Empfehlungen bei Lawinen
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- Tobias Grosser
- vor 6 Jahren
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1 Empfehlungen bei Lawinen Baulicher Bevölkerungsschutz BBK. Gemeinsam handeln. Sicher leben.
2 Wie entstehen Lawinen? Lawinen entstehen, wenn in Hanglagen neuer Schnee auf der abgelagerten Schneeschicht nicht genügend Halt findet. Faktoren wie der Neigungs- winkel des Hanges, die Bodenbeschaffenheit, Schneeüberhänge durch Triebschnee, starker Wind mit Schneefall, starker Temperaturanstieg oder Lawinensprengung begünstigen, dass Lawinen ausgelöst werden. Gewaltige Schnee- und Eismassen rutschen dann ruckartig mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometern pro Stunde Gebirgshänge hinab und können Häuser beschädigen oder sogar zum Einsturz bringen. Die Gefahren Gefährlich ist es, wenn Schneemassen auf ein Gebäude prallen. Der Druck auf die Außenwände
3 wird mit zunehmender Lawi- nengeschwindigkeit noch verstärkt. Umfließt eine Schneelawine ein Gebäude, wirken auf die Seitenwände gefährliche Reibungs- kräfte. Erreicht die Lawine Gebäudehöhe, wirken auf das Dach Reibungskraft und Auflast. Wenn die bergseitige Außenwand des Gebäudes lawinenun- günstige Anbauten, Einbuchtungen oder große und viele Fenster und Türen aufweist, steigt die Gefahr. Einen Sonderfall bildet die Staublawine. Sie ver- ursacht neben dem Druck durch Anprall auf die Gebäudewand einen Unterdruck auf das Dach und auf der lawinenabgewandten Gebäudeseite. Bin ich betroffen? Gefahr besteht, wenn sich mein Gebäude in einem Lawinengebiet befindet. Wenn mein Gebäude Schwachstellen gegenüber Lawinen aufweist, erhöht sich das Risiko.
4 Wenn mein Gebäude nicht durch Lawinen- sicherungsmaßnahmen am Hang geschützt ist, besteht ebenfalls erhöhtes Risiko. Vorbeugende Maßnahmen: Informieren Sie sich rechtzeitig über geeigne- te Baumaterialien. Stahlbetonbauweise wird empfohlen. Es ist von Vorteil, wenn die Grundrissdiago- nale des Hauses parallel zur Fließrichtung der Lawine verläuft. Die Gebäudeecke wirkt dann wie ein Spaltkeil und lenkt die Lawine an den Außenwänden vorbei. Verstärken Sie Außenwände, damit diese einer Schneebelastung besser standhalten. Achten Sie darauf, möglichst wenig Fenster und Türen auf der bergseitigen Außenwand anzu- bringen. Sie sind anfällig für den Druck von Lawinen. Fassadenverkleidungen sind eher nachteilig, sie können durch Reibungskräfte abgerissen werden. Beachten Sie, dass Stütz-, Brems- oder Auf- fangvorrichtungen eine Lawine stoppen oder umlenken können.
5 Verhalten vor Lawinenabgängen: Informieren Sie sich täglich über die aktuelle Lawinen-Warnstufe. Diese wird vom Lawinen- warndienst der Alpenländer veröffentlicht. Verhalten bei Lawinenabgängen: Versuchen Sie sich in sichere Räume des Gebäu- des auf der bergabgewandten Seite zu begeben. Melden Sie einen Lawinenabgang sofort über die Notrufnummer 112. Verhalten nach Lawinenabgängen: Falls Sie nicht direkt betroffen sind, leisten Sie Erste Hilfe bis zum Eintreffen der Bergrettung. Überprüfen Sie Ihr Haus auf Lawinenschäden. Betreten Sie ein Haus erst wieder, wenn es von Fachleuten freigegeben ist. i Ausführliche und aktuelle Informationen rund um den Baulichen Bevölkerungs- schutz finden Sie unter:
6 Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist eine Fachbehörde des Bundesministeriums des Innern (BMI). Es unterstützt und berät andere Bundes- und Landesbehörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben im Bevölke- rungsschutz. Alle Bereiche der Zivilen Sicherheitsvor- sorge berücksichtigt das BBK fachüber- greifend und verknüpft sie zu einem wirk- samen Schutzsystem für die Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen. Mit dem BBK steht Ihnen ein verlässlicher und kompetenter Partner für die Notfall- vorsorge und Eigenhilfe zur Seite. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Provinzialstraße Bonn Postfach 1867 Telefon: +49(0) BBK 2015
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