Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen
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- Eike Förstner
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1 Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen Dr. Carsten Schleh, Verein Deutscher Revisionsingenieure e.v. Nürnberg, Agenda Einleitung Spezifische Metalle Allgemeines Toxikologie Grenzwerte Die neue TRGS 561 Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
2 Agenda Einleitung Spezifische Metalle Allgemeines Toxikologie Grenzwerte Die neue TRGS 561 Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Metalle Ca. 80 % der Elemente sind Metalle Übergang zu Halbmetallen und Nichtmetallen ist fließend 4 charakteristische Eigenschaften elektrische Leitfähigkeit Wärmeleitfähigkeit Verformbarkeit metallischer Glanz (Spiegelglanz) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
3 Einsatz von Metallen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Die Kehrseite der Medaille Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht's, dass ein Ding kein Gift sei. Zitat: Paracelsus Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
4 Ist die Dosis allein entscheidend? Ist ein Metall = ein Metall? Ist Chrom = Chrom? Ist Nickel = Nickel? Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Bioverfügbarkeit ist entscheidend Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
5 Beispiel Nickel Nickelverbindungen Wasserlöslich kanzerogen Wasserunlöslich kanzerogen Intrazelluläre Freisetzung Ni-Ionen Ni-Ionen ultimal schädigende Agens Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Wasserlösliches Nickel Lösliche Nickelverbindungen über Ionenkanäle in Zellen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
6 Wasserunlösliches Nickel Wasserunlösliche Partikel werden phagocytiert Gelangen in Lysosomen Zellkernnah Saurer ph-wert Langsames Auflösen Ni-Ionen direkt bei Zellkern Längere Retentionszeit in vivo Qualitativ gleiche Wirkung Unterschiedliche Bioverfügbarkeit und Halbwertszeit Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Der erste Kontakt Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
7 Toxizität und Kanzerogenität ist abhängig Art des Metalls Verbindung des Metalls Aggregatzustand des Metalls Aufnahmepfad Individuelle Biochemie Dosis Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Krebserzeugende Metalle/Metallverbindungen können z. B. auftreten bei der Herstellung von chrom-/nickelhaltigen Legierungen beim Gießen chrom-/nickelhaltiger Legierungen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
8 Krebserzeugende Metalle/Metallverbindungen können z. B. auftreten beim Schleifen/Trennen chrom-/nickelhaltiger Legierungen beim Schweißen/Brennen von chrom-/nickelhaltigen Legierungen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Krebserzeugende Metalle/Metallverbindungen können z. B. auftreten beim Spritzauftrag Cr(VI)-haltiger Beschichtungsstoffe bei der chemischen Oberflächenbehandlung (z. B. Verchromen, Chromatieren, Cadmieren, Vernickeln, ) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
9 Grenzwerte/Beurteilungsmaßstäbe AGW: Arbeitsplatzgrenzwerte MAK: Gesundheitsbasierte Werte der MAK-Kommission Akzeptanzkonzentration/Toleranzkonzentration Beurteilungsmaßstäbe Europäische Grenzwerte Asbest, Benzol, Blei und anorg. Bleiverbindungen, Hartholzstäube, Vinylchlorid Internationale Grenzwerte TRK: Technische Richtkonzentration Seit 2005 aufgehoben Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Arbeitsplatzgrenzwerte Gesundheitsschäden nicht zu erwarten Schichtmittelwerte - 8h/5d/Lebensarbeitszeit Expositionsspitzen möglich Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
10 Technische Richtkonzentrationen (TRK) Maximale Konzentration nach Stand der Technik Richtwerte Berücksichtigung medizin. und tox. Kenntnisse Keine gesundheitsbasierten Werte Gesundheitsschaden bei Einhaltung nicht ausgeschlossen Seit 2005 neues Grenzwertkonzept in GefStoffV Ausschließlich gesundheitsbasierte Grenzwerte Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, aufgehobene TRKen Beryllium und seine Verbindungen Cadmium und seine Verbindungen Chrom (VI) - Verbindungen Cobalt und seine Verbindungen Nickel und seine Verbindungen Platinverbindungen Wolfram Zinn Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
11 Die Alternative: Risikokonzept des AGS *) Akzeptanzkonzentration/Toleranzkonzentration Grundphilosophie des Risikokonzeptes: Nicht die Technik bestimmt die Höhe des verbleibenden Risikos, sondern das verbleibende (Gesundheits)Risiko entscheidet über die Dringlichkeit und den erforderlichen Aufwand von Schutzmaßnahmen. *) AGS = Ausschuss für Gefahrstoffe beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Grundlagen des Risikokonzeptes Festlegung stoffübergreifender Risikogrenzen (Exposition-Risiko-Beziehungen) Toleranzrisiko (4 : 1.000; hohes Risiko): statistisch 4 zusätzliche Krebserkrankungen pro Arbeitnehmer bei 40-jähriger arbeitstäglicher Exposition Akzeptanzrisiko (4 : / 4 : ; geringes Risiko): statistisch 4 zusätzliche Krebserkrankungen pro bzw Arbeitnehmer bei 40-jähriger arbeitstäglicher Exposition Zum Vergleich: statistisches Lu-CA-Risiko für Raucher: ca. 108 : Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
12 Dringlichkeit und erforderlicher Aufwand von Maßnahmen Niedriges Risiko Mittleres Risiko Hohes Risiko keine Maßnahmen notwendig, aber Minimierungsgebot Maßnahmenplan bzw. risikobezog. Maßnahmenkonzept höchster Handlungsbedarf Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Grenzwerte/Beurteilungsmaßstäbe AGW: Arbeitsplatzgrenzwerte MAK: Gesundheitsbasierte Werte der MAK-Kommission Akzeptanzkonzentration/Toleranzkonzentration Beurteilungsmaßstäbe Europäische Grenzwerte Asbest, Benzol, Blei und anorg. Bleiverbindungen, Hartholzstäube, Vinylchlorid Internationale Grenzwerte TRK: Technische Richtkonzentration Seit 2005 aufgehoben Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
13 Agenda Einleitung Spezifische Metalle Allgemeines Toxikologie Grenzwerte Die neue TRGS 561 Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Metalle Ubiquitär in der Umwelt Oft essentiell für Menschen Calcium, Magnesium, Zink, Cobalt, Mangan Viele Metalle nicht essentiell Blei, Quecksilber, Tolerabel Essentiell Gesundheitsschädigend Gesundheitsschädigend Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
14 Kanzerogene Wirkung von Metallen Induktion von DNA-Schäden Hemmung DNA-Reparatur Hemmung antioxidativer Abwehr Stimulation Zellproliferation Modulation Genexpression Tumor Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Nickel Essenzielles Spurenelement; durchschnittliche orale Aufnahme µg/tag nickelreiche Nahrungsmittel (z. B. Nüsse, Schokolade, Hülsenfrüchte, Getreidekörner) Weltweiter Verbrauch mehrere Tonnen/Jahr Edelstahl, Nichteisen-Metalllegierungen (z. B. NiCd) Galvanisierung, etc. Aufnahme am Arbeitsplatz Inhalativ und dermal Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
15 Nickel/Nickelverbindungen im biologischen System Nickel-Mangel (Tierversuch): Wachstumseinschränkungen bei Mangel Beeinflussung Glucose-Stoffwechsel Störung Cholesterin-Stoffwechsel Beeinflussung der Leber-Struktur Nickel-Toxikologie Ni-Metall: nicht krebserzeugend (K 2) aber lungentoxisch hohe Lungentoxizität Nickeloxide: krebserzeugend (K 1A; Lungen- und Nasenkrebs) Allergien Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Nickel im Formellen Nickel-Metall Kanzerogen Kategorie 2 Reinmetall/Metallpulver oder Legierung Luftgrenzwert: 6 µg/m 3 im A-Staub als AGW (TRGS 900) Nickel-Verbindungen z. B. Ni-Oxide und -Mischoxide Kanzerogen Kategorie 1A Luftgrenzwert Akzeptanzkonzentration (AK) = Toleranzkonzentration (TK) = 6 µg/m³ (A) zusätzlich für Ni-Metall und Ni-Verbindungen: 30 µg/m³ (E-Staub) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
16 Nickelmetall oder -oxid Nickelmetall oder Nickeloxid Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Nickeloxid- und Nickelmischoxid-Bildung Messtechnik Ni-Oxide und -Mischoxide nicht unterscheidbar Ni-Metall und -Oxide nur sehr schwer unterscheidbar Gesamtgehalt Nickel wird bestimmt Nickel und seine Verbindungen Entstehung Nickeloxid Thermische Prozesse In Verbindung mit Luftsauerstoff Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
17 Empfehlung für die Gefährdungsbeurteilung Oberflächenoxidierte Gemische Behandeln wie Nickel-Metall Thermische Verfahren unter Anwesenheit Luftsauerstoff Bildung Nickeloxide Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Annahme Nickelmetall Nichtmaschinelles Handschleifen Nassschleifen Bohren Polieren Drehen Mechanisches Schneiden Nachweis durch geeignete Messungen Literaturnachweise Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
18 Annahme Nickeloxid Schweißen Thermisches Schneiden Schmelzen Gießen Schleifen mit Funkenbildung Trennung mit Funkenbildung Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Chrom essenzielles Spurenelement enthalten in Fleisch, Fisch, Fetten, Ölen, Brot, Nüssen, geringe Resorption aus Nahrung kommerzielle Anwendung: Pigment in Rostschutzlacken Lederfärbung Holzschutz-Konservierungsmittel Edelstahl Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
19 Chrom - Toxikologie klarer Unterschied: Cr(III) und Cr(VI) Cr(VI) ist kanzerogen Cr(III) hat nur geringe Toxizität unterschiedliche Bioverfügbarkeit Cr(VI) wird über Anionentransporter in Zelle aufgenommen interne Reduktion zu Cr(III) bspw. DNA Schäden kaum intrazelluläre Aufnahme von Cr(III) in Lebensmitteln hauptsächlich Cr(III) Oxidation zu Cr(VI) im Organismus nicht wahrscheinlich Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Chrom im Formellen Luftgrenzwert (TRGS 900) Chrom und anorganische Chrom(II) und (III)-Verbindungen: 2 mg/m 3 (AGW) Luftgrenzwert (TRGS 910): Chrom (VI)-Verbindungen: 1 µg/m³ (E) risikobasierter Beurteilungsmaßstab Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
20 Cobalt essenzielles Spurenelement blaufärbendes Pigment Keramik, Schmuck, Glas Bestandteil Hartmetalllegierungen hohe Korrosionsbeständigkeit hohe Hitzebeständigkeit Flugzeug- und Werkzeugbau Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Cobalt - Biologische Wirkung essenzieller Teil Vitamin B12 orale Aufnahme wenig toxisch Ausnahme bei zusätzlicher Gabe in Lebensmitteln 1960er Cobaltsulfat zur Schaumstabilisierung im Bier Herzmuskelschädigungen bei starken Biertrinkern Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
21 Cobalt und seine Verbindungen - Toxikologie Hauptzielorgan Atemwegstrakt entzündliche Veränderungen allergische Reaktionen fibrotische Veränderungen ( BK 4107) verstärkende Wirkung durch Wolframcarbid ( Hartmetalle) kanzerogene Wirkung (Kategorie 1B) oxidativer Stress (insbesondere zusammen mit Wolframcarbid) Hemmung DNA Reparatur Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Cobalt im Formellen karzinogen Kategorie 1B (Achtung! Cobaltoxid nur Kat 2) Sensibilisierung der Atemwege Kategorie 1 kann allergische Hautreaktionen verursachen Luftgrenzwerte (TRGS 910): Toleranzkonzentration: 5 µg/m³ (A) Akzeptanzkonzentration: 0,5 µg/m³ (A) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
22 Cadmium ubiquitär im Boden in allen Lebensmitteln Cadmiumreich: Nüsse, Kerne, Samen erhebliche Aufnahme über Zigaretten Vorkommen am Arbeitsplatz Lötmetalle, Pigmente, Stabilisatoren in PVC, Batterien, Galvanik, Zink-/Kupfer-/Bleigewinnung Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Cadmium Toxikologie Cadmium und seine Verbindungen wasserlöslich und wasserunlöslich Reizung der Atemwege Lungenschädigungen Schädigung Niere Schädigung Knochen karzinogen Kategorie 1B Lunge, Niere, Prostata oxidativer Stress, Hemmung DNA Reparatur reproduktionstoxisch Kategorie 2 Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
23 Cadmium im Formellen karzinogen Kategorie 1B akute Toxizität Kategorie 2 (Einatmen) Luftgrenzwerte (TRGS 910): Toleranzkonzentration: 1 µg/m³ (E)!!! E-Staub aufgrund Nierentoxizität Akzeptanzkonzentration: 0,16 µg/m³ (A) A-Staub aufgrund Lungenkrebs Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Beryllium Beryllium-Metall in Flugzeug-/Weltraumtechnik Beryllium-Kupfer für Schweißelektroden (Widerstandsschweißen) Beryllium-Kupfer für Werkzeuge (funkenfrei/nicht-magnetisch) Legierungsbestandteil in Leichtmetallen (Al, Mg) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
24 Toxikologie Beryllium Hautreizung/Kontaktekzeme schwere Augenreizungen Sensibilisierung/Allergien chronische entzündliche Lungenerkrankung; Berylliose (BK 1110) kanzerogen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Beryllium im Formellen akute Toxizität Kategorie 1 (einatmen) Sensibilisierung der Haut Kategorie 1 karzinogen Kategorie 1B Luftgrenzwerte (TRGS 900): AGW: 0,06 µg/m³ (A) 60 ng/m³ AGW: 0,14 µg/m³ (E) 140 ng/m³ Ableitung von AGW aufgrund der Berylliose, die früher auftreten kann als die krebserzeugende Wirkung. Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
25 Arsen Zusatz zu Bleilegierungen bessere Fließbarkeit Zusatz von Halbleitern gilt als Spurenelement Mangelerscheinungen nur im Tier Mangel: Wachstumsstörungen bei Hühnern/Ratten Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Toxikologie Arsen schnelle Resorption über Lunge quantitative Daten liegen nicht vor Aufnahme über Haut theoretisch möglich kein experimenteller Beweis vorhanden geringe Resorption über GIT akute Schleimhautschäden schwere Störungen im Elektrolyt- und Wasserhaushalt schwere Herz-Kreislauf-Störungen Nierenschäden Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
26 Arsen im Formellen akute Toxizität Kategorie 3 (einatmen) Arsen-Metall: Kategorie K2 Arsenverbindungen Kategorie 1A und 1B Luftgrenzwerte für Arsenverbindungen (TRGS 910): Toleranzkonzentration: 8,3 µg/m³ (E) Akzeptanzkonzentration: 0,83 µg/m³ (E) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Agenda Einleitung Spezifische Metalle Allgemeines Toxikologie Grenzwerte Die neue TRGS 561 Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
27 Von welchen Risikogrenzen reden wir überhaupt bei Metallen/Metallverbindungen? Metall/Metallverbindung als Carc. 1A, Carc. 1B eingestuft ( ) Risikobasierte zum Vergleich Luftgrenzwerte (TRGS 910) TRK bis 12/2004 Chrom (VI)-Verbindungen BM 1,0 µg/m³ (E) 100 µg/m³ bzw. 50 µg/m³ (E) Cobalt und Cobaltverbindungen TK 5,0 µg/m³ (A) 500 µg/m³ bzw. AK 0,5 µg/m³ (A) 100 µg/m³ (E) Nickelverbindungen TK 6,0 µg/m³ (A) 500 µg/m³ (E) AK 6,0 µg/m³ (A) ( ) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Warum eine TRGS 561? Einführung des Risikokonzeptes für krebserzeugende Stoffe des AGS Ableitung risikobasierter Luftgrenzwerte (ERB, BM) in TRGS 910 Absenkung der Luftgrenzwerte im Vergleich zu den ehemaligen TRK-Werten um Faktoren von teilweise Änderung der zu bewertenden Staubfraktion von E A Nur eine TRGS für alle krebserzeugenden Metalle! AGS-Beschluss November 2012 Vor dem Inkrafttreten dieser niedrigen Luftgrenzwerte soll eine Hilfestellung für die Betriebe erarbeitet werden TRGS 561 Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
28 Ziele der TRGS 561 In Kombination mit DGUV-Branchenregeln sollen 1. Expositionen unterhalb der risikobasierten Grenzwerte bzw. AGW erreicht werden! 2. Maßnahmen zur weiteren Absenkung von Belastungen im Bereich hohen und mittleren Risikos vorgeschlagen werden. 3. Anzustreben ist die Unterschreitung der Akzeptanzkonzentration! Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Aufbau der TRGS 1. Anwendungsbereich 2. Begriffsbestimmungen 3. Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung 4. Allgemeine Schutzmaßnahmen 5. Besondere Schutzmaßnahmen für spezielle Bereiche 6. Arbeitsmedizinische Prävention 7. Literatur Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
29 Anwendungsbereich Tätigkeiten mit Metallen und ihren anorganischen Verbindungen die als K1A oder K1B eingestuft sind mit und ohne BM spezielle Branchen und Bereiche Nichteisenmetall-Metallerzeugung Hartmetallproduktion Roheisen- und Stahlerzeugung Galvanik und Beschichtung mit Chromaten Batterieherstellung Recycling Herstellung und Verwendung von Katalysatoren und Pigmenten sowie damit vergleichbare Tätigkeiten und Expositionen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Die TRGS 561 enthält u.a. Branchenübergreifende Schutzmaßnahmen nach Risikobereichen, jeweils untergliedert in: Technische Maßnahmen Organisatorische Maßnahmen Hygiene-Maßnahmen Persönliche Schutzausrüstung Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
30 Technische Maßnahmen bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen (Auszug) Generell Verschleppung von krebserzeugenden Stoffen ist durch räumliche Abtrennung zu verhindern (ggf. lüftungstechnische oder bauliche Maßnahmen), Zusätzlich im Bereich mittleren Risikos Sofern o.g. Maßnahmen nicht ausreichen, ist eine räumliche Trennung notwendig, Zusätzlich im Bereich hohen Risikos Sofern o.g. Maßnahmen nicht ausreichen, ist eine räumliche Trennung bevorzugt durch bauliche Maßnahmen notwendig, Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Organisatorische Maßnahmen bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen (Auszug) Generell Tätigkeiten nur durch fachkundige oder entsprechend unterwiesene Personen; Zugangsbeschränkungen, Unterweisung inkl. arbeitsmedizinisch-toxikologischer Beratung. Fachgerechte Reinigung der Arbeitsbereiche, Zusätzlich im Bereich mittleren Risikos Expositionsverzeichnis gemäß TRGS 410 führen, Zusätzlich im Bereich hohen Risikos Expositionsdauer verkürzen; Empfehlung: Behörde informieren und Maßnahmenplan übergeben, Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
31 Hygiene-Maßnahmen bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen (Auszug) Generell AG hat ausreichend Zeit für Hygiene-Maßnahmen zur Verfügung zu stellen; keine Nahrungs- oder Genussmittelaufnahme am Arbeitsplatz Zusätzlich im Bereich mittleren Risikos Private Gegenstände (z. B. Handys) sollen nicht an den Arbeitsplatz gebracht werden; Einrichtung räumlicher Schwarz-Weiß-Trennung kann erforderlich sein Zusätzlich im Bereich hohen Risikos Private Gegenstände (z. B. Handys) dürfen nicht an den Arbeitsplatz gebracht werden; bei absehbar dauerhafter Überschreitung der TK: Schwarz-Weiß- Trennung prüfen Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Persönliche Schutzausrüstung bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen (Auszug) Generell geeignete PSA ist bereitzustellen, Trageverpflichtungen regeln; bevorzugt nicht belastender Atemschutz (mind. P2) auswählen, Zusätzlich im Bereich mittleren Risikos Prüfung, ob bei Tätigkeiten mit Expositionsspitzen während der Dauer der erhöhten Exposition Atemschutz getragen werden muss, Zusätzlich im Bereich hohen Risikos Atemschutz (mind. P2) ist zu tragen, ggf. zeitlich befristete Ausnahme bei Behörde, wenn belastender Atemschutz getragen werden muss (AMR 14.2), Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
32 Die TRGS 561 enthält u.a. Besondere Schutzmaßnahmen für spezielle Bereiche Beispiel: Galvanotechnische und chemische Oberflächenbehandlung Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Die TRGS 561 enthält u.a. Generelle Vorgaben zur Staubvermeidung Materialien, Arbeitsverfahren, Maschinen und Geräte sind so auszuwählen, dass möglichst wenig Staub freigesetzt wird, z. B. geschlossene Systeme mit Luftpendelung kein offener Umgang mit staubenden/pulverförmigen Materialien Kapselung und wirksame Absaugung kurze Transportwege bzw. kontinuierliche Transportmethoden in geschlossenen Systemen/Behältern Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
33 Die TRGS 561 enthält u.a. Arbeitsräume Staubablagerungen vermeiden z. B. glatte Wände/Decken, leicht zu reinigende Böden, Arbeits- und Oberflächen Instandhaltung/Wartung Aggregate, Messgeräte etc., die zu Wartungszwecken aus dem Arbeitsbereich herausgenommen werden, sind zuvor zu reinigen Aufwirbelung von Stäuben bei der Reinigung ist zu vermeiden (Nassverfahren, Kehr-Saugmaschinen) Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Fazit TRGS 561 stellt hohe Anforderungen an Betriebe und Mitarbeiter, insbesondere bzgl. Staubvermeidung bis zur Forderung von SW-Bereichen bei Belastungen in µg-bereichen (!) Es werden allgemeine Maßnahmen und Maßnahmen für spezielle Bereiche und Branchen beschrieben. TRGS 561 wirkt im Kombination mit DGUV-Branchenregeln (und DGUV-I). Branchen, die nicht von der TRGS 561 erfasst werden, müssen innerhalb von 3 Jahren nach Inkrafttreten einer ERB/BM diese einhalten. Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
34 Veröffentlichung am Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI, Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Tätigkeiten mit gesundheitsschädigenden Metallen, Dr. Carsten Schleh, VDRI,
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