Inhaltsverzeichnis. 1. Kriminalitätsentwicklung. 2. Geografische Struktur (Landkreisebene-Gemeindeebene) 3. Herausragende Fälle

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2 Inhaltsverzeichnis 1. Kriminalitätsentwicklung 1.1 Gesamtüberblick 1.2 Entwicklung Einwohnerzahl und Kriminalität Kriminalitätsstruktur Entwicklung der Deliktsbereiche Gesamtaufklärung 1.3 Ermittelte Tatverdächtige Geschlechtsstruktur Altersstruktur Nichtdeutsche Tatverdächtige Anteil der Nichtdeutschen und Zuwanderer Anteil der Zuwanderer bei den Taten (mit AufenthG und AsylVfG) Flüchtlingsthematik 1.4 Entstandener Schaden 1.5 Opfer/Geschädigte 2. Geografische Struktur (Landkreisebene-Gemeindeebene) 2.1 Zuständigkeitsbereich 2.2 Stadt Eichstätt 3. Herausragende Fälle 3.1 Graffitischmierer ermittelt 3.2 Rentnerin vergewaltigt 3.3 Frauen begrapscht 3.4 Räuberische Erpressung im Drogenmilieu Seite 2 von 13

3 1. Kriminalitätsentwicklung 1.1. Gesamtüberblick Im Jahr 2016 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der PI Eichstätt 1352 Straftaten statistisch erfasst. nach dem Strafgesetzbuch und dem Nebenstrafrecht ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte Entwicklung Gegenüber 2015 hat die polizeilich registrierte Kriminalität um 257 Fälle ( + 23,47 % ), zugenommen. Im Zehnjahresvergleich, also gegenüber dem Berichtsjahr 2006, nahm die Kriminalität im Dienstbereich statistisch um 320 Fälle oder 31 % zu. Nach einem Anstieg der Kriminalität im Berichtsjahr 2015 Jahren war die Entwicklung 2016 erneut weiter steigend. PI Eichstätt PKS-Gesamt 2006 bis 2016 Seite 3 von 13

4 Einwohnerzahl und Kriminalität Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Eichstätt umfasst 14 Gemeinden und die Große Kreisstadt Eichstätt. Die PI Eichstätt betreute im letzten Jahr Menschen (Stand ). Gegenüber dem letzten Stichtag nahm die Bevölkerung um 412 Einwohner oder 0,85 % zu. Für das Jahr 2016 ergibt sich damit eine Häufigkeitszahl von 2773 Straftaten pro Einwohner. Die Häufigkeitszahl wird benutzt, um das Verhältnis zwischen Einwohner und begangenen Straftaten insgesamt auszudrücken. Hierzu dividiert man die Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt durch die jeweilige Einwohnerzahl und errechnet sie dann auf Einwohner. erfasste Fälle x HZ = Einwohnerzahl Die Häufigkeitszahl für Bayern gesamt beträgt 6871; für das Präsidium Oberbayern Nord Die Häufigkeitszahl der durch die Polizeiinspektion Eichstätt betreuten Gemeinden beträgt im Einzelnen: Kriminalitätsstruktur Der Großteil der Kriminalität wird von nachfolgenden Deliktsarten geprägt. Die Pfeile geben die Veränderung der Kriminalitätsstruktur, nicht die Veränderung der absoluten Anzahl der Straftaten an. Seite 4 von 13

5 Kriminalitätsstruktur PI Eichstätt Entwicklung der Deliktsbereiche Der 5-Jahresvergleich zeigt die langfristige Entwicklung der Deliktsbereiche. PI Eichstätt PKS ausgewählte Deliktsbereiche 2012 bis 2016 Seite 5 von 13

6 Nach 312 gemeldeten Diebstahlsdelikten im Berichtsjahr 2015 nahmen hier die Fallzahlen im Jahr 2016 auf 302 Fälle ab. Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten gab es einen leichten Rückgang von 170 auf 159 Fälle. Bei den strafrechtlichen Nebengesetzen war jedoch eine Zunahme zu beobachten (101 auf 145) Gesamtaufklärung Bei 1352 erfassten Straftaten konnten im Berichtsjahr 930 Straftaten geklärt werden, woraus sich eine Aufklärungsquote von 68,8 % ergibt (ohne AufenthG u. AsylVfG 68,5 %) Die Aufklärungsquote stieg damit um 1,0 % gegenüber dem Vorjahr. Die Aufklärungsqoute ohne AufenthG u. AsylVfG liegt bei 68,5 %; der bayerische Durchschnitt bei 63,7 %. Folgende Tabelle zeigt die Aufklärungsquote der PI Eichstätt in ausgewählten Deliktsbereichen. Aufklärungsquoten PI Eichstätt 2012 bis 2016 Seite 6 von 13

7 1.3. Ermittelte Tatverdächtige Im Zusammenhang mit der Aufklärung von 930 Straftaten wurden im Dienstbereich insgesamt 700 Tatverdächtige ermittelt Tatverdächtige Männer und Frauen Von den 700 ermittelten Tatverdächtigen waren 565 männlichen und 135 weiblichen Geschlechts Altersstruktur Die Verteilung der Tatverdächtigen auf die Altersgruppen ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich: 700 Kinder bis unter 14 Jahre Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre Heranwachsende 18 bis unter 21 Jahre Summe Kinder, Jugendliche, Heranwachsende Anzahl Tatverdächtige %-Anteil an den Tatverdächtigen 18 2,57% 73 10,43% 94 13,43% ,43% davon männlich ,00% davon weiblich 24 3,43% Erwachsene ab 21 Jahre ,57% davon männlich ,71% davon weiblich ,86% Nichtdeutsche Tatverdächtige Unter den 700 im Jahr 2016 ermittelten Tatverdächtigen (mit AufenthG bzw. AsylVfG) waren 238 Nichtdeutsche (34 %). Seite 7 von 13

8 Anteil der Nichtdeutschen und Zuwanderer (Asylbewerber) an den Tatverdächtigen Tatverdächtige gesamt davon tatverd. Nichtdeutsche davon Zuwanderer (Asylbewerber) Anteil in % 34 18, Anteil der Zuwanderer (Asylbewerber) bei den Taten (mit AufenthG und AsylVfG) Flüchtlingsthematik Die oben angeführten Tabellen ermöglichen einen Überblick über die Beteiligung von Zuwanderern (Asylbewerbern) an den hier registrierten Straftaten. Die Steigerungen im Bereich der Rohheitsdelikte lassen sich in erster Linie auf Auseinandersetzungen in den Einrichtungen zurückführen. Dort leben Menschen unterschiedlicher Nationalität, Kultur und Religion auf sehr engem Raum zusammen, wobei es erfahrungsgemäß zu Differenzen und Streitigkeiten kommen kann. Seite 8 von 13

9 Gegen 131 Zuwanderer wurde in 201 Fällen ermittelt. 4 Fälle waren Verstöße gegen ausländerrechtliche Bestimmungen, 197 Delikte sind der sonstigen Kriminalität zuzuordnen. Hier eine Übersicht: Straftaten durch Zuwanderer im Zuständigkeitsbereich der PI Eichstätt 2016 Straftaten durch Zuwanderer Veränderung zum Vorjahr Veränderung in % Straftaten gesamt ,9 % Straftaten ohne ausl.rechtl. Verstöße ,1 % Straftaten gegen das Leben % Straft. gg. die sex. Selbstbestimmung % Rohheitsdelikte % davon Körperverletzungsdelikte % Diebstahl % davon Ladendiebstahl ,5 % Vermögens- und Fälschungsdelikte ,7 % davon Betrug ,3 % davon Beförderungserschleichung % davon Sozialleistungsbetrug Sonst. Straftaten nach dem StGB % davon Beleidigung sex. Grundlage % Straftaten gegen Nebengesetze ,8 % davon Verstöße Ausländerrecht % davon Rauschgiftdelikte % Von den 76 gemeldeten Körperverletzungsdelikten von Zuwanderern war in 52 Fällen eine Flüchtlingsunterkunft Tatort. Darunter waren auch sechs Fälle von Häuslicher Gewalt, d. h. Fälle, bei denen Frauen von ihren Männern in der Unterkunft geschlagen wurden. Beispielhaft darf hier eine Auseinandersetzung vom 19. Februar 2016 in Morsbach erwähnt werden. Dort wurde eine 26-jährige Frau aus Afghanistan von ihrem 31-jährigen Ehemann massiv verprügelt. Nach Ermittlungen der Polizei schlug der 31-Jährige mit einem Metallstuhl auf seine Frau ein und schlug ihren Kopf mehrmals gegen Treppenstufen. Mitbewohner konnten den Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ. Am 11. Dezember 2016 kam es in einer Flüchtlingsunterkunft in Kaldorf zu einer Auseinandersetzung zwischen drei afghanischen Flüchtlingen. Dabei kamen eine Hantelstange, Stangen eines Bettgestells und ein Holzstock zum Einsatz. Zwei der Beteiligten wurden aufgrund ihrer Kopfverletzungen mit dem Rettungswagen in die Klinik Eichstätt gebracht. Seite 9 von 13

10 Am 26. August 2016 kam es am Franz-Xaver-Platz in Eichstätt zu einer Schlägerei zwischen zwei Gruppen junger Männer. Eine Gruppe junger Flüchtlinge aus Afghanistan geriet dort mit vier jungen Deutschen in Streit. Im weiteren Verlauf ging ein 18-jähriger Afghane mit einer abgeschlagenen Bierflasche auf die Gruppe los. Auch hier musste die Polizei die Streithähne trennen Entstandener Schaden Im Jahr 2016 waren unter den 1352 Straftaten insgesamt 625 Schadensdelikte, also Delikte, bei denen die Polizeiliche Kriminalstatistik Aussagen über den entstandenen Beute- bzw. Sachschaden trifft. Die Gesamtschadenssumme belief sich im letzten Jahr im Dienstbereich der PI Eichstätt auf Euro. Die Gesamtschadenssumme liegt damit 26,72 % über dem Wert von 2015 ( Euro). In der folgenden Tabelle sind auszugsweise die schadensträchtigsten Straftatenfelder dargestellt: 1.5. Opfer und Geschädigte Eine Opfererfassung erfolgt nur bei ausgewählten Straftaten bzw. Straftatengruppen. Hierzu gehören vor allem Delikte gegen höchstpersönliche Rechtsgüter wie beispielsweise Leib, Leben und Gesundheit, Freiheit und sexuelle Selbstbestimmung. Seite 10 von 13

11 Im Berichtsjahr wurden bei 315 Delikten insgesamt 328 Opfer registriert waren es 233 Personen, die Opfer einer von 220 der vorgenannten Straftaten wurden. Unter den Opfern waren 220 Männer und 108 Frauen. In der Tabelle sind die Opfer nach Altersgruppen aufgeschlüsselt und in ausgewählten Deliktsbereichen aufgeführt. 2. Landkreis Eichstätt Die Tabelle zeigt die Häufigkeitszahlen des Landkreises Eichstätt und im Vergleich dazu ausgewählte Landkreise in Bayern sowie der Landkreise in der Region 10 und der Kreisfreien Stadt Ingolstadt: Im bayernweiten Vergleich der einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte weist der Landkreis Eichstätt die fünftniedrigste Häufigkeitszahl in Bayern auf und liegt hinter den Landkreisen Würzburg, Schweinfurt, Aichach-Friedberg und Aschaffenburg an fünfter Stelle. Der Landkreis Eichstätt ist damit der sicherste Landkreis im Regierungsbezirk Oberbayern. Seite 11 von 13

12 2.1. Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Eichstätt Im Zuständigkeitsbereich der PI Eichstätt wohnen derzeit Menschen auf einer Fläche von 532,52 km 2. Daraus ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 91,6 Einwohnern je km Stadt Eichstätt Im letzten Jahr wurden 909 Straftaten mit Tatort in der Stadt Eichstätt zur polizeilichen Kriminalstatistik gemeldet. Dies sind 267 Fälle mehr als im Jahr Die Zunahme beläuft sich somit auf + 41,59 %. Die folgende Übersicht zeigt den Gemeindevergleich* auf Basis der polizeilichen Kriminalstatistik 2016: * nicht enthalten sind dabei Delikte der Gemeinden im Lkr. Eichstätt in den Zuständigkeitsbereichen der Polizeiinspektionen Ingolstadt und Beilngries. 3. Herausragende Ermittlungsfälle im Jahr Fahndungs- und Ermittlungserfolg für Polizei - 22-jähriger Graffitischmierer ermittelt Nach monatelangen Ermittlungen gelang es der Polizei, eine größere Serie von Sachbeschädigungen durch Graffiti in München und Eichstätt aufzuklären. Einem 22-jährigen Studenten aus München wurden nach Abschluss der Ermittlungen 49 Graffitischmierereien mit einem Sachschaden von Euro zur Last gelegt. Bei einer Wohnungsdurchsuchung im Juli 2016 fanden die Beamten zudem in einer Seite 12 von 13

13 Nebenwohnung in Eichstätt Betäubungsmittel und eine Aufzuchtanlage für Marihuana. Auf die Spur waren die Ermittler dem 22-Jährigen gekommen, als er bei einer Kontrolle durch eine Polizeistreife in Eichstätt entsprechende Gerätschaften mitgeführt hat. 3.2 Rentnerin am Herzogsteg vergewaltigt Am 11. August 2016 kam es am Herzogsteg in Eichstätt zu einer Vergewaltigung einer 60-jährigen Rentnerin aus Eichstätt. Die Frau wurde von einem 33-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan in ein Gebüsch gezogen und vergewaltigt. Im Zuge der Ermittlungen konnte der Asylbewerber in einer Flüchtlingsunterkunft in Baden-Württemberg festgenommen werden. Er hatte sich unmittelbar nach der Tat dorthin abgesetzt. Die Tat hatte insbesondere im Stadtgebiet zu einer deutlichen Beeinträchtigung des subjektiven Sicherheitsgefühls geführt. 3.3 Frauen begrapscht - 27-jähriger Mann ermittelt Im August 2016 kam es im Stadtgebiet zu mehreren sexuellen Belästigungen von Frauen. In nahezu allen Fällen suchte ein 27-jähriger Mann den Kontakt zu den Frauen und fing nach einem kurzen Gespräch an, die Frauen unsittlich zu berühren. Am 27. August wurde ein 15-jähriges Mädchen von dem Mann sexuell angegangen und unsittlich berührt. Im Zuge der Fahndungsmaßnahmen meldete sich der 27-Jährige selbst bei der Polizei und räumte die Taten ein Räuberische Erpressung im Drogenmilieu Am wurden fünf Tatverdächtige in Eichstätt festgenommen. Ihnen wurden Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und eine räuberische Erpressung zur Last gelegt. Die fünf Täter im Alter zwischen 17 und 30 Jahren standen im Verdacht, als Gruppe im Raum Eichstätt und Ingolstadt mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Einen 19-Jährigen hatten die fünf Beschuldigten unter Einwirkung von Gewalt misshandelt, um ihn zur Zahlung von Drogenschulden zu bringen. Hierzu hatten sie auch Werkzeuge und Waffen als Drohmittel eingesetzt. Im Zuge der Durchsuchungen wurden fünf Haftbefehle gegen die Beschuldigten vollzogen. Zudem wurden Kleinmengen Rauschgift und Beweismittel für die Erpressung sichergestellt. Seite 13 von 13