Die Orgeln Gottfried Silbermanns

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1 Die Orgeln Gottfried Silbermanns Frank-Harald Gress Fotogr afien Michael Lange

2 Frank-Harald Gress Die Orgeln Gottfried Silbermanns Fotografiert von Michael Lange Mit einem einleitenden Essay von Joachim Menzhausen Herausgegeben von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Freistaat Sachsen Dritte, überarbeitete Auflage Sandstein Verlag Dresden

3 Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung ist eine Kulturstiftung, ein Gemeinschaftswerk aller Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Inhalt 6 ZUM GELEIT 7 EINFÜHRUNG 9 Joachim Menzhausen SILBERMANNS SACHSEN 21 PERSÖNLICHKEIT UND SCHAFFENSPRINZIPIEN GOTTFRIED SILBERMANNS 35 EINZELDARSTELLUNGEN 36 ERHALTENE ORGELN Freiberg, Dom, große Orgel 36 Pfaffroda 41 Niederschöna 42 Freiberg, Jakobikirche 45 Großkmehlen 48 Freiberg, Dom, kleine Orgel 50 Rötha, Georgenkirche 52 Rötha, Marienkirche 54 Bad Lausick 56 Ringethal 60 Forchheim 62 Dittersbach 67 Oederan 68 Lebusa 72 Tiefenau 74 Helbigsdorf 79 Glauchau, Georgenkirche 83 Reinhardtsgrimma 86 Mylau 90 Crostau 92 Bremen, Dom, 95 Schweikershain 99 Freiberg, Petrikirche 101 Ponitz 104 Großhartmannsdorf 109 Zöblitz 110 Fraureuth 113 Burgk, Schloßkapelle 114 Nassau 117 Frankenstein 120 Dresden, Kathedrale NICHT ERHALTENE ORGELN Straßburg, Margarethenkloster 130 Straßburg, Collegium Wilhelmitanum 132 Straßburg, Nikolauskirche 133 Straßburg, Neue Kirche 134 Frauenstein (1711) 135 Conradsdorf 136 Oberbobritzsch 137 Dresden, Sophienkirche 141 Dresden, katholische Kapelle am Taschenberg 144 Reichenbach, Peter-Paul-Kirche 145 Rochlitz, Petrikirche 147 Püchau 149 Reichenbach, Trinitatiskirche 150 Freiberg, Positiv für Johann Christoph Erselius 151 Wegefarth 152 Dresden, Frauenkirche 153 Frauenstein (1738) 157 Greiz, Stadtkirche 158 Zittau, Johanniskirche URSPRÜNGLICHE STANDORTE DER ORGELN GOTTFRIED SILBERMANNS 165 TABELLARISCHES WERKVERZEICHNIS 168 ZUR GENEALOGIE DER ORGELBAUERFAMILIE SILBERMANN 169 BIOGRAPHISCHE DATEN 172 NACHWEISBARE WERKSTATTMITARBEITER 173 KLEINES ORGELLEXIKON 178 QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS 181 NAMENREGISTER 183 BILDNACHWEIS Abbildung auf dem Einband: Dresden, Sophienkirche. Prospektentwurf. Abbildung auf Seite 2 (Frontispiz): Dresden, Kathedrale, Prospektkopie.

4 Geburtshaus Gottfried Silbermanns in Kleinbobritzsch. Silbermanns Sachsen Das Kurfürstentum Sachsen war Silbermanns Land. Hier wurde er geboren, und fast alle seine Orgeln ausgenommen die Straßburger seiner Lehr- und Jugendjahre befinden sich innerhalb der alten kursächsischen Gebiete und in reußischen und waldenburgischen Enklaven, in Glauchau, Greiz und Schloß Burgk. Sein Arbeitsgebiet erstreckte sich also vom Vogtland bis in die Lausitz und vom Erzgebirgskamm bis weit in die Norddeutsche Tiefebene. Die meisten Werke baute Silbermann aber im Umkreis von Freiberg. Dort wuchs er auf, im dicht besiedelten Zentrum der sächsischen Bergbauregion, in dem sich Stadt an Stadt reihte mit Schächten, Hütten und Hammerwerken, mit Verarbeitungsbetrieben für Silber, Zinn, Eisen, Kobalt, Kupfer und Blei, mit Manufakturen für Steinzeug, Glas und Textilien. Hier wurden seit dem späten Mittelalter ständig modernste Technologien entwickelt, und hier gab es eine eigene, bergmännisch bestimmte städtische Kultur mit althergebrachten musikalischen, architektonischen und skulpturalen Traditionen, lange bevor die Künste höfisch oder akademisch wurden. Alle diese Städte waren klein, auch nach damaligem Maßstab, aber es waren viele, und sie waren langanhaltend reich, und selbst in den Dörfern arbeiteten Manufakturen. Es waren vor allem die Silberadern des Erzgebirges, die seit dem 12. Jahrhundert die südsächsische Wirtschaftsstruktur hatten wachsen lassen und mit ihr in Wechselwirkung eine ebenso spezifische Sozialstruktur. Silbermanns Name selbst bezeugt diesen Zusammenhang, er ist landestypisch. Denn die hiesige Montanwirtschaft beruhte bis zum 15. Jahrhundert auf der Tätigkeit von bergmännischen Kleinunternehmern, die mit einfachem Werkzeug Gruben anlegen und nach Silber suchen durften, wo immer es ihnen erfolgversprechend schien. Die Orte, die sie gründeten, wuchsen nur begrenzt infolge ihrer industriellen Monokultur, im Gegensatz zu den großen Handelszentren. Aber in den Unternehmen, die seit dem 15. Jahrhundert mit vermehrter Arbeitsteilung und großem Kapitaleinsatz betrieben wurden, kooperierten als Anteilseigner oder Manufakturisten die Landesherren, Adel und Bürgertum mit gleichem Risiko und gleichen Rechten. Diesen breitgefächerten Herrschaftschichten ist noch die akademische Beamtenschaft zuzuzählen und ein Teil der bäuerlichen Bevölkerung, deren stabile Wirtschaftskraft auf persönlicher Freiheit beruhte es gab keine Leibeigenschaft im alten sächsischen Kerngebiet sowie auf der frühindustriell geprägten gesellschaftlichen Arbeitsteilung, die den Absatz ihrer Produkte sicherte. 9

5 Dieser soziale Sachverhalt bildete die Grundlage dafür, daß sich vor allem im alten montanwirtschaftlichen Kerngebiet selbst Dörfer, die heute klein sind und damals winzig waren, die Anschaffung einer Silbermann-Orgel leisteten. Denn der finanzielle Aufwand belegt nicht allein einen hohen kulturellen Anspruch, sondern auch, daß eben jene Schichten bei ihren vor versammelter Gemeinde vollzogenen Familienfeiern, wie Hochzeit, Taufe und Begräbnis, eine Orgel für notwendig erachteten, die zur modernen Figuralmusik, also vokal-instrumentaler Ensemblemusik auf Generalbaßgrundlage tauglich war und dazu beitrug, ihren gesellschaftlichen Anspruch darzustellen. Selbstbewußtsein, Frömmigkeit und kommunales Engagement gingen glücklich überein also Bürgerlichkeit in ihrem ursprünglichen Sinn, um solche Werke zu vollbringen. Insgesamt waren jedoch noch weitaus komplexere Vorbedingungen zu erfüllen, um eine so großartige Erscheinung wie Silbermann und sein Werk zu ermöglichen. Der Zusammenhang mit der Blütezeit der sächsischen Künste während des augusteischen Barocks ist augenfällig. Gottfried Silbermann wurde 1683 geboren. Das 1680 neu errichtete Haus der Familie, das Wohn- und Stallgebäude zugleich war, mit gemauertem Sockelgeschoß und Fachwerk darüber, war ein schlichtes Dorfhaus in Kleinbobritzsch unmittelbar unter dem hochgelegenen Städtchen Frauenstein im Erzgebirge. Dorthin zog die Familie in ein zweites neues Haus, das der Vater als Ratszimmermann 1685 erbaut hatte. Die weitläufige Burganlage, deren Ruine die Stadt gleichsam bekrönt, wachte seit den Jahren um 1200 über die Paßstraße, die dort vom nahegelegenen Böhmen über den Gebirgskamm herüberführt und sich mit anderen kreuzt, bevor sie Freiberg erreicht. Das prächtige Renaissanceschloß neben der Burg beherrschte die Kleinstadt mit ihren fünf Toren. Wohlhabend war die Stadt wegen der Silberminen, die dort erschlossen wurden und die eine Ursache für Silbermanns Namen gewesen sein könnten. Die ganze Gegend bildete einen Brennpunkt während des 30jährigen Krieges. Schwedische Truppen zogen über die Grenze, um Prag zu berennen, und die kaiserlichen querten sie in Richtung Norden bei ihren Zügen gegen die Protestanten. Allein das stark bewehrte Freiberg, einen halben Tagesmarsch entfernt, wurde zweimal belagert. Die Silbermannschen Hausbauten waren eines der zahlreichen Zeugnisse dafür, daß nun, am Ende des 17. Jahrhunderts, Belebung und Erholung eintraten. In den größeren Städten, wo Kunstformen angewendet wurden, trat generell ein schwergewichtiger, niederländisch orientierter Barock in Erscheinung, protestantisch streng. Allein bei Hofe in Dresden bediente man sich auch des moderneren Formenguts aus katholischen Ländern, wenngleich zurückhaltend. Silbermanns Sachsen Deutschland insgesamt hatte durch den Krieg und seine Nachwirkungen die künstlerischen Entwicklungen von annähernd zwei Generationen versäumt. Der Neubeginn erheischte Anleihen bei den fortgeschritteneren Nachbarn. Im katholischen Süden orientierte man sich an Italien, die Reformierten im Norden bezogen ihre Anregungen aus den Niederlanden. Kursachsen jedoch verstand sich als Hort des evangelischen Weltverständnisses und entwickelte mit diversen, eher nordischen Anleihen einen eigenständigen Hochbarock, den einheimische Künstler ausformten. Dies entsprach auch seinem politischen Rang und Gewicht im Reiche. Gestärkt durch die beiden im Krieg erworbenen großen Markgrafschaften der Ober- und Niederlausitz, erstreckte es sich von der schlesischen Grenze im Osten bis zur Saale und Unstrut im Westen und vom Erzgebirgskamm in nördlicher Richtung bis zur mittleren Elbe. Es war damit etwa doppelt so groß wie der heutige Freistaat und zählte zu den Großmächten unter den deutschen Fürstentümern. Gottfried Silbermann ist vermutlich nach dem Brauch seiner Zeit mit dreizehn Jahren in eine Lehre gegeben worden. Damals wurde Sachsen seit zwei Jahren von einem jungen Kurfürsten regiert, Friedrich AugustI., später August der Starke genannt siegte er im Wettbewerb um Polens Krone über einen französischen Gegenkandidaten und wurde in Krakau gekrönt als August II.,»König in Polen«. Das spätere Schicksal Silbermanns wurde durch diesen Akt wesentlich mitbestimmt, denn dessen politische und kulturelle Folgen waren von ungeheurer Tragweite. Fünf Kriege waren die Folge der sächsisch-polnischen Personalunion, denn das polnische Königreich war Europas zweitgrößte Landmacht, und das Kurfürstentum Sachsen gehörte zu den fortgeschrittensten Wirtschaftsregionen des Kontinents. Die Verbindung dieser Länder veränderte das sogenannte europäische Gleichgewicht. Hinzu kommt, daß das eine streng katholisch, das andere fundamental protestantisch war. Den ersten dieser Kriege führte August der Starke seit 1700 in einer Koalition mit Dänemark und Rußland gegen die nordosteuropäische Großmacht Schweden, um deren Herrschaft über den Ostseeraum zu brechen und seine Stellung in Polen zu festigen. Silbermann hatte das Glück, dem Krieg zu entgehen und wohl nach abgeschlossener Lehre als Geselle im Jahre 1701 nach Straßburg zu wandern, um dort in der Orgelbauwerkstatt seines Bruders Andreas seine Ausbildung zu vollenden. Der Nordische Krieg endete für Sachsen de facto 1709, nach zwischenzeitlicher Besetzung durch schwedische Truppen, als die Armee Zar Peters des Großen in der Schlacht bei Poltawa die Schweden schlug. Dies bedeutete das Ende der schwedischen Hegemonie Silbermanns Sachsen Marmorbüste Augusts des Starken von Paul Herrmann, um über den Ostseeraum und das Erscheinen Rußlands im Kreis der europäischen Großmächte, den es seitdem nicht mehr verließ. Die sächsisch-polnische Union stand gefestigt jedoch nunmehr abhängig von Rußland am Beginn einer jahrzehntelangen Periode des Friedens und des Wohlstands, als Gottfried Silbermann, ausgestattet mit den neuesten Kenntnissen des französischen Instrumentenbaus, 1710 in seine sächsische Heimat zurückkehrte. Der junge Meister trat damit in einen kulturellen Zusammenhang ein, der sich von jenem erheblich unterschied, den er neun Jahre zuvor verlassen hatte, der andererseits aber den Straßburger Verhältnissen ähnelte. Denn im Elsaß herrschte mit Ludwig XIV. von Frankreich ein katholischer König mit seiner Staatsverwaltung über eine evangelische Bürgerschaft. Gewissensfreiheit und gegenseitige Tolerierung, wie sie die Philosophen und Staatsrechtler der Frühaufklärung forderten, waren die Voraussetzungen der Regierbarkeit und damit des Friedens dieser Länder, auch Kursachsens. Denn August der Starke hatte, um zum polnischen König überhaupt wählbar zu werden, das katholische Bekenntnis angenommen. Da er aber als Kurfürst von Sachsen die evangelischlutherische Kirche zu schützen verpflichtet war, andererseits als König aber einen polnisch-katholischen Hofstaat mit Hofkapelle, Beichtvätern und anderen Geistlichen zu halten hatte, blieb ihm nur die öffentliche Deklaration der Gewissensfreiheit. Das Bekenntnis war nunmehr Privatsache, eine Staatskirche gab es nicht mehr. Sachsen wurde während Silbermanns Lebens- und Schaffenszeit zum Zentrum der deutschen Aufklärung. Die kulturellen Folgen dieses Sachverhalts prägten den gesamten Kurstaat, vor allem aber Dresden. Es mußte möglichst rasch und großartig von einer altertümlich-provinziellen kurfürstlichen Residenzstadt zur modernen, internationalen Ansprüchen gerechten königlichen Hauptstadt umgebaut werden. Gebäude von höchstem künstlerischen Rang wie der Zwinger, die Frauenkirche und die katholische Hofkirche und Museen wie das Grüne Gewölbe, die Porzellansammlung und die Gemäldegalerie sind noch heute bewunderte Zeugnisse dieser Aufbauzeit. Ihre geistige Voraussetzung war die Aufgabe der orthodoxlutherischen Selbstisolation der sächsischen Kultur. Künstler aus Italien und Frankreich, Dänemark, Österreich und Böhmen strömten nach Dresden, und aus der Verschmelzung ihrer Werktraditionen wuchs der Stil des augusteischen Barock, in der musikalischen Praxis der königlichen Hofkapelle der»vermischte«genannt. Das polnische Königtum brachte also eine umfassende Internationalisierung und Modernisierung nach Sachsen. Alle Künste wurden durch diese neuen politischen und religiösen Bedingungen beeinflußt. Zugleich bildete sich aber eine lutherischorthodoxe und konservative Opposition aus, die vor allem Kirche und Adel umfaßte. Deren Beharren auf dem Althergebrachten ist sichtbar vor allem in der Architektur und deren Ornamentik, aber auch in der Plastik, soweit sie nicht höfisch waren. In den Prospekten der Silbermannschen Orgeln tritt dieser Sachverhalt deutlich hervor. So zeigen die Gehäuse seiner Werke im Freiberger Dom (1714) und in der Dresdner Frauenkirche (1736) noch Unterteilungen durch kannelierte Pfeiler oder Halbsäulen, wie sie in den Jahrzehnten um 1600 üblich gewesen waren, und von gleicher Herkunft sind die waagerechten Ornamentbänder unter den oberen Gesimsen der Orgeln von Forchheim (1726) und Helbigsdorf (1728). Zwickelfüllungen durch kräftig schwingenden Akanthus, wie es im 17. Jahrhundert üblich war, treten bis zur Mitte der 30er Jahre fast überall an den Orgelgehäusen des Meisters auf, nur gelegentlich und wie beiläufig durchsetzt mit dem modernen, aus Frankreich übernommenen sogenannten Laub- und Bandelwerk. Dabei ist es besonders kennzeichnend, daß die Kannelüren der Pfeiler und Halbsäulen an Orgel und Altar der Dresdner Frauenkirche von dem großen Baumeister George Bähr selbst entworfen wurden. Dieses altertümliche Motiv ist charakteristisch für seine Arbeiten, und nicht zuletzt deshalb gilt er als der Baumeister einer sogenannten bürgerlichen Rich

6 tung in der Architektur des augusteischen Sachsen eine ältere Bezeichnung, die nach neuerer Erkenntnis zu ergänzen ist mit dem Terminus»protestantisch«. Der Bildhauer, der im Auftrag und nach dem Entwurf George Bährs Altar und Orgelprospekt der Frauenkirche schuf, war Johann Christian Feige d. Ä. Beide Künstler arbeiteten hauptsächlich im Auftrag der Stadt, vermögender Bürger oder Adliger, nicht aber für den Hof. Ihren Werken ist dies anzusehen, auch wenn im Falle der Frauenkirche mit den hängenden Lambrequins ein Dekorationsmotiv der höfischen Künste, das in Dresden schon seit 30 Jahren verwendet wurde, bei diesem Werk durchschlägt. In den Prospekten anderer Orgeln sind davon allenfalls Andeutungen vorhanden. Ihr dekoratives Hauptmotiv ist das altertümliche Akanthuswerk, wie schon bei der Freiberger Domorgel von Wie dergleichen bei einem höfischen Auftrag etwa aussehen müßte, zeigt das Gehäuse des Porzellanglockenspiels des Meißner Modellmeisters Johann Joachim Kändler, von 1736 bis Den instrumentalen Teil des Werkes, das für die Kapelle des Japanischen Palais in Dresden bestimmt war und das wegen Tonmängeln der Porzellanglocken mißglückte, schuf der Meißner Orgelbauer Hähnel. Hier wird die höfische Bestimmung durch die Königskrone bezeichnet, die den oberen Abschluß bildet, genauso wie beim Orgelprospekt der Katholischen Hofkirche. Das hauptsächliche Dekorationsmotiv aber ist das aus dem französischen Louis-quatorze übernommene Laub- und Bandelwerk, das der Hofjuwelier Dinglinger bereits 1701 in Dresden eingeführt hatte und das seitdem bei allen höfischen Dekorationsaufgaben dominierte. Daneben sieht man noch symmetrisch angeordnete Tuchgehänge, wie an den Fenstern des Zwingers, und den senkrechten Pfeilerschmuck aus hängenden Blüten, den sogenannten Franzblümlein. Die ganze Fassade wirkt zierlicher und eleganter, die protestantischen Werke sind im Vergleich strenger und von einfacher geometrischer Klarheit des Baus. Ähnliche Unterschiede zeigen sich bei den Engelpaaren, die auf den oberen Gebälkabschlüssen der Orgeln sitzen. Diese vollplastischen Figuren spielen auf ihren Trompeten mit ruhiger Gelassenheit sowohl seit 1714 im Freiberger Dom als auch seit 1736/39 in der Frauenkirche, während ihre katholische Verwandtschaft in der Hofkirche seit 1755 elegant bewegt und mit diagonal gehaltenen Trompeten eine aktionsreich schmetternde Musik suggeriert. Für Gottfried Silbermann waren solche Verhältnisse nicht neu und für sein Kunstverständnis und sein Unternehmen ohne Relevanz. Die neuesten französischen Formsysteme kannte er ebenso wie die einheimischen traditionellen; religiös-politische Meinungsunterschiede waren ihm aus beiden Ländern Silbermanns Sachsen geläufig, Musiker beider Konfessionen spielten jedoch vor Hörern aus allen Ständen die gleichen Instrumente. Man darf jedoch daraus nicht schließen, daß Silbermann, abseits in der Freiberger Provinz, unberührt von den geistigen und politischen Auseinandersetzungen der Zeit gewesen sei. Sein Verhalten entsprach dem der Musiker der Hofkapelle und der meisten Hofkünstler in Dresden der Bildhauer, Maler und Juweliere wie der berühmten Meister der königlichen Porzellanmanufaktur in Meißen. Sie alle arbeiteten für Auftraggeber der jeweils anderen Konfession, ungeachtet ihrer eigenen, wobei der international modifizierte Stil der Hofkünstler konfessionelle Färbungen unkenntlich werden ließ. Es war die Aufklärung, die, gleichsam als übergeordnete Struktur, ein evangelisches Land für ein katholisches Fürstenhaus regierbar machte. Bestimmend war der Geist der Toleranz und des gegenseitigen Respekts. Natürlich trat diese neuartige Verhaltensweise in Freiberg anders in Erscheinung als im kunstreichen Dresden oder im intellektuellen Leipzig. Das alte montanwirtschaftliche Zentrum Sachsens war geprägt von den Kirchen des Mittelalters und den repräsentativen Bürgerbauten der Renaissance. Zeugnisse des Barock treten im Stadtbild eher in dessen Frühformen auf, infolge der langandauernden Aufbauphase Sachsens nach dem 30jährigen Krieg, in der die Freiberger Hütten sehr wichtig waren. Bald darauf aber vermochten die Erträge von Kobalt aus dem Schneeberger Revier mit den Einnahmen aus der nachlassenden Silberproduktion Schritt zu halten, und zahlreiche Manufakturgründungen vor allem für Textilien bewirkten, daß die beherrschende wirtschaftliche Bedeutung der alten Montanmetropole zurückging. Der Aufschwung des Landes in der augusteischen Periode, auf der die Prosperität der Silbermannschen Werkstatt beruhte, ließ prächtige Bauwerke nicht nur in Dresden und Leipzig, sondern auch in Schneeberg und Bautzen entstehen. Freiberg aber besaß keine großen Handelshäuser und neue Manufakturen. Seine fortwirkend große Bedeutung für den»bergstaat«beruhte auf seinen traditionellen Strukturen. Hier dirigierte das Oberbergamt mit seinem Verwaltungsapparat die gesamte Montanwirtschaft des Landes. Seit 1702 intensivierte die von August dem Starken gegründete Stipendienkasse die Ausbildung des montanwissenschaftlichen Nachwuchses und die metallurgische Forschung. Sie war eine Vorform der Bergakademie, und ihre Basis die Verhüttung von Silbererz war noch immer von großer Wichtigkeit für das Land. Freiberg spielte also im augusteischen Wirtschaftssystem einen traditionellen Part, und genau dies bekundet das äußere Bild der Stadt. Dabei bezeugen gleichzeitig die Fürstenlogen im Dom, die unter der Bauleitung des Oberlandbaumeisters Pöppelmann Glockenspiel. Gehäuse von Johann Joachim Kaendler, eingebaut wurden, die ehemals barocken Innenausstattungen der Pfarrkirchen St. Petri und St. Nikolai und der Bau von Silbermann-Orgeln für die städtischen Kirchen, daß das alte kursächsische Technologiezentrum am wirtschaftlichen Aufschwung in der Zeit der sächsisch-polnischen Union seinen spezifischen Anteil hatte. Gerade diese Besonderheit Freibergs muß Silbermann wichtig gewesen sein für die Gründung seiner Werkstatt; denn sämtliche Materialien, die man sich für die Herstellung von Orgeln erdenken konnte, waren in dieser Stadt erhältlich. Jenes sogenannte englische Zinn, das Silbermann für die meisten Pfeifen verwendete, zeichnete sich durch hohe Reinheit aus. Solche Metalle konnte man in Freiberg in geläutertem Zustand erwerben, Wismut und Antimon für Zusätze ebenfalls. Alle Mischungen von Metallen, sei es zur Verbesserung des Klanges, der Stabilität, des Schmelz- oder Lötflusses, waren problemlos herstellbar. Feinste Bearbeitung von Blei-, Messing- oder Eisenteilen war möglich. Auch Holz war verfügbar in einer Qualitätsauswahl wie andernorts kaum. Man muß bedenken, daß zur Energieversorgung der Hütten enorme Mengen von Stämmen benötigt wurden, die zum Teil aus den Kammlagen des Gebirges über die Freiberger Mulde herangeflößt wurden. Noch heute sieht man zwischen dem tschechischen Moldava im Quellgebiet der Mulde und Holzhau die alten Stauanlagen am Grenzbach, und man weiß, daß die Gaststätte»Teichhaus«ihren Namen von einem Staubecken erhielt, das schon im 16. Jahrhundert zur Holzversorgung der Freiberger Hütten angelegt worden war. Wurden die Anlagen geöffnet, konnten die Flöße bis zu den Stapelplätzen unterhalb Freibergs hinabschwimmen. In den oberen Gebirgslagen gab es damals noch reiche Bestände von Weißtannen, Bäume, die in jahrhundertelangem Wachstum ein besonders dichtes Holz erbringen, das von Instrumentenbauern für Resonanzböden bevorzugt genutzt wurde. Freiberg war also auch deshalb ein guter Ort für eine Orgelbauwerkstatt. Günstig für Silbermanns Werk war schließlich die gesamte tradierte Arbeitsteilung im frühindustriellen Freiberg. Schon seit dem 15. Jahrhundert arbeiteten in der Montanwirtschaft etwa vierzig unterschiedliche Gewerke, und die dort entwickelten Werktraditionen wirkten selbstverständlich bis in die Kunstproduktionen hinein. So wurden beispielsweise für die Herstellung von Altären um 1500 nicht nur Bildschnitzer und Maler benötigt, sondern auch Tischler, Vergolder und Schlosser. Der beauftragte Meister vergab Teilaufträge an die anderen Gewerke, so wie etwa im 18. Jahrhundert der Baumeister George Bähr den Auftrag für die Plastik des Altars und des Orgelprospekts der Dresdner Frauenkirche, die er 12 13

7 Dresden, Zwingerhof. Radierung von Bernardo Bellotto, Links im Hintergrund ein Giebel des Schlosses, davor die katholische Interimskapelle am Taschenberg (Silbermanns Sterbehaus), in Bildmitte das Dach der Sophienkirche. Dresden, Neumarkt mit Frauenkirche. Sicht vom Jüdenhof. Radierung von Bernardo Bellotto, entworfen hatte, an den Bildhauer Johann Christian Feige vergab. Bedenkt man, wie viele spezielle Teile zum Gesamtwerk einer Orgel gehören, so muß man sich auch die Silbermann-Werkstatt als Zentrum eines kontinuierlich arbeitenden Verbundes von Freiberger Gewerken vorstellen. So war etwa schon die Fertigung durchbrochen gearbeiteter Akanthusfüllungen an den Gehäusen nicht von Silbermanns Tischlern zu leisten, sondern von Bildhauern, und auch deren Vergoldung war nach damaligen Zunftregeln streng an die Tätigkeit einer Vergolder-Werkstatt gebunden. Die Städte sorgten auf diese Weise für die möglichst breite Auffächerung der Arbeitseinkommen unter den Gewerken zur Verminderung von hilfsbedürftigen Armen unter ihren Bürgern. Dieses spätmittelalterliche Regelwerk wurde aber durch den neuen Produktionstyp der Manufaktur durchbrochen, der mehrere Gewerke in einem Betrieb zusammenbrachte, um den Warenausstoß zu vergrößern. Silbermanns Schaffenszeit war deshalb auch die eines gewaltigen Modernisierungsschubs, ein großes Manufakturzeitalter, das logisch zusammenhing mit dem Versuch, vom Kurfürstentum Sachsen aus eine neue europäische Großmacht zu etablieren wurde in Meißen die erste große sächsische Staatsmanufaktur für Porzellan gegründet. Allein die Tatsache, daß der Hof- und Landorgelbaumeister Silbermann in den dreißiger Jahren zwei Tischlergesellen in seiner Werkstatt beschäftigte, weist auf eine Erweiterung seines Betriebes in diese Richtung. Seine enorme Produktionsstärke ist anders kaum zu erklären. Der Zwinger war im Bau, als Silbermann den Vertrag für die Orgel der Sophienkirche schloß, seine erste in Dresden, fertiggestellt Über die Straße blickend, konnte er dort sehen, daß neben den zahlreichen Steinmetzen, die rein handwerkliche Arbeit leisteten, eine große Gruppe von Steinbildhauern tätig war, die Vasen und vielerlei Verzierungen aus dem Stein schlugen. Sie waren gleichsam die Basis der Bildhauerschaft. Den Mittelbau bildeten Meister wie Heermann, Thomae, Kirchner und Kretzschmar, bedeutende Künstler, die ihre Anweisungen Thema, Größe, Standort der Skulpturen, vielleicht auch Vorzeichnungen oder Modelle von Balthasar Permoser erhielten, dem ersten der königlichen Hofbildhauer, der neben dem Oberlandbaumeister Pöppelmann stand. Wir kennen die Funktionszusammenhänge nicht, können aber aus der Menge der Arbeiten sowie der beteiligten Meister und der Länge der Herstellungszeit den Schluß ziehen, daß auch hier manufakturähnliche arbeitsteilige Prozesse organisiert gewesen sein müssen. Wenn Silbermann fünf Typen von Orgeln entwickelte, so rationalisierte er die Produktion seines Betriebes entsprechend der Arbeitsorganisation, die in der Periode der sächsischen Aufklärung landesüblich geworden war. Die Leistungsfähigkeit der Werkstatt setzt noch heutige Orgelbauer in Erstaunen. Sie lieferte während der dreiundvierzigjährigen Schaffenszeit des Meisters im Durchschnitt mehr als eine Orgel jährlich. Vergleichbare Produktionssteigerungen gab es allerdings zu Silbermanns Zeiten in zahlreichen Gewerken. Dies vermag schon ein Blick auf die Angebote heutiger seriöser Antiquitätenhäuser zu belegen, denn noch immer bilden deren Bestände an Möbeln, Silber, Porzellan, Fayence, Glas und Werken der bildenden Künste aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den wesentlichen Teil ihrer Auslagen. Der Merkantilismus, der Manufakturen und bürgerliche Unternehmensgründungen überhaupt privilegierte, ihren Absatz durch Schutzzölle sicherte und die vermehrten Steuergelder durch Staatsbauten wieder in Umlauf brachte, erzeugte fast in ganz Westeuropa einen breiter gefächerten Wohlstand als je zuvor. Sachsen jedoch mit seinem Fundament der Montanwirtschaft und der hohen technischen Kultur, damals schon jahrhundertealt, war eines der führenden deutschen Länder in dieser Entwicklung des Manufakturwesens. Es wurde hier besonders intensiv gefördert infolge der Kooperation der Stände, die ebenfalls aus dem Bergbau hervorgegangen war. Landesherrliche, adlige und bürgerliche Manufakturen bestanden nebeneinander, ebenso wie Schlösser und Landgüter der Fürsten, des Adels, der Handels- und»hammerherren«. Viele von Silbermanns Orgeln zeigen diesen Sachverhalt an durch Hoheitszeichen über den Zentren ihrer Giebel. Selbstverständlich bedeuten die Krone und die Initiale»AR«über der Orgel der Katholischen Hofkirche zu Dresden, daß der König selbst Auftraggeber und Hausherr war. Jedoch auch die Orgel der Freiberger Jakobikirche gibt durch das Wappen auf ihrem Giebel an, daß August der Starke selbst sie in 14 15

8 Einzeldarstellungen Erhaltene Orgeln Die Einzeldarstellungen sind einheitlich gegliedert. Die Dispositionen und die Angaben über die wichtigsten baulichen Details der erhaltenen Instrumente entsprechen dem aktuellen Stand. Der Schreibweise der Registernamen liegen die gegenwärtigen Registeraufschriften zugrunde. Unregelmäßig wechselnde Orthographie und Interpunktion werden bewußt übernommen. Die Windversorgung erfolgt bei allen erhaltenen Orgeln durch Elektroventilatoren. Außerdem ist zum Teil der Betrieb durch Kalkanten möglich. Die mitgeteilte Stimmtonhöhe ist durchweg auf die Raumtemperatur 15 C bezogen. Silbermanns Stimmungsart, die er offensichtlich ab 1716 verwendete (siehe Seite 29) ist als»wohltemperiert«bezeichnet. Unter»Geschichtliches«werden nur solche Baumaßnahmen an den Orgeln behandelt, die wesentliche Veränderungen hervorriefen oder der Rekonstruktion dienten. Instandhaltungsarbeiten, 1 die Aufstellung von Gebläseventilatoren und der Einbau von Ansaugkanälen bleiben unerwähnt. Als»erhalten«werden diejenigen Orgeln behandelt, die mindestens über drei nur unwesentlich veränderte Originalbaugruppen verfügen. Um den Text nicht zu belasten, ist die Standardliteratur von den Literaturhinweisen ausgenommen. Sie sei jedoch an dieser Stelle genannt: Beschreibungen der sächsischen Silbermann-Orgeln mit historischen Fakten sowie Archivalien- und Literaturverzeichnisse enthält das Werk»Historische Orgeln in Sachsen«von Ulrich Dähnert (Dähnert 1980). Werner Müller schilderte in seiner Publikation»Gottfried Silbermann Persönlichkeit und Werk«die Baugeschichte der Orgeln und stellte die Signaturen der jeweiligen Archivalien sowie Texte oder Textausschnitte wichtiger Dokumente und der Orgelweihschriften zusammen (Müller 1982). 2 Ältere Literatur (wie Dähnert 1953/1968 und Flade 1926/1953a) wurde in den genannten Veröffentlichungen verwertet, ergänzt und korrigiert. Quellen, die in der genannten Literatur nicht erwähnt sind, werden am Ende der folgenden Einzeldarstellungen aufgeführt (»Ergänzende Schriften«). Leser mit Interesse an orgelbaulichen Details seien auf die Schrift von Frank-Harald Greß»Die Klanggestalt der Orgeln Gottfried Silbermanns«verwiesen (Gress 1989). Weiteres Schrifttum über Gottfried Silbermann nennen die Bibliographien von Felix Friedrich (Friedrich 1995), Rudolf Reuter (Reuter 1973) und Hermann Wettstein (Wettstein 1989). ANMERKUNGEN 1 Dazu gehören Nachstimmungen, Reinigungen, Schädlingsbekämpfung, Reparaturen (z. B. Austausch von Verschleißteilen, Beheben von Säurefraßschäden, auch Anbringen von Stabilisierungsnähten an Metallpfeifen, Neubeledern der Bälge), Neuanfertigung einzelner Kleinpfeifen. 2 Baugeschichte der Orgeln: S. 112ff., Silbermann-Dokumente S. 413ff., Orgelweiheschriften S. 469ff. Ergänzungen und Korrekturen zu diesem Buch und eine Liste aller Veröffentlichungen dieses Autors siehe bei Müller Kirche in Reinhardtsgrimma 35

9 Erhaltene Orgeln Freiberg, Dom, große Orgel 1714 und DISPOSITION (III/44) HAUPTWERK, II. MANUAL BORDUN. 16F. PRINCIPAL. 8F. VIOLA DI GAMBA. 8F. ROHRFLÖT. 8F. OCTAVA. 4F. QVINTA. 3F. SUP.OCTAV. 2F. TERTIA. (1 3 /5') CORNET. (5fach, ab c 1 ) MIXTUR. (4fach) ZIMBELN. (3fach) TROMPET. 8F. CLARIN. 4F. OBERWERK, III. MANUAL QVINTADEHN. 16F. PRINCIPAL. 8F. GEDACKT. 8F. QVINTADEHN. 8F. OCTAVA. 4F. SPITZFLÖT. 4F. SUP.OCTAV. 2F. FLASCHFLÖT. 1F. ECHO. 5.FA. (ab c 1 ) MIXTUR. (3fach) ZIMBELN. (2fach) KRUMBHORN. 8F. VOX HUMANA (8') BRUSTWERK, I. MANUAL GEDACKT. 8F. PRINCIPAL. 4F. ROHRFLÖT. 4F. NASSAT. 3F. OCTAVA. 2F. TERTIA. (1 3 /5') QVINTA. 1 1 /2F. SUFFLÖT. 1F. MIXTUR. (3fach) PEDAL UNTERSATZ. 32F. 1 PRINC.BASS. 16F. SUB BASS. 16F. OCTAV BASS. 8F. OCTAV BASS. 4F. PED.MIXTUR. (6fach) POSAUN BASS. 16F. TROMP.BASS. 8F. CLAR.BASS. 4F. NEBENREGISTER TREMULANT. (Tremulant Manuale) SCHWEBUNG (Tremulant Oberwerk) unbeschriftet: Sperrventil Hauptwerk + Brustwerk unbeschriftet: Sperrventil Oberwerk Schiebekoppel I/II Schiebekoppel III/II (keine Pedalkoppel) KLAVIATURUMFÄNGE Manuale C, D c 3, Pedal C, D c 1 WINDVERSORGUNG Sechs Keilbälge mit einer Falte, je drei für Manuale und Pedal, je ein Manualund Pedalbalg sind als Magazine an den Elektroventilator angeschlossen, Winddruck ursprünglich für Manuale 41 = 97 mm WS, für Pedal 46 = 109 mm WS, seit 1983: 90 bzw. 100 mm WS. STIMMTONHÖHE Laut Abnahmegutachten»im richtigen Cornet- oder Chor-Tono«2, gegenwärtig 476,3 Hz (vor 1983: 473,7 Hz, ursprünglich geringfügig tiefer). STIMMUNGSART Die ursprüngliche, bereits gemilderte Temperatur modifiziert mitteltönig war trotz mehrfacher Veränderungen 1982 am ausgebesserten Pfeifenwerk erkennbar. 3 Die Kirchgemeinde ließ 1985 die vorgefundene Temperatur durch reversible Maßnahmen (im wesentlichen m. H. federnder Stahlstimmringe) einer»wohltemperierten«stimmung annähern. Cent-Werte: c cis d es e f fis g gis a b h GESCHICHTLICHES Auf der Rückreise vom Elsaß in seine Heimat besuchte Silbermann im Frühjahr 1710 Thomaskantor Johann Kuhnau in Leipzig und beeindruckte ihn durch sein Fachwissen und durch Atteste über Orgeln und Cembali. 4 Kuhnau berichtete darüber dem Freiberger Arzt und Orgelkenner Immanuel Lehmann, der daraufhin am 29. September dem Freiberger Rat Silbermann für den Bau einer neuen Domorgel empfahl. Bereits am 24. Juni hatte Silbermann einen Dispositionsentwurf eingereicht, der Einflüsse des elsässischen Orgelbaus aufwies und 41 Register auf Hauptwerk, Rückpositiv(!), Brustwerk und Pedal enthielt. Vor Silbermann hatten sich 1704 Christian und Johann Heinrich Gräbner, Dresden, und am am 22. Juni 1710 Johann Jacob Donati, Altenburg, um diesen Orgelbau beworben. Am 30. September sprach Silbermann beim Rat vor und überreichte einen überarbeiteten Entwurf (mit gleicher Registerzahl, jedoch mit Oberwerk statt des Rückpositivs), auf dessen Grundlage am 8. Oktober der Bauvertrag geschlossen wurde. Als Vertragspartner unterzeichneten die»vorsteher des Geistlichen Einkommens«. Im Kontrakt wurde außer umfangreichen Materiallieferungen ein Baupreis von Talern vereinbart, zugleich Silbermann im sogenannten»regiments-hauße«eine unentgeltliche Wohn- und Arbeitsstätte zugewiesen. In einem Nachtrag vom März 1712 wurden für einen zusätzlichen Untersatz 32' (32' gedackt + 16' offen) noch 175 Taler und weitere zwei Jahre freie Wohnung bewilligt. Am 18. Dezember 1713 gewährte der Rat eine abschließende Zusatzzahlung von 200 Gulden (entspricht 175 Talern). Am 25. Februar 1711 berief der Rat Elias Lindner zum Nachfolger des kurz zuvor verstorbenen Domorganisten George Menzer. Lindner zeichnete einen Riß des Orgelprospektes mit einer neuen Orgelempore. 5 Nach dieser Vorlage fertigte der Tischler Georg Lampertius das Gehäuse. Die Holzbildhauer-Arbeiten führte Johann Adam Georgi aus. Die Farbfassung des Orgelgehäuses übernahmen Johann Stephan von Schöneveldt und Johann Christian Buzäus. Thomaskantor Johann Kuhnau, Leipzig, und Hoforganist Gottfried Ernst Bestel, Altenburg, prüften die Orgel am 13. und 14. August 1714 und legten am 17. August ihren Bericht vor. Darin sind folgende Mehrleistungen gegenüber dem Kontrakt genannt:

10 Freiberg, Dom Freiberg, Dom Quintaden 16' im Oberwerk, Sufflöt 1' im Brustwerk und Untersatz 32' + 16' im Pedal. Am 25. Oktober 1719 erbat Elias Lindner Änderungen an zwei Zungenregistern: Die Posaune 16' sollte neue Kehlen nach einer von Silbermann neu erfundenen Art erhalten und die Kehlen der Pedaltrompete 8' sollten gefüttert, d.h. mit einer Lederauflage versehen werden. Am 5. März 1738 beauftragte der Freiberger Rat Christian Polycarp Buzäus mit dem Vergolden von Ornamenten am Orgelgehäuse (ausgeführt bis Ende August) und Gottfried Silbermann mit einer Reparatur. Die Zahlung von 300 Talern an Silbermann deutet auf umfangreiche Arbeiten. U.a. baute er die zunächst zum Ziehen durch Seile oder Riemen eingerichtete Balgbetätigung zu einer Steigbügelanlage um. Offenbar nutzte er diese Gelegenheit, um die Oberwerkregister Nassat 2 2 /3' und Tertia 1 3 /5' gegen Qvintadehn 8' und Flageolett 1' auszutauschen. Die Pfeifen der Tertia wurden umgestellt und von f 2 bis c 3 ergänzt. Auch nach Silbermanns Tod betreuten seine früheren Mitarbeiter Johann Georg Schön und Adam Gottfried Oehme gewissenhaft die Domorgel. 6 Ebenso pietätvoll beschränkten sich Orgelbauer bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts auf notwendige Pflegearbeiten. Johannes Jahn, Dresden, baute um 1920 zusammen mit einem Elektroventilator einen großen Schwimmerbalg ein, hob die Windtrennung von Manualen und Pedal auf, veränderte die Kanäle dementsprechend und führte eine Nachintonation durch. Spätestens bei dieser Gelegenheit wurde auch die Stimmungsart gemildert übernahm die Firma Gebrüder Jehmlich, Dresden, die Orgelpflege und alle folgenden Arbeiten wurden die Pfeifen des Registers Qvintadehn 8' wegen angeblichen Zinnpestbefalls neu hergestellt. Gleichzeitig erhielt die Orgel eine neue ungleichstufige Temperatur nach Angaben des Domkantors Arthur Eger, jedoch nicht nach Vorbild der Silbermann-Stimmung. In Zusammenarbeit mit der Firma Giesecke, Göttingen, überarbeiteten die Gebr. Jehmlich 1939 die Zungenregister wurde ein Doppelfaltenmagazin für den Manualwind eingefügt, die Windtrennung rekonstruiert, aber irrtümlich ein zu niedriger Winddruck hergestellt kam zur Windanlage ein kleiner Schwimmerbalg für das Oberwerk. Die Temperatur wurde 1953 gemildert mitteltönig eingerichtet, 1962 und 1978 nochmals verändert bis 1983 nahm der Jehmlich Orgelbau Dresden eine grundlegende Restaurierung unter maßgeblicher Mitarbeit des Orgelrestaurators Kristian Wegscheider vor. Zu umfangreichen Instandsetzungen kamen u.a. folgende Rekonstruktionsmaßnahmen: Ein Manual- und ein Pedalbalg wurden repariert und als Magazine an die Windanlage angeschlossen. Der Winddruck wurde den ursprünglichen Maßen angenähert. Veränderungen an Krummhorn und Vox humana und erhebliche Intonationsmängel aller Zungenregister wurden beseitigt. Bei den Labialen beschränkte man sich auf schonendes und ausgleichendes Nachintonieren. Die am Pfeifenwerk erkennbare ursprüngliche Stimmungsart erschien für die gewünschte Repertoirebreite der Konzertprogramme ebenso ungeeignet wie eine 1983 vom Restaurator benutzte Variante. An ihre Stelle trat 1985 eine vom Sachberater Christoph Schwarzenberg festgelegte stark gemilderte Temperatur. Durch reversible Maßnahmen (Einsatz von etwa 450 federnden Stahl-Stimmringen) ist die Variante von 1983 leicht wiederherzustellen. Im Zusammenhang mit den Orgelbau-Arbeiten von 1981 bis 1983 erfolgten auch Reparaturen am Orgelgehäuse und eine stilgetreue Restaurierung seiner Fassung unter Leitung von Helmut Georgi, Lößnitz. ANMERKUNGEN 1 Das Register besteht aus Holzgedackt 32' und Holzprincipal 16'. 2 Die Gutachter prüften die Stimmtonhöhe durch gemeinsames Musizieren mit einigen Stadtpfeifern. Offenbar lag der damals ortsübliche Stimmton etwa um einen Achtelton höher als der später von Silbermann angewandte Chorton. 3 Gress 1989, S. 119ff., siehe auch die unten genannten ergänzenden Quellen. 4 Mattheson 1725, S Grübler 1730, S Siehe u.a. den Brief Oehmes vom 23. Juni 1774 an den Freiberger Rat, Stadtarchiv Freiberg, II I 17, Bl. 1ff. 7 Krummhorn und Vox humana bekamen neue Kehlen, Zungen, Stimmkrücken und Becherdeckel, die Hauptwerk-Trompeten zahlreiche neue Zungenblätter. ERGÄNZENDE SCHRIFTEN Schwarzenberg und Wegscheider o. J. Jehmlich Orgelbau Dresden, Betriebsakten Freiberg, große Domorgel: Wegscheider, Kristian, Über die Neutemperierung der großen Silbermann-Orgel im Dom zu Freiberg, Typokript, Jehmlich Orgelbau Dresden, Betriebsakten Freiberg, große Domorgel: Stellungnahme zum gegenwärtigen Stand der Diskussion über die Temperierung der Freiberger Domorgel, Typokript, Jehmlich Orgelbau Dresden, Betriebsakten Freiberg, große Domorgel: Dokumentation über die Restaurierung der großen Silbermann-Orgel im Dom zu Freiberg 1981 bis 1983 sowie über die Umstimmung der Orgel 1985, Typokript, Freiberg, Dom, große Orgel. Kupferstich von Elias Lindner, um

11 Erhaltene Orgeln Pfaffroda 1715 DISPOSITION (I/14) MANUAL Principal 8.Fuß Quintadena 8.Fuß Gedackts 8.Fuß Octava 4.Fuß Rohrflöte 4.Fuß Nassat (2 2 /3') Octava 2.Fuß Quinta 1 1 /2.Fuß Sufflöte 1.Fuß Cornett (5fach, ab c 1 ) Mixtur 3.Fach Cÿmpel 2.Fach PEDAL 1 Sub Baß Posaunen Baß NEBENREGISTER Tremulante Klingel 16.Fuß 16.Fuß KLAVIATURUMFÄNGE Manual C, D c 3, Pedal C, D c 1 WINDVERSORGUNG Drei Keilbälge mit einer Falte, Betrieb durch Kalkanten oder mit Elektroventilator möglich (alle Bälge angeschlossen), Winddruck: 75 mm WS. STIMMTONHÖHE Ursprünglich Chorton (a 1 : 460 bis 466 Hz), gegenwärtig a 1 : 483 Hz. STIMMUNGSART Ursprüngliche Temperatur vermutlich modifiziert mitteltönig; gegenwärtig: systemfrei, Lage der Wolfsintervalle wie bei mitteltöniger Temperatur. Cent-Werte: c cis d es e f 0 89,5 193,0 300,0 389,5 500,5 fis g gis a b h 587,5 697,5 791,0 892,0 1002,5 1087,5 GESCHICHTLICHES Der Bauvertrag ist nicht erhalten. Silbermann erwähnte ihn am 21. Februar 1715 bei den Verhandlungen über den Orgelbau für die Freiberger Jakobikirche. 2 Danach war ein Preis von 600 Talern vereinbart. Auftraggeber war der Kirchenpatron Caspar Heinrich von Schönberg. 3 Die Gehäusefassung stammte vom Dresdner»Jagdmaler«Johann Christian Buzäus (Butze). 4 Die Einweihung fand am 25. Dezember 1715 statt. 5 Im 19. Jahrhundert sind mehrere Pflegearbeiten nachweisbar stimmte Alfred Schmeisser, Rochlitz, die Orgel tiefer (a 1 : etwa 435 Hz). Er hängte die Spieltraktur um im Manual um zwei Halbtöne, im Pedal um einen Halbton und kürzte das Manualpfeifenwerk dementsprechend. Die Manualtasten C und Dis wurden stillgelegt, die Pedaltaste C entfernt. Außerdem setzte er eine Aeoline 8' auf pneumatisch gesteuerter Registerkanzelle ein restaurierte Werner Pitzschler, Crimmitschau, die Gehäusefassung rekonstruierten Wilhelm Rühle & Sohn, Moritzburg, die Spieltraktur und ergänzten die Pedaltaste C. Das Manualpfeifenwerk wurde jedoch nicht angelängt. Wegen der Stimmungsdifferenz zwischen Manual und Pedal wurden die Becher der Posaune um einen Halbton aufgerückt, ein Becher für c 1 eingefügt und der Becher von C ausgesondert. Die Orgel erhielt eine ungleichschwebende Temperatur ohne historischen Bezug überholten Rühle & Sohn die Orgel und entfernten die Aeoline. Weitere Instandsetzungen folgten 1983 und 1992/93 (Wieland Rühle). ANMERKUNGEN 1 Das Pedal ist durch separate Ventile fest an das Manual gekoppelt. 2 Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg, 4813, Acta betr. die Reparatur des Orgelwerckes bey der Kirche zu St. Jacobi, Bl. 6f. 3 Oehme 1889 ff., Bd. 1, S Nach dieser Quelle betrugen die (vielleicht nachträglich erhöhten) Baukosten 800 Taler. 4 Oehme (ebd.) schrieb»hofjagdmaler Pute«. 5 Ebd. 41

12 Erhaltene Orgeln Rötha, Georgenkirche 1721 DISPOSITION (II/23) HAUPTWERK BORDUN. 16.Fuß. PRINCIPAL. 8.Fuß. Rohr Flöte. 8.Fuß. OCTAVA. 4.Fuß. Spitz Flöte. 4.Fuß. QUINTA. 3.Fuß. OCTAVA. 2.Fuß. CORNET. (3fach, ab c 1 ) MIXTUR. (3fach) Cÿmbeln. (2fach) OBERWERK Gedackt. 8.Fuß. QUINTADENA. 8.Fuß. PRINCIPAL. 4.Fuß. Rohr Flöte 4.Fuß. Nasat. 3.Fuß. OCTAVA. 2.Fuß. TERTIA. (1 3 /5') QUINTA. 1 1 /2.Fuß. SIFFLET. 1.Fuß. MIXTUR. (3fach) PEDAL PRINCIPAL Bass. 16.Fuß. Posaune. 16.Fuß. Trommete. 8.Fuß. NEBENREGISTER TREMULANT (Schiebekoppe II/I) PEDALKOPPEL (I/P) 1 KLAVIATURUMFÄNGE Manuale C, D c 3, Pedal C, D c 1 WINDVERSORGUNG Ursprünglich drei Keilbälge mit einer Falte, seit 1935 Magazingebläse, Winddruck: 76 mm WS. STIMMTONHÖHE Chorton, gegenwärtig a 1 : 464,9 Hz. STIMMUNGSART Ursprüngliche Temperatur vermutlich»wohltemperiert«; seit 1832 gleichstufig. GESCHICHTLICHES Am 22. Dezember 1718 schloß der Kirchenpatron Christian August Freiherr von Friesen einen Kontrakt mit Gottfried Silbermann und Zacharias Hildebrandt. Gegenstand war ein Orgelneubau mit 22 Registern auf 2 Manualen und Pedal, der 1000 Taler kosten und bis Michaelis (29. September) 1720 abgeschlossen sein sollte. Am 18. August beauftragte von Friesen den Hof- und Jagdmaler Johann Christian Buzäus, Dresden, mit Farbfassung und Vergoldung des Gehäuses. Erst am 8. November 1721 konnten Thomaskantor Johann Kuhnau, Leipzig, und Hoforganist Gottfried Ernst Bestel, Altenburg, das fertige Instrument prüfen und am 10.November den Abnahmebericht vorlegen. Als Mehrleistung wurde u.a. die Tertia 1 3 /5' im Oberwerk erwähnt, die»zur Ausfüllung der Harmonie und guter Variation dienet«. Am 9. November wurde die Orgel geweiht. Eine von Johann Christian Langbein stammende Beschreibung lehnt sich weitgehend an den Wortlaut einer Schrift des Dresdner Hofpoeten Johann Ulrich König über die Orgel der Dresdner Sophienkirche an baute Johann Gottlieb Ehregott Stephani, Leipzig, eine Pedalkoppel ein stimmte Urban Kreutzbach, Borna, anläßlich einer Reparatur die Orgel»gleichschwebend«und entnahm 1833 den Tremulanten. Die 1917 beschlagnahmten 13 blinden Prospektpfeifen ersetzte 1930 die Firma Hermann Eule, Bautzen. Eine grundlegende Restaurierung 1935 durch die gleiche Firma war u. a. durch starken Holzwurmbefall notwendig, weshalb ein Großteil der Holzpfeifen neu gefertigt wurde. 3 Die ebenfalls wurmbefallenen Keilbälge wurden durch ein modernes Gebläse ersetzt. Der Tremulant wurde rekonstruiert. Zwischen November 1979 und Mai 1980 restaurierten Mitarbeiter des Eule Orgelbau das Instrument nach denkmalpflegerischen Gesichtpunkten. ANMERKUNGEN 1 Nicht original. Das Pedal war ursprünglich durch separate Ventile fest an das Hauptwerk gekoppelt. 2 Langbein 1721; König Pfeifen von Bordun 16' und Gedackt 8', 5 Becher der Posaune 16', 15 Stiefel von Posaune 16' und Trompete 8'. 52

13 Erhaltene Orgeln Oederan 1727 DISPOSITION (II/25, ursprünglich II/24) HAUPTWERK, I. MANUAL Bordun 16Fuß Principal 8Fuß Rohrflöte 8Fuß Octava 4Fuß Spitzflöte 4Fuß Quinta 3Fuß Octava 2Fuß Cornet 3Fach (ab c 1 ) Mixtur 3Fach Cymbel 2Fach Vox humana 8Fuß 1 OBERWERK, II. MANUAL Gedackt 8Fuß Quintaden 8Fuß Principal 4Fuß Rohrflöte 4Fuß Nassat 3Fuß Octava 2Fuß Tertia 1 3 /5Fuß Quinta 1 1 /2Fuß Sifflöt 1Fuß Mixtur 3Fach PEDAL Principalbaß Octavbaß Posaunenbaß Trompete 16Fuß 8Fuß 16Fuß 8Fuß NEBENREGISTER Tremulant Hauptwerk»Schwebung«Oberwerk (Tremulant) 2 Schiebekoppel II/I Pedalkoppel 3 Calcant KLAVIATURUMFÄNGE Manuale C, D c 3, Pedal C, D c 1 WINDVERSORGUNG Drei Keilbälge, Kalkantenbetrieb möglich, seit 1993 alle drei Bälge an den Elektroventilator angeschlossen, Winddruck: 88 mm WS. STIMMTONHÖHE Ursprünglich Chorton (a 1 : Hz), gegenwärtig a 1 : 437Hz. STIMMUNGSART Ursprünglich vermutlich»wohltemperiert«, gegenwärtig gleichstufig. GESCHICHTLICHES Die 1709 durch einen Stadtbrand schwer beschädigte Kirche wurde bis 1727 wiederhergestellt. Neben anderen Orgelbauern bewarb sich Gottfried Silbermann und reichte im August einen Entwurf ein. Wegen des hohen Preises von 1800 Talern ging man auf sein Angebot nicht ein. Am 13. April 1719 schloß der Rat der Stadt Oederan einen Vertrag mit Johann Gottlieb Tamitius, Zittau, der innerhalb von zwei Jahren eine dreimanualige Orgel mit 37 Registern für 900Taler bauen wollte. Da Tamitius vier Jahre später noch nicht mit der Arbeit begonnen hatte, wandte man sich erneut an Silbermann und schloß am 9. Juni 1724 mit ihm einen Kontrakt, in dem er sich verpflichtete, für 1000 Taler bis Ende September 1725 ein Instrument mit 24 Registern auf zwei Manualen und Pedal fertigzustellen. Bereits auf mündliche Zusicherung des Vertrages hatte Silbermann im Oktober 1723 die Werkstattarbeiten aufgenommen. Obgleich die in Freiberg gefertigten Teile bereits im Juli 1725 bereitstanden, begann der Einbau erst ein Jahr später. Offensichtlich war der Innenausbau der Kirche noch nicht weit genug fortgeschritten. Am 7. Februar 1727 war die Orgel vollendet, wurde aber erst am 25. Mai übergeben und zusammen mit der Kirche geweiht. Der Name des Prüfers und sein Gutachten sind nicht überliefert. Im Zuge der neugotischen Ausstattung der Kirche erhielt die Orgel ein neues Gehäuse aus der Kunsttischlerei Ernst Weißbach, Dresden. Das Originalgehäuse wurde für 2 Mark als Brennholz verkauft. Gleichzeitig wurde das Instrument durch Gebrüder Jehmlich, Dresden, erneuert. Tertia 1 3 /5' und Sifflöt 1' wurden ausgeschieden und im Hauptwerk Gambe 8' sowie im Oberwerk Aeoline 8' eingebaut. 1902/03 erhielt die Orgel durch Umhängen der Traktur moderne Kammerstimmung. Statt der 1917 beschlagnahmten Prospektpfeifen setzten Gebrüder Jehmlich 1927 Zinkpfeifen ein. Bei einer Restaurierung 1937 durch die Firma Hermann Eule, Bautzen, die auch die weiteren Arbeiten ausführte, erhielten die eingelagerten Pfeifen von Tertia und Sifflöt wieder ihren früheren Standort. Für den seit 1903 in allen Klaviaturen fehlenden Ton C kamen neue Pfeifen auf Ergänzungsladen hinzu wurde im Oberwerk Dulzflöte 8' auf einer zusätzlichen Lade eingebaut. Auf eine Instandsetzung und Nachintonation 1968 folgte 1992/93 eine grundlegende Restaurierung (Leitung: Helmut Werner). Sie umfaßte u. a. den Einbau neuer Zinn-Prospektpfeifen, die Instandsetzung aller technischen Teile, Reparatur der Keilbälge und Anschluß aller drei Bälge an das Windsystem, Wiederherstellung der Manualschiebekoppel und des Tremulanten zum Hauptwerk, Einbau eines zusätzlichen Tremulanten (»Schwebung«) zum Oberwerk, Korrektur der Zusammensetzung der Hauptwerk-Cimbel. Die Umstimmung der Orgel blieb auf Verlangen der Kirchgemeinde bestehen. 68

14 Erhaltene Orgeln Glauchau, Georgenkirche 1730 DISPOSITION (II, 27) HAUPTWERK, I. MANUAL Bordun. 16. F. Principal. 8. F. Rohrflöthe. 8. F. Octav. 4. F. SpitzFlöthe. 4. F. Qvinta. 3. F. Octava. 2. F. Tertia. 1 3 /5. F. Cornet. 3. F. (ab c 1 ) Mixtur. (3fach) Cymbel. (2fach) OBERWERK, II. MANUAL Principal. 8. F. Gedackt. 8. F. Qvintaden. 8. F. Octav. 4. F. Rohrflöthe. 4. F. Nassat. 3. F. Octava. 2. F. Qvinta. 1 1 /2. F. Sufflöth. 1. F. Sesqvialtera ( 4 /5', ab c /5') Mixtur. (3fach) Vox human. (8') PEDAL Princip. Bass 16. F. Octav. Bass. 8. F. Posaunen. B. 16. F. Trompete. 8. F. NEBENREGISTER Tremulant (Hauptwerk) Schwebung. (Tremulant Oberwerk) Schiebekoppel II/I Pedalcoppel (I/P) 1 Klingel. KLAVIATURUMFÄNGE Manuale C, D c 3, Pedal C, D c 1 WINDVERSORGUNG Drei Keilbälge mit einer Falte (rekonstruiert), Betrieb durch Kalkanten oder mit Elektroventilator möglich (alle Bälge angeschlossen), Winddruck: 85 mm WS. STIMMTONHÖHE Chorton, 1998 rekonstruiert: 463,6 Hz. STIMMUNGSART Ursprünglich vermutlich»wohltemperiert«; seit 1998 modifizierte»silbermann-sorge-temperatur«, Cent-Werte: c cis d es e f fis g gis a b h GESCHICHTLICHES Ein Stadtbrand am 24.Oktober 1712 zerstörte auch die Georgenkirche. Sie konnte bis 1728 wieder aufgebaut und am 15. Februar geweiht werden. Den Bauvertrag mit Gottfried Silbermann schloß»otto Ernst Graff und Herr von Schönburg«am 19. Juli Der Baupreis betrug 1200 Taler. 3 Er wurde durch eine Lotterie aufgebracht. Johann Andreas Silbermann bemerkte zum Kontrakt:»Dieser Accord war widerum auf eine solche Art, als wan man in Ansehung des Preißes einem Stümbler gleich arbeiten wolte, um selbigem die Arbeit abzuspannen. Oder aber weilen H[err] V[etter] weder Weib noch Kinder zu versorgen hat, als wan er sich eine Freude davon machte umsonst zu arbeiten.«4 Am 6. Juni 1730 wurde die Orgel ohne Prüfung übergeben und am 11. Juni geweiht. Aus diesem Anlaß erschienen drei Druckschriften, je eine verfaßt vom Glauchauer Organisten Johann Gottlob Meischner und vom Zwickauer Kantor Johann Martin Steindorff. Eine dritte enthält die Disposition (27 Register auf zwei Manualen und Pedal) und die Texte einer zweiteiligen Kantate für den Weihegottesdient reparierten Christian Gottlob Steinmüller und Sohn, Grünhain, die Orgel, entnahmen die Cymbel 2fach im Hauptwerk sowie Sesquialtera 1fach und Vox humana 8' im Oberwerk, die sie durch Viola da gamba 8', Flauto traverso 8' und Salicet 4' ersetzten. Richard Kreutzbach, Borna, baute 1853 eine Pedalkoppel ein tauschte er die Steinmüller-Register gegen eine neue Viola da gamba 8' im Hauptwerk, eine Aeoline 8' und eine (nicht originalgetreue) Vox humana 8' im Oberwerk. Im Pedal ersetzte er den Trompetenbaß 8' gegen ein gleichnamiges Register in anderer Bauform. Durch die Firma Gebrüder Jehmlich, Dresden, erhielt die Orgel 1924 ein modernes Magazingebläse und 1936 auf pneumatischen Zusatzladen die Register Cymbel 2 3fach im Hauptwerk, Sesquialtera 2fach im Oberwerk und Octavbaß 4' im Pedal, außerdem eine Wippenkoppel statt der Manualschiebekoppel. 6 Gleichzeitig wurden durch Umhängen der Tontraktur zeitgenössische Kammertonstimmung eingerichtet und mit Hilfe pneumatischer Zusätze der Pedalumfang bis f 1 erweitert änderte Hans Michel, Crimmitschau, Viola da gamba 8' und Aeoline 8' in Quinte 5 1 /3' und Terz 1 3 /5'. 1952/53 führten Gebrüder Jehmlich folgende Arbeiten aus: Einbau der (durch die Umstimmung 1936) fehlenden C-Pfeifen, Neubau der»schwebung«für das Oberwerk, Entfernen der Zusatzladen in den Manualen, Neubau der meisten Metallpfeifen und Einsetzen neuer Kerne in das restliche Metallpfeifenwerk, Einbau neuer Kanäle und Verringern des Winddrucks wurde im Rahmen einer Kirchenrenovierung die frühere Farbfassung des Orgelgehäuses freigelegt und 83

15 Glauchau, Georgenkirche restauriert. Infolge mutwilliger Beschädigungen waren 1969 Reparaturen erforderlich. Im Ergebnis der Geschichte der Orgel sind von 1467 Silbermann-Pfeifen nur noch 353 (24%) vorhanden, dabei keine unveränderte Metallpfeife bis 1998 rekonstruierte die Firma Hermann Eule Orgelbau Bautzen die Orgel nach denkmalpflegerischen Grundsätzen (Konzept und Neuintonation: Helmut Werner). Die wichtigsten rückführenden Maßnahmen bestanden im Wiederherstellen der Disposition von 1730, der Schiebekoppel, des ursprünglichen Pedalumfangs (mit neuer Pedalklaviatur in Silbermann-Bauweise) und der Original- Stimmtonhöhe, dem Einbau neuer Manualklaviaturen und dem Austausch aller 1836, 1891 und 1953 eingebauten durch neue Pfeifen in authentischer Mensur und Legierung, in der Rekonstruktion beider Tremulanten, der Gebläseanlage mit drei Keilbälgen und der maßgerechten Kanalanlage. ANMERKUNGEN 1 Nicht original. Das Pedal war ursprünglich durch separate Ventile fest an das Hauptwerk gekoppelt. 2 Abschrift erhalten in: Kreisarchiv Mittweida, 911, Stadtbestand Penig, Orgel der Stadtkirche, Bl. 31ff, aufgefunden von Johannes Reichel, Plauen. 3 Vgl. auch Müller 1982, S. 235f. 4 Silbermann o. J., Bd. VI, S. 143 (Schaefer 1994, S. 463). 5 Siehe Müller 1982, S. 477ff. 6 Für die Koppel wurde der Registerzug des stillgelegten Tremulanten verwendet. ERGÄNZENDE SCHRIFTEN Silbermann o. J., Bd. VI. Schaefer Rüger Hüttel Festschrift Zimmermann

16 Kleines Orgellexikon Kleines Orgellexikon Kondukten Metallröhren, die den Prospektpfeifen den Wind von ihrem theoretischen Standort auf der Windlade zum Prospekt zuleiten. Auch die Pfeifen eines erhöht aufgestellten (»aufgebänkten«) Cornet und des hinter den Laden in Kästen aufgestellten Echo- Cornet erhalten den Wind durch Kondukten, ebenso»verführte«baßpfeifen, die keinen Platz auf den Manualladen finden. Koppel Eine unterschiedlich konstruierte Vorrichtung, durch die beim Spiel auf einer Klaviatur zusätzlich die zu einer anderen Klaviatur gehörenden Register erklingen können. Manualkoppeln sind stets als»schiebekoppeln«gebaut: Zum Einschalten wird die angekoppelte Klaviatur etwas nach hinten geschoben, beim Ausschalten wieder herausgezogen. Hierzu sind auf den Klaviaturwangen gedrehte Messingknäufe angebracht. Durch bestimmte Bauteile werden die Tasten des angekoppelten Manuals mitbewegt. Das Hauptwerk ist meist fest an das Pedal gekoppelt. Wegen der hierdurch eingeschränkten Spielmöglichkeiten wurden häufig in späteren Epochen schaltbare Pedalkoppeln eingefügt. Gelegentlich baute Silbermann Pedalkoppeln in Form des»baß-ventils«. Bei dieser Konstruktion besitzen die Hauptwerk-Laden zusätzliche Windkästen mit Tonventilen, die durch eine Koppeltraktur geöffnet werden. Beim Einschalten wird durch ein Ventil den Koppelwindkästen Wind zugeführt. Krummhorn Zungenregister mit zylindrischen Bechern auf kurzem Konus und herb surrendem Klang, der einem alten Blasinstrument gleichen Namens nachgebildet ist. Zungenpfeifen. Labialpfeifen Vorherrschende Bauart der Orgelpfeifen. Metallpfeifen bestehen aus folgenden Teilen: Der konische»pfeifenfuß«hat eine mehr oder weniger verengte (»gekulpte«) Fußöffnung, durch die der Wind einströmt. Er ist oben durch den»kern«(waagrechte Platte) bis auf eine schmale»kernspalte«an der Vorderseite verschlossen. Auf den Fuß ist der»pfeifenkörper«gelötet. Sein unterer Rand hat an der Vorderseite einen rechteckigen»aufschnitt«in gleicher Breite wie die Kernspalte. Der abgeplattete untere Vorderteil des Pfeifenkörpers wird als»oberlabium«, der entsprechende Teil des Pfeifenfußes als»unterlabium«bezeichnet. Charakteristisch für Silbermann- Orgeln sind die relativ breiten Labien (bei Principalen, Gedackten und Rohrflöten stets 1/3,6 des Pfeifenumfangs). Das in der Kernspalte gebildete Luftband erzeugt am oberen Aufschnittrand Wirbel, die im Pfeifenkörper Schwingungen in Form einer stehenden Welle anregen. Die Tonhöhe wird durch die Länge des Pfeifenkörpers bestimmt, der Klangcharakter durch seine Form und»weite«(durchmesser) sowie durch Labienbreite, Aufschnitthöhe und Gestaltung der Kernspalte beeinflußt. Holzpfeifen haben prismatische Form. Ihr Pfeifenfuß ist eine enge Holzröhre, aus der der Wind zunächst in eine Windkammer im Unterteil gelangt. Deren Vorderteil (»Vorschlag«) übernimmt die Funktion des Unterlabiums. Offene Pfeifen wurden»auf Tonlänge geschnitten«. Zur Feinstimmung dient ein»stimmhorn«(ein Massiv- und ein Hohlkegel, die durch einen Stiel miteinander verbunden sind), mit dem die Pfeifenmündungen der Metallpfeifen leicht erweitert oder verengt werden können. Bei offenen Holzpfeifen wurden in die obere Mündung Holzleisten eingeleimt, die zur Feinstimmung beschnitten werden können. Gedackt. Labialpfeife (Cornett, Domorgel Freiberg): Sichtbar sind der Pfeifenfuß mit Kulp, Unterlabium, Aufschnitt und Oberlabium, im Aufschnitt sichtbar der Kern mit Kernstichen (aus späterer Zeit). Labium Labialpfeifen. Manual Handklaviatur. Spielschrank. Jedem Manual ist ein Werk zugeordnet. Mensuren Gesamtheit der Abmessungen aller Orgelteile. Im engeren Sinn: Pfeifenmaße. Für eine Labialpfeife sind bis zu 15, für eine Zungenpfeife bis zu 30 Parameter maßgebend. Wesentlich ist ferner die Maßabstufung jedes Parameters im Verlauf der Tonskala. Mixtur Klangkronen. Nasat Ein Quintregister in 2 2 /3'-Lage mit Rohrflöten-Bauform. Gedackt. Oberwerk Werk. Octava Principalregister in höherer Oktavlage als das Basis-Principal. Als 2' gelegentlich Superoctava genannt. Sifflet. Pedal Fußklaviatur, im weiteren Sinn das»pedalwerk«, Werk, Spielschrank. Posaune Zungenregister mit konischen, nach oben erweiterten Bechern aus Metall oder Holz entwickelte Silbermann eine neue Bauform mit starkwandigen belederten Kehlen aus Hartblei und schmalem Aufschnitt. Gleiche Bauform mit etwas geringerem oberen Durchmesser der Metallbecher hat das Fagott. Zungenpfeifen. Positiv Kleinform der Orgel mit festem Standort im Gegensatz zum»portativ«(tragorgel). Positive haben nur ein Manual und Pfeifen geringer Länge (8'-Lage als Gedackt, die übrigen Register in höheren Fußtonlagen).»Positiv«nennt man auch die ähnlich disponierten Teilwerke einer mehrmanualigen Orgel, z. B. Brustpositiv (= Brustwerk), Oberpositiv (= Oberwerk). Ein»Rückpositiv«wird in selbständigem Gehäuse in die Emporenbrüstung eingesetzt, steht also»im Rücken«des Organisten (von Silbermann zweimal geplant, jedoch nie ausgeführt). Principal Wichtigste Bauform der Labialpfeifen: zylindrische Pfeifenkörper mit mittlerer Durchmesser-Mensur. Klang: kräftig, in tiefen Lagen herb sonor, in höheren Lagen hell und scharf. Principale sind in verschiedenen Fußtonlagen disponiert, auch in Quint- und Terzlage und als mehrreihige Klangkronen. Der Principalchor gilt als klangliches Rückgrat jeder Orgel und ihrer einzelnen Werke. Große Principalpfeifen werden als Prospektpfeifen verwendet. Principalpfeifen bestehen aus hochprozentiger Zinnlegierung, als Pedalregister 16' und 8' meist aus Holz. Prospekt Architektonisch gestaltete Schauseite des Orgelgehäuses, stets mit ornamentalem, bei größeren Orgeln auch mit figürlichem Schnitzwerk. In den meisten Fällen wurden die Holzteile erst nachträglich farbig gefaßt und vergoldet. Wesentlicher Bestandteil sind die Prospektpfeifen, meist klingend, aber auch teilweise»blind«, d. h. stumm (z.b. Freiberg, große Domorgel: 92 klingend, 50 blind). Die Prospektpfeifen sind in flachen oder schwach gewölbten Feldern und in rund oder spitz vorkragenden»türmen«angeordnet. Ein»Werkprospekt«(Beispiel: Freiberger große Domorgel) läßt die Teilwerke ( Werk) einer Orgel erkennen. In den späteren Silbermann-Orgeln stehen nie Pfeifen aller Werke im Prospekt, prinzipiell nie Pedalpfeifen. Schleierbretter. Quinta Register, das den dritten (Quinte 2 2 /3') oder sechsten Teilton (Quinte 1 1 /3') des 8'-Klanges verstärkt (z. B. erklingt auf Taste c 1 der Ton g 2 bzw. g 3 ), stets mit Principalpfeifen besetzt. Quintadena, Quintaden Gedacktregister mit Metallpfeifen sehr enger Mensur. Durch den geringen Durchmesser tritt besonders der dritte Teilton (Quinte, richtig: Duodezime) hervor, der dem Register den Namen gibt. Register Pfeifenreihe mit weitgehend einheitlichem Klangcharakter. Die meisten Register besitzen pro Taste eine Pfeife (im Manual 48 oder 50, im Pedal 24). Gemischte Register wie Cornet, Mixtur und Cymbel besitzen mehrere Pfeifenreihen (eine zweifache Cymbel z. B. 96 oder 100). Da das Cornet erst auf c 1 einsetzt, verfügt es als 3faches Register (es gibt auch Cornet 4- oder 5fach) über 3 25 = 75 oder 3 27 = 81 Pfeifen. Auch einige andere Register (u. a. Unda maris und Chalumeau) sind nur im Diskant besetzt. Fuß (c.). Rohrflöte Gedackt. Rückpositiv Positiv. Schleifen Schleiflade. Schleiflade Das Innere der Lade ist in schmale Kammern, sog.»kanzellen«, für je einen Ton eingeteilt (»Tonkanzellenlade«). Unter der Lade befindet sich der»windkasten«, der vom Gebläse über»windkanäle«mit»wind«versorgt wird. Der Windkasten enthält schmale rechteckige Tonventile, die an der hinteren Schmalseite durch Lederstreifen scharnierartig mit der Ladenunterseite verbunden sind und durch eine Messing-Scherenfeder an die Ventilschlitze angedrückt werden. Bei Tastendruck werden die Ventile mittels der Tontraktur geöffnet. Damit nicht alle Pfeifen auf der betreffenden Tonkanzelle Wind durch die Bohrungen an der Ladenoberseite erhalten und somit nicht stets alle Register erklingen, ist ein weiteres Steuersystem eingefügt: Durch verschiebbare»schleifen«(hölzerne gelochte Leisten) unter den Pfeifenstöcken können jeweils alle Bohrungen eines Registers geschlossen oder geöffnet werden. Die Schleifen, die der Konstruktion den Namen gaben, werden durch die Registerzüge und die daran anschließende Registertraktur bewegt Traktur. Schleierbretter, Schleierwerk Die Leerräume über den kleineren Prospektpfeifen der einzelnen Felder und Türme sind durch Schnitzwerk unterschiedlicher Ausführung gefüllt, meist als stilisiertes Akanthuslaub gestaltet, z.t. auch in Form von Girlanden, Lambrequins, Rocaille-Ornamenten oder Gitterwerk. Das Ornamentwerk wird bei den meisten Orgeln durch Bekrönungen und seitliche»ohren«fortgesetzt. Sesquialtera Ein Terzregister mit Principalpfeifen, das auf C in 4 /5'-Lage beginnt und auf c 1 in die 1 3 /5'-Lage»repetiert«(in der eingestrichenen Oktave wiederholen sich also die Töne der kleinen Oktave). Das Register dient sowohl als Bestandteil von Soloregistrierungen wie zur Ergänzung der Klangkronen. Sifflet Ein 1'-Register in Principalbauweise, = Oktave 1'. Spielschrank (Domorgel Freiberg). Spielschrank, Spieltisch: Die Spielanlagen sind schrankartig in die Gehäusefront eingeordnet. Der Oberteil ist mit Türen verschließbar. Nur bei einigen sehr kleinen Instrumenten (Positiven) ragen die Manuale nach vorn über. Im Spielschrank befinden sich die treppenartig angeordneten Manualklaviaturen, seitlich davon in senkrechten Reihen die Registerzüge. Die Untertasten der Manuale haben Beläge aus Ebenholz, in dessen Vorderteil hinten zwei Querrillen gerissen sind. Die Tastenfronten sind durch drei konzentrische halbkreisförmige Ausdrehungen verziert. Die Obertasten sind mit Elfenbein belegt. Die Pedaltasten bestehen aus Eichenholz. Die Obertasten sind an der Vorderseite geschweift. Die Registerzüge sind mit gedrechselten, schwarz eingefärbten»manubrien«versehen, in deren Mitte ein kleiner Elfenbeinknopf eingelassen ist. Über den betreffenden Manubrien sind Papierschilder mit Tuschebeschriftungen auf den Registerbrettern befestigt. Die Registerzüge der einzelnen Werke sind nebeneinander (auf beiden Seiten symmetrisch) angeordnet, bei Orgeln mit Hinterwerk übereinander. Die Züge für die Pedalregister und die Nebenregister liegen jeweils unten. Bei den Positiven sind die Manubrien in zwei waagerechten Reihen seitlich in Klaviaturhöhe angebracht. Koppeln, Traktur. Spitzflöte Labialregister mit konischen, nach oben verengten Pfeifenkörpern, in 4', sehr selten 8'-Lage. Der Klang der Spitzflöten ist flötenartig, aber etwas herb. Gleiche Bauform haben»viola da gamba«(als 8') und Gemshorn (als 2'). Labialpfeifen. Subbaß Gedackt mit Holzpfeifen, 16'-Baßregister im Pedal. Temperatur (Stimmungsart) Frequenzverhältnisse der Halbtöne innerhalb einer Oktave; bei gleichstufiger Temperatur: einheitliches Verhältnis, Ergebnis: keine reinen Intervalle. Bei allen anderen Temperaturen haben einige Intervalle bessere Werte (rein oder annähernd rein) auf Kosten anderer. Bei der mitteltönigen Temperatur ist ein Drittel der Dur- und Moll- Dreiklänge durch erhebliche Abweichungen belastet. Unter»wohltemperierter«Stimmung versteht man gegenwärtig eine Temperatur, die zwar ungleichstufig ist, jedoch den musikalischen Gebrauch aller Dur- und Moll-Dreiklänge erlaubt. In der Geschichte der Stimmungsarten wurde»wohltemperiert«jedoch auch gleichbedeutend mit»gleichschwebend«gebraucht. Zu Silbermanns Orgeltemperatur siehe S. 29, 72 und 117. Tertia Register, das den fünften Teilton des 8'-Klanges verstärkt (z.b. erklingt auf Taste c 1 der Ton e 3 ), teils mit Principal-, teils mit weitmensurierten Cornet-Pfeifen besetzt. Traktur Gesamtheit aller Teile, die Tasten und Registerzüge mit dem Steuersystem der Windladen verbinden. Die Ton- oder Spieltraktur überträgt die Tastenbewegung durch»abstrakten«(dünne Zugleisten),»Stecher«(Druckleisten), Holzwinkel und Wellen auf die Tonventile. Die horizontalen»wellen«mit jeweils zwei Wellenärmchen sind parallel auf»wellenbrettern«angebracht. Sie stellen die seitliche Verbindung zwischen den an den Tasten befestigten Abstrakten oder Stechern und den Abstrakten zu den weiter auseinander liegenden Ventilen her. Die Registertraktur überträgt die Bewegung der Registerzüge durch Metallwinkel, Zugstangen und hölzerne»schwerter«auf die Schleifen. Im Gegensatz zur mechanischen Traktur wurden in einigen späteren Epochen des Orgelbaus die Bewegungsimpulse von den Tasten

17 Di e O rgeln Gottf r i e d Si lberman n s In der glänzenden augusteischen Epoche zählte Sachsen zu den ökonomisch und kulturell führenden Ländern Europas und brachte eine Fülle künstlerischer und kunsthandwerklicher Gipfelleistungen hervor. Gottfried Silbermann, eine Zentralgestalt der Orgelbaugeschichte, wirkte über Zeit und Region seines Schaffens hinaus schulebildend und maßstabsetzend. Unser Buch richtet sich an einen breiten Leserkreis. Frank-Harald Greß, namhafter Orgelforscher und Kenner des historischen und gegenwärtigen sächsischen Orgelbaus, gibt allen kulturgeschichtlich Interessierten, allen Musikfreunden und Orgelliebhabern einen anschaulichen Einblick in Persönlichkeit und Schaffensprinzipien Silbermanns sowie in die realen Arbeits- und Lebensbedingungen des Meisters. Im Mittelpunkt stehen Einzeldarstellungen aller Silbermann- Orgeln, ihrer Geschichte und ihrer aktuellen Details. Behandelt sind auch die nicht oder nur teilweise erhaltenen Instrumente. Tabellarische Übersichten und ein kleines Orgellexikon dienen der raschen Information. Die großformatigen Fotografien von Michael Lange stellen den Betrachter mitten in die Kirchen, unmittelbar vor die Orgelprospekte und in anmutige Landschaften im Wirkungsraum Silbermanns. ISBN

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