BJØRN THIES Sportunfälle verarbeiten

Transkript

1 BJØRN THIES Sportunfälle verarbeiten

2 Wer ist betroffen? GESAMTPERSÖNLICHKEIT Therapeut Vater Seminar- leiter Sportler Ego-State Freund Teile-Modell (Ego-State Therapie von Watkins 1997)

3 Wodurch ist der Sportler betroffen? SPORTUNFALL ERLEBTE HILFLOSIGKEIT

4 ERLEBTE HILFLOSIGKEIT Mit Verletzung Ohne Verletzung Leistungseinbußen Unfall- Traumen Behandlungs- Traumen Micro- Traumen

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13 Das Gewebe besitzt ein unfehlbares Gedächtnis für Trauma. Alles ist dort aufgezeichnet. Jean-Pierre Barral & Alain Croibier (2000). Trauma: An osteopathic approach. Eastland Press. Für beide, Behandler und Klient ist es von größtem Wert, die Psychophysiologie von Trauma zu verstehen und zu wissen, was bei Manifestationen zu tun ist. Die Essenz - der Körper der traumatisierten Person läßt sich nicht ignorieren. The body remembers: the psychophysiology of trauma and trauma treatment (2000) By Babette Rothschild

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15 Die drei Schichten der Faszien 1. Oberflächliche Faszien Im Unterhautgewebe in den meisten Teilen des Körpers, vermischen sich mit der retikulären Schicht der Lederhaut (Dermis). Sie bestehen hauptsächlich aus lockerem Bindegewebe sowie Fettgewebe. Neben ihrer subkutanen Präsenz umschließt diese Art von Faszien Organe, Drüsen und neurovaskuläre Leitbahnen und füllt an vielen anderen Stellen freien Raum. Sie speichert Fett und Wasser; sie fungiert als Durchgang für Lymphe, Nerven und Blutgefäße sowie als Puffer und Dämpfer. Da ein beträchtlicher Teil der Bindegewebszellen dieser Schicht miteinander Kontakt hat, vermutet man auch, dass diese Schicht als ein körperweites nicht-neurales Kommunikationsnetzwerk dienen könnte.!!!!!!!!!

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20 2. Tiefe Faszien Dichte faserreiche Bindegewebsschichten und - stränge, welche die Muskeln, Knochen, Nervenbahnen und Blutgefäße des Körpers durchdringen und umschließen. Ferner sind alle Muskelfasern von einer Endomysium- Schicht umhüllt, während das Perimysium einzelne Muskelfaserbündel zusammenfasst und schließlich das Epimysium den ganzen Muskel umhüllt. Der hohe Anteil an Kollagenfasern verleiht diesen Geweben eine hohe viskoelastische Zugbelastbarkeit.

21 3. Viszerale Faszien Aufhängung und Einbettung der inneren Organe Wickeln diese in Schichten aus Bindegewebsmembranen. Jedes dieser Organe ist mit einer Doppelschicht aus serösen Membranen umgeben. Gehirn, Herz, Lunge und Bauch

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23 Fasziale Dynamik Faszien sind sehr anpassungsfähige Gewebsteile. Aufgrund ihrer hohen Viskoelastizität können sich oberflächliche Faszien deutlich dehnen, um beispielsweise Körperfett in Verbindung mit normaler oder pränataler Gewichtszunahme aufzunehmen. Viszerale Faszien sind im Allgemeinen weniger dehnbar als die oberflächlichen Faszien. Aufgrund ihrer verbindenden Funktion für die Organe muss ihre Spannung konstant bleiben. Wenn sie zu locker wären, würde dies zu einem Vorfall des Organs führen; wären sie zu hypertonisch, würde es die Organmobilität einschränken.

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25 Fasziale Dynamik Tiefe Faszien sind ebenso weniger dehnbar als oberflächliche Faszien. Sie sind weniger durchblutet, jedoch hoch innerviert mit sensorischen Rezeptoren, die Schmerz signalisieren (Nozizeptoren), Bewegungsänderungen (Propriozeptoren), Änderungen von Druck und Schwingungen (Mechanorezeptoren), Änderungen des chemischen Milieus (Chemorezeptoren) sowie Temperaturschwankungen (Thermorezeptoren). Viele tiefe Faszien sind in der Lage, auf eine entsprechende mechanische oder chemische Stimulation mit Kontraktion oder Entspannung zu reagieren. Tiefe Faszien haben die Fähigkeit, sich ähnlich wie viele Eingeweide oder Blutgefäße über eine lange Zeit aktiv kontrahieren zu können.

26 Die überschießende Energie, die biochemisch während des traumatischen Ereignisses entstanden ist, lädt den Körper kontinuierlich immer wieder auf, sie erzeugt also einen chemisch induzierten Erregungszustand. So geht der Körper dazu über, Bestandteile des Traumas zu wiederholen- als ein Versuch die ursprüngliche Reaktion über die Entladung der chemischen Stoffe zu vervollständigen. Es kann eine endlose und nicht zu stoppende neurobiologische Rückkoppelungsschleife entstehen, die die Person in einer Art psychophysischer Gefangenschaft hält. Solange das Gehirn nicht das Signal vom Zentral- nervensystem erhält, dass die Gefahr vorbei ist, wird der Körper weiter das bioneurale Muster von Schutz und Verteidigung aufrechterhalten und wiederholen. ( Berceli, 2006)

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28 Psoas Muskel Kontrahiert den Körper zu einer Kugelgestalt, schützt damit die weichen, verletzlichen Teile des Körpers. Die Amygdala hat einen größeren Einfluß auf das Großhirn als das Großhirn auf die Amygdala, wodurch emotionale Erregung das Denken beherrschen und kontrollieren kann. Zittern zulassen, um ein neurogenes Signal an das Gehirn zu senden den Psoasmuskel entspannen Autonome Reaktion Copyright 2010 by David Berceli / Heiner Steckel

29 Neurogenes Zittern (neurogenic tremors) Neurogenes Zittern ist Teil unseres prozeduralen Gedächtnisses, also Instinkt. Damit komplettiert der Körper den abgebrochenen Prozess der Entladung des wesenseigenen Bewegungsmusters von Flucht/ Verteidigung. Es ist Teil der Hirnstammaktivität. Das Zittern ist als Reflex im prozeduralen Gedächtnis verankert. Es ist eine genetische Fähigkeit des menschlichen Organismus, zu entladen. Kurz neurogenes Zittern erreicht die Auflösung einer konditionierten sensomtorischen Reaktion. (Das Einfrieren oder die Immobilität bleibt im prozeduralen Gedächtnis gespeichert, es ei denn, es wird losgelassen oder der Überlebensakt wird durch Entladung vervollständigt. Scaer, R. (2001a). The body bears the burden: Trauma, dissociation and disease. New York: Hawthorn Press. Copyright 2008 by David Berceli

30 Wieviel vom Sportler ist betroffen? 1. unversehrt 2. bewusstes Trauma 3. unbewusstes Trauma 4. Extremtrauma

31 Die Außensicht kann helfen! Trainer Teamkollegen 3. unbewusstes Trauma Physios Fans Gegner

32 Womit kann das Trauma verarbeitet werden? Methode Hypnotherapie Ego-State-Therapie EMI PEP TRIMB Quantenmatrix Therapie Mögliche Besonderheiten Training neuer Strategien für zukünftige Gefahrensituationen Praktische Dissoziation der Unfallfolgen Umfangreiches Sammeln von verlorenen Teilen und zusammensetzten dieser Leicht erlernbar und selbst anwendbar für Sportler Belastende Gefühle greifbarer machen und entfernen Schneller Abbau von körperlichen Anspannungen Brainspotting TRE

33 Verletzungen und Psyche übernommen von Chris Willis: Washington University-Studie: Nur 9% der Athleten mit geringen Lebensstress verzeichneten Verletzungen während der Saison. 50 % der Spieler mit hohem Lebens-Alltagsstress hatten Verletzungen während einer Saison (Football). Wenn Athleten Stressmanagement beherrschen, sinkt die Verletzungsrate deutlich (um 52 % bei Schwimmern und um 33% bei Football-Spielern).

34 übernommen von Chris Willis: Verletzungen als Chance Beispiel Skilauf: Renate Götschl (zitiert aus Sportwoche 2005) Durch die Unfallzeit hab ich schätzen gelernt, wie schön es ist, Rennen zu fahren. (halbjährige Rennpause, März 2002) Durch den Unfall war es möglich, mit ihr an der Grundtechnik zu arbeiten und diese zu verbessern. (Walter Hlebayna) Beispiel Deutscher Nachwuchstennisspieler (zitiert aus FAZ 2002) Meine aktuellen Erfolge kommen durch die erzwungene Pause nach meiner Verletzung: Ich bin reifer, fühle mich erholter und innerlich stärker.

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