Generation, Milieu und Geschlecht
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- Elke Bauer
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1 Ralf Bohnsack Generation, Milieu und Geschlecht Ergebnisse aus Gruppendiskussionen mit Jugendlichen Leske + Budrich, Opladen 1989
2 CIP-TItelaufnahme der Deutschen Bibliothek Bohnsack, Ralf: Generation, Milieu und Geschlecht: Ergebnisse aus Gruppendiskussionen mit Jugendlichen / Ralf Bohnsack. - Opladen: Leske u. Budrich; 1989 (Biographie und Gesellschaft; Bd. 8) ISBN ISBN (ebook) DOI / by Leske + Budrich, Opladen
3 Vorwort der Herausgeber Noch ist die Perspektive nicht endgültig gezogen, noch ist der Forschungsbereich nicht abschließend abgesteckt, über dessen Produktivität für die Soziologie und für die Gesellschaft diese Reihe Zeugnis ablegen will. Das zeigt sich schon am Titel der Reihe: Additiv soll doch das Verhältnis Biographie/Gesellschaft gewiß nicht gedacht werden. Und dann muß ergänzt werden, daß wir "Biographie" sagen und auch "Lebenslauf' meinen, die subjektive Ausformung des Lebens als Gesamtgestalt und die soziale Strukturiertheit der Lebensführung als Lebenslauf in ihrem Zusammenhang. Inzwischen eingeschliffene Sprachgewohnheiten in der Wissenschaftlergemeinschaft (z.b. "Biography and Society") können das rechtfertigen. In dieser Buchreihe "Biographie und Gesellschaft" veröffentlichen wir in erster Linie Forschungsberichte aus dem Bereich der Lebenslauf- und Biographieforschung, um so mitzuhelfen, das Untersuchungsfeld und entsprechende Ansätze in den Sozialwissenschaften zu konturieren. Nach Jahren der "Pionierzeit" der Biographie- und Lebenslaufforschung, in denen Forschungspläne, Konzepte und theoretische Verknüpfungen erörtert worden sind, in denen der Forschungsbereich seine Anregungskraft in manchen Diskussionen erwiesen hat, ist es nun an der Zeit, Erträge vorzustellen, Leistungsfähigkeit zu zeigen; ist es an der Zeit zu prüfen, was das soziologische Denken und Forschen durch die Perspektive,,Biographie und Gesellschaft" gewinnen kann. In unseren Augen birgt das Untersuchungs- und Diskussionsfeld der Lebenslauf- und Biographieforschung die Chance in sich, die auseinanderkiaffenden Makro- und Mikro-Ansätze in den Sozialwissenschaften wieder in Reflexions- und Forschungskontakt mit einander zu bringen. Deshalb sollen sowohl makrosoziologische Fragestellungen der Lebenslaufforschung - bis hin zu lebenslaufrelevanten Fragen der Bevölkerungssoziologie - als auch mikrosoziologische Fragestellungen - bis hin zu Fragen der IdentitätsentwickIung und -deformation - berücksichtigt werden, soweit sie als soziale Prozesse in der Lebenszeit untersucht werden. Interessant sind auch Analysen der Veränderungen von sozialen Bewegungen, Gruppen und Organisationen im Wege der Untersuchung lebensgeschichtlicher Materialien. Gewiß werden soziologische Fragestellungen im Vordergrund des Interesses stehen; dabei soll die Reihe jedoch offen bleiben für Fragen aus verwandten Disziplinen (Psychologie, Erziehungswissenschaft, Ethnologie, Geschichtswissenschaft, Sprach- und Literaturwissenschaft u.a.), die von allgemeinem sozial wissenschaftlichen Interesse sind. Die Reihe gilt sowohl der Grundlagenforschung als auch der Untersuchung spezifischer gesellschaftlicher Bereiche im Wege der Lebenslauf- und Biographieforschung. Zudem werden forschungslogische und methodische Fragen berücksichtigt werden, die für die Lebenslauf- und Biographieforschung - und über sie für die Soziologie generell - von Belang sind. Aus all dem ergibt sich, daß nwir uns darum bemühen werden, die Zäune zwischen dem qualitativen und dem quantitativen Lager nicht zu respektieren. 3
4 Offen ist die Reihe auch für die Erörterung der Probleme der praktischen Anwendung lebenslauf- und biographieanalytischer Perspektiven und Ergebnisse (z.b. im professionellen Handeln, in der individuellen und kollektiven Selbstreflexion, in sozialen Bewegungen und in Selbsthilfeorganisationen). Im Falle praktischer Fragestellungen werden jedoch nur diejenigen Forschungen berücksichtigt werden, deren Diskurs grundsätzlichen Problemen der Anwendung lebenslauf- und biographieanalytischer Erkenntnisperspektiven und Ergebnisse gewidmet ist und diese wissenschaftlich abhandelt. Da sich Kraft und AnregungslßÖglichkeiten der Forschungsperspektive "Biographie und Gesellschaft" auch und gerade darin erweisen, inwieweit sie Studenten und jüngere Wissenschaftler zu eigenen Forschungsarbeiten motivieren kann, werden Einführungen, Überblickstexte und - später vielleicht - Lehrbücher zum Programm gehören. ~merfuchs Martin Kohli Fritz Schatze 4
5 Vorbemerkung Die vorliegende Arbeit ist im Zusammenhang eines Forschungsprojekts entstanden, dessen Idee vor allem in Gesprächen zwischen Werner Mangold und mir allmählich Gestalt angenommen hat und welches dann auch schließlich unter unserer Leitung in einer fränkischen Kleinstadt durchgeführt werden konnte. Die Arbeit hat der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen Nürnberg als Habilitationsschrift vorgelegen. Mein Dank gilt neben Werner Mangold vor allem Joachim Matthes und Fritz Schütze sowie Sepp Eiber, Barbara Hackner, Clemens Hassa, Hans Schmid, Margit Sippel-Erlbacher und Klaus Städtler. Mein Dank gilt aber ebenso den Jugendlichen, die sich für die Diskussionen mehrere Stunden Zeit genommen haben. Sie alle - die Jugendlichen wie die Kolleginnen und Kollegen - haben nicht nur Entscheidendes beigetragen, sondern ihnen ist es auch zu verdanken, daß es Spaß gemacht hat. Erlangen-Nürnberg im Januar 1989 RalfBohnsack 5
6 Inhalt Vorwort der Herausgeber 3 Vorbemerkung 5 Kapitell: Einleitung und Problemstellung 9 Zur jugendsoziologischen Problemstellung 9 Zur methodischen Problemstellung und empirischen Verfahrensweise: Rekonstruktion und Typengenerierung 16 Dcr kollektive Charakter von Orientierungen und das Gruppendiskussionsverfahren 21 Hinweise zur verwendeten Begrifflichkeit: Orientierungsmuster, Rahmen und Gegenhorizont 26 Kapitel 2: Die Fallanalysen: Diskursbeschreibungen jugendlicher Grup~n: ~ 2.1. Lehrlinge ohne sozialräumliche Bindung 29 "Insel": Eine gemischte Gruppe mittleren Alters Lehrlinge aus der Arbeitersiedlung 39 "Mauer": Eine gemischte noch ganz junge Gruppe von Hauptschülern und Lehrlingen 39 "Wies'n": Eine männliche Gruppe höheren Alters Jugendliche Arbeitslose und Hilfsarbeiter aus dem Notwohnge- ~ ~ "Orient": Eine männliche Gruppe höheren Alters Lehrlinge vom Dorf 92 "Garten": Eine männliche Gruppe mittleren Alters 92 "Bänkla": Eine männliche Gruppe höheren Alters Weibliche Lehrlinge 118 "Haus": Eine Gruppe älterer weiblicher Lehrlinge 118 "Südtirol": Eine Dyade älterer weiblicher Lehrlinge Gymnasiasten 147 "Band": Eine Gruppe älterer Gymnasiasten 147 "Entwicklungsland": eine Gruppe älterer Gymnasiastinnen 158 "Kaff': Eine gemischte Gruppe von älteren Gymnasiastinnen und Gymnasiasten Erwachsene der Elterngeneration 183 "Zwischendrin": Eine Gruppe von Elternpaaren 183 7
7 Kapitel 3: Zu einer Typologie biografischer Orientierungen in jugendlichen Gruppen Zur Entwicklungstypik Stadien der Adoleszenzentwicklung bei Lehrlingen Zur Bildungsmilieutypik Unterschiede biografischer Orientierungen zwischen Lehrlingen und Gymnasiasten Zur Typik sozial räumlicher Milieus bei Lehrlingen 238 Arbeiternachbarschaft und hierarchische Selbstverortung 238 Notwohngebiet und soziale Ausgrenzung 248 Dorf und Lösungsproblematik Zur Geschlechtstypik Besonderheiten biografischer Orientierung bei weiblichen Lehrlingen und bei Gymnasiastinnen Zur Generationstypik in ihren milieu- und geschlechtstypischen Ausprägungen 290 Zur Generationstypik in den Gymnasiastengruppen 291 Zur Generationstypik in den Lehrlingsgruppen 312 Biografische Orientierungen jenseits des Generationstypischen 332 Zur Sichtweise der Elterngeneration auf Generationsverhältnisse und Generationstypisches 336 Kapitel 4: Rekonstruktion der empirischen Verfahrensweise und ihrer Interpretationsschritte FormulierendeInterpretation ReflektierendeInterpretation Exemplifizierung der beiden Interpretationsschritte an emem Fall Diskursbeschreibung als zusammenfassende Darstellung emer Fallanalyse Zur Generierungvon Typiken innerhalb einer Typologie 372 KapitelS: Zur dokumentarischen Methode der Interpretation 376 Anhang 387 Richtlinien der Transkription 387 Dialektlexikon 388 Anmerkungen 390 Literaturverzeichnis 415 8
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