Die Sommerwiese erforschen NEU. Familienausflug. Johannisbeeren. Sonnenuhr. Haselmaus. Lecker schmecker. Schöne Bastelideen.

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1 D: 4,50 A: 5,00 B/L: 5,20 CH: 8,80 sfr Landglück für die ganze Familie Juli/August 2012 NEU Lecker schmecker Johannisbeeren Schöne Bastelideen Sonnenuhr Natur entdecken Haselmaus Familienausflug Die Sommerwiese erforschen

2 Oh, du schöne Kirschenzeit Bild oben: Ein Kirschenpärchen rechts und eines links kitzeln verlockend am Ohr. Die Natur liefert immer noch den schönsten Schmuck. Bild unten: Wetten, dass die Schale bald leer ist? Direkt vom Baum gleich auf den Tisch schmecken die Kirschen am besten. Kirschbäume sind einfach prachtvoll. Ihre weißen Blüten läuten den Frühling ein, ihre roten, prallen Früchte versüßen uns den Sommer. Und in ihrem Schatten lässt es sich so herrlich spielen

3 Wer die leckersten Kirschen will, muss sich hoch hinaufwagen. Freunde, Nachbarn und Verwandte helfen sicher gerne beim Pflücken. Das anschließende gemeinsame Essen bringt dann doppelten Spaß. Immer mehr Obstbauern bieten Familien an, Kirschen selbst zu pflücken. Niedrig wachsende Kirschbäume erleichtern dabei die Ernte. Bild oben: Hoch droben hängen die feinsten Kirschen. Klar, sie bekommen auch die meiste Sonne. Bild unten: Kirschen werden reif geerntet und innerhalb von ein, zwei Tagen verzehrt. Man pflückt sie mit Stiel, sonst verlieren sie zu viel Saft. K irschen sind ein ganz besonderer Genuss. Erst lacht dieses herrlich leuchtende Rot und die pralle Haut glänzt verführerisch; dann knackt es beim Reinbeißen so schön und schließlich läuft der süße Saft über die Zunge. Mädchen hängen sie sich über die Ohren und alle messen sich im Kirschkernweitspucken. Wer kann da noch widerstehen? Kirschenzeit ist Genusszeit. Das wussten schon unsere Vorfahren. Archäologen fanden in Siedlungen aus der Steinzeit große Mengen an Kernen der Ur-Kirsche. Auch heute noch wachsen bei uns wilde Kirschen. Die Kulturform allerdings stammt aus Kleinasien und hat eine lange Geschichte hinter sich. Frucht mit bewegter Vergangenheit Einer Legende nach brachte der römische Feldherr Lucullus im Jahr 74 v. Chr. die Kirsche mit nach Rom. Lucullus hatte die Frucht in der Stadt Kerasos am Schwarzen Meer entdeckt und stellte sogar einen kleinen Baum auf seinen Triumphwagen. Die Römer nannten die süße Frucht Cerasa nach der Stadt Kerasos und die Germanen, die sie begeistert annahmen, machten daraus die Kersche. Fein, gesund und vielseitig Heute verzehrt jeder Bundesbürger, vom Baby bis zur Urgroßmutter, durchschnittlich ein Kilogramm Kirschen pro Jahr. Wer einen Kirschbaum sein Eigen nennt, schmunzelt über diese Zahl. Ein 20 Jahre alter Baum kann nämlich 100 Kilogramm und mehr Kirschen im Jahr liefern. So viel schafft selbst eine Großfamilie nicht pur zu essen, also müssen diese Mengen verarbeitet werden. Jeder kann mithelfen: Früchte waschen, entsteinen, in Einmachgläser füllen, Marmelade einkochen, zu Saft oder Gelee verarbeiten, in Pfannkuchen oder Waffelteig rühren, Quarkspeisen verzieren, Kirschbowle ansetzen, Kirschkuchen belegen, Muffins und Aufläufe backen oder dörren. Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Gesund ist alles. Kirschen enthalten reichlich Folsäure, Kalium, Eisen, weitere Mineralien sowie viele Vitamine und bioaktive Stoffe. Kirschen lassen die Kinder wachsen, stärken Knochen und Zähne; sie bringen die Verdauung auf Trab, schützen Herz, Kreislauf und Leber und helfen bei Gicht. Die Säure der Sauerkirsche kurbelt außerdem den Stoffwechsel an. Und das alles bei gerade mal 60 kcal pro 100 Gramm. Beim Pflücken bleibt der Stiel dran, sonst verliert die Frucht zu viel Saft. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten Kirschen zwei bis drei Tage. Die früher verbreitete Ansicht, dass man nach dem Kirschenessen kein Wasser trinken darf, gilt heute nicht mehr. Denn das gefürchtete Bauchweh ging oft auf Keime im Trinkwasser zurück, die im Darm den Fruchtzucker vergärten. Schlucken sollte man die Kerne möglichst nicht. Auf keinen Fall darf man sie zerbeißen, denn die Kerne enthalten geringe Mengen Blausäure, die wirklich Bauchweh verursachen kann. Dann sollten Sie besser zum Arzt gehen. Süß oder sauer? Heute kennt man rund 1000 Sorten Kirschen. Mehr als die Hälfte sind Süßkirschen, die in zwei Gruppen geteilt werden. Herzkirschen haben rotes bis schwarzes, weiches, saftiges Fruchtfleisch. Knorpelkirschen sind heller, oft gelb oder rot, ihr Fruchtfleisch ist fest und knackig. Mit der Leiter geht es hoch hinauf. Sie sollte aber nur an wirklich massiven Ästen angelehnt werden und einen sicheren Stand haben. Schnell kommen viele Kilogramm Kirschen zusammen. Da ist es gut, wenn man schon einen Plan hat, wie sie verarbeitet werden

4 Die Kinder üben schon mal für den anstehenden Wettbewerb im Kirschkernweitspucken. Bastel-Tipp zum Selbermachen Kleine Kirschkunde Kirschbäume bringen oft erst nach acht bis zwölf Jahren richtig viele Kirschen zur Reife. Doch die Geduld lohnt sich, vor allem bei den alten, bewährten Sorten: Sauerkirschen enthalten mehr Säure. Dafür ist der Baum anspruchsloser und wird nicht ganz so groß wie der Süßkirschbaum, der immerhin 15 Meter hoch wachsen kann und eine mächtige Krone entwickelt. Die Bäume mögen es sonnig und windgeschützt. Weil die meisten Kirschsorten sich nicht selbst befruchten können, brauchen sie einen Pollenspender. Es reicht ein beliebiger Kirschbaum in der Nachbarschaft. Frühe Kirschsorten sind durch Spätfröste gefährdet, späte Sorten werden häufiger von der Kirschfruchtfliege befallen. Die Fliege legt ihre Eier in unreife Kirschen; daraus schlüpft die Made, die sich durch das Fruchtfleisch frisst der gefürchtete Kirschwurm. Einen gewissen Schutz bieten mit Leim bestrichene Gelbtafeln, die man in die Krone hängt, kurz bevor sich die Frucht gelb färbt. Die Tafeln locken die Fliegen weg von den Früchten. Auch Vögel haben Kirschen zum Fressen gern. Glitzernde Silberfolien oder alte CDs in der Baumkrone schrecken die meisten Vögel ab. Kirschkernsäckchen gegen Bauchweh Sogar die Kirschkerne erweisen sich als nützlich. Ein altes Hausmittel ist das Kirschkernsäckchen. Trockene Kirschkerne nehmen die Wärme schnell auf und geben sie langsam wieder ab. Das hält länger als eine Wärmflasche und hilft bei verspannten Muskeln, Schmerzen, Blähungen, kalten Füßen und wärmt im Winter den Kinderwagen. Das Säckchen wird einfach auf die Heizung gelegt oder im Backofen erwärmt. Auch zum Kühlen leistet es gute Dienste. Dazu packt man das Säckchen in einer Plastiktüte in die Kühltruhe. Kühle lindert Prellungen, Schwellungen und Verstauchungen. Was fast alle Kinder aus purem Spaß tun, ist für manche ein ernsthaftes Unterfangen: Kirschkernweitspucken. Tatsächlich messen sich die Könner seit fast 40 Jahren in Meisterschaften. Die besten Spucker schaffen es über 20 Meter weit. Blasrohr zum Kirschkernweitspucken Von einem dicken Bambusstück oder dem Stängel einer großen Sonnenblume ein etwa 30 cm langes Stück abschneiden und das Mark herausbohren, sodass eine Röhre mit etwa 1 cm Durchmesser bleibt. Auch die Stängel des Holunderbuschs kann man leicht aushöhlen. Fertig ist das Blasrohr. NAME EIGEN- SCHAFTEN REIFEZEIT ANBAU BESTÄU- BUNG KASSINS FRÜHE HERZKIRSCHE Süßkirsche braunrote, sehr große Früchte und saftiges, weiches Fruchtfleisch blüht und reift sehr früh, bei gutem Wetter kann man schon im Juni ernten Der Baum wächst stark, trägt schon in jungen Jahren und bringt eine reiche Ernte; empfindlich gegen späte Nachtfröste; die Früchte platzen nicht bei Regen und gelten als resistent gegen die Kirschfruchtfliege BÜTTNERS ROTE KNORPELKIRSCHE Süßkirsche gelbrote, große Früchte und festes Fruchtfleisch, schmeckt süß und würzig reift eher spät, je nach Wetter fällt die Ernte in den Juli oder August Der kräftig wachsende Baum trägt zuverlässig und regelmäßig eine reiche Ernte; er ist anspruchslos, verträgt Frost und wird sehr alt; reife Früchte platzen leicht bei starkem Regen SCHNEIDERS SPÄTE KNORPELKIRSCHE Süßkirsche Die Früchte sind dunkelrot, groß und herzförmig, das Fruchtfleisch ist fest und saftig sehr späte Sorte, Erntezeit ist oft erst im August Der Baum entwickelt sich sehr gut und trägt schon nach wenigen Jahren erste Früchte; eine regelmäßige, reiche Ernte ist sicher; die Sorte ist anspruchslos, leidet aber bei starkem Frost; dankbare Sorte KLASSISCHE SCHATTENMORELLE Sauerkirsche große, dunkelrote Früchte mit sehr saftreichem Fruchtfleisch, schmeckt edel und angenehm säuerlich reift spät, Ernte im August Diese Sorte wächst nicht ganz so schnell, trägt aber doch schon in jungen Jahren und bringt sehr viele Kirschen; der Baum mag feuchten, nährstoffreichen Boden und verträgt Frost gut; die Früchte sind ideal zum Einmachen und zur Saftherstellung Fremdbestäubung Fremdbestäubung Fremdbestäubung bessere Ernte bei Fremdbestäubung Wer es genauer mag, kann den Stängel in zwei Hälften spalten, die Rinne formen und die beiden Hälften wieder zusammenkleben. Das allereinfachste Blasrohr ist immer noch ein dickes Trinkröhrchen. Natürlich zielt man nicht auf Menschen und Tiere, denn das könnte wehtun Te t ngrid fendtner otos ett mages abriele anke, lora ress.de strid Buchner, Shutterstock.com

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