Die erste Bad Bank Deutschlands wird als öffentlich-rechtliche Anstalt am Finanzmarkt agieren.

Transkript

1 Die erste Bad Bank Deutschlands wird als öffentlich-rechtliche Anstalt am Finanzmarkt agieren. The first German Bad Bank will act as a special public-legal entity on the financial market. Erste Abwicklungsanstalt die erste Bad Bank Deutschlands First Winding-Up Agency the first German Bad Bank Am 11. Dezember 2009 hat die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) die Erste Abwicklungsanstalt errichtet. Das Statut wurde am 12. Januar 2010 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Errichtung erfolgte auf Antrag der WestLB AG (WestLB), die in zwei Teilschritten Risikopositionen und nichtstrategienotwendige Geschäftsbereiche mit einem Gesamtvolumen von rund 85 Milliarden Euro auf die Erste Abwicklungsanstalt übertragen wird. On December 11, 2009 the Financial Market Stabilization Authority (Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung, FMSA) established the first German winding-up agency. It operates and is registered under the name Erste Abwicklungsanstalt (First Winding-Up Agency). The articles of association were published in the Federal Gazette on January 12, The First Winding-Up Agency was established upon request by WestLB AG (WestLB). In two separate steps WestLB will transfer risk positions and non-strategic businesses with a total volume of approximately 85 billion Euro to the First Winding-Up Agency.

2 Dr. Jörg Wulfken Partner, Frankfurt T: Kai Liebrich Associate, Frankfurt T: Dr. Heinrich von Bünau Partner, Frankfurt T: Mit Errichtung der Erste Abwicklungsanstalt hat die FMSA eine weitere nach dem Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz (FMStFG) vorgesehene Stabilisierungsmaßnahme umgesetzt und in Deutschland die erste (bundesrechtliche) Bad Bank geschaffen. 1 Die Hypo Real Estate hat am 21. Januar 2010 ebenfalls die Errichtung einer Abwicklungsanstalt beantragt. Rahmenbedingungen für die Errichtung der Erste Abwicklungsanstalt Die wesentlichen Vorgaben für die Errichtung von Abwicklungsanstalten sind in 8a FMStFG enthalten. Sie werden von der FMSA errichtet. Die (mittelbaren oder unmittelbaren) Anteilsinhaber des übertragenden Kreditinstituts haften für die Verluste der Abwicklungsanstalt. Die Stabilisierung der WestLB durch Errichtung der Erste Abwicklungsanstalt wurde in einem Vertragswerk geregelt, zu dem neben FMSA, dem Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) und der WestLB auch deren Anteilsinhaber Partei sind. In diesem Vertrag sind unter anderem die Bedingungen und Auflagen der FMSA gegenüber der WestLB für die Gewährung der Stabilisierungsmaßnahme geregelt. Diese betreffen insbesondere By establishing the First Winding-Up Agency the FMSA has implemented another stabilization measure pursuant to the Financial Market Stabilization Fund Act (Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz, FMStFG) and has created the first (federal) Bad Bank in Germany. 1 On January 21, 2010, Hypo Real Estate has filed for the establishment of yet another windingup agency. General Conditions for the Establishment of First Winding-Up Agency Section 8a FMStFG contains the main conditions for the establishment of winding-up agencies. Such agencies are established by the FMSA. The (direct or indirect) stakeholders of the transferring bank are liable for the losses of the winding-up agency. The stabilization of the WestLB by virtue of the establishment of the First Winding-Up Agency was stipulated in a contract to which, apart from FMSA, the Financial Market Stabilization Fund (Finanzmarktstabilisierungsfonds, SoFFin), WestLB and WestLB s stakeholders are also parties. The contract specifies, inter alia, the conditions and requirements applicable to WestLB established by FMSA for granting the stabilization measure. These refer in particular to: Dr. Christoph Broich, LL.M. Associate, Frankfurt T: cbroich@mayerbrown.com die Geschäfts- und Kreditvergabepolitik, die Eigenmittelausstattung, business and lending policy, equity capital resources (Eigenmittelausstattung), Thomas Schubert Associate, Berlin T: tschubert@mayerbrown.com die Vergütungssysteme und Vergütungen der Führungskräfte sowie Überprüfungs-, Berichts- und Informationspflichten der WestLB. 1 Mayer Brown LLP hat den SoFFin bei der Errichtung der Erste Abwicklungsanstalt rechtlich beraten. compensation systems and compensations paid to executive staff as well as audit, reporting and information duties of WestLB. 1 Mayer Brown LLP has advised SoFFin in relation to the establishment of Erste Abwicklungsanstalt (First Winding-Up Agency). 2 First Winding-Up Agency the first German Bad Bank

3 Die FMSA hat die Erste Abwicklungsanstalt im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben an die Situation der WestLB angepasst. Offen ist, ob ihr künftige Abwicklungsanstalten in Struktur, Aufbau und Funktionsweise gleichen werden. Die Europäische Kommission hat die Stabilisierungsmaßnahme zugunsten der WestLB mit Entscheidung vom 22. Dezember 2009 vorläufig genehmigt. Gegenwärtig ist die Stabilisierungsmaßnahme Gegenstand eines förmlichen beihilferechtlichen Prüfverfahrens, das voraussichtlich im Mai 2010 abgeschlossen sein wird. Zweck und Einordnung der Erste Abwicklungsanstalt Von der FMSA errichtete Abwicklungsanstalten können zur Stabilisierung von inländischen Kreditinstituten oder Finanzholding-Gesellschaften von diesen bis zum 31. Dezember 2008 erworbene Risikopositionen sowie nichtstrategienotwendige Geschäftsbereiche (Vermögensgegenstände) übernehmen und abwickeln. Die Erste Abwicklungsanstalt wird von der WestLB diejenigen Vermögensgegenstände übernehmen, die diese ihr zur eigenen Stabilisierung sowie zur Stabilisierung des Finanzmarkts überträgt. Die Abwicklungsanstalt wird die Gegenstände abwickeln und verwerten. Sie ist wegen dieser Tätigkeit kein Kreditinstitut im Sinne des Kreditwesengesetzes, kein Wertpapierdienstleistungsunternehmen im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und auch kein Versicherungsunternehmen im Sinne des Versicherungsaufsichtsgesetzes. Art der Übertragung von Risikopositionen und nichtstrategienotwendigen Geschäftsbereichen auf Abwicklungsanstalten Vermögensgegenstände können auf folgende Weisen auf Abwicklungsanstalten übertragen werden: im Wege der Umwandlung (Abspaltung oder Ausgliederung, jeweils zur Aufnahme), The FMSA has established the First Winding-Up Agency according to the specific situation of WestLB within the framework of the legal requirements. It remains to be seen whether future winding-up agencies will be similar to the First Winding-Up Agency with regard to structure, set-up and functionality. The European Commission has given its preliminary approval to the stabilization measure in favor of the WestLB, by decision dated December 22, Currently, the stabilization measure is subject to a formal examination procedure regarding subsidies, which is expected to be completed in May Purpose and categorization of the First Winding-Up Agency Winding-up agencies established by FMSA can assume and wind-up risk positions and non-strategic businesses (both hereinafter jointly referred to as: Assets) acquired until December 31, 2008 from domestic banks or financial holding companies, in order to stabilize the latter. The First Winding-Up Agency will assume the Assets transferred to it by WestLB, in order to stabilize the bank itself as well as the financial market. The First Winding-Up Agency will wind-up and liquidate the Assets transferred. In doing so, the First Winding-Up Agency is neither a bank (Kreditinstitut) within the meaning of the German Banking Act (Kreditwesengesetz, KWG), nor a securities services company within the meaning of the Securities Trading Act (Wertpapierhandelsgesetz, WpHG), nor an insurance company within the meaning of the Law on the Supervision of Insurance Undertakings (Versicherungsaufsichtsgesetz, VAG). Methods of Transfer of Risk Positions and Non-strategic Businesses to Winding-Up Agencies Assets may be transferred to winding-up agencies in the following ways: by way of a transformation (spin-off or hive-down, each for assumption), mayer brown 3

4 durch Rechtsgeschäft (zum Beispiel Abtretung oder Vertragsübernahme) oder durch Übernahme von Garantien, Unterbeteiligungen oder auf sonstige Weise (zum Beispiel Treuhandlösungen). Die Übernahme von Garantien, Unterbeteiligungen oder Treuhandlösungen kommt insbesondere dann in Betracht, wenn Risikopositionen ausländischem Recht unterliegen und deshalb nicht problemlos als Vollrecht auf die Abwicklungsanstalt übertragen werden können. Die einzelnen Übertragungsarten können miteinander kombiniert werden (zum Beispiel Abspaltung und Unterbeteiligung). Die Übertragung von Vermögensgegenständen auf eine Abwicklungsanstalt ist gesetzlich privilegiert. Es gelten folgende Besonderheiten: die Übertragung kann nicht insolvenzrechtlich angefochten (und dadurch rückgängig gemacht) werden; zivilrechtliche Abtretungs- und Übertragungshindernisse stehen der Übertragung nicht entgegen; die Übertragung ist kein wichtiger Grund, der dazu berechtigen würde, das als Vermögensgegenstand übertragene Vertragsverhältnis durch außerordentliche Kündigung zu beenden. Auswirkungen der Übertragung auf das zu stabilisierende Kreditinstitut Das übertragende Kreditinstitut wird stabilisiert, indem die Auslagerung der Risikopositionen (als bilanzielle Aktivposten) und nichtstrategienotwendigen Geschäftsbereiche samt dazugehöriger Verbindlichkeiten (als bilanzielle Passivposten) auf eine Abwicklungsanstalt seine Bilanz verkürzt. Dadurch steigt das bei dem Kreditinstitut verbleibende Eigenkapital und insbesondere das bankrechtlich relevante Kernkapital bei gleichbleibender absoluter Höhe prozentual an. Die so verbesserte Eigenkapitalstruktur dürfte sich positiv auf das Rating des Kreditinstituts auswirken. Daraus folgen in der Regel bessere Refinanzierungsmöglichkeiten, die das Kreditinstitut und damit letztlich den Finanzmarkt stabilisieren. by way of legal transaction (such as an assignment or assignment and assumption (asset deal)) or by assuming guarantees, sub-participations or otherwise (e.g. through trust relationships). The assumption of guarantees, sub-participations or trust relationships will be particularly relevant for risk positions that are subject to foreign law, whose legal title cannot be transferred to a winding-up agency without difficulty. The individual methods of transfer available may be combined (e.g. spin-off and sub-participation). The transfer of Assets to a winding-up agency is legally privileged, i.e.: the transfer may not be challenged under insolvency law (and thus may not be reversed); civil law obstacles limiting the transfer- and assignability (e.g. non-assignment clauses) do not apply; the transfer does not give the other party a right for extraordinary termination of the contractual relationship transferred as an Asset. Effects of the Transfer on the Stabilized Bank The transferring bank is stabilized, since the transfer of the risk positions (assets on the balance sheet) and non-strategic businesses, which include corresponding liabilities (liability items on the balance sheet) to a winding-up agency shortens the transferring bank s balance sheet. Percentage-wise, this results in an increase of equity available to the bank particularly of the core capital (Kernkapital), relevant according to banking law while the absolute amount of equity stays the same. The improved equity structure should have a positive effect on the bank s rating. This usually results in improved options for refinancing which stabilize the banks and eventually the financial market. 4 First Winding-Up Agency the first German Bad Bank

5 Im Wege der Umwandlung (Abspaltung oder Ausgliederung) können die Vermögensgegenstände zum gegenwärtigen oder zu einem historischen Buchwert übertragen werden, der bis zu zwölf Monate vor dem Zeitpunkt der Anmeldung der Abspaltung oder Ausgliederung zum Handelsregister liegen kann. Die Vermögensgegenstände gehen also mit ihren jeweiligen Buchwerten (und etwaigen immanenten Abschreibungsrisiken) auf die Abwicklungsanstalt über. Bei der Übertragung durch Rechtsgeschäft ist der zwischen den Parteien vereinbarte Kaufpreis anzusetzen. Durch die Übertragung der Vermögensgegenstände im Wege der Einzelrechtsnachfolge oder im Rahmen von Umwandlungsmaßnahmen scheiden diese aus der Bilanz des übertragenden Kreditinstitutes aus. Damit entfällt auch die Verpflichtung des Kreditinstitutes, zukünftig die betreffenden Risikopositionen auf ihren niedrigen (Markt-)Wert abzuschreiben. So wird verhindert, dass das Ergebnis des übertragenden Kreditinstitutes weiter belastet wird, wenn die Risikopositionen an Wert verlieren. Sofern sich einzelne Vermögensgegenstände wegen zivilrechtlicher Vorgaben (etwa nach ausländischen Rechtsordnungen) oder vertraglicher Vereinbarungen nicht auf eine Abwicklungsanstalt übertragen lassen, können sie im Wege einer Unterbeteiligung, einer Garantie oder im Rahmen einer Treuhandvereinbarung (wirtschaftlich) übertragen werden. Bei einer Unterbeteiligung oder einer Garantie bleiben die betreffenden Vermögensgegenstände grundsätzlich in der Bilanz des übertragenden Kreditinstitutes. Das wirtschaftliche Risiko wird jedoch auf die Abwicklungsanstalt übertragen, indem sie das Kreditinstitut von zukünftigen Verlusten freistellt oder diese ausgleicht. Wegen dieser Absicherung muss das Kreditinstitut die Vermögensgegenstände nicht abschreiben. Bei einem Treuhandverhältnis bleibt das übertragende Kreditinstitut zivilrechtlich Eigentümer des Treugutes (zum Beispiel der betreffenden Risikoposition), ähnlich wie bei einer Unterbeteiligung oder einer Garantie. Bilanziell wird das Treugut indes dem Treugeber, hier also der Abwicklungsanstalt, zugerechnet und scheidet deshalb aus der Bilanz des Kreditinstitutes aus. Eine künftige Wertminderung des Treugutes belastet mithin nicht mehr das Ergebnis des Institutes. By virtue of transformation (spin-off or hive-down) the assets may be transferred at their present or at a historic book value, which may date back as far as twelve months prior to the filing for regristation in the commericial register of the spin-off or hive down. Therefore, the Assets are transferred to the windingup agency at their respective book values (including possible intrinsic write-off risks). In case of a transfer by legal transaction the purchase price agreed upon by the parties shall be applied. Through transfer by way of legal transaction (asset deal) or within the context of transformational measures (spin-off or hive-down), the assets are eliminated from the balance sheet of the transferring bank. Thus, the bank is no longer obliged to write off the respective risk positions at their low (market) value. This prevents further negative effects for the performance of the transferring bank, should the concerned risk positions lose value. Provided that individual Assets cannot be transferred to a winding-up agency, due to dispositions under civil law (e.g. in line with foreign jurisdictions) or contractual agreements, they may be transferred (economically) by way of a sub-participation, guarantee or within the context of a trust relationship. In case of a sub-participation or guarantee, the respective assets, in principal, remain on the balance sheet of the transferring bank. The economic risk, however, is transferred to the winding-up agency, since the latter becomes obliged to either indemnify the bank against future losses or to settle them. Due to this hedging the bank does not have to write off the assets. In case of a trustee relationship the transferring bank remains the legal owner of the trust property (e.g. the respective risk position). This is similar for subparticipations or guarantees. Financially, however, the trust property is attributed to the trustor, which is the winding-up agency, and is thus eliminated from the balance sheet of the bank. As a consequence, a future loss in value of the trust property no longer affects the result of the bank. mayer brown 5

6 Struktur und Wesen der Erste Abwicklungsanstalt Die Erste Abwicklungsanstalt hat die Rechtsform einer teilrechtsfähigen Anstalt öffentlichen Rechts innerhalb der FMSA. In ihrem strukturellen Aufbau gleicht sie in einigen Bereichen einer Aktiengesellschaft oder einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Aufsichtsrat. Die Erste Abwicklungsanstalt hat folgende Organe: Vorstand als Vertretungs- und Geschäftsführungsorgan, Verwaltungsrat als Aufsichtsorgan und Trägerversammlung. Die Erste Abwicklungsanstalt kann im Rechtsverkehr selbständig handeln, klagen und verklagt werden. Sie hat einen eigenen Rechnungs- und Buchungskreis und bilanziert nach HGB wie eine große Kapitalgesellschaft. BETEILIGUNG DER ANTEILSEIGNER DES KREDITINSTITUTS Trotz der Rechtsform und der damit gegebenen zumindest mittelbaren Trägerschaft des Bundes sind an der Erste Abwicklungsanstalt die unmittelbaren oder mittelbaren Aktionäre der WestLB (Beteiligte) beteiligt. Ihre Beteiligungsquote an der Abwicklungsanstalt wird über das Stammkapital der Abwicklungsanstalt ausgedrückt. Anders als bei Kapitalgesellschaften unterliegt das Stammkapital von (bundesrechtlichen) Abwicklungsanstalten keinen gesetzlichen Kapitalaufbringungsund Erhaltungsvorschriften. Wesentliche Beteiligte der Erste Abwicklungsanstalt sind das Land Nordrhein-Westfalen und zwei nordrhein-westfälische Sparkassenverbände. Die Beteiligten der Erste Abwicklungsanstalt üben ihr Stimmrecht in der Trägerversammlung aus. Deren Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, die Mitglieder des Verwaltungsrates zu benennen und über den Jahresabschluss der Abwicklungsanstalt zu beschließen. Structure and Nature of the First Winding-Up Agency The First Winding-Up Agency is a public-legal entity with partial legal capacity within the FMSA. Its structure is somewhat similar to that of a stock corporation or limited liability company with a supervisory board. The First Winding-Up Agency has the following bodies: board of directors (Vorstand) acting as legal representative body and management, administrative board (Verwaltungsrat) as supervisory body and the owners meeting (Trägerversammlung). The winding-up agency may independently act in legal transactions, file a law suit or be sued. The winding-up agency has its own controlling and accounting and has to prepare a balance sheet according to provisions of the German Commercial Code (Handelsgesetzbuch, HGB) for large corporations. PARTICIPATION OF THE BANK S STAKEHOLDERS Despite its legal form and indirect ownership by the Federal Government, the direct and indirect stake-holders of WestLB (the Stakeholders) hold a participation in the First Winding-Up Agency. Their respective stake in the winding-up agency is expressed by virtue of the share capital (Stammkapital) of the winding-up agency. In contrast to corporations, however, the (federal) winding-up agency s share capital is not subject to the German statutory provisions regarding the contribution and preservation of capital. The main Stakeholders of the First Winding-Up Agency are the Federal State of North Rhine-Westphalia and two savings banks associations from North Rhine-Westphalia. The Stakeholders of the First Winding-Up Agency exercise their voting rights in the owners meeting (Trägerversammlung). The essential tasks of the latter are to appoint the members of the administrative board and to resolve the annual financial statements of the winding-up agency. 6 First Winding-Up Agency the first German Bad Bank

7 VORSTAND Die Erste Abwicklungsanstalt wird im Rechtsverkehr durch ihren Vorstand vertreten, der auch ihre Geschäfte führt. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, die der Verwaltungsrat der Abwicklungsanstalt mit Zustimmung der FMSA beruft. Abwicklungsanstalten werden ins Handelsregister eingetragen, ihre jeweiligen Vertretungsverhältnisse sind daher dort einsehbar. VERWALTUNGSRAT DER ABWICKLUNGSANSTALT Der Verwaltungsrat der Erste Abwicklungsanstalt ist als Kontrollgremium dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft vergleichbar. Zu seinen Aufgaben gehört es, den Vorstand zu beraten und seine Geschäftsführung zu überwachen. Der Verwaltungsrat besteht aus elf Mitgliedern, die von den Beteiligten ernannt werden: Jeder Beteiligte der Erste Abwicklungsanstalt hat das Recht, eine bestimmte Anzahl von Verwaltungsratsmitgliedern zu benennen. Die Anzahl orientiert sich am Umfang der von dem jeweiligen Beteiligten übernommenen Haftung für Verbindlichkeiten der Abwicklungsanstalt. Die FMSA kann ein ständiges Gastmitglied in den Verwaltungsrat entsenden. Dieses hat mit Ausnahme des Stimmrechts die gleichen Rechte wie die übrigen Verwaltungsratsmitglieder. BESTEUERUNG VON ABWICKLUNGSANSTALTEN Die Erste Abwicklungsanstalt gilt per gesetzlicher Definition als ein Betrieb gewerblicher Art in Sinne des Körperschaftsteuerrechts. Sie ist deshalb mit allen Einkünften, die das übertragene Risikovermögen erwirtschaftet, unbeschränkt körperschaftsteuerpflichtig. Verluste können im Rahmen der sogenannten Mindestbesteuerung mit zukünftigen Gewinnen verrechnet werden. Eine Gewerbesteuerpflicht entstünde für die Erste Abwicklungsanstalt nur dann, wenn sie als stehender Gewerbebetrieb zu qualifizieren wäre. Dies wäre beispielsweise der Fall, wenn sie einen gewerblichen Wertpapierhandel betreiben würde. BOARD OF DIRECTORS In legal transactions, the First Winding-Up Agency is represented by its board of directors, which also assumes management functions. The board of directors consists of two members, which are appointed by the administrative board of the winding-up agency with the approval of the FMSA. Winding-up agencies are registered with the commercial register; thus the respective powers of representation are available for public inspection. ADMINISTRATIVE BOARD OF THE WINDING-UP AGENCY As a supervisory body, the administrative board of the First Winding-Up Agency is comparable to the supervisory board of a stock corporation. Its duties include providing advice to the board of directors and supervising the management. The administrative board consists of eleven members, which are appointed by the Stakeholders: each Stakeholder of the First Winding-Up agency has the right to nominate a certain number of members of the administrative board. This number depends on the extent to which liability is assumed by the respective Stakeholder in respect of liabilities of the winding-up agency. FMSA may appoint a permanent guest member to the administrative board which has, with the exception of the voting rights, the same rights as the other members of the administrative board. TAXATION OF WINDING-UP AGENCIES By legal definition the First Winding-Up Agency is a commercial business under corporate income tax law. Therefore, it is liable without limitation to pay corporate tax on all income generated by transferred Assets. Losses may be set-off against future profits within the context of the so called minimum taxation. A duty to pay trade tax would only arise for the First Winding-Up Agency if it were categorized as standing business. This would be the case, for example, if it would trade commercial securities. mayer brown 7

8 Stammkapital und Verlustausgleichspflicht Die Höhe des Stammkapitals der Erste Abwicklungsanstalt ist im Statut festgesetzt. Das Stammkapital haben die Beteiligten in einem ersten Schritt durch Bareinlage erbracht; in einem weiteren Schritt ist ihre Beteiligung durch Übertragung der auf die Abwicklungsanstalt abgespaltenen Risikopositionen erhöht worden. Trotz der Bezeichnung als Stammkapital ist weder die Haftung der Beteiligten auf das Stammkapital begrenzt noch sind die für Kapitalgesellschaften maßgeblichen gesetzlichen Kapitalerhaltungsvorschriften anwendbar. Mit Ausnahme eines Beteiligten haften die Beteiligten nach näherer Maßgabe des Statuts für den Ausgleich der bei der Abwicklung der übertragenen Vermögensgegenstände entstehenden Verluste. Sie werden insoweit auch Haftungsbeteiligte genannt. Bei der jetzt errichteten Abwicklungsanstalt schuldet jeder Haftungsbeteiligte entsprechend seiner Beteiligungsquote den Ausgleich von Verlusten. Nach dem Statut der Erste Abwicklungsanstalt haben die Haftungsbeteiligten ausreichend hohe Beträge zur Verfügung zu stellen, damit die Abwicklungsanstalt die gegen sie bestehenden fälligen Forderungen jederzeit auf erstes Anfordern begleichen kann (Liquiditätssicherstellung). Die Erste Abwicklungsanstalt ist (und bleibt) so jederzeit zahlungsfähig, weshalb letztlich kein Insolvenzrisiko besteht. Die Haftungsbeteiligten haften grundsätzlich unbeschränkt für die Verluste der Erste Abwicklungsanstalt. Lediglich die Haftung der beteiligten Sparkassenverbände ist auf einen Gesamthöchstbetrag von 4,5 Milliarden Euro begrenzt. Soweit der auf die Sparkassenverbände entfallende anteilige Verlust den Gesamthöchstbetrag übersteigt, tragen der SoFFin und das Land Nordrhein-Westfalen die auf die Sparkassenverbände entfallenden Verluste. Die Bundesrepublik Deutschland und der SoFFin haften im Übrigen nicht für Verluste der Erste Abwicklungsanstalt. Share Capital and Liability for Losses The share capital of the First Winding-Up Agency is stipulated in its articles of association. In a first step, the parties have contributed the share capital by means of a contribution in cash; in a second step their participation has been increased by way of contribution in kind, i.e. the transfer of the Assets hived-down to the winding-up agency. Despite the designation as share capital, the Stakeholder s liability is neither limited to the share capital nor subject to the statutory provisions relevant for corporations concerning the preservation of share capital. With the exception of one Stakeholder, the Stakeholders are, pursuant to the provisions in the articles of association, liable for the settlement of losses arising from the winding-up of transferred Assets. In this respect, they are also called Liable Stakeholders (Haftungsbeteiligte). In the case of the recently established First Winding- Up Agency, each Liable Stakeholders is liable for losses in accordance with his respective stake. According to the articles of association, the Liable Stakeholders must provide sufficient funds so that the windingup agency is always able to settle its existing and liabilities upon first request when due (guaranteed liquidity). Thus, the First Winding-Up Agency is (and remains) solvent at any time, eliminating any risk of insolvency. In principle, the Liable Stakeholders liability for losses of the First Winding-Up Agency is unlimited. Only the liability of the two savings banks associations involved is limited to a maximum total amount of 4,5 billion Euro. In the event and to the extent that the proportionate amount of the losses attributable to the savings banks associations exceeds the maximum total amount, SoFFin and the Federal State of North Rhine-Westphalia will assume these losses. Beyond that, neither the Federal Republic of Germany nor the SoFFin assume any liability for losses incurred by the First Winding-Up Agency. 8 First Winding-Up Agency the first German Bad Bank

9 Abwicklung übernommener Risikopositionen und nichtstrategienotwendiger Geschäftsbereiche Abwicklungsplan Die Erste Abwicklungsanstalt verwaltet die übertragenen Vermögensgegenstände und wickelt sie auf der Grundlage eines Abwicklungsplans ab. Er enthält unter anderem Angaben zu Abwicklungsstrategie, Zeitplan für die vollständige Abwicklung des Vermögens und Befriedigung der Verbindlichkeiten der Erste Abwicklungsanstalt. Im Abwicklungsplan sind die vorgesehenen Maßnahmen im Einzelnen umschrieben. Umfang und Detaillierungsgrad der aufzunehmenden Angaben werden von der FMSA festgesetzt. Der Vorstand der Erste Abwicklungsanstalt kann unter bestimmten Voraussetzungen und mit Zustimmung des Verwaltungsrates eine Anpassung oder Änderung des Abwicklungsplans beantragen. Die Abwicklung ist die eigentliche operative Aufgabe der Abwicklungsanstalt. Abwicklung meint dabei im Wesentlichen die Verwaltung und Verwertung des auf die Abwicklungsanstalt übertragenen Vermögens. Wird Vermögen verwertet, so kann dies zum Beispiel geschehen, indem die Abwicklungsanstalt Forderungen oder (Teile von) nicht strategienotwendigen Geschäftsbereichen an interessierte Dritte verkauft. Im Rahmen der Abwicklung stellen sich vielfältige wirtschaftliche und rechtliche Fragen. Läuft etwa ein gewährtes Darlehn aus, so ist fraglich, ob es im Rahmen der Abwicklung zulässigerweise prolongiert werden kann oder endfällig gestellt werden muss. Ähnliches gilt für die Frage, wann Risikopositionen verwertet werden sollten, d.h. zu welchem Preis sie erstmalig veräußert werden können und sollen (Risikominimierung versus Geschäftschance bei zu erwartender Marktverbesserung). Des Weiteren muss sich die Abwicklungsanstalt gegen Zins- und Währungsrisiken aus den übernommenen Risikopositionen absichern. Für die Möglichkeit der Abwicklungsanstalt, im Markt diese Geschäfte zu tätigen, sind ihr Rating und ihre Risikogewichtung wesentlich. Winding-Up of Assumed Risk Positions and Non-Strategic Business Areas Winding-Up Plan The First Winding-Up Agency manages the Assets transferred and winds them up based on a windingup plan (Abwicklungsplan). Among other things, the winding-up plan contains information on the winding-up strategy, the timeline for the complete winding-up of the Assets and the fulfillment of liabilities incurred by the First Winding-Up Agency. The winding-up plan provides a detailed description of the envisaged measures. The FMSA determines the extent and level of specification of the information to be included. The board of directors of the First Winding-Up Agency may, subject to certain requirements and upon approval by the administrative board, file for an adjustment or amendment of the winding-up plan. Winding-up is the actual operative task of the winding-up agency. Essentially, the term winding-up means the management and liquidation of the Assets transferred to the winding-up agency. Assets may be liquidated by the winding-up agency, for example, by sale of receivables or (parts of) non-strategic businesses to interested third parties. In the context of the winding-up, a variety of complex economic and legal questions may arise. If, for example, a granted loan terminates, it is unclear whether it would be permitted to prolong it in the context of winding-up or whether it must reach final maturity. The same applies for determining the moment at which risk positions shall be liquidated, i.e. at what price they may and should be sold for the first time (risk minimization vs. business opportunity in view of expected market upturn). Moreover, the winding-up agency has to protect itself against any interest and currency risks caused by the risk positions assumed. Rating and risk weighting are crucial for the opportunity of the winding-up agency to carry out these transactions on the market. mayer brown 9

10 Die Abwicklungsanstalt muss ihr Vermögen nicht unbedingt selbst abwickeln, sondern kann damit in gewissem Umfang auch Dienstleister beauftragen. Über den Gang der Abwicklung und die Umsetzung des Abwicklungsplans muss der Vorstand der Abwicklungsanstalt monatlich, vierteljährlich sowie jährlich an die FMSA berichten. Folgen der Übertragung auf eine Abwicklungsanstalt für die Gläubiger und Schuldner des betroffenen Kreditinstituts Wenn Vermögensgegenstände dinglich auf eine Abwicklungsanstalt übertragen wurden, ist diese nunmehr Vertragspartner und somit Gläubiger/ Schuldner der jeweils übertragenen Rechtsposition. Die Abwicklungsanstalt kann deshalb vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelungen oder vertraglicher Vereinbarungen mit dem jeweiligen Vertragspartner über die auf sie übertragenen Vermögensgegenstände frei verfügen und diese zum Beispiel an Dritte veräußern. Wurde stattdessen vom Kreditinstitut eine Treuhand, Unterbeteiligung oder Garantie mit der Abwicklungsanstalt vereinbart, bleibt im Außenverhältnis das übertragende Kreditinstitut Rechtsinhaber und Vertragspartner. Hinsichtlich der Auswirkungen einer Vermögensübertragung auf Gläubiger des übertragenden Kreditinstituts sieht das FMStFG eine Besonderheit zur allgemeinen Rechtslage vor: Die bei Umwandlungsvorgängen ansonsten geltende gesamtschuldnerische Nachhaftung von übertragendem (Kreditinstitut) und aufnehmendem Rechtsträger (Abwicklungsanstalt) gemäß 133 Umwandlungsgesetz gilt nicht. Deshalb können die Gläubiger des Kreditinstituts nicht auf die Abwicklungsanstalt und die auf sie abgespaltenen/ausgegliederten Vermögenspositionen des Kreditinstituts zugreifen. Soweit Verbindlichkeiten erfolgreich im Wege der Umwandlung oder mit Zustimmung der betroffenen Gläubiger auf eine Abwicklungsanstalt übertragen worden sind, ist diese unmittelbar daraus verpflichtet. Sie ersetzt das Kreditinstitut als Schuldnerin und wird selbst Schuldnerin. Für Gläubiger der Abwicklungsanstalt kommt es für die Beurteilung der neuen Schuldnerin insbesondere darauf an, wie die Verlustausgleichspflicht ausgestaltet ist (siehe oben). Aus dieser leitet sich im Wesentlichen das Rating und die Risikogewichtung ab. The winding-up agency need not necessarily manage and liquidate its assets by itself, but may appoint service providers to a certain extent. The board of directors of the winding-up agency has to report to FMSA the status of the winding-up and the implementation of the winding-up plan on a monthly, quarterly and annual basis. Consequences of the Transfer to a Winding-Up Agency for Creditors and Debtors of the Bank in Question If Assets have been legally transferred to a windingup agency, the latter will be the contractual partner and thus creditor/debtor as regards the respective legal position transferred. Therefore subject to other legal provisions and contractual agreements with the respective contractual partner the winding-up agency may dispose freely of the transferred Assets and may, for example, sell them to third parties. However, if in lieu thereof the bank agreed upon a trust relationship, sub-participation or guarantee with the winding-up agency, the transferring bank remains the holder of rights and contractual partner vis-à-vis third parties. With regard to the consequences of a transfer of Assets to creditors of the transferring bank the FMStFG provides for an exception from the generally applicable statutory rules. The joint and several liability of the transferring bank and assuming legal entity (winding-up agency) pursuant to Section 133 Transformation Act does not apply. Therefore, the creditors of the bank would not have a corresponding claim against the winding-up agency or could not claim rights in the banks assets which were spun-off/ hived-down to the agency. To the extent liabilities are successfully transferred to the winding-up agency by way of a transformation (spin-off/hive-down) or with the approval of the creditors concerned, the agency becomes directly liable for them. The winding-up agency replaces the bank as debtor and becomes the debtor itself. When it comes to an assessment of the new debtor, creditors of the winding-up agency particularly pay attention to the arrangement of loss compensation (see above), which has a direct impact on its rating and risk weighting. 10 First Winding-Up Agency the first German Bad Bank

11 Rechtsverhältnis zwischen der FMSA und der Abwicklungsanstalt Die von der FMSA errichteten Abwicklungsanstalten unterliegen der Aufsicht der FMSA. Der Umfang der Aufsicht ergibt sich aus 8a FMStFG und dem Statut der jeweiligen Abwicklungsanstalt. Nach der Gesetzesbegründung ist diese Aufsicht vorbehaltlich etwaiger einzelfallspezifischer Besonderheiten mit einer Rechtsaufsicht vergleichbar. Die FMSA hat Weisungs-, Kontroll- und Informationsrechte. So kann bei der Erste Abwicklungsanstalt die FMSA dem Vorstand, dem Verwaltungsrat und der Trägerversammlung sowie einzelnen Beteiligten Weisungen erteilen, um die Geschäftstätigkeit der Abwicklungsanstalt im Einklang mit Gesetz und Statut zu halten. Die Berufung der Mitglieder des Vorstands bedarf der Zustimmung der FMSA. Die FMSA kann Vorstandsmitglieder wie auch Verwaltungsratsmitglieder jederzeit aus wichtigem Grund abberufen, wenn diese keine ausreichende Gewähr dafür bieten, dass sie die Vorgaben aus Gesetz und Statut erfüllen. Des Weiteren bedürfen die Geschäftsordnungen des Vorstands und des Verwaltungsrates sowie Änderungen des Abwicklungsplans der Zustimmung der FMSA. Die FMSA ist berechtigt, an den Sitzungen des Vorstands und Verwaltungsrats der Ersten Abwicklungsanstalt teilzunehmen. Ferner kann sie neben den ihr regelmäßig zur Verfügung zu stellenden Berichten jederzeit aktuelle Kennzahlen und weitere Berichte zur Geschäftstätigkeit und wirtschaftlichen Entwicklung verlangen. Legal Relationship between FMSA and the Winding-Up Agency Winding-up agencies established by FMSA are subject to supervision by the FMSA. The extent of the supervision follows from Section 8a FMStFG and the respective winding-up agency s articles of association. According to the FMStFG s preamble, this supervision is subject to specifics of the case at hand similar to a legal supervision. The FMSA has the authority to give directions, to control and to be informed. Consequently, the FMSA may give directions to the board of directors, the administrative board and the owners meeting as well as to individual Stakeholders, in order to maintain the business activity of the winding-up agency in compliance with legal provisions and the articles of association. The appointment of members of the board of directors requires the consent of FMSA. The FMSA may at any time revoke the appointment of members of the board of directors or the administrative board for cause, if it does not appear sufficiently certain that these members comply with the provisions of statutory law and the articles of association. Furthermore, the rules of procedure of the board of directors and the administrative board, as well as amendments to the winding-up plan require the approval of the FMSA. The FMSA is entitled to participate in meetings of the board of directors and the administrative board of the First Winding-Up Agency. Apart from the reports to be regularly provided to it, the FMSA may at any time request current financial data and further reports on the business activity and economic development. mayer brown 11

12 Beteiligung Dritter an der Erste Abwicklungsanstalt Die Erste Abwicklungsanstalt verfügt über ein Stammkapital, so dass Anteile an ihr bestehen. Es ist Dritten daher trotz der Rechtsnatur der Abwicklungsanstalt als teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts grundsätzlich möglich, sich an ihr zu beteiligen. Nach dem Statut können die Anteile nur nach Einwilligung der FMSA und Zustimmung der Trägerversammlung auf einen Erwerber übertragen werden. Die Anteile sind also vinkuliert. Sie werden nach allgemeinen zivilrechtlichen Grundsätzen durch Abtretung an den jeweiligen Erwerber übertragen. Mit Erwerb des Anteils übernimmt der Erwerber die Stellung eines Beteiligten und kann von da ab an eventuell entstehenden Erträgen der Abwicklungsanstalt partizipieren. Die operative Tätigkeit der Erste Abwicklungsanstalt wird der Erwerber gleichwohl kaum beeinflussen können, weil die Abwicklungsanstalt an den Abwicklungsplan gebunden ist und von diesem nur unter engen Voraussetzungen abweichen darf. Bei dem Erwerb von Anteilen an der Erste Abwicklungsanstalt ist ferner zu beachten, dass ein Erwerber grundsätzlich in die Position eines Haftungsbeteiligten einrückt. Der Erwerber eines Anteils trägt somit das Risiko, entsprechend seiner Beteiligungsquote Verluste der Abwicklungsanstalt auszugleichen, das heißt die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Abwicklungsanstalt gewährleisten zu müssen. Eine Möglichkeit der Beteiligung an der Erste Abwicklungsanstalt, die dieses Haftungsrisiko vermeidet, könnte eine stille Beteiligung sein. Participation of Third Parties in the First Winding-Up Agency As the First Winding-Up Agency is set up with a share capital, participations are generally available. Therefore, it is principally possible for third parties to acquire stakes in the First Winding-Up Agency despite its legal nature as a public-legal entity with partial legal capacity. Pursuant to the articles of association, stakes in the First Winding-Up Agency may only be assigned to a purchaser after approval of FMSA and the consent of the owners meeting. Thus, the stakes are restricted in transfer. They are assigned pursuant to general principles under civil law, by transfer to the respective purchaser. By acquiring the stake, the purchaser assumes the position of a Stakeholder and may, from that moment on, benefit from any possible profits generated by the winding-up agency. However, the purchaser will have little influence on the operative business of the First Winding-up Agency since the winding-up agency is bound by a winding-up plan from which it may only deviate in compliance with strict requirements. In addition, it must be considered that when acquiring a stake in the First Winding-Up Agency the purchaser essentially becomes a Liable Stakeholder. As a consequence, the purchaser of stake bears the potential risk of possibly having to settle losses of the winding-up agency in proportion to the stake held, to guarantee the permanent solvency of the winding-up agency. However, a silent partnership may allow to acquire a stake in the First Winding-Up Agency without incurring this liability risk. 12 First Winding-Up Agency the first German Bad Bank

13 Zweckerreichung und Abwicklung der Abwicklungsanstalt Die Erste Abwicklungsanstalt hat ihren Zweck erreicht, sobald die übertragenen Risikopositionen und nichtstrategienotwendigen Geschäftsbereiche vollständig abgewickelt und verwertet worden sind. Das muss die Abwicklungsanstalt der FMSA mitteilen und ihr einen Abwicklungsschlussbericht vorlegen. Sind keine Verbindlichkeiten mehr vorhanden oder werden diese von den Beteiligten übernommen, so wird die Abwicklungsanstalt selbst abgewickelt. Ein nach Berichtigung aller Verbindlichkeiten verbleibendes Vermögen einer Abwicklungsanstalt ist entsprechend ihrer Anteilsquoten an die Beteiligten auszukehren. Bei der Erste Abwicklungsanstalt sind vorab Forderungen der FMSA, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Abwicklungsanstalt stehen, gegen einen oder mehrere Beteiligte zu begleichen. Nach Abschluss der Abwicklung beantragt die Erste Abwicklungsanstalt die Anordnung der Auflösung durch die FMSA. Dem Auflösungsantrag ist eine vom Verwaltungsrat der Abwicklungsanstalt genehmigte Schlussrechnung beizufügen. Für darin nicht berücksichtigte oder erst später bekannt gewordene Verbindlichkeiten haften die Haftungsbeteiligten grundsätzlich weiter. Auf abschließende Anordnung der FMSA wird die Erste Abwicklungsanstalt aufgelöst. Die Anordnung der Auflösung ist im Bundesanzeiger zu veröffentlichen. Fulfillment of its Purpose and Winding-Up of the Winding-Up Agency The First Winding-Up Agency has fulfilled its purpose as soon as the transferred Assets are completely wound-up and liquidated. The First Winding-Up Agency has to inform FMSA and present a final winding-up report. If there are no further liabilities or if remaining liabilities are assumed by the Stakeholders, the winding-up agency will be wound-up. Any Assets of a winding-up agency remaining after settlement of all liabilities shall be paid out in proportion to the stakes held by the Stakeholders. In case of the First Winding-Up Agency, liabilities of one or several Stakeholders towards FMSA created in connection with the activity of the winding-up agency, shall be settled in advance. After the finalization of the winding-up the First Winding-Up Agency files for dissolution by the FMSA. A final account, which needs approval from the administrative board of the winding-up agency, shall be included in the application for dissolution. In principle, the Liable Stakeholders continue to be liable for liabilities which were not reflected in the final account or became known at a later date. Upon final order by the FMSA the First Winding-Up Agency will be dissolved. The order of dissolution shall be published in the Federal Gazette. mayer brown 13

14 Zusammenfassung Abwicklungsanstalten werden zukünftig als öffentlich-rechtliche Sonderrechtsform im Rahmen der Abwicklung der auf sie übertragenen Risikopositionen und nicht strategienotwendigen Geschäftsbereiche am Finanzmarkt agieren. Das Haftungsregime von Abwicklungsanstalten folgt Sonderregeln, die in ihrem Statut festgelegt sind. Die Erste Abwicklungsanstalt wird Risikopositionen und nicht strategienotwendige Geschäftsbereiche der WestLB in einem Gesamtvolumen von rund 85 Milliarden Euro übernehmen und abwickeln. Die Abwicklung wird voraussichtlich im Wesentlichen durch die Verwaltung der übertragenen Vermögenswerte und durch Abverkäufe von Vermögenswerten erfolgen. Gläubiger und Schuldner übertragener Vermögenswerte haben zumeist in der Abwicklungsanstalt ihren neuen Vertragspartner. Ihre Rechtsposition wird im Übrigen durch den Übergang der Vermögensposition auf die Abwicklungsanstalt nicht nachteilig verändert. Eine unmittelbare Beteiligung Dritter an der Erste Abwicklungsanstalt ist wegen der damit verbundenen Haftungsrisiken eher unwahrscheinlich. Praxisrelevanter dürften der Erwerb von Forderungen oder (Teilen von) nicht strategienotwendigen Geschäftsbereichen von der Erste Abwicklungsanstalt sein. Summary In the future, winding-up agencies will act as special public-legal entities on the financial market in the context of winding-up of risk positions and non-strategic risk positions transferred to them. The liability concept of winding-up agencies is stipulated by special rules in their respective articles of association. The First Winding-Up Agency will assume and wind up risk positions and non-strategic business areas of WestLB with a total volume of approximately 85 billion Euro. Presumably, the winding-up will essentially be carried out by managing the transferred assets and selling them out. In most cases, the new contractual partner of creditors and debtors of transferred Assets will be the winding-up agency. The assignment of the Assets to the winding-up agency does not change their legal position to their detriment. A direct participation of third parties in the First Winding-Up Agency is rather unlikely due to entailed liability risks. In market practice, however, the purchase of receivables or (parts of) non-strategic business areas will probably be of more relevance. 14 First Winding-Up Agency the first German Bad Bank

15 About Mayer Brown Mayer Brown is a leading global law firm with offices in major cities across the Americas, Asia and Europe. We have approximately 1,000 lawyers in the Americas, 300 in Asia and 450 in Europe. Our presence in the world s leading markets enables us to offer clients access to local market knowledge combined with global reach. We are noted for our commitment to client service and our ability to assist clients with their most complex and demanding legal and business challenges worldwide. We serve many of the world s largest companies, including a significant proportion of the Fortune 100, FTSE 100, DAX and Hang Seng Index companies and more than half of the world s largest investment banks. We provide legal services in areas such as Supreme Court and appellate; litigation; corporate and securities; finance; real estate; tax; intellectual property; government and global trade; restructuring, bankruptcy and insolvency; and environmental. OFFICE LOCATIONS AMERICAS Charlotte Chicago Houston Los Angeles New York Palo Alto Rio de Janeiro São Paulo Washington ASIA Bangkok Beijing Guangzhou Hanoi Ho Chi Minh City Hong Kong Shanghai EUROPE Berlin Brussels Cologne Frankfurt London Paris ALLIANCE LAW FIRMS Mexico, Jáuregui, Navarrete y Nader Spain, Ramón & Cajal Italy and Eastern Europe, Tonucci & Partners Please visit for comprehensive contact information for all Mayer Brown offices Mayer Brown LLP, Mayer Brown International LLP, and/or JSM. All rights reserved. Mayer Brown LLP is a limited liability partnership established under the laws of the State of Illinois, U.S.A. This Mayer Brown LLP publication provides information and comments on legal issues and developments of interest to our clients and friends. The foregoing is not a comprehensive treatment of the subject matter covered and is not intended to provide legal advice. Readers should seek specific legal advice before taking any action with respect to the matters discussed herein.

16 Americas Asia Europe