumeldungen, der stattgefundenen Erstgespräche und die Anzahl jener Klient/-innen, die aus Vorjahren in Beratung standen Im Jahr 2002 wurden Akten bearbeitet. Mit einem Großteil der Klient/-innen wird über ein Kalenderjahr hinaus zusammengearbeitet. Daraus ist abzulesen, dass Schuldenregulierung ein Prozess ist, der nicht selten mehrere Jahre dauert. Im Jahr 2002 wurden Beratungsgespräche (Face-to-Face) durchgeführt Neue Anmeldungen Erstgespräche Klienten aus Vorjahren in Beratung 2002 Alter 33% 16% 16% 19% 5% 0% bis 17 J J. 8% 3% J J J J J. über 60 J. aus Datensätzen Personen bis zum 30. Lebensjahr machen ein Drittel der gesamten Klient/-innen aus, 2/3 unserer Klient/-innen haben das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet. 21% der Personen, die im Jahr 2002 erstmals mit uns in Kontakt traten, waren unter 25 Jahre alt. Das ist eine Steigerung von 4% gegenüber dem Jahr 2001! Seite 10
11 Einkommenshöhe der Klient/-innen (Nettobeträge in EURO) 30% 15% 21% 18% 10% bis bis bis bis bis % 1% 1% bis bis über aus 671 Datensätzen 66% unserer Klient/-innen müssen mit einem Einkommen unter EUR (ATS ,30) netto monatlich das Auslangen finden. Dem gegenüber steht eine Durchschnittsverschuldung von EUR ,63 (ATS ,27) (bereinigter Wert: Einkommen unter EUR und über EUR wurden nicht berücksichtigt). Der Median liegt bei EUR Dies macht deutlich, wie schwierig es ist, eine erfolgreiche Schuldenregulierung durchzuführen. In vielen Fällen hat daher die Beratung in der ersten Phase die existenzielle Absicherung zum Inhalt. Erst nach einer Zeit der Stabilisierung kann an einer Entschuldung gearbeitet werden. Nicht selten bleibt gerade Personen mit geringem Einkommen das gerichtliche Schuldenregulierungsverfahren (Privatkonkurs) aufgrund der 10%-Hürde verschlossen. Art des Einkommens aus 704 Datensätzen Arbeiterlohn 35% Angestellten- und Beamtengehalt 14% Pension 9% Beschäftigungslos (AMS-Bezug) 24% Unterhalt / Kindergeld 5% Sonstiges 13% Der Großteil unserer Klient/-innen hat ein geregeltes Einkommen. Etwa ein Viertel der Klient/- innen, die bei uns in Beratung stehen, bezieht Leistungen vom Arbeitsmarktservice (Arbeitslosenentgelt, Notstandshilfe). Waren die Rückzahlungen bei bestehender Beschäftigung noch möglich, so kommt es bei Arbeitslosigkeit durch die Einkommensverminderung fast zwangsläufig zu Zahlungsschwierigkeiten. Seite 11
12 Familienstand der Klient/-innen 38% 39% 21% ledig verheiratet geschieden verwitwet unbekannt 1% 1% aus Datensätzen Ursachen der Verschuldung/Überschuldung aus Datensätzen mangelnde Budgetplanung Konsumverhalten Selbstständige Tätigkeit 13% 25% Scheidung / Trennung 9% Bürgschaft / Mithaftung 5% Wohnungskauf, -ausstattung, Hausbau Arbeitslosigkeit / Krankheit / Einkommensverschlechterung (inkl. Sucht) Spielsucht 2% Autokauf / Leasing 4% 10% 22% Sonstige 10% Selten lässt sich die Überschuldung eines/r Klienten/-in an nur einer Ursache festmachen. Meist ergeben mehrere Auslöser die schwierige Situation, in der Klient/-innen zu uns kommen. Auffallend ist, dass eine Einkommensverschlechterung (z.b. Arbeitslosigkeit, Krankheit) als primäre Ursache der Verschuldung häufig vorkommt. Seite 12
13 Höhe der Verschuldung (Beträge in EURO) 39% 22% 13% 10% 10% 6% aus 744 Datensätzen bis über Eine Verschuldung von über EUR (ATS ) tritt vor allem bei ehemals selbstständig tätigen Personen auf. Ergebnisse der im Jahr 2002 bearbeiteten Akten Auskunft und rechtliche Abklärung 810 Klärung familiärer Konflikte im Zusammenhang mit Geld Schuldenstandserhebung und Haushaltsanalysen Neue Vereinbarungen 90 Vergleiche Information über Privatkonkurs 335 Privatkonkurse (Durchführung / Nachbetreuung) Existenzielle Absicherung Andere Lösungen 72 aus Datensätzen Mehrfachnennungen möglich Seite 13
14 Ergebnisbeschreibungen Auskunft und rechtliche Abklärung Abklärung rechtlicher Fragen und/oder sozial- und haushaltspädagogischer Informationen. Klärung familiärer Konflikte im Zusammenhang mit Geld Der Schwerpunkt liegt bei familiären Konflikten, bei denen Geld eine große Rolle spielt. Diese Klärung ist oft einer Schuldenregulierung vorgelagert und inkludiert auch die Bereiche Spieler/ -innenberatung, Mediation und Familienberatung. Schuldenstandserhebung und Haushaltsanalysen Erarbeiten eines detaillierten Haushaltsplanes bis hin zur Erstellung einer vollständigen Gläubigersammlung inkl. der Abgleichung mit den aktuellen Daten der Gläubiger. Beides sind Grundlagen zur Erarbeitung konkreter Lösungsschritte. Neue Vereinbarungen Hier wurde durch neue Ratenvereinbarungen oder Reduktion der Zinsen bzw. durch Umschuldung eine geordnete Rückzahlung der Verbindlichkeiten wieder ermöglicht. Vergleiche Ausarbeiten und verhandeln von angemessenen außergerichtlichen Lösungen bei überschuldeten Klient/-innen, die mit einem teilweisen Verzicht des Gläubigers einher gehen. Information über Privatkonkurs Information über den Ablauf des gerichtlichen Schuldenregulierungsverfahrens und individuelle Klärung, unter welchen Voraussetzungen dieser eröffnet und durchgeführt werden kann. Privatkonkurse (Durchführung / Nachbetreuung) Unsere Tätigkeit erstreckt sich über Vorbereitung, Durchführung, Vertretung, Begleitung bis hin zur Nachbetreuung in diesem Verfahren. Existenzielle Absicherung Bevor eine Schuldenregulierung in Erwägung gezogen werden kann, geht es primär um die existenzielle Grundabsicherung (z.b. Verhinderung einer drohenden Delogierung in Zusammenarbeit mit anderen Hilfseinrichtungen und Auskommen mit dem Einkommen ). Ist eine Schuldenregulierung nicht möglich, so beraten wir im Hinblick auf ein menschenwürdiges Leben trotz bestehender Überschuldung. Andere Lösungen Bei einem problematischen Umgang mit Geld ist es vorab notwendig, spezifische Beratung anzubieten (Beratung bei Kaufsucht, haushaltspädagogische Beratung, u.a.). Seite 14
15 Schulden-Prophylaxe Projekte 2002 (ausgewählte Projekte im Überblick) Filmreihe cash-view / money, action & satisfaction - Prophylaktischer Herbst 2001 Filme sagen oft mehr als Worte! In Zusammenarbeit mit dem Moviemento Programmkino Linz thematisierten wir von November 2002 das liebe Geld und die bösen Schulden und regten die Besucher/-innen zur Diskussion und zur Reflexion des eigenen Umganges mit Geld an. Die gezeigten Filme im Überblick: Der Duft des Geldes, Taschengeld, Lina Braake, Jetzt oder nie - Zeit ist Geld, startup.com, Suzie Washington, Der Überfall, L Empoli Du Temps. Bildungsarbeit Im Jahr 2002 wurden 77 Veranstaltungen mit Teilnehmer/-innen (v.a. Schüler/-innen, Lehrlinge sowie Erwachsene) zum Thema Geld/Schulden abgehalten. Die durchschnittliche Dauer unserer Informationsveranstaltungen, Workshops und Vorträge betrug 2,5 Stunden Anzahl der Teilnehmer/-innen bei Bildungsveranstaltungen Lehr-Geld - Seminare für Lehrlinge Schon wieder Lehr-Geld bezahlt? Das von uns im Jahr 2002 konzipierte und umgesetzte Tagesseminar Lehr-Geld informiert Lehrlinge über Geld-Gefahren und einen vernünftigen und reflektierten Umgang mit Geld. Kino-Spot Finanzinfarkt... bevor es zum finanziellen Infarkt kommt... _www.schulden.at Das Konzept, der Inhalt und das Drehbuch wurde von uns entwickelt. Die technische Umsetzung und Herstellung des Kinoclips erfolgte in Kooperation mit der FH-Hagenberg MTD. Ziel ist, über das breitenwirksame Medium Kino Themen wie Konsum, problematisches Konsumverhalten und Verschuldung zu transportieren. Der Kino-Spot Finanzinfarkt wurde in den Monaten Dezember 2002, Jänner und Februar 2003 in allen größeren Kinos in Oberösterreich ausgestrahlt. Die Realisierung fand in Zusammenarbeit mit dem Sozialressort des Landes OÖ (Sozial-Landesrat Josef Ackerl) statt. Seite 15
16 CASH-BOX -jung, lässig, pleite Ein Theaterstück für Schulspielgruppen Am 31. Mai 2002 wurde Cash-Box - jung, lässig, pleite von der Schulspielgruppe der Körnerschule Linz unter der Regie von Dr. Liane Locker, die die Autorin des Stückes ist, im Kinder- und Jugendtheater U/Hof uraufgeführt. Mit Cash-Box - jung, lässig, pleite möchten wir die verschiedensten Facetten des Themas Jugendverschuldung offen und kritisch beleuchten. Das Stück garantiert für die Schauspieler/-innen und Zuseher/-innen eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema. Wir stellen das Theaterstück sowie eine Reflexionsschleife für jugendliche Zuschauer/-innen Schulspielgruppen in Oberösterreich auf Anfrage kostenfrei zur Verfügung und unterstützen zudem Lehrer/-innen und Jugendarbeiter/-innen bei der Vor- und Aufbereitung dieses Themas mit unserem Know-how. 1. Geizhalszeitung in Österreich Drei Ausgaben in einem neuen Erscheinungsbild mit den Themen Wohnspartipps, Geld & Glück, Kochen mit Wildkräutern, Günstig urlauben, Geld & Familie und Bankgebühren wurden 2002 erstellt. Insgesamt wurden rund Geizhalszeitungen im Jahr 2002 versandt.!cash? Mit der Infobroschüre wird es möglich, das Thema Schulden in Jugendzentren und Jugendtreffs zu bearbeiten. Diese Anleitung wurde an rund 30 Jugendzentrumsbetreuer/-innen der oberösterreichischen Jugendzentren versandt. Erstellung eines Konzeptes für Jugendgruppen Wir erstellten ein erlebnispädagogisches Konzept für Kinder- und Jugendgruppen. Mit diesem Konzept wollen wir Kompetenzen und Praxiserfahrungen im Umgang mit Geld vermitteln. Aufgrund der Erfahrungen, die an einem Tag oder Wochenende gemacht werden, lernen die Teilnehmer/-innen neue Strategien und Handlungskompetenzen im Umgang mit und ohne Geld. Praxiserprobt wurde das Konzept erstmals im Sommer 2002 mit der Jugendgruppe Allerheiligen. Schaufenster am Hessenplatz 11 Seit 5 Jahren werden diese Auslagen zu den Themen Geld und Schulden von uns gestaltet. Im Jahr 2002 waren es vier Themen, die aufbereitet wurden ( Tipps zum EURO, Beziehungsfalle Geld, Shopping & Pleite, Weihnachtseinkauf ) Seite 16
17 Handyratgeber check the handy-cash Kompakte Informationen, die vorbeugen Der von uns entwickelte Handyratgeber ist ein unterstützendes Medium für Jugendliche im alltäglichen Konsum- und Geld- Dschungel. Er gibt den Jugendlichen schnelle und punktgenaue Informationen und passt in jede Hosentasche. Die im November 2002 aufgelegten Stück waren im September 2003 schon fast vergriffen. Ein großer Teil davon wurde direkt in Schulen von Lehrer/-innen verteilt. Pressearbeit Printmedien, Radio & TV 56 gesichtete Berichte und Artikel in Zeitungen, Radio und Fernsehen mit Namensnennung unserer Beratungseinrichtung. Im April 2002 wurde in Kooperation mit Sozial-Landesrat Josef Ackerl im oberösterreichischen Privatradiosender Life-Radio die Sendereihe Über Geld spricht man! über einen Zeitraum von zwei Wochen (täglich zwei Sendeblöcke a 40 Sekunden) ausgestrahlt. Diese Radiosendereihe Über Geld spricht man wurde im Jänner 2003 von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) beim Öffentlichkeitsarbeitswettbewerb für NPO s Profitmaximierung - Ja bitte mit einem von vier Preisen ausgezeichnet. Geld & Schulden / Woher-Weshalb-Warum? Ein Behelf für Volksschullehrer/-innen Geldkompetenzen schon im Kindesalter einüben Kinder in unserer Konsumgesellschaft sind tagtäglich mit dem Slogan Das musst DU haben konfrontiert. Dem entgegen steht das Einkommen und die Lebenssituation der Familie. In all den Entscheidungen rund ums Geld geht es immer wieder um Werte und Prioritäten sowie um Wünsche. Die Wege in die Schulden-Falle dauern oft lange Zeit: Es beginnt zuerst mit den kleinen Dingen, wie Geld von Freunden borgen usw. In der Pubertät und im Erwachsenenalter übersteigen dann die Konsumwünsche die finanziellen Möglichkeiten. Der finanzielle Crash (Zahlungsunfähigkeit) ist dann bei jungen Erwachsenen oft schneller Realität als lieb ist. Der Umgang mit Geld wird laut einer Studie von Anja Schweizer (Zur Psychologie kreditfinanzierten Konsums, Köln 1996) und unserer Erfahrung nach schon im frühen Kindesalter geprägt bzw. festgeschrieben: Ich gehe mit Geld so um wie meine Eltern bzw. wie es ich erlebt/erlernt habe. Die im Elternhaus gemachten Beobachtungen und Erfahrungen im Umgang mit Geld, Kredit und Konsum beeinflussen die eigene Haltung. Es ist uns aus diesen Gründen ein Anliegen, den Umgang mit Geld schon im Kindesalter adäquat und sinnvoll zu thematisieren, um ein souveränes Geldverhalten nachhaltig zu fördern bzw. zu erlernen. Der Volksschulbehelf wurde von uns gemeinsam mit Lehrer/-innen für Lehrer/-innen entwickelt und enthält verschiedenste Module, die im Unterricht eingesetzt werden können. Seite 17
18 Homepage Auf dieser stehen inzwischen 100 Seiten an Information zur Verfügung. Sie wird zur Gänze im Haus erstellt und gewartet. Im Jahr 2002 wurden Zugriffe verzeichnet. Mitarbeit in Arbeitsgruppen Wir arbeiten in verschiedensten Netzwerken bzw. Arbeitsgruppen mit: Rechtspolitischer Arbeitskreis der ASB, Qualitätsmanagement für Schuldnerberatung der ASB, Armutsnetzwerk, Netzwerk Prävention in Oberösterreich, Arbeitsgruppe Jugend und Schulden in Österreich. Ein prophylaktischer Nachsatz... Wenn wenig Geld zur Verfügung steht reichen wenige unreflektierte Ausgaben aus, um einen Finanzinfarkt zu erleiden. Dem möchten wir vorbeugen! Mittels umfassenden Informationen, adäquaten Bildungsangeboten zu verschiedensten Themenbereichen rund ums Geld / Schulden sowie durch Kultur- und Medienarbeit. bevor es zum finanziellen Infarkt kommt Seite 18
19 Seite 19
20 bevorrechtete Schuldnerberatungsstelle anerkannte Familienberatungsstelle Beratungsstelle Linz Hessenplatz Linz Tel.: 0732 / Fax: 0732 / linz@schulden.at Beratungsstelle Rohrbach Stadtplatz Rohrbach Tel.: / Fax: / rohrbach@schulden.at Sprechtage Freistadt Kirchdorf/Krems Perg Offene Sprechstunde in der Beratungsstelle Linz jeden Dienstag von Uhr bis Uhr Unsere Beratungen sind kostenfrei! Beratungen im Auftrag des OÖ Sozialressort. Subventioniert vom Sozialressort des Landes O.Ö. Gefördert vom Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz (gem. FBFG). Mitglied der ASB Schuldnerberatungen Österreichs GmbH. Bevorrechtete Schuldnerberatungsstelle (gem. IEG) und anerkannte Familienberatungsstelle (gem. FBFG).
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