Unser diesjähriger Tagungsort in der Stadt Olsberg

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1 ISSN K 2767 Nr. 2/Juni 2009 Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes SAUERLAND Unser diesjähriger Tagungsort in der Stadt Olsberg

2 Kurfürst Adel Bürger DAs kurkölnische herzogtum westfalen ( ) Sonderausstellung im Sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises Sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises Alter Markt Arnsberg Tel. ( ) ( ) Fax Öffnungszeiten: Di-Fr Uhr Sa Uhr So Uhr Feiertags wie sonntags geöffnet. SHB Sauerland -museum des HSK

3 SAUERLAND NR. 2/ SAUERLAND Nr. 2/Juni 2009 Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes Wir laden alle Heimatfreundinnen, Heimatfreunde herzlich ein zur diesjährigen Mitgliederversammlung des Sauerländer Heimatbundes am 29. August 2009, Uhr in der Konzerthalle Olsberg Ab 9.00 Uhr wird den Teilnehmern im Foyer der Halle Gelegenheit zum Imbiss und zum Schmökern an den Büchertischen des Sauerländer Heimatbundes und des Olsberger Heimatbundes sowie am Infostand der Olsberg-Touristik geboten. Wir hoffen darauf, dass zahlreiche Besucher unserer Einladung folgen und sich über die reiche Tradition, lebendige Gegenwart und Gastfreundschaft sowie die Kultur- und Naturschönheiten und darüber hinaus die Aktivitäten der Heimatpflege im Heimatgebiet Olsberg überzeugen können. Dazu bieten die unterschiedlichen fachkundig geführten Exkursionsmöglichkeiten am Nachmittag glänzende Voraussetzungen. Nach der musikalischen Eröffnung durch das Jugendblasorchester Olsberg und dem plattdeutschen Vortrag vom Arbeitskreis Mundartpflege des Olsberger Heimatbundes schließen sich die Grußworte und notwendigen Regularien an. Herr Dirk Glaser, Geschäftsführer der Südwestfalen AG, wird aus gegebenem Anlass die Festrede mit dem Thema Risiken und Chancen der Regionale 2013 unter Berücksichtigung der regionalen Identitäten halten. Ein Thema, das in ganz Südwestfalen viele Fragen aufwirft und nach richtungsweisenden Antworten sucht. Traditionsgemäß laden wir um Uhr zum Plattdeutschen Gottesdienst in die St.-Nikolaus-Pfarrkirche Olsberg ein. Zelebrant wird Msgr. Prof. Dr. Konrad Schmidt sein und der Musikverein Eintracht Olsberg die musikalische Begleitung übernehmen. Für die zahlreich erwarteten Teilnehmer der Mitgliederversammlung stehen an der Konzerthalle ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Wir heißen Sie herzlich willkommen und verbleiben mit heimatlichen Grüßen Ihre Dieter Wurm 1. Vorsitzender Sauerländer Heimatbund Elmar Reuter Bürgermeister Stadt Olsberg Aus dem Inhalt Geschichte Dieser Koffer ist ein Stück Geschichte S. 87 Natur Landschaft Siedlung Das Schweinfurter Grün und frühe Maßnahmen des Umweltschutzes im Kreis Olpe S. 82 Die hochwohlgeborenen Gänslein S. 99 Heimat Kultur Vom Dorf zur Region? S. 64 Die Stadt Olsberg S. 67 Der Freie Grund S. 71 An den Wurzeln der Landesvermessung S. 75 Bautechniker des Hönne-Berufskollegs Menden erfolgreich bei denkmal-aktiv des LWL S. 85 Heimat, Volk, Glaube: Zum Selbstverständnis des Sauerländer Heimatbundes in der Weimarer Republik S. 90 Religion und Glaube Die Muttergottes von Hallenberg reiste mit S. 96 Rezensionen Personalien BÜCHER SCHRIFTTUM S. 100 LESERBRIEFE PERSONALIEN S. 106 Unser Titelbild zeigt den Zusammenfluss der jungen Ruhr mit dem Medebach/Gierskopp neben der Konzerthalle Olsberg. Der Medebach entspringt in Bruchhausen am Fuß des Langenbergs, der mit 843 m ü. NN die höchste Erhebung in NRW ist. Ab Elleringhausen trägt der Bach den Namen Gierskoppbach. Direkt am Zusammenfluss befindet sich der diesjährige Tagungsort. Foto: Touristik- und Stadtmarketing Olsberg GmbH Mitarbeiter dieses Heftes finden Sie auf S. 99

4 64 SAUERLAND NR. 2/2009 Vom Dorf zur Region? (Auf-)Gelesenes zur Entwicklung des ländlichen Raumes von Bürgermeister Elmar Reuter, Olsberg Die Entwicklungschancen des ländlichen Raumes werden von manchen Zeitgenossen bemessen mit der Frage nach Chancen einer dörflichen Entwicklung. Was aber eigentlich ist Dorf in der heutigen Zeit. Ich beginne mit einem Blick aufs Dorf. Mir scheint es so, als sei unser Blick aufs Dorf immer noch geprägt von unseren Dorfbildern im Kopf : Das Dorf präsentiert sich wie ein Bilderbuch Der Blick aufs Dorf erfolgt in der Sprache des Fotografen oder des Malers aus der Totalen Das Dorf erscheint als eine runde Sache und abgeschlossene Welt Die Ökologiedebatte der späten 1980er Jahre hat das alte Dorfbild wieder aktualisiert und restauriert Ich könnte es auch so ausdrücken: Unser Dorfbild ist häufig ein Dorf im Rückspiegel. Ein so idyllisiertes und romantisiertes Dorf war ein soziales Gesamtphänomen, in der Sicht seiner Kritiker ein vereinheitlichender Mikrokosmos mit eindeutig geklärter Hierarchie, die den Dorfbewohnern feste Plätze zuweist, eine statische, auf wenig Neues angelegte Arbeits- und Lebenswelt. Diese, in den Köpfen vieler Menschen assoziierten Dorfbilder führen aber nach meiner festen Überzeugung nicht zum heutigen Dorf hin, und ich denke, das kann in unseren Sauerländer Dörfern überwiegend jeder bestätigen. Sie lenken uns (für manchen bereitwillig und gerne) von der heutigen komplexen Dorfrealität ab. Die Entwicklungsprozesse in unseren heutigen Dörfern sind längst nicht mehr einseitig, gar eingleisig. Es gibt viele Linien. Auch die Dörfer sind plural geworden: Es gibt verschiedene Lebensmuster, unterschiedliche Wertmaßstäbe, eine ausgeprägte Mobilität und verzweigte Beziehungsnetze. Liebevoll ausgedrückt hat jemand einmal gesagt: Das Dorf ist eine kleine Welt, in der die große Probe hält. Dörfer öffnen sich in der Region als Bestandteile einer Großgemeinde oder Kleinstadt, mit Nachbardörfern, mit Erweiterung der privaten Freiräume, mit Arbeits-, Ausbildungs- und Freizeitpendlern, mit Freizeitaktivitäten, wie sie im städtischen Bereich vertraut sind, mit der Beziehung zu touristischen Aktivitäten. Diese Mobilität bringt sozio-kulturelle Horizont-Erweiterung und weitere Pluralisierung. Blick vom Langer Berg Fotos: Touristik- und Stadtmarketing Olsberg GmbH Blick auf Helmeringhausen Ein so verstandenes regionales Dorf hat andere Ansprüche an Entwicklung als das Dorf im Rückspiegel. Wenn man in die Zukunft schauen und die Chancen ausloten will für zukünftige Entwicklungen des ländlichen Raumes, kann man nicht nur vom

5 SAUERLAND NR. 2/ Bauernhaus in Brunskappel Mikrokosmos Dorf ausgehen, sondern man muss die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erkunden. Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland lebt im ländlichen Raum. Mit 23 Mio. Arbeitsplätzen, das sind fast 60 % der Jobs, ist die ländlich geprägte Region ein bedeutender Wirtschaftsstandort. 57 % der deutschen Wirtschaftsleistung werden außerhalb der Ballungszentren erbracht. Dieses Potential verpflichtet Politik, sich mit den ländlichen Räumen zu befassen. So vielfältig wie deren Struktur ist, so vielfältig sind auch die Potenziale und die Fähigkeiten, anstehende Herausforderungen zu bewältigen. Dazu eine betrübliche Feststellung: Es gibt m. E. in Deutschland bislang kein eigenständiges Politikkonzept für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Die Größe Wirtschaftliche Entwicklung ist zu sehr den Wachstumsbedürfnissen der Städte, häufig ist da ja von Metropolregionen die Rede, verpflichtet. Das geschieht vermehrt in einer Zeit der Globalisierung. Die Agrarpolitik, als deren Bestandteil Entwicklungen im ländlichen Raum häufig aufgefasst werden, andererseits ist zu eng, um die Vielfalt wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aktivitäten und Bedürfnisse zutreffend aufzuzeigen. Es gibt daher nach meiner Auffassung einen Bedarf für eine ergänzende Politik, ein breitgefächertes interdisziplinäres Bekenntnis zur Entwicklung ländlicher Räume und der Koordinierung dafür einschlägiger Politikfelder. Damit wird die Gleichwertigkeit von Lebens- und Arbeitsbedingungen gefördert, ohne und das ist wichtig Gleichheit anzustreben! Auch der ländliche Raum, wie wir ihn im Sauerland erleben mit einer leistungsfähigen zentralörtlichen Struktur, hat Entwicklungschancen als attraktiver Wohnstandort, als Bestandteil neuer Wirtschafts-Netzwerke und im Tourismus. Von daher besteht die Forderung an die Bundes- und Landespolitik, ja sogar an die europäische Politik, anzuerkennen und durch staatliche Maßnahmen sicherzustellen, dass auch der ländliche Raum eigene Anforderungen an Daseinsvorsorge und eine angemessene Infrastrukturausstattung hat, um seine dauerhafte Entwicklung zu gewährleisten. Wir brauchen bei niedriger Bevölkerungsdichte eine Versorgung mit technischer und sozialer Infrastruktur, wir brauchen z. B. ein leistungsfähiges Straßennetz, eine bedarfsgerechte Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und wir brauchen in der heutigen Zeit vor allen Dingen eine konsequente Ausbreitung moderner Kommunikationstechnologien (Breitband), um die mittelständische und solide Unternehmensstruktur, die im ländlichen Raum vorherrscht, sowohl in der gewerblichen Fertigung als auch im Dienstleistungssektor zu unterstützen. Denn diese Betriebe bieten auch denjenigen Menschen interessante Arbeitsplätze, die nach einer Ausbildung in den Metropolregionen wieder in den ländlichen Raum zurückkehren wollen. Ballungsräume und ländliche Räume bedingen einander und profitieren voneinander. Angesichts der demografischen Veränderungen unserer Gesellschaft mit

6 66 SAUERLAND NR. 2/2009 den drei bekannten Wirkungen Rückgang der Bevölkerung, überproportionaler Rückgang von Kinder- und Schülerzahlen, überproportionaler Anstieg der älteren Bevölkerungsgruppen, sind wir natürlich auch stark herausgefordert in der Bildungs- und Gesundheitsversorgung (z. B. ärztlicher Nachwuchs, Zukunft der Krankenhäuser). Auch wir müssen Angebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ausreichendem Maße entwickeln und anbieten. Vorschulische Bildungs- und Sozialarbeit (Familienzentren) gewinnen an Bedeutung. Die so durch die öffentliche Hand geschaffene technische und soziale Infrastruktur hat Vorleistungscharakter für die Investitionen der Privatwirtschaft und die Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte auf Dauer. Es versteht sich von selbst, dass der Schlüssel für eigenständiges und ortsspezifisches Handeln für die Gemeinden und die Landkreise gesunde Kommunalfinanzen sind. Hier sündigen Bund und Länder in einem fort, indem sie den Kommunen neue Standards, neue Bürokratie aufbürden, ohne sie finanziell dauerhaft besser auszustatten. Die jüngst behaupteten Besserungen der Kommunalfinanzen (bundesweit), waren Folge der angesprungenen Konjunktur und sind jetzt angesichts der weltweiten Finanzkrise erst recht nicht geeignet, Sonnenschein zu verbreiten, denn es kommt darauf an, die immer wiederkehrenden kritischen Zeiten zu meistern; im Wandel der Zeiten muss man damit bekanntlich stets rechnen. In solchen Zeiten, das lehrt die Erfahrung, reicht es meist hinten und vorne nicht. Dort, wo die Leistungskraft der öffentlichen Hand, auch die einer Gemeinde, nicht ausreicht, ist zunächst einmal die breite Palette an Handlungsmöglichkeiten durch aktive Mitgestaltung und Zusammenwirken von Akteuren aus den öffentlichen, privatwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen einzusetzen. Schließlich bleibt noch die Möglichkeit einer intensiven, interkommunalen und regionalen Kooperation, wie wir sie beispielsweise im Tourismus, in der Wirtschaftsförderung oder jüngst in der Versorgung mit Energie und Wasser in den Ruhrtalgemeinden Bestwig, Meschede und Olsberg eingegangen sind. Mit der Bündelung von Know-how und Potenzialen in der Region kann auch in schwieriger Lage eine relativ hohe Angebotsdichte und die Qualität notwendiger Dienstleistungen gewährleistet werden. Das unstreitige Potenzial der ländlichen Räume liegt auch weiterhin in ihrer Lebensqualität, in der das Soziale, die Kultur, die Gesundheit und die Umweltbedingungen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Dabei sind Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement im ländlichen Raum tragende Säulen der Gesellschaft und grundlegende Elemente des gemeinschaftlichen Zusammenhalts. Sie gilt es zu unterstützen und immer wieder neu zu entdecken. Hier liefert die Empirie der Sozialwissenschaft, insbesondere die Trend- und Zukunftsforschung ermutigende Erkenntnisse. Der soziale und der ökonomische Wandel in unserer Gesellschaft führen nach deren Beschreibungen dazu, dass sich die Bedürfnisse und Lebensqualitäten der Deutschen ändern: Früher wurde Lebensqualität eher gleichgesetzt mit Lebensstandard also mit Wohlstand. Heute hingegen suchen die Menschen neue Lebensqualitäten mehr in Richtung Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit. Daraus resultiert einer der wichtigsten Zukunftstrends: Die Sinnsuche. In mehreren Untersuchungsergebnissen spiegelt sich wider: Die Menschen interessieren sich wieder mehr für eine bessere Gesellschaft und wollen selbst auch mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen. Befragungsergebnisse aus 2003 und 2007 zeigen, dass freiwillige Mitarbeit und soziales Engagement an Wert zugenommen haben. Die Bürger scheinen bereit, Verantwortung zu übernehmen. Wenn es nach den Wünschen der Deutschen geht, dann könnte die Zukunft eine Ära der Verantwortung sein. Die meisten Menschen haben heute verstanden: Es ist nicht mehr möglich, sich rein auf den Staat zu verlassen. Es findet eine Entwicklung hin zu einer Bürgergesellschaft statt. In diesem Zusammenhang wird es auch darauf ankommen, mit einer kreativen, zukunftsorientierten Seniorenpolitik die Potenziale des Alters im ländlichen Raum und nicht nur da als Chance zu nutzen. In den Studien, aus denen ich hier wiederholt zitiere, sagt gerade die Gruppe der Menschen, die älter als 60 sind, dass sie nicht wissen, wo sie sich engagieren können und sollen. Zugleich bezeichnen sie sich als jung und aktiv geblieben und bekennen, dass sie Zeit für ehrenamtliches Engagement hätten und sinnvolle Aufgaben der unterschiedlichsten Art für die Gemeinschaft übernehmen könnten. Dies erklären 55 % der befragten Rentner und Pensionäre. Wenn es so ist, dann brauchen wir zusätzlich zur traditionellen Seniorenarbeit andere Möglichkeiten und Formen, sich der Gemeinschaft mit seiner Berufs- und Lebenserfahrung anzubieten. Der vielzitierte demografische Wandel verweigert sich als ein stetig fortschreitender Prozess den schnellen Lösungen. Die Ärmel hochgekrempelt und mal rasch den Bestand der nächsten Jahre gesichert das wird nicht möglich sein. Benötigt werden vielmehr durchdachte und einfallsreiche Konzepte, bei denen in einer Region an einem Strang gezogen wird. Wir brauchen gerade in der Zukunft eine Steigerung der Identifikation von Bevölkerung und Entscheidungsträgern mit der Region, etwas was mit den LEADER-Prozessen im Ostund Mittelteil des Hochsauerlandkreises auf den Weg gebracht wurde und was sich möglicherweise mit dem Thema REGIONALE 2013 auf der Ebene SÜDWESTFALEN in einer anderen Größenordnung noch fortsetzen könnte. Zukunftsszenarien, weil (manchmal) unbequem und (sicher) ungewiss, werden gerne verdrängt. Häufig ist die Furcht vor Veränderungen schlimmer als die Veränderungen selbst. Wir müssen uns konstruktiv mit der Situation in unserer Region befassen, daraus mit vielen Beteiligten in Netzwerken von Bürgern, Wirtschaft und Sozialpartnern eine positive visionäre Perspektive entwickeln und ausstrahlen.

7 SAUERLAND NR. 2/ Die Stadt Olsberg von Elisabeth Nieder*) Die Stadt Olsberg wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Landes Nordrhein-Westfalen am 1. Januar 1975 durch den Zusammenschluss der seit 1969 bestehenden Stadt Bigge- Olsberg und den Gemeinden Antfeld, Assinghausen, Bruchhausen, Brunskappel, Elleringhausen, Elpe mit dem Ortsteil Heinrichsdorf, Helmeringhausen, Wiemeringhausen und Wulmeringhausen aus dem Amt Bigge sowie der Gemeinde Gevelinghausen aus dem Amt Bestwig gegründet. Olsberg liegt im östlichen Teil des Hochsauerlandkreises im oberen Tal der Ruhr und an ihren Nebenflüssen Elpe, Gierskopp und Neger. Die östliche Stadtgrenze bildet auf 2,5 km Länge zu Willingen/Upland die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen. Hier verläuft auch die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser. Südlicher Nachbar ist die Stadt Winterberg. Mit der Stadt Schmallenberg ist die Stadt Olsberg nur durch einen Punkt nah dem Elper Steinmarkskopf verbunden. Hier beginnt auch die westliche Grenze zur Gemeinde Bestwig. Im Norden bildet die Antfelder Gemarkung zum Kallenhardter Wald eine etwa 4 km lange Grenze zwischen Hochsauerlandkreis und Kreis Soest (Stadt Rüthen). Olsberg nimmt mit rund Einwohnern landesplanerisch die Funktion eines Grundzentrums mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums ein. Das Stadtgebiet umfasst eine Gesamtfläche von 117 Quadratkilometern, wovon ca. 63 Prozent bewaldet sind. Damit zählt Olsberg zu den Gebieten mit überwiegend ländlicher Raumstruktur. Köche, Mediengestalter und Tischler bis zu Land- und Forstwirten. An der Förderschule an der Ruhraue mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung erhalten über 200 Schüler in ganztägigem Unterricht eine ihren Fähigkeiten und Begabungen entsprechende Ausbildung. Unterrichtet werden Schüler mit verschiedenen Handicaps wie Gehbehinderung, Sprachbehinderung oder geistiger Behinderung. Das Einzugsgebiet der Schule ist für die über 170 Fahrschüler der östliche Teil des Hochsauerlandkreises (Altkreise Brilon und Meschede) sowie der südliche Teil des Kreises Soest. Die Internatskinder haben ihren ersten Wohnsitz im Rheinland, dem Ruhrgebiet, dem Bergischen Land oder in Ostwestfalen. Wirtschaftsstruktur Die Wirtschaftsstruktur von Olsberg ist geprägt durch das Verarbeitende Gewerbe (über 44 Prozent der rund sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) sowie von privaten und öffentlichen Dienstleistungen mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Sozialwesen (über 32 Prozent). Die industrielle Entwicklung hat ihren Ursprung im Erzbergbau und in der Schiefergewinnung. Heute sind die Arbeitsplätze vorwiegend in der Guss- und Heizsystemindustrie, im Metallgewerbe sowie in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie zu finden. Das Gesundheitswesen hat in unserer Stadt eine besondere Historie. Den Grundstein legte im Jahre 1894 Dr. Grüne, ein Sohn unserer Stadt und Schüler Pfarrer Kneipps, mit dem Bau eines Sanatoriums. Er begründete damit quasi den ältesten Kneippkurort des Sauerlandes - Olsberg ist seit 1975 staatlich anerkannter Kneippkurort. Heute sind neben der Elisabeth- Klinik, eine Fachklinik für Orthopädie, Rheumatologie, Unfall- und Wiederherstellungs-Chirurgie, Innere Medizin, das Geriatrische Zentrum Olsberg, nämlich die Klinik am Stein sowie das Deutsche Aslan-Institut mit der ASLAN-Kurpark-Klinik als Einrichtungen von überregionaler Bedeutung zu nennen. Im Laufe der jahrhundertealten Kneipptradition entstand das Olsberger Kneippsanatorium und später die Aslan-Therapien, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und durch eine Reihe zusätzlicher Behandlungsmethoden systematisch erweitert wurden. So wenden die Spezialisten heute umfassende ganzheitsmedizinische Regenerationskonzepte, Weiter- Bildungsinfrastruktur Neben dem zentralen Bildungsangebot in den Grundschulen, der Hauptund Realschule übernehmen die Berufs-, Berufsfach-, Fach- und Fachoberschulen am Berufskolleg Olsberg des Hochsauerlandkreises mit rund Schülern und Schülerinnen sowie das Berufsbildungswerk Josefsheim Bigge der Josefsgesellschaft eine regionale Versorgungsfunktion. Im Berufsbildungswerk werden junge Menschen mit Behinderung in 36 Berufen für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert. Das Spektrum reicht von Bürokaufleuten über Entspannung, Gesundheit, Sport, Spaß und Wohlgefühl, all dies vereint das AquaOlsberg Fotos: Touristik- und Stadtmarketing Olsberg GmbH

8 68 SAUERLAND NR. 2/2009 entwicklungen und Neuentdeckungen auf dem Gebiet Anti-Aging äußerst erfolgreich an. Als weiteres Standbein der Wirtschaft ist der Tourismus einzustufen. Dabei sind als Säulen der touristischen Arbeit die Kernthemen Wandern, Rad fahren, Gesundheit und die Vermarktung der (kulturellen) Sehenswürdigkeiten Olsbergs zu nennen. Olsberg ist der Gesund-und-Aktiv-Urlaubsort mitten im Sauerland. Die naturgebundene Erholung tritt durch eine aktive Freizeitgestaltung immer mehr in den Vordergrund. Olsberg mit seinen liebenswerten Dörfern ist eingebettet in einen Kranz bewaldeter Höhen. Mehr als 50 über 500 Meter hohe Berge erheben sich im Stadtbereich, darunter der Langenberg, mit 843 Metern der höchste Berg Nordrhein-Westfalens. Olsberg ist der einzige Ort in Westdeutschland, dessen Landschaft Höhenunterschiede von bis zu 530 Meter aufweist. Damit bietet der Ort beste Voraussetzungen zum Wandern und Rad fahren. Und natürlich bedeutet Olsberg Gesundheit als traditioneller Kneipp-Kurort mit über hundertjähriger Tradition. Und mit allem, was dazu gehört: Wassertreten, Wassergüsse, Ernährungs- und Bewegungstherapien. Deutlich wird die Tradition der Kneippschen Heillehre auf dem Olsberger Kneippwanderweg mit seinen natürlichen Wassertretstellen und im AquaOlsberg, der Sauerlandtherme. Entspannung, Gesundheit, Sport, Spaß und Wohlgefühl all dies vereint das AquaOlsberg mit seinen drei Säulen: Sole und Kneippanwendungen Hochwertige Saunaangebote Sport und Freizeitspaß Die Sauerlandtherme ist das einzige Solebad im Sauerland, das so konsequent die Themen Kneipp, Wellness und Gesundheit bedient. Der Olsberger Kneippweg ist das Aushängeschild des Olsberger Wandertourismus. In seiner konsequenten thematischen Ausrichtung ist er einzigartig in Deutschland. Wer sich mit Pfarrer Kneipps heilsamer Lehre auskennt, kommt in Olsberg schnell in den Genuss der wohltuenden Wirkung von Wasser und Wandern. In Kneipp-Medizin ausgebildete Animateure begleiten Sie auf dem Olsberger Kneippweg, zeigen Ihnen Kaltwasser- Anwendungen und erklären die Wirkung. Ganz nebenbei er- Kneippwanderweg Blick auf die Bruchhauser Steine fahren Sie zudem Wissenswertes über Olsberg, seine Kultur und Geschichte sowie Pflanzen und Tiere. Olsberg ist zudem Teil des Bergwanderparks Sauerland, der einzigen deutschen Qualitätswanderregion. Das Angebot an vielfältigen, gut ausgeschilderten Wanderwegen ist deutschlandweit einzigartig. Die bekannten Wanderwege Rothaarsteig und Sauerland Waldroute führen ebenfalls durch Olsberger Stadtgebiet. Für begeisterte Radfahrer sind der RuhrtalRadweg und die Bike Arena Sauerland zu nennen. Auf dem RuhrtalRadweg fahren Genussradler in Olsberg und Umgebung immer entlang des Flusses, der die Region wie kein anderer geprägt hat. Diese Strecke ist ideal für Familien und wenig geübte Radfahrer geeignet. Die Bike Arena Sauerland ist vor allem Treffpunkt für Trekkingbiker, Sportbiker und Rennbiker. Darüber hinaus hat Olsberg mit den Bruchhauser Steinen Geotop von nationaler Bedeutung, bestehend aus vier Porphyrfelsen, dem Besucherbergwerk Philippstollen, fünf

9 SAUERLAND NR. 2/ Schlössern in Antfeld, Bruchhausen, Brunskappel, Bigge und Gevelinghausen, dem Fachwerkdorf Assinghausen sowie den Bergarbeiterdörfern Elpe und Wulmeringhausen eine eigene Geschichte zu erzählen. Siedlungsstruktur Eine unter siedlungsstrukturellen Aspekten dominierende Stellung im Stadtgebiet nimmt der Kernstadtbereich der Stadt Olsberg ein. Er wird von den Ortsteilen Bigge und Olsberg gebildet, die bereits 1969 zur Stadt Bigge-Olsberg zusammengewachsen sind. Etwa die Hälfte der rund Einwohner lebt hier. Durch die hohe Konzentration von Verwaltung, Schulen, Kliniken und Sportstätten, von Einrichtungen des Kurbetriebes, Geschäften, Wohnen und Arbeitsplätzen kommt dem Kernbereich eine zentrale und multifunktionale Bedeutung zu. Die städtebauliche Besonderheit ist, dass zwischen den beiden ca. 1 km entfernt auseinander liegenden Ortskernen Bigge und Olsberg das neue Stadtzentrum, das auf der freigesetzten Fläche eines Industriebetriebes Anfang der 1980er Jahre errichtet wurde, liegt. Durch den Ansatz großflächiger Einzelhandelsbetriebe sowie ergänzender öffentlicher und privater Dienstleistungen konnte ein Zentrum realisiert werden, dass die Versorgungsstruktur der Stadt Olsberg nachhaltig verändert hat. Wegen der günstigen Lage dieses Kernbereiches sowie der beiden historischen Ortskerne Bigge und Olsberg hat sich hier eine stärkere Entwicklung vollzogen als in den anderen 11 vorwiegend ländlichen Ortsteilen. Im Stadtkern Olsberg liegt der Schwerpunkt des Facheinzelhandels. Der Einzugsbereich erstreckt sich deutlich über die Gemeindegrenzen hinweg, so dass bezüglich der Versorgung die Strukturen eines Mittelzentrums vorherrschen. Die Stadt Olsberg ist auch geprägt durch seine intakten, lebendigen Dörfer. Beleg für ein reges Vereinsleben ist die größte Bürgerinitiative Deutschlands, der Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft. Assinghausen konnte 1989 eine Goldmedaille auf Bundesebene erringen. Elleringhausen erzielte 2000 im Landeswettbewerb Gold und 2001 im Bundeswettbewerb Silber. Wulmeringhausen erhielt 2006 eine Goldmedaille auf Landesebene und 2007 im Bundeswettbewerb Bronze. Bruchhausen, das Dorf an den Steinen, errang im europäischen Wettbewerb für Grün in Städten und Dörfern Entente Florale 1998 die Goldmedaille und zählt damit zu den schönsten Dörfern Europas. Bevölkerungsstruktur / demographischer Wandel Die Bevölkerungsentwicklung und dabei besonders die Entwicklung der Altersstruktur liefert nicht nur einen Überblick über den Verlauf der letzten Jahre, sondern auch grundsätzliche Tendenzen über die zukünftigen Bewohner. Während bis zum Jahr 1998 mit Einwohnern ein stetiger Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen war, ist seit 1999 ein deutlicher Abwärtstrend zu beobachten. Bis Juni 2008 reduzierte sich die Zahl der Einwohner Olsbergs auf Dabei verliert die Stadt Olsberg durch Abwanderungen überproportional Einwohner im Alter von 18 bis 30 Jahren. Als Folge zeigt sich, dass Olsberg geprägt ist durch eine schrumpfende und alternde Bevölkerung. Insbesondere die jungen Erwachsenen wandern aus, um sich in Arbeitsund Wirtschaftszentren einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu suchen. Picknick in schöner Umgebung Noch höhere Wanderungsverluste bei den Berufseinsteigern und Bildungswanderern finden sich nach der Bertelsmann Stiftung nur noch in den Städten und Gemeinden Ostdeutschlands. Die Bevölkerung wird bis 2025 nochmals deutlich überproportional zurückgehen. Von der Bertelsmann Stiftung wird für Olsberg für den Zeitraum von 2006 bis 2025 ein Bevölkerungsrückgang von 11,3 Proent prognostiziert. Sie stuft die Stadt Olsberg als Demographietyp Städte und Gemeinden im ländlichen Raum mit geringer Dynamik ein. Diese Einstufung erhalten ebenso unsere Nachbarkommunen Brilon, Marsberg, Schmallenberg, Sundern und Winterberg. Die Alterungsprozesse werden sich in Zukunft fortsetzen. In Olsberg wird sich der Anteil der über 80-jährigen bis 2025 fast verdoppeln und dann über 7 Prozent an der Gesamtbevölkerung betragen. Weniger als 16 Prozent werden dann unter 18 Jahre alt sein. Mit steigendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, betreuungs- und pflegebedürftig zu werden. Dieses führt dazu, dass ausreichend Versorgungsmöglichkeiten eingeplant werden müssen. Ebenso wird die zu erwartende Zunahme an hilfsbedürftigen Menschen die Familien, den kommunalen Haushalt und die Sozialkassen belasten.

10 70 SAUERLAND NR. 2/2009 Wanderungssalden sind ein Indikator zur indirekten Bewertung von Regionen / Kommunen; sie geben besonders bei alterspezifischer Betrachtung indirekte Informationen über die Arbeits-, Lebens- und Umweltqualität (Attraktivität) einer Region. Im Wirtschaftspolitischen Programm des Hochsauerlandkreises wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich mittelfristig, auf jeden Fall aber langfristig, aus der absehbaren Bevölkerungsabnahme und -überalterung ohne aktive Umgestaltung der Rahmenbedingungen eine Reihe von Problemen ergeben werden, die sich wie folgt zusammenfassen lassen: Überalterung der Bevölkerung mit einem schleichenden Prozess der Bevölkerungsimplosion Anpassungszwänge in den Bereichen der Wohn- und der Verkehrs- Infrastruktur, des ÖPNV, der Stadtentwicklung, der Einrichtungen des Gesundheitswesens etc. Arbeitsmarktprobleme, insbesondere Schwierigkeiten der Betriebe, geeignete Arbeitskräfte zu finden Probleme in Unternehmen wegen Fehlens hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. Führungskräfte Veränderungen in den Altersstrukturen der Arbeitnehmerschaft, verbunden mit einer Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Innovationskraft als Folge des Arbeitskräftemangels langfristig ein Abwandern der Betriebe Finanzierungsprobleme der öffentlichen Haushalte und der Sozialsysteme wegen abnehmender Kaufkraft geringere Nachfrage und infolgedessen nachlassendes Wirtschaftswachstum Da in Zukunft Bevölkerungs- und wirtschaftliche Entwicklung noch mehr als bisher von einander abhängig sein werden, ist laut dem wirtschaftspolitischen Programm des Hochsauerlandkreises die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen ein wesentlicher Beitrag zur demographischen Zukunftsfähigkeit der Region. Eine negative demographische Entwicklung hat neben den Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt aber zudem einschneidende Auswirkungen auf nahezu alle gesellschaftsund raumentwicklungspolitisch relevanten Handlungsfelder, wie die sozialen Sicherungssysteme, die öffentlichen Finanzen, die Bereiche der wirtschaftsnahen Infrastruktur, die Versorgung der Bevölkerung mit öffentlichen und privaten Gütern. Der demographische Wandel ist damit ein Thema von weit reichender Relevanz für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Kommunen sind laut der Bertelsmann Stiftung besonders betroffen, da sie im Brennpunkt der öffentlichen Daseinsvorsorge und des zivilgesellschaftlichen Engagements stehen. Die Bedarfe in vielen Bereichen gehen zurück, verändern sich strukturell. Gleichzeitig kommt es zu engeren Handlungsspielräumen in Politik und Verwaltung, denn die demographische Schrumpfung hat erheblichen Einfluss auf die knappen finanziellen Ressourcen der Kommunen und schränken deren Bewegungsspielräume erheblich ein. Aufgrund der Komplexität können jedoch nicht alle Themenfelder gleichzeitig und mit gleicher Intensität bearbeitet werden. Wir stehen nun vor der gemeinsamen Aufgabe, für Olsberg ein strategisches und ressortübergreifendes Gesamtkonzept zur Gestaltung des demographischen Wandels mit Einbindung aller Akteure zu erstellen. Dazu müssen zunächst Ziele, Strategien und Prioritäten festgelegt werden. Ebenso sollte die Auswahl einzelner Schlüsselprojekte erfolgen, die vorrangig umgesetzt werden sollen. Patentlösungen zur Gestaltung des demographischen Wandels gibt es jedoch nicht. Jede Kommune hat unterschiedliche Ausgangssituationen. Daher sind für jede Kommune eigene differenzierte Handlungsstrategien zu entwickeln. Die Effekte des demographischen Wandels, die Entwicklung der Bevölkerungszahlen, die Veränderung der Altersstruktur oder die Wanderungsbewegungen überlagern sich und bedingen vor Ort eine ausgesprochen komplexe Dynamik. Da fast alle kommunalen Handlungsfelder von den Auswirkungen des demographischen Wandels betroffen sind, erfordert die Gestaltung der Folgen ein strategisches und langfristig orientiertes Gesamtkonzept. Dabei kommt es darauf an, die Veränderungsprozesse ressortübergreifend zu gestalten. Die bereits mehrfach zitierte Bertelsmann Stiftung spricht für die Kommunen im ländlichen Raum des Typs mit geringer Dynamik neben der Anpassung der sozialen und technischen Infrastruktur folgende Handlungsempfehlungen aus: Förderung von Identität und bürgerschaftlichem Engagement, Teilnahme an interkommunalen und regionalen Kooperationen sowie die Konzentration auf strategische Handlungsprioritäten und Kernfunktionen. Darüber hinaus ist es dringend erforderlich, Maßnahmen zur Stärkung der Kinder- und Familienfreundlichkeit zu ergreifen und die Bausteine einer zukunftsorientierten Seniorenpolitik vor Ort in praktikable Modelle zu überführen. Eine für Familien attraktive Region stellt auch einen weichen Standortfaktor dar, der Einfluss auf die Änderung des Geburtenniveaus haben kann. Ausreichend Betreuungsangebote für Kinder erleichtern vor allem Frauen, Beruf und Kinder miteinander zu vereinbaren. Dabei sind Alleinerziehende besonders auf die Möglichkeiten der Kinderbetreuung angewiesen. Die schulische Qualifikation hat zudem erhebliche Auswirkungen auf die späteren Ausbildungs- und Berufschancen. Ebenso ist das bestehende Schulangebot ein Standortfaktor für Familien. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass in den kommenden Jahren die Schrumpfungs- und Alterungsprozesse erhebliche soziale, wirtschaftliche und technische Anpassungsmaßnahmen erfordern werden. Leistungseinschränkungen sind dabei nicht zu vermeiden. Umso mehr kommt es darauf an, langfristig die Lebensqualität in der Kommune zu sichern und die Attraktivität der ländlichen Räume zu erhalten bzw. auszubauen. *) Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters

11 SAUERLAND NR. 2/ Der Freie Grund von Otto Knoche Vorsitzender des Heimatbundes der Stadt Olsberg Der gesamte Bereich der heutigen Stadt Olsberg gehörte von etwa 1300 bis etwa 1800 zum so genannten Freien Grund Assinghausen, einem Kondominat (Gebiet, das zwei Herren untersteht), welches zwischen der Grafschaft Waldeck und dem Erzstift Köln heftig umstritten war und in dem Kurköln schließlich 1663 die bestimmende Macht wurde. Der Begriff Freier Grund verdankt seine Entstehung der Tatsache, dass hier die Mehrzahl der Bewohner freie Bauern waren, die im Freigericht (dem Freistuhl zu Assinghausen) ihre eigene Gerichtsbarkeit hatten. Auch geographisch hat man den Eindruck, dass die Dörfer Elleringhausen, Bruchhausen, Assinghausen, Wiemeringhausen, Wulmeringhausen und Brunskappel von den umgebenden bewaldeten Höhen aus betrachtet einen Freien Grund bilden. Diese Abhandlung soll den Namen Freier Grund und seine historische (und geographische?) Dimension etwas ausführlicher erklären. Für ein noch tiefer gehendes Studium, vor allem der Geschichte des Freien Grundes, sei auf die Stadtchronik von Fritz Droste (Literaturverzeichnis (LV) 1 bis 4 und diverse Beiträge in verschiedenen Ausgaben der Heimatzeitschrift STRUNZERDAAL verwiesen. Der historische Freie Grund Vorbemerkung: In allen alten Schriftstücken ist immer nur vom Freien Grund Ass(t)inghausen oder vom Ass(t)inghauser Grund die Rede. Von waldeckischer Seite wurde erstere Bezeichnung bevorzugt, von kölnischer Seite mehr die letztere (Kurköln sah wohl in der Betonung der Freiheit eine Gefahr). Der Name Freier Grund ohne die Ortsbezeichnung Assinghausen stellt also eine Verkürzung dar, die allerdings auch schon von einigen Historikern so gebraucht wurde und die ebenso in dieser Abhandlung weitgehend beibehalten werden soll. Der Name Freier Grund taucht urkundlich erstmals im Frühjahr 1301 auf, als Graf Otto I. von Waldeck bei einer Belehnung von seinem fryen Grunde in Assinkhusen spricht. Dieser Freie Grund hatte bis kurz vorher zur Grafschaft Arnsberg gehört. Auch als die vormals sehr große Grafschaft Arnsberg 1102 geteilt worden war der eine der beiden erbberechtigten Arnsberger Grafen (ein Kleriker) hatte (wohl gezwungenermaßen) seinen Anteil an den Erzbischof von Köln vermacht, war das Gebiet des Freien Grundes arnsbergisch geblieben. Es war aber an drei Seiten, im Nordosten, im Norden und im Westen von kölnischem Gebiet umgeben, während es im Südosten und Süden an waldeckisches Territorium angrenzte. Vielleicht war diese Lage des arnsbergischen Gebietes auch ein Grund dafür, dass der Graf von Arnsberg diesen Teil seiner Grafschaft, der dann 1275 erstmals als Freigrafschaft Bigge bezeichnet wird, seiner Tochter Mechtild als Mitgift mit in die Ehe gab. Mechtild heiratete den waldeckischen Grafen Heinrich, Ottos Vater, und dadurch kam die Freigrafschaft in den Besitz der Grafen von Waldeck. Diese, denen auch schon der bedeutende Freistuhl Nordenau gehörte, fassten nun diese beiden Gerichtsbezirke unter dem Namen Fryen Grund Assinkhusen zusammen. (Droste, LV 2, S. 13) Ab ca war der Frye Grund Assinkhusen (im engsten Sinne) gleichzusetzen mit der Freigrafschaft Bigge, welche die Ortschaften Bigge, Helmeringhausen, Wulmeringhausen, Brunskappel, Wiemeringhausen und Assinghausen umfasste. Zum Freien Grund im weiteren Sinne zählten die Freigrafschaft Olsborn (Olsberg) mit Olsberg, Elleringhausen, Bruchhausen (zeitweise auch Antfeld, Altenbüren und Keffelke) sowie die Freigrafschaft Rüdenberg (das Elpetal), die Freigrafschaft Grönebach, einige Siedlungen im Orketal und der Gerichtsbezirk Nordenau. In den Schriftstücken ist mal von der Freigrafschaft Bigge, mal vom Freien Grund Assinghausen oder nur vom Assinghauser Grund die Rede; es heißt auch schon einmal... in der Grafschaft zu Bigge und zu Assinghusen. Wieso nun Freier Grund Assinghausen? Der Begriff Freigrafschaft ist in alten Schriften sehr häufig zu finden, denn Freigrafschaften um 1225 Abb. aus Rüther, Heimatgeschichte des Landkreises Brilon, S. 59

12 72 SAUERLAND NR. 2/2009 Freigrafschaften gab es viele und alle bezeichneten den Bereich eines Freigerichtes. Vor den Freigerichten, die auf Karl den Großen und die von ihm eingerichtete Gerichtsbarkeit zurückgingen, hatten die freien Bauern zu erscheinen bzw. sie konnten dort ihr Recht einklagen. Als Freie unterstanden sie dem Freigericht, dessen Vorsitzender der Freigraf war. Aus den Reihen der freien Bauern wurden die Schöffen gestellt. Der Freigraf übte die Schutzherrschaft über die Freien aus, welche dafür zu allerhand Abgaben und Diensten verpflichtet waren. (Wälter, LV 12, S 89) Die Stelle, an der ein Freigericht regelmäßig tagte (es wurde vom Tagesanbruch bis höchstens zum Beginn der Dämmerung verhandelt), war der Freistuhl. Die Freistühle lagen in der Nähe der alten Pfarrkirchen, bei uns z. B. bei der Bigger Pfarrkirche (s. Erinnerungsstein) und in Assinghausen oberhalb der Kirche auf dem sogenannten Potthofe (Hof des Gerichtsboten) am Blaumenbuske (Erinnerungsstätte auch dort). Der Assinghauser Freistuhl erlangte in waldeckischer Zeit eine sehr große Bedeutung. Hier wurde nicht nur Recht gesprochen für die Freigrafschaften Bigge und Olsberg (den Freien Grund im engeren Sinne) sondern auch für die Freigrafschaft Grönebach und später sogar für die Freigrafschaft Düdinghausen. Die überragende Bedeutung des Assinghauser Freistuhls für den ganzen Raum von Bigge bis Nordenau und Medelon wird also wohl der Grund sein, warum es Freier Grund Assinghausen oder Assinghauser Grund hieß. Dass die Bezeichnung Freier Grund bei der Vielzahl von Freigrafschaften gerade hier immer gebraucht wurde, ist damit zu erklären, dass hier der Anteil freier Bauern an der Gesamtbevölkerung besonders hoch war. In den ältesten Steuerregistern werden zwei Gruppen von Bauern aufgeführt: freie Waldecker und Kölnische. Letztere unterstanden dem Kurfürsten von Köln (und seinem Gogericht) und waren ihm abgabepflichtig. Daneben saßen auf Kolnischen guitern die freien Waldecker. Der Name sagt es, dass sie Freie waren und keine Hörigen, und als Freie unterstanden sie dem Freigericht. (Wälter, LV 12, S. 88) Und Hömberg sagt dazu: In den Orten Gevelinghausen, Antfeld und Scharfenberg scheinen fast alle Einwohner den dortigen Rittergütern unterstanden zu haben, in Bruchhausen dagegen nur ein kleiner Teil, und in allen anderen Orten des Assinghauser Grundes war die Masse der ländlichen Bevölkerung frei. Das Schatzregister von 1536 nennt in den neun Orten des engeren Assinghauser Grundes 103 dem waldeckischen Freigericht unterstehende Freie neben nur 42 kölnischen Untertanen, aber auch von diesen war ein Teil persönlich frei. (Hömberg, LV 8, S. 63) Besonders hoch war der Anteil der Waldecker Freien in den Dörfern Assinghausen, Brunskappel, Wiemeringhausen und Wulmeringhausen, die auch am treuesten zu Waldeck standen. Allerdings hatten sie auch oft am schlimmsten unter kölnischen Repressalien zu leiden (s. weiter unten). Freistuhl Assinghausen Fotos: Touristik- und Stadtmarketing Olsberg GmbH Der Freie Grund war in den Jahrhunderten von 1300 bis 1700 ein zwischen Kurköln und Waldeck heftig umstrittenes und auch häufig seine unmittelbaren Herren wechselndes Gebiet. Der häufige Besitzwechsel hing mit der chronischen Geldnot der verschiedenen Herren zusammen. Die Grafen von Waldeck waren schon bald nach 1300 aus finanziellen Gründen gezwungen, ihre Rechte im Freien Grund an die damals noch in Goddelsheim ansässigen Gaugreben zu verpfänden. Diese brachten auch noch andere Teile des Grundes an sich, so dass sie um 1370 dessen wirkliche Herren waren (Rüther, LV 11, S. 253). Sie mussten aber ihrerseits nach 1400 Teile des Freien Grundes an die Stadt Brilon versetzen löste Waldeck den Grund für 5000 Gulden wieder ein, verpfändete ihn aber größtenteils schon im folgenden Jahr an Wolf von Gudenberg zu Itter. Dieser gab den Freien Grund schon 1536 an Johann Hanxleden zu Körtlinghausen als Unterpfand. Doch auch diese Pfandschaft dauerte nur 15 Jahre.

13 SAUERLAND NR. 2/ Der Grafenwitwe Anna von Waldeck, geborene Fürstentochter von Kleve, war es nicht gleichgültig, dass alle Pfandnehmer Vasallen des Erzbischofs von Köln waren, der mit Waldeck um die Herrschaft im Freien Grund konkurrierte. Dadurch aber war der Einfluss Kurkölns dort immer größer geworden. Waldeck löste deshalb 1551 den Freien Grund endgültig wieder ein. ja schon seit 1102) war dies weitgehend geschehen, jedoch stießen sie in unserem Raum auf die Interessen Waldecks. Sie hatten hier zwar den Einfluss Waldecks in den fast 200 Jahren der Verpfändung immer weiter zurückdrängen können, nun aber, nach der Wiedereinlösung der Pfandschaft durch Waldeck, kulminierte der Streit, worunter vor allem die Bevölkerung zu leiden hatte. Zahlungen verweigerten. Gewaltsame Pfändungen, verbunden mit schlimmen Exzessen, waren die unausbleibliche Folge (s. hierzu STRUNZERDAAL 2/83, 3/84, 6/87 sowie Droste, LV 2, S. 271 ff) Erst 1628 gelang es Kurköln, die Waldecker Freien seiner Steuerhoheit voll zu unterwerfen. Nach einem jahrzehntelangen Prozess vor dem Reichskammergericht musste Waldeck schließlich 1663 einem Vergleich zustimmen, der ihm nur noch das inzwischen unbedeutend gewordene Freigericht sowie Jagd und Fischerei beließ. Der von Waldeck bestimmte Freigraf musste aber jeweils vom Oberfreigericht in Arnsberg bestätigt werden und dessen Anordnungen Folge leisten (Droste, LV 4, S. 16). Der Freie Grund war damit eindeutig kölnisch geworden; er gehörte nun bis 1802 zum Briloner Quartier des Herzogtums Westfalen. Nach der Säkularisation kam der gesamte Freie Grund, wie das ganze Herzogtum Westfalen für 14 Jahre zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt und 1816 schließlich zu Preußen. Fast das gesamte heutige Stadtgebiet bildete nun innerhalb der preußischen Provinz Westfalen das Amt Bigge, das 1975 in der Stadt Olsberg aufging. Literatur: Nun aber verschärfte sich der Streit zwischen Kurköln und Waldeck um den Freien Grund, der um diese Zeit als Kondominat galt, als Gebiet mit zwei Herren, was eine Seltenheit darstellte. Der Freie Grund als Kondominat um 1600 (aus: Assinghausen im Freien Grund). Die Erzbischöfe (Kurfürsten) von Köln hatten schon seit 1180, als sie nach dem Sturz Heinrichs des Löwen Herzöge von Westfalen geworden waren, versucht, sich in Südwestfalen ein geschlossenes Territorium zu schaffen. Durch den Kauf der verbliebenen Grafschaft Arnsberg im Jahre1368 (die Hälfte der alten Grafschaft besaßen sie Freier Grund 1590 Jede der beiden Seiten beanspruchte alle Rechte für sich, so u. a. das Recht der Besteuerung, das Berg(bau)recht, das Mühlenregal und die Gerichtsbarkeit. Das in Brilon ansässige Gogericht war ein kölnisches Gericht, das Freigericht aber war waldeckisch (beide Gerichtsbarkeiten bestanden lange Zeit parallel nebeneinander, bis letztlich die Gogerichtsbarkeit den Sieg davontrug). Beide Seiten Kurköln wie Waldeck wollten die Bewohner des Freien Grundes zu Schatzungen (Sondersteuern) heranziehen und die kurkölnischen Steuereintreiber nahmen es nicht hin, dass die Waldecker Freien die 1) Droste, Fritz: Stadt Olsberg Ihre Dörfer in der Geschichte Bd. I, Bigge ) ebenso, Bd. II, Bigge ) ebenso, Bd. III, unveröffentlichtes Manuskript 4) Droste, Fritz: Stadt Olsberg Bilder aus der Geschichte ihrer Dörfer, Olsberg ) STRUNZERDAAL: Heimatblatt für die Stadt Olsberg, verschiedene Ausgaben 6) Bürgener, Martin: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen, in: Gliederung Deutschlands, Bad Godesberg, ) Dorfgemeinschaft Assinghausen: Assinghausen im Freien Grund, Geschichte und Geschichten, Assinghausen, ) Hömberg, Albert K.: Siedlungsgeschichte des oberen Sauerlandes, Münster ) Kopp, U.F.: Ueber die Verfassung der heimlichen Gerichte in Westfalen, Göttingen ) Maasjost, Ludwig: Das westfälische Land, Einblicke und Ausblicke von seinen Aussichtstürmen und höheren Aussichtsplätzen, Paderborn ) Rüther, Josef: Heimatgeschichte des Landkreises Brilon, Münster ) Wälter, Josef: Brochusen Ein Sauerländer Dorfbuch, Brilon/Bruchhausen ) Ringleb-Vogedes, Annemarie: Der Kreis Brilon, Münster 1957

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15 SAUERLAND NR. 2/ An den Wurzeln der Landesvermessung Historische Festlegungen von Vermessungspunkten am Haarstrang von Peter Sukkau 1) Einleitung Anfang des neunzehnten Jahrhunderts begannen viele Regierungen, ihre staatlichen Hoheitsgebiete einheitlich vermessen zu lassen. Dazu gab es zwei wesentliche Gründe: 1. Den kriegsführenden Staaten fehlte es an genauem Kartenmaterial für ihre strategischen Planungen. Napoleon beschwerte sich zum Beispiel bei seinem Kriegsminister über die unzuverlässigen Landkarten in den eroberten Gebieten, in denen Dörfer und Orte falsch oder überhaupt nicht eingetragen waren. Das Streben nach Land- und Territorialbesitz war stets mit kriegerischen Konflikten verbunden, deshalb ist es kein Zufall, dass das Militär in der Geschichte der Kartografie eine große Rolle spielte und in der Landvermessung und topografischen Erfassung höchste Präzision erzielte. In Preußen war die Landesaufnahme als militärische Dienststelle bis 1922 beim Generalstab angesiedelt. 2. Eine gerechte und gleichmäßige Besteuerung des Grund und Bodens war nur zu erreichen, wenn eine allgemeine Parzellarvermessung durchgeführt wurde; die zunächst hohen Kosten mussten dafür in Kauf genommen werden. Die unterschiedlichen Systeme der Grundbesteuerung nach der Aufhebung der Steuerbefreiung für Adel und Klerus wurde von der Bevölkerung zunehmend als willkürlich und ungerecht empfunden. Eine maßgebliche Ursache der Französischen Revolution von 1789 wird nicht zuletzt in der ungerechten Verteilung der Grundsteuer gesehen [1]. Beide Gründe verlangten nach einer umfassenden, lückenlosen und einheitlichen Landesvermessung. 2) Die politischen Verhältnisse um ) Das Herzogtum Westfalen reichte im Norden bis zur Lippe und gehörte bis 1803 zum Erzbistum Köln. Danach wurde es zusammen mit der Grafschaft Wittgenstein dem Staatsgebiet der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, dem späteren Großherzogtum, zugesprochen. Soest hingegen gehörte mit seinen umliegenden Dörfern zu der im Westen liegenden Grafschaft Mark, später zum Großherzogtum Berg. Die Regierung von Hessen-Darmstadt hatte das Vertrauen Napoleons; aus diesem Grunde erfuhr das Herzogtum Westfalen bis zur Neuordnung Europas keine politische Änderung. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde das Herzogtum Westfalen mit anderen umliegenden Gebieten Preußen zugesprochen (Provinz Westfalen). 3) Das Dreiecksnetz (Triangulierung) Als Grundlage für die exakte Vermessung eines ganzen Landes wird ein Netz von Dreiecken ausgemessen, dessen Eckpunkte trigonometrische Punkte (TP) sind. Dieses Dreiecksnetz wird nach dem Grundsatz vom großen ins kleine in mehreren Stufen (Ordnungen) aufgebaut, die nach der Länge der Dreieckseiten eingeteilt werden. Mit guten Winkelmessgeräten (Theodoliten) kann der speziell ausgebildete Vermessungsingenieur (Trigonometer) im Netz erster Ordnung (oberste Stufe) durchaus eine Seitenlänge von 50 Kilometern erreichen. Im Netz vierter Ordnung (unterste Stufe) sind die Dreieckseiten etwa ein bis zwei Kilometer lang. Das Dreiecksnetz eines Landes bildet das tragende Gerüst für alle Vermessungen im Lande. Um das von dem Dreiecksnetz umschlossene Gebiet in einem einheitlichen Maßstab darstellen zu können, genügt im Prinzip die hochgenaue Messung einer einzigen Grundlinie; diese nennt man Basis, sie ist meist länger als 5 Kilometer. Das Messen der Basisstrecke ist ein aufwendiges wissenschaftliches Verfahren, da von ihrer Genauigkeit die Genauigkeit des ganzen Dreiecksnetzes abhängt. Die Messung erfolgte damals mit geeichten Metallstangen oder Spezialdrähten und dauerte Wochen oder Monate. Mit Hilfe der gemessenen Dreieckswinkel können von dieser Basis alle anderen Strecken des Netzes rechnerisch abgeleitet werden; dies geschieht durch fortlaufende Anwendung mathematischer Funktionen (Sinussatz), bei dem eine Ebene, eine Kugel oder ein Ellipsoid als Rechenfläche, als Ersatz für die Erdkugel (Geoid), benutzt wird. Für die Messung der Winkel muss zwischen den einzelnen Dreieckspunkten Sichtverbindung bestehen, deshalb werden bevorzugt Kirchtürme als trigonometrische Punkte benutzt. Wenn dies nicht möglich ist, legt der Geometer (Vermessungsingenieur) die TP auf natürlichen Anhöhen oder auf Bergspitzen fest. Zusätzliche Beobachtungs- und Signaltürme aus Holz oder Stein sind häufig notwendig, um alle anzuzielenden Punkte sehen zu können. Mit Hilfe der Formeln der Trigonometrie können anschließend die Koordinaten der TP berechnet und je nach Wahl des Maßstabes verkleinert in Karten dargestellt werden; dies gilt dann auch für jeden nachträglich aufgenommenen Gelände- oder Grenzpunkt. Die Bodenpunkte sind in der Anfangszeit der modernen Vermessungen ab 1800 leider nicht immer dauerhaft gekennzeichnet (vermarkt) worden. Oft hat den Geometern auch ein eingeschlagener Eichenpflock ausgereicht, der für die Dauer der Messungen beständig genug war. Eine bleibende Vermarkung ist aber wichtig, wenn das Dreiecksnetz vor dem Verfall geschützt werden soll. Die Punkte müssen wieder auffindbar sein und für weitere Vermessungen als Anschluss zur Verfügung stehen. 4) Die Landesvermessung im Herzogtum Westfalen Im Jahre 1809 wurde zur erstmaligen exakten Vermessung des Herzogtums Westfalen in Arnsberg ein Katasterbüro eingerichtet. Der Astronom und Geograph Eckardt begann 1810 mit der Erkundung und Messung eines Dreiecksnetzes 1. und 2. Ordnung; unterstützt wurde er dabei von dem späteren Leiter der Königlich Preußischen Katasterkommission Emmerich. Dieses Netz wurde mit dem Hessen-Darmstädter Teil verbunden, so dass man für das neu hinzugewonnene Gebiet keine eigene Basis messen musste. Die Maßeinheit für die Berechnung der Dreiecksseiten war damals die Toise von Peru, die auch zu der Zeit noch in Frankreich als Längenmaß galt (1 Toise = 1,949 Meter). Heute bezeichnen die Fachleute dieses Netz als Urtriangulation des Herzogtums Westfalen [2] (Bild 1 und 2). Viele Bodenpunkte wurden im Laufe der Zeit zerstört oder ihre Lage war nicht mehr bekannt. Man konnte sie auch nicht mehr rekonstruieren. Nach der erstmaligen Parzellierungsvermessung

16 76 SAUERLAND NR. 2/2009 Bild 2: Nördlicher Teil des Dreiecksnetzes 2. Ordnung im Herzogtum Westfalen. [2] Bild 1: Dreiecksmessung 1. Ordnung in Oberhessen und im Herzogtum Westfalen (1810/1812) mit der Basis zwischen Griesheim und Darmstadt [2] (Katasterurvermessung), die im Bereich Arnsberg - Soest ab 1820 begann, geriet das Urnetz etwa seit 1835 in Vergessenheit. Außerdem wurde in den Jahren Preußen von der Elbe bis Aachen mit einem einheitlichen neuen Dreiecksnetz überzogen, das mit wenigen Veränderungen noch heute die Grundlage aller Vermessungen in Nordrhein-Westfalen bildet (Preußische Landesaufnahme 2) ). Das alte Netz wurde nicht mehr benötigt. Der nördliche Teil des Urnetzes erster Ordnung von reicht vom Haarstrang bis zur Lippe und besteht aus 7 Dreieckspunkten: 5 Punkte sind sog. Hochpunkte, nämlich die Kirchtürme von Oestinghausen, Lippstadt, Erwitte, Geseke und ein Turm in Spitze Warte bei Rüthen (wahrscheinlich der alte Wartturm). Lediglich 2 Punkte sind Bodenpunkte: Die jetzt wiedergefundene und hier beschriebene unterirdische Vermarkung Bischofshard im Gewerbegebiet Möhnesee-Süd sowie eine von mir nicht wieder gefundene Vermarkung Rhune" bzw. Rittmeister. Nach heutigen Kenntnissen sind auf dem Punkt Bischofshard (heutige Flurbezeichnung Bischofs Haar ) das letzte Mal vom September 1832 von dem Kataster-Geometer Holekamp Winkel gemessen worden [3]. Diese sollten dazu dienen, das inzwischen auf ganz Westfalen ausgedehnte Haupt-Dreiecksnetz zu verknüpfen und zu stabilisieren. Danach diente der Punkt noch einmal 1834 zur Aufmessung der in unmittelbarer Nähe neu gebauten optischen Telegrafenstation Nr. 40 der Telegrafenlinie Berlin - Koblenz. 5) Erste Wiederaufdeckungen von Punkten des Urnetzes Mein Interesse galt seit längerer Zeit den Messmethoden, mit denen frühere Geometer gearbeitet haben. Ihre vermessungstechnischen Leistungen verdienen großen Respekt; ohne Übertreibung kann man ihre Arbeit als Messkunst bezeichnen. Es ist erstaunlich, dass sie trotz der technisch noch wenig entwickelten Geräte so respektable Messergebnisse erzielen konnten. Die logistische und organisatorische Leistung wurde ohne Telefon, Funk, Auto, Scheinwerfer und schon gar nicht mit elektronischen Streckenmessgeräten oder mit automatischer Datenspeicherung, dafür aber mit Hingabe zum Beruf, Pferdekutsche und Vierzehnstundentag sowie Samstagsoder auch mal Sonntagsarbeit erbracht. Ein Zeitzeuge aus dem Jahre 1803 beschreibt zudem den schlechten Zustand der westfälischen Straßen: In dem fetten schweren Boden des Haarstrangs und des Hellwegs sind Wagen und Vieh bei nasser Witterung dem Versinken ausgesetzt. Noch 1817 schreibt ein Posthalter aus Werl, dass im Augenblick der ganze Hellweg nur einen einzigen Schlamm bildet [4]. Der heutige Verlauf des Hellweges zwischen Unna und Paderborn wurde als Kunststraße (Chaussee) erst nach 1817 angelegt (spätere Bundesstraße 1). An dieser Stelle sei auch einmal dargestellt, welche Eigenschaften jemand nach damals landläufiger Meinung haben musste, um mit dem Theodolit Winkel messen zu dürfen: Personen, welche sich ganz auf dieses Fach eignen, müssen manche seltenen Eigenschaften haben und zwar: a) Scharf und weit sehende, durchaus gesunde Augen. b) Eine gewisse körperliche Kräftigkeit und Gesundheit ist zum Aufstellen, Drehen und Wenden der Instrumente durchaus erforderlich. Es gehört viel Kraft und Ausdauer dazu, ganze Tage in gezwungener Stellung am Instrument zu stehen; ich habe einen Mann gekannt, der dieses Geschäft in seinen früheren Jahren mit Leidenschaft betrieben hat und durch anhaltendes Stehen krumme Beine bekommen hatte. c) In dem Alter von 24 bis 36 Jahren ist der Mensch am fähigsten zur Ausübung eines Geschäftes, späterhin lässt die Kraft der Augen zu sehr nach, die zum Winkelmessen sehr entfernter Gegenstände erforderlich ist. d) Ein vorzüglich moralischer Lebenswandel ist ein unbedingtes Erfordernis. Die ganze physische Kraft eines Menschen muss wohl bewahret und für das Geschäft verwendet werden; ja, es muss ein solcher sich aufs Äußerste bemühen sich selbst beherrschen zu können, so dass er sich überwinden kann,

17 SAUERLAND NR. 2/ Bild 3: Der an der Lohner Warte bei Schmerlecke in einer Gartenmauer gefundene historische TP-Pfeiler abends zu einer bestimmten Zeit aller Beschäftigung, wozu eine Anstrengung der Augen erforderlich ist, sich zu enthalten. e) Ein Mann der geistige Getränke liebt, des Abends oder bis in die Nacht spielt oder sonst herumschwärmt, diesem darf eine Winkelmessung nicht anvertraut werden. f) Eine gewisse Leidenschaft für dieses Geschäft ist ebenwohl erforderlich. Das Arbeiten con amore überwindet die Mühseligkeiten, die mit der Ausübung verbunden sind. nördlich der Linie Arnsberg - Brilon keine mehr aufgetaucht. Entweder wurden diese schon frühzeitig für andere Zwecke missbraucht, oder sie behinderten den Bauern beim Pflügen seines Ackers. Interessanterweise zeigte mir erst kürzlich ein Grundstückseigentümer an der Lohner Warte (bei Schmerlecke) ganz stolz einen alten trigonometrischen Pfeiler in der Gartenmauer hinter seinem Haus (Bild 3). Durch Berechnungen, aber auch mit viel Glück war es möglich, einige alte unterirdische Pflasterungen, besonders die des Hauptpunktes Bischofshard, wiederzufinden. Die Akten darüber waren nicht mehr vorhanden. Beim Katasteramt Soest konnte ich alte Berechnungsakten eines untergeordneten Netzes vierter Ordnung für die Gemeinde- Triangulation der Bürgermeistereien Soest und Lohne finden, die als Vorbereitung für die Katasterurvermessung (erstmalige Parzellarvermessung) im November 1827 von dem Katastergeometer Friedrich Wagner durchgeführt und berechnet worden war [6]. Für diese Triangulation vierter Ordnung waren einige Punkte aus der zweiten Ordnung westlich und östlich von Soest als Anschlusspunkte benutzt worden. In dieser Akte fand ich auch Winkelangaben und eine Netzübersicht (Bild 4) für das übergeordnete Netz zweiter Ordnung, die zu dem Punkt erster Ordnung Bischofshard auf dem Haarstrang führten. Die Überlegung war nun folgende: Gelänge es zwei oder drei dieser Punkte zweiter Ordnung von örtlich zu finden, von denen zu hoffen war, dass sie vermarkt worden waren, wäre mit Hilfe dieser Punkte die Möglichkeit gegeben, Bischofshard wieder aufzudecken, sofern er nicht inzwischen zerstört oder überbaut worden war. Aus der alten Netzübersicht konnte ich die ungefähre Lage auf ca. 50 Meter genau reproduzieren; der Punkt Bischofshard fiel in das ehemalige militärische Gelände auf der Haarhöhe bei Echtrop, das bereits seit mehr als zehn (Quelle: Acta über die Landesvermessung des Herzogtums Westfalen , Staatsarchiv Münster, Reg. Münster Akte B 296) [5] Ich fürchte, dass spätestens nach dem Anforderungsprofil zu e heute der vermessungstechnische Außendienst eingestellt werden müsste! Vor allem berufliche Neugierde veranlasste mich, nach einer Möglichkeit zu suchen, alte trigonometrische Punkte aus der Napoleonischen Zeit aufzudecken und in Augenschein zu nehmen. Für heutige Vermessungsarbeiten sind alte Vermarkungen allerdings überflüssig; denn Grundlage für alle Vermessungen in Deutschland ist jetzt das amtliche Dreiecksnetz Preußische Landesvermessung, das mit dem historischen Netz nicht mehr in Beziehung steht. Alle unterirdischen Pflasterungen waren früher zusätzlich auch mit einem sichtbaren, etwa cm langem Markstein (Pfeiler) versehen. Hiervon sind bisher Bild 4: Netzbild (im Original im Maßstab 1:50 000) mit den Dreiecken der zweiten Ordnung von des westlichen Teiles des Kreises Soest. Mit den Nummern der Dreiecke konnten die in einer Liste beigefügten Winkel zugeordnet werden [6]. Der Abstand der Gitternetzlinien beträgt Ruten = 3 766,241 m

18 78 SAUERLAND NR. 2/2009 Bild 5: Die aufgedeckte Vermarkung Am Hammer Wege : Ein Steinwürfel, eingerahmt von einem Viereck aus Ziegelsteinen, die Pflasterung ist weitgehend zerstört Bild 6: Der sehr gut erhaltene trigonometrische Punkt 2.Ordnung Wippringser Feld Jahren in ein Gewerbegebiet umgewandelt worden war (Möhnesee-Süd). Die untergeordneten Bodenpunkte vierter Ordnung waren 1827 nicht speziell vermarkt worden, es gab keinen Zwang dazu [7] ; bei der Vermessung waren aber einige Kirchen in und um Soest im damaligen Koordinatensystem (Referenzpunkt Kölner Dom und in der Maßstabseinheit Preußische Ruten ) mitbestimmt worden, von deren Turmspitzen auch im heutigen modernen Koordinatensystem die Lagewerte vorliegen. Hierbei musste ich allerdings vorsichtig zu Werke gehen, denn der damals beobachtete Turm der Soester Wiesenkirche hatte nicht das Aussehen wie heute, ein damals mitangeschnittener Ulrich-Thurm entpuppte sich als die heutige Pauli-Kirche in Soest und auch bei anderen Kirchen war anzunehmen, dass sich die Lage ihrer Turmspitzen seit 1827 durch Restaurierungen oder Kriegs-einwirkungen verändert hatte. Mit einer vermessungstechnischen Berechnung verglich ich die alten Koordinaten von fünf ausgewählten Kirchtürmen in und um Soest mit dem heutigen Koordinatensystem. Diese waren nun meine Passpunkte, mit deren Hilfe ich die neuen Koordinaten der anderen alten TP berechnen konnte. Damit hoffte ich mit einer (Un)-Genauigkeit von ca. 1,5 Meter den einen oder anderen unterirdischen Punkt in freier Feldlage zu finden. Aufgrund dieser berechneten Koordinaten übertrug ich die gesuchten Punkte zunächst in eine topografische Übersichtskarte, um festzustellen, welche Punkte heute noch in Ackerflächen fielen. Hier konnte ich am ehesten davon ausgehen, dass eine Zerstörung noch nicht stattgefunden hatte. Dies war bei den Punkten Soest, Am Hammer Wege, bei Meiningsen, bei Wippringsen und noch einigen weiteren Punkten der Fall. Da der Boden der Soester Börde lehmig und meist steinlos ist, nahm ich mir zunächst den Punkt Am Hammerweg vor und trieb in den infrage kommenden Bereich eine Stahlsonde (technisch genannt Plattensucher ) in die Erde, rund um den aus der Berechnung ermittelten theoretischen und in die Örtlichkeit abgesetzten Koordinatenwert und zwar in immer größer werdenden Kreisen. Nach längerem Suchen stieß ich tatsächlich auf kräftigen Widerstand. Beim Nachgraben legte ich in ca. 50 cm Tiefe einen Sandsteinquader mit Loch (20 x 20 x 15 cm) frei, der gut zu früheren Beschreibungen passte (Bild 5). Ich hatte damit im Kreis Soest nach ca. 170 Jahren wieder einen Punkt der Urtriangulation zweiter Ordnung freigelegt. Die Abweichung seiner Lage gegenüber dem errechneten theoretischen Wert war ca. ein Meter. Da ich nun diesen Punkt als weiteren Passpunkt benutzen konnte, erwartete ich beim nächsten Punkt, wenn er denn noch vorhanden war, nicht mehr eine so große Abweichung. In der Tat, in der Feldflur zwischen Meiningsen und Epsingsen wurde ich schnell fündig. Statt eines Steinwürfels fand ich hier in einer Tiefe von 0,5 Meter eine noch gut erhaltene Steinpflasterung mit einer Ausdehnung von 80 x 80 cm mit einem Loch von 20 x 20 cm in der Mitte (der Steinquader fehlte). Die Abweichung zu den neu berechneten Lagekoordinaten war nur noch 70 cm groß. Ähnlich verhielt es sich mit dem Punkt zweiter Ordnung in der Feldflur bei Wippringsen. Hier fand ich am Ackerrand in einer Tiefe von nur 35 cm eine vollkommen intakte Pflasterung mit einem Sandsteinwürfel mit Loch in der Mitte, also die Vermarkung, die in früheren Berichten als die eigentliche, ursprüngliche und dauerhafte Kennzeichnung angegeben worden war (Bild 6). Erstaunlich ist, dass jedes Jahr, fast zwei Jahrhunderte lang, nur wenige Zentimeter ohne Beschädigung darüber hinweg gepflügt wurde! 6) Der Dreieckspunkt erster Ordnung Bischofshard Mit Hilfe der zwischen 1812 und 1816 gemessenen Winkel und den drei bereits aufgedeckten alten TP konnte ich nun die neuen Koordinaten für den Hauptpunkt Bischofshard bis auf etwa 30 cm Genauigkeit berechnen. Nach dem Festlegen des Punktes mit Hilfe dieser Koordinaten in der Örtlichkeit hatte ich noch immer erhebliche Zweifel an dem Vorhandensein dieser Vermarkung: Ein Meter nördlich ist der Rand der inzwischen neu gebauten Straße und zwei Meter südlich durchzieht ein Abwasserkanal den Boden. Das um-

19 SAUERLAND NR. 2/ Bild 7: Der historische trigonometrische Bodenpunkt Bischofs Hard, Vermarkung von 1810 liegende Areal war in der Zeit des canadisch-englischen Militärs als Tennisplatz benutzt worden. Der Boden war so steinig, dass ich mit meiner Sonde nichts ausrichten konnte. Ich fing an zu graben, zu hacken und zu schaufeln. Ohne die in mir nun besonders entfachte Neugier hätte ich bestimmt bald aufgegeben, aber nach ca. 2 Stunden Arbeit kam ich in 60 cm Tiefe auf eine saubere Lehmschicht; 10 cm tiefer stieß ich auf eine bisher noch nicht gesehene filigrane Steinpflasterung aus aufrecht stehenden Feldsteinen mit dem Ausmaß 70 x 75 cm, in der Mitte der quadratische Steinquader mit dem Mittelpunktsloch als Zentrum, meine abgesetzten Koordinaten stimmten bis auf 10 cm überein (Bild 7). Es war mir auf diese Weise gelungen, den vor fast 200 Jahren vermarkten Hauptdreieckspunkt Bischofshard wiederaufzudecken. Wie viel Glück dabei im Spiel war, konnte ich etwas später feststellen, als bei weiteren Untersuchungen 20 cm direkt neben der Pflasterung ein Hochspannungskabel gesichtet wurde. Zur geschichtlichen Dokumentation beim Landesvermessungsamt NRW wurden alle bisher wiedergefundenen Punkte daraufhin von einem Ingenieur des Katasteramtes des Kreises Soest mit Hilfe moderner Satellitenmesstechnik amtlich vermessen. 7) Nebenbetrachtungen Der aus dem Raum Trier stammende Katastergeometer Friedrich Wagner dokumentierte 1827 in seinen Berechnungsakten für die Triangulierung der Bürgermeistereien Soest und Lohne, Bild 8: Der 1832 auf der Bischofshard erstmalig benutzte beobachtungsfähige Signalhochbau neuerer Konstruktionsart [11] dass er die Vermarkung des Dreieckspunktes zweiter Ordnung bei Opmünden, die er gern für seine Messungen in der vierten Ordnung als Anschlusspunkt benutzt hätte, nicht wiedergefunden hat. Er legte sich daher einen nicht dauerhaft vermarkten Ersatzpunkt an. Mit Hilfe meiner Berechnungen und örtlicher Nachprüfung konnte der Beweis erbracht werden, dass F. Wagner damals den Festpunkt um eine preußische Rute (= 3,76 m) verfehlt hat. Ich konnte die Pflasterung bei Opmünden an dem Ort, an dem sie zwischen den Jahren angelegt worden war, in 0,5 Meter Tiefe unbeschädigt mit zentrischem Steinwürfel aufdecken. Auf dem Punkt Bischofshard wurde 1832 (nun mit Bischofs Haar angegeben und mit Nr. 52 bezeichnet) von dem Obergeometer Emmerich, Direktor der Königlich Preußischen Kataster-Kommission zu Arnsberg, ein neuartiger beobachtungsfähiger Signalhochbau (27 Fuß = 8,48 m Höhe) aus Holzstämmen und Holzstreben erprobt: Der Beobachtungstisch für das Instrument hatte keine Berührungspunkte mit der Beobachtungsplattform des Geometers. Daher kam es durch den um das Gerät herumlaufenden Beobachter (Trigonometer) nicht zu den gefürchteten Torsionen (Verwindungen) des Theodoliten auf dem Bild 9: Signalhochbau 1960: Konstruktionsart wie 1832, aber mit arbeitsschutztechnischen Maßnahmen und höherem Tafelsignal [10]

20 80 SAUERLAND NR. 2/2009 Tisch (Bild 8). Der Zimmermeister und damalige Bürgermeister Stockebrand aus Körbecke errichtete dieses Signal für gut 42 Taler [3]. Zeitgleich wurde im Lippischen Bergland (Kreis Höxter) für den Dreieckspunkt Köterberg ein Beobachtungsturm aus Steinen gemauert, welcher 100 Taler kostete und nur 4,7 m hoch war [8]. Nach erfolgreicher Erprobung setzte sich daher die preiswertere hölzerne Konstruktion von Emmerich durch. Sie war dann im vermessungstechnischen Signalbau in Deutschland mehr als ein Jahrhundert lang richtungsweisend (Bild 9) und wurde erst abgelöst, als etwa ab 1965 Stahltürme und mobile Stahlbeobachtungsleitern eingesetzt wurden. 8) Der praktische Nutzen Durch die den Berechnungsakten von 1827 beiliegenden Dreieckswinkel von und den ersten 4 örtlich gefundenen Vermarkungen war es mir möglich, 20 historische TP zweiter Ordnung auf einer Fläche von ca. 200 Quadratkilometern so genau zu berechnen, so dass man mit den Koordinaten ihre örtliche Lage auf ca. 30 cm genau ermitteln und somit auch ihre Festlegungen aufsuchen und neu bestimmen kann. Von 12 bisher örtlich untersuchten Punkten waren zwei nicht mehr vorhanden, drei waren durch Straßenbau und einer durch eine Hofpflasterung zerstört. Mit meinen Arbeiten konnte auch den Archäologen der Stadt Soest geholfen werden: Bei ihren umfangreichen und großflächigen Grabungen im Westen von Soest (Ardey-Gebiet) wollten sie die Flurkarten der Uraufnahme von 1827 zur Rekonstruktion der damaligen Geländeund Grenzsituationen benutzen. Der heutige Verlauf des Wege- und Gewässernetzes hatte sich nämlich durch die Separation um 1900 total verändert; ein Einpassen der Urkarten war nicht möglich. Umfangreiche Anschüttungen durch Hausmüll vor und nach 1900 sowie ein hoher Grundwasserstand erschwerten zudem den Erfolg der Grabungen. Durch Berechnung von Passpunkten auf den alten Karten mit Hilfe der Koordinaten der alten trigonometrischen Punkte im neuen System konnte die Situation von 1828 ohne Probleme in die von den Archäologen erstellte Übersichtskarte übertragen werden. Bild 10: Ausschnitt der Katasterurkarte von 1828 mit Ergänzungen und Kreuzungen, M = 1 : Der historische TP Bischofshaar (hier mit Nr. 52 bezeichnet) in unmittelbarer Nähe der 1833 gebauten und 1851 wieder abgerissenen Telegrafenstation Nr. 40. Zu erkennen sind auch die parzellierten Sichtschneisen für die optische Telegrafenlinie und der extra neu angelegte Seitenweg [12] Eine Interessengemeinschaft Optische Telegrafie" aus Potsdam möchte die Öffentlichkeit im Internet (www. optischertelegraph4.de) über die preußische Telegrafenlinie von Berlin nach Koblenz ( ) informieren. Von den 62 Stationen lagen 4 im heutigen Kreis Soest. Die Lage der Stationen 38 (Kneblinghausen), 39 (Uelde) und 41 (Höingen) konnte bereits früher zweifelsfrei angegeben werden. Die Lage der Station 40 (Echtrop) war zunächst nicht bekannt, dann aber mit Hilfe des Urmesstischblattes von 1839 (Maßstab 1 : ) nur wenig genau zu bestimmen. Aus der dann herangezogenen Flurkarte der Katasteruraufnahme (M = 1 : 2 500) ist zu entnehmen, dass das Telegrafenhaus 1834 aufgemessen wurde und nur 20 Meter südlich unseres historischen trigonometrischen Punktes Bischofshaar (in der Karte mit Nr. 52 bezeichnet) gestanden hat. Dazu sind auch die zwischen den einzelnen Telegrafenstationen vom Bewuchs frei zu haltenden Sicht-Schneisen parzelliert worden (Bischofshaar war ursprünglich ein Waldgebiet). Die Lage der Telegrafenstation Nr. 40 konnte daher unmittelbar auf den Meter genau angegeben werden (Bild 10). Bild 11: Gewerbegebiet Möhnesee-Süd, Ausschnitt der aktuellen Deutschen Grundkarte mit Höhenlinien und dem eingetragenen Kulturdenkmal historischer TP [13]

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